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FinanzBusinessMagazin - Crypto Currencies und ICOs – eine neue Assetklasse

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

Zehn Jahre nach dem Crash: Nur jeder zweite Bankmanager sieht ein Umdenken im Umgang mit Risiken, Erster Bitcoin Farming Fonds für professionelle Investoren, Regulierung von Crypto- und ICO weltweit im Überblick, Bankkunden fordern personalisierte Dienstleistungen, Staatsfonds
setzen verstärkt auf alternative Anlagen, Immobilienrisiken müssen neu bewertet werden, 65 Prozent der Großanleger in Deutschland investieren nachhaltig

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<strong>FinanzBusinessMagazin</strong> I IMMOBILIEN<br />

ist zu erwarten, dass diese zunächst auf<br />

<strong>eine</strong>m niedrigen Niveau bleiben werden.<br />

„Ein Plan B ist gefragt <strong>und</strong> schon heute<br />

suchen Investoren nach Alternativen zu<br />

den überfüllten Core-Märkten der traditionellen<br />

Immobiliensegmente Büro <strong>und</strong><br />

Einzelhandel“, sagt Marcus Lemli, CEO<br />

Germany <strong>und</strong> Head of Investment Europe<br />

bei Savills, <strong>und</strong> ergänzt: „Neben Wohnimmobilien<br />

haben sie bekannte Nischen wie<br />

Logistikimmobilien, Pflegeheime <strong>und</strong> Hotels,<br />

aber auch <strong>neue</strong> Segmente wie Studentenwohnanlagen<br />

oder Rechenzentren<br />

im Blick.“<br />

Es ist jedoch nicht nur die Suche nach höheren<br />

Renditen, die die Investoren in die<br />

alternativen Asset-Klassen treibt. Vielmehr<br />

nehmen sie vor dem Hintergr<strong>und</strong><br />

von Langfristtrends wie der Digitalisierung<br />

oder dem demographischen Wandel<br />

auch <strong>eine</strong> Neubewertung von Chancen<br />

<strong>und</strong> Risiken vor <strong>und</strong> beziehen diese in ihre<br />

Investitionsentscheidungen ein. Die Bedürfnisse<br />

unterschiedlicher Generationen<br />

<strong>und</strong> Nutzergruppen müssen verstanden<br />

werden <strong>–</strong> wie sie arbeiten, leben <strong>und</strong> zu<br />

welcher Art von Gesellschaft<br />

sie gehören wollen.<br />

Die Generation Y beispielsweise<br />

lässt die Grenzen<br />

zwischen den klassischen<br />

Immobiliensektoren Wohnen,<br />

Büro, Handel <strong>und</strong><br />

Freizeit verschwimmen.<br />

Junge Großstädter verzichten<br />

freiwillig auf die klassische<br />

Trennung von Arbeit<br />

<strong>und</strong> Zuhause zugunsten<br />

<strong>eine</strong>s Umfelds, in dem sie<br />

gleichzeitig arbeiten, wohnen<br />

<strong>und</strong> sich mit Gleichgesinnten<br />

austauschen können.<br />

Mixed-Use-Konzepte<br />

bekommen dadurch zum<br />

Beispiel <strong>eine</strong>n viel höheren<br />

Stellenwert als in Industriegesellschaften,<br />

die<br />

stark durch Arbeitsteilung<br />

<strong>und</strong> Funktionstrennung<br />

geprägt waren.<br />

Doch nicht nur die Chancen<br />

<strong>und</strong> Risiken an den Immobilienmärkten<br />

ändern sich, es verschieben<br />

sich auch die Präferenzen der Investoren.<br />

Mit Blick auf historisch niedrige Anfangsrenditen<br />

verlieren kurz- bis mittelfristige<br />

Wertsteigerungen bei der Bewertung von<br />

Immobilien zugunsten von langfristig stabilen<br />

Einkommensströmen an Bedeutung.<br />

Zudem steigt mit <strong>eine</strong>r alternden Bevölkerung<br />

in vielen Ländern der Druck auf<br />

Pensionsfonds, Versicherer <strong>und</strong> andere<br />

Institutionen, ihre Rentenzahlungsverpflichtungen<br />

zu erfüllen. Der Wunsch nach<br />

steten laufenden Erträgen dürfte so schnell<br />

nicht wieder abebben <strong>und</strong> auch das ändert<br />

die Bewertung von Immobilienrisiken.<br />

„Core ist nicht, was etabliert ist. Core<br />

ist, was langfristig stabile Einnahmen<br />

verspricht“, fasst Lemli zusammen. „In<br />

Zeiten des Online-Shoppings erfüllen dieses<br />

Kriterium immer mehr Logistikimmobilien<br />

<strong>und</strong> längst nicht mehr jede Einzelhandelsimmobilie“,<br />

so der Savills-Experte.<br />

In anderen Worten: Was in der Vergangenheit<br />

als Core-Immobilie galt, ist es in<br />

Zukunft vielleicht nicht mehr. „In <strong>eine</strong>r<br />

Welt, in der die digitale Disruption selbst<br />

alteingesessene Unternehmen<br />

ins Wanken<br />

bringen kann, bestimmt<br />

nicht mehr die Länge<br />

des Mietvertrages den<br />

Wert <strong>eine</strong>r Immobilie,<br />

sondern die Antwort<br />

auf die Frage, ob diese<br />

Immobilie auch in Zukunft<br />

die Bedürfnisse<br />

jener Menschen erfüllt,<br />

für die sie gebaut ist.<br />

Das zu verstehen <strong>und</strong><br />

ihre Investmentstrategien<br />

auf diese <strong>neue</strong><br />

Welt anzupassen, ist<br />

<strong>eine</strong> der zentralen Herausforderungen<br />

für Investoren,<br />

wenn sie auch<br />

künftig erfolgreich an<br />

den Immobilienmärkten<br />

agieren wollen“, fasst<br />

Matthias Pink, Director<br />

/ Head of Research Germany<br />

bei Savills, zusammen.<br />

Quelle: © pixabay.com Autor: www.savills.de<br />

86 Ausgabe Dezember / 2018

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