CAMPULS Wintersemester 18/19 Ausgabe 2
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Text Eva Eß<br />
Fotos Mario Naegele & Archiv Bernt Jahnel<br />
EIN LEBEN AUF<br />
DEM SKATEBOARD<br />
Es ist ein warmer Herbsttag. Die Mittagssonne steht im Zenit.<br />
Bernt Jahnel lehnt entspannt in einem Stuhl vor seinem Skateshop am Münsterplatz.<br />
Er trägt eine Cap, um seine Augen vor dem Sonnenlicht zu schützen, und ein schwarzes<br />
T-Shirt mit dem Logo seines Geschäfts: Ein gelber Elefant auf einem Skateboard und darunter<br />
der Markenname Frontline. In der rechten Hand hält er ein kühles Radler und in seinem Gesicht<br />
liegt der Ausdruck purer Gelassenheit.<br />
Das Skaten ist Jahnels Lebensstil. Mit etwa zwölf Jahren steht er zum ersten Mal auf dem<br />
Brett und was als Hobby beginnt, entwickelt sich zu einer Karriere als professioneller Skateboarder.<br />
15 Jahre lang verdient er damit sein Geld und verbringt circa zwei Drittel des Jahres im Ausland.<br />
Er nimmt an vielen Wettbewerben, vor allem im Bereich Halfpipe, teil und skatet unter<br />
anderem in Europa, Amerika oder Australien. Am Bodensee gefällt es ihm aber immer noch am<br />
besten: „Wenn man so viel unterwegs ist, weiß man, wie schön es daheim ist“, findet der gebürtige<br />
Konstanzer.<br />
Inzwischen ist Bernt Jahnel 49 Jahre alt und stolzer Vater eines vierjährigen Sohnes.<br />
Die Zeit als Pro-Skater endet in seinen frühen 30ern und geht fließend über in die Arbeit in<br />
seinem Skateshop, den er bereits während seiner aktiven Karriere zusammen mit einem<br />
ehemaligen Schulfreund aufbaut. „Ich arbeite so viel, bis ich meinen Ansprüchen gerecht<br />
werde und in der restlichen Zeit genieße ich das Leben“, sagt Jahnel. Deswegen<br />
gehe es ihm in der Selbständigkeit nicht darum, reich zu werden, sondern<br />
seine Zeit selbst einteilen zu können. Sein Laden am Münsterplatz hat sich<br />
indes auf Hardware spezialisiert. Kleidung und Schuhe gibt es vor allem<br />
für männliche Kunden, sind aber größtenteils auch unisex tragbar.<br />
KULTUR