Die Kraft des Evangeliums 4/18
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Eine Stimme für Verfolgte sein<br />
GEDENKEN<br />
In Hebräer 13,3 lesen wir: »Gedenkt an die Gefangenen,<br />
als wärt ihr Mitgefangene, und derer, die misshandelt<br />
werden, als solche, die selbst auch noch im<br />
Leib leben.«<br />
Es ist also ein biblischer Auftrag, an sie zu denken,<br />
und zwar so, als wären wir mit ihnen im Gefängnis<br />
eingesperrt. Welche Hilfe würden wir uns dann wünschen?<br />
Sagen Sie jetzt bitte nicht zu schnell: »Ich<br />
befinde mich nicht in dieser Situation, ich kann mir<br />
das nicht vorstellen, also …«! Denkt an die Gefangenen!<br />
Es ist ein zusätzlicher Schmerz für das leidende<br />
Herz, wenn man merkt, dass andere nicht mehr an<br />
dich denken. Durch persönliche Kontakte mit unterdrückten<br />
Christen haben wir die Möglichkeit, ihnen<br />
zu sagen, dass wir sie nicht vergessen haben. Und<br />
wie sehr schätzen sie dieses Mitgefühl, auch wenn<br />
es lediglich ein Gruß ist!<br />
<strong>Die</strong>se Geschwister können für uns ein Vorbild<br />
sein, wenn wir selbst in schwierigen Situationen<br />
stehen. Situationen, die vielleicht ganz anderer<br />
Art sind, aber in denen wir von diesen Christen<br />
lernen können, wie sie ausharren im Gebet, ihre<br />
Hoffnung auf Gott setzen und alles nur von Ihm erwarten,<br />
wohin der Weg auch führt. Es schützt uns<br />
vor Selbstmitleid, wenn wir auf das Leiden anderer<br />
sehen.<br />
Denkt an die Gefangenen – und zwar vor allem<br />
im Gebet! Denn wohin können wir mit der Not dieser<br />
Menschen eher kommen, als vor den Thron <strong>des</strong><br />
allmächtigen Gottes?<br />
GEBETE<br />
Dem Prediger einer Hausgemeinde in Ostasien, der<br />
selbst schwere Verfolgung vonseiten der Behörden<br />
erlebte, wurde einmal die Frage gestellt: »Wofür sollen<br />
wir beten, wenn wir an Sie denken?« Der Prediger erklärte,<br />
warum wir nicht für ihre Befreiung aus dieser<br />
Verfolgung beten sollten. Das würde nämlich keinen<br />
wahren Frieden bringen. Er bat darum, zu beten, dass<br />
sie durch die <strong>Kraft</strong> Gottes im Glauben standhaft bleiben<br />
können, wenn sie befragt werden, und dass sie<br />
Gottes Namen nicht verleugnen, auch wenn schwere<br />
Folterungen darauf folgen. »Betet darum, dass es<br />
zum Zeugnis dient, wenn wir durch Gottes <strong>Kraft</strong> fest<br />
stehen. Und denkt bitte nicht, dass wir ›Helden‹ oder<br />
›Superchristen‹ seien, denn in eigener <strong>Kraft</strong> wäre es<br />
uns unmöglich, standzuhalten. Es ist für uns ein Privileg,<br />
dieses Kreuz in der Nachfolge <strong>des</strong> Herrn auf<br />
uns zu nehmen. In diesen Leiden und der Trübsal lernen<br />
wir, alles allein von Ihm zu erwarten.«<br />
Ist es nicht wichtig, dass Gottes Kinder in diesem<br />
Leben lernen, den Fußstapfen ihres Meisters nachzufolgen?!<br />
Wenn wir bald die ewige Herrlichkeit mit<br />
Ihm teilen dürfen, sollten wir dann hier auf Erden<br />
nicht bereit sein, auch mit Ihm zu leiden?<br />
Der Prediger erklärte: »Wir beten für euch!« Im<br />
freien Westen erfordert es zunächst kein großes<br />
Opfer, ein Christ zu sein; uns wird <strong>des</strong>wegen nicht<br />
die Arbeitsstelle gekündigt, wir werden nicht vom<br />
Studium ausgeschlossen, es gibt keine Hausdurchsuchung<br />
vonseiten der Polizei, die prüfen, ob Bibeln<br />
oder biblische Literatur im Haus vorhanden sind;<br />
Kontakte zu Christen sind nicht verboten … Aber sichert<br />
uns diese scheinbare Freiheit wahren Frieden?<br />
<strong>Die</strong> Christen, die in Gebieten leben, wo sie um ihres<br />
Glaubens willen verfolgt werden, beten für ihre<br />
Brüder und Schwestern im Westen, dass sie bei all<br />
ihrem Reichtum und ihrer »Ruhe« nicht schwach im<br />
Glauben werden.<br />
»Vor diesem allem aber werden sie Hand an euch legen und euch verfolgen<br />
und in Synagogen und Gefängnisse übergeben und vor Könige und Fürsten führen um<br />
Meines Namens willen. Das wird euch aber Gelegenheit zum Zeugnis geben. So<br />
nehmt euch nun zu Herzen, dass ihr eure Verteidigung nicht vorher überlegen sollt;<br />
denn Ich will euch Weisheit und Fähigkeit zu reden geben, der alle eure Widersacher<br />
nicht werden widersprechen noch widerstehen können.« (Lukas 21,12-15)<br />
8 Voice of Hope Nr. 4/20<strong>18</strong>