dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 04.2018
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<strong>dei</strong> FOKUS AUTOMATISIERTE LEBENSMITTELPRODUKTION<br />
3-D-Profilscanner kontrolliert Schokoladengießformen<br />
Unter Argusaugen<br />
Um den Zustand von Schokoladengießformen im Produktionsprozess überwachen zu<br />
können, hat Bi-Ber Bildverarbeitungssysteme mit dem Reflexsystem eine Lösung<br />
entwickelt. Anders als herkömmliche 3-D-Prüfverfahren kontrolliert der 3-D-Profil -<br />
scanner nicht nur <strong>die</strong> Oberfläche der Gießformen auf Schäden, sondern auch tiefer<br />
liegende Bereiche mit hoher Geschwindigkeit.<br />
Gießformen unterliegen in der Schoko -<br />
ladenproduktion starker mechanischer Beanspruchung:<br />
Sie werden geschüttelt, gedreht<br />
und ausgeklopft. Beschädigte Formen<br />
und Bruchstücke dürfen jedoch keinesfalls<br />
in <strong>die</strong> Produktion gelangen. Während 2-D-<br />
Kameras Bruchstücke häufig mit Verschmutzungen<br />
verwechseln, eignet sich das herkömmliche<br />
3-D-Prüfverfahren höchstens<br />
<strong>für</strong> <strong>die</strong> Kontrolle der Verstärkungsstege an<br />
der Rückseite der Kunststoffformen. Dabei<br />
wird ein Lasertriangulationssensor mit zwei<br />
Spiegeln kombiniert, um einen flachen<br />
Blickwinkel und eine hohe Auflösung zu<br />
erreichen. Aber auch im Inneren der Form,<br />
auf der Produktseite, können Abplatzungen<br />
auftreten. Diese Vertiefungen kann der 3-D-<br />
Scanner aus diagonaler seitlicher Perspektive<br />
nicht vollständig einsehen. Bi-Ber Bilderkennungssysteme<br />
hat mit dem Reflexsystem<br />
eine Lösung <strong>für</strong> eine 100-prozentige Überwachung<br />
im laufenden Prozess konzipiert.<br />
In einer Schokoladenproduktion können viele unterschiedliche Gießformen zum Einsatz<br />
kommen. Für eine hohe Lebens mittelsicherheit müssen sie regelmäßig auf Schäden<br />
überprüft werden.<br />
Bild: industrieblick - fotolia.com<br />
Die Optik macht den Unterschied<br />
Bei dem Reflexsystem wird in den Strahlengang<br />
der Sensorkamera ein halbdurchlässiger<br />
Spiegel eingebracht, der <strong>die</strong>sen in zwei<br />
separate Gänge teilt. Der erste Strahlengang<br />
tritt durch den halbdurchlässigen Spiegel<br />
hindurch. Wie bei der bisher gängigen Methodik<br />
wird er zur Erhöhung der Genauigkeit<br />
bei Streuung an zwei optischen Spiegeln<br />
reflektiert, bis er anschließend unter<br />
45° auf <strong>die</strong> Form blickt.<br />
Der zweite, ergänzende Strahlengang wird<br />
dagegen an dem halbdurchlässigen Spiegel<br />
reflektiert und auf <strong>die</strong> andere Seite des Lasers<br />
gelenkt. Nach <strong>die</strong>ser ersten Reflexion<br />
erfolgen noch zwei weitere an optischen<br />
Spiegeln. Der zweite Strahlengang blickt von<br />
der entgegengesetzten Seite auf <strong>die</strong> Laser -<br />
linie, ebenfalls im Winkel von 45°. Die Wege<br />
sind identisch und <strong>die</strong> Spiegel präzise<br />
ausgerichtet, sodass <strong>die</strong> Kamera <strong>die</strong> Laser -<br />
linie nur einmal sieht, sie nun aber auch<br />
lückenlos im Blick behält. Denn wenn das<br />
Laserprofil aus einer Blickrichtung durch<br />
eine Kante verdeckt ist, wird <strong>die</strong> Laserlinie<br />
zwar dunkler, doch das Profil wird von dem<br />
System immer noch aus der anderen Richtung<br />
aufgenommen. Eine HDR-Aufnahme<br />
würde das Problem mit den Intensitäten<br />
zwar beheben, <strong>die</strong> Zeit genügt <strong>für</strong> eine<br />
Doppelaufnahme jedoch nicht. Des Weiteren<br />
ist eine zwangsläufige Überstrahlung der<br />
Linie insofern unproblematisch, als <strong>die</strong> Ermittlung<br />
der Mitte der Laserlinie nicht<br />
nachweisbar beeinflusst wird.<br />
Sofern <strong>die</strong> Aushöhlungen mindestens doppelt<br />
so breit wie tief sind, liegt der Vorteil<br />
gegenüber der bisherigen Methodik mit<br />
zwei Spiegeln darin, dass nur noch in Sonderfällen<br />
Abschattungen auftreten. Darüber<br />
hinaus bietet <strong>die</strong> hier beschriebene pseudopixelfreie<br />
Reflexmethode bei der Anpassung<br />
der Belichtungszeit und anderer Einstellungen<br />
an <strong>die</strong> Formfarbe deutlich mehr Spielraum.<br />
Als zusätzlicher Nebeneffekt nimmt<br />
das Rauschen ebenfalls leicht ab.<br />
2,5 Mio. Bildpunkte pro Sekunde<br />
Ein wie hier beschriebenes Reflexsystem,<br />
20 <strong>dei</strong> 04-2018