22.11.2018 Aufrufe

Ortsschelle201804X3

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Ortsschelle<br />

Bechtolsheimer<br />

33. Jahrgang - 4. Ausgabe - Juli/August 2018<br />

Langjährige Bechtolsheimer Schulleiterin<br />

Ilona Seck in den Ruhestand verabschiedet


Die Immobilienexperten Ihrer Sparkasse informieren:<br />

5 wertvolle Tipps, die jetzt für eine<br />

<br />

» Der Blick auf die langfristige Zinsentwicklung<br />

macht deutlich: Die aktuellen<br />

Bauzinsen sind so niedrig wie nie.<br />

<br />

muss bei gleicher Kreditsumme und<br />

gleichem Tilgungssatz Monat für Monat<br />

viel weniger Geld für die Finanzierung<br />

ausgeben als in der Vergangenheit. «<br />

1<br />

Wie viel Immobilie kann ich mir leisten?<br />

Grundsätzlich ist es abhängig vom Eigenkapital, vom<br />

Alter und den möglichen Raten. Als Anhaltspunkte<br />

für die Darlehensraten dienen die Kaltmiete und die monatliche<br />

Sparleistung. Sie sollten berücksichtigen, dass Sie<br />

über die gesamte Laufzeit die Raten tragen können. Vergessen<br />

Sie nicht eine ausreichende Rücklage für Unvorhergesehenes<br />

einzuplanen. Ich empfehle Ihnen hierzu den<br />

»Eigentum statt Miete Rechner « auf unserer Homepage<br />

spkwo.de/immo.<br />

2Was benötige ich an Eigenkapital?<br />

Ein angemessener Anteil des Kaufpreises und die Erwerbsnebenkosten<br />

sollten als Eigenkapital vorhanden<br />

sein. Hierzu zählen neben Kontoguthaben auch: » Muskelhypothek<br />

« = Eigenleistung, bezahlte Immobilien (Bauplatz,<br />

Haus, Wohnung).<br />

3Ist eine langfristige Zinssicherung nötig?<br />

Eine eigene Immobilie können sich viele derzeit<br />

dank der niedrigen Zinsen leisten. Ganz wichtig ist<br />

dabei, dass der Zins langfristig günstig bleibt. Sie sichern<br />

sich diese attraktiven Zinsen über die gesamte Laufzeit<br />

der Finanzierung durch einen Kombikredit. Und können<br />

dabei oft staatliche Förderungen mitnutzen.<br />

4Welche staatlichen Förderungsmöglichkeiten<br />

gibt es für mich?<br />

Mit der Finanzierung Ihrer selbstgenutzten Immobilie<br />

können Sie in den Genuss der staatlichen Riesterförderung<br />

sowie weiterer Steuervorteile kommen. Zinsgünstige Darlehen<br />

erhalten Sie eventuell auch über landeseigene Förderbanken.<br />

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet<br />

verbilligte Baudarlehen und Zuschüsse für Immobilienerwerber<br />

an. Auch für besonders energiesparende Immobilien<br />

gibt es Förderungen. Seit 01.01.2018 begünstigt der<br />

Staat Familien mit einem Baukindergeld bis maximal<br />

12.000 € pro Kind. Die jeweiligen Förderungen sind meist<br />

einkommensabhängig.<br />

5<br />

Wenn Sie nicht sicher sind, wie sich Ihr Einkommen<br />

entwickeln wird, wählen Sie am besten eine Kreditvariante<br />

mit Sondertilgungsmöglichkeit. Ideal ist hier ein<br />

Kombikredit.<br />

Sie haben weitere Fragen?<br />

Ich helfe Ihnen gerne weiter:<br />

Heiko Michel<br />

<br />

06241 851-8207<br />

heiko.michel@spkwo.de<br />

spkwo.de/immo<br />

Heiko Michel<br />

Ihr Immobilienexperte der<br />

Sparkasse Worms-Alzey-Ried


ZUM GELEIT<br />

3<br />

35 Bechtolsheimer<br />

Bürger wird die Delegation<br />

umfassen, die<br />

zum 1. November nach<br />

Patrimonio auf Korsika<br />

reisen wird um<br />

Kontakte zur kommenden<br />

französischen<br />

Partnergemeinde<br />

zu knüpfen. Tatsächlich<br />

stehen die<br />

formalen Gemeinderatsbeschlüsse<br />

zur<br />

Gemeindepartnerschaft<br />

auf beiden Seiten<br />

noch aus, aber die Vorzeichen sind gut. Gerhard<br />

Brand und Anne Bickert haben einen ausführlichen<br />

Zeitungsbericht aus Patrimonio für<br />

diese Ortsschelle aufbereitet und übersetzt. Wir<br />

drucken auch den französischen Text ab, damit<br />

der Eine oder Andere auf diesem Weg vielleicht<br />

schon mal in die französische Sprache hineinfindet.<br />

Die Verabschiedung der langjährigen Bechtolsheimer<br />

Schulleiterin Ilona Seck wurde herzlich<br />

begangen. Großer Dank und Anerkennung sind<br />

ihr für ihr Engagement zu Recht ausgesprochen<br />

worden. Bechtolsheimer, deren Kinder bei ihr zur<br />

Schule gegangen sind oder gar selbst bei ihr in<br />

der Klasse waren, werden Frau Seck in bester Erinnerung<br />

halten. Die Zukunft der Bechtolsheimer<br />

Grundschule scheint gesichert, ein Schulneubau<br />

in Bechtolsheim ist auf den Weg gebracht. Die<br />

positiven Rahmenbedingungen einer gut aufgestellten<br />

und gut frequentierten Schule sind auch<br />

und gerade der Verdienst von Ilona Seck. Wir<br />

wünschen ihr einen erfüllten Ruhestand und<br />

möge sie ihren Bechtolsheimer Schülern verbunden<br />

bleiben.<br />

Die Redaktion der Ortsschelle hat bewusst einen<br />

Beitrag zum Naturschutz und mutmaßlich negativen<br />

Auswirkungen der Planung von Windenergieanlagen<br />

in unserer Gemarkung aufgenommen.<br />

Die Polizei ermittelt. Bewahrheiten sich die<br />

geäußerten Vermutungen und bestätigen sich die<br />

Zusammenhänge, wäre ein schwerer Schaden für<br />

das Miteinander und den Interessensausgleich<br />

im Ort zu beklagen. Das Thema muss in jedem<br />

Fall im Ort besprochen werden, es lässt sich nicht<br />

als Bagatelle abtun. Naturlandschaft und Kulturlandschaft<br />

sind eine Einheit und es ist ein bewusster<br />

und angemessener Umgang mit den uns<br />

allen anvertrauten Schutzgütern einzufordern.<br />

Ernste und heitere Gespräche können an den<br />

Kerbetagen geführt werden. Der diesjährige<br />

Kerbejahrgang hat, wie viele vor ihm, alles vorbereitet,<br />

damit die Kerbetage ein schönes Erlebnis<br />

für junge und alte Bechtolsheimer und ihre Gäste<br />

aus Nah und Fern werden. Selbstverständlich<br />

wird der Zugweg geschmückt und mitgehend<br />

oder zuschauend starten wir in vier Festtage. Wir<br />

wünschen den jungen Ausrichtern und ihren Unterstützern<br />

einen guten Verlauf, bestes Wetter<br />

und zahlreiche Besucher. Dank gilt allen, die mit<br />

ihrer Anteilnahme und ihrem Mitwirken am Fest<br />

die Besonderheit der Bechtolsheimer Kerb ausmachen<br />

und so von einem attraktiven Ort mit<br />

hervorragendem WIR-Erleben kunden.<br />

Genießen Sie den Spätsommer und feiern Sie eine<br />

herrliche Kerbe!<br />

Für den Vorstand des Heimatvereins<br />

Ihr Dr. Jens Dolata<br />

Erster Vorsitzender und Herausgeber


4<br />

KERBEPROGRAMM<br />

Kerbeprogramm 2018<br />

Freitag 24.08.2018<br />

18:00 Uhr Aufstellung zum Kerbeumzug<br />

19:00 Uhr Kerbeumzug<br />

Ca. 20:00 Uhr Eröffnung der Kerb<br />

Ca 21:00 Uhr Live Musik mit der Band „Mr. S and The Lotions“<br />

Samstag 25.08.2018<br />

14:00 Uhr Spielenachmittag<br />

17:00 Uhr Spiel ohne Grenzen<br />

20:00 Uhr Live Musik mit der Band „ExtraOrdinary“<br />

Sonntag 26.08.2018<br />

10:30 Uhr Kerbegottesdienst<br />

11:30 Uhr Musikalischer Frühschoppen mit dem Musikzug der<br />

Freiwilligen Feuerwehr<br />

13:30 Uhr Kaffee und Kuchen<br />

17:00 Uhr Bunter Abend<br />

20:00-21:00 Uhr Live Musik mit Philipp Wüstenhaus<br />

Montag 27.08.2018<br />

Ca. 19:00 Uhr<br />

Ca. 22:00 Uhr<br />

Live-Musik mit „Roihessisch Herzblut“<br />

Fackelumzug und Beerdigung der Kerb


GRUSSWORT BÜRGERMEISTER<br />

5<br />

Sehr geehrte Bechtolsheimerinnen,<br />

sehr geehrte Bechtolsheimer,<br />

verehrte Kerbegäste,<br />

herzlich Willkommen zur traditionellen<br />

Bechtolsheimer Kerb !<br />

Die Gemeinde Bechtolsheim feiert mit der traditionellen<br />

Kerb das größte diesjährige Fest im Ort.<br />

Für den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr<br />

war dieses Jahr bereits mit einigen Highlights gespickt:<br />

Neues „gebrauchtes“ Löschfahrzeug, 25-<br />

jähriges Jubiläum und nicht zu vergessen der<br />

„Partykracher“ mit den „Isartaler Hexen“. An all<br />

diesen Veranstaltungen nahm die Bechtolsheimer<br />

Bevölkerung starken Anteil.<br />

Auch unser gemeinsames Projekt mit der Nachbargemeinde<br />

Gau-Odernheim, die IG Petersberg,<br />

konnte fortgeführt werden. Es erfolgten wichtige<br />

Schritte zum Erhalt und zur Sicherung des Kulturerbes<br />

Krypta auf dem Petersberg.<br />

Die Planungen für den Neubau der Grundschule<br />

sowie für ein weiteres Neubaugebiet schreiten voran,<br />

bedürfen jedoch intensiver Arbeit aller Beteiligten.<br />

Unser Fazit ist: Bechtolsheim wird immer interessanter<br />

und wächst weiter!<br />

Junge Menschen aus Bechtolsheim haben sich<br />

auch im Jahr 2018 zusammengefunden, um den<br />

Bechtolsheimer Einwohnern und auswärtigen<br />

Gästen eine unterhaltsame Kerb zu gestalten.<br />

Traditionell wird die Kerb immer vom Kerbejahrgang<br />

ausgerichtet. Dies sind alle diejenigen Jugendlichen<br />

die im laufenden Jahr 20 Jahre alt<br />

werden.<br />

Besonders für den anstehenden Kerbeumzug am<br />

Freitag, den 24.08.2018, rufe ich zur Teilnahme<br />

am Umzug und zum Schmücken der Häuser entlang<br />

des Zugwegs auf, ganz besonders mit Ortsfahnen.<br />

Der Zugweg wird wieder traditionell entlang<br />

der Langgasse und Bahnhofstraße laufen.<br />

Kommen Sie auf den Kerbeplatz und sprechen<br />

Sie damit den besten Dank an die Veranstalter für<br />

die geleisteten Vorarbeiten aus.<br />

Nutzen daher auch Sie das diesjährige Veranstaltungs-Angebot<br />

vom Kerbejahrgang und den Vereinen<br />

auf dem Kerbe-Platz an der Selz.<br />

Ich wünsche allen Bürgerinnen und Bürgern sowie<br />

allen Gästen aus Nah und Fern auch im Jahr<br />

2018 eine schöne Kerb.<br />

Harald Kemptner<br />

Ortsbürgermeister


6<br />

BAU- & FRIEDHOFSAUSSCHUSS<br />

Am Montag, dem 25.06.2018 fand um 19.00 Uhr<br />

im Rathaus eine Sitzung des Bau- und Friedhofsausschusses<br />

statt.<br />

Die Tagesordnung hierzu lautete:<br />

1. Anschaffung akkubetriebener Gartengeräte<br />

2. Ersatzbeschaffung eines Transportfahrzeugs<br />

für den Bauhof - Beratung und Empfehlung<br />

über Kauf oder Leasing, sowie über die zu<br />

verwendende Technik<br />

3. Sachstand Renovierung Rathaus<br />

4. Herstellung eines Kanals bzw. Grabens zur<br />

Ableitung des Regenwassers im Bereich des<br />

Matzenberges<br />

5. Sachstand Neubau Grundschule Bechtolsheim<br />

6. Mitteilungen<br />

7. Anfragen<br />

Hierzu konnte Ortsbürgermeister H. Kemptner<br />

die Mitglieder des Bau- und Friedhofsausschusses<br />

U. Kuhn, M. Hassel, R. Flick, E. Duckgeischel,<br />

J. Bedenbender, Dr. J. Dolata, S. Breivogel und<br />

B. Dusch begrüßen, ebenso die Beigeordneten Dr.<br />

H. Strecker und G. Brand. Weiterhin waren drei<br />

Mitglieder des Gemeinderates und fünf interessierte<br />

Einwohner anwesend, sowie Herr H. Becker<br />

von der Firma Anhänger-Becker aus Gau-Odernheim<br />

und zwei Mitarbeiter des EWR.<br />

TOP 1 - Anscha!ung akkubetriebener Gartengeräte<br />

Die bisher von den Gemeindearbeitern benutzten<br />

Geräte sind mindestens 8 Jahre alt und ohnehin<br />

erneuerungsbedürftig. Eine sukzessive Umstellung<br />

auf akkubetriebene Gerätschaften wird daher<br />

erwogen. Zwei Motorsensen, eine Heckenschere<br />

und ein Laubbläser sollen zunächst angeschafft<br />

werden. Erforderlich sind zudem Ladegeräte<br />

(Ladezeit ca. 2 Stunden) und dazugehörige<br />

Halterungen (Rücken- oder Seitenträger). Die<br />

Kosten hierfür in Höhe von rd. 5.000 € sind laut<br />

Kemptner im Haushalt eingestellt.<br />

Herr Harald Becker von der Firma Anhänger-Becker,<br />

Gau-Odernheim, stellte Funktionsweise<br />

und Vorteile der von ihm mitgebrachten Geräte<br />

der Firma Stihl vor. Akkubetriebene Geräte sind<br />

grundsätzlich geräuschärmer als motorbetriebene<br />

und leichter zu handhaben. Herr Becker sagte zu,<br />

der Gemeinde zu Testzwecken einen Freischneider<br />

für eine Woche zur Verfügung zu stellen. Für<br />

den Fall eines positiven Testverlaufes empfahl<br />

der Bau- und Friedhofsausschuss dem Gemeinderat<br />

einstimmig den Kauf von akkubetriebenen<br />

Geräten inklusive Rückenakku nach entsprechender<br />

Ausschreibung. Die Empfehlung bezieht<br />

sich auf zwei Freischneider, eine Heckenschere<br />

und einen Laubbläser mit entsprechenden Ladestationen<br />

und Akkus mit "Rucksack".<br />

TOP 2 - Transportfahrzeug<br />

Die Firma EWR vermittelt Elektroautos der Marke<br />

Streetscooter. Zwei Mitarbeiter stellten das<br />

umweltfreundliche Modell vor, das als Zweisitzer<br />

auf Kauf- und Leasingbasis (ohne Anzahlung),<br />

mit oder ohne Aufbauten zu haben ist. Ein Flyer<br />

hierzu lag vor.<br />

Die Firma Ford Bayer bietet den Ford Transit mit<br />

verschiedenen Aufbauten als Kauf- oder Leasingfahrzeug<br />

an. Die Leasingverträge sind ohne Anzahlung<br />

und mit niedrigen Raten, ebenso gibt es<br />

einen Nachlass für Kommunalfahrzeuge.<br />

Weitere Angebote lagen nicht vor.<br />

Der Ausschuss beriet zuerst darüber, welche<br />

Komponenten für das Transportfahrzeug als<br />

Grundausstattung benötigt werden (z.B. Anhängerkupplung,<br />

Ganzjahresreifen, beheizbare<br />

Frontscheibe, Doppelkabine, Kippvorrichtung),<br />

bevor konkrete Angebote eingeholt werden können.<br />

Ebenso wurde intensiv darüber beraten, ob<br />

das Fahrzeug neu oder gebraucht gekauft oder<br />

geleast werden soll.<br />

Nach sorgfältiger Abwägung empfahl der Bauund<br />

Friedhofsausschuss dem Gemeinderat Folgendes<br />

umzusetzen:<br />

1. Es soll kein Streetscooter gekauft oder geleast<br />

werden.<br />

2. Aus kosten- und haushalterischen Gründen<br />

soll ein Transporter geleast werden, somit soll<br />

kein Neu- oder Gebrauchtfahrzeug gekauft werden.<br />

3. Das Fahrzeug muss eine Doppelkabine haben,<br />

mit einer Anhängerkupplung versehen sein und


BAU- & FRIEDHOFSAUSSCHUSS<br />

7<br />

die Ladefläche soll nach drei Seiten zu kippen<br />

sein.<br />

4. Nach Einholung entsprechender Angebote von<br />

mindestens drei Leasinganbietern (z.B. von Ford,<br />

VW und Citroen), soll dem günstigsten der Vorzug<br />

gegeben werden.<br />

TOP 3 - Renovierung Rathaus<br />

Das Gerüst wurde zur Ermittlung verdeckter<br />

Schäden errichtet. Die Sanierungsarbeiten können<br />

aber erst ausgeschrieben werden, wenn alle<br />

offenen Fragen mit der Denkmalpflege und dem<br />

Institut für Steinkonservierung sowie die Zuschussgewährung<br />

geklärt sind. Wahrscheinlich<br />

kann im Jahr 2019 mit der Sanierung begonnen<br />

werden.<br />

TOP 4 - Matzenberg<br />

Bei Starkregen läuft Regenwasser vom Petersberg<br />

her in das Wohngebiet Am Matzenberg. Dieser<br />

Zustand ist abzustellen.<br />

Dazu soll das Regenwasser unterhalb der Wingert<br />

abgefangen und über einen Graben abgeleitet<br />

werden. Für den Graben und dessen Verlauf<br />

wird Ingenieur Winkler ein Profil erstellen.<br />

Eine Grundsatzentscheidung soll nach Begehung<br />

durch den Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss<br />

gefällt werden.<br />

TOP 5 - Grundschule<br />

Der VG-Rat hat beschlossen, dass in Bechtolsheim<br />

eine neue, zweizügige Grundschule im Bereich<br />

der Dolgesheimer Straße errichtet werden<br />

soll. Das Grundstück für den Grundschulbau<br />

muss der VG von der Ortsgemeinde voll erschlossen<br />

zur Verfügung gestellt werden. Ein Buswendeplatz<br />

ist Bestandteil der Planung. Gemäß Vergaberecht<br />

muss von der SGD Süd als erste Maßnahme<br />

ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben<br />

werden.<br />

Die nächste Gemeinderatssitzung der Ortsgemeinde<br />

findet nach den Ferien statt. Ein Termin<br />

steht noch nicht fest. Dann sind Flächennutzungsplanänderungen<br />

zu beschließen und Einwände<br />

der Einwohner zu berücksichtigen.<br />

TOP 6 - Mitteilungen<br />

Ab dem 21.08.2018 soll der Endausbau der Kleinen<br />

Bahnhofstraße besprochen werden. Eine Anliegerversammlung<br />

wird nach der Kerb einberufen.<br />

Die Firma Soehnel hat mit dem Einbau der Lautsprecheranlage<br />

für die Aussegnungshalle auf<br />

dem Friedhof noch nicht begonnen; zur Zeit befindet<br />

sich Herr Soehnel im Urlaub.<br />

TOP 7 - Anfragen<br />

D. Mann regte Lohnarbeit zur Grünpflege an sowie<br />

die Ausarbeitung eines Konzepts zur Vergabe<br />

von Arbeiten.<br />

OB Kemptner erwiderte, dass die Vergabe von<br />

Grünpflege sehr teuer ist. Es sei günstiger diese<br />

Arbeiten durch Mitarbeiter der Ortsgemeinde<br />

ausführen zu lassen.<br />

G. Brand fragte, wann die Leitplanken in der Undenheimer<br />

Straße angebracht werden.<br />

OB Kemptner erläuterte, dass er auf eine Antwort<br />

von den damit betrauten Betrieben wartet.<br />

R. Flick berichtete, dass in der Weinolsheimer<br />

Straße auf Höhe Anwesen Bretz mehrere Pflastersteine<br />

um den Kanaldeckel lose sind.<br />

OB Kemptner verwies auf die Zuständigkeit des<br />

ZAR (Zweckverband Abwasserentsorgung Rhh.).<br />

Zuhörer Ernst Ludwig Weinheimer vom Arbeitskreis<br />

Dorferneuerung fragte, ob das Feld mit den<br />

Urnengräbern nicht weitergeführt werden kann.<br />

Auf dem betreffenden Teil stehen nur noch zwei<br />

Gräber. OB Kemptner verwies darauf, dass die<br />

letzte Beisetzung dort 1991 war und die Liegefrist<br />

daher noch nicht abgelaufen ist. Dennoch sollen<br />

die Nutzungsberechtigten dieser Grabstätte angeschrieben<br />

werden.<br />

Herr Alban Diehl wird die in der Verlängerung<br />

von den neuen Urnenfeldern lagernde Erde abfahren<br />

bzw. auf dem Feld B verteilen.<br />

Es gab keine weiteren Anfragen. Bürgermeister<br />

Kemptner schloss die Sitzung um 21.30 Uhr<br />

E. Vomland


8<br />

UMWELT- & LANDWIRTSCHAFTSAUSSCHUSS<br />

Bilder: Dr. Jens Dolata<br />

Am Dienstag, dem 26.06 2018 fand um 19.00 Uhr<br />

eine Sitzung des Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss<br />

statt.<br />

Dazu waren neben dem Bürgermeister H.<br />

Kemptner die stimmberechtigten Ausschussmitglieder<br />

M. Uhink, E. Duckgeischel, K. Hamm,<br />

O. Laubenheimer, S. Schmelzer, J. Bedenbender<br />

und H. Mieslinger erschienen.<br />

Zudem waren die Ratsmitglieder Dr. J. Dolata und<br />

A. Wieland, die beiden Beigeordneten Dr. H. Strecker<br />

und G. Brand, sowie zwei interessierte Bürger<br />

anwesend.<br />

Die Tagesordnung der Einladung lautete:<br />

1. Besichtigung der zum Kauf angebotenen Flächen<br />

2. Kanalableitung Matzenberg<br />

3. Feldwegebau<br />

4. Mitteilungen<br />

5. Anfragen<br />

Die Sitzung wurde durch den Vorsitzenden eröffnet,<br />

wonach Dieter Mann die Anwesenden mit<br />

seinem Traktor und dem Planwagen zu den Ortsbesichtigungen<br />

und Begehungen fuhr.<br />

TOP 1 - Besichtigung der zum Kauf angebotenen<br />

Flächen<br />

Die bisher angebotenen Flächen können als Ausgleichsflächen,<br />

z.B. für den geplanten Grundschulneubau,<br />

genutzt werden.<br />

Der Ausschuss setzte bei seinen Empfehlungen<br />

zum Erwerb eine Machbarkeitsprüfung mit positivem<br />

Ergebnis sowie einen vertretbaren Kaufpreis<br />

für das Ackerland voraus.<br />

a) Gemarkung "Im Entenböhl"<br />

Flur 15 Flurstück 147 (1.538 m²)<br />

Der Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss<br />

empfahl dem Gemeinderat das Grundstück Flur<br />

15 Flurstück 147 als Ausgleichsfläche zu erwerben.


UMWELT- & LANDWIRTSCHAFTSAUSSCHUSS<br />

9<br />

b) Gemarkung "Am Petersberg nach der Rauhöll"<br />

Flur 7 Flurstück 267 (594 m²) - bestockt<br />

Flur 7 Flurstück 268 (881 m²) - gemähte Wiese<br />

Der Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss<br />

empfahl einstimmig dem Gemeinderat die<br />

Grundstücke Flur 7 Flurstück 267 und 268 als<br />

Ausgleichsfläche zu erwerben.<br />

c) Gemarkung "Im Scharlenböhl"<br />

Flur 17 Flurstück 85 (2.091 m²) - Teil eines Rübenackers<br />

Der Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss<br />

empfahl einstimmig dem Gemeinderat das<br />

Grundstück Flur 17 Flurstück 85 als Ausgleichsfläche<br />

zu erwerben.<br />

TOP 2 - Kanalableitung Matzenberg<br />

(Anmerkung der Redaktion: Siehe hierzu TOP 4<br />

der Sitzung des Bau- und Friedhofsausschusses<br />

vom 25.06. 2018.)<br />

Für das Gebiet unterhalb der Wingert soll zunächst<br />

ein Graben von höchstens 1 m Tiefe hergestellt<br />

werden, der das Überschwemmungsrisiko<br />

für die Unterlieger minimiert. Ingenieur Winkler<br />

wird dazu eine Planskizze erstellen. Danach soll<br />

eine Grundsatzentscheidung nach Begehung<br />

durch den Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss<br />

gefällt werden. Die nötigen Erdbewegungen,<br />

wozu ein Bagger benötigt wird, soll der Arbeitskreis<br />

Dorferneuerung unter Anleitung von<br />

Manfred Pfeiffer durchführen.<br />

Die anstehende Sanierung des Bergweges kostet<br />

mindestens 100.000 €, wobei eine Zuschussgewährung<br />

fraglich ist. Die Eigentums- und Grenzverhältnisse<br />

dort sind aber nicht abschließend<br />

geklärt, denn dort haben sich aufgrund von Rutschungen<br />

Flächen verschoben oder es liegen wegen<br />

noch ausstehenden Vermessungen keine belastbaren<br />

Grundstücksdaten vor.<br />

Die Feldwegesanierung ist eine kostenpflichtige<br />

Investition, die auf die Eigentümer der Grundstücke<br />

umgelegt werden soll, weil das Jagdpachtgeld,<br />

das bisher für den Wegebau herangezogen<br />

wurde, aufgebraucht ist.<br />

Auch die Brücken in der Gemarkung bedürfen<br />

dringend einer Überprüfung.<br />

Eine Begehung durch den Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss<br />

mit Teilnahme der Landwirte<br />

soll zu gegebener Zeit stattfinden.<br />

Da zu den Tagesordnungspunkten 4 und 5 nichts<br />

vorlag, schloss der Bürgermeister die Sitzung um<br />

20.55 Uhr.<br />

E. Vomland<br />

Der Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss beschließt,<br />

bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen<br />

dem Gemeinderat grundsätzlich die<br />

beschriebene Grabenlösung nach Skizze von<br />

Herrn Winker zu empfehlen.<br />

TOP 3 - Feldwegebau


Viel Vergnügen auf der<br />

Bechtolsheimer Kerb<br />

wünscht Ihnen<br />

das Team der St. Urban Apotheke<br />

Dr. Georg Bellenberg<br />

Untermarkt 11 - 55239 Gau-Odernheim<br />

Tel: 06733 / 230 - Fax : 06733 / 9476355<br />

www.apotheke-gau-odernheim.de<br />

ST. URBAN APOTHEKE<br />

Ihr Partner in<br />

Gesundheitsfragen seit 1832!<br />

Wir, die SPD Bechtolsheim, wünschen allen Bechtolsheimer Bürgerinnen und Bürgern,<br />

schöne und fröhliche Kerbetage.<br />

Den Collage Absolventen des Keberjahrgangs ´98 wünschen wir eine sonnige,<br />

aufregende und coole Kerbe-Party!<br />

Auch in diesem Jahr möchten wir Sie wieder mit köstlichen Speisen und leckeren<br />

Weinen verwöhnen. Am Kerbesonntag erwartet Sie traditionell wieder unser<br />

Kerbeessen (Markklößchen Suppe und Rindfleisch mit Meerrettich) und montags<br />

Heringe mit Salzkartoffeln.<br />

Wir freuen uns auf Ihr Kommen.<br />

Ihre SPD Bechtolsheim


WILDKIRSCHEN<br />

11<br />

Wildkirschen auf dem Petersberg<br />

In der 2. Ausgabe der diesjährigen Ortsschelle<br />

waren die üppig blühenden kleinen Kirschsträucher<br />

auf dem Petersberg Zierde des Titelbildes.<br />

Inzwischen sind die geschützten wilden Pflanzen<br />

unseres Naturschutzgebietes auf dem Gipfel des<br />

Petersberges verblüht und tragen reichlich<br />

Früchte. Das ist eine große Besonderheit und der<br />

von den Kirchenruinenmauern abgestrahlten<br />

Wärme geschuldet.<br />

Der Petersberg ist ein ganz besonderer Ort mit<br />

einer Vielzahl alleinstellender Besonderheiten,<br />

die zu jederzeit einen Besuch lohnen. Da paßt es<br />

gut, dass mit europäischen Fördermitteln gerade<br />

die zweite Phase der Entwicklung des Kulturweges<br />

Petersberg läuft.<br />

Den kleinen geschützten Pflanzen und dem Kulturdenkmal<br />

stehen regelmäßige Pflege- und<br />

Bilder: Dr. Jens Dolata<br />

Rückschnittmaßnahmen der mitunter stark wuchernden<br />

Begleitvegetation, gut zu Gesicht. Dies<br />

dient den geschützten Pflanzen, den historischen<br />

Mauern und den Besuchern.<br />

Dr. Jens Dolata


12<br />

NATURSCHUTZINITIATIVE<br />

Biene Maja und ihre wilden Schwestern<br />

Wissenswertes über die Bienen -<br />

greifbar, erlebbar und fühlbar<br />

Bei bestem Wetter fanden am 5. August über 200<br />

Besucher den Weg in die Pommermühle, um sich<br />

über unsere kleinen Helfer, die Wildbienen zu<br />

informieren. Der liebevoll gestaltete Innenhof<br />

war eine lebendige Begegnungsstätte für Bienenund<br />

Naturbegeisterte. Besonders erfreut zeigte<br />

sich die NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. über die<br />

Teilnahme des renommierten Biologen Prof. Dr.<br />

Christoph Künast, der sich für die „Eh da-Flächen<br />

- Artenvielfalt fördern“ einsetzt. Die Veranstaltung<br />

wurde dankenswerterweise von Christine<br />

Kern und Kim Krause für den Naturschutzverband<br />

NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. ausgerichtet.<br />

Für die weitere Unterstützung der Veranstaltung<br />

gilt ein besonderer Dank dem Heimatverein<br />

im Speziellen für die liebevoll gestalteten Kuchen.<br />

Der Biologe Hans-Joachim Flügel reiste<br />

mit seiner Frau Erika aus dem Knüllwald<br />

(40 km südlich Kassel) an, um<br />

über ihr lebendiges Bienenmuseum<br />

und über die historische Imkerei zu informieren.<br />

Die Besucher konnten viel<br />

Wissenswertes hierzu erhalten. Wie hat<br />

sich die Imkerei über die Jahre verändert?<br />

Was wussten die Menschen früher<br />

über Bienen und wie gestaltete sich<br />

die Imkerei vor vielen Jahren? Was bedeutet<br />

dies für die Imkerei heute? Was<br />

hat sich verändert, was sollten wir bewahren?<br />

Herr Flügel vermittelt auch viele wichtige Informationen<br />

über die Wildbienen und ihre wichtige<br />

Leistung beim Bestäuben von unseren Nutzpflanzen.<br />

Die Bedrohungen für die Populationen<br />

der Wildbienenarten, durch z.B. Einsatz von Pestiziden,<br />

Rückgang der Biodiversität oder „versteinerte“<br />

Vorgärten waren ebenso Thema in den<br />

Gesprächen mit den Besuchern.<br />

Bauernbrot, Butter und dann der wunderbare<br />

Honig aus dem Knüllwald, selbst hergestellt von<br />

den im Museum lebenden Bienen. Ein Honigbrot<br />

anno dazumal… wer hat nicht noch den Geschmack<br />

in Erinnerung? Die Brote waren der<br />

Renner an diesem Tag.<br />

Landschaftsgärtner Matern Bersch und seine<br />

Frau Edeltraud kamen aus Düsseldorf angereist.<br />

Sie sind Fachbeiräte für insektenfreundliche Gartengestaltung<br />

in der NATURSCHUTZINITIATIVE<br />

e.V. und haben mit viel Wissen und Erfahrung den


Besuchern mit Rat und Tat zur Seite gestanden.<br />

Wie können wir in unseren Gärten kleine „Blühräume“<br />

für Wildbienen schaffen? Spezielle Samenmischungen<br />

konnten direkt mitgenommen<br />

werden, um für die nächste Wildbienengeneration<br />

einen Blüh(t)raum zu ziehen.<br />

Gabriele Neumann ist im Vorstand der NATUR-<br />

SCHUTZINITIATIVE e.V. und selbst Bio-Imkerin.<br />

Sie informierte über das Einmaleins der Imkerei<br />

und hat vielen Besuchern Anregungen gegeben.<br />

Nicht wenige waren daran interessiert, selbst das<br />

Imkern zu erlernen. Wer genügend bienenfreundliche<br />

Blühpflanzen, Stauden und Bäume in<br />

seinem Garten hat, kann damit auch Biene Maja<br />

und ihre wilden Schwestern ernähren und für die<br />

Zukunft stärken.<br />

Ein schattiges Plätzen in der Scheune gefällig?<br />

Viele Besucher nutzten die Gelegenheit, ihren<br />

Kaffee und Kuchen in der zum Kino umgestalteten<br />

Scheune zu genießen und schauten sich wissenswerte<br />

Kurzfilme über die Wildbienen an. Besonders<br />

beeindruckend war für viele „Kinobesucher“<br />

der Film: „Biene Majas<br />

wilde Schwestern“ von Jan<br />

Haft. Leinwandgroße Wildbienen<br />

beim Pollen- und Nektarsammeln<br />

rundeten die Bienen-Fotogalerie<br />

und die Wildbienenausstellung<br />

ab.<br />

Kleine Besucher freuten sich<br />

vor allem auf die Kinderwerkstatt<br />

„Nisthilfe für Wildbienen<br />

bauen“. Welche Materialien<br />

NATURSCHUTZINITIATIVE<br />

13<br />

Bilder: NATURSCHUTZINITIATIVE e.V.<br />

kann ich nutzen, worauf sollte ich achten, welche<br />

Nisthilfe braucht welche Wildbiene? Mit Akkubohrer,<br />

Schere und Säge – unter Anleitung von<br />

Erika Geiseler (Bienenmuseum Knüllwald) und<br />

Ulrich Althauser (Vorstand der NI) - waren die<br />

Kinder begeistert dabei, mit einfachen Materialien<br />

kleine „Bienenhotels“ selbst zu bauen. Stolz<br />

trug so manches Kind seine Nisthilfe nach Hause.<br />

Auch große Besucher hätten an diesem Tag gerne<br />

selbst zu Säge und Bohrer gegriffen. Gut, dass sie<br />

eine Bauanleitung für eine Bienennisthilfe als<br />

Poster mitnehmen konnten. Der Nachbau ist damit<br />

auch Zuhause sichergestellt.<br />

„Ich habe nicht gewusst, wie wichtig die Wildbienen<br />

für unser Leben sind. Klasse, bitte weitermachen!“,<br />

so ein begeisterter Besucher. Das stimmte<br />

viele hoffnungsfroh und glücklich. Das Anliegen<br />

den Honigbienen und ihren wilden Schwestern<br />

etwas Gutes zu tun, war an dem Tag für die Menschen<br />

erlebbar.<br />

Christine Kern


14<br />

GRUNDSCHULE BECHTOLSHEIM<br />

Verabschiedung von Ilona Seck<br />

Nach 37 Jahren Tätigkeit in der Grundschule<br />

Bechtolsheim wurde am Freitag, den 22.6.18 Frau<br />

Ilona Seck als Schulleiterin von Bechtolsheim offiziell<br />

verabschiedet. Sie erfüllte diese Funktion<br />

über die letzten 20 Jahre und geht nunmehr in<br />

den wohl verdienten Ruhestand.<br />

Schon vor der offiziellen Verabschiedung gab es<br />

am Vortag eine große Überraschung. 108 Schüler<br />

erwarteten die beliebte Schulleiterin auf dem<br />

Pausenhof und sangen das Lied "Pädagogin aus<br />

Passion", formten ein Herz mit den Händen und<br />

streckten es in die Luft. Anschließend stiegen sieben<br />

große Herzluftballons mit den Buchstaben<br />

"Frau Seck" in den Himmel.<br />

Mit vielen herzlichen Worten und großem Respekt<br />

wurde Frau Seck dann am nächsten Tag im<br />

Jugendheim in Bechtolsheim in Anwesenheit<br />

zahlreicher Ehrengäste offiziell in den Ruhestand<br />

verabschiedet.<br />

Schulrätin Frau Marion Poh, Verbandsbürgermeister<br />

Steffen Unger, Ortsbürgermeister Harald<br />

Kemptner, Klassenelternsprecher Matthias<br />

Uhink, der Elternbeirat vertreten durch Frau Anja<br />

Andreas und Frau Simone Oehlhof sowie das<br />

Kollegium der Grundschule Bechtolsheim würdigten<br />

Ihre Arbeit mit wertschätzenden und<br />

emotionalen Wortbeiträgen. Abgerundet wurde<br />

die Feier durch zahlreiche weitere Überraschungen.<br />

Schüler und Lehrer betonten die herzliche und<br />

pädagogische Arbeit von Ilona Seck durch Liedbeiträge.<br />

Ein Schülersketch sorgte für Unterhaltung<br />

und erinnerte mit gekontem Dialekt an die<br />

Wurzeln der beliebten Schulleiterin. Höhepunkte<br />

waren auch zwei Gesangseinlagen von Susanne<br />

Thomas vom Staatstheater Mainz.<br />

In einem Ausblick wünschte sich Frau Seck, dass<br />

der neuen Schulleiterin genauso viel Vertrauen<br />

entgegengebracht wird, wie ihr selbst Zuteil geworden<br />

ist.<br />

Und mit dem Wunsch nach einem zukünftigen<br />

großen Schulhof auf dem geplanten neuen<br />

Schulgebäude ist Sie auch bis ganz zum Schluss<br />

stets bei Ihren Schülern.<br />

Iris Schickert


ARBEITSKREIS DORFERNEUERUNG<br />

15<br />

Die Tischtennisplatte im Hof der<br />

Grundschule war für die kleineren<br />

Grundschüler zu hoch und konnte<br />

so nicht genutzt werden. Am 4. Juli<br />

wurde sie nun unter Anleitung von<br />

Otto Wagner und Bauleiter Heiner<br />

Becker tiefer gestellt. Abschließend<br />

wurde das Pflaster von H. Becker<br />

wieder ordnungsgemäß verlegt.<br />

Die Platte ist nun zum Beginn des<br />

neuen Schuljahres gut bespielbar.<br />

E.L. Weinheimer<br />

Der Spezialist<br />

für Ölbindemittel<br />

7_12 / NAz / Weidmann Leukel KFZ Betrieb / Jung<br />

Klaus Weidmann e.K.<br />

Inhaber Thomas Leukel<br />

Wartung / Reparatur aller PKW und Transporter<br />

HU + AU (Mo, Di, Fr), Computer-Fehlerdiagnose<br />

Unfallinstandsetzung und -abwicklung<br />

Autoglas und Klimawartung<br />

67587 Wintersheim, Kirchstraße 18<br />

06733/7783<br />

Chemikalien- und Staubbindemittel<br />

Granulate, Tücher und Rollen<br />

Ölsperren<br />

Saugschläuche<br />

Auffangwannen<br />

Kanalabdeckungen<br />

Spezialstreuwagen<br />

Spezialreiniger<br />

www.oel-kleen.de<br />

ESV GmbH<br />

Zur oberen Heide 7<br />

56865 Blankenrath<br />

Tel. 06545 - 9119 - 86


16<br />

PRESSEMITTEILUNG „MEINE LANDBÄCKEREI“<br />

Letzte Handwerksbäckerei in<br />

Bechtolsheim schließt nach 35 Jahren<br />

„Meine Landbäckerei“ beendete zum 30.6.2018<br />

die Produktion und schloss die Filialen.<br />

Damit reagierte man auf den massiven Preisund<br />

den hohen Wettbewerbsdruck in der Region.<br />

Von der Schließung sind rund 40 Mitarbeiter betroffen.<br />

Die Belegschaft wurde am 30.4.2018 im<br />

Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung<br />

darüber in Kenntnis gesetzt.<br />

Diese Entscheidung gehört zu den schwersten in<br />

der Geschichte der „Meine Landbäckerei“, ehemals<br />

EHLEGO Landbäckerei. Es wurden in den<br />

vergangenen 12 Monaten verschiedene Optionen<br />

intensiv geprüft, nach zusätzlichen Absatzmärkten<br />

gesucht, neue Produkte entwickelt mit der<br />

letztendlichen Feststellung den Standort Bechtolsheim<br />

und die Filialen in Gau-Odernheim und<br />

Schornsheim nicht länger betreiben zu können.<br />

Hintergrund ist u. a. die Entwicklung der Marktsituation<br />

in der Petersberg-Region. Der Kostendruck<br />

durch den Discount und Großbackbetriebe<br />

haben zu Umsatzrückgang geführt. In der Vergangenheit<br />

wurden täglich zwei alteingesessene<br />

Bäckereibetriebe, die nicht mehr selbst in ihrer<br />

Backstube gebacken haben, mit Backwaren beliefert.<br />

Auch diese wurden Ende 2017 von den ehemaligen<br />

Inhabern geschlossen, da sie in den Ruhestand<br />

gingen und keine Nachfolger gefunden<br />

hatten. Dies führte zwangsläufig zu weiterem<br />

Umsatzrückgang.<br />

Die Steigerungen der Rohstoffkosten der vergangenen<br />

Jahre und die Lohnkostenentwicklungen<br />

konnten nicht durch höhere Preise aufgefangen<br />

werden. Im letzten Jahr fielen erhebliche nicht<br />

kalkulierbare Kosten an. Die Reparaturen für<br />

Maschinen und Öfen häuften sich. Insgesamt<br />

konnten die Kosten nicht mit den Umsätzen<br />

kompensiert werden. Die Läden sind in die Jahre<br />

gekommen und hätten modernisiert werden<br />

müssen. Der seit Jahren anhaltende Mangel an<br />

ausgebildeten Fachkräften wie Bäcker/in, aber<br />

auch Bäckereifachverkäufer/in hat sein Übriges<br />

dazu beigetragen.<br />

All dies führte letztendlich zu der Entscheidung<br />

den Betrieb nicht mehr weiterführen zu können.<br />

Vor dem Hintergrund, dass „Meine Landbäckerei“<br />

die einzige Einkaufsmöglichkeit in Bechtolsheim<br />

ist, wurden sofort intensive Gespräche mit<br />

Großbäckereien, mittelständischen Bäckereien<br />

und kleineren Familienbetrieben geführt. Sämtliche<br />

Gespräche mit potentiellen Nachfolgern liefen<br />

auf Ablehnung hinaus, nachdem man die<br />

Umsatz- und Kundenzahlen offengelegt hatte.<br />

Somit ging am 30.06.2018 schweren Herzens<br />

nach 35 Jahren eine Ära in Bechtolsheim zu Ende.<br />

Für die Treue und das Vertrauen sagen wir nochmals<br />

auf diesem Wege unseren langjährigen<br />

Kunden ein herzliches DANKESCHÖN.<br />

HERZLICHEN DANK sagen wir allen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern, die uns bis zuletzt die<br />

Treue gehalten haben, für die hervorragenden<br />

Leistungen, den Elan und den unermüdlichen<br />

Einsatz.<br />

Ein besonders großer DANK gilt unserem Bäckermeister<br />

Herrn Dirk Hummel, der uns in all<br />

den Jahren tatkräftig und weit über das erforderliche<br />

Maß hinaus unermüdlich unterstützt hat.<br />

Das „HAND-WERK“ beschreibt in einem Wort,<br />

was er beherrscht und seine Backwaren waren:<br />

Ein Werk von Hand geschaffen. Für seine selbstlose<br />

Einstellung und nimmermüden Einsatz für<br />

den Betrieb sind wir ihm dankbar für alle Zeiten.<br />

In den nächsten Wochen wird man beginnen,<br />

über mögliche Konzepte für eine langfristige und<br />

zukunftsfähige Entwicklung des Standorts nachzudenken.<br />

Eine Entscheidung hierzu wird selbstverständlich<br />

rechtzeitig mit der Gemeindeverwaltung<br />

kommuniziert. Derzeitig kursierende<br />

Ortsgespräche darüber sind reine Spekulationen.<br />

Ulla und Kai Ehlenberger


LETZTER TAG IN „MEINE LANDBÄCKEREI“<br />

17<br />

Letzter Tag in „Meine Landbäckerei“ -<br />

ehemaliges Cafe Ehlego<br />

Am Samstag, den 30. Juni 2018 war der letzte Tag<br />

an dem „Meine Landbäckerei“ in Bechtolsheim<br />

seine Türen geöffnet hatte.<br />

An diesem Tag stellten sich folgende Personen<br />

dem Fotografen für ein Foto zur Verfügung:<br />

Ute Höhn geb. Hillmann, 11 Jahre bei der Fa. Ehlego<br />

tätig, Angelina Robitsch, 1 Jahr bei der Fa.<br />

Ehlego und Dirk Hummel Bäckermeister, 35 Jahre<br />

bei der Fa. Ehlego tätig.<br />

Nachdem die Firma Ehlego schon 1960 mit einem<br />

Legehennenbetrieb angefangen hatte und die<br />

Produkte durch Verkaufswagen ab 1962 zu den<br />

Kunden kamen, erweiterte man den Betrieb ab<br />

1983 mit einer großen Bäckerei in Bechtolsheim.<br />

Später kam noch das Landcafe hinzu.<br />

Dirk Hummel ist seit 1983, also von Anfang an als<br />

Bäcker mit dabei. Er erzählte mir, dass die Bäckerei<br />

der Fa. Ehlego ab den 1980er Jahren die Verkaufswagen<br />

in folgenden Orten belieferte: Bechtolsheim,<br />

Altenstadt, Hofgeismar, Niederweidbach,<br />

Saarwellingen und Gersthofen.<br />

Insgesamt etwa 70 Verkaufswagen wurden mit<br />

allem aus dieser Bäckerei beliefert.<br />

Am Schluss waren es nur noch die Verkaufsstellen<br />

in Bechtolsheim, Gau-Odernheim und<br />

Schornsheim, dazu noch das Stadtkrankenhaus<br />

in Worms und (nur mit Kuchen) das Vincenz-<br />

Krankenhaus in Mainz.<br />

Leider geht jetzt mit der Schließung der Landbäckerei<br />

in unserem Dorf eine große Ära der Firma<br />

Ehlego in Bechtolsheim zu Ende. Viele Bürger,<br />

besonders die älteren Bechtolsheimer, bedauern<br />

dies sehr.<br />

G. Fillinger


18<br />

KREUZUNGSAUSBAU<br />

MdL Sippel setzt sich für Kreuzungsausbau<br />

am Ortseingang Bechtolsheim ein<br />

Im Kreuzungsbereich der L436/K31/Bahnhofstraße<br />

am Ortseingang Bechtolsheim ereignen<br />

sich immer wieder Verkehrsunfälle aufgrund<br />

der mangelnden Übersicht am Knotenpunkt. Zuletzt<br />

kam es Ende April wieder zu einem schweren<br />

Zusammenstoß.<br />

Der Landtagsabgeordnete Heiko Sippel (SPD)<br />

hatte bereits in der Vergangenheit mehrfach gegenüber<br />

dem Verkehrsministerium auf die Verkehrssituation<br />

hingewiesen und den Handlungsbedarf<br />

angemahnt. Ende 2017 fand auf Bitten des<br />

Ortsbürgermeisters Harald Kemptner ein erneutes<br />

Gespräch mit dem zuständigen Staatssekretär<br />

Andy Becht im Beisein von Kemptner und VG-<br />

Bürgermeister Steffen Unger statt, in dem nochmals<br />

auf den langen Planungsprozess hingewiesen<br />

wurde.<br />

So wurde die ursprüngliche Idee eines Kreisverkehrs<br />

aus Kostengründen und dem erforderlichen<br />

Geländeerwerb zwar verworfen, jedoch im<br />

Rahmen der kommunalen Planung die Voraussetzung<br />

für eine bessere Einsehbarkeit des Kreuzungsbereich<br />

geschaffen.<br />

Da jedoch laut Ministerium aus der polizeilichen<br />

Unfallstatistik in den Vorjahren kein Unfallhäufungsschwerpunkt<br />

abzuleiten war, konnte die<br />

Maßnahme nicht mit der entsprechenden Priorität<br />

versehen werden.<br />

Nach einem weiteren Schreiben des Abgeordneten<br />

Sippel nach dem Unfall im April scheint nun<br />

Bewegung in die Angelegenheit zu kommen. Wie<br />

Staatssekretär Becht in seinem Antwortschreiben<br />

mitteilt, habe der Landesbetrieb Mobilität (LBM)<br />

das Unfallgeschehen an dem Knotenpunkt erneut<br />

ausgewertet.<br />

Obwohl es sich bislang noch um einen Grenzfall<br />

handele, werde der LBM Worms den Ausbau zur<br />

Aufnahme in das nächste Investitionsprogramm<br />

Landesstraßen 2019-2023 anmelden.<br />

Becht räumt ein, dass eine wirksame und nachhaltige<br />

Verbesserung der Verkehrssicherheit<br />

letztlich nur durch einen Ausbau zu erreichen sei.<br />

„Wir sind einen wichtigen Schritt weiter“, erklärt<br />

Heiko Sippel, „nun muss es darum gehen, dass<br />

finanzielle Mittel in einen der nächsten Haushalte<br />

eingestellt werden. Dafür werde ich mich gemeinsam<br />

mit den kommunalen Vertretern von<br />

Kreis, VG und Ortsgemeinde weiter einsetzen.“<br />

Harald Kemptner<br />

LASSEN SIE SICH VON<br />

UNSEREM SERVICE<br />

ÜBERZEUGEN!<br />

Großes Reifen- und Felgenangebot<br />

führender Marken<br />

HU-Service<br />

Wartung & Inspektion<br />

3D-Achsvermessung<br />

Bremsen & Fahrwerk<br />

Klimaanlagen-Service<br />

Öl-Service<br />

und vieles mehr<br />

Ihr DRIVER Center<br />

KFZ & REIFEN-SERVICE<br />

IN ALBIG<br />

Erbespfad 22 · 55234 Albig<br />

an der B271<br />

Telefon 06731 482388<br />

E-Mail info@kfz-reifen-albig.de<br />

www.kfz-reifen-albig.de<br />

DHS_ANZ_Albig_Motiv2_138,4x70mm_RZ.indd 1 08.09.17 08:39


PATRIMONIO<br />

19<br />

Warum eine Partnerscha# mit einer anderen Gemeinde?<br />

Die Gemeinde Patrimonio auf Korsika<br />

kam bekanntlich von sich aus auf uns zu,<br />

um mit einer deutschen Gemeinde gemeinsam<br />

das Gedenken an das Ende des<br />

ersten Weltkriegs aufrecht zu halten. Dieses<br />

jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal.<br />

Ein guter Anlass, die sprichwörtliche Völkerverständigung<br />

in Zeiten von Populismus<br />

und „neuem“ Nationalismus zu intensivieren,<br />

einfach mal „über den Tellerrand“<br />

zu schauen und andere Kulturen kennen<br />

zu lernen.<br />

Nach dem im Frühjahr eine kleine Delegation<br />

aus Patrimonio in Bechtolsheim zu<br />

Besuch war, hat sich nach einer Einladung aus<br />

Patrimonio und einem Aufruf an alle Bechtolsheimer<br />

Bürgerinnen und Bürger die beachtliche<br />

Zahl von 35 Personen für den im November<br />

anstehenden Gegenbesuch<br />

gemeldet. Und zwar nicht nur Vertreter<br />

des Gemeinderats und der Vereine,<br />

sondern auch einfach an der anstehenden<br />

Partnerschaft interessierte Menschen.<br />

Dies sollte auch die Basis einer kommenden<br />

Partnerschaft sein: Freunde<br />

sind zu Gast bei Freunden.<br />

Über die weiteren Ereignisse werde ich<br />

gerne weiter informieren.<br />

Harald Kemptner<br />

Ortsbürgermeister<br />

Vereinsgaststätte des Schützenvereins Bechtolsheim<br />

Wir bieten leckere, warme und kalte Gerichte zu guten Preisen,<br />

selbstverständlich auch für Nichtmitglieder.<br />

Unsere Küche ist jeden MiBwoch und Freitag<br />

von 19 bis 21 Uhr geöffnet.<br />

SVP Bechtolsheim, Am Schützenhaus 1


20<br />

PATRIMONIO<br />

Bericht über den Besuch aus Korsika in<br />

Bechtolsheim, verö! e n t l i ch t a m<br />

9.4.2018 in Corse Net Infos.<br />

Patrimoniu- Bechtolsheim : Un jumelage sur<br />

fond de vignoble, de San Martinu et d’armistice<br />

Le 11 novembre prochain, lors de sa traditionnelle<br />

fête patronale de San Martinu, Patrimoniu officialisera<br />

son jumelage avec le village de Bechtolsheim,<br />

situé dans le lander de Rhénanie-Palatinat,<br />

la plus importante province viticole d’Allemagne.<br />

Un partenariat basé sur le vin, mais pas seulement.<br />

Patrimoniu entend profiter du centenaire<br />

de l’armistice de la Première guerre mondiale<br />

pour commencer à tisser des liens culturels, humains,<br />

économiques et touristiques avec la<br />

Rhénanie à travers notamment l’itinéraire culturel<br />

européen A via Sancti Martini. Dans ce but,<br />

Jean-Baptiste Arena, maire de Patrimoniu et vigneron<br />

de l’AOC Patrimoniu, et Christian Andreani,<br />

président d’U Centru cultura San Martinu in<br />

Corsica et prieur de la confrérie de Patrimoniu,<br />

ont fait un déplacement de cinq jours en Rhénanie-Palatinat<br />

où ils ont notamment été reçus au<br />

Parlement par les députés. Explications, pour<br />

Corse Net Infos, de Jean-Baptiste Arena. Photos<br />

Christian Andreani.<br />

Quel a été l’objet de votre voyage en Allemagne?<br />

C’est le jumelage de Patrimoniu avec un village<br />

allemand dans le but d’ouvrir la commune sur<br />

l’Europe et trouver d’autres débouchés, qu’ils soient<br />

culturels, socioéconomiques, touristiques…<br />

Ce voyage est, aussi, intimement lié au devoir de<br />

mémoire et au centenaire de l’armistice de la<br />

guerre de 14-18. C’est pour cela que, cette année,<br />

notre choix s’est porté sur un village allemand.<br />

Peut-être que dans les années futures, nous nous<br />

tournerons vers d’autres pays. Mais, aujourd’hui,<br />

nous voulions marquer d’une pierre blanche ce<br />

centenaire.<br />

Pourquoi?<br />

Pour au moins trois raisons. L’armistice tombe un<br />

11 novembre : le 11 novembre 1918, le 11ème mois à<br />

Jean-Baptiste Arena, maire de Patrimoniu et vigneron de<br />

l’AOC Patrimoniu, en compagnie de Heiko Sippel, député de la<br />

circonscription de Bechtolsheim, et de Harald Kemptner, maire<br />

de la commune de Bechtolsheim.<br />

11 heures. Cette date est hautement symbolique<br />

pour nous à Patrimoniu puisqu’elle est intimement<br />

liée à San Martinu qui est le patron du village<br />

et des vignerons. Ce choix d’un village allemand<br />

est aussi lié à la symbolique de l’Europe, de<br />

la fraternité et de la paix entre les peuples, qui est<br />

porté par San Martinu dont on vient de fêter le<br />

1700e anniversaire. C’est, enfin, un village viticole<br />

qui est assez similaire à Patrimoniu. Nous<br />

partageons à peu près les mêmes attentes et les<br />

mêmes problématiques. Ce triptyque, devoir de<br />

mémoire – San Martinu – viticulture, a guidé notre<br />

choix. En cette année du cinquantenaire de<br />

l’AOC Patrimoniu, c’est, pour nous, un triptyque<br />

gagnant.<br />

Quelles problématiques partagez-vous avec Bechtolsheim?<br />

Par exemple, celle de l’école. Nous envisageons à<br />

Patrimoniu de lancer d’ici deux à trois ans le<br />

chantier d’un nouveau groupe scolaire. Même si<br />

Bechtolsheim compte 1.500 habitants alors que<br />

Patrimoniu en a presque 900, notre école primaire<br />

reçoit les enfants des villages alentour, notamment<br />

de Barbaghju et de Feringule, ce qui fait<br />

que nous avons le même nombre d’enfants scolarisés,<br />

environ 127.<br />

Autre problématique commune : le vin?<br />

Oui ! Bechtolsheim est un village de vignerons.<br />

Leur cépage roi est le Riesling. Il a de grosses similitudes<br />

avec notre Malvasia (Malvoisie), le<br />

Vermentinu. Les deux cépages sont utilisés pour<br />

la production de vins blancs et ont la particulari-


PATRIMONIO<br />

21<br />

té, en vieillissant, d’évoluer vers des notes pétrolées.<br />

Autre cépage de ce village : le pinot noir.<br />

Nous nous sommes aperçus que, bien que l’Allemagne<br />

soit avant-gardiste au niveau environnemental,<br />

nous sommes en avance au niveau de la<br />

viticulture concernant le travail biologique sur<br />

les sols et les vignifications dans les caves. Un<br />

tiers des caves de Patrimoniu vignifient, aujourd’hui,<br />

de manière naturelle, deux tiers des<br />

exploitations, voire trois quarts, travaillent de<br />

manière biologique dans les vignes. Par contre au<br />

niveau des énergies renouvelables, notamment<br />

l’éolien et le solaire, c’est nous qui sommes en retard.<br />

La Rhénanie a réussi à supprimer trois centrales<br />

nucléaires grâce à l’éolien.<br />

Qui a financé le voyage et le séjour?<br />

Notre voyage en Rhénanie a duré cinq jours. J’y<br />

suis allé en tant que maire de la commune de Patrimoniu,<br />

mais pas seulement : je représentais,<br />

aussi, les vignerons et a cunfraternità di San Martinu.<br />

J’étais accompagné d’un représentant du tissu<br />

associatif local, Christian Andreani, qui est<br />

également prieur d’a cunfraternità di San Martinu<br />

et président d’U Centru culturale San Martinu<br />

in Corsica. Ce voyage a été financé sur nos fonds<br />

personnels et n’a occasionné aucun frais pour la<br />

commune de Patrimoniu. Sur place, nous avons<br />

été accueilli par le maire de la commune de Bechtolsheim,<br />

Harald Kemptner, le Parlement de<br />

Rhénanie et nos amis allemands, notamment des<br />

importateurs de vins avec lesquels de nombreux<br />

vignerons de Patrimoniu travaillent déjà.<br />

Lesquels?<br />

Par exemple, le Domaine Gentile et le Domaine<br />

Arena. J’en profite pour remercier Jean-Paul Gentile<br />

et surtout son amie Anne Bickert sans qui rien<br />

n’aurait pu se faire. Anne a trouvé le partenariat<br />

avec ce village, alors qu’avec José Poggioli, le<br />

Premier adjoint de Patrimoniu et le Conseil municipal,<br />

nous cherchions un jumelage depuis trois<br />

ans. Elle a, de plus, réalisé en amont tout le dossier<br />

de présentation de la commune et de l’AOC<br />

Patrimoniu. Je remercie, aussi, Giulia, l’importatrice<br />

des vins Arena, qui nous a servi d’interprète.<br />

Nous avons, également, la chance d’avoir une<br />

conseillère municipale d’origine allemande, Brigitte<br />

Olmeta, qui nous a aidé à créer des liens avec<br />

ce village et nous aidera à les renforcer. Elle a<br />

montré, avant l’heure, qu’à Patrimoniu, sur les<br />

pas de San Martinu dans la tradition franciscaine<br />

de pardon et de partage, l’amour est plus fort que<br />

les guerres…!<br />

Vous avez été reçus au Parlement de Rhénanie-Palatinat<br />

? Pourquoi?<br />

Nous avons été reçus par l’ensemble des députés,<br />

en particulier par Heiko Sippel, le député de la<br />

circonscription de Bechtolsheim, pour deux raisons<br />

essentielles. D’abord, la Rhénanie-Palatinat,<br />

qui est un land assez riche, est la première région<br />

viticole d’Allemagne et représente les deux tiers<br />

de la production viticole allemande. D’où une forte<br />

accointance avec Patrimoniu ! Ensuite, la capitale<br />

du land de la Rhénanie-Palatinat, Mayence,<br />

qui est aussi la capitale allemande du vin, est, tout<br />

comme Patrimoniu, placée sous le patronage de<br />

Saint-Martin. Sa cathédrale est la cathédrale<br />

Saint Martin. Les députés s’intéressent de près à<br />

la Via Sancti Martini, l’itinéraire culturel Saint<br />

Martin qui traverse l’Europe, et dont Christian<br />

Andreani sera le futur président, à partir de 2019.<br />

Au delà du vin, du devoir de mémoire et du<br />

rapprochement corso-allemand, Saint Martin<br />

fait encore le lien entre Patrimoniu, la Corse et la<br />

Rhénanie-Palatinat. Cette rencontre nous a, au<br />

passage, permis d’évoquer des problématiques<br />

plus locales.<br />

C’est-à-dire ?<br />

La Rhénanie-Palatinat dispose, comme tous les<br />

länders, les Etats fédéraux d’Allemagne, d’une<br />

très forte autonomie, c’est-à-dire des pouvoirs<br />

particuliers et des compétences très accrues, bien<br />

plus larges que celles des régions françaises. C’est<br />

peut-être même les régions d’Europe qui en ont le<br />

plus puisque chaque land a sa propre souveraineté<br />

et peut élaborer sa propre Constitution, bien<br />

sûr en tenant compte des principes républicains.<br />

Il a, par exemple, en charge des pouvoirs régaliens<br />

comme la justice et la police, l'éducation,


22<br />

PATRIMONIO<br />

l'enseignement supérieur, la politique culturelle,<br />

l'administration, l’environnement, la protection<br />

du littoral, la politique de l’eau, l’aménagement<br />

du territoire... Nous avons pu, ainsi, discuter de<br />

législation, de fiscalité, d’agriculture, de foncier,<br />

d’énergie, de décentralisation… avec les députés.<br />

Cette expérience d’échanges au niveau politique<br />

peut nous servir de base de travail pour trouver,<br />

demain, le chemin d’une autonomie en s’inspirant<br />

aussi d’exemples d’autres régions autonomes<br />

d’Italie ou d’Espagne.<br />

Le jumelage est-il déjà réalisé?<br />

Nous devons le confirmer au niveau administratif.<br />

Les délibérations des deux villages ont été<br />

actées. Nous recevrons, le 11 novembre 2018 à<br />

Patrimoniu pour a San Martinu, une délégation<br />

allemande d’une quarantaine de membres sous la<br />

houlette d’Anne Bickert pour fêter ensemble le<br />

centenaire de l’armistice de la 1ère guerre mondiale<br />

où toutes les jeunesses d’Europe ont payé un<br />

lourd tribut. Notre objectif, à travers la symbolique<br />

forte du centenaire de l’armistice et de la<br />

guerre de 14-18, est de passer du devoir de mémoire<br />

et de réconciliation, d’un moment de deuil<br />

à un moment de partage et de fête.<br />

Retournerez-vous en Rhénanie?<br />

Oui ! Nous organiserons un voyage en Rhénanie<br />

avec toutes les parties prenantes de ce jumelage, à<br />

savoir la municipalité de Patrimoniu, qui en est, à<br />

la fois, le catalyseur, le réceptacle et la courroie de<br />

transmission, les vignerons, a cunfraternità San<br />

Martinu et i paisanu, qu’ils soient de Patrimoniu<br />

ou d’autres villages du Nebbiu ou de Corse. Nous<br />

envisageons de partir, soit, avant les fêtes de<br />

Noël, pour la Saint-Nicolas qui est une grande<br />

fête en Allemagne, soit, en février, pour le carnaval<br />

qui est aussi là-bas un grand événement et<br />

dure trois jours. Cela reste à fixer.<br />

Est-ce la raison de la venue de deux télévisions allemandes<br />

à Patrimoniu?<br />

Ça n’a rien à voir. Une équipe d'ARTE Allemagne<br />

vient juste de partir. Elle est restée quelques jours<br />

pour réaliser un reportage politique sur le nationalisme<br />

en Corse, focalisé sur la commune de<br />

Patrimoniu, son modèle de développement et son<br />

modèle politique. Ce lundi, arrive une équipe de<br />

la première chaîne de télévision allemande, Das<br />

Erste, pour tourner un documentaire long format<br />

sur la Corse, dont une large partie sera également<br />

consacrée à la réussite du vignoble de Patrimoniu.<br />

Qu’attendez-vous de ce jumelage?<br />

Nous travaillons à créer des liens forts entre la<br />

Rhénanie et la Corse qui soient, à la fois, amicaux<br />

et culturels, mais aussi économiques à travers un<br />

tourisme que nous voulons commencer à mettre<br />

en place hors-saison estivale. Nous croyons au<br />

développement d’un tourisme d’automne, de<br />

printemps et même d’hiver, basé justement sur la<br />

valorisation de notre patrimoine matériel et immatériel.<br />

Les Rhénans, les Allemands, sont des<br />

gens très intéressés par la nature corse, notre<br />

langue, nos chants, notre musique, notre gastronomie,<br />

nos vins, nos richesses agricoles... Au delà<br />

de l’Allemagne, nous cherchons à tracer des vecteurs,<br />

à nouer des liens qui nous ouvrent sur l’Europe<br />

et le monde. Nous pensons que nos racines<br />

et u nostru spiritu corsu sont de puissants moyens<br />

pour aller encore plus vers les autres et partager<br />

à la table universelle tout ce que nous sommes.<br />

Propos recueillis par Nicole MARI.


PATRIMONIO<br />

23<br />

Patrimonio – Bechtolsheim: eine Partnerscha#<br />

auf der Grundlage von Weinanbau, Sankt Martin<br />

und dem Wa!enstillstand<br />

Am 11. November, an ihrem traditionellen Sankt<br />

Martinsfest, beschließt Patrimoniu formell seine<br />

Partnerschaft mit der Gemeinde Bechtolsheim,<br />

im Bundesland Rheinland-Pfalz, dem wichtigsten<br />

Weinbaugebiet in Deutschland.<br />

Eine Partnerschaft, die auf Wein basiert, aber<br />

nicht nur.<br />

Patrimoniu beabsichtigt anlässlich des hundertsten<br />

Jahrestags des Waffenstillstands als Ende des<br />

Ersten Weltkrieges kulturelle, zwischenmenschliche,<br />

wirtschaftliche und touristische Verbindungen<br />

mit dem Rheinland zu knüpfen, insbesondere<br />

über die europäische Kulturroute Sankt<br />

Martin.<br />

Zu diesem Zweck reisten Jean-Baptiste Arena,<br />

Bürgermeister von Patrimoniu und Winzer AOC<br />

Patrimoniu (Anmerkung: AOC-Appellation d’Origine<br />

Controllee - Schutzsiegel für landwirtschaftliche<br />

Produkte in Frankreich) und Christian<br />

Andreani, Präsident des Kulturzentrums Sankt<br />

Martin in Korsika und Prior der Bruderschaft von<br />

Patrimoniu, 5 Tage nach Rheinland-Pfalz , wo sie<br />

auch im dortigen Parlament empfangen wurden.<br />

Jean-Baptiste Arena, Bürgermeister Patrimoniu<br />

und Winzer des AOC Patrimoniu zusammen mit<br />

Heiko Sippel, Landtagsmitglied und Harald<br />

Kemptner, Bürgermeister der Gemeinde Bechtolsheim.<br />

Was war der Zweck Ihrer Reise nach Deutschland?<br />

Es ist die Partnerschaft von Patrimoniu mit einem<br />

deutschen Dorf, um die Gemeinde für Europa<br />

zu öffnen und andere Perspektiven zu gewinnen,<br />

sei es kulturell, sozioökonomisch oder touristisch<br />

... Diese Reise ist auch eng verbunden mit<br />

der Aufgabe der Erinnerung an den 100. Jahrestag<br />

des Waffenstillstands des Krieges von 1914-<br />

1918. Deshalb fiel unsere Wahl gerade in diesem<br />

Jahr auf ein deutsches Dorf. Möglicherweise werden<br />

wir uns in den kommenden Jahren auch noch<br />

anderen Ländern zuwenden. Aber heute wollten<br />

wir dieses Jubiläum mit einem weißen Stein feiern.<br />

Warum?<br />

Aus mindestens drei Gründen.<br />

Der Waffenstillstand fällt auf den 11. November<br />

1918, 11 Uhr. Dieses Datum ist für uns in Patrimoniu<br />

sehr symbolträchtig, da es eng mit Sankt<br />

Martin verbunden ist, der ja auch Schutzpatron<br />

des Dorfes und der Winzer ist.<br />

Die Wahl eines deutschen Dorfes ist auch mit der<br />

Symbolik Europas, der Brüderlichkeit und dem<br />

Frieden zwischen den Völkern verbunden, die von<br />

St. Martin getragen werden, der gerade noch den<br />

1700. Geburtstag gefeiert hat.<br />

Es ist schließlich ein Weindorf, das Patrimoniu<br />

sehr ähnlich ist. Wir haben die gleichen Erwartungen<br />

und die gleichen Probleme.<br />

Dieses Dreierlei, Pflicht zur Erinnerung, Sankt<br />

Martin und Weinbau, führte zu unserer Wahl. In<br />

diesem 50. Jubiläumsjahr der AOC Patrimoniu<br />

finden wir diesen Dreiklang sehr gewinnend.<br />

Welche Themen teilen Sie mit Bechtolsheim?<br />

Zum Beispiel das der Schule. Wir planen in Patrimoniu<br />

innerhalb der kommenden zwei bis drei<br />

Jahre den Bau eines neuen Schulzentrums.<br />

Obwohl Bechtolsheim 1.500 Einwohner hat gegenüber<br />

etwa 900 in Patrimoniu, haben beide<br />

Gemeinden jeweils um die 127 Kinder, da Patrimoniu<br />

noch Kinder aus den Nachbargemeinden,<br />

nämlich Barbaghju und Feringule, an seiner<br />

Grundschule unterrichtet.<br />

Ein anderes Kernanliegen der Gemeinde: Wein?<br />

Ja! Bechtolsheim ist ein Dorf der Winzer. Ihre<br />

Königstraube ist der Riesling. Er hat große Ähnlichkeit<br />

mit unserem Malvasia aus der Vermentinu.<br />

Beide Trauben werden für die Herstellung von<br />

Weißweinen verwendet und haben die Besonderheit,<br />

beim Reifen gewisse Ölnoten zu entwickeln.<br />

Eine andere Sorte dieses Dorfes ist der Dornfelder<br />

(Pinot Noir).<br />

Wir haben erkannt, dass Deutschland zwar an<br />

der Spitze der Umweltagenda steht, wir aber hin-


24<br />

PATRIMONIO<br />

sichtlich der biologischen Bodenbearbeitung und<br />

Weinbereitung in den Kellern vorne liegen. Ein<br />

Drittel der Kellereien von Patrimoniu gewinnt<br />

heute auf biologische Weise ihren Wein, d.h. zwei<br />

Drittel des Gesamtertrags; und sogar drei Viertel<br />

bearbeiten die Weinberge nach biologischen<br />

Standards. Dahingegen liegen wir in Bezug auf<br />

erneuerbare Energien, insbesondere Wind- und<br />

Solarenergie zurück. Dem Rheinland ist es gelungen,<br />

drei Kernkraftwerke durch Windkraft zu<br />

schließen.<br />

Wer hat die Reise und den Aufenthalt finanziert?<br />

Unsere Reise in das Rheinland dauerte fünf Tage.<br />

Ich bin dort als Bürgermeister der Gemeinde Patrimoniu<br />

hingefahren, aber nicht nur: Ich habe<br />

auch die Winzer und die Bruderschaft von Sankt<br />

Martin vertreten. Ich wurde von einem Vertreter<br />

des lokalen Verbandes, Herrn Christian Andreani,<br />

begleitet, der auch Prior der Bruderschaft San<br />

Martinu und Präsident von U Centru Cultural San<br />

Martinu auf Korsika ist. Diese Reise wurde aus<br />

unseren persönlichen Mitteln finanziert und verursachte<br />

keine Ausgaben für die Gemeinde Patrimoniu.<br />

Vor Ort wurden wir vom Bürgermeister<br />

der Gemeinde von Bechtolsheim, Harald Kemptner,<br />

dem rheinland-pfälzischen Landtag und unseren<br />

deutschen Freunden begrüßt, darunter<br />

Weinhändler, mit denen einige Winzer aus Patrimoniu<br />

bereits zusammenarbeiten.<br />

Welche?<br />

Zum Beispiel die Weingüter Gentile und Arena.<br />

Ich nutze diese Gelegenheit, um Jean-Paul Gentile<br />

und besonders seiner Freundin Anne Bickert<br />

zu danken, ohne die nichts möglich gewesen wäre.<br />

Anne vermittelte die Partnerschaft mit unserem<br />

Dorf, während wir mit José Poggioli, Patrimonius<br />

erstem Abgeordneten und Stadtrat, eine<br />

Partnerschaft seit drei Jahren suchten. Außerdem<br />

stellte Anne Bickert die gesamte Präsentationsakte<br />

der Gemeinde und des AOC Patrimoniu<br />

her. Ich danke auch Julia, der Importeurin der<br />

Arena-Weine, die als unsere Dolmetscherin fungierte.<br />

Wir haben auch das Glück, eine deutsche<br />

Gemeinderätin, Brigitte Olmeta, in unseren Reihen<br />

zu haben, die uns geholfen hat, die Verbindungen<br />

zu diesem Dorf herzustellen und uns bestärkte<br />

und unterstützte. Sie zeigte von Anfang<br />

an, dass in Patrimoniu, auf den Spuren von San<br />

Martinu in der franziskanischen Tradition der<br />

Vergebung und des Teilens, die Liebe stärker ist<br />

als Kriege ...!<br />

Sie wurden im rheinland-pfälzischen Landtag empfangen?<br />

Warum?<br />

Wir wurden von allen Mitgliedern des Parlaments,<br />

insbesondere von Heiko Sippel, dem Abgeordneten<br />

für den Wahlkreis, dem auch Bechtolsheim<br />

zugehörig ist, aus zwei Hauptgründen<br />

empfangen. In erster Linie ist Rheinland-Pfalz<br />

ein relativ wohlhabendes Land, die führende<br />

Weinregion Deutschlands und produziert etwa<br />

zwei Drittel des deutschen Weins. Daher auch die<br />

gute Verbindung mit Patrimoniu! Außerdem<br />

steht die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz,<br />

Mainz, die auch die deutsche Weinhauptstadt ist,<br />

wie Patrimoniu unter dem Schutz des Heiligen<br />

Martin. So hat ihr Dom das Patrozinium Martins.<br />

Die Abgeordneten haben reges Interesse an der<br />

Via Sancti Martini gezeigt, jenem Kulturweg St.<br />

Martin, der durch Europa führt, und dem Christian<br />

Andreani künftig ab 2019 vorstehen wird. Im<br />

Hinblick auf Wein, Erinnerungskultur und korsisch-deutscher<br />

Annäherung stellt St. Martin<br />

auch noch die Verbindung zwischen Patrimoniu,<br />

Korsika und Rheinland-Pfalz her. Das gemeinsame<br />

Treffen hat uns nebenbei die Möglichkeit<br />

gegeben, eher lokale Angelegenheiten anzusprechen.<br />

Das heißt?<br />

Rheinland-Pfalz verfügt wie alle Bundesländer<br />

über eine sehr starke Autonomie, das heißt über<br />

besondere Befugnisse und Kompetenzen, die weit<br />

über denen der französischen Regionen liegen. Es<br />

sind vielleicht sogar die Regionen Europas, die<br />

am meisten Souveränität haben und sich ihre eigene<br />

Verfassung geben, natürlich unter Berücksichtigung<br />

der Prinzipien der Bundesrepublik. So<br />

hat ein Land etwa die Zuständigkeit in hoheitlichen<br />

Befugnissen wie Justiz und Polizei, Bildung,


PATRIMONIO<br />

25<br />

Hochschulbildung, Kulturpolitik, Verwaltung,<br />

Umwelt, Küstenschutz und Wasserpolitik,<br />

Raumplanung... Wir konnten zum Beispiel Gesetzgebung,<br />

Steuerwesen, Landwirtschaft, Land,<br />

Energie, Dezentralisierung... mit den Abgeordneten<br />

diskutieren. Diese Erfahrung des Austauschs<br />

auf politischer Ebene kann uns als Arbeitsgrundlage<br />

dienen, um morgen den Weg zur<br />

Autonomie zu finden, wobei wir uns auch von<br />

Beispielen anderer autonomer Regionen Italiens<br />

oder Spaniens inspirieren lassen.<br />

Patrimoniu- Bechtolsheim: Eine Partnerscha# auf<br />

einem Weinberg, San Martinu und Wa$enstillstand<br />

– ist denn die Partnerscha# bereits abgeschlossen?<br />

Wir müssen diese noch auf der administrativen<br />

Ebene bestätigen. Die Beratungen der beiden<br />

Dörfer wurden geführt. Wir erwarten am 11. November<br />

2018 in Patrimoniu am St. Martin eine<br />

deutsche Delegation von ca. vierzig Teilnehmern<br />

unter der Leitung von Anne Bickert, um den 100-<br />

jährigen Waffenstillstand des Ersten Weltkriegs<br />

zu feiern, in dem viele junge Menschen aus Europa<br />

einen hohen Blutzoll zahlen mussten. Unser<br />

Ziel liegt darin, durch eine starke Symbolik des<br />

hundertsten Jahrestags des Waffenstillstands und<br />

des Krieges von 14/18 Erinnerung und Versöhnung<br />

zu fördern, einen Augenblick der Trauer<br />

während eines Augenblicks des Teilens und der<br />

Feier.<br />

Werden Sie wieder ins Rheinland kommen?<br />

Gewiss! Dazu organisieren wir eine Reise ins<br />

Rheinland mit allen Beteiligten der Partnerschaft,<br />

d.h. von der Gemeinde Patrimoniu, die<br />

zugleich Katalysator, Sammelpunkt und Transmissionsriemen<br />

ist, von den Winzern, der Bruderschaft<br />

St. Martin und ihren Anhängern, seien<br />

sie nun aus Patrimoniu oder anderen Dörfern des<br />

Nebbiu oder Korsikas. Wir planen, entweder vor<br />

den Weihnachtsferien, um den Nikolaustag, ein<br />

großes Fest in Deutschland, oder im Februar, zum<br />

Karneval, der auch dort ein großes Ereignis ist<br />

und drei Tage dauert, dorthin zu reisen, zusammen<br />

auch mit Delegationen unserer Nachbardörfer.<br />

Das steht noch zum Beschluss aus.<br />

Ist das der Grund für die Ankun# von zwei deutschen<br />

Fernsehsendern in Patrimoniu?<br />

Damit hat es nichts zu tun. Ein Team von ARTE<br />

Deutschland ist gerade abgereist. Es blieb einige<br />

Tage, um einen politischen Bericht über den Nationalismus<br />

auf Korsika zu erstellen, der sich auf<br />

die Gemeinde Patrimoniu, ihr Entwicklungsmodell<br />

und ihr politisches Modell konzentrierte. An<br />

diesem Montag kommt ein Team des ersten deutschen<br />

Fernsehsenders, Das Erste, an, um einen<br />

längeren Dokumentarfilm über Korsika zu drehen.<br />

In diesem Bericht ist auch ein größerer Teil<br />

dem Weinbau von Patrimoniu gewidmet.<br />

Was erwartest du von dieser Partnerscha#?<br />

Wir arbeiten daran, starke Verbindungen zwischen<br />

dem Rheinland und Korsika zu schaffen,<br />

die sowohl freundschaftlich als auch kulturell,<br />

aber auch wirtschaftlich und durch Tourismus<br />

geprägt sein sollen. Wir glauben an die Entwicklung<br />

des Tourismus im Herbst, Frühling und sogar<br />

im Winter, der sich allein aus der Wertschätzung<br />

unseres materiellen und immateriellen Erbes<br />

speist. Die Rheinländer, die Deutschen, sind<br />

Menschen, die sich sehr für die korsische Natur,<br />

unsere Sprache, unsere Lieder, unsere Musik, unsere<br />

Gastronomie, unsere Weine, unsere landwirtschaftlichen<br />

Reichtümer... interessieren. Außerhalb<br />

Deutschlands versuchen wir Verbindungen<br />

zu schaffen, die uns Europa und die Welt öffnen.<br />

Wir finden, dass unsere Wurzeln und unser<br />

„nostru spiritu corsu“ mächtige Mittel sind, um<br />

noch mehr auf andere zuzugehen und alles, was<br />

wir sind, an einem gemeinsamen Tisch auszutauschen.<br />

Geschrieben von Nicole Mari


26<br />

TAG DES OFFENEN DENKMALS<br />

Tag des o!enen Denkmals 2018:<br />

Erö!nung auf dem Petersberg<br />

Ausschank und Museumsö!nung<br />

am Tag des O!enen Denkmals<br />

Am Sonntag, den 09. September ist das Museum<br />

im Glockenturm an der Bechtolsheimer Simultankirche<br />

von 15 bis 17 Uhr geöffnet.<br />

Seien Sie herzlich eingeladen zur Besichtigung<br />

unserer aktuellen Ausstellung zur Bechtolsheimer<br />

Ortsgeschichte.<br />

Beschließen Sie doch mit uns den Denkmaltag<br />

bei einem Glas heimischen Weines oder Traubensaft<br />

im Schatten von Glockenturm und Kirche<br />

und erholen sich von den Besichtigungen, Führungen<br />

und Vorträgen des Tages.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch und anregende<br />

Unterhaltungen über Denkmäler des Ortes und<br />

der Region und Geschichten aus Bechtolsheim<br />

vergangener Tage.<br />

Dr. Jens Dolata<br />

Erster Vorsitzender Heimatverein Bechtolsheim<br />

Unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“<br />

findet am Sonntag, 9. September, der Tag des offenen<br />

Denkmals 2018 statt. Landrat Ernst Walter<br />

Görisch eröffnet den Denkmaltag für den Landkreis<br />

Alzey-Worms um 11 Uhr an der Ruine der<br />

St. Peter-Kirche auf dem Petersberg, Gemarkungsgrenze<br />

Gau-Odernheim/Bechtolsheim.<br />

Nach der Begrüßung durch einen Vertreter der IG<br />

Petersberg informiert Dr. Jens Dolata, Bechtolsheim,<br />

über die Archäologie des Petersbergs. Im<br />

Anschluss findet etwa um 12 Uhr eine Führung<br />

durch die Ruine der St.-Peter-Kirche aus dem 10.<br />

Jahrhundert mit der einst dreischiffigen Basilika<br />

statt, die im 30-jährigen Krieg zerstört wurde.<br />

Bis dahin war die Peterskirche wegen ihrer besonderen<br />

Krypta-Architektur, die man sonst nur<br />

in Mittelitalien findet, ein besonderer kultureller<br />

Anziehungspunkt der Region. Aber auch heute<br />

kann die unterirdische Krypta der Peterskirche<br />

als Raumeindruck wieder erlebt werden: zwei<br />

nachgebildete Treppen veranschaulichen den<br />

Prozessionscharakter der historischen Krypta.<br />

Seit 2009 führt zudem eine Alternativroute des<br />

Rheinhessischen Jakobswegs über den Petersberg,<br />

der mit einer Höhe von 246 Meter zu den<br />

höchsten Erhebungen Rheinhessens zählt. Interessierte<br />

sind zur Eröffnung des Denkmaltages<br />

auf dem Petersberg herzlich eingeladen. Darüber<br />

hinaus können am „Tag des offenen Denkmals“<br />

im gesamten Landkreis zahlreiche Denkmäler<br />

besichtigt werden. Das Programm ist im Internet<br />

unter www.tag-des-offenen-denkmals.de eingestellt.<br />

Simone Stier, M.A.<br />

Pressesprecherin Kreisverwaltung Alzey-Worms


TAG DES OFFENEN DENKMALS<br />

27<br />

Landrat Görisch erö!net am 09. September<br />

den Tag des O!enen Denkmals<br />

für den Landkreis Alzey-Worms auf dem<br />

Petersberg<br />

Der auf den folgenden Seiten abgedruckte Vortrag<br />

des Archäologen Dr. Jens Dolata anläßlich<br />

dieser Eröffnung ordnet die Kirchenruine in den<br />

Kontext der regionalen Denkmallandschaft ein<br />

und bewertet damit die aktuellen Bemühungen<br />

der IG Petersberg das Denkmalensemble im<br />

Rahmen des Kulturweges Petersberg aufzuwerten.<br />

Diese historische Stätte hat es verdient als<br />

überregionaler Geschichts-, Erlebnis- und Vermittlungsort<br />

entwickelt zu werden. Der Platz<br />

samt Denkmalruine und Einbettung in eine besondere<br />

Natur- und Kulturlandschaft ist eine kulturtouristische<br />

Attraktion für Rheinhessen.<br />

Aktuelle Kryptamauersanierung


28<br />

TAG DES OFFENEN DENKMALS<br />

Grabungsplan von 1887<br />

Archäologisches Geländedenkmal auf dem Petersberg<br />

Dreischi$ge Basilika mit Hallenkrypta vom<br />

Prozessionstypus aus dem 10. Jahrhundert<br />

Der Petersberg zwischen Gau-Odernheim und<br />

Bechtolsheim ist weithin sichtbarer Bezugspunkt<br />

für den mittleren rheinhessischen Raum. Die Peterskirche<br />

aus dem 10. Jahrhundert war seit dem<br />

Mittelalter ein religiöser Mittelpunkt für die<br />

Christen vieler kleinerer Dörfer, Mühlen und<br />

Einzelgehöfte ohne eigene Kirche. Die Peterskirche<br />

ist abhängig von einem Prämonstratenserinnenkloster<br />

im untergegangenen Gommersheim,<br />

heute wüst im Ortsrandbereich von Gau-Odernheim<br />

gelegen und weist zusammen mit diesem<br />

eine umfangreiche archivalische Überlieferung<br />

seiner baulichen, wirtschaftlichen und religiösen<br />

Entwicklung auf. Ausgrabungen wurden 1887 unter<br />

Pfr. Gredy und dem Mainzer Prälaten Dr.<br />

Friedrich Schneider und 1947 unter Prof. Dr.<br />

Friedrich Behn auf dem Petersberg unternommen.<br />

Die exakten Architekturaufnahmen und<br />

Funde von damals sind noch heute Grundlage aktueller<br />

Forschungen. Auf einem Ölgemälde der<br />

Bayerischen Staatsgemäldesammlung, heute<br />

ausgestellt im Historischen Museum der Pfalz in<br />

Speyer, das Philipp Helderhof oder Anton Mirou<br />

zugeschrieben wird, ist das Aussehen der Peterskirche<br />

in der 1. Hälfte des 17. Jahrhunderts<br />

überliefert. Die mächtige Apsis, die den Chor abschließt<br />

ist im Gemälde, wie auch in der Kirchenruine<br />

gut zu erkennen. Eine großzügige Außentreppe<br />

in ganzer Breite des Mittelschiffes führt in<br />

die dreischiffige Basilika von 30 m Länge und 19,5 m<br />

Breite. Die ortsgeschichtlich verbreitete Bezeichnung<br />

als Kapelle auf dem Petersberg ist irreführend.<br />

Nach Bauart und Abmessungen ist eine bedeutende<br />

Baudimension ablesbar. Die Anordnung<br />

der raumgliedernden Pfeiler des Hauptgeschosses<br />

lenkt den Blick auf die halbrunde Mittelapsis<br />

des Chorraumes. Eine breite zentrale<br />

Treppe vermittelt zwischen dem dreischiffigen<br />

Kirchenraum und dem erhöhten Altarraum. Das<br />

Untergeschoß unter dem Chor, heute besonders<br />

prägnanter Überrest in der Kirchenruine, erschlossen<br />

von zwei Treppen aus den Seitenschif-


TAG DES OFFENEN DENKMALS<br />

29<br />

Grabungsplan von 1947.<br />

Bilder: Dr. Jens Dolata & Axel Borlinghaus<br />

Behutsames Entfernen eines Wurzelstockes<br />

aus der mittelalterlichen Mauer.<br />

fen, ist als sogenannte Hallenkrypta vom Prozessionstypus<br />

konzipiert.<br />

Die Nachschöpfung einzelner Bauglieder nach<br />

Originalbefund und in Sandstein sowie behutsame<br />

Pflegemaßnahmen sichern dem Ort seine innewohnende<br />

Würde und Schönheit. Vermittlungsformen<br />

unterrichten in Plänen, Abbildungen<br />

und Texten Baubefunde und kulturgeschichtliche<br />

Hintergründe. Die originalen Befunddokumentationen<br />

und Funde in Mainzer Archiven<br />

und Fundmagazinen, deren wissenschaftliche<br />

Bearbeitung und Veröffentlichung sowie Präsentation<br />

sind geeignet das überregional bedeutende<br />

Geländedenkmal in besonderer Weise zu vermitteln.<br />

Es ist beabsichtigt die nach ihrer Verschleppung<br />

wiedergefundenen mittelalterlichen Bauglieder,<br />

die in Landesbesitz stehen, als Leihgaben<br />

im Museum der Stadt Alzey sowie in geeigneten<br />

Präsentationsorten in Gau-Odernheim und<br />

Bechtolsheim öffentlich zu zeigen.<br />

Das hochrangige Ensemble von Geländedenkmal,<br />

Funden und Archivalien ist für die identitätsstiftende<br />

Vermittlung rheinhessischer Archäologie<br />

und Geschichte von herausragender Bedeutung.<br />

An seiner Bewahrung und Weiterentwicklung<br />

besteht ein begründetes öffentliches Interesse.<br />

Landesarchäologie und Landesdenkmalpflege der<br />

Generaldirektion Kulturelles Erbe des Landes<br />

Rheinland-Pfalz sowie deren Kooperationspartner<br />

an Universitäten und Forschungsinstituten<br />

wirken für die Erforschung und Denkmalpflege<br />

des Ortes zusammen. Die Denkmalschutzbehörde<br />

des Landkreises Alzey-Worms sachwaltet alle<br />

Maßnahmen an dem Denkmal.<br />

Dr. Jens Dolata


30<br />

CDU<br />

Zugewucherte Informationstafeln und Distel–<br />

Wüstenei müssen als Problem angegangen werden.<br />

Nur wenn der gemeinsame Hausberg gepflegt<br />

und wertgeschätzt wird, zahlen sich die<br />

gemeinsamen Anstrengungen für Bürger und<br />

Gäste auch aus.<br />

Der Nachmittag war ein voller Erfolg. Die Bechtolsheimer<br />

CDU bleibt auch in den kommenden<br />

Wochen im Gespräch mit den Bürgern. Besuchen<br />

Sie die CDU-Dämmerschoppenabende am Valentingelände<br />

nahe dem Bechtolsheimer Rathaus am<br />

30. August und 25. Oktober.<br />

Ihre Ortsgemeinderäte und VG-Gemeinderäte<br />

der Bechtolsheimer CDU<br />

Wenn die Fahne weht...<br />

Am ersten Juliwochenende hatten die CDU-Ortsverbände<br />

Bechtolsheim und Gau-Odernheim zu<br />

einem gemeinsamen Petersbergfest eingeladen.<br />

Bei bestem hochsommerlichem Wetter folgten<br />

viele Besucher der Einladung und genossen auf<br />

dem gemeinsamen Hausberg ein entspanntes<br />

Fest. Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Jan<br />

Metzler war erschienen und nutzte den Nachmittag<br />

zu Gesprächen mit politisch interessierten<br />

Bürgern.<br />

Dass „WENN DIE FAHNE WEHT“ ausgeschenkt<br />

wird, wurde an diesem Sonntag einmal mehr<br />

eingelöst. Eine Initiative, die von verschiedenen<br />

Winzern, Vereinen und Parteien vor Jahren bereits<br />

mit Erfolg begonnen und jetzt mit großem<br />

Besucherzuspruch wiederbelebt wurde.<br />

Dass damit eines der Ziele gemeinsamer Anstrengungen<br />

beider Ortsgemeinden im Rahmen<br />

der IG Petersberg mit Leben erfüllt wurde, ist<br />

dem Vorsitzenden der Bechtolsheimer CDU Dieter<br />

Mann wichtig. Er zögerte auch nicht aufzuzeigen,<br />

dass die jahrelangen finanziellen Investitionen<br />

und das Engagement aus den beiden<br />

Ortsgemeinden nunmehr Früchte tragen sollen.<br />

Bilder: Dr. Jens Dolata


JAHRGANG 1938<br />

31<br />

Gruppenbild der Jubilare<br />

Bilder: Dr. Jens Dolata<br />

80. Geburtstag des Jahrgangs 1938<br />

Der Vorstand des Heimatvereins gratuliert dem<br />

Jahrgang 1938 zu seinem Jubiläumsjahr.<br />

Weil gemeinsames Rückerinnern an zurückliegende<br />

Tage und Geschichten aus Bechtolsheim<br />

auch zu den Kernzielen des Heimatvereines gehört,<br />

haben wir das Jubiläumsjahrgangstreffen<br />

im Weingut Lutz gerne unterstützt.<br />

Mit den besten Wünschen für alle in diesem Jahr<br />

Achtzigjährigen:<br />

Dr. Jens Dolata<br />

Erster Vorsitzender Heimatverein Bechtolsheim<br />

Gruppenbild der Jubilare mit Partnern


32<br />

PRESSEMITTEILUNG NATURSCHUTZINITIATIVE<br />

Kiebitze sowie alle Fledermäuse sind durch das<br />

Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) streng geschützt.<br />

Bei besonders durch Windkraft gefährdeten<br />

Arten ist rechtlich verankert, dass dort, wo<br />

diese Arten ihre Brutstätten haben, keine Windindustrieanlagen<br />

gebaut werden dürfen.<br />

Führt die mögliche Streichung von Sonderbauflächen<br />

für Windenergie zu<br />

Serienstra#aten im Natur- und Artenschutz?<br />

Geldgier macht Menschen offensichtlich zu<br />

Vogelmördern - NATURSCHUTZINITIATIVE e.V.<br />

(NI) erstattet Anzeige<br />

„Wozu die bundesweite Förderung des Ausbaus<br />

von Windkraftanlagen (WKA) führt und was das<br />

für den Natur- und Artenschutz bedeutet, lässt<br />

sich aktuell in der Verbandsgemeinde Alzey-Land<br />

(VG) beobachten“, erklärte Harry Neumann,<br />

Landesvorsitzender der NATURSCHUTZINITIA-<br />

TIVE e.V. (NI).<br />

In der VG ist derzeit ein Flächennutzungsplan<br />

(FNP) für die Ausweisung neuer Sonderbauflächen<br />

für Windenergieanlagen in Planung und<br />

Abstimmung. Gegen die Ausweisung neuer Sonderbauflächen<br />

regt sich zunehmend Widerstand<br />

aus der Bevölkerung. So ergab die letzte Offenlage<br />

des Planungsstandes zahlreiche Stellungnahmen,<br />

die sich kritisch über die Ausweitung von<br />

WKA im Gebiet Alzey-Land äußerten. Ein wesentliches<br />

Thema sind hierbei die Konflikte mit<br />

dem Artenschutz. Seltene Vögel, wie z.B. Rotmilan,<br />

Schwarzmilan, Rohrweihe, Wiedehopf oder<br />

Die von der Verbandsgemeinde nun zusätzlich<br />

geplanten Sonderbauflächen grenzen unmittelbar<br />

an wichtige Hauptvogelzugrouten oder an<br />

ausgewiesene Naturschutzgebiete. Aufgrund der<br />

hohen Zahl an Windrädern in der VG stehen nur<br />

noch wenig Flächen zur Verfügung und diese sind<br />

entsprechend hoch konfliktbelastet. Daher lehnte<br />

die NATURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI), der<br />

Fachbeirat Naturschutz bei der Kreisverwaltung<br />

Alzey sowie weitere Naturschutzverbände und<br />

Institutionen in der letzten Offenlage der Planung<br />

die Ausweisung von weiteren Sonderbauflächen<br />

für Windenergie ab.<br />

So auch die Konzentrationszone 3 (K3) bei Bechtolsheim<br />

und dem unmittelbar angrenzenden<br />

Naturschutzgebiet „An der Pommermühle“. Seit<br />

geraumer Zeit werden dort durch ehrenamtliche<br />

Aktive der NI regelmäßige Brutvorkommen, Revier-<br />

und Jagdaktivität von Rot- und Schwarzmilan<br />

sowie der Rohrweihe dokumentiert. Bei „K3“<br />

überschneiden sich Brutstätte und Nahrungshabitat<br />

mehrerer streng geschützter Arten sowie<br />

wichtige Vogelzugrouten.<br />

Rohrweihe<br />

Bilder: NATURSCHUTZINITIATIVE e.V.


PRESSEMITTEILUNG NATURSCHUTZINITIATIVE<br />

33<br />

Rotmilan<br />

Die Mitglieder des Hauptausschusses der VG Alzey-Land<br />

wurden erneut in der Sitzung Anfang<br />

Juni über diese erhebliche akute Gefährdung<br />

windkraftsensibler Arten informiert. Darüber<br />

hinaus läuft momentan ein von der Verbandsgemeinde<br />

in Auftrag gegebenes ornithologisches<br />

Gutachten, dessen Resultate abgewartet werden<br />

müssen, bevor eine Entscheidung bezüglich K3<br />

gefällt werden könne. Dies bekräftigte Oberbürgermeister<br />

Unger in der Verbandsgemeinderatssitzung<br />

vom 18.06.2018. Außerdem stellte er in<br />

Aussicht, dass möglicherweise K3 bei Bestätigung<br />

der Hinweise auf diese streng geschützten Arten<br />

ganz aus dem FNP herausfallen könnte.<br />

Fassungslos und mit Erschrecken stellt die NA-<br />

TURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) fest, welche<br />

Auswirkungen diese mögliche Streichung von K3<br />

mit sich bringt. Denn seit genau dieser VG Ratssitzung<br />

häufen sich die Indizien zu Serienstraftaten<br />

in dem Gebiet. So wurde durch die unermüdliche<br />

Vor-Ort Präsenz von Mitgliedern der NA-<br />

TURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI), bereits die<br />

Zerstörung eines nahe gelegenen Mäusebussard-<br />

Horstes incl. Totfund eines noch flugunfähigen<br />

Jungvogels dokumentiert. Dieses sowie die ebenfalls<br />

im Juni dokumentierten Störungen an den<br />

Brutplätzen der Rot- und Schwarzmilane wurden<br />

von der NI bei der Kreisverwaltung (KV) Alzey-<br />

Worms zur Anzeige gebracht. Von anderer Seite<br />

wurde vor wenigen Tagen der KV Alzey-Worms<br />

eine Zerstörung eines Rohrweihen-Brutplatzes<br />

gemeldet.<br />

“Wir sind davon überzeugt, dass es sich hierbei<br />

nicht um eine Kette von zufälligen Ereignissen<br />

handelt. Ganz offenkundig fühlen sich einzelne<br />

Personen bemüßigt, aktiv Brutstätten zu zerstören<br />

und Vögel zu vergrämen oder umzubringen,<br />

um ihr singuläres Wirtschaftsinteresse durchzusetzen“,<br />

erklärte Dipl.-Biologe Immo Vollmer,<br />

Naturschutzreferent der NI.<br />

Die Häufung der Vorfälle im unmittelbaren Umfeld<br />

von K3 wurde von der NATURSCHUTZINITI-<br />

ATIVE e.V. (NI) über die Kreisverwaltung zur Anzeige<br />

gebracht. Das Umweltdezernat der Kriminalpolizei<br />

Worms ermittelt nun, um die Zusammenhänge<br />

zu klären.<br />

Harry Neumann, Landesvorsitzender der NA-<br />

TURSCHUTZINITIATIVE e.V. (NI) und Immo<br />

Vollmer, Naturschutzreferent der NI weisen darauf<br />

hin, dass solche Meldungen fast wöchentlich<br />

in ihrem Verband eingehen. Sie können auch die<br />

Gründe nennen:<br />

„Dieser Konflikt zwischen Artenschutz, missgeleiteter<br />

und ideologisch motivierter „Klimaschutzpolitik“,<br />

wird durch die bundesweite Subventionierung<br />

des Windkraftausbaus, von dem<br />

im Wesentlichen die Windkraftprojektierer, -betreiber<br />

und Grundstückseigner profitieren, befeuert.<br />

Die wirtschaftlichen Interessen sind so<br />

groß, dass mancher nicht vor einer Straftat zurückschreckt.“<br />

„Diese Straftaten sind zudem sinnlos“, möchte<br />

Biologe Vollmer potenziellen Straftätern zu bedenken<br />

geben.


34<br />

PRESSEMITTEILUNG NATURSCHUTZINITIATIVE<br />

„Alle Horste sind von uns oder von den erhebenden<br />

Büros an den Kreis und das Landesamt für<br />

Umwelt gemeldet und sind damit über mindestens<br />

drei Jahre als gesetzlich geschützte Niststätte<br />

anerkannt. Solche Straftaten dürften hingegen<br />

das letzte Ratsmitglied von der Fragwürdigkeit<br />

weiterer Windpark-Ausweisungen überzeugen.“<br />

„Wir fordern daher den Verbandsgemeinderat<br />

auf, die Ausweisung der Fläche „K3“ aufzugeben,<br />

da deren Ausweisung offensichtlich auf Straftaten<br />

beruhen würde“, erklärten Harry Neumann<br />

und Immo Vollmer.<br />

Schwarzmilan<br />

Immo Vollmer, Dipl.-Biologe<br />

Naturschutzreferent der NI<br />

Email: i.vollmer@naturschutz-initiative.de<br />

Telefon 02626 926 4770<br />

Harry Neumann<br />

Landesvorsitzender der NI<br />

Email: info@naturschutz-initiative.de<br />

Telelefon 02626 926 4770


ARBEITSKREIS DORFERNEUERUNG<br />

35<br />

Am Vormittag des 4. Juli wurde eine neue<br />

Sitzgelegenheit an der ehemaligen Bahnstrecke<br />

oberhalb des Aussiedlerhofes Heintz gesetzt.<br />

Die vorher dort stehende Bank war in<br />

einem sehr schlechten Zustand und daher zu<br />

entfernen. Wie immer wurden auch an diesem<br />

Tag die Mitglieder des Arbeitskreises<br />

von Ursula Löblein mit Ka"ee, Kuchen und<br />

Plätzchen verwöhnt.<br />

E.L. Weinheimer<br />

Obsthof Schröder<br />

Äpfel, Birnen und Zwetschen<br />

direkt vom Erzeuger,<br />

frisch, knackig und aromatisch,<br />

aus umweltschonendem Anbau.<br />

Sulzheimer Str.39, 55234 Bechtolsheim,<br />

Telefon (06733) 929454<br />

direkt am Selztal-Radweg Bechtolsheim - Gau-Odernheim<br />

Mo-Mi + Fr : 8.00-17.30 Uhr,<br />

Do + Sa : 8.00-13.00 Uhr<br />

--- Jetzt wieder neue Äpfel ---


36<br />

HEIMATVEREIN<br />

Sommerliches Grillfest<br />

Ein sehr beschauliches Grillfest feierten<br />

bei hochsommerlichem Wetter die Mitglieder<br />

des Heimatvereins Bechtolsheim.<br />

In entspannter Atmosphäre und bei langanhaltenden<br />

Gesprächen genossen Mitglieder<br />

und Gäste einen schönen Nachmittag<br />

auf dem Kerbeplatz und in der<br />

SPD-Hütte. Leckere Metzgerbratwurst<br />

und Steaks wurden durch ein reichhaltiges<br />

Salatbuffet, gestiftet von den Feiernden<br />

ergänzt. Am Nachmittag folgte ein<br />

großes Kuchen- und Tortenbuffet, wiederum<br />

gestiftet von den Mitgliedern.<br />

Herzlichen Dank an alle Unterstützer,<br />

Helfer und Spender! Wie jedes Jahr: ein<br />

Höhepunkt des Vereinslebens.<br />

Dr. Jens Dolata, Erster Vorsitzender


SPORTVEREIN<br />

37<br />

Ein großes Dankeschön an alle, die uns<br />

während der Fußball WM 2018 bei unserem<br />

Public Viewing Event in der<br />

Sporthalle des SV Bechtolsheim besucht<br />

haben.<br />

Wir würden uns freuen, den ein oder<br />

anderen samstags ab 15.00 Uhr zur<br />

Bundesliga live auf Sky und zu den<br />

Spielen der 1. und 2. Mannschaft begrüßen<br />

zu können.<br />

Wochentag Datum Uhrzeit Heimmannschaft Auswärtsmannschaft<br />

Freitag 31.08.2018 19:30 SG Wendelsheim/Kriegsfeld SV Bechtolsheim<br />

Mittwoch 05.09.2018 19:30 SG Wendelsheim/Kriegsfeld II SV Bechtolsheim 2<br />

Freitag 07.09.2018 19:00 SV Bechtolsheim 2 TuS Dorn-Dürkheim II<br />

Sonntag 09.09.2018 15:00 SV Bechtolsheim TV 1861 Sulzheim<br />

Sonntag 16.09.2018 15:00 Fichte Bechenheim SV Bechtolsheim 2<br />

Sonntag 16.09.2018 15:00 TuS Wöllstein SV Bechtolsheim<br />

Freitag 21.09.2018 19:00 SV Bechtolsheim TuS 1882 Erbes-Büdesheim<br />

Sonntag 30.09.2018 13:00 SG Weinheim/Heimersheim II SV Bechtolsheim 2<br />

Sonntag 30.09.2018 15:00 SG Weinheim/Heimersheim SV Bechtolsheim<br />

Sonntag 07.10.2018 15:00 SV Bechtolsheim FV 1920 Flonheim<br />

Sonntag 21.10.2018 13:00 SV Bechtolsheim 2 TuS 1891 Flomborn<br />

Sonntag 21.10.2018 15:00 SV Bechtolsheim TV Lonsheim<br />

Sonntag 28.10.2018 13:00 TSG 1848 Gau-Bickelheim II SV Bechtolsheim 2<br />

Sonntag 28.10.2018 15:00 TSG 1848 Gau-Bickelheim SV Bechtolsheim


38<br />

HEIMATVEREIN<br />

Geschichtsvortrag klärt fränkische Urkundenüberlieferung archäologisch auf<br />

Das Faksimile des Lorscher Codex lag auf. Es<br />

konnte darin geblättert werden, was in der Ausstellung<br />

im Glockenturm nicht geht, weil das<br />

Buch dort an den Öffnungstagen in der Vitrine<br />

liegt. Der Vorsitzende hat den lateinischen Urkundentext<br />

noch einmal rekapituliert. Der Heimatverein<br />

bedankt sich bei der evangelischen<br />

Kirchengemeinde, in deren Räumen wir beim<br />

Vortrag zu Gast sein durften. Der Abend klang<br />

mit heimischem Wein und Traubensaft und bei<br />

guten Gesprächen aus.<br />

Dr. Jens Dolata, Erster Vorsitzender<br />

Mitte Juni hat der Mainzer Archäologe<br />

Dr. Ronald Knöchlein<br />

die archäologischen Quellen zum<br />

frühmittelalterlichen Bechtolsheim<br />

vorgestellt.<br />

In dem Bildervortrag wurden die<br />

Funde aus fränkischer Zeit, die in<br />

Bechtolsheim vermutet und in<br />

Nachbargemeinden ausgegraben<br />

wurden, erklärt. Es ging vor allem<br />

auch darum, die Schenkungsurkunde<br />

aus dem Jahr 767, die<br />

Äcker, Wiesen, Weinberg und<br />

Mühle für Bechtolsheim erwähnt,<br />

besser zu verstehen.<br />

Dazu hat Dr. Knöchlein speziell<br />

für Bechtolsheim eine archäologische<br />

Karte erstellt und erklärt.<br />

Besonders eindrucksvoll waren<br />

die Rekonstruktionszeichnungen<br />

zweier merowingischer Mühlenbefunde<br />

aus Bayern. Ähnlich<br />

dürften die Mühlen an der Selz<br />

im 8. Jahrhundert ausgesehen<br />

und funktioniert haben.<br />

Der Geschichtsvortrag war auch<br />

in diesem Jahr wieder ein besonders<br />

gelungener Abend für alle an<br />

der Bechtolsheimer Ortsgeschichte<br />

Interessierten.<br />

Merowingische Wassermühle, Rekonstruktion nach W. Czysz


HEIMATVEREIN<br />

39<br />

Merowingische Wassermühle,<br />

Rekonstruktion vor der Silhouette<br />

des Staudamms nach W. Czysz


40<br />

HEIMATVEREIN<br />

Bechtolsheim – die Anfänge<br />

Zum 15.-31. Juli des Jahres 767 wird Bechtolsheim<br />

erstmals urkundlich als Bertolfesheim erwähnt,<br />

Anlaß für eine 1250-Jahrfeier 2017.<br />

Wir können aber getrost davon ausgehen, dass<br />

Bechtolsheim zum Zeitpunkt seiner ersten<br />

schriftlichen Nennung bereits gut mehr als 250<br />

Jahre existierte und in dieser Zeit eine erhebliche<br />

Entwicklung durchlaufen hat (z.B. Weinbau,<br />

Mühlen). Dafür steht allein schon der Name der<br />

Siedlung. Er setzt sich zusammen aus einem<br />

männlichen Personennamen (etwa „Berchtolf“)<br />

und der Endung auf –heim. Diese patronymischen<br />

Ortsnamen auf –heim sind die älteste Namensgruppe<br />

im ländlichen rheinhessischen Siedlungsraum<br />

und kennzeichnend für die flächige<br />

Wiederbesiedlung in nachrömischer bzw. fränkischer<br />

Zeit ab etwa 500 n. Chr. Dies erklärt sich<br />

vor allem aus dem systematischen räumlichen<br />

Zusammenhang des archäologischen Phänomens<br />

der Reihengräberfelder des 6.- 8. Jahrhunderts<br />

mit den heutigen Ortskernen.<br />

Speziell für Bechtolsheim ist die Quellenlage<br />

momentan noch sehr lückenhaft. Trotzdem sei<br />

auf der Grundlage der verfügbaren Informationen<br />

und allgemeinen Erfahrungswerte schon<br />

jetzt ein mögliches Bild (Plan) der ältesten Ortstopographie<br />

gewagt.


HEIMATVEREIN<br />

41<br />

Naturräumliche Siedlungsgrundlage waren auch<br />

hier seitlich der Selz im Hügelland entspringende<br />

Quellbäche. Am Nordhang des Petersberges<br />

etwa die Engelborn-Quelle, deren Bach nach<br />

Nordwesten abfließt (Plan Nr. 3).<br />

Spuren eines älteren, längst versiegten Baches<br />

könnten sich im geologischen Kartenbild auch<br />

am Südende des historischen Ortsbereiches andeuten<br />

(Plan Nr. 5). Dort setzt sich ein alter Siedlungskern<br />

mit der oberirdisch nicht mehr wahrnehmbaren<br />

Marienkirche samt Kirchhof ab – im<br />

späten 15. Jahrhundert von der heutigen Kirche<br />

St. Maria und Christophorus abgelöst (Plan Nr.<br />

6). Dem alten Siedlungskern im Süden wird ein<br />

Name – Sulzheim – zugeordnet. Es könnte sich<br />

um einen alten –heim-Namen handeln.<br />

Dann allerdings stellt sich die Frage, woran sich<br />

der Name von Bechtolsheim festmacht. Bechtolsheim<br />

bezog sich in fränkischer Zeit wohl zunächst<br />

auf eine am Unterlauf des Engelborns aus<br />

topographischen<br />

Gründen anzunehmende,<br />

in<br />

ihrer Existenz<br />

noch unbewiesene<br />

Siedlung<br />

(Plan Nr. 1).<br />

Dieser Besiedlungsansatz<br />

war<br />

in fränkischer<br />

Zeit zunächst<br />

wohl so bedeutsam,<br />

daß nach<br />

ihm auch die<br />

gesamte Gemarkung<br />

benannt<br />

wurde.<br />

Später zog die<br />

im Süden gelegene<br />

Siedlung<br />

Sulzheim imm<br />

e r h i n d i e<br />

Ortskirche St.<br />

Marien an sich.<br />

Im Laufe des Mittelalters entstand dann – räumlich<br />

vermittelnd – zwischen beiden nach und<br />

nach unser heutiges Bechtolsheim (Plan Nr. 4).<br />

Der anzunehmende nördliche Siedlungskern –<br />

sozusagen das eigentliche „Ur-Bechtolsheim“ –<br />

wurde bei dieser jahrhundertelangen Entwicklung,<br />

wie es scheint, in einem fließenden Vorgang<br />

nach und nach restlos aufgesogen.<br />

Vielleicht gelingt eines Tages die Entdeckung sozusagen<br />

der Kronzeugen in Gestalt beiden fränkischen<br />

Siedlungskernen (Plan Nr. 1 und 6) zuzuordnender<br />

Reihengräberfelder. Ihre Lage im Gelände<br />

ließe sich aufgrund vieler regionaler Erfahrungswerte<br />

wenigstens grob festlegen (Plan<br />

Nr. 2 und 7).<br />

Lit.: M. Huyer/D. Krienke, Verbandsgemeinde<br />

Alzey-Land. Kreis Alzey-Worms. Denkmaltopographie<br />

Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler<br />

in Rheinland-Pfalz 20.1 (Worms<br />

2013) 68-83; 340.<br />

Dr. Ronald Knöchlein


42<br />

VERANSTALTUNGSKALENDER SEPTEMBER/OKTOBER<br />

Sa. 1. Sep 10:00 Jugendfeuerwehrtag der Verbandsgemeinde Freiwillige Feuerwehr<br />

Sa. 8. Sep 18:00 "Schlemmen in der Winzerschenke" Weingut Lutz<br />

So. 9. Sep Tag des offenen Denkmals<br />

So. 9. Sep 15:00 Ausstellungsöffnung im Museum im Glockenturm,<br />

mit Weinausschank<br />

Heimatverein<br />

Mi. 12. Sep Petersbergturnier bis einschließlich Sonntag 16. Sept. Schützenverein<br />

Mi. 12. Sep 15:00 Gemeindenachmittag Ev. Kirchengemeinde<br />

Sa. 15. Sep 10:00 Yoga-Erlebnistag Tanzsaal<br />

Mi. 19. Sep 13:00 Seniorenausflug der Ortsgemeinde Ortsgemeinde<br />

Do. 20. Sep 14:30 Seniorenkreis im Haus an der Kirche Kath. Kirchengemeinde<br />

Sa. 29. Sep 18:30 Bremserabend im Weingut Lutz VdK OV Bechtolsheim<br />

Sa. 29. Sep 20:00 Don Ross - Fingerstyle from Canada KulturGut<br />

Mo. 1. Okt Herbstferien, erster Ferientag<br />

Mi. 3. Okt Tag der Deutschen Einheit<br />

Fr. 12. Okt Herbstferien, letzter Ferientag<br />

Sa. 13. Okt 18:00 "Schlemmen in der Winzerschenke" Weingut Lutz<br />

Do. 18. Okt 14:30 Seniorenkreis mit Erntedankfest im Haus an der Kirche Kath. Kirchengemeinde<br />

Fr. 19. Okt 18:30 Jahreshauptversammlung VdK OV Bechtolsheim<br />

Sa. 20. Okt 11:00 Yoga für mehr Leichtigkeit Tanzsaal<br />

Sa. 20. Okt 11:00 Michael Fix Gitarren-Workshop KulturGut<br />

Sa. 20. Okt 17:00 Erntedankgottesdienst Ev. Kirchengemeinde<br />

Sa. 20. Okt 20:00 Michael Fix Konzert KulturGut<br />

So. 21. Okt 11:00 Michael Fix Gitarren-Workshop KulturGut<br />

Di. 23. Okt 17:30 Vorbesprechung Adventsfenster im Rathaus Adventsfensterteam<br />

Mi. 24. Okt 15:00 Gemeindenachmittag Ev. Kirchengemeinde<br />

Do. 25. Okt 17:30 Dämmerschoppen beim Valentin CDU Bechtolsheim<br />

Fr. 26. Okt 19:00 Terminabstimmung 2019 der Ortsschelle Heimatverein<br />

Sa. 27. Okt 13:00 Kürbisfestival SPD-Hütte SPD<br />

Sa. 27. Okt 18:30 Schlachtfest in der Musikhalle Musikzug<br />

Mi. 31. Okt Reformationstag<br />

Mi. 31. Okt 19:30 Gottesdienst zum Reformationstag in Spiesheim Ev. Kirchengemeinde


IMPRESSUM BECHTOLSHEIMER ORTSSCHELLE<br />

43<br />

Ausgabe 4 - Juli/August 2018 - Jahrgang 33<br />

Herausgeber:<br />

Heimatverein Bechtolsheim e.V.,<br />

vertreten durch den 1. Vorsitzenden<br />

Dr. Jens Dolata<br />

Langgasse 22<br />

55234 Bechtolsheim<br />

E-Mail: vorstand@heimatverein-bechtolsheim.de<br />

www.ortsschelle-bechtolsheim.de<br />

Bankverbindung:<br />

IBAN DE66 5509 1200 0045 0277 08<br />

bei der Volksbank Alzey-Worms e.G.<br />

Leserbriefe (nur namentlich gekennzeichnete) und Beiträge<br />

der Ortsgemeinde, der Kirchengemeinden und von Bechtolsheimer<br />

Ortsvereinen, insbesondere Veranstaltungsankündigungen<br />

können in elektronischer Form beim Herausgeber<br />

eingereicht werden. Eine Verpflichtung zum Abdruck<br />

besteht nicht, Kürzungen und Layoutänderungen bleiben<br />

vorbehalten. Für unverlangt eingereichte Beiträge übernimmt<br />

der Herausgeber keine Haftung.<br />

Bitte beachten!<br />

Redaktionsschluß<br />

für die 5. Ausgabe 2018<br />

ist der 1. Oktober<br />

Redaktion:<br />

Dr. Jens Dolata (Hrsg.)<br />

Rudolf Flick<br />

Margit Scheller<br />

Verantwortlicher für Veranstaltungskalender:<br />

Dr. Harald Strecker<br />

E-Mail: OrtsschelleTermine@t-online.de<br />

Layout: Ronald Flick<br />

Auflage: 1.000 Stück<br />

Erscheinungsweise ab Jahrgang 30, 2015:<br />

Zweimonatlich, jeweils Ende Februar, April, Juni, August,<br />

Oktober, Dezember.<br />

Kostenlose Verteilung an alle Haushalte in Bechtolsheim.<br />

Bestellung von 6 Ausgaben = 1 Jahrgang, einschließlich<br />

Postzustellung: 18 Euro, schriftlich oder per E-Mail erbeten<br />

an den Herausgeber.<br />

Für alle Beiträge (Texte und Bilder) gilt Urheberschutz.<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge und speziell Leserbriefe<br />

sind nicht in jedem Fall Meinung des Herausgebers.<br />

Einlieferer und Unterzeichner verantworten ihre Beiträge<br />

selbst.<br />

Die Preisliste für Werbeanzeigen kann beim Herausgeber<br />

angefragt werden.<br />

Der Heimatverein Bechtolsheim wird die vollständigen<br />

Ausgaben ab Jahrgang 30, 2015 unter<br />

www.ortsschelle-bechtolsheim.de,<br />

sowie in der Stadtbibliothek Mainz als Regionalbibliothek<br />

für Rheinhessen öffentlich verfügbar machen.<br />

Bild Titelseite: Carsten Selak<br />

Seniorengymnastik<br />

Montags um 14 Uhr<br />

in der Musikhalle<br />

Kontakt: Rosi Winter<br />

Bitte senden Sie<br />

Terminänderungen stets an<br />

OrtsschelleTermine@t-online.de<br />

Evangelische ö!entliche Bücherei<br />

Neue Öffnungszeiten ab September 2018:<br />

Montag und Dienstag von 17 bis 19 Uhr<br />

Freitag von 8 bis 10 Uhr<br />

Während der Schulferien ist die Bücherei geschlossen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!