EMPUR Geniax Planungshandbuch 2020
Planungshandbuch 2020
Planungshandbuch 2020
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<strong>Geniax</strong> <strong>Planungshandbuch</strong><br />
Grundlagen<br />
Einsatzgrenzen<br />
Trotz der bis hier beschriebenen Vielseitigkeit gibt es aber<br />
auch Grenzen, die bei der Planung zu beachten sind.<br />
• 1-Rohr-Systeme eignen sich aus hydraulischen Gründen<br />
nicht für den Einsatz des <strong>EMPUR</strong> ® <strong>Geniax</strong> Systems.<br />
• Das <strong>EMPUR</strong> ® <strong>Geniax</strong> BUS-System, das sowohl zur Datenübermittlung<br />
als auch zur Spannungsversorgung der Busteilnehmer<br />
benutzt wird, kann bis zu 128 Teilnehmer miteinander<br />
verbinden. Werden mehr als 128 Teilnehmer benötigt,<br />
muss ein weiterer Server eingesetzt werden.<br />
• Die Gesamtlänge des Buskabels darf pro Segment 1.000 m<br />
nicht überschreiten.<br />
• Der Betrieb von Flächenheizsystemen mit dem <strong>Geniax</strong><br />
System ist ebenso wie mit Durchgangen uneingeschränkt<br />
möglich. Auch hier sind bei der Berechnung und Planung die<br />
maximalen Förderdaten der <strong>Geniax</strong> Pumpen zu beachten.<br />
• Die Qualität des Heizmediums muss die VDI 2035 erfüllen.<br />
Zur Vermeidung von Schäden durch Steinbildung sind die<br />
Härtebildner aus dem Füll- und Ergänzungswasser zu entfernen.<br />
Die Korrosionswahrscheinlichkeit nimmt in der Regel<br />
mit sinkender elektrischer Leitfähigkeit ab. Aus diesem<br />
Grund sind die Richtwerte für den salzarmen Betrieb nach<br />
VDI 2035 Blatt 2 anzuwenden.<br />
• Der Server benötigt für die 0 – 10-V-Schnittstellen eine SELV-<br />
Anbindung. Die Serverrelais für Wärmeerzeuger und<br />
Alarmausgang sind oberhalb von 6,3 A (bei alter Serverbaureihe<br />
vor 09/2013 oberhalb von 2 A) separat abzusichern.<br />
• <strong>EMPUR</strong> ® <strong>Geniax</strong> besitzt eine interne Überwachung der Übertemperatur,<br />
die bei Überschreitung zum Ausschalten der<br />
Pumpen führt. Sicherheitsvorrichtungen gemäß nationalen<br />
Vorschriften (wie z.B. die thermostatische Übertemperaturabsicherung<br />
für FBH) werden jedoch nicht durch das <strong>Geniax</strong><br />
System abgedeckt und sind wie bei anderen Regelungssystemen<br />
bauseits vorzusehen.<br />
• Die Taupunktüberwachung für die Kühlfunktion muss bauseits<br />
(beispielsweise durch den Kälteerzeuger) erfolgen.<br />
Die Anforderung Kühlfunktion wird dem Server als 230-V-<br />
Signal (z.B. von der Wärmepumpe) zur Verfügung gestellt.<br />
Die Taupunktüberwachung ist mit diesem Freigabekontakt<br />
in Reihe zu schalten.<br />
Wie plane ich ein dezentrales<br />
Pumpensystem <strong>EMPUR</strong> ® <strong>Geniax</strong>?<br />
Beachtung des Zusammenspiels<br />
Wird der Einsatz dezentraler Pumpen geplant, so muss stets das<br />
System als Ganzes betrachtet werden, denn am Ende der integralen<br />
Planung soll ein optimales Zusammenspiel aller Komponenten<br />
stehen. Die Übersicht Planungsschritte auf S. 21 verdeutlicht<br />
den nicht linearen Charakter des Planungsprozesses.<br />
Gebäude und Präferenzen des Bauherrn<br />
Ausgangspunkt ist natürlich das Gebäude mit seinem spezifischen<br />
Wärmebedarf. Die Wünsche des Bauherrn nach bestimmten<br />
Wärmeübergabesystemen, wie Fußboden- und/oder<br />
Durchgangheizungen, bilden zusammen mit den physikalischen<br />
Gegebenheiten den Startpunkt der Planung.<br />
Wärmeerzeuger<br />
Die Wahl des Wärmeerzeugers bestimmt für das <strong>Geniax</strong> System<br />
weitere Eigenschaften. Je nachdem, ob der Wärmeerzeuger<br />
über eine integrierte Pumpe verfügt und/oder eine Mindestumlaufwassermenge<br />
benötigt, kann eine hydraulische<br />
Entkopplung von Primär- und Heizkreisen erforderlich sein.<br />
Um die Möglichkeit der Vorlauftemperaturoptimierung nutzen<br />
zu können, eignen sich am besten Wärmeerzeuger mit einer<br />
0 – 10-V-Schnittstelle zu ihrer Regelung.<br />
Wärmeverteilung<br />
Die Wärmeverteilung muss die festgelegten Vorgaben erfüllen.<br />
Gleichzeitig sollte sie optimal die Möglichkeiten des Einsatzes<br />
dezentraler Pumpen nutzen. Dabei sind die Förderhöhen der<br />
Pumpen zu beachten. Hierbei muss gegebenenfalls zwischen<br />
mehreren möglichen hydraulischen Varianten gewählt werden.<br />
Unterschiedliche Möglichkeiten zur optimalen Verteilung werden<br />
im Kapitel Anlagenschaltbilder dargestellt. Hinweise zur<br />
Dimensionierung der jeweils benötigten Aggregate finden sich<br />
im Kapitel Wärmeverteilung und Anbindung der Heizkreise.<br />
Sollen in einem Raum zwei unterschiedliche Heizsysteme<br />
zum Einsatz kommen (z.B. im Bad mit Fußbodenheizung und<br />
Handtuchtrockner mit getrennten Systemtemperaturen), ist<br />
das problemlos möglich! Hierfür können alle Raumbediengeräte<br />
eingesetzt werden.<br />
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