EMPUR Geniax Planungshandbuch 2020
Planungshandbuch 2020
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<strong>Geniax</strong> <strong>Planungshandbuch</strong><br />
Grundlagen<br />
Aufheizoptimierung<br />
• Aufheizoptimierung nach<br />
mehrstündiger Heizunterbrechung<br />
• Heiz-Ende-Optimierung<br />
Das Aufheizen nach der Absenkphase (z.B. Nachtabsenkung)<br />
beginnt nicht erst mit dem Beginn der eingestellten Nutzungszeit<br />
(z.B. 6 Uhr morgens), sondern bereits früher, so dass zur<br />
Nutzungszeit die Soll-Raumtemperatur bereits erreicht ist.<br />
Statt einer pauschalen Vorverlegung des Aufheizbeginns um<br />
z.B. eine Stunde auf 5 Uhr morgens, wird durch dieses Verfahren<br />
die Zeit im Absenkbetrieb möglichst lange gehalten.<br />
Es wird frühzeitig begonnen, die Raumtemperatur sukzessive<br />
über einen bestimmten Zeitraum vor Beginn der eingestellten<br />
Nutzungszeit langsam anzuheben. Bei der Heiz-Ende-Optimierung<br />
wird vor Ende der Nutzungszeit sensibel begonnen, die<br />
Beheizung zu reduzieren. Das geschieht über geringfügiges<br />
Absinken von 0,5 K unter den Sollwert des Raumes.<br />
Beide Vorgänge kann der Regler in jedem Raum mit Berücksichtigung<br />
des individuellen thermischen Verhaltens eigenständig<br />
anlernen und speichern.<br />
Schnellaufheizung<br />
Wenn ein Raum nach dem Betreten schnell aufgeheizt werden<br />
soll, kann durch Raum-Temperatureinstellung am Bediengerät<br />
die Heizkurve übersteuert werden. Durch eine erhöhte Vorlauftemperatur<br />
wird der Raum schneller als gewöhnlich aufgeheizt.<br />
Handtuchtrockner-Funktion<br />
Der Handtuchtrockner im Bad kann separat von der Heizfläche<br />
angesteuert werden. Er ist von der Raumtemperaturregelung<br />
entkoppelt und wird zeitlich begrenzt mit der Vorlauftemperatur<br />
gemäß Heizkurve angefahren.<br />
Ansteuerung des Wärmeerzeugers<br />
Beim Wärmeerzeuger kann über eine Schnittstelle 0 – 10 V<br />
eine gewünschte Vorlauftemperatur angefordert werden. Sollte<br />
der Wärmeerzeuger diese Schnittstelle nicht haben, kann<br />
dieser über einen potenzialfreien Kontakt (230 V), ohne Anforderung<br />
einer bestimmten Vorlauftemperatur, ein- und ausgeschaltet<br />
werden.<br />
Ansteuerung von bis zu zwei Heizkreisen<br />
Über zwei weitere 0 – 10-V-Schnittstellen für 3-Wege-Mischer<br />
oder 2-Wege-Motorventile können insgesamt bis zu zwei Heizkreise<br />
individuell gesteuert werden, z.B. um Heizkreise mit<br />
Flächenheizung und Heizkreise mit Heizkörpern mit unterschiedlichen<br />
Temperaturniveaus zu versorgen.<br />
Adaptiver hydraulischer Abgleich<br />
Über die Erfassung von Systemtemperaturen stellt das <strong>Geniax</strong><br />
System unabhängig von der Raumtemperatur-Regelung selbsttätig<br />
die Drehzahlen der Pumpen so ein, dass an den Heizflächen<br />
die erforderlichen Heizleistungen erreicht werden. Das<br />
System wird somit auf die Anforderungen angepasst (adaptiv)<br />
und hydraulisch abgeglichen. Die Funktion ist nach VOB Teil<br />
C anerkannt.<br />
Hydraulischer Abgleich durch Projektierung<br />
Alternativ zum adaptiven hydraulischen Abgleich ist auch<br />
ein hydraulischer Abgleich durch Projektierung möglich und<br />
je nach Anlage auch erforderlich. Dies erfolgt durch die Begrenzung<br />
der Soll-Drehzahl auf einen rechnerisch ermittelten<br />
Vorgabewert. Die Drehzahlen werden in der Projektierung aus<br />
Volumenstrom und Förderhöhe mit Hilfe einer hinterlegten Tabelle<br />
ermittelt und in der Anlagenkonfiguration eingestellt. Die<br />
Funktion ist nach VOB Teil C anerkannt.<br />
Überwachungsoptionen<br />
Pumpenkick<br />
Um Pumpenblockaden bei langen Stillstandzeiten zu verhindern,<br />
wird jede Pumpe, die in den letzten 24 Stunden nicht<br />
gelaufen ist, für die Dauer eines Regelzyklus angesteuert.<br />
Heizflächenfrostschutz<br />
Bei Unterschreitung einer kritischen Medientemperatur (z.B.<br />
3 °C) wird die betreffende Pumpe für einen parametrierbaren<br />
Zeitraum angesteuert.<br />
Wärmeerzeugerfrostschutz<br />
Bei Unterschreiten einer kritischen Außentemperatur (z.B.<br />
3°C) wird die am Wärmeerzeuger angemeldete Soll-Vorlauftemperatur<br />
mindestens auf eine Wärmeerzeuger-Frostschutztemperatur<br />
(z.B. 30°C) gesetzt.<br />
Heizkreisfrostschutz<br />
Bei Unterschreitung einer kritischen Temperatur am Sekundärvorlauftemperatursensor<br />
(z.B. 3°C) werden alle Pumpen des<br />
betroffenen Heizkreises für einen parametrierbaren Zeitraum<br />
angesteuert.<br />
Sicherheitstemperaturbegrenzung bei Fußbodenheizung<br />
(ersetzt nicht das Sicherheitsthermostat laut Heizanlagenverordnung)<br />
Bei unzulässig hoher mittlerer Temperatur im Estrich (z.B.<br />
45°C bei Gussasphalt-Estrichen, 55°C bei Calciumsulfat- und<br />
Zementestrichen) über einen bestimmten Zeitraum wird die<br />
Pumpe zeitweilig abgeschaltet.<br />
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