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Internet Jahresbericht 2018

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er die Uhrzeit im ganz Ursprünglichen sucht,<br />

findet sie in den Blüten. In den Blüten der<br />

WUmweltstation vom Kloster Waldsassen. Auf<br />

einem kleinen Beet, direkt am Gartenschulhaus, sind sie<br />

liebevoll in die Erde gepflanzt: Die Astlose Graslilie oder<br />

die Karthäusernelke, die Weiße Seerose oder das<br />

Eiskraut. Insgesamt ungefähr zwei Dutzend Arten. „Jede<br />

Pflanze hat eine bestimmte Zeit, bei der sie ihre Blüten<br />

öffnet“, sagt die Leiterin Johanna Härtl. Das<br />

Tausendgüldenkraut etwa regt sich um neun Uhr, da ist<br />

der Waldsauerklee schon lange wach, dieser<br />

Frühaufsteher – seine Blüte öffnet sich gegen fünf.<br />

Erdacht hat diese Uhr einst der berühmte Carl von Linné.<br />

Im Botanischen Garten der schwedischen Stadt Uppsala<br />

baute er seine Blumenuhr an, das war 1745. Es wird<br />

überliefert, dass sein bunter Chronometer nicht nur<br />

fleißig vor sich hin gewachsen ist, sondern auch bis auf<br />

fünf Minuten genau die Zeit angezeigt hat. „Das ist ein<br />

k l e i n e s B e i s p i e l d e r P h ä n o l o g i e , d e r<br />

Naturbeobachtungen. Sehr spannend. Wenn es aber um<br />

unsere Öffnungszeiten geht, schauen wir schon auf<br />

moderne Uhren. Sonst warten die Gäste womöglich“,<br />

lacht Johanna Härtl. Zumal der Waldsassener Nachbau<br />

der Linné-Uhr genaugenommen die natürliche<br />

schwedische Zeitzone hat. Denn wann sich Blüten<br />

öffnen, hängt nicht nur von der Sonne, sondern auch vom<br />

Standort, also dem Breitengrad ab. „Aber wir wollen ja<br />

bei uns zeigen, was die Natur alles kann“, sagt Johanna<br />

Härtl. Oder wie sie halt so tickt.<br />

Die junge Frau stammt aus Liebenstein, zog aber zum<br />

Studieren für einige Jahre aus der Oberpfalz weg.<br />

Geographie in Augsburg, Umweltplanung und<br />

Ingenieur-Ökologie in München. Dann ist sie jedoch<br />

wieder hier gelandet, in der Oberpfalz, was „richtig toll“<br />

sei. Seit knapp zwei Jahren leitet sie mit Herrn<br />

Altbürgermeister Kellner an ihrer Seite nun die<br />

Umweltstation, staatlich anerkannt ist die Einrichtung

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