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HERBSTLICH TÄNZERISCH DISKRET<br />
Ist der milde Herbst eineGefahr<br />
fürdieNatur?KlausZimmermann<br />
kennt dieAntwort<br />
Tanzen mit dem eigenen Baby:<br />
Warum das Eltern und Kind<br />
guttut,weißAngelaAmann<br />
Plaudern beim Friseur: Magda<br />
Neurauter erfuhr als Kultfriseurin<br />
so einiges –und behielt es für sich<br />
s’Maga<br />
SONNTAG,<strong>18.</strong>NOVEMBER<strong>2018</strong><br />
BENIMM-PAPST<br />
GALANT UND<br />
CHARMANT<br />
Foto:lisamathis.at<br />
Thomas Schäfer-Elmayer<br />
weiß, was sich gehört–und<br />
gibt seinWissen gern weiter
<strong>18.</strong> NOVEMBER <strong>2018</strong> |INHALT<br />
4<br />
10<br />
WobleibtVäterchenFrost?<br />
DieNaturundeinendloserHerbst<br />
Fotos:DanielaLais,LisaMathis,StiplovsekDietmar,MauriceShourot<br />
KeinDirtyDancing:<br />
Babyisttrotzdemdabei<br />
17<br />
Birne,Schoko,Haselnuss:<br />
Cupcake-Hochgenuss!<br />
13<br />
KeineFremdwörterfürsie:<br />
OndulierenundBeehive!<br />
4 EWIGERHERBST<br />
WiedieNaturmitdenwarmen<br />
TemperaturenzuRandekommt<br />
6 GUTESBENEHMEN<br />
DerBenimm-PapstThomas<br />
Schäfer-ElmayerimInterview<br />
9 SCHNEIDERSBRILLE<br />
RobertSchneidererzählt<br />
vom„Zimba-Pfarrer“<br />
10 TANZMITBABY<br />
WieEltern-Kind-Tanzendie<br />
Entwicklungfördernkann!<br />
12 GSIBERGERZ’WIAN<br />
CarolaPurtschertrifft<br />
dieFotografinUlrikeKöb<br />
13 PORTRÄT<br />
Diskretundcharmant:<br />
FriseurinMagdaNeurauter<br />
14 HISTORISCHESBILD<br />
HerbertWillibeiMartin<br />
Purtscheranno1989<br />
15 MUNDART<br />
Wertrautsichnochzu<br />
„spriagla“,fragtsichStefanVögel<br />
16 EVENTS<br />
WasSiedieseWocheauf<br />
keinenFallverpassensollten!<br />
17 KULINARIK<br />
EinCupcakemitÜberraschung!<br />
18 WASWURDEAUS...<br />
...ThomasBerger?<br />
s’Magazin 3
EWIGER HERBST<br />
Die Natur spielt verrückt<br />
ErstderdrittwärmsteSommerderMessgeschichte,jetztein<br />
außergewöhnlichmilderHerbst–esisteinJahrdermeteorologischen<br />
Superlative.DaslässtauchdiehiesigeFloraundFaunanicht<br />
unbeeindruckt.SomanchesNaturgesetzscheintaußerKraftgesetzt:<br />
WerdieserTage<br />
durchs<br />
Vorarlberger<br />
Rheintal<br />
fährt,hatgute<br />
Chancen, Störchezuerblicken–undzwarnichtnureinzelneExemplare,nein,sondern<br />
gleichingroßerZahl.Normalerweise<br />
tritt MeisterAdebar<br />
MitteAugustdieReisegenSüdenan,uminAfrikaseinWinterquartier<br />
aufzuschlagen.<br />
DochinZeitenstetigsteigender<br />
Temperaturenhatersicheine<br />
andereStrategiezugelegt:„Die<br />
Störchehabenerkannt,dasssie<br />
inSpanienundSüdfrankreich<br />
auchbestensüberwinternkönnen.<br />
Fürdiese StreckebrauchensienureinigeTageund<br />
können daherden warmen<br />
HerbstinVorarlbergbiszum<br />
Schlussauskosten“,weißBiologeKlausZimmermann.Das<br />
verschaffeihnen auch einen<br />
Wettbewerbsvorteil: „Durch<br />
diekurzeDistanzzumWinterquartier<br />
kehren sie auch im<br />
Frühlingeherzurück.Dadurch<br />
sindihnendiebestenBrutplätzesicher!“<br />
Im Gegensatz zuanderen<br />
Zugvögel,dieihrAbflugdatum<br />
nachderLängedesTageslichts<br />
richten,kannderStorchalso<br />
flexibelauf veränderte Umweltfaktorenreagieren.<br />
Bäumeprofitieren<br />
Zuden–zumindestkurzfristigen–Gewinnerndeswarmen<br />
HerbsteszählenauchdieBäume.FürdieFichteetwa,dieim<br />
SommervonHitzeundWassermangelgeplagtwar,istder<br />
langeHerbsteinewahreWohltat.Ähnlichverhalteessichbei<br />
denLaubbäumen,soZimmermann:„ÜberdengrünenFarbstoffChlorophyll<br />
können die<br />
Pflanzen Photosynthese betreibenundsoEnergiegewinnen.JelängersiegrüneBlätter<br />
haben,desto mehrEnergie<br />
können sie speichern. Im<br />
Herbst wird dieserFarbstoff<br />
zwarumgewandelt,aberauch<br />
dannistnocheingewissesMaß<br />
anPhotosynthesemöglich.“<br />
Störcheim<strong>November</strong>?<br />
Mittlerweileistdasim<br />
<strong>Ländle</strong>eingewohntesBild!<br />
DieFichteisteinerder<br />
großenProfiteuredes<br />
mildenHerbsts.Nachdem<br />
heißenundtrockenen<br />
Sommerkannsiesichj<br />
etzterholen.<br />
4<br />
s’Magazin
EWIGER HERBST<br />
Wer jetzt allerdings ein<br />
LobliedaufdenKlimawandel<br />
anstimmt,irrtgewaltig.Denn<br />
würde sich der Winter heuer<br />
ebenfallsvonseinermildenSeitezeigen,wärendieFolgenfatal.Zumeinen,weilfürmanche<br />
Pflanzen –etwa Rosen und<br />
Rebstöcke –eine Winterruhe<br />
lebensnotwendigistundzudem<br />
vieleanderenachlangenFrostperioden<br />
im Frühjahrbesondersgutaustreiben.Undzum<br />
anderenisteineisigerWinter<br />
auchdiebesteProfilaxegegen<br />
Schädlinge,insbesonderePilze<br />
undBakterien.Dennwenndiese<br />
ersteinmal in großer Zahl<br />
eine Pflanzebefallen, dann<br />
nütztdieserauchein„erholsamer“Herbstnichtsmehr...MS<br />
VieleBäumetragenderzeitnochBlätter.Selbstwennsichdiesebereitsverfärbt<br />
haben,könnenPflanzeningewissemMaßnochPhotosynthesebetreiben.<br />
Fotos:DietmarStiplovsek<br />
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Ve<br />
Nur am 23.11.18<br />
s’Magazin 5
INTERVIEW<br />
Wieso ist gutes<br />
Benehmen so wichtig,<br />
Herr Schäfer-Elmayer?<br />
INTER<br />
VIEW<br />
ThomasSchäfer-Elmayeristder„Benimm-Papst“Österreichs.Waserinseiner<br />
Tanzschulelehrt,erwartetmanauchvonihm.JüngstpräsentierteerseinneuesBuch–<br />
eineüberarbeiteteVersiondesNachschlagewerks„DergroßeElmayer“–inVorarlberg.<br />
MehrüberEtikette,SmartphonesundseineZeitim<strong>Ländle</strong>haterder„Krone“erzählt.<br />
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Wie verhält man<br />
sich, wennman<br />
auf Thomas<br />
Schäfer-Elmayer<br />
trifft?Das fragt<br />
sichwohljeder,derdemBenimm-<br />
Expertenschlechthinbegegnet.„So<br />
gehtmirdasamlaufendenBand“,<br />
berichtetervondenhohenErwartungshaltungender<br />
anderen Menschen<br />
und die Angst,inseiner<br />
Gegenwartetwasfalschzumachen.<br />
Man hört vonvielen Seiten, dass das<br />
Benehmenstark leidet,weniger Respekt<br />
in der Gesellschaft vorhanden<br />
sei.WiesehenSiedieSituation?<br />
Ichglaube,esistwirklichso,dass<br />
das Benehmen unddie Umgangsformenzurückgehen.<br />
DieMenschen<br />
sind zu wenig achtsam<br />
gegenüberihrerUmwelt.Vorallem<br />
deshalb,weilsiesichoftmehrauf<br />
diesekleinenGerätekonzentrieren<br />
alsauf die Menschen. Und auch,<br />
weil die Erziehungsberechtigten<br />
sichzuwenigMühegeben–dieErwachsenen<br />
grüßen ja nichtmal<br />
mehrzurück, wennein Kind sie<br />
grüßt.AberaufderanderenSeite<br />
gibtesschonaucheinPendel,dasin<br />
die Gegenrichtung ausschlägt.Ich<br />
binoftinUnternehmentätig,und<br />
fürdieseistUnternehmenskultur<br />
essenziell.Diekannmannirgends<br />
kaufen,dasmüssendieMitarbeiter<br />
mitbringen. Daher werden Menschen,diegewisseManierenund<br />
Benehmenbeherrschen,imBeruf<br />
immerwichtiger.<br />
Was sollte man als Mitarbeiter<br />
konkretmitbringen?<br />
EtwasGrundlegendesistdasGrüßen.JedesMal,wennichjemanden<br />
wiedertreffe, habe ichdie<br />
Chance, einen neuen ersten Eindruckzumachen.DieMenschen<br />
sindimMomentdesGrüßenssehr<br />
aufmerksam. Ich habe das selbst<br />
erstkürzlicherlebt,alsichziemlich<br />
sauer war auf einen IT-Spezialisten,<br />
dersein Versprechen<br />
nichtgehaltenhatte.Ichbintotal<br />
geladenzumTermingegangenund<br />
habeihnnichtmalrichtiggegrüßt.<br />
ErmachtedieTüreaufundsagte:<br />
„Einen wunderschönen guten<br />
Morgen! Ich habe heute einbesonders<br />
schönes Besprechungszimmerreserviert.“Sogleichhabe<br />
ichgemerkt,wiederÄrgerverflogen<br />
ist. Manwird beeinflusst,<br />
wennman so freundlich begrüßt<br />
wird.Man kann die ganze Stimmungumdrehen–unddieseChance<br />
habenwirimmer.Dessensindwir<br />
unsoftzuwenigbewusst.<br />
Sind die Menschen vielleicht auch<br />
aufgrund der Digitalisierung nicht<br />
mehrgewohnt,miteinanderzureden,<br />
weil sie nur noch vorBildschirmen<br />
sitzen?<br />
Daskönntegut sein. Überhaupt<br />
sindwirvielzusehraufdasHandy<br />
konzentriert. Wenn ichirgendwo<br />
einen Vortrag halte, wird in der<br />
Pause sofort auf das Display geschautundgecheckt,welcheNachrichtenmanverpassthat.Wirlassen<br />
unser Leben dadurch zu sehr bestimmen.Leiderhaben<br />
viele noch<br />
nichtbegriffen,dassdieMenschen,<br />
dieumunsherumsind,unseigentlich<br />
vielmehr geben können als<br />
diesesGerät.Mimik,Gestikundall<br />
dieDingefehlendort.Soeingelber<br />
SmileyistkeinwirklicherErsatz.<br />
Welche Fehler im Benehmen fallen<br />
Ihnenbesondersoftauf?<br />
DieLeutewissennichtmehr,wiesie<br />
miteinander reden sollen.Das ist<br />
vielleichtkeinFauxpas,aber<br />
sehrschade.DieseFähigkeit,<br />
<br />
6<br />
s’Magazin
INTERVIEW<br />
s’Magazin 7
GUTES BENEHMEN<br />
FORTSETZUNG<br />
mitjemandeninKontaktzutreten,<br />
istsehrwichtig.Beruflichwieprivat:<br />
WiesprecheichdasMädeldadrüben<br />
an? Das sollte man auch können.<br />
Undwas man nichtübt, das kann<br />
mannicht.<br />
Wieso ist gutes Benehmen generell so<br />
wichtigfürunserLeben?<br />
Es ist etwas,das alle Menschenin<br />
Wirklichkeitschätzen.Miteinpaar<br />
Ausnahmen vielleicht. Das Zusammenleben<br />
wird angenehmer, wenn<br />
wirRücksichtaufeinandernehmen.<br />
Dievier„M“sindwichtig:Menschen<br />
mussmanmögen.Wirsindoftgeneigt,anallemdienegativenSeiten<br />
zusehen,abermansollteaktivdas<br />
Positivesuchen.Dasbringtunswesentlichmehr.Wennwiresschaffen,<br />
Menschenzumögen,wirddasauch<br />
vonunsausgestrahlt,undwirwerden<br />
gemocht.DieBenimm-Regelnsindja<br />
nurAllgemeinwissen.Jemehrman<br />
davon hat, umso leichter tutman<br />
sich.Manbenimmtsichnurwirklich<br />
gut, wenn man in jederSituation<br />
möglichst optimal handeln kann.<br />
Dafür brauchtesvor allem Menschenkenntnis,TaktgefühlundEinfühlungsvermögen.<br />
Sind manche Regeln überhaupt noch<br />
envogue?<br />
EsgibtnatürlichvieleDinge,diesich<br />
entwickeln,zumBeispielinderMode.WirMännerwerdenunsinZukunft<br />
anders kleiden.Dann stehen<br />
wirplötzlichauchvordemSchrank<br />
undwissennichtmehr,waswiranziehen<br />
sollen.(lacht)Ein anderes<br />
Beispielist das Duzen. Wenn man<br />
sichvorstellt,dassmeinGroßvaterin<br />
seinem Buchaus den50er-Jahren<br />
nochschreibt,dasssichineineranständigen<br />
Tanzschule die Schüler<br />
siezen!Ichhabedasnichtfürmöglich<br />
gehalten,bisichvorKurzemeinen<br />
Herrngetroffenhabe,derdamalsin<br />
derTanzschuleElmayerwarunddas<br />
bestätigte.Daswäreheutevölligundenkbar.<br />
Wasgleichgebliebenist,<br />
STECK<br />
BRIEF<br />
·········································································································································<br />
sind die Tischmanieren. Allerdings<br />
werdensiezuHausewenigergeübt<br />
alsdamals.WeilvieleElternberufstätigsind,undmannichtmehrgemeinsam<br />
isst. Wie sollen Kinder<br />
Tischmanierenerlernen,wennsieauf<br />
derCouchvordemFernsehersitzen<br />
undnichteinmalwissen,wasundwie<br />
sieessen?BeimeinemerstenJobgesprächinBaselhatmanmichzum<br />
Mittagesseneingeladen.Dashabeich<br />
mirzumPrinzipgemacht:Bevorich<br />
jemandeneinstelle,geheichmitihm<br />
essen.ManlerntdieLeutebeiTisch<br />
besserkennenalsineinemBesprechungsraum<br />
–und nebenbei erlebt<br />
manihreTischmanieren.<br />
Wie schaut es mit Komplimenten aus<br />
inZeitenvon#metoo?<br />
Ja,dasistsehrheikelgeworden.Man<br />
verwechselt ein nettes Kompliment<br />
gernemiteinerAnmache,dabeisoll<br />
es nurein Lob sein.Ich finde das<br />
schade.Wennichgelobtwerde,muss<br />
ichallerdingsauchfähigsein,eszu<br />
akzeptieren.Vielemachensichselbst<br />
herunter.Lobmussmanaushalten.<br />
Sind Gentleman-Gesten überhaupt<br />
nochbeijungenFrauengefragt?<br />
DasisteineinteressanteGeschichte.<br />
Im alten Griechenlandetwa,der<br />
WiegederDemokratie,hattenFrauenüberhauptkeineRechte.DerPater<br />
ThomasSchäfer-Elmayer<br />
verbrachteseineJugendim<br />
<strong>Ländle</strong>,erlebteeinige<br />
JahreinBregenzund<br />
Dornbirn,undkehrtimmer<br />
wiedergernezurück.<br />
Sie haben ja IhreJugend in Vorarlberg<br />
verbracht,was haben Sie aus dieser<br />
Zeitmitgenommen?<br />
MeinVaterhatfüreineWienerFir-<br />
Geboren1946inZellamSee,aufgewachseninVorarlberg,WirtschaftsstudiuminWienundSt.Gallen,war17<br />
JahrelanginleitendenFunktionenbei<br />
internationalenIndustriekonzernen,<br />
1987übernahmerdieTanzschuleElmayer,ExpertefürFragenderEtikette<br />
undderUmgangsformen.<br />
FamiliasimaltenRomhattesogar<br />
dasRechtüberLebenundTod.Und<br />
wir haben es als eine der wenigen<br />
Kulturengeschafft,dassdieFraueine<br />
höheregesellschaftlicheStellungals<br />
derMannhat.DieseErrungenschaft<br />
solltenwirnichtsoleichtfertigaufgeben.DenVortrittzulassenoderin<br />
denMantelzuhelfensindnurkleine<br />
SignalevonbesondererAchtungund<br />
RespektvorderFrau.<br />
GlaubenSie,dassmancheMenschenin<br />
Ihrer Gegenwart besonders große<br />
Angst voreinem Benimm-Fauxpas haben?<br />
Wenn ich mit meinem Teller bei<br />
einem Event aneinenStehtisch<br />
komme,habeichmanchmaldasGefühl,dassdieLeutedenken:„Gott,<br />
jetztkommtder,jetztmussichaufpassen.“<br />
Sogarhier in Bregenz im<br />
Theateristmirdaspassiert:Ichstand<br />
gerade im Saal, undNuntius Zurbriggenkommtherundfragt,woich<br />
dennsitze?„In dieserReihe,“ antworteich.Und<br />
er erwidert–mit<br />
einemAugenzwinkern:„IchsitzegenauvorIhnen,dannmussichmich<br />
gutbenehmen!“<br />
8<br />
s’Magazin
GUTES BENEHMEN<br />
RO<br />
MerkwürdigeLandsleute2<br />
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·························································································<br />
magearbeitetundwurdenachVorarlbergversetzt.Dawarichfünf.DieZeithatmichsehr<br />
geprägt.IcherlebteeinewunderschöneKindheit<br />
undJugend.Undichfühlemichauchjetztnoch<br />
einfach Zuhause. Wenn ichüber den Arlberg<br />
komme, muss ich nach meiner Ankunft auch<br />
ziemlichbaldirgendwoKässpätzleessen.<br />
Sie sind für den Opernball bekannt,imFernsehen<br />
präsent,undhabenauchdenLifeballeröffnet.Wie<br />
kamesdazu?<br />
DerLifeballistdasgrößtekarikativeEreignis<br />
Europas.Mein Großvater, der Gründer der<br />
TanzschuleElmayer,warsozialunglaublichengagiert.UnddastrotzseinerSchuldenbeider<br />
Gründungseines Start-ups –erhat jaeinen<br />
PferdestallzueinerTanzschuleumgebaut.Zu<br />
dieserZeithaterdasHausderBarmherzigkeit<br />
mitaufgebautundkriegsversehrtenKameraden,<br />
dievordemNichtsstanden,mitversorgt–wie<br />
auchseineblindeMutter.InGefängnissenhater<br />
Radioseingebaut,weilihmdieHäftlingeohne<br />
Musik leidgetan haben.Diese Tradition des<br />
HelfenshatPrioritätbeimgutenBenehmen.Ich<br />
versuche,auchdarineinVorbildzusein.<br />
Welche Person des öffentlichen Lebens hat Ihrer<br />
Meinung nach das beste und welche das schlechtesteBenehmen?<br />
Dasist sehreinfach. Der einesitztamBallhausplatz<br />
und derandere im Weißen Haus.<br />
UnserKanzlerSebastianKurzbenimmtsichtadellos.<br />
Undder andere würdewohl in jedem<br />
einzelnenPunktmeinesBuchestotalversagen!<br />
SandraNemetschke<br />
Fotos:lisamathis.at<br />
Erwareinkleiner,zierlicherMannmiteinemlangenRauschebart,ungeheuerdurchtrainiert.Kein<br />
GrammFettanihm.1881wurdeerinAltachgeboren.SpäterwuchserinNüzidersauf.Ergingaufs<br />
GymnasiuminFeldkirch,studiertenachderMatura<br />
NaturwissenschafteninGraz.EineinnereStimme<br />
sagteihm,Priesterzuwerden,undalsotraterins<br />
PriesterseminarinBrixenein.1906feierteerseine<br />
Primiz.ImErstenWeltkriegmeldeteersichjubelnd<br />
andieFront(wieHunderttausendeanderejunge<br />
Männer)unddientealsFeldkaplaninItalien.Nach<br />
demKriegwurdeerPfarrervonTisis,dasdamals<br />
nocheineselbstständigeGemeindewar.Dortblieb<br />
erbiszuseinemTod.<br />
EinganzesJahrhundertvordemAusbruchdesallgemeinenMountainbiker-,Bergläufer-,undBergsteigerwahnsinnserklettertedieserkleine,zierliche<br />
ManndieBergeVorarlbergswieeinBerserker.Ein<br />
Berghatteesihmbesondersangetan,denermehr<br />
als400malerklomm,sogarinderNacht-dieZimbaspitzeimRätikon.ErwarmitdiesemBerg„verheiratet“,pflegteerzuscherzen.Baldwurdeerim<br />
ganzenLandnurnochder„Zimbapfarrer“genannt.<br />
ErzählteihmeinBergkamerad,dasserdiesenoder<br />
jenenBergimSilvrettagebieterstbesteigenwolle,<br />
gingGebhardWendelinGunznochinderselben<br />
NachtheimlichlosundstahldemFreunddieShow.<br />
NocheinweiteresHobbyzeichnetediesenmerkunddenkwürdigen,alssehrleutseliggeltenden<br />
PfarrerGunzaus.ErwarleidenschaftlicherWaffensammler.DerüberwiegendeTeilderhistorischen<br />
WaffensammlungaufderFeldkircherSchattenburg<br />
entspringtseinerSammlertätigkeit.Darüberhinaus<br />
warereinvorzüglicherHeraldikerundHeimatkundler.Ihmistzuverdanken,dassdieRuineinTosters<br />
nichtendgültigdemVerfallpreisgegebenwurde.<br />
Der„Zimbapfarrer“starbimJahr1956inSchruns-<br />
Gauenstein,imAltervom75Jahren.Wennerdie<br />
Zimbaspitzeschonnichtmehrerklimmenkonnte,<br />
wollteerdieewigeGeliebtewenigstensalsAnblick<br />
aufdemTotenbettvorsichhaben.<br />
s’Magazin 9
ELTERN-KIND-TANZ<br />
Shake it, Baby!<br />
Anstatt draußenzu<br />
spielen, sitzen viele<br />
Kinder heutelieber<br />
vor Computeroder<br />
Fernseher.Dabeiist<br />
Bewegung sehrwichtig für die<br />
kindlicheEntwicklung.<br />
Angela Amann aus Feldkirch<br />
hatselbstalskleinerTanzflohbegonnen,unddietänzerischeLeidenschafthatbisheuteangehalten.SeitJahrenunterrichtetsie<br />
schonineinerTanzschule.Ihre<br />
MamabrachtesieeinesTagesauf<br />
die Idee, eine Ausbildung als<br />
Tanzpädagogin zu beginnen.<br />
2015 absolviertesie dann ein<br />
Praktikum bei derLebenshilfe.<br />
DiesesSchlüsselerlebnisbestärktesie<br />
nochmehr darin, diesen<br />
Weg einzuschlagen. „Ich habe<br />
dortgesehen,wieMenschen,die<br />
sehrverschlossenwaren,durch<br />
Tanzaufgeblühtsind“,schwärmt<br />
die26-JährigevonihremProjekt.<br />
AlsAngelaihreTochterMila<br />
erwartete,waresfürsieklar,mit<br />
demTanzweiterzumachen.„Tanzenbedeutetnichtnur,sichzur<br />
Musikzubewegen,sondernvieles<br />
mehr:EmotionenundKörpergefühlzumBeispiel.UnddasmöchteichauchdenKleinenundihren<br />
Elternermöglichen.“Auchwenn<br />
MilafürdenKursnochetwaszu<br />
kleinist,wirdschonfleißigdaheimgeübt.„Kaumistbeiunsdie<br />
Musikan,bewegtsiesichschon<br />
dazu.Esistschönzusehen,wie<br />
vielSpaßihrdasmacht.“<br />
PositiveEffekte<br />
InihremTanzkursgehtesAngelanichtdarum,einestrikteChoreographieaufdieBeinezustellen.DaswärevondenKleinkinderneindeutig<br />
zu viel verlangt.<br />
„Ichmöchte,dasssichKinderbe-<br />
Bewegungistwichtig,undmankanndamitfastnicht<br />
frühgenuganfangen.AufspielerischeArtundWeise<br />
motiviertdiediplomierteTanzpädagoginAngela<br />
AmannKinderundihreEltern,tänzerischetwasfür<br />
diegesundeEntwicklungzutun.<br />
SovielSpaß<br />
kannes<br />
machen,sich<br />
zubewegen–<br />
darum<br />
möchteauch<br />
Angelain<br />
ihremKurs<br />
andere<br />
Kinderund<br />
Elterzum<br />
Tanzen<br />
motivieren.<br />
wegen–wiesiedasmachen,isteigentlich<br />
egal. Zwischendurch<br />
wirdauchmalgespielt.“Besondersschönseies,wiedieKinder<br />
beim Tanzen mit ihren Mamas<br />
kommunizieren.Undwiestehtes<br />
umdiePapas?„Bisjetztistleider<br />
nochkeinerdabei,aberwirsind<br />
offen–auchfürOmas,Opasoder<br />
Tanten.“<br />
Im Unterricht kommen auch<br />
Bälle,Langbänke und andere<br />
sportliche Geräte zum Einsatz.<br />
„OftkönnenKinderheutekeinen<br />
Ballmehrrichtigwerfen,darum<br />
startenwirmitkleinenRitualen,<br />
diesiedamitvertrautmachen.“<br />
Neben dem Spaß an der BewegungzurMusikgibtesauchzahlreichepositiveEffekte–physisch<br />
wieauchpsychisch.„Manmerkt<br />
wiesichdieKindertrauen,aufanderezuzugehen<br />
–ihr Selbstbewusstseinwirdgestärkt.“ZusätzlichwerdedieKoordinationgeschultunddasTanzentragezum<br />
Muskelaufbau bei. „Wenn wir<br />
tanzen,seheich,wiedieAugender<br />
Kinderleuchten!“S.Nemetschke<br />
10<br />
s’Magazin
ELTERN-KIND-TANZ<br />
BeiAngelaundihrer<br />
TochterMilawirdoftdie<br />
Musikaufgedrehtund<br />
losgetanzt–BrunoderBär<br />
darfdabeinichtfehlen!<br />
Fotos:MauriceShourot<br />
Kurs-Informationen<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
Angela Amann bietet einmal in der Woche<br />
(montags)einen Kurs für Eltern und<br />
Kinder (2-3 Jahre) an. Sie arbeitet in<br />
ihremUnterricht unter anderem mit Bällen,LuftballonsundVerkleidungen.<br />
Tanzen hat eine ReihevonpositivenAuswirkungen<br />
aufdie kindliche Entwicklung.<br />
Diese sind sowohl physisch als auch psychisch.<br />
Angela Amann ist diplomierte<br />
TanzpädagoginundTanzlehrerinimTanzstudioDBACrewinGötzis.<br />
Der neue Kurs (10 Einheiten)startet ab<br />
Jänner2019.<br />
Kontakt:<br />
E-Mail:angela.amann.dba@gmail.com<br />
Veranstaltungsort:<br />
PhysiotherapieMontfort<br />
individuell.bewegt.<br />
Waldfriedgasse10<br />
6800Feldkirch<br />
www.physio-montfort.at<br />
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GESELLSCHAFT<br />
UlrikeKöb<br />
Fotografin<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
WunderbareundinspirierendeFotografiensind<br />
UlrikeKöbsPassionundBeruf(ung).Diegebürtige<br />
Lustenauerinhatsichindenvergangenen30Jahren<br />
alsKünstlerinmitderKameraeinenNamengemacht.IhreSpezialisierungaufFood-Fotografie–alsodasIn-Szene-SetzenvonSpeisenundNahrungsmitteln–hatihrnamhafteKundenausdemHandel<br />
undderGastronomiebeschert,dieihreAufnahmen<br />
fürPublikationenbegeisterteinsetzen.Sokennen<br />
Leserder„Kronebunt“seit25JahrenUlrikesFotografienaufderGenuss-Seite.ImFrühjahrwerden<br />
gleichzweiBüchererscheinen,indenensiedieRegionenIstrienundWachauinsrechteLichtrückt.Ihre<br />
nächsteAusstellungwirdkommendesJahrinBudapestzubewundernsein.NachderHandelsakademie<br />
inLustenauwarklar,dassUlrikeineinenkreativeren<br />
Bereichwechselnwollte.NacheinigenJobsinGenf<br />
undim<strong>Ländle</strong>zogsieEndeder80er-JahrenachWien<br />
undlegtedieGesellenprüfungzurFotografinab.<br />
1991eröffnetesieihreigenesStudio,heutebeschäftigtsiezweiMitarbeiter.Ins<strong>Ländle</strong>kommtsienur,<br />
umihrenBrudersamtFamiliezubesuchen.„Sonst<br />
erkundeichdieWeltundreiseliebendgernmit<br />
meinerTochter“,erklärtUlrikeinschönem„Luschtnoarisch“–undsie<br />
is(s)tzudemgern<br />
„inmeinemerweitertenWohnzimmer,<br />
demGasthausWoracziczky.<br />
DieVorarlbergerKommunikationsberaterinCarola<br />
Purtscher (PR-Agentur<br />
Purtscher Relations) lebt<br />
seitüber30JahreninWien.<br />
Als Netzwerkerin lädt sie<br />
regelmäßig zu ihrer<br />
exklusiven „Tafelrunde“.<br />
twitter.com/<br />
CarolaPurtscher<br />
IhrSelfie:DieFotografin<br />
UlrikeKöbinihremStudio.<br />
Charme<br />
&Schere<br />
Über50Jahrelangsorgtesiedafür,dass<br />
inBregenzbeieinemFrisörbesuchnicht<br />
nursimplesHaareschneidenund–<br />
färbenaufdemProgrammstanden,<br />
sondernaucheinPläuschchenundein<br />
GläschenSekt.Ihr„SalonMagda“war<br />
immeraucheinKommunikationszentrum<br />
–undsieselbstistmittlerweileeine<br />
lebendeLegende:MagdaNeurauter.<br />
Wie wird man zum<br />
Original? Manchedurchihrextravagantes<br />
Auftreten,andereverschaffensichdurchspezielleWerke<br />
oder Leistungen Einzigartigkeit.<br />
Aber es gibt auch Personen, die<br />
durchihrePersönlichkeit,ihrjahrelanges<br />
Tun und ihre Herzlichkeit<br />
zumUnikumwerden;Menschen,die<br />
einfach„menscheln“.ZudieserSpeziesgehörtMagdaNeurauter.MittlerweileistsieinPension,dochihr<br />
„SalonMagda“warüberJahrzehnte<br />
nicht nur für Dauerwellen und Pagenschnittezuständig,sondernauch<br />
einTreffpunktfür„LaBregenz“.<br />
„KlarkommtmanbeimFrisörins<br />
Plaudern,schließlichsaßendieKunden<br />
oft mehrere Stunden bei mir.<br />
Undwennmanüber50JahreinseinemGeschäftsteht,erfährtmaneine<br />
MengeüberdieStadt,ihreEinwohner,ihreWünscheundSorgen“,so<br />
diezweifacheMutterundvierfache<br />
Großmutter,diesichervielKlatsch<br />
und Tratsch erzählen könnte, dies<br />
aber nicht tut. „Reden ist Silber,<br />
SchweigenistGold.DasisteinemeinerRegelnundsichermiteinGrund<br />
dafür,dassmirmeineStammkundschafttreublieb“,istsieüberzeugt.<br />
12<br />
s’Magazin
PORTRÄT<br />
MagdastammtauseinerFrisör-Dynastie:<br />
„Mein Vater war Frisör,<br />
meinBruderbetriebeinenSalonim<br />
ehemaligenBahnhof,undauchfür<br />
michkamnieetwasanderesinfrage“,<br />
so die mit „Niki Nazionale“<br />
über mehrere Ecken verwandte<br />
MagdaLauda,wiesiebiszuihrer<br />
Hochzeit1973hieß.<br />
Queen&Kaiserin<br />
IhrenGattenKurtbezeichnetsie<br />
alsRuhepol,währenddiegesellige<br />
Haar-Künstlerinselbstvorallemim<br />
benachbarten „Cafe Rosette“,wo<br />
mansichzurPauseundamFeierabendtraf,gernefeierte.„EsgabimmerSpaßundAction“,soMagda,<br />
diesichselbstals„Glückskind“bezeichnet,<br />
„vor allem im Fasching<br />
gingdortdiePostab“.<br />
AlsFasnacht-PunkerinmitFerdl<br />
KinzwarsiedamalsihrerZeitvoraus<br />
–beruflich sorgte sie dafür,<br />
dasssiestetsmitderZeitging.„Ich<br />
lerntejaauchnochondulieren,also<br />
das Wellen der Haare mit der<br />
Brennschere.SpäterwarendannandereModenangesagtwiedieBeehive-<br />
bzw. Bienenkorbfrisur in den<br />
Sechzigern oder der Chignon oder<br />
Haarknotenwiebeiderpersischen<br />
KaiserinFarahDibaindenSiebzigern.Wichtigwar,niemalsstehenzu<br />
bleiben,wofürichzahlreicheKurse<br />
besuchte“,erinnertsichdieFrisörin<br />
aus Leidenschaft, die von sich behauptet,dasssie„dieidealeStylistin<br />
fürQueenElisabeth“wäre.<br />
Im„SalonMagda“warjedenfalls<br />
sieKönigin.„FürmichwarArbeit<br />
immerauchVergnügen,ziehtMagda<br />
ein überaus positives Resümee<br />
ihresLebensundmeint:„Diegroßen<br />
Dingesindwohlvorbei,alsoerfreue<br />
ichmichnunangemütlichenAbendenaufderCouchundanmeinem<br />
Lieblingsplatz,demSeesteg.“Dort<br />
kannmansiesogarjetztnochantreffen–Schwimmenbeietwa14Grad<br />
Wassertemperatur inklusive. Sehr<br />
cool,dieFrau... RaimundJäger<br />
Foto:lisamathis.at<br />
s’Magazin 13
HerbertWilliundMartinPurtscher,anno1989<br />
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Der Vorarlberger Komponist<br />
Herbert Willi, 1956 in<br />
Bludenz geboren, ist auf diesem<br />
Foto zu Besuch beimdamaligen<br />
Landeshauptmann<br />
MartinPurtscher,dererstvor<br />
wenigen Tagen seinen 90.<br />
Geburtstag feierte. Purtscher<br />
studiert auf unserem historischen<br />
Bild eine PartiturWillis<br />
–vielleichtjene,die 1989bei<br />
denBregenzerFestspielenzur<br />
Uraufführung gelangte. SeitdemhatWillieineäußersterfolgreiche<br />
Karrierebeschritten:<br />
Seine Oper „Schlafes<br />
Bruder“–dasLibrettoschrieb<br />
natürlich Robert Schneider<br />
selbst –wurde 1996 an der<br />
Oper Zürich uraufgeführt.<br />
AuchdieWienerPhilharmonikerbestellten<br />
sich bei Willi,<br />
der im Montafon lebt, ein<br />
Werk. Anlass war das 150-<br />
Jahr-Jubiläum des weltberühmten<br />
Orchesters. Willis<br />
Werkewurden bereits in der<br />
RoyalAlbertHall(London),in<br />
derCarnegieHall(NewYork)<br />
oder auch bei den Salzburger<br />
Festspielen aufgeführt.Über<br />
sich selbst sagt er: „Wenn ich<br />
14<br />
s’Magazin
MUNDART<br />
Vö<br />
inmichhineinhöre,kannich<br />
immerMusikhören.“<br />
Haben Sieauch historische Fotoschätze<br />
zuhause, dann schicken<br />
Sie sie uns per E-Mail an vorarlberg@kronenzeitung.at.Die<br />
bestenBilderwerdenveröffentlicht.<br />
Foto:volare,vorarlbergerlandesbibliothek<br />
VÖ<br />
spriagla<br />
Zeitwort<br />
••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••<br />
NurwenigenlebendenExemplarenderGattunghomo<br />
alemannisistdasVerbspriaglanochbekannt.Schuldam<br />
schleichendenUntergangdesWorteswieauchdesdazugehörigenBrauchtums(wasstetsmiteinandereinhergeht)sindderallgemeineWandelderSitten,dieheutige<br />
BedrohungdurchnachbarschaftlicheAnzeigensowiedie<br />
fallendenObstpreiseinfolgeÜberproduktion.Nochin<br />
derGenerationunsererVäteraberbestanddaszwarnirgendwoverbriefte,dafürmündlichtradierteund<br />
somitebenfallsallgemeinakzeptierteRecht,sichohnevorherigesAnsuchenjenesObstinder<br />
ganzenNachbarschaftaneignen<br />
zudürfen,dasderrechtmäßige<br />
BesitzerdesBodensundseinerdaraufstehendenBäumenichtbisspä-<br />
„BemRudikasch<br />
nedspriagla–<br />
derbrennt<br />
Schnaps!“<br />
testensAllerheiligenvondenBäumengeholthatte.Ge-<br />
mäßdemuraltenSpruch„Allerheiligaischtvrbi/wasuf<br />
daBömaischt,ghörtmi“schwärmtensomitallejungen<br />
LeuteabdenfrühenMorgenstundendesAllerseelentagesausundplündertenstraffreiallesObstinderUmgebung,dasnochzuergatternwar–sprich:siespriagelten.HeutzutageverfaultdasvomEigentümerverschmähteObstausAngstvorDiebstahlsprozessenweit<br />
eherandürrenWinterästen,alsdasssichnocheinKind<br />
überfremdeGartenzäunewagenwürde.Unddasbuchstäblich„zuRecht“:DennobeinmodernerStaatsanwalt,<br />
RechtsanwaltoderRichtersichmitdemuraltenArgumentundBrauchdesSpriagelnsdieserTagenochbesänftigenließe,scheinthöchstzweifelhaft.<br />
s’Magazin 15
Foto:julia_grandegger<br />
EVENTS<br />
Robert Palfrader<br />
spielt „Allein“<br />
am Spielboden<br />
in Dornbirn<br />
Ein Abend<br />
für Gläubige,<br />
Agnostiker,<br />
Atheisten und<br />
alle, die es<br />
noch werden<br />
wollen: Es ist<br />
das vierte Kabarett-Programm,<br />
in<br />
dem er auf<br />
der Bühne zu<br />
sehen ist,<br />
aber zum ersten Mal solo,zum<br />
ersten Mal ist Robert Palfrader<br />
„Allein“. Termin: Samstag,der<br />
24.<strong>November</strong>,um20Uhr am<br />
SpielbodeninDornbirn.Tickets<br />
unter: www.spielboden.at,<br />
www.v-ticket.at<br />
Garish on Tour<br />
in der Spinnerei in Hard<br />
Thomas Jarmer (Gesang,Akkordeon), Julian Schneeberger<br />
(Gitarre), Kurt Grath (Bass) und Markus Perner<br />
(Schlagzeug) sind Garish. Am Freitag,dem 23. <strong>November</strong>,machtdieErfolgsbandHaltinderSpinnereiinHard.<br />
Um20.30Uhrgeht’slos! Infos:www.kammgarn.at<br />
Foto:Spielboden<br />
Die Schöne &das Biest<br />
„Die Schöne und das Biest“ ist<br />
einer der größten Erfolge aus dem<br />
Hause Disney und kommt nun als<br />
Musical vom21. bis 25. <strong>November</strong><br />
nachBregenz.DasrenommierteBudapester<br />
Operettentheater bringt<br />
die deutschsprachige Inszenierung<br />
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mit über 100 Beteiligten, prächtigen<br />
Kostümen und effektvollem<br />
Bühnenbild ins Festspielhaus. Termine:21.11.um<strong>18.</strong>30Uhr,22./23.<br />
11.um19.30Uhr,24.11.um14.30<br />
und 19.30 Uhr und am 25. 11. um<br />
13.30Uhr.Tickets:www.v-ticket.at<br />
Mose lassen aufhorchen –<br />
im Bahnhof in Andelsbuch<br />
Die Gruppe<br />
Mose feiert am<br />
Freitag,dem 23.<br />
<strong>November</strong>, um<br />
20 Uhr im Bahnhof<br />
in Andelsbuch<br />
ihr neues<br />
Album – ein<br />
Soundtrack, der<br />
den Film bei den<br />
Zuhörern erst<br />
entstehen lässt.<br />
Ein melancholisches Kopf-Roadmovieführt inverborgene<br />
Erinnerungsräume. Jazziger als auf früheren Alben,<br />
aber ohne die alten Blues-Wurzeln ganz zu verleugnen.<br />
Hörenswert!Tickets:www.bahnhof.cc<br />
Foto:StefanMalzkorn<br />
Foto:KulturvereinBahnhof<br />
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Impressum<br />
Medieninhaber:KRONE-VerlagGmbH&Co.KG.HerausgeberundChefredakteur:Dr.ChristophDichand<br />
Verleger:MediaprintZeitungs-undZeitschriftenverlagGmbH&CoKG,Alle:1190Wien,Muthgasse2<br />
Redaktionsleitung:EmanuelWalser,Redaktion:SandraNemetschke,AngelikaDrnek,Sekretariat:NicoleKinzel,Quellenstr.16,6900Bregenz,Tel.057060-59300<br />
vorarlberg@kronenzeitung.at,emanuel.walser@kronenzeitung.at,sandra.nemetschke@kronenzeitung.at,angelika.drnek@kronenzeitung.at<br />
Herstellung:DruckzentrumSalzburgBetriebsges.m.b.H.,5020Salzburg;Offenlegunggem.§25MedienGonlineunterwww.krone.at/krone-offenlegung<br />
16<br />
s’Magazin
KULINARIK<br />
Foto:DanielaLais,MathisFotografie<br />
Fo<br />
NochmehrRezeptefindet<br />
maninDanielasKochbüchern<br />
„Einfachveganbacken“und<br />
„VeganeLunchbox“.<br />
,,<br />
Birneund<br />
Schokolade,eine<br />
unschlagbareKombination!<br />
IndiesenCupcakeskommt<br />
siebesonderszurGeltung.<br />
Herbstzeitist Birnenzeit. Schokolade und Birne sind<br />
perfektfüreinandergeschaffen.GefülltsinddiesesaftigenSchokoladen-CupcakesmiteinerschnellenBirnenmarmelade,dienichtgekocht,sondernkaltzubereitetwird.DasToppingistnussigundmitHaselnussliköraromatisiert.SindKindermitvonderPartie,kannauchaufeinfachen<br />
Haselnuss-Sirup zurückgegriffenwerden.Ein herbstliches<br />
Nasch-VergnügenfürJungundAlt! www.facebook.com/laisdaniela<br />
Birnen-Haselnuss-Cupcakes<br />
Zubereitung:<br />
1 DenBackofenauf180°Cvorheizen.Eine<br />
MuffinformmitFörmchenbestücken.<br />
2 DiebeidenMehlsortenmitVanille,Kakaopulver,NatronundSalzmitdemSchneebesen<br />
vermengen.<br />
3 SojamilchmitEssigangehenlassen.Zucker<br />
undÖlunterrühren.<br />
4 DietrockenenzudennassenZutatengeben<br />
undmitdemSchneebesensolangewienötig<br />
verrühren,nichtüberrühren.Eskönnenruhig<br />
einpaarkleinereKlümpchenvorhandensein.<br />
5 DieFörmchenetwaswenigerals¾mitTeig<br />
befüllenundfür25Minutenbacken.Komplett<br />
auskühlenlassen.<br />
6 FürdieFüllungdieBirneningrobeWürfel<br />
schneidenundzusammenmitdenentsteinten<br />
Datteln,ZimtundChia-SamenineinenMixer<br />
gebenundzueinerglattenMassepürieren.<br />
7 MuldenausdemTeigausstechen,dieMarmeladeeinfüllen,mitdemDeckelabdecken.<br />
8 FürdasToppingdieMargarineschaumig<br />
schlagen,denPuderzucker,dasKakaopulver<br />
unddieVanilleeinsieben.Alleszueinerglatten<br />
Masseschlagen.DenLikörlangsamzufügen<br />
undeinschlagen.<br />
9 DasToppingaufdenCupcakesverteilen<br />
undmitBirnenspaltenundHaselnüssendekorieren.<br />
Zutaten(für12Cupcakes):<br />
FürdenTeig:<br />
140gDinkel-Vollkornmehl<br />
30gWeizenmehl<br />
200gRohrzucker,fein<br />
80mlMaiskeimöl<br />
250mlSojamilch,1ElApfelessig<br />
1ElVanille,gemahlen<br />
45gKakaopulver<br />
1TlNatron,¼TlSalz<br />
Fürdie„schnelle“Marmelade:<br />
4Birnen,½TlZimt<br />
5Datteln,2ElChia-Samen<br />
FürdasTopping:<br />
110gMargarine(Alsan)<br />
400gPuderzucker<br />
2ElKakaopulver,gehäuft<br />
½TlVanille,gemahlen<br />
5ElHaselnusslikör(oderHaselnusssirup)<br />
s’Magazin 17
WAS WURDE EIGENTLICH AUS ...<br />
... Thomas Berger?<br />
AchtJahrelangwarderLinzerThomasBergerbeiBregenzHandball<br />
tätig–zuerstalsMarketingleiter,späteralsGeschäftsführer.Bises<br />
den34-Jährigen2016wiederzurückindenOstenzog,woBergerals<br />
Geschäftsführerderspusu-Liga,derhöchsten,Handballliga<br />
Österreichs,fungiert.Ans<strong>Ländle</strong>haterdiebestenErinnerungen.<br />
partnerfürseineDiplomarbeit.„Da-<br />
malswarschonklar,dassMarketing-<br />
leiter Sebastian Manhart denKlub<br />
verlassenwürde,alsohabeichmich<br />
beworbenundwurdedannunter30<br />
Bewerbernausgewählt“,erzähltBerger,derinBregenzspäterzwarzwei<br />
Meistertitelfeierndurfte,aberimersten<br />
Jahr seinerFunktion als Geschäftsführer<br />
gleichauf eine harte<br />
Probe gestellt wurde: A1 stiegals<br />
Hauptsponsoraus,sportlichgabes<br />
einenRückfallaufdensechstenEndranginderLiga:„Eswarkeineeinfache,fürmichaberlehrreicheZeit.“<br />
2016gingesfürBergerzurückin<br />
denOsten,erverabschiedetesichvon<br />
vielenFreunden,„mitdenenichheutenochKontakthabe.“Undliebgewonnene<br />
Angewohnheiten hater<br />
ebenfalls mitgenommen:Der Frühaufsteher<br />
lief in Bregenz gerne auf<br />
denPfänder,inWienistderWienerwald<br />
seinebevorzugteLaufgegend.<br />
DieZeitbliebgleich:Schonumsechs<br />
UhrfrühisterbeiseinerLieblingsbeschäftigunganzutreffen.<br />
E.Faisst<br />
2010:DerOberösterreicherBerger<br />
wurdezwarvordenVorarlbergern<br />
gewarnt,ließsichabernichtbeirren<br />
undzogins<strong>Ländle</strong>–erbereuteesnie.<br />
DieErinnerunganVorarlbergist<br />
bei Berger<br />
äußerst positiv, obwohl<br />
er vorseinem<br />
Wohnsitzwechselnach<br />
Bregenzvielfachvordeneigenwilligen<br />
und verschlossenenVorarlbergern<br />
gewarnt wurde: „Ichhabe in<br />
Vorarlbergvieleoffene,kontaktfreudige<br />
und vor allem sehr ehrliche<br />
Menschen kennengelernt –gepaart<br />
mitEntscheidungsfreudigkeit.“Zum<br />
Handball kam Berger schon mit<br />
sechsJahrenübereinSchultraining.<br />
Er durchliefalle NachwuchsmannschaftendesOberhaus-Klubsbishin<br />
zumU20-Team,eheermit20Jahren<br />
in Wien an derFachhochschule<br />
Kommunikationund Management<br />
studierte.AusdiesemStudiumentstandderKontaktzuBregenz:Roland<br />
Frühstück war derInterview-<br />
<strong>2018</strong>:ThomasBergerläuftheute<br />
nichtmehraufdenPfänder,sondern<br />
istimWienerwaldanzutreffen.<br />
Fotos:GEPApictures/HansOberlaender<br />
18<br />
s’Magazin
OOOH!<br />
Das neue Rätsel-Krone Sudoku ist da.<br />
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