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TAG DES OFFENEN DENKMALS<br />

Grabungsplan von 1887<br />

Archäologisches Geländedenkmal auf dem Petersberg<br />

Dreischi$ge Basilika mit Hallenkrypta vom<br />

Prozessionstypus aus dem 10. Jahrhundert<br />

Der Petersberg zwischen Gau-Odernheim und<br />

Bechtolsheim ist weithin sichtbarer Bezugspunkt<br />

für den mittleren rheinhessischen Raum. Die Peterskirche<br />

aus dem 10. Jahrhundert war seit dem<br />

Mittelalter ein religiöser Mittelpunkt für die<br />

Christen vieler kleinerer Dörfer, Mühlen und<br />

Einzelgehöfte ohne eigene Kirche. Die Peterskirche<br />

ist abhängig von einem Prämonstratenserinnenkloster<br />

im untergegangenen Gommersheim,<br />

heute wüst im Ortsrandbereich von Gau-Odernheim<br />

gelegen und weist zusammen mit diesem<br />

eine umfangreiche archivalische Überlieferung<br />

seiner baulichen, wirtschaftlichen und religiösen<br />

Entwicklung auf. Ausgrabungen wurden 1887 unter<br />

Pfr. Gredy und dem Mainzer Prälaten Dr.<br />

Friedrich Schneider und 1947 unter Prof. Dr.<br />

Friedrich Behn auf dem Petersberg unternommen.<br />

Die exakten Architekturaufnahmen und<br />

Funde von damals sind noch heute Grundlage aktueller<br />

Forschungen. Auf einem Ölgemälde der<br />

Bayerischen Staatsgemäldesammlung, heute<br />

ausgestellt im Historischen Museum der Pfalz in<br />

Speyer, das Philipp Helderhof oder Anton Mirou<br />

zugeschrieben wird, ist das Aussehen der Peterskirche<br />

in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

überliefert. Die mächtige Apsis, die den Chor abschließt<br />

ist im Gemälde, wie auch in der Kirchenruine<br />

gut zu erkennen. Eine großzügige Außentreppe<br />

in ganzer Breite des Mittelschiffes führt in<br />

die dreischiffige Basilika von 30 m Länge und 19,5 m<br />

Breite. Die ortsgeschichtlich verbreitete Bezeichnung<br />

als Kapelle auf dem Petersberg ist irreführend.<br />

Nach Bauart und Abmessungen ist eine bedeutende<br />

Baudimension ablesbar. Die Anordnung<br />

der raumgliedernden Pfeiler des Hauptgeschosses<br />

lenkt den Blick auf die halbrunde Mittelapsis<br />

des Chorraumes. Eine breite zentrale<br />

Treppe vermittelt zwischen dem dreischiffigen<br />

Kirchenraum und dem erhöhten Altarraum. Das<br />

Untergeschoß unter dem Chor, heute besonders<br />

prägnanter Überrest in der Kirchenruine, erschlossen<br />

von zwei Treppen aus den Seitenschif-

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