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Vorlesung Grundlagen und Biochemie der Ernährung<br />

WS 2012/2013<br />

Junprof. Melanie Esselen<br />

Grundlagen und Biochemie der Ernährung I<br />

-Energiebilanz-


Gliederung<br />

3.1 Die Gewinnung biologischer Energie aus Nährstoffen<br />

3.1.1 Stoffwechsel der Makronährstoffe<br />

3.1.2 Schritte der Energiegewinnung aus den Nährstoffen – Resorptionsphase<br />

3.1.3 Oxidative Energiegewinnung<br />

3.2. Glykolyse<br />

3.2.1 Grundsätzliche Merkmale der Glykolyse<br />

3.2.2 Reaktionsprinzip der Glykolyse<br />

3.2.3 Kontrollpunkte der Glykolyse<br />

3.2.4 Gewebsspezifität der Glykolyse<br />

3.3. Oxidativer Abbau der Nährstoffe<br />

3.3.1 Acetyl-CoA im Zentrum kataboler und anaboler Prozesse<br />

3.3.2 Der Citratzyklus<br />

3.3.3 Aufbau eines elektrochemischen Gradienten an der inneren Membran der Mitochondrien<br />

3.4 Gewebsspezifische Stoffwechsel<br />

3.5 Speicher der Makronährstoffe<br />

3.6 Postresorption<br />

3.6.1 Gewebsspezifischer postprandialer Stoffwechsel<br />

3.6.2 Längerandauernder Hunger<br />

3.6.3 Ketogenese<br />

3.7 Obligater Glukoseverbrauch


3.1 Die Gewinnung biologischer Energie aus<br />

Nährstoffen<br />

� Bewegung, Wachstum, Biosynthese etc. sind Prozesse, die Energie<br />

verbrauchen � Organismen müssen daher ständig Energie erzeugen<br />

� Zellen verwenden chemische Energie<br />

� Gradienten (Ionen-, pH-, Potentialgradienten)<br />

� Energiereiche Moleküle (ATP, auch GTP, UTP)<br />

� Reduktionsäquivalente (NADH, NADPH, FADH 2)<br />

� Die Energie wird durch Oxidation (“Verbrennung”) organischer Moleküle<br />

(Nährstoffe) erzeugt und in Form von ATP für biochemische Prozesse<br />

verfügbar gemacht


3.1.1 Stoffwechsel der Makronährstoffe<br />

oxidativ: max. 4 g/Kg KG<br />

oxidativ: abhängig von Aufnahme<br />

oxidativ: max. 0.7 g/Kg KG<br />

oxidativ: 100%<br />

80%


Exkurs: Ethanol als Energielieferant<br />

Brennwert: 7,1 kcal/g (29,7 kJ/g)<br />

ca. 15 g in 0,33 l<br />

Alkoholfreies bis 0,5Vol% ~ 1,5g<br />

ca. 16 g in 0,2 l<br />

ca. 7 g in 0,02 l<br />

ca. 500 kcal/Glas…<br />

LONG ISLAND ICE TEA<br />

Zutaten:<br />

2 cl Cointreau<br />

2 cl Gin<br />

2 cl Rum (braun)<br />

2 cl Tequila (Silver)<br />

2 cl Wodka<br />

4 cl Orangensaft<br />

1 cl Zitronensaft<br />

7 cl Coca Cola<br />

Eiswürfel<br />

Glas: Longdrink


3.1.2 Schritte der Energiegewinnung aus den Nährstoffen<br />

-Resorptionsphase-<br />

Nahrung<br />

Verdauung<br />

Resorption<br />

Umbau zu<br />

universellen<br />

Einheiten<br />

Oxidation in<br />

gemeinsamen<br />

Stoffwechsel-<br />

prozessen


3.1.3 Oxidative<br />

Energiegewinnung<br />

� Abbau der großen Moleküle zu kleineren<br />

Einheiten � hierbei wird kaum Energie frei<br />

� Abbau der zahlreichen Moleküle zu einigen<br />

einfachen Einheiten (z. B. in Acetylgruppe des<br />

Acetyl-CoA) � hierbei entstehen geringfügige<br />

Mengen an ATP<br />

� Citratzyklus und oxidative Phosphor-<br />

ylierung � hier liefert das Acetyl-CoA die<br />

Acetyleinheiten, die im Citratzyklus vollständig<br />

zu CO 2 oxidiert werden<br />

� Mehr als 90% des beim Abbau der<br />

Nahrungsstoffe erzeugten ATP wird in diesem<br />

dritten Abschnitt gebildet


3.2. Die Glykolyse<br />

3.2.1 Grundsätzliche Merkmale der Glykolyse<br />

� Bedeutung: Erzeugung von ATP und von Bausteinen für Synthesen (z.B. AcetylCoA<br />

für Fettsäuresynthese)<br />

� Glykolyse � Energiegewinnung (ATP) ohne Beteiligung von Sauerstoff<br />

(„Substratketten-Phosphorylierung“)<br />

� Glukose + 2 P i + 2 ADP + 2 NAD + � 2 Pyruvat + 2 ATP + 2 NADH + 2 H + + 2 H 2O<br />

� NADH: ursprünglich keinen Beitrag zur Energiegewinnung<br />

� Aerobe Organismen: ATP-Bildung („oxidative Phosphorylierung“ in den Mitochondrien)<br />

� Alle Reaktionen der Glykolyse finden im Zytosol statt<br />

� d.h. alle Enzyme und Substrate sind in Lösung<br />

� keine Kompartimentbildung in separaten Reaktionsräumen<br />

� Richtung der Reaktionen vorgegeben durch<br />

� Substratspezifität der Enzyme<br />

� irreversible Reaktionsschritte<br />

� Kontrolle durch Regulation der jeweiligen Schlüsselenzyme


3.2.2 Reaktionsprinzip<br />

der Glykolyse<br />

1. Stufe: Priming + Splitting:<br />

� Aktivierung von Glukose zur<br />

Spaltung in zwei C3-Einheiten<br />

2. Stufe: Oxidoreduktion/<br />

Phosphorylierung<br />

� Reaktion von 2 Molekülen 1,3-Bis-<br />

phosphoglycerat zu 2 Molekülen<br />

Pyruvat wird Energie frei<br />

� Phosphorylierung von vier<br />

Molekülen ADP zu ATP<br />

� Bildung von zwei Molekülen NADH<br />

http://biochemie.web.med.unimuenchen.de/biotutor_2004/Glyko<br />

lyse.jpg


3.2.3 Die Kontrollpunkte der Glykolyse – Überblick<br />

Glukose<br />

Glukose-6-Phosphat<br />

Fruktose-6-Phosphat<br />

Fruktose-1,6-biphosphat<br />

Dihydroxyaceton-<br />

Phosphat<br />

1,3-Bisphospoglycerat (2x)<br />

Pyruvat (2x)<br />

ATP-Verbrauch<br />

Glycerinaldehyd-<br />

3-Phosphat (2x)<br />

ATP-Gewinn (2x)<br />

3-Phosphoglycerat (2x)<br />

2-Phosphoglycerat (2x)<br />

Phosphoenolpyruvat (2x)<br />

ATP-Verbrauch<br />

Dehydrogenierung: NADH (2x)<br />

Dehydratisierung<br />

ATP-Gewinn (2x)<br />

1. Phosphorylierung<br />

• „Festhalten der Glukose<br />

• Reaktion ist irreversibel (Ventilfunktion)<br />

• Enzym Hexokinase wird reguliert<br />

2.Phosphorylierung<br />

• „Freigabe“ zur Glykolyse<br />

• Reaktion ist irreversibel (Ventilfunktion)<br />

• Enzym Phosphofructokinase wird reguliert<br />

Spaltung in zwei C3-Körper und Isomerisierung<br />

Dehydratisierung und anschließend P-Übertragung<br />

auf ADP<br />

• Reaktion ist irreversibel (Ventilfunktion)<br />

• Enzym Pyruvatkinase wird reguliert


Hexokinase-Reaktion<br />

Glukosetransporter<br />

Zellmembran<br />

ATP<br />

Glykolyse<br />

ADP<br />

Glukose<br />

Aktivierung<br />

Hexokinase<br />

Glukose-6-Phosphat<br />

<strong>Hemmung</strong><br />

Glykogensynthese<br />

Pentosephosphatzyklus<br />

Die Hexokinase-Reaktion steuert generell<br />

die Aufnahme von Glukose in die Zelle<br />

Aktivierung:<br />

durch Glukose selbst �„induced fit“<br />

freie Glukose wird sofort verarbeitet<br />

Der Grundzustand der Regulation steht auf<br />

„Einstrom in die Zelle“<br />

<strong>Hemmung</strong>:<br />

durch Glc-6-P � Produktüberschuss<br />

Hintergrundinformation: In der Leber und im<br />

Pankreas wird die gleiche Reaktion durch ein<br />

weiteres Enzym katalysiert, die Glukokinase. Sie<br />

hat jedoch einen hohen Km-Wert und arbeitet<br />

sonst erst bei hohem Glukoseangebot (Situation<br />

bei Glykogensynthese).


Phosphofruktokinase - Reaktion<br />

Fruktose-6-Phosphat<br />

ATP<br />

ADP<br />

Phospho-<br />

fruktokinase<br />

Fruktose-1,6-Bisphosphat<br />

endgültiger Abbau<br />

Die Phosphofruktokinase-Reaktion ist der<br />

eigentliche Schrittmacher des Abbaus von<br />

Glukose über die Glykolyse !<br />

Aktivierung:<br />

- durch Glukose und Insulin<br />

- durch ADP und AMP<br />

- durch Fructose-2,6-bisphosphat<br />

<strong>Hemmung</strong>:<br />

- hoher ATP/AMP-Quotient � Energieladung<br />

- hohes Citrat-Angebot � Produktüberschuss<br />

- durch H+ (aus Laktat) � Übersäuerung des Bluts<br />

- cAMP


Pyruvatkinase - Reaktion<br />

Phosphoenolpyruvat<br />

ADP<br />

ATP<br />

Pyruvat<br />

Pyruvatkinase<br />

Die Pyruvatkinase steuert die Menge der<br />

gebildeten Endprodukte der Glykolyse<br />

Aktivierung in der Leber<br />

- Glukose + Insulin<br />

- Fruktose-1,6-Bisphosphat � Substratüberschuss<br />

Allosterische <strong>Hemmung</strong>:<br />

- hoher ATP/AMP-Quotient � Energieladung<br />

- hohes Alanin-Angebot � Produktüberschuss<br />

- hohes Acetyl-CoA-Angebot<br />

Reversible Inaktivierung über Phosphorylierung:<br />

- Glukagon als Signalgeber � Glukosemangel


3.2.4 Die Glykolyse ist gewebsspezifisch<br />

� Die beschriebene Reaktionsfolge der Glykolyse kann in den meisten<br />

Geweben auch in Abwesenheit von Sauerstoff ablaufen (anaerobe<br />

Glykolyse, z.B. im Skelettmuskel !)<br />

� Erythrozyten: Substratkettenphosphorylierung einzige ATP-Quelle.<br />

� Für die meisten Zellen ist Substratkettenphosphorylierung nur ein<br />

Nebenweg der ATP-Gewinnung, da diese das Pyruvat über die<br />

Pyruvat-Dehydrogenase-Reaktion in die Mitochondrien einschleusen


3.3 Oxidativer Abbau der Nährstoffe<br />

3.3.1 Moleküle der energieliefernden Stoffe werden zu<br />

C2-Fragmenten in Form von Acetyl-CoA abgebaut<br />

3.3.2 Acetylreste werden in den Tricarbonsäure- oder Citratzyklus<br />

eingeschleust<br />

� Oxidation zu CO 2� Reduktionsäquivalente<br />

3.3.3 Aufbau eines elektrochemischen Gradienten an der<br />

inneren Membran der Mitochondrien<br />

3.3.4 Synthese von ATP aus ADP und P


3.3.1 Acetyl-CoA im Zentrum kataboler und anaboler<br />

Prozesse


3.3.2 Citrat- oder Tricarboxylic acid (TCA-) oder<br />

Krebs Zyklus<br />

� Beschrieben durch H. Krebs (1937)<br />

� Ziel ist die Oxidation von Acetyl-CoA zu CO 2.<br />

� Im Gegensatz zur Glykolyse handelt es sich um eine zyklische<br />

Reaktionsabfolge von 8 Schritten, die in den Mitochondrien stattfinden.<br />

� Vier der acht Schritte sind Oxidationen, bei denen die Energie der Oxidation<br />

durch die Bildung von reduzierten Kofaktoren (NADH, FADH 2) mit hohem<br />

Wirkungsgrad konserviert wird, die durch die oxidative Phosphorylierung<br />

genutzt wird.<br />

� Zusätzlich wird direkt Energie in Form von ATP/GTP gewonnen.<br />

http://bilder.buecher.de/zusatz/14/14625/14625958_lese_1.pdf


�Produktion von:<br />

� 2 CO 2<br />

� 1 GTP (wird durch Nucleosid-<br />

diphosphatkinase in ATP<br />

umgewandelt)<br />

�4 Reduktionsäquivalente<br />

(FADH 2/NADH))<br />

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c<br />

ommons/thumb/e/e8/Citratcyclus.svg/6<br />

60px-Citratcyclus.svg.png


Pyruvatdehydrogenasekomplex <br />

http://biochemie.web.med.unimuenchen.de/biotutor_2004/OxDecarb.jpg


Anaplerotische Reaktionen<br />

• verbrauchte Zwischenprodukte können durch anaplerotische (auffüllende)<br />

Reaktionen nachgeliefert werden:<br />

Oxalacetat (OA) muß in ausreichenden Mengen vorliegen, da sonst Acetyl-CoA<br />

nicht in den TCA eingeschleust werden kann<br />

Säuger können OA nicht direkt aus Acetyl-CoA bilden, daher ist “auffüllen”<br />

durch Pyruvat-Carboxylase (Enzym der Gluconeogenese) wichtig


Citrat<br />

α-Ketoglutarat<br />

ATP<br />

NADH/NAD +<br />

ATP<br />

NADH/NAD +<br />

Succinyl-CoA<br />

NADH/NAD +<br />

Enzymatische Regulation des Citratzyklus


Steuerung über die Pyruvatdehydrogenase<br />

� Aktivitätsbeeinflussung durch Phosphorylierung bzw. Dephosphorylierung<br />

http://proteopedia.org/wiki/images/0/0b/400px-1400x1048_pdh_regulation.png


3.3.3 Aufbau eines elektrochemischen Gradienten<br />

an der inneren Membran der Mitochondrien<br />

Elektronenpotenzial<br />

(z.B. Nervenzelle)<br />

Aktiver Transport<br />

entgegen einem<br />

Konzentrationsgefälle<br />

ATP-Erzeugung in den<br />

Mitochondrien<br />

Protonengradient<br />

Geißelrotation bei<br />

Bakterien<br />

Glykolyse<br />

β-Oxidation<br />

Citratzyklus<br />

AS-Abbau<br />

Wärmeerzeugung<br />

(braunes Fettgewebe)<br />

NADPH-Erzeugung<br />

für Syntheseprozesse


Exkurs<br />

“Mitochondrion”<br />

50% Lipid/50% Protein<br />

wenig Enzyme, Transporter<br />

80% Protein<br />

viele Enzyme, Transporter für<br />

AS, Pi, ATP, Pyruvat


Mitos: Schematisch<br />

� Äußere Membran<br />

� wenige Enzyme (zB.<br />

Nucleosiddiphosphatkinase)<br />

� “frei” durchlässig<br />

� OxPhos läuft an der inneren Membran ab<br />

� Mitosol (= mitochondriale Matrix)<br />

� katabole Vorgänge : TCA,<br />

Fettsäurenverbrennung (b-Oxidation) etc.<br />

� eigene DNA (mtDNA)!


Erkrankungen infolge defekter mtDNA<br />

http://www.spektrum.de/artikel/824167


3.3.3.1 Atmungskette<br />

� Obwohl der Citratzyklus als ein Teil der oxidativen Energiegewinnung<br />

gilt, macht keine seiner Reaktionen unmittelbaren Gebrauch von<br />

molekularem Sauerstoff.<br />

� Dabei geben die reduzierten Coenzyme NADH und FADH 2 ihre<br />

Elektronen stufenweise ab, wobei O 2 zu H 2O reduziert wird<br />

H 2 + ½ O 2 � H 2O ΔG = -234 kJ


3.3.3.1 Atmungskette<br />

Die<br />

Atmungskette<br />

liefert:<br />

3 Mol ATP pro<br />

1 Mol NADH 2<br />

2 Mol ATP pro<br />

1 Mol FADH 2


Maximale Ausbeute aus 1 mol Glucose


3.4 Gewebsspezifische Stoffwechsel<br />

Leber Leber bildet Glykogen (Speicher) und Fette (Abgabe als Lipoproteine in die<br />

Blutbahn). Abgabe durch Leberenzyme gesteuert. Metabolisierung: Fremd-<br />

stoffe zu detoxifizieren; Verbesserung der Löslichkeit<br />

Gehirn ~ 20% Sauerstoffbedarf; kaum Glykogenspeicher � ständige Glukosezufuhr<br />

(kurzfristig Ketonkörper); ATP-Generierung aus Glukose � Aufbau / Aufrecht-<br />

erhaltung des elektrischen Potentials in der Plasmamembran der Neuronen<br />

Fettgewebe besteht aus Fettzellen (Adipocyten) � sehr aktiver Stoffwechsel und schnelle<br />

Muskulatur<br />

Reaktion auf hormonelle Signale; Triglyceridspeicher: Bei Bedarf z.B. körper-<br />

liche Anstrengung oder unzureichende Nährstoffzufuhr werden Fettsäuren<br />

wieder ins Blut freigesetzt und z.B. zu den die Muskelzellen transportiert und<br />

dort zur Energiegewinnung verwendet.<br />

Stoffwechsel der Muskelzellen (Myocyten) ist darauf spezialisiert, den hohen<br />

Energiebedarf der Muskulatur zu sichern, indem er verschiedene Substrate<br />

zur ATP-Synthese nutzt.Ruhe / leichte Aktivität: Blutglukose & Ketonkörper<br />

(Leber), Fettsäuren (Fettgewebe / Leber); plötzlich einsetzender starker<br />

Aktivität: Glykogen


3.5 Speicher der Makronährstoffe**<br />

Makronährstoff Menge bei 65 kg KG Energieäquivalent<br />

Kohlenhydrate<br />

freie Glukose 12 g 0,2 MJ 30 Minuten<br />

Glykogen 450 g 7.65 MJ 18 Stunden<br />

Fett<br />

Triglyceride 15 kg 550 MJ 55 Tage<br />

Proteine*<br />

12,5 kg 210 MJ 21 Tage<br />

*Theoretischer Wert, Körperprotein kann nicht vollständig für den Energiebedarf abgebaut werden<br />

** Bei der Berechnung wurde angenommen, dass der Brennwert von KH und Eiweiß jeweils 17 kJ/g, der<br />

Brennwert von Fett 37 kJ/g und der Energieverbrauch 10 MJ/d betragen<br />

als alleinige Energiequelle<br />

theoretisch ausreichend<br />

für


3.6 Postresorption (ohne Nahrung)<br />

Der Organismus greift jetzt auf seine Energiereserven zurück. Dazu baut der Speicherstoffe, also Glykogen,<br />

Fette und Proteine ab und verschiebt energieliefernde Metaboliten zwischen den Organen.


3.6.1 Gewebsspezifischer postprandialer Stoffwechsel<br />

Leber Leerung der Glykogenspeicher; Abgabe der freigesetzten Glukose an übrige<br />

Gewebe (v. a. Gehirn, Nervengewebe, Erythrocyten). Nach 12-24h sind die<br />

Glykogen-Reserven der Leber erschöpft � Glukoneogenese (AS aus Musku-<br />

latur). Aus freigesetzten Fettsäuren beginnt die Leber, Ketonkörper zu<br />

synthetisieren (Energiequelle)<br />

Gehirn Glukose aus dem Glykogenabbau der Leber. Nach 1-2 Wochen beginnt auch<br />

das ZNS zur Einsparung von Glukose einen Teil seines Energiebedarfs aus<br />

Ketonkörpern zu decken. Hungerperiode � Deckung des Energiebedarfs zu<br />

einem immer größer werdenden Anteil aus der Oxidation der Ketonkörper<br />

(Ketogenese).<br />

Fettgewebe körperliche Anstrengung / unzureichender Nährstoffzufuhr � Freisetzung von<br />

Muskulatur<br />

Fettsäuren ins Blut; Energielieferant für viele Gewebe (Ausnahme Gehirn /<br />

Erythrozyten. Auslöser Lipolyse: Glucagon<br />

Anaeroben Glykolyse: es entsteht über den Glukoseabbau erst Pyruvat, dann<br />

Laktat (Laktat-Dehydrogenase). Die Laktatproduktion ist mit der Entstehung<br />

von Protonen verbunden (Milchsäure beim pH-Wert der Zelle fast vollständig<br />

dissoziiert) � Erhöhung der H+-Konzentration gilt als Grund für die Muskeler-<br />

müdung. Der langsam einsetzende Proteinabbau liefert AS für die Glukoneo-<br />

genese in der Leber (Alanin-Cyklus).


3.6.2 Längerandauernder Hunger


3.6.3 Ketogenese<br />

Ketonurie � Diabetes mellitus Typ I<br />

Leber<br />

Ketonkörper werden<br />

ans Blut abgegeben<br />

und können in allen<br />

Organen verwertet<br />

werden.


3.7 obligater Glukoseverbrauch

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