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kiddies 2019

Das Magazin für junge Mütter und Väter

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D<br />

FOTOS: Getty Images/Anita Vela Photography (1)/Willie B. Thomas (1)<br />

Der instinktive Drang, sich völlig und ganz dem Neugeborenen<br />

zu widmen, nimmt die ersten Tage und Wochen nach der<br />

Geburt komplett in Anspruch. Die Folgen bei den „neugeborenen“<br />

Eltern sind allerdings oft: bleierne Müdigkeit und ein<br />

Chaos der Gefühle, geleitet von der Frage: „Wie finde ich mich<br />

in der neuen Rolle zurecht?“ Hinzu kommt die Erinnerung an<br />

die Geburt – besonders bei der Frau –, an ihre körperliche<br />

Veränderung, auch durch die Schwangerschaft. Wo bleibt da<br />

noch Raum für Frau-Mann-Gefühle, geschweige denn Sex?<br />

Sicher: Das erste Mal wieder Sex nach der Geburt, das ist eine<br />

seltsame Vorstellung, aber auch ein kleiner Neustart. Denn<br />

nach der Geburt ist nichts wie vor der Geburt: Der erste Sex<br />

„danach“ ist für viele Paare daher aufregend und neu. Umso<br />

wichtiger ist es, nichts zu überstürzen, sondern es langsam<br />

angehen zu lassen. Denn irgendwann kommt der Wunsch<br />

nach Sex ganz von allein zurück.<br />

Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt oder der Verhütung<br />

steht dann im Fokus. Die meisten Gynäkologen empfehlen<br />

dringend, nach der Niederkunft eine Sexpause von drei bis<br />

sechs Wochen einzulegen – solange die Frau noch roten oder<br />

gelblichen Ausfluss, den so genannten Wochenfluss, hat.<br />

Denn durch Ablösung der Plazenta entsteht in der Gebärmutter<br />

eine Wunde, die in dieser Zeit heilt. Das Infektionsrisiko<br />

ist währenddessen sehr hoch. Wenn die Lust auf Sex bei beiden<br />

jedoch groß ist, sollten die Partner, um gefährliche Infektionen<br />

zu vermeiden, beim Verkehr unbedingt ein Kondom<br />

verwenden.<br />

Viele Frauen fragen sich auch, ob es schmerzen wird oder ob<br />

sie nach der Geburt überhaupt noch attraktiv sind. In ihrem<br />

Körper hat sich durch die Schwangerschaft und Geburt Erhebliches<br />

verändert. So kann es sein, dass manche – insbesondere<br />

nach einem Dammschnitt – noch Schmerzen<br />

empfinden. Bis zu ihrer vollständigen Rückbildung nach einigen<br />

Wochen kann die Berührung der Gebärmutter durch den<br />

Penis für die Frau unangenehm sein. Die wichtigste aller Regeln<br />

lautet daher: Der Sex macht erst dann wieder Spaß,<br />

wenn beide ihn auch wirklich wollen.<br />

Denn tatsächlich kommt eine Geburt für den Körper mit einer<br />

alles verändernden Wucht daher: Bei einer natürlichen Entbindung<br />

presst die Frau das Baby durch ihre Vagina, dadurch<br />

ist diese selbstredend zunächst weiter als vorher. Aber was<br />

Nach der Geburt zählt vor allem: Zärtlichkeit. Der Wunsch<br />

nach Sex kommt irgendwann ganz von allein zurück<br />

oftmals nicht gesagt wird: Sie zieht sich nach einiger Zeit<br />

wieder zusammen, und Sex nach der Geburt macht dann<br />

mindestens genauso viel Spaß wie vorher.<br />

Unterstützend für die Beckenbodenmuskulatur der Frau wirkt<br />

die Rückbildungsgymnastik. Bei den entsprechenden Kursen<br />

kommen junge Mütter zudem ins Gespräch mit anderen<br />

Frauen, die Ähnliches erleben. Das größte Problem, das<br />

viele nach Schwangerschaft und Geburt haben, ist tatsächlich<br />

der Umgang mit dem eigenen, veränderten Körper: Die<br />

Bauchdecke ist schlaff, die Kilos purzeln nicht im Nu wieder,<br />

und viele wissen nicht, ob ihre Vagina überhaupt noch<br />

„schön“ ist. Doch schon nach wenigen Wochen hat sich<br />

„unten rum“ alles zurückgebildet und sieht aus wie vor der<br />

Geburt. Die meisten Männer sind da im Übrigen gar nicht so<br />

kritisch. Denn viele finden an ihrer Frau dies am attraktivsten:<br />

ihr Selbstbewusstsein.<br />

Allerdings sollte, wer nicht gleich „nachlegen“ will, unbedingt<br />

verhüten. Denn hartnäckige Gerüchte, dass man nach einer<br />

Geburt nicht schwanger werden kann oder dass man durch<br />

Stillen automatisch verhütet,<br />

sind schlicht falsch! Neben<br />

dem Klassiker Kondom bietet<br />

sich für Stillende eine Pille<br />

ohne Östrogene an, da diese<br />

in die Muttermilch übergehen<br />

und zum Baby gelangen<br />

würden. Sechs bis acht Wochen<br />

nach der Geburt ist<br />

auch eine Kupfer- oder Hormonspirale<br />

möglich.<br />

Rat im Netz<br />

www.9monate.de<br />

Bereich Leben & Familie/<br />

Beziehung & Sexualität<br />

www.eltern.de/<br />

Schwangerschaft/<br />

Geburt/Sex-nach-der-<br />

Geburt. html<br />

55<br />

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