Bote aus der Buckligen Welt November 2018 - Nr 200
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GESUNDHEIT & SPORT<br />
Motorsägen-Kunst als beson<strong>der</strong>es Hobby<br />
In einer beson<strong>der</strong>s waldreichen<br />
Gegend wie <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong><br />
ist es kein Wun<strong>der</strong>, wenn so<br />
manche kreativen Ideen in Sachen<br />
Holz entstehen. Zwei dieser<br />
Holz-Künstler präsentieren wir<br />
in dieser Ausgabe (siehe Seite<br />
56). Auch Markus Kallinger <strong>aus</strong><br />
Hochwolkersdorf haucht den<br />
Holzstämmen neues Leben ein.<br />
Die Idee war eigentlich eine<br />
ganz an<strong>der</strong>e. Nachdem<br />
Markus Kallinger einen kleinen<br />
Wald geerbt hatte, besorgte er<br />
zusätzlich eine kleine, leichte<br />
Motorsäge. So wollte er auch<br />
seine Frau dazu bewegen, ihn<br />
bei den Waldarbeiten zu begleiten.<br />
Der Plan<br />
ging nicht<br />
auf, aber<br />
Kallinger<br />
stellte<br />
fest,<br />
84 <strong>Bote</strong> <strong>aus</strong> <strong>der</strong> <strong>Buckligen</strong> <strong>Welt</strong> | <strong>November</strong> <strong>2018</strong><br />
dass das neue Gerät sehr<br />
handlich ist. Und er begann<br />
seine ersten kunstvollen Motorsägen-Schnitzereien<br />
anzufertigen<br />
– in Form eines Hasen.<br />
Das Thema Holz ist dem Lokführer<br />
nicht ganz fremd, schließlich<br />
ist er gelernter Tischlermeister.<br />
Nachdem er beruflich<br />
umgesattelt hatte und zu den<br />
ÖBB ging, blieb das Interesse<br />
an dem beson<strong>der</strong>en Werkstoff<br />
aber bestehen.<br />
Holzkunst für<br />
sich und an<strong>der</strong>e<br />
Mittlerweile schmücken zahlreiche<br />
Tiere, Figuren und auch<br />
ein kleiner Motorsägenschnitzer<br />
(Bild links) den Außenbereich<br />
seines H<strong>aus</strong>es. Auch im<br />
H<strong>aus</strong> finden sich allerhand<br />
tierische Kunstwerke. Das<br />
Spezielle an seinem Hobby:<br />
„Wenn man das Motorsägenschnitzen<br />
gut macht,<br />
schaut das Ergebnis mit wenig<br />
Aufwand toll <strong>aus</strong>“, so Kallinger.<br />
Um seinem Kunsthandwerk<br />
ungestört nachgehen zu können,<br />
hat er in seiner Heimatgemeinde<br />
einen<br />
verlassenen Bauernhof<br />
gemietet, wo er<br />
nicht nur genügend<br />
Platz für seine Werke<br />
findet, son<strong>der</strong>n auch<br />
niemanden mit dem Lärm<br />
belästigt.<br />
Zu Beginn seiner künstlerischen<br />
Tätigkeit vor rund drei<br />
Jahren hat er einen Schnitzkurs<br />
in Kärnten besucht. Den<br />
Rest hat er sich selbst beigebracht,<br />
und heuer zeigte er<br />
live vor großem Publikum sein<br />
Können beim Holzkirtag in<br />
Tiefenbach.<br />
Portraits<br />
Seine Zukunftspläne<br />
mit <strong>der</strong> Schnitzerei: „Ich<br />
will ein bisschen weg von<br />
den Tieren und Menschen<br />
anfertigen, in Richtung<br />
Portraitschnitzerei“, so<br />
Kallinger. Dennoch<br />
seien die Tiere nach<br />
wie vor am beliebtesten,<br />
und er fertigt<br />
mittlerweile vieles<br />
auf Wunsch an. Die<br />
bisher größte Her<strong>aus</strong>for<strong>der</strong>ung<br />
war<br />
ein Hirsch. Rund<br />
40 Stunden hat er<br />
gebraucht, bis auch<br />
<strong>der</strong> letzte Schnitt<br />
beim Geweih schließlich<br />
perfekt war.<br />
Cornelia Rehberger<br />
Markus Kallinger mit einem Teil seiner Kunstwerke / Fotos (3): Rehberger