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Griechenland-Special 2018

Inklusion, Sprachanimation, berufliche Orientierung, interreligöser Dialog, Geschichtsaufarbeitung – die Themen im deutsch-griechischen Jugend- und Fachkräfteaustausch sind erfrischend vielfältig. Das Griechenland-Special 2018 spiegelt mit zahlreichen Gastbeiträgen diese Vielfalt und macht deutlich, warum dieser Austausch gebraucht wird.

Inklusion, Sprachanimation, berufliche Orientierung, interreligöser Dialog, Geschichtsaufarbeitung – die Themen im deutsch-griechischen Jugend- und Fachkräfteaustausch sind erfrischend vielfältig. Das Griechenland-Special 2018 spiegelt mit zahlreichen Gastbeiträgen diese Vielfalt und macht deutlich, warum dieser Austausch gebraucht wird.

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INKLUSION<br />

Christof Kriege (links) und Anja Hack (oben rechts) beim Fachtag „Inklusion im deutschgriechischen<br />

Jugendaustausch“ // Bild: Christian Herrmann<br />

Inklusive Praxis im deutsch-griechischen<br />

Jugendaustausch<br />

Beim Fachtag „Inklusion im deutsch-griechischen Jugendaustausch“, der am 9. und 10. November 2017<br />

in der neuen inklusiven Jugendherberge in Bayreuth stattfand, moderierten Anja Hack und<br />

Christof Kriege den Workshop „Inklusive Praxis im deutsch-griechischen Jugendaustausch“. In<br />

diesem Beitrag erörtern sie die Erfordernisse einer inklusiven internationalen Jugendarbeit und<br />

befassen sich damit, wie eine inklusive Praxis erreicht werden kann. Denn in der Realität sehen sich<br />

behinderte junge Menschen in den Angeboten der internationalen Jugendarbeit immer noch mit<br />

einer Vielzahl von Barrieren konfrontiert und sind in ihren Teilhabemöglichkeiten benachteiligt.<br />

Christof Kriege und Anja Hack<br />

Das Wort Inklusion ist seit der Ratifizierung der Konvention über<br />

die Rechte der Menschen mit Behinderungen der Vereinten<br />

Nationen (UN-BRK) in aller Munde. Im Sinne eines inklusiven<br />

Verständnisses ist es normal, verschieden zu sein. Die Herausforderung<br />

besteht darin, den gesellschaftlichen Kontext so zu verändern,<br />

dass eine Teilhabe aller möglich ist – unabhängig von Einschränkungen,<br />

individuellen Besonderheiten, sozialem Hintergrund, Geschlecht,<br />

Religion oder Hautfarbe. In Art. 24 wird das Recht auf Bildung genannt.<br />

Die Vertragsstaaten gewährleisten ein inklusives Bildungssystem<br />

und lebenslanges Lernen mit dem Ziel, u.a. die Achtung vor<br />

den Menschenrechten und der menschlichen Vielfalt zu stärken. Gut<br />

funktionierende inklusive Schulsysteme liegen noch in der Zukunft,<br />

aber inklusive und gut aufgestellte außerschulische Bildungsaktivitäten<br />

bieten jetzt schon die Chance, gemeinsame Erfahrungswelten<br />

zu vermitteln.<br />

Angebote für Alle gestalten<br />

Spätestens seit 2009 gibt es in Deutschland den gesetzlichen Rahmen<br />

für ein inklusives Bildungssystem – also auch im non-formalen<br />

Bereich. Es besteht für junge Menschen mit einer Behinderung oder<br />

Beeinträchtigung der Anspruch auf Teilhabe an den Angeboten der<br />

Internationalen Jugendarbeit. Viele Programme, Projekte und Maßnahmen,<br />

zum Beispiel im Bereich von demokratischer Bildung, interkulturellem<br />

Lernen oder der Friedensarbeit, widmen sich hier schon<br />

dem Thema Vielfalt. Während es allgemein bei Inklusion um Strukturen<br />

geht, die es zu verändert gilt, werden bei Inklusionsprojekten konkrete<br />

Zielgruppen angesprochen und eingebunden. Und hier liegt das<br />

Problem: Die Herausforderung besteht gerade nicht in der Öffnung<br />

von bestehenden Programmen, damit benachteiligte Jugendliche<br />

„mitmachen“ können. Der Schwerpunkt liegt hier ganz klar auf der<br />

Metaebene der Projektarbeit. Dies bedeutet Gestaltung von inklusiv<br />

anspruchsvollen und attraktiven Angeboten für Alle und eine Anpassung<br />

von non-formalen Bildungsmethoden, inklusiven Standards und<br />

natürlich der Barrierefreiheit.<br />

Denn: Auch wenn die Internationale Jugendarbeit eigentlich als Angebot<br />

allen Jugendlichen zur Verfügung steht, sind in der Realität benachteiligte<br />

oder behinderte Jugendliche kaum präsent. Insgesamt gibt<br />

es für Menschen mit Behinderung kaum Zugang zu internationalen Erfahrungen<br />

in heterogen inklusiv gestalteten außerschulischen Gruppen.<br />

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