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Beschaffung Aktuell 06.2018

Themen Automatisierung, Handelsplattformen/Zulieferung und direkter Einkauf, indirekter Einkauf/Arbeitsschutz, Management und Einkauf, Robotik/Handling/Montagetechnik

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KARRIERE<br />

Missverständnisse entstehen, wenn eine Person etwas sagt und die angesprochene Person es anders versteht. Bild: pathdoc/Fotolia<br />

Emotionale Dynamik eines Gesprächs verstehen<br />

Was den alltäglichen Wortwechsel<br />

entgleiten lässt<br />

Zielvorstellung eines Gesprächs ist es gemeinhin doch wohl, sich über irgend -<br />

etwas zu verständigen, eine Einigung zu erzielen oder sonst wie auf einen<br />

gemeinsamen Nenner zu kommen. Weniger doch wohl, sich wechselseitig<br />

gegeneinander aufzubringen und zu frustrieren. Doch wie das Alltagsgeschehen<br />

zeigt, geschieht genau das in schöner Regelmäßigkeit. Privat, kollegial, führend,<br />

im Verkauf oder Service frustrieren sich Ich und Du ziemlich oft beim Wort -<br />

wechsel.<br />

Dissonanzen in der Sache? Unvereinbare<br />

Zielvorstellungen? Überzogene<br />

Zumutungen? Mit dem falschen<br />

Bein aufgestanden? All das kann dazu beitragen.<br />

Tut es oft genug auch. Aber weitaus öfter<br />

sorgen ganz andere Auslöser dafür, dass sich<br />

die Haare sträuben, der Kamm schwillt, Adrenalin<br />

ausgeschüttet und die Faust in der Tasche<br />

geballt wird. Und hinterher die Frage beschäftigt<br />

„Was, verflixt, ist hier abgelaufen?“<br />

Nun, was hier Rätsel aufgibt, ist oft schon für<br />

den außenstehenden Beobachter nichts Rätselhaftes.<br />

Geschweige denn für den geschulten<br />

Kommunikationspsychologen. Wohl am<br />

häufigsten entgleist und eskaliert der alltägliche<br />

Wortwechsel schnell und zuverlässig<br />

durch Verhaltensnuancen im Gespräch. Die<br />

Art, sich zu geben oder gar aufzuspielen, in<br />

ihrer Wirkung kann sie beachtlichen zwischenmenschlichen<br />

Schaden anrichten. Wer<br />

die destruktive Macht von Verhaltensweisen<br />

im Gespräch nicht einzuschätzen weiß und<br />

sie folglich auch nicht beachtet, stellt sich<br />

selbst ein Bein. Können sie im Handum -<br />

drehen doch tiefste Betroffenheit bis hin zu<br />

massivstem Ärger auslösen. Für diese Verhaltensweisen<br />

haben Menschen ein hochempfindliches<br />

Alarmsystem. Eher noch als<br />

bewusst erspüren sie unbewusst, wenn in<br />

der Gesprächsbalance irgendetwas nicht<br />

stimmt. Weil sie mit vier Ohren registrieren,<br />

was und wie kommuniziert wird, wie der<br />

Hamburger Psychologieprofessor Friedemann<br />

Schulz von Thun sagt: Mit dem Sach-,<br />

dem Beziehungs-, dem Appell- und dem<br />

Selbstoffenbarungsohr. Kommunikation, so<br />

Schulz von Thun, ist von seinem Aussagewert<br />

her stets quadratisch. Miteinander reden vollzieht<br />

sich in einem Kommunikationsquadrat.<br />

Das Vier-Seiten-Modell<br />

Direkt oder indirekt vermittelt die oder der<br />

Sprechende den Angesprochenen gleichzeitig<br />

vier Botschaften: die Sach-, die Beziehungs-,<br />

die Appell- und die Selbstoffenbarungs -<br />

botschaft. Diese Botschaften „hört“ die andere<br />

Seite und bewertet sie: Das Sachohr<br />

vernimmt und bewertet, worum es geht; das<br />

Beziehungsohr, was die andere Seite von mir<br />

hält und wie wir zueinander stehen; das Appellohr,<br />

wozu sie mich veranlassen möchte;<br />

das Selbstoffenbarungsohr, was die oder der<br />

andere von sich selbst kundgibt.<br />

70 <strong>Beschaffung</strong> aktuell 2018 06

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