dei - Prozesstechnik für die Lebensmittelindustrie 04.2018
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auch <strong>die</strong> 2ab-Qualitätskriterien erfüllen, damit sich unsere Kunden<br />
auf <strong>die</strong> Verträglichkeit der 2ab-Backwaren verlassen können.<br />
Welche Unterschiede und Herausforderungen stellen Ihre Bäcker<br />
bei der Herstellung von 2ab-Brot und -Brötchen fest?<br />
Norbert Alberti: Die Teige dürfen nicht zu intensiv geknetet werden.<br />
Deshalb ist es wichtig, dass <strong>die</strong> Prozesse bei der Aufarbeitung<br />
auf den Punkt genau eingehalten werden. Da <strong>die</strong>s bei der Verarbeitung<br />
von Dinkel oder anderen Urgetreidesorten ähnlich ist, haben<br />
wir damit schon viel Erfahrung und solche Abläufe sind uns vertraut.<br />
Eine weitere Besonderheit sind <strong>die</strong> längeren Garzeiten.<br />
Wie wichtig sind Ihren Kunden <strong>die</strong> Themen Verträglichkeit und<br />
Urgetreide?<br />
Norbert Alberti: In unseren Backshops stellen wir fest, dass unsere<br />
Kunden gezielt Fragen zu unseren Produkten und Zutaten haben.<br />
Die Einstellung der Verbraucher gegenüber Lebensmitteln ändert<br />
sich schon seit längerer Zeit: Sie sind kritischer und zeigen großes<br />
Interesse, was sie genau essen und woher <strong>die</strong> Zutaten stammen.<br />
Diesen Trend begrüßen wir sehr, denn damit steigt auch <strong>die</strong> Wertschätzung<br />
gegenüber hochwertigen Lebensmitteln und Rohstoffen.<br />
Als Einmannbetrieb 1968 gegründet, beschäftigt Wünsche inzwischen<br />
rund 1950 Mitarbeiter und backt an zwei Produktionsstätten in Gaimersheim<br />
und in der Nähe von Rosenheim<br />
Wie nehmen <strong>die</strong> Kunden bislang das neue Angebot an?<br />
Norbert Alberti: Die ersten Rückmeldungen waren sehr positiv.<br />
Insbesondere der angenehme Geschmack und <strong>die</strong> lange Frischhaltung<br />
kommen bei den Kunden gut an. Und <strong>die</strong> <strong>für</strong> das 2ab-Getreide<br />
typische gelbe Färbung macht den Artikel optisch interessant. Erfahrungsgemäß<br />
braucht es einige Zeit, bis sich innovative Produkte<br />
etablieren, und <strong>die</strong> geben wir den neuen 2ab-Angeboten auch.<br />
HINTERGRUND:<br />
2AB-WEIZEN<br />
Wie bewerben Sie 2ab-Backwaren in Ihren Filialen?<br />
Norbert Alberti: In unseren Verkaufstheken sticht das Produkt dank<br />
seiner auffällig pinkfarbenen Banderole sofort ins Auge. Zudem liegen<br />
in unseren Backshops Informationsflyer zum Thema 2ab-Weizen<br />
aus, <strong>die</strong> den Kunden erklären, warum 2ab-Backwaren so gut<br />
verträglich sind. Auch über unsere Website www.backstubewuensche.de<br />
und auf Facebook informieren wir über den Urweizen.<br />
Wichtig <strong>für</strong> eine Kaufentscheidung ist aber natürlich ganz besonders<br />
der Geschmack. Deshalb können unsere Kunden in Verkaufsaktionen<br />
und Verkostungen <strong>die</strong> neuen Produkte kennenlernen.<br />
Wie gelingt es, dem Kunden das komplexe Thema Verträglichkeit<br />
und den ernährungsphysiologischen Hintergrund zu erläutern?<br />
Norbert Alberti: Hier haben wir den Vorteil, dass unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter in den Backshops tagtäglich mit den Kunden<br />
im persönlichen Kontakt sind und Fragen direkt und individuell<br />
beantworten können. Dabei muss man sicherlich unterscheiden,<br />
welche Motivation der Kunde hat. Wer aufgrund bekannter Unverträglichkeiten<br />
auf seine Ernährung achten muss, fragt in der Regel<br />
gezielt nach. Diese Kunden wissen ja genau, was ihnen gut tut und<br />
was nicht. Daneben gibt es aber auch viele Menschen, <strong>die</strong> eigentlich<br />
kein Problem mit Weizenprodukten haben, aber durch <strong>die</strong> öffentliche<br />
Diskussion verunsichert sind. Hier gilt es, verständlich zu erklären,<br />
was den Unterschied ausmacht und warum gerade 2ab-Weizen<br />
besonders verträglich ist. Darüber hinaus stellen wir umfassende Informationen<br />
natürlich auch zum Nachschlagen in unseren Backshops<br />
zur Verfügung und haben auf unserer Homepage alle relevanten<br />
Daten bereitgestellt.<br />
www.prozesstechnik-online.de<br />
Suchwort: <strong>dei</strong>0418goodmills<br />
Die Backstube Wünsche<br />
produziert aus dem<br />
Urweizen unter anderem<br />
ein Baguette<br />
Mit 2ab-Weizen hat der Hamburger Getreideexperte<br />
Goodmills Innovation ein Urgetreide wiederentdeckt,<br />
das sich durch eine besondere Verträglichkeit auszeichnet.<br />
Aufgrund seines Genoms AABB – Namensgeber <strong>für</strong><br />
den Urweizen – enthält 2ab-Weizen von Natur aus kein<br />
D-Gluten, das als am schwersten verdauliches Klebereiweiß<br />
gilt. Daneben hat das Urgetreide <strong>die</strong> niedrigsten<br />
FODMAP-Werte aller Getreidearten. FODMAP sind kurzkettige<br />
Kohlenhydrate und Zuckeralkohole, <strong>die</strong> in vielen<br />
Lebensmitteln vorkommen. Sie passieren den Dünndarm<br />
unverdaut und können in sensiblen Verdauungssystemen<br />
Durchfälle, Flatulenz und Bauchschmerzen<br />
verursachen.<br />
2ab-Backwaren sind eine bekömmliche Alternative <strong>für</strong><br />
Menschen, <strong>die</strong> an einer Weizensensitivität oder am Reizdarmsyndrom<br />
leiden und bisher zu gluten- oder weizenfreien<br />
Produkten greifen mussten. Brote und Brötchen<br />
aus 2ab-Weizenmehl überzeugen sensorisch mit<br />
einem angenehmen Geschmacksprofil und einer saftigen,<br />
leicht gelben Krume wie auch technologisch. Denn<br />
im Gegensatz zu anderen Urgetreiden wie Einkorn lässt<br />
sich 2ab-Weizen auch ohne den Zusatz von modernem<br />
Brotweizen oder glutenhaltigen Backhilfsmitteln gut<br />
verarbeiten.<br />
<strong>dei</strong> 04-2018 43