KEM Konstruktion 03.2018
Trendthemen: Sicherheitskupplungen und -bremsen, Industrie 4.0, Digitalisierung, Wälz- und Gleitlager; KEM Porträt: Dr. Klaus Kluger, General Manager, Omron Electronics; KEM Perspektiven: Die Leistungsdichte sowie der Leichtbau von Sicherheitskupplungen im Fokus
Trendthemen: Sicherheitskupplungen und -bremsen, Industrie 4.0, Digitalisierung, Wälz- und Gleitlager; KEM Porträt: Dr. Klaus Kluger, General Manager, Omron Electronics; KEM Perspektiven: Die Leistungsdichte sowie der Leichtbau von Sicherheitskupplungen im Fokus
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AUTOMATISIERUNG<br />
MESSTECHNIK & SENSOREN<br />
Mess- und Regelungssystem ermöglicht geregelte Aushärtung von Klebstoffen<br />
Temperaturen kontrollieren und optimieren<br />
Die Vulkan AG, ein Schweizer Hersteller von kundenspezifischen elektrothermischen Heizgeräten<br />
und Anlagen sowie Industrie-Beheizungen, hat ein spezielles Mess- und Regelungssystem für den<br />
Härtungsprozess beim Kleben von Bauteilen unterschiedlicher Materialien entwickelt. Das Curingon-Demand-Verfahren<br />
wird mittels eines Infrarot-Thermometers der Optris GmbH überwacht, die<br />
technische Beratung zum Einbau der Temperaturmesstechnik leistete der Schweizer Messtechnik -<br />
spezialist Roth + CO. AG.<br />
Norman Rönz, PR-Manager, Optris GmbH<br />
Beim neuartigen Curing-on-demand-Verfahren von Vulkan wird<br />
die Temperatur des Klebstoffes mittels eines Infrarot-Thermo -<br />
meters von Optris kontrolliert und dann über individuell einge -<br />
stellte Infrarotstrahler optimiert<br />
Bild: Vulkan<br />
Ein CAD-Modell eines COD-Aufbaus<br />
Bild: Vulkan<br />
In der Industrie finden mit Holz, Kunststoff, Metall, Glas, Gummi<br />
und vielen weiteren Materialien sehr unterschiedliche Werkstoffe<br />
ihre Anwendung. Darüber hinaus werden sie auch noch sortenrein,<br />
also beispielsweise Kunststoff mit Kunststoff, oder sortenfremd<br />
mittels unterschiedlicher Klebetechniken miteinander verbunden.<br />
Das Kleben kann gegenüber herkömmlichen Fügeverfahren große<br />
Vorteile bieten:<br />
• Die Werkstücke werden nicht erwärmt, wodurch unter<br />
anderem die Gefügestruktur und die mechanischen<br />
Eigenschaften der Werkstücke unverändert bleiben.<br />
• An den Verbindungselementen entstehen keine<br />
Spannungsspitzen.<br />
• Große Verbindungsflächen können vergleichsweise<br />
einfach gefügt werden.<br />
• Der Klebstoff dient gleichzeitig der Dichtung.<br />
Beim Kleben von Bauteilen unterschiedlicher Materialien gehört der<br />
Härtungsprozess zu den wichtigsten Prozessschritten. Er bindet<br />
Kapital, ist zeitaufwendig und entscheidet nicht zuletzt über die<br />
Qualität des zusammengefügten Produkts. Allgemein werden<br />
Verbindungskonstruktionen in der Fahrzeug- und Weißwaren-Industrie<br />
als auch im klassischen Maschinenbau mehr und mehr auf das<br />
Kleben ausgerichtet. Dadurch können Durchlaufzeiten verringert,<br />
Festigkeiten erhöht und die Qualität gesichert werden.<br />
DasCOD-Verfahren<br />
Bei einem neuartigen Verfahren von Vulkan, dem Curing on Demand<br />
(COD), wird die Temperatur des Klebstoffes mittels eines Infrarot-<br />
Thermometers von Optris kontrolliert und dann über individuell<br />
eingestellte Infrarotstrahler optimiert. Da die Bauteile beim Fügeprozess<br />
einfach in einem Spannwerkzeug befestigt werden können,<br />
ist es möglich, den Spannrahmen direkt unter den COD-Aufbau zu<br />
fahren – wobei der gewünschte Effekt bei entsprechender Auslegung<br />
der Spannrahmen sehr einfach erreicht wird. Bei komplexen<br />
Werkzeugen können die COD-Einheiten auch an der Trennebene<br />
zwischen Werkzeugoberteil und -unterteil umlaufend angebracht<br />
werden. Darüber hinaus sind bessere Ergebnisse möglich, wenn<br />
66 K|E|M <strong>Konstruktion</strong> 03 2018