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s'Magazin usm Ländle, 18. November 2018

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HERBSTLICH TÄNZERISCH DISKRET<br />

Ist der milde Herbst eineGefahr<br />

fürdieNatur?KlausZimmermann<br />

kennt dieAntwort<br />

Tanzen mit dem eigenen Baby:<br />

Warum das Eltern und Kind<br />

guttut,weißAngelaAmann<br />

Plaudern beim Friseur: Magda<br />

Neurauter erfuhr als Kultfriseurin<br />

so einiges –und behielt es für sich<br />

s’Maga<br />

SONNTAG,<strong>18.</strong>NOVEMBER<strong>2018</strong><br />

BENIMM-PAPST<br />

GALANT UND<br />

CHARMANT<br />

Foto:lisamathis.at<br />

Thomas Schäfer-Elmayer<br />

weiß, was sich gehört–und<br />

gibt seinWissen gern weiter


<strong>18.</strong> NOVEMBER <strong>2018</strong> |INHALT<br />

4<br />

10<br />

WobleibtVäterchenFrost?<br />

DieNaturundeinendloserHerbst<br />

Fotos:DanielaLais,LisaMathis,StiplovsekDietmar,MauriceShourot<br />

KeinDirtyDancing:<br />

Babyisttrotzdemdabei<br />

17<br />

Birne,Schoko,Haselnuss:<br />

Cupcake-Hochgenuss!<br />

13<br />

KeineFremdwörterfürsie:<br />

OndulierenundBeehive!<br />

4 EWIGERHERBST<br />

WiedieNaturmitdenwarmen<br />

TemperaturenzuRandekommt<br />

6 GUTESBENEHMEN<br />

DerBenimm-PapstThomas<br />

Schäfer-ElmayerimInterview<br />

9 SCHNEIDERSBRILLE<br />

RobertSchneidererzählt<br />

vom„Zimba-Pfarrer“<br />

10 TANZMITBABY<br />

WieEltern-Kind-Tanzendie<br />

Entwicklungfördernkann!<br />

12 GSIBERGERZ’WIAN<br />

CarolaPurtschertrifft<br />

dieFotografinUlrikeKöb<br />

13 PORTRÄT<br />

Diskretundcharmant:<br />

FriseurinMagdaNeurauter<br />

14 HISTORISCHESBILD<br />

HerbertWillibeiMartin<br />

Purtscheranno1989<br />

15 MUNDART<br />

Wertrautsichnochzu<br />

„spriagla“,fragtsichStefanVögel<br />

16 EVENTS<br />

WasSiedieseWocheauf<br />

keinenFallverpassensollten!<br />

17 KULINARIK<br />

EinCupcakemitÜberraschung!<br />

18 WASWURDEAUS...<br />

...ThomasBerger?<br />

s’Magazin 3


EWIGER HERBST<br />

Die Natur spielt verrückt<br />

ErstderdrittwärmsteSommerderMessgeschichte,jetztein<br />

außergewöhnlichmilderHerbst–esisteinJahrdermeteorologischen<br />

Superlative.DaslässtauchdiehiesigeFloraundFaunanicht<br />

unbeeindruckt.SomanchesNaturgesetzscheintaußerKraftgesetzt:<br />

WerdieserTage<br />

durchs<br />

Vorarlberger<br />

Rheintal<br />

fährt,hatgute<br />

Chancen, Störchezuerblicken–undzwarnichtnureinzelneExemplare,nein,sondern<br />

gleichingroßerZahl.Normalerweise<br />

tritt MeisterAdebar<br />

MitteAugustdieReisegenSüdenan,uminAfrikaseinWinterquartier<br />

aufzuschlagen.<br />

DochinZeitenstetigsteigender<br />

Temperaturenhatersicheine<br />

andereStrategiezugelegt:„Die<br />

Störchehabenerkannt,dasssie<br />

inSpanienundSüdfrankreich<br />

auchbestensüberwinternkönnen.<br />

Fürdiese StreckebrauchensienureinigeTageund<br />

können daherden warmen<br />

HerbstinVorarlbergbiszum<br />

Schlussauskosten“,weißBiologeKlausZimmermann.Das<br />

verschaffeihnen auch einen<br />

Wettbewerbsvorteil: „Durch<br />

diekurzeDistanzzumWinterquartier<br />

kehren sie auch im<br />

Frühlingeherzurück.Dadurch<br />

sindihnendiebestenBrutplätzesicher!“<br />

Im Gegensatz zuanderen<br />

Zugvögel,dieihrAbflugdatum<br />

nachderLängedesTageslichts<br />

richten,kannderStorchalso<br />

flexibelauf veränderte Umweltfaktorenreagieren.<br />

Bäumeprofitieren<br />

Zuden–zumindestkurzfristigen–Gewinnerndeswarmen<br />

HerbsteszählenauchdieBäume.FürdieFichteetwa,dieim<br />

SommervonHitzeundWassermangelgeplagtwar,istder<br />

langeHerbsteinewahreWohltat.Ähnlichverhalteessichbei<br />

denLaubbäumen,soZimmermann:„ÜberdengrünenFarbstoffChlorophyll<br />

können die<br />

Pflanzen Photosynthese betreibenundsoEnergiegewinnen.JelängersiegrüneBlätter<br />

haben,desto mehrEnergie<br />

können sie speichern. Im<br />

Herbst wird dieserFarbstoff<br />

zwarumgewandelt,aberauch<br />

dannistnocheingewissesMaß<br />

anPhotosynthesemöglich.“<br />

Störcheim<strong>November</strong>?<br />

Mittlerweileistdasim<br />

<strong>Ländle</strong>eingewohntesBild!<br />

DieFichteisteinerder<br />

großenProfiteuredes<br />

mildenHerbsts.Nachdem<br />

heißenundtrockenen<br />

Sommerkannsiesichj<br />

etzterholen.<br />

4<br />

s’Magazin


EWIGER HERBST<br />

Wer jetzt allerdings ein<br />

LobliedaufdenKlimawandel<br />

anstimmt,irrtgewaltig.Denn<br />

würde sich der Winter heuer<br />

ebenfallsvonseinermildenSeitezeigen,wärendieFolgenfatal.Zumeinen,weilfürmanche<br />

Pflanzen –etwa Rosen und<br />

Rebstöcke –eine Winterruhe<br />

lebensnotwendigistundzudem<br />

vieleanderenachlangenFrostperioden<br />

im Frühjahrbesondersgutaustreiben.Undzum<br />

anderenisteineisigerWinter<br />

auchdiebesteProfilaxegegen<br />

Schädlinge,insbesonderePilze<br />

undBakterien.Dennwenndiese<br />

ersteinmal in großer Zahl<br />

eine Pflanzebefallen, dann<br />

nütztdieserauchein„erholsamer“Herbstnichtsmehr...MS<br />

VieleBäumetragenderzeitnochBlätter.Selbstwennsichdiesebereitsverfärbt<br />

haben,könnenPflanzeningewissemMaßnochPhotosynthesebetreiben.<br />

Fotos:DietmarStiplovsek<br />

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Ve<br />

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s’Magazin 5


INTERVIEW<br />

Wieso ist gutes<br />

Benehmen so wichtig,<br />

Herr Schäfer-Elmayer?<br />

INTER<br />

VIEW<br />

ThomasSchäfer-Elmayeristder„Benimm-Papst“Österreichs.Waserinseiner<br />

Tanzschulelehrt,erwartetmanauchvonihm.JüngstpräsentierteerseinneuesBuch–<br />

eineüberarbeiteteVersiondesNachschlagewerks„DergroßeElmayer“–inVorarlberg.<br />

MehrüberEtikette,SmartphonesundseineZeitim<strong>Ländle</strong>haterder„Krone“erzählt.<br />

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Wie verhält man<br />

sich, wennman<br />

auf Thomas<br />

Schäfer-Elmayer<br />

trifft?Das fragt<br />

sichwohljeder,derdemBenimm-<br />

Expertenschlechthinbegegnet.„So<br />

gehtmirdasamlaufendenBand“,<br />

berichtetervondenhohenErwartungshaltungender<br />

anderen Menschen<br />

und die Angst,inseiner<br />

Gegenwartetwasfalschzumachen.<br />

Man hört vonvielen Seiten, dass das<br />

Benehmenstark leidet,weniger Respekt<br />

in der Gesellschaft vorhanden<br />

sei.WiesehenSiedieSituation?<br />

Ichglaube,esistwirklichso,dass<br />

das Benehmen unddie Umgangsformenzurückgehen.<br />

DieMenschen<br />

sind zu wenig achtsam<br />

gegenüberihrerUmwelt.Vorallem<br />

deshalb,weilsiesichoftmehrauf<br />

diesekleinenGerätekonzentrieren<br />

alsauf die Menschen. Und auch,<br />

weil die Erziehungsberechtigten<br />

sichzuwenigMühegeben–dieErwachsenen<br />

grüßen ja nichtmal<br />

mehrzurück, wennein Kind sie<br />

grüßt.AberaufderanderenSeite<br />

gibtesschonaucheinPendel,dasin<br />

die Gegenrichtung ausschlägt.Ich<br />

binoftinUnternehmentätig,und<br />

fürdieseistUnternehmenskultur<br />

essenziell.Diekannmannirgends<br />

kaufen,dasmüssendieMitarbeiter<br />

mitbringen. Daher werden Menschen,diegewisseManierenund<br />

Benehmenbeherrschen,imBeruf<br />

immerwichtiger.<br />

Was sollte man als Mitarbeiter<br />

konkretmitbringen?<br />

EtwasGrundlegendesistdasGrüßen.JedesMal,wennichjemanden<br />

wiedertreffe, habe ichdie<br />

Chance, einen neuen ersten Eindruckzumachen.DieMenschen<br />

sindimMomentdesGrüßenssehr<br />

aufmerksam. Ich habe das selbst<br />

erstkürzlicherlebt,alsichziemlich<br />

sauer war auf einen IT-Spezialisten,<br />

dersein Versprechen<br />

nichtgehaltenhatte.Ichbintotal<br />

geladenzumTermingegangenund<br />

habeihnnichtmalrichtiggegrüßt.<br />

ErmachtedieTüreaufundsagte:<br />

„Einen wunderschönen guten<br />

Morgen! Ich habe heute einbesonders<br />

schönes Besprechungszimmerreserviert.“Sogleichhabe<br />

ichgemerkt,wiederÄrgerverflogen<br />

ist. Manwird beeinflusst,<br />

wennman so freundlich begrüßt<br />

wird.Man kann die ganze Stimmungumdrehen–unddieseChance<br />

habenwirimmer.Dessensindwir<br />

unsoftzuwenigbewusst.<br />

Sind die Menschen vielleicht auch<br />

aufgrund der Digitalisierung nicht<br />

mehrgewohnt,miteinanderzureden,<br />

weil sie nur noch vorBildschirmen<br />

sitzen?<br />

Daskönntegut sein. Überhaupt<br />

sindwirvielzusehraufdasHandy<br />

konzentriert. Wenn ichirgendwo<br />

einen Vortrag halte, wird in der<br />

Pause sofort auf das Display geschautundgecheckt,welcheNachrichtenmanverpassthat.Wirlassen<br />

unser Leben dadurch zu sehr bestimmen.Leiderhaben<br />

viele noch<br />

nichtbegriffen,dassdieMenschen,<br />

dieumunsherumsind,unseigentlich<br />

vielmehr geben können als<br />

diesesGerät.Mimik,Gestikundall<br />

dieDingefehlendort.Soeingelber<br />

SmileyistkeinwirklicherErsatz.<br />

Welche Fehler im Benehmen fallen<br />

Ihnenbesondersoftauf?<br />

DieLeutewissennichtmehr,wiesie<br />

miteinander reden sollen.Das ist<br />

vielleichtkeinFauxpas,aber<br />

sehrschade.DieseFähigkeit,<br />

<br />

6<br />

s’Magazin


INTERVIEW<br />

s’Magazin 7


GUTES BENEHMEN<br />

FORTSETZUNG<br />

mitjemandeninKontaktzutreten,<br />

istsehrwichtig.Beruflichwieprivat:<br />

WiesprecheichdasMädeldadrüben<br />

an? Das sollte man auch können.<br />

Undwas man nichtübt, das kann<br />

mannicht.<br />

Wieso ist gutes Benehmen generell so<br />

wichtigfürunserLeben?<br />

Es ist etwas,das alle Menschenin<br />

Wirklichkeitschätzen.Miteinpaar<br />

Ausnahmen vielleicht. Das Zusammenleben<br />

wird angenehmer, wenn<br />

wirRücksichtaufeinandernehmen.<br />

Dievier„M“sindwichtig:Menschen<br />

mussmanmögen.Wirsindoftgeneigt,anallemdienegativenSeiten<br />

zusehen,abermansollteaktivdas<br />

Positivesuchen.Dasbringtunswesentlichmehr.Wennwiresschaffen,<br />

Menschenzumögen,wirddasauch<br />

vonunsausgestrahlt,undwirwerden<br />

gemocht.DieBenimm-Regelnsindja<br />

nurAllgemeinwissen.Jemehrman<br />

davon hat, umso leichter tutman<br />

sich.Manbenimmtsichnurwirklich<br />

gut, wenn man in jederSituation<br />

möglichst optimal handeln kann.<br />

Dafür brauchtesvor allem Menschenkenntnis,TaktgefühlundEinfühlungsvermögen.<br />

Sind manche Regeln überhaupt noch<br />

envogue?<br />

EsgibtnatürlichvieleDinge,diesich<br />

entwickeln,zumBeispielinderMode.WirMännerwerdenunsinZukunft<br />

anders kleiden.Dann stehen<br />

wirplötzlichauchvordemSchrank<br />

undwissennichtmehr,waswiranziehen<br />

sollen.(lacht)Ein anderes<br />

Beispielist das Duzen. Wenn man<br />

sichvorstellt,dassmeinGroßvaterin<br />

seinem Buchaus den50er-Jahren<br />

nochschreibt,dasssichineineranständigen<br />

Tanzschule die Schüler<br />

siezen!Ichhabedasnichtfürmöglich<br />

gehalten,bisichvorKurzemeinen<br />

Herrngetroffenhabe,derdamalsin<br />

derTanzschuleElmayerwarunddas<br />

bestätigte.Daswäreheutevölligundenkbar.<br />

Wasgleichgebliebenist,<br />

STECK<br />

BRIEF<br />

·········································································································································<br />

sind die Tischmanieren. Allerdings<br />

werdensiezuHausewenigergeübt<br />

alsdamals.WeilvieleElternberufstätigsind,undmannichtmehrgemeinsam<br />

isst. Wie sollen Kinder<br />

Tischmanierenerlernen,wennsieauf<br />

derCouchvordemFernsehersitzen<br />

undnichteinmalwissen,wasundwie<br />

sieessen?BeimeinemerstenJobgesprächinBaselhatmanmichzum<br />

Mittagesseneingeladen.Dashabeich<br />

mirzumPrinzipgemacht:Bevorich<br />

jemandeneinstelle,geheichmitihm<br />

essen.ManlerntdieLeutebeiTisch<br />

besserkennenalsineinemBesprechungsraum<br />

–und nebenbei erlebt<br />

manihreTischmanieren.<br />

Wie schaut es mit Komplimenten aus<br />

inZeitenvon#metoo?<br />

Ja,dasistsehrheikelgeworden.Man<br />

verwechselt ein nettes Kompliment<br />

gernemiteinerAnmache,dabeisoll<br />

es nurein Lob sein.Ich finde das<br />

schade.Wennichgelobtwerde,muss<br />

ichallerdingsauchfähigsein,eszu<br />

akzeptieren.Vielemachensichselbst<br />

herunter.Lobmussmanaushalten.<br />

Sind Gentleman-Gesten überhaupt<br />

nochbeijungenFrauengefragt?<br />

DasisteineinteressanteGeschichte.<br />

Im alten Griechenlandetwa,der<br />

WiegederDemokratie,hattenFrauenüberhauptkeineRechte.DerPater<br />

ThomasSchäfer-Elmayer<br />

verbrachteseineJugendim<br />

<strong>Ländle</strong>,erlebteeinige<br />

JahreinBregenzund<br />

Dornbirn,undkehrtimmer<br />

wiedergernezurück.<br />

Sie haben ja IhreJugend in Vorarlberg<br />

verbracht,was haben Sie aus dieser<br />

Zeitmitgenommen?<br />

MeinVaterhatfüreineWienerFir-<br />

Geboren1946inZellamSee,aufgewachseninVorarlberg,WirtschaftsstudiuminWienundSt.Gallen,war17<br />

JahrelanginleitendenFunktionenbei<br />

internationalenIndustriekonzernen,<br />

1987übernahmerdieTanzschuleElmayer,ExpertefürFragenderEtikette<br />

undderUmgangsformen.<br />

FamiliasimaltenRomhattesogar<br />

dasRechtüberLebenundTod.Und<br />

wir haben es als eine der wenigen<br />

Kulturengeschafft,dassdieFraueine<br />

höheregesellschaftlicheStellungals<br />

derMannhat.DieseErrungenschaft<br />

solltenwirnichtsoleichtfertigaufgeben.DenVortrittzulassenoderin<br />

denMantelzuhelfensindnurkleine<br />

SignalevonbesondererAchtungund<br />

RespektvorderFrau.<br />

GlaubenSie,dassmancheMenschenin<br />

Ihrer Gegenwart besonders große<br />

Angst voreinem Benimm-Fauxpas haben?<br />

Wenn ich mit meinem Teller bei<br />

einem Event aneinenStehtisch<br />

komme,habeichmanchmaldasGefühl,dassdieLeutedenken:„Gott,<br />

jetztkommtder,jetztmussichaufpassen.“<br />

Sogarhier in Bregenz im<br />

Theateristmirdaspassiert:Ichstand<br />

gerade im Saal, undNuntius Zurbriggenkommtherundfragt,woich<br />

dennsitze?„In dieserReihe,“ antworteich.Und<br />

er erwidert–mit<br />

einemAugenzwinkern:„IchsitzegenauvorIhnen,dannmussichmich<br />

gutbenehmen!“<br />

8<br />

s’Magazin


GUTES BENEHMEN<br />

RO<br />

MerkwürdigeLandsleute2<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

·························································································<br />

magearbeitetundwurdenachVorarlbergversetzt.Dawarichfünf.DieZeithatmichsehr<br />

geprägt.IcherlebteeinewunderschöneKindheit<br />

undJugend.Undichfühlemichauchjetztnoch<br />

einfach Zuhause. Wenn ichüber den Arlberg<br />

komme, muss ich nach meiner Ankunft auch<br />

ziemlichbaldirgendwoKässpätzleessen.<br />

Sie sind für den Opernball bekannt,imFernsehen<br />

präsent,undhabenauchdenLifeballeröffnet.Wie<br />

kamesdazu?<br />

DerLifeballistdasgrößtekarikativeEreignis<br />

Europas.Mein Großvater, der Gründer der<br />

TanzschuleElmayer,warsozialunglaublichengagiert.UnddastrotzseinerSchuldenbeider<br />

Gründungseines Start-ups –erhat jaeinen<br />

PferdestallzueinerTanzschuleumgebaut.Zu<br />

dieserZeithaterdasHausderBarmherzigkeit<br />

mitaufgebautundkriegsversehrtenKameraden,<br />

dievordemNichtsstanden,mitversorgt–wie<br />

auchseineblindeMutter.InGefängnissenhater<br />

Radioseingebaut,weilihmdieHäftlingeohne<br />

Musik leidgetan haben.Diese Tradition des<br />

HelfenshatPrioritätbeimgutenBenehmen.Ich<br />

versuche,auchdarineinVorbildzusein.<br />

Welche Person des öffentlichen Lebens hat Ihrer<br />

Meinung nach das beste und welche das schlechtesteBenehmen?<br />

Dasist sehreinfach. Der einesitztamBallhausplatz<br />

und derandere im Weißen Haus.<br />

UnserKanzlerSebastianKurzbenimmtsichtadellos.<br />

Undder andere würdewohl in jedem<br />

einzelnenPunktmeinesBuchestotalversagen!<br />

SandraNemetschke<br />

Fotos:lisamathis.at<br />

Erwareinkleiner,zierlicherMannmiteinemlangenRauschebart,ungeheuerdurchtrainiert.Kein<br />

GrammFettanihm.1881wurdeerinAltachgeboren.SpäterwuchserinNüzidersauf.Ergingaufs<br />

GymnasiuminFeldkirch,studiertenachderMatura<br />

NaturwissenschafteninGraz.EineinnereStimme<br />

sagteihm,Priesterzuwerden,undalsotraterins<br />

PriesterseminarinBrixenein.1906feierteerseine<br />

Primiz.ImErstenWeltkriegmeldeteersichjubelnd<br />

andieFront(wieHunderttausendeanderejunge<br />

Männer)unddientealsFeldkaplaninItalien.Nach<br />

demKriegwurdeerPfarrervonTisis,dasdamals<br />

nocheineselbstständigeGemeindewar.Dortblieb<br />

erbiszuseinemTod.<br />

EinganzesJahrhundertvordemAusbruchdesallgemeinenMountainbiker-,Bergläufer-,undBergsteigerwahnsinnserklettertedieserkleine,zierliche<br />

ManndieBergeVorarlbergswieeinBerserker.Ein<br />

Berghatteesihmbesondersangetan,denermehr<br />

als400malerklomm,sogarinderNacht-dieZimbaspitzeimRätikon.ErwarmitdiesemBerg„verheiratet“,pflegteerzuscherzen.Baldwurdeerim<br />

ganzenLandnurnochder„Zimbapfarrer“genannt.<br />

ErzählteihmeinBergkamerad,dasserdiesenoder<br />

jenenBergimSilvrettagebieterstbesteigenwolle,<br />

gingGebhardWendelinGunznochinderselben<br />

NachtheimlichlosundstahldemFreunddieShow.<br />

NocheinweiteresHobbyzeichnetediesenmerkunddenkwürdigen,alssehrleutseliggeltenden<br />

PfarrerGunzaus.ErwarleidenschaftlicherWaffensammler.DerüberwiegendeTeilderhistorischen<br />

WaffensammlungaufderFeldkircherSchattenburg<br />

entspringtseinerSammlertätigkeit.Darüberhinaus<br />

warereinvorzüglicherHeraldikerundHeimatkundler.Ihmistzuverdanken,dassdieRuineinTosters<br />

nichtendgültigdemVerfallpreisgegebenwurde.<br />

Der„Zimbapfarrer“starbimJahr1956inSchruns-<br />

Gauenstein,imAltervom75Jahren.Wennerdie<br />

Zimbaspitzeschonnichtmehrerklimmenkonnte,<br />

wollteerdieewigeGeliebtewenigstensalsAnblick<br />

aufdemTotenbettvorsichhaben.<br />

s’Magazin 9


ELTERN-KIND-TANZ<br />

Shake it, Baby!<br />

Anstatt draußenzu<br />

spielen, sitzen viele<br />

Kinder heutelieber<br />

vor Computeroder<br />

Fernseher.Dabeiist<br />

Bewegung sehrwichtig für die<br />

kindlicheEntwicklung.<br />

Angela Amann aus Feldkirch<br />

hatselbstalskleinerTanzflohbegonnen,unddietänzerischeLeidenschafthatbisheuteangehalten.SeitJahrenunterrichtetsie<br />

schonineinerTanzschule.Ihre<br />

MamabrachtesieeinesTagesauf<br />

die Idee, eine Ausbildung als<br />

Tanzpädagogin zu beginnen.<br />

2015 absolviertesie dann ein<br />

Praktikum bei derLebenshilfe.<br />

DiesesSchlüsselerlebnisbestärktesie<br />

nochmehr darin, diesen<br />

Weg einzuschlagen. „Ich habe<br />

dortgesehen,wieMenschen,die<br />

sehrverschlossenwaren,durch<br />

Tanzaufgeblühtsind“,schwärmt<br />

die26-JährigevonihremProjekt.<br />

AlsAngelaihreTochterMila<br />

erwartete,waresfürsieklar,mit<br />

demTanzweiterzumachen.„Tanzenbedeutetnichtnur,sichzur<br />

Musikzubewegen,sondernvieles<br />

mehr:EmotionenundKörpergefühlzumBeispiel.UnddasmöchteichauchdenKleinenundihren<br />

Elternermöglichen.“Auchwenn<br />

MilafürdenKursnochetwaszu<br />

kleinist,wirdschonfleißigdaheimgeübt.„Kaumistbeiunsdie<br />

Musikan,bewegtsiesichschon<br />

dazu.Esistschönzusehen,wie<br />

vielSpaßihrdasmacht.“<br />

PositiveEffekte<br />

InihremTanzkursgehtesAngelanichtdarum,einestrikteChoreographieaufdieBeinezustellen.DaswärevondenKleinkinderneindeutig<br />

zu viel verlangt.<br />

„Ichmöchte,dasssichKinderbe-<br />

Bewegungistwichtig,undmankanndamitfastnicht<br />

frühgenuganfangen.AufspielerischeArtundWeise<br />

motiviertdiediplomierteTanzpädagoginAngela<br />

AmannKinderundihreEltern,tänzerischetwasfür<br />

diegesundeEntwicklungzutun.<br />

SovielSpaß<br />

kannes<br />

machen,sich<br />

zubewegen–<br />

darum<br />

möchteauch<br />

Angelain<br />

ihremKurs<br />

andere<br />

Kinderund<br />

Elterzum<br />

Tanzen<br />

motivieren.<br />

wegen–wiesiedasmachen,isteigentlich<br />

egal. Zwischendurch<br />

wirdauchmalgespielt.“Besondersschönseies,wiedieKinder<br />

beim Tanzen mit ihren Mamas<br />

kommunizieren.Undwiestehtes<br />

umdiePapas?„Bisjetztistleider<br />

nochkeinerdabei,aberwirsind<br />

offen–auchfürOmas,Opasoder<br />

Tanten.“<br />

Im Unterricht kommen auch<br />

Bälle,Langbänke und andere<br />

sportliche Geräte zum Einsatz.<br />

„OftkönnenKinderheutekeinen<br />

Ballmehrrichtigwerfen,darum<br />

startenwirmitkleinenRitualen,<br />

diesiedamitvertrautmachen.“<br />

Neben dem Spaß an der BewegungzurMusikgibtesauchzahlreichepositiveEffekte–physisch<br />

wieauchpsychisch.„Manmerkt<br />

wiesichdieKindertrauen,aufanderezuzugehen<br />

–ihr Selbstbewusstseinwirdgestärkt.“ZusätzlichwerdedieKoordinationgeschultunddasTanzentragezum<br />

Muskelaufbau bei. „Wenn wir<br />

tanzen,seheich,wiedieAugender<br />

Kinderleuchten!“S.Nemetschke<br />

10<br />

s’Magazin


ELTERN-KIND-TANZ<br />

BeiAngelaundihrer<br />

TochterMilawirdoftdie<br />

Musikaufgedrehtund<br />

losgetanzt–BrunoderBär<br />

darfdabeinichtfehlen!<br />

Fotos:MauriceShourot<br />

Kurs-Informationen<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Angela Amann bietet einmal in der Woche<br />

(montags)einen Kurs für Eltern und<br />

Kinder (2-3 Jahre) an. Sie arbeitet in<br />

ihremUnterricht unter anderem mit Bällen,LuftballonsundVerkleidungen.<br />

Tanzen hat eine ReihevonpositivenAuswirkungen<br />

aufdie kindliche Entwicklung.<br />

Diese sind sowohl physisch als auch psychisch.<br />

Angela Amann ist diplomierte<br />

TanzpädagoginundTanzlehrerinimTanzstudioDBACrewinGötzis.<br />

Der neue Kurs (10 Einheiten)startet ab<br />

Jänner2019.<br />

Kontakt:<br />

E-Mail:angela.amann.dba@gmail.com<br />

Veranstaltungsort:<br />

PhysiotherapieMontfort<br />

individuell.bewegt.<br />

Waldfriedgasse10<br />

6800Feldkirch<br />

www.physio-montfort.at<br />

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GESELLSCHAFT<br />

UlrikeKöb<br />

Fotografin<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

WunderbareundinspirierendeFotografiensind<br />

UlrikeKöbsPassionundBeruf(ung).Diegebürtige<br />

Lustenauerinhatsichindenvergangenen30Jahren<br />

alsKünstlerinmitderKameraeinenNamengemacht.IhreSpezialisierungaufFood-Fotografie–alsodasIn-Szene-SetzenvonSpeisenundNahrungsmitteln–hatihrnamhafteKundenausdemHandel<br />

undderGastronomiebeschert,dieihreAufnahmen<br />

fürPublikationenbegeisterteinsetzen.Sokennen<br />

Leserder„Kronebunt“seit25JahrenUlrikesFotografienaufderGenuss-Seite.ImFrühjahrwerden<br />

gleichzweiBüchererscheinen,indenensiedieRegionenIstrienundWachauinsrechteLichtrückt.Ihre<br />

nächsteAusstellungwirdkommendesJahrinBudapestzubewundernsein.NachderHandelsakademie<br />

inLustenauwarklar,dassUlrikeineinenkreativeren<br />

Bereichwechselnwollte.NacheinigenJobsinGenf<br />

undim<strong>Ländle</strong>zogsieEndeder80er-JahrenachWien<br />

undlegtedieGesellenprüfungzurFotografinab.<br />

1991eröffnetesieihreigenesStudio,heutebeschäftigtsiezweiMitarbeiter.Ins<strong>Ländle</strong>kommtsienur,<br />

umihrenBrudersamtFamiliezubesuchen.„Sonst<br />

erkundeichdieWeltundreiseliebendgernmit<br />

meinerTochter“,erklärtUlrikeinschönem„Luschtnoarisch“–undsie<br />

is(s)tzudemgern<br />

„inmeinemerweitertenWohnzimmer,<br />

demGasthausWoracziczky.<br />

DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />

Purtscher (PR-Agentur<br />

Purtscher Relations) lebt<br />

seitüber30JahreninWien.<br />

Als Netzwerkerin lädt sie<br />

regelmäßig zu ihrer<br />

exklusiven „Tafelrunde“.<br />

twitter.com/<br />

CarolaPurtscher<br />

IhrSelfie:DieFotografin<br />

UlrikeKöbinihremStudio.<br />

Charme<br />

&Schere<br />

Über50Jahrelangsorgtesiedafür,dass<br />

inBregenzbeieinemFrisörbesuchnicht<br />

nursimplesHaareschneidenund–<br />

färbenaufdemProgrammstanden,<br />

sondernaucheinPläuschchenundein<br />

GläschenSekt.Ihr„SalonMagda“war<br />

immeraucheinKommunikationszentrum<br />

–undsieselbstistmittlerweileeine<br />

lebendeLegende:MagdaNeurauter.<br />

Wie wird man zum<br />

Original? Manchedurchihrextravagantes<br />

Auftreten,andereverschaffensichdurchspezielleWerke<br />

oder Leistungen Einzigartigkeit.<br />

Aber es gibt auch Personen, die<br />

durchihrePersönlichkeit,ihrjahrelanges<br />

Tun und ihre Herzlichkeit<br />

zumUnikumwerden;Menschen,die<br />

einfach„menscheln“.ZudieserSpeziesgehörtMagdaNeurauter.MittlerweileistsieinPension,dochihr<br />

„SalonMagda“warüberJahrzehnte<br />

nicht nur für Dauerwellen und Pagenschnittezuständig,sondernauch<br />

einTreffpunktfür„LaBregenz“.<br />

„KlarkommtmanbeimFrisörins<br />

Plaudern,schließlichsaßendieKunden<br />

oft mehrere Stunden bei mir.<br />

Undwennmanüber50JahreinseinemGeschäftsteht,erfährtmaneine<br />

MengeüberdieStadt,ihreEinwohner,ihreWünscheundSorgen“,so<br />

diezweifacheMutterundvierfache<br />

Großmutter,diesichervielKlatsch<br />

und Tratsch erzählen könnte, dies<br />

aber nicht tut. „Reden ist Silber,<br />

SchweigenistGold.DasisteinemeinerRegelnundsichermiteinGrund<br />

dafür,dassmirmeineStammkundschafttreublieb“,istsieüberzeugt.<br />

12<br />

s’Magazin


PORTRÄT<br />

MagdastammtauseinerFrisör-Dynastie:<br />

„Mein Vater war Frisör,<br />

meinBruderbetriebeinenSalonim<br />

ehemaligenBahnhof,undauchfür<br />

michkamnieetwasanderesinfrage“,<br />

so die mit „Niki Nazionale“<br />

über mehrere Ecken verwandte<br />

MagdaLauda,wiesiebiszuihrer<br />

Hochzeit1973hieß.<br />

Queen&Kaiserin<br />

IhrenGattenKurtbezeichnetsie<br />

alsRuhepol,währenddiegesellige<br />

Haar-Künstlerinselbstvorallemim<br />

benachbarten „Cafe Rosette“,wo<br />

mansichzurPauseundamFeierabendtraf,gernefeierte.„EsgabimmerSpaßundAction“,soMagda,<br />

diesichselbstals„Glückskind“bezeichnet,<br />

„vor allem im Fasching<br />

gingdortdiePostab“.<br />

AlsFasnacht-PunkerinmitFerdl<br />

KinzwarsiedamalsihrerZeitvoraus<br />

–beruflich sorgte sie dafür,<br />

dasssiestetsmitderZeitging.„Ich<br />

lerntejaauchnochondulieren,also<br />

das Wellen der Haare mit der<br />

Brennschere.SpäterwarendannandereModenangesagtwiedieBeehive-<br />

bzw. Bienenkorbfrisur in den<br />

Sechzigern oder der Chignon oder<br />

Haarknotenwiebeiderpersischen<br />

KaiserinFarahDibaindenSiebzigern.Wichtigwar,niemalsstehenzu<br />

bleiben,wofürichzahlreicheKurse<br />

besuchte“,erinnertsichdieFrisörin<br />

aus Leidenschaft, die von sich behauptet,dasssie„dieidealeStylistin<br />

fürQueenElisabeth“wäre.<br />

Im„SalonMagda“warjedenfalls<br />

sieKönigin.„FürmichwarArbeit<br />

immerauchVergnügen,ziehtMagda<br />

ein überaus positives Resümee<br />

ihresLebensundmeint:„Diegroßen<br />

Dingesindwohlvorbei,alsoerfreue<br />

ichmichnunangemütlichenAbendenaufderCouchundanmeinem<br />

Lieblingsplatz,demSeesteg.“Dort<br />

kannmansiesogarjetztnochantreffen–Schwimmenbeietwa14Grad<br />

Wassertemperatur inklusive. Sehr<br />

cool,dieFrau... RaimundJäger<br />

Foto:lisamathis.at<br />

s’Magazin 13


HerbertWilliundMartinPurtscher,anno1989<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Der Vorarlberger Komponist<br />

Herbert Willi, 1956 in<br />

Bludenz geboren, ist auf diesem<br />

Foto zu Besuch beimdamaligen<br />

Landeshauptmann<br />

MartinPurtscher,dererstvor<br />

wenigen Tagen seinen 90.<br />

Geburtstag feierte. Purtscher<br />

studiert auf unserem historischen<br />

Bild eine PartiturWillis<br />

–vielleichtjene,die 1989bei<br />

denBregenzerFestspielenzur<br />

Uraufführung gelangte. SeitdemhatWillieineäußersterfolgreiche<br />

Karrierebeschritten:<br />

Seine Oper „Schlafes<br />

Bruder“–dasLibrettoschrieb<br />

natürlich Robert Schneider<br />

selbst –wurde 1996 an der<br />

Oper Zürich uraufgeführt.<br />

AuchdieWienerPhilharmonikerbestellten<br />

sich bei Willi,<br />

der im Montafon lebt, ein<br />

Werk. Anlass war das 150-<br />

Jahr-Jubiläum des weltberühmten<br />

Orchesters. Willis<br />

Werkewurden bereits in der<br />

RoyalAlbertHall(London),in<br />

derCarnegieHall(NewYork)<br />

oder auch bei den Salzburger<br />

Festspielen aufgeführt.Über<br />

sich selbst sagt er: „Wenn ich<br />

14<br />

s’Magazin


MUNDART<br />

Vö<br />

inmichhineinhöre,kannich<br />

immerMusikhören.“<br />

Haben Sieauch historische Fotoschätze<br />

zuhause, dann schicken<br />

Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.Die<br />

bestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />

Foto:volare,vorarlbergerlandesbibliothek<br />

VÖ<br />

spriagla<br />

Zeitwort<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

NurwenigenlebendenExemplarenderGattunghomo<br />

alemannisistdasVerbspriaglanochbekannt.Schuldam<br />

schleichendenUntergangdesWorteswieauchdesdazugehörigenBrauchtums(wasstetsmiteinandereinhergeht)sindderallgemeineWandelderSitten,dieheutige<br />

BedrohungdurchnachbarschaftlicheAnzeigensowiedie<br />

fallendenObstpreiseinfolgeÜberproduktion.Nochin<br />

derGenerationunsererVäteraberbestanddaszwarnirgendwoverbriefte,dafürmündlichtradierteund<br />

somitebenfallsallgemeinakzeptierteRecht,sichohnevorherigesAnsuchenjenesObstinder<br />

ganzenNachbarschaftaneignen<br />

zudürfen,dasderrechtmäßige<br />

BesitzerdesBodensundseinerdaraufstehendenBäumenichtbisspä-<br />

„BemRudikasch<br />

nedspriagla–<br />

derbrennt<br />

Schnaps!“<br />

testensAllerheiligenvondenBäumengeholthatte.Ge-<br />

mäßdemuraltenSpruch„Allerheiligaischtvrbi/wasuf<br />

daBömaischt,ghörtmi“schwärmtensomitallejungen<br />

LeuteabdenfrühenMorgenstundendesAllerseelentagesausundplündertenstraffreiallesObstinderUmgebung,dasnochzuergatternwar–sprich:siespriagelten.HeutzutageverfaultdasvomEigentümerverschmähteObstausAngstvorDiebstahlsprozessenweit<br />

eherandürrenWinterästen,alsdasssichnocheinKind<br />

überfremdeGartenzäunewagenwürde.Unddasbuchstäblich„zuRecht“:DennobeinmodernerStaatsanwalt,<br />

RechtsanwaltoderRichtersichmitdemuraltenArgumentundBrauchdesSpriagelnsdieserTagenochbesänftigenließe,scheinthöchstzweifelhaft.<br />

s’Magazin 15


Foto:julia_grandegger<br />

EVENTS<br />

Robert Palfrader<br />

spielt „Allein“<br />

am Spielboden<br />

in Dornbirn<br />

Ein Abend<br />

für Gläubige,<br />

Agnostiker,<br />

Atheisten und<br />

alle, die es<br />

noch werden<br />

wollen: Es ist<br />

das vierte Kabarett-Programm,<br />

in<br />

dem er auf<br />

der Bühne zu<br />

sehen ist,<br />

aber zum ersten Mal solo,zum<br />

ersten Mal ist Robert Palfrader<br />

„Allein“. Termin: Samstag,der<br />

24.<strong>November</strong>,um20Uhr am<br />

SpielbodeninDornbirn.Tickets<br />

unter: www.spielboden.at,<br />

www.v-ticket.at<br />

Garish on Tour<br />

in der Spinnerei in Hard<br />

Thomas Jarmer (Gesang,Akkordeon), Julian Schneeberger<br />

(Gitarre), Kurt Grath (Bass) und Markus Perner<br />

(Schlagzeug) sind Garish. Am Freitag,dem 23. <strong>November</strong>,machtdieErfolgsbandHaltinderSpinnereiinHard.<br />

Um20.30Uhrgeht’slos! Infos:www.kammgarn.at<br />

Foto:Spielboden<br />

Die Schöne &das Biest<br />

„Die Schöne und das Biest“ ist<br />

einer der größten Erfolge aus dem<br />

Hause Disney und kommt nun als<br />

Musical vom21. bis 25. <strong>November</strong><br />

nachBregenz.DasrenommierteBudapester<br />

Operettentheater bringt<br />

die deutschsprachige Inszenierung<br />

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

mit über 100 Beteiligten, prächtigen<br />

Kostümen und effektvollem<br />

Bühnenbild ins Festspielhaus. Termine:21.11.um<strong>18.</strong>30Uhr,22./23.<br />

11.um19.30Uhr,24.11.um14.30<br />

und 19.30 Uhr und am 25. 11. um<br />

13.30Uhr.Tickets:www.v-ticket.at<br />

Mose lassen aufhorchen –<br />

im Bahnhof in Andelsbuch<br />

Die Gruppe<br />

Mose feiert am<br />

Freitag,dem 23.<br />

<strong>November</strong>, um<br />

20 Uhr im Bahnhof<br />

in Andelsbuch<br />

ihr neues<br />

Album – ein<br />

Soundtrack, der<br />

den Film bei den<br />

Zuhörern erst<br />

entstehen lässt.<br />

Ein melancholisches Kopf-Roadmovieführt inverborgene<br />

Erinnerungsräume. Jazziger als auf früheren Alben,<br />

aber ohne die alten Blues-Wurzeln ganz zu verleugnen.<br />

Hörenswert!Tickets:www.bahnhof.cc<br />

Foto:StefanMalzkorn<br />

Foto:KulturvereinBahnhof<br />

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />

Impressum<br />

Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />

Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />

Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:SandraNemetschke,AngelikaDrnek,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />

vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />

Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />

16<br />

s’Magazin


KULINARIK<br />

Foto:DanielaLais,MathisFotografie<br />

Fo<br />

NochmehrRezeptefindet<br />

maninDanielasKochbüchern<br />

„Einfachveganbacken“und<br />

„VeganeLunchbox“.<br />

,,<br />

Birneund<br />

Schokolade,eine<br />

unschlagbareKombination!<br />

IndiesenCupcakeskommt<br />

siebesonderszurGeltung.<br />

Herbstzeitist Birnenzeit. Schokolade und Birne sind<br />

perfektfüreinandergeschaffen.GefülltsinddiesesaftigenSchokoladen-CupcakesmiteinerschnellenBirnenmarmelade,dienichtgekocht,sondernkaltzubereitetwird.DasToppingistnussigundmitHaselnussliköraromatisiert.SindKindermitvonderPartie,kannauchaufeinfachen<br />

Haselnuss-Sirup zurückgegriffenwerden.Ein herbstliches<br />

Nasch-VergnügenfürJungundAlt! www.facebook.com/laisdaniela<br />

Birnen-Haselnuss-Cupcakes<br />

Zubereitung:<br />

1 DenBackofenauf180°Cvorheizen.Eine<br />

MuffinformmitFörmchenbestücken.<br />

2 DiebeidenMehlsortenmitVanille,Kakaopulver,NatronundSalzmitdemSchneebesen<br />

vermengen.<br />

3 SojamilchmitEssigangehenlassen.Zucker<br />

undÖlunterrühren.<br />

4 DietrockenenzudennassenZutatengeben<br />

undmitdemSchneebesensolangewienötig<br />

verrühren,nichtüberrühren.Eskönnenruhig<br />

einpaarkleinereKlümpchenvorhandensein.<br />

5 DieFörmchenetwaswenigerals¾mitTeig<br />

befüllenundfür25Minutenbacken.Komplett<br />

auskühlenlassen.<br />

6 FürdieFüllungdieBirneningrobeWürfel<br />

schneidenundzusammenmitdenentsteinten<br />

Datteln,ZimtundChia-SamenineinenMixer<br />

gebenundzueinerglattenMassepürieren.<br />

7 MuldenausdemTeigausstechen,dieMarmeladeeinfüllen,mitdemDeckelabdecken.<br />

8 FürdasToppingdieMargarineschaumig<br />

schlagen,denPuderzucker,dasKakaopulver<br />

unddieVanilleeinsieben.Alleszueinerglatten<br />

Masseschlagen.DenLikörlangsamzufügen<br />

undeinschlagen.<br />

9 DasToppingaufdenCupcakesverteilen<br />

undmitBirnenspaltenundHaselnüssendekorieren.<br />

Zutaten(für12Cupcakes):<br />

FürdenTeig:<br />

140gDinkel-Vollkornmehl<br />

30gWeizenmehl<br />

200gRohrzucker,fein<br />

80mlMaiskeimöl<br />

250mlSojamilch,1ElApfelessig<br />

1ElVanille,gemahlen<br />

45gKakaopulver<br />

1TlNatron,¼TlSalz<br />

Fürdie„schnelle“Marmelade:<br />

4Birnen,½TlZimt<br />

5Datteln,2ElChia-Samen<br />

FürdasTopping:<br />

110gMargarine(Alsan)<br />

400gPuderzucker<br />

2ElKakaopulver,gehäuft<br />

½TlVanille,gemahlen<br />

5ElHaselnusslikör(oderHaselnusssirup)<br />

s’Magazin 17


WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />

... Thomas Berger?<br />

AchtJahrelangwarderLinzerThomasBergerbeiBregenzHandball<br />

tätig–zuerstalsMarketingleiter,späteralsGeschäftsführer.Bises<br />

den34-Jährigen2016wiederzurückindenOstenzog,woBergerals<br />

Geschäftsführerderspusu-Liga,derhöchsten,Handballliga<br />

Österreichs,fungiert.Ans<strong>Ländle</strong>haterdiebestenErinnerungen.<br />

partnerfürseineDiplomarbeit.„Da-<br />

malswarschonklar,dassMarketing-<br />

leiter Sebastian Manhart denKlub<br />

verlassenwürde,alsohabeichmich<br />

beworbenundwurdedannunter30<br />

Bewerbernausgewählt“,erzähltBerger,derinBregenzspäterzwarzwei<br />

Meistertitelfeierndurfte,aberimersten<br />

Jahr seinerFunktion als Geschäftsführer<br />

gleichauf eine harte<br />

Probe gestellt wurde: A1 stiegals<br />

Hauptsponsoraus,sportlichgabes<br />

einenRückfallaufdensechstenEndranginderLiga:„Eswarkeineeinfache,fürmichaberlehrreicheZeit.“<br />

2016gingesfürBergerzurückin<br />

denOsten,erverabschiedetesichvon<br />

vielenFreunden,„mitdenenichheutenochKontakthabe.“Undliebgewonnene<br />

Angewohnheiten hater<br />

ebenfalls mitgenommen:Der Frühaufsteher<br />

lief in Bregenz gerne auf<br />

denPfänder,inWienistderWienerwald<br />

seinebevorzugteLaufgegend.<br />

DieZeitbliebgleich:Schonumsechs<br />

UhrfrühisterbeiseinerLieblingsbeschäftigunganzutreffen.<br />

E.Faisst<br />

2010:DerOberösterreicherBerger<br />

wurdezwarvordenVorarlbergern<br />

gewarnt,ließsichabernichtbeirren<br />

undzogins<strong>Ländle</strong>–erbereuteesnie.<br />

DieErinnerunganVorarlbergist<br />

bei Berger<br />

äußerst positiv, obwohl<br />

er vorseinem<br />

Wohnsitzwechselnach<br />

Bregenzvielfachvordeneigenwilligen<br />

und verschlossenenVorarlbergern<br />

gewarnt wurde: „Ichhabe in<br />

Vorarlbergvieleoffene,kontaktfreudige<br />

und vor allem sehr ehrliche<br />

Menschen kennengelernt –gepaart<br />

mitEntscheidungsfreudigkeit.“Zum<br />

Handball kam Berger schon mit<br />

sechsJahrenübereinSchultraining.<br />

Er durchliefalle NachwuchsmannschaftendesOberhaus-Klubsbishin<br />

zumU20-Team,eheermit20Jahren<br />

in Wien an derFachhochschule<br />

Kommunikationund Management<br />

studierte.AusdiesemStudiumentstandderKontaktzuBregenz:Roland<br />

Frühstück war derInterview-<br />

<strong>2018</strong>:ThomasBergerläuftheute<br />

nichtmehraufdenPfänder,sondern<br />

istimWienerwaldanzutreffen.<br />

Fotos:GEPApictures/HansOberlaender<br />

18<br />

s’Magazin


OOOH!<br />

Das neue Rätsel-Krone Sudoku ist da.<br />

um nur<br />

€ 2,–<br />

Jeden Monat neu!<br />

Logik, Konzentration & Rätselspaß pur um nur € 2,–<br />

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