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ZUKUNFTSWERKSTATT<br />

Kiwanis-Clubs in Deutschland, in Europa und auf der ganzen<br />

Welt zeigen eine große Vielfalt in ihren Strukturen, Konzepten<br />

und Aktivitäten. Und doch haben wir (wie auch unsere Marktbegleiter)<br />

ein Problem: eine große Schublade.<br />

RAUS<br />

AUS<br />

DER<br />

Die Schublade heißt „Service-Club“. Sie steckt in einer eleganten, aber ein<br />

wenig in die Jahre gekommenen Kommode. Die Schublade ist ausgekleidet<br />

mit Brokat oder Samt, der hier und da zwar schon ein wenig verschlissen<br />

ist, aber noch immer an den Glanz vergangener Zeiten erinnert. Auch wenn<br />

viele Clubs heute modern daherkommen - die Schublade ist noch immer da.<br />

Service-Clubs treffen sich an festgelegten Daten, in einer fest verankerten<br />

Frequenz immer im selben Lokal zum Meeting. Es wird gespeist, dann gibt<br />

es einen eloquenten Vortrag, Organisatorisches wird ausgiebig diskutiert<br />

und schließlich beendet gepflegte Plauderei den Abend. Zwei- bis dreimal<br />

im Jahr werden auf dem Weihnachtsmarkt Waffeln gebacken, ein Chorkonzert<br />

organisiert oder ein Charity-Golfturnier veranstaltet. Der Altersdurchschnitt<br />

der Mitglieder liegt bei 60 (plus) Jahren. Gewinnen wir so<br />

neue und jüngere Menschen für die Kiwanis-Idee?<br />

Organisations-Struktur, Fundraising-Aktivitäten, Club-Meetings - da ist<br />

meist wenig Originelles zu sehen. So entstehen Schubladen in den Köpfen,<br />

aus denen es nur schwer herausgeht. Wenn wir aber fit fürs 21. Jahrhundert<br />

werden wollen, führt kein Weg daran vorbei. Raus aus der Schublade!<br />

Sicher kein einfacher, aber auf jeden Fall ein lohnender Weg. Neben dem<br />

klassischen Club-Modell (siehe oben) gibt es auch andere denkbare Varianten:<br />

3-2-1-Clubs: Drei Treffen im Monat (oder Quartal) mit konkreten sozialem<br />

Engagement, zwei gesellige Treffen zur Freundschaftspflege und nur<br />

ein kurzes Arbeitsmeeting für organisatorische Fragen.<br />

(Business-)Frühstücks-Clubs treffen sich in einem Café und beginnen<br />

den Arbeitstag auf kiwanische Art und Weise.<br />

Online-Clubs sehen sich nur zwei bis dreimal im Jahr persönlich. Regelmäßige<br />

Meetings finden online statt. Beispielhaft hierfür ist der Kiwanis-Club<br />

Deutschland Netzwerk.<br />

„Flex-Clubs“: Ein solcher Club hat so gut wie keine festen Meetings<br />

oder Prozeduren. Die Mitglieder verabreden sich über digitale Medien in<br />

wechselnder Zusammensetzung und treffen sich an wechselnden Orten.<br />

Dabei werden dann Aktivitäten geplant und Freundschaften gepflegt. (Der<br />

holländische Club ´t Gooi trifft sich zum Beispiel im Wohnzimmer der<br />

Präsidentin.)<br />

Firmen-Clubs: Hierbei sind die Mitglieder Kollegen eines Unternehmens.<br />

Auf diese Weise können Firmen den Zusammenhalt stärken und<br />

gesellschaftliche Verantwortung zeigen.<br />

Satelliten-Clubs: Solche Clubs sind Ableger eines bestehenden „Basis“-Clubs.<br />

Die Mitglieder gehören formal dem Basis-Club an, treffen und<br />

engagieren sich aber an einem anderen Ort. Ein Satelliten-Club kann so<br />

der Ausgangspunkt für eine Club-Neugründung oder ein Rettungsanker<br />

für einen Club sein, der einen Neuanfang wagen will. Ein Satelliten-Club<br />

braucht auch kein eigenes Präsidium.<br />

Die Liste kann sicher noch weiterentwickelt werden. Das kann gelingen,<br />

wenn klassische Denkmuster verlassen werden. Gelten bei Kiwanis die vier<br />

Grundsätze der Betriebswirtschaft (*1. „Das haben wir schon immer so<br />

gemacht!“ 2. „Das haben wir noch nie so gemacht!“ 3. „Da könnte ja jeder<br />

kommen!“ und 4. „Der Chef will das nicht!“*) oder sind wir bereit, aus der<br />

Schublade zu klettern? Fakt ist, dass sich die Welt ändert. Das können wir<br />

ignorieren oder uns darauf einstellen.<br />

Autor: Axel Götze-Rohen<br />

Bild: pixabay<br />

https://de.kiwanis.news/400640<br />

SCHUBLADE!<br />

18 Kiwanis-Magazin | Winter 2018

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