Kurier_01-06
Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V.
Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V.
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Inhalt<br />
In eigener Sache 4<br />
Vorwort der Vorstandschaft 5<br />
Mitgliederversammlung mit Neuwahl 6<br />
Wer weiß es noch? - Lösung 02/05 8<br />
Wer weiß es noch? 9<br />
Die Fremdenlegion 10<br />
Layout 13<br />
Spaß muss sein! 14<br />
Änderungsmeldung 15<br />
Traditionsgemeinschaft FKG 1 im Web 16<br />
Die Vorstandschaft 17<br />
Erinnerungen 18<br />
Generalmajor Thomas Gericke 20<br />
Hüttenverein ENZIAN e.V. 21<br />
WaSysUstgZ 24<br />
Nachruf 26<br />
Termine 27<br />
Spenden 27<br />
Was wird aus ihm-dem Gefallenendenkmal vor dem Casino? 28<br />
Die PERSHING-Familie lebt! 32<br />
Der Eurofighter Typhoon - eine unendliche Geschichte 34<br />
Veränderungen in der Saarburgkaserne 38<br />
Landsbergs traurige Tage 44<br />
Veränderungen am Standort 46<br />
Impressum<br />
Herausgeber, Gesamtherstellung<br />
und verantwortlich f. d. Inhalt:<br />
Grafik und Layout:<br />
Bilder:<br />
Texte:<br />
Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.<br />
Postfach 10 17 02<br />
86887 Landsberg am Lech<br />
E-Mail: info@fkg1.de<br />
www.traditionsgemeinschaft-fkg1.de<br />
PW Soft, Peter Wodniok<br />
K. Balthasar, Sepp Jaksch, G. Krader, W. Lübker, H. Lichnowski,<br />
P. Wodniok, S. Zajontz, EADS-D,<br />
K. Balthasar, R. Dana, G. Krader, W. Lübker, H. Lichnowski, P. Nötzel,<br />
K. Stürmer, P. Wodniok, S. Zajontz
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
In eigener Sache<br />
Verehrte Leser,<br />
des Vereinskuriers<br />
der Traditionsgemeinschaft<br />
FKG 1 e.V.<br />
Durch Zufall fand ich<br />
in einem Antiquariat<br />
ein 32 Seiten Heftchen<br />
mit der Überschrift<br />
„Landsberg“.<br />
Ein dokumentarischer Bericht, herausgegeben<br />
vom Information Services Division Office of the<br />
U.S. High Commissioner for Germany. Dieser<br />
1951 herausgegebene Bericht behandelt die<br />
Entscheidungen des Hochkommissars John J.<br />
McCloy sowie des Oberbefehlshaber General<br />
Thomas T. Handy, bezüglich der Gnadengesuche<br />
der in Landsberg am Lech einsitzenden Kriegsverbrecher.<br />
Ich fand, auch das ist ein Stück<br />
Landsberger Geschichte und habe den Bericht<br />
erstanden. Gerne bin ich bereit, Ihnen eine Kopie<br />
des Berichtes zukommen zu lassen, sofern Sie mir<br />
einen frankierten (1,45 €) DIN A 5 Rückumschlag<br />
zusenden. Meine Adresse lautet:<br />
Peter Nötzel<br />
An der Buchhalde 17<br />
724<strong>01</strong> Haigerloch-Bad Imnau<br />
Ich wünsche Ihnen beim Lesen des Vereinskuriers<br />
viel Spaß und wünsche Ihnen eine gute Zeit!<br />
Ihr Peter Nötzel<br />
Achtung!<br />
Noch verfügbar - Noch verfügbar<br />
Bildband<br />
„Flugkörpergeschwader 1 - 1963 - 1991“<br />
Preis: € 12,- zuzügl. Versand<br />
Video CD (2 VCDs) mit<br />
Rundgang Saarburgkaserne<br />
Fahnenweihe TradGem FKG 1<br />
Exercise Black Jack<br />
Jahresschießen PERSHING<br />
Waffensystem PATRIOT<br />
Einsatzgeschwader 1 Lw<br />
Flying Display EUROFIGHTER<br />
Preis: € 12,- zuzügl. Versand<br />
Beide Artikel, Bildband wie auch VCDs, sind über jedes Vorstandsmitglied erhältlich.
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Vorwort der Vorstandschaft<br />
Liebe<br />
Mitglieder,<br />
50 Jahre Bundeswehr<br />
- die Feierlichkeiten<br />
während des<br />
Jahres 2005 hatten<br />
Sie sicherlich in den<br />
Medien mitverfolgt.<br />
5 Jahre Traditionsgemeinschaft - am 9. April 2005<br />
konnten wir dies feiern (s. Bericht in der Ausgabe<br />
02/2005 vom August 2005).<br />
Nun ist es fast schon ein Jahr her, dass wir unsere<br />
Stammtischtreffen in das Sportzentrum Landsberg<br />
verlegen mussten. Im letzen <strong>Kurier</strong> sahen<br />
Sie auf dieser Seite ein Foto vom „Zederbräu“<br />
während der Umbauphase. Inzwischen hat hier<br />
ein Bekleidungshaus eröffnet.<br />
Erfreulich ist, dass alle ehemaligen Mitarbeiter<br />
des „Zederbräu“ wieder neue Arbeitsplätze<br />
gefunden haben - zum Teil auch in der Sportzentrums-Gaststätte.<br />
Am 8. Oktober 2005 fand unsere Mitgliederversammlung<br />
statt. Bei der Neuwahl der Vorstandschaft<br />
gab es nur eine kleine Veränderung - ein<br />
neuer Kassenverwalter wurde gewählt. Näheres<br />
im eigenen Bericht.<br />
Bei unserem Patenverein, dem Hüttenverein<br />
Enzian e.V. 1964, haben sich im November 2005<br />
ebenfalls Änderungen in der Vorstandschaft<br />
ergeben. Näheres im eigenen Bericht.<br />
Wenige Tage vor unserer letzten Mitgliederversammlung<br />
traf ich eines unserer Mitglieder. Als ich<br />
ihn fragte, ob wir uns dort treffen würden, war er<br />
überrascht - er hatte sich den Termin nicht vorgemerkt.<br />
Daher meine Empfehlung: die Termine<br />
auf Seite 27 gleich vormerken (Terminkalender,<br />
Pinwand, etc.).<br />
Insbesondere die nächste Mitgliederversammlung<br />
am Samstag, 07. 10. 20<strong>06</strong> (ohne Neuwahlen) im<br />
Sportzentrum Landsberg.<br />
Wie Sie schon an der Optik dieser Ausgabe<br />
erkennen können, hat sich unser fleißiger Mediengestalter<br />
Herr Peter Wodniok wieder etwas<br />
einfallen lassen. Danke!<br />
Es währe schön, wenn auch SIE sich etwas<br />
einfallen lassen würden und zu Papier bringen<br />
würden - für unseren Vereinskurier sowie für<br />
unsere Internetseiten *).<br />
Bereits über 5.300 Zugriffe konnten registriert<br />
werden und schon einige Kontakte zu ehemaligen<br />
FKG1- Angehörigen hergestellt werden.<br />
*) bei der Formulierung helfen wir Ihnen gerne!<br />
Mit kameradschaftlichem Gruß<br />
Ihr Hans Lichnowski
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Mitgliederversammlung mit Neuwahl<br />
Die Mitgliederversammlung unserer Traditionsgemeinschaft<br />
fand am 08. Oktober 2005 im<br />
Vortragssaal des Sportzentrums Landsberg statt.<br />
Wie bereits berichtet, wurde unser bisheriges<br />
Vereinslokal „Zederbräu“ geschlossen und umgebaut<br />
- am 28.10.2005 eröffnete dort ein<br />
Bekleidungshaus.<br />
Der 1. Vorsitzende, Hans Lichnowski, eröffnete<br />
die Mitgliederversammlung und stellte nach der<br />
Begrüßung die Beschlussfähigkeit fest. Es waren<br />
41 Mitglieder anwesend. Nach dem Verlesen der<br />
im laufenden Vereinsjahr verstorbenen Mitglieder<br />
forderte er die Anwesenden auf, sich zu einer<br />
Gedenkminute zu erheben.<br />
Anschließend gab er einen Rückblick auf Veranstaltungen<br />
des zurückliegenden Jahres, insbesondere<br />
auf unseren Jubiläumsball am 09.04.2005.<br />
Hierbei hatte sich eine zweckgebundene Rücklage<br />
in Höhe von € 410,04 für die Wiederaufstellung<br />
des Gefallenendenkmals in der ehemaligen Saarburgkaserne<br />
angesammelt.<br />
Er bedankte sich bei Herrn Wolfgang Lübker für<br />
die Übergabe eines Perhing-Modells, welches dieser<br />
auf einem Flohmarkt erstanden hatte, sowie<br />
bei Herrn Peter Wodniok für die Gestaltung des<br />
Vereinskuriers und der Internetseiten.<br />
Aus persönlichen Gründen konnte der Schriftführer,<br />
Herr Manfred Lades, nicht anwesend<br />
sein. Als Protokollführer wurde Herr Peter Nötzel<br />
– Pressebeauftragter – eingesetzt.<br />
Der 2. Vorsitzende Kurt Stürmer berichtete über<br />
eine Anfrage des Institutes für Militärforschung<br />
über diverse Fakten und Daten. Des weiteren<br />
berichtete er über den Sachstand zur Wiederaufstellung<br />
des Gefallenendenkmals in der ehemaligen<br />
Saarburgkaserne. Es geht zügig voran, die<br />
noch vorhandenen Teile wurden inzwischen beim<br />
Steinmetz eingelagert. Wir rechnen noch im Jahr<br />
20<strong>06</strong> mit einem Wiederaufbau.<br />
(Beachten Sie den eigenen Bericht hierüber in<br />
diesem <strong>Kurier</strong>).<br />
Anschließend berichtete der Kassenverwalter,<br />
Franz Gebele, über Einnahmen, Ausgaben und<br />
Kontostand (3.407,44). Dass die Berichte über<br />
Ausgaben genau verfolgt werden, zeigte sich bei<br />
der irrtümlichen Angabe einer 2. Werbeanzeige<br />
in der gleichen Zeitschrift (was infrage gestellt<br />
wurde). Dies war jedoch nicht der Fall, sondern<br />
es wurde für unsere CD’s und FKG1- Bücher<br />
auch in einer anderen Veranstaltungszeitschrift<br />
geworben.<br />
Des weiteren wurde gefragt, ob es nötig war, für<br />
unsere Jubiläumsveranstaltung eine so teure Musikkapelle<br />
zu verpflichten (1.461,60 inkl. Verzehr).<br />
Dieses wurde von Herrn Stürmer beantwortet mit<br />
der Aussage „dass es billig wäre, eine (gute) 5-<br />
Mann-Kapelle zu diesem Preis zu bekommen“.<br />
Danach berichtete der Kassenprüfer, Rüdiger Riebesam,<br />
über die Kassenprüfung vom 18.08.2005.<br />
Es ergaben sich keine Beanstandungen.<br />
Im Anschluss erfolgte die Wahl eines Wahlleiters<br />
und zweier Beisitzer. Auf Vorschlag von Herrn
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Lichnowski wurde Herr Wodniok als Wahlleiter,<br />
als 1. Beisitzer Herr Busse und als 2. Beisitzer<br />
Herr Huber ernannt. Ebenso wurde abgestimmt,<br />
dass in offener Wahl per Handzeichen gewählt<br />
werden soll.<br />
Danach wurde durch Herrn Wodniok die Entlastung<br />
des Vorstandes vorgeschlagen. Der<br />
Vorstand wurde mit 37 Ja-Stimmen entlastet<br />
(die Vorstandschaft selbst musste sich hierbei<br />
enthalten).<br />
Neuwahl:<br />
Bis auf den bisherigen<br />
Kassenverwalter<br />
Franz Gebele stellte<br />
sich die amtierende<br />
Vorstandschaft<br />
einer Wiederwahl.<br />
Als neuer Kassenverwalter<br />
stellt sich<br />
Helmut Dudla zur<br />
Verfügung.<br />
Alle wurden einstimmig gewählt. Ebenso nahmen<br />
alle Gewählten die Wahl an - Herr Manfred<br />
Lades hatte bereits im Voraus seine Bereitschaft<br />
gegenüber dem 1. Vorsitzenden erklärt.<br />
Danach stand noch die Wahl von 2 Kassenprüfern<br />
an.<br />
Die bisherigen Kassenprüfer Rüdiger Riebesam<br />
und Dieter Sponseil erklärten sich bereit, diese<br />
Aufgabe auch für die nächsten 2 Jahre zu übernehmen<br />
und wurden auch gewählt.<br />
Anträge von Mitgliedern lagen nicht vor.<br />
Herr Wodniok bat die Mitglieder wiederholt<br />
um Mitarbeit bei der Vereinszeitung sowie der<br />
Gestaltung der Internetseiten.<br />
Ein Mitglied stellte eine Anfrage, ob es nicht<br />
möglich wäre, ein Buch mit Geschichten und<br />
Anekdoten über das FKG 1 zu erstellen. Herr<br />
Wodniok erklärte darauf hin, dass wir Mühe<br />
hätten, unsere Vereinszeitung zu füllen und wir<br />
nicht im Besitz einer detaillierten Chronik wären,<br />
um so ein Unternehmen fundiert auf die Füße<br />
zu stellen. Dennoch sind alle Beiträge herzlich<br />
willkommen!<br />
Um 17.00 Uhr bedankte sich der alte und neue<br />
Vorsitzende Herr Lichnowski bei den Mitgliedern<br />
für ihr Kommen und beendete die Mitgliederversammlung.<br />
Im Anschluss daran fand noch ein<br />
gemütlicher Kameradschaftsabend statt.
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Wer weiß es noch? - Lösung 02/05<br />
Wir wollten von Ihnen die Lang-Bezeichung für eine Abkürzung wissen. PersKK = ???<br />
Sie hatten folgende Lösungen zur Auswahl:<br />
Lösung<br />
Begriff<br />
2 Persönliche Kleider- Karte<br />
2 Personal - Kartei - Karte<br />
3 Personen - Kontroll - Kladde<br />
Die richtige Lösung war die Nummer 2!<br />
Die Gewinner bei diesem Mal waren: Peter Gottwald und Wilfried Haber<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Mitgliederzahl<br />
Stand: <strong>01</strong>. Februar 20<strong>06</strong><br />
316 Mitglieder<br />
davon 3 passive Mitglieder<br />
und 1 Ehrenmitglied
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Wer weiß es noch?<br />
Diesmal wieder eine Frage aus dem FK-technischen Bereich.<br />
Während eines Besuchs im Lw-Museum Gatow schoß unser Mitglied Sepp Jaksch einige Bilder. Zuhause<br />
beim Anschauen stutzte er. Irgend etwas stimmte nicht. Wissen Sie es? Wählen Sie das Foto aus, auf<br />
dem der „splice band“- Bolzen richtig montiert ist! Notfalls raten!<br />
Bild 1 Bild 2<br />
Bei richtiger Lösung erwartet Sie eine Brotzeit, die Sie beim nächsten Stammtisch am<br />
25.03.20<strong>06</strong> einlösen können. Gehen mehrere als 10 richtige Lösungen ein, entscheidet das Los.<br />
Einsendeschluss ist eine Woche vor dem Stammtisch, in diesem Fall der 18.03.20<strong>06</strong>.<br />
Wenn Sie sich für ein Bild entschieden haben, senden Sie die Lösung Bild 1 oder Bild 2 und das Stichwort<br />
„Wer weiß es noch?“ auf einer Postkarte oder via E-Mail an:<br />
Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e. V.<br />
Postfach 10 17 02<br />
D-86887 Landsberg am Lech<br />
oder<br />
erster-vorsitzender@traditionsgemeinschaft-fkg1.de<br />
Aufgabe gestellt von: „Sepp“ Jaksch
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Für viele ist die Fremdenlegion seit ihrer Gründung<br />
vor 174 Jahren zu einer zweiten Heimat<br />
geworden. Zunächst war sie ein Sammelbecken<br />
für Kriminelle, Abenteurer und Veteranen, doch<br />
inzwischen ist sie ein hervorragend<br />
ausgebildeter und disziplinierter<br />
Elite-Verband.<br />
Die Légion Etrangére wurde<br />
per königliches Dekret am<br />
9. März 1831 gegründet.<br />
Offiziell durften nur Ausländer<br />
im Alter von 18 bis 40 Jahren<br />
der Legion beitreten, doch in<br />
Wirklichkeit wollte der damalige<br />
Kriegsminister Marschall Soult<br />
Frankreich von den „arbeitslosen“<br />
Offizieren und Soldaten befreien, die<br />
als Bedrohung des Königs Louis-Philippe<br />
angesehen wurden. Und so wurde jeder genommen,<br />
sodass sich die Gefängnisse in Frankreich<br />
sehr schnell leerten. Die Offiziere waren ausschließlich<br />
Franzosen, darunter viele Veteranen<br />
aus Napoleons Armee.<br />
Außerhalb von Frankreich<br />
Eine Auflage für die Gründung der Fremdenlegion<br />
war, dass sie nur außerhalb von Frankreich eingesetzt<br />
werden durfte. Die Freiwilligen wurden nach<br />
Algerien gebracht und dort zunächst im Straßenbau<br />
eingesetzt. Die verschiedenen Nationalitäten<br />
fasste man in eigene Bataillone zusammen, um<br />
Sprachprobleme zu umgehen. Mit Hilfe von<br />
Schweizer und preußischen Unteroffizieren wurde<br />
den Männern Disziplin beigebracht, und der „Sauhaufen“<br />
wurde so zu einer militärischen Einheit<br />
gedrillt. Im Laufe der Zeit konnte die Legion dann<br />
doch beweisen, dass sie besser war als ihr Ruf. Im<br />
April 1832 kam es bei Maison Carrèe, in der Nähe<br />
10<br />
Die Fremdenlegion<br />
von Algier zum ersten Einsatz der Legionäre, bei<br />
dem sie einer Übermacht von Berbern standhielten.<br />
Im August 1835 wurde die inzwischen auf<br />
4200 Mann angewachsene Einheit nach Spanien<br />
geschickt, um dort im „Karlistenkrieg“ einen<br />
erbitternden Thronfolgestreit zu kämpfen.<br />
Diese Schlachten bedeuteten fast das<br />
Ende der Legion. Es überlebten nur<br />
500 Mann.<br />
Im Dezember 1835 wurde die Legion<br />
erneut aufgestellt und 1837<br />
wieder nach Algerien verlegt. Das<br />
Erkennungsmerkmal der Legion,<br />
das weiße „kepi“, wurde im Jahr<br />
1841 eingeführt und wird bis<br />
heute getragen.<br />
Heutige Gliederung<br />
Nachdem die Kolonien in die Unabhängigkeit<br />
entlassen worden waren, hatte dies auch Folgen<br />
für die französische Armee. Sie wurde umstrukturiert.<br />
Man löste Einheiten auf, und auch die<br />
Legion stand zur Diskussion. Sie wurde aber nur<br />
von 20.000 auf knapp 8.000 Mann reduziert.<br />
Inzwischen ist die Legion völlig in die französischen<br />
Armee eingebunden und besteht aus zehn<br />
verschiedenen Regimentern und Einheiten, die<br />
verschiedenen Truppengattungen angehören.<br />
1. RE (1. Régiment Etranger)<br />
1 Regiment der Fremdenlegion in Aubagne bei<br />
Marseille stellt das Hauptquartier und ist für alle<br />
Rekruten die erste Anlaufstelle, da die Bewerber<br />
hier geprüft und auf ihre Tauglichkeit getestet<br />
werden. Derzeit besteht das Regiment aus vier<br />
Stabs-Kompanien, die für die Verwaltung der
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Legion zuständig sind.<br />
1. REG (1. Régiment Etranger de Cavalerie)<br />
Dieses Regiment mit dem Standort Orange ist von<br />
der Bewaffnung her das schwerste der Legion.<br />
Neben den Stabs-, Ausbildungs- und Instandsetzungseinheiten<br />
verfügt das Regiment über drei<br />
Panzeraufklärungs- und eine Panzerjägereinheit.<br />
Die Aufklärer sind mit dem Panzerspähwagen<br />
AMX-10RC und die Jäger mit dem SPz VAB<br />
ausgerüstet.<br />
1. REG (1. Régiment Etranger de Génie)<br />
Diese Einheit in Laudan, Südfrankreich, ist eines<br />
der beiden Pionierregimenter der Legion.<br />
Es wurde 1984 als 6. REG aufgestellt und<br />
1999 umbenannt. Die aus Stabs-, und<br />
Versorgungskompanien sowie vier Kampfkompanien<br />
bestehende Einheit kam für<br />
Mienenräumungen in Kambodscha, Bosnien<br />
und im Kosovo zum Einsatz.<br />
2. REG (2. Régiment Etranger de<br />
Genie)<br />
Dieses zweite Pionierregiment ist in Saint-<br />
Christol, Südfrankreich stationiert. Es wurde erst<br />
1999 aufgestellt und erreichte 20<strong>01</strong> seine volle<br />
Einsatzbereitschaft. Es besteht neben den Stabs<br />
– und Versorgungseinheiten aus drei Kampfkompanien,<br />
die bereits in Ex-Jugoslawien eingesetzt<br />
wurden.<br />
2. REI (2. Régiment Etranger d‚Infanterie)<br />
Das 2. Infanterieregiment ist in Nimes stationiert<br />
und wurde seit seiner Gründung im Jahr 1841<br />
mehrfach aufgelöst und wieder aufgestellt. Neben<br />
den fünf Kampfkompanien verfügt das Regiment<br />
ebenfalls über eine Aufklärungs- und eine Panzerabwehrkompanie<br />
sowie über die üblichen Stabs<br />
und Versorgungseinheiten.<br />
2. REP ( 2. Régiment Etranger de Parachutistes)<br />
Das 2. Fallschirmjägerregiment ist die Elite-Einheit<br />
innerhalb der Legion und hat seinen Standort in<br />
Calvi auf Korsika. Das 1955 aufgestellte Regiment<br />
vereinigt alle Spezialeinheiten der Legion.<br />
Die fünf Kampfkompanien sind auf jeweils einen<br />
Einsatzschwerpunkt spezialisiert. Die Aufklärungsund<br />
Unterstützungskompanie verfügt über die<br />
schweren Waffen des Regiments, über Mörser<br />
und die Panzerabwehrrakete Milan.<br />
3. REI (3. Régiment Etranger d‚Infanterie)<br />
Neben dem 2. REP gilt das 3. REI als die beste<br />
Einheit der Legion. Die auf den Dschungelkampf<br />
spezialisierte Einheit ist in Französisch-Guayana<br />
stationiert und besteht aus vier Kompanien<br />
mit insgesamt 250 Mann, die zwei Jahre an<br />
diesem Standort dienen. Weitere Soldaten<br />
aus anderen Einheiten werden dem Regiment<br />
jeweils vier Monate unterstellt.<br />
4. RE ( 4. Régiment Etranger)<br />
Das 4. Regiment mit dem Standort in Castelnaudary,<br />
Südfrankreich, ist eine reine Ausbildungseinheit<br />
der Legion. Alle Rekruten durchlaufen hier die<br />
Grundausbildung Auch die Unteroffizierslehrgänge<br />
werden in dieser Einheit durchgeführt.<br />
13. DBLE (13. Demi-brigade de la Légion<br />
Etrangere)<br />
Die 13. Halbbrigade ist in Dschibuti, am Horn<br />
von Afrika stationiert. Ähnlich wie das 3. REI<br />
besteht sie aus einem Stammteil von 320 Legionären<br />
und weiteren 430 Mann, die jeweils<br />
vier Monate in Dschibuti stationiert sind. Zu den<br />
Hauptaufgaben der Einheit gehört die Ausbildung<br />
11
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
im Wüstenkampf.<br />
Darüber hinaus gibt es eine kleine Abteilung von<br />
80 Legionären, die seit 1976 auf der Insel Mayotte<br />
im Indischen Ozean stationiert sind.<br />
Der Cameron-Tag<br />
Anfang 1863 wurde die Fremdenlegion nach<br />
Mexiko geschickt, um dort mit 3.000 französischen<br />
Soldaten das Marionettenregime von<br />
Kaiser Maximilian zu unterstützen. Am 29. April<br />
desselben Jahres wurden unter dem Kommando<br />
von Hauptmann Danjou 62 Legionäre und zwei<br />
Unteroffiziere des 1. RE einer Wagenkolonne mit<br />
Gold entgegengeschickt, der sie Geleitschutz<br />
geben sollte. Doch das Vorhaben der Franzosen<br />
war durchgesickert und die mexikanische Armee<br />
schickte 800 Kavalleristen und 1.200 Mann<br />
Infanterie in das Gebiet.<br />
Als die Legionäre am 30. April um 5.00 Uhr<br />
morgens eine kurze Rast einlegten, wurden sie<br />
von den Mexikanern angegriffen, konnten sich<br />
aber in eine verlassene Hazienda in der Nähe<br />
des Dorfes Cameron zurückziehen. Die ersten<br />
Kavallerieangriffe wurden von den gut gedeckten<br />
Legionären abgewehrt. Durch die Schießerei erschreckt,<br />
gingen aber die Maultiere mit Wasser-,<br />
Lebensmittel-und Munitionsvorräten durch.<br />
Die Legionäre hatten jetzt nur noch die Vorräte,<br />
die sie bei sich trugen und pro Mann etwa 60<br />
Schuss Munition. Trotzdem lehnten sie gegen<br />
9.00 Uhr eine Kapitulationsaufforderung der<br />
Mexikaner ab. Die Mexikaner griffen erneut an<br />
und blieben in dem Feuerhagel stecken. Um 11.00<br />
Uhr wurde Hauptmann Danjou tödlich getroffen.<br />
Kurz danach trafen die Infanteristen ein und die<br />
Legionäre wurden erneut aufgefordert zu kapitulieren.<br />
Die Antwort war ein kurzes Nein.<br />
Den Mexikanern gelang es aber im Verlauf des<br />
weiteren Gefechtes in einige Räume der Hazienda<br />
einzudringen und sie steckten das Haus in Brand.<br />
Um 17.00 Uhr waren nur noch ein Unteroffizier<br />
und zwölf Legionäre kampffähig. Eine erneute<br />
Kapitulationsaufforderung wurde nicht einmal<br />
mehr beantwortet. Um 18.00 Uhr, nach einem<br />
weiteren Angriff, waren nur noch sechs Legionäre<br />
auf den Beinen. Sie verschossen ihre letzte Munition,<br />
pflanzten die Bajonette auf und stürmten<br />
auf die Mexikaner zu. Noch ehe sie ihren Gegner<br />
erreicht hatten, wurden zwei weitere Legionäre<br />
tödlich getroffen und damit der ungleiche Kampf<br />
beendet.<br />
Seit dieser Zeit wird in Erinnerung an die gefallenen<br />
Kameraden an allen Standorten der<br />
sogenannte Cameron-Tag begangen.<br />
Die Legion ist unser Vaterland<br />
„Legio Patria Nostra“ dieser Wahlspruch hat<br />
die Legion zu dem gemacht was sie heute ist,<br />
eine Elite-Einheit mit einer langen Tradition und<br />
vielen Erfahrungen, die als Teil der französischen<br />
Eingreiftruppe immer wieder als erste in Krisengebiete<br />
geschickt wird. Der viel zitierte Korpsgeist ist<br />
12
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
in der Legion<br />
sicherlich<br />
heute noch<br />
lebendig.<br />
Die Gründe,<br />
weshalb Männer<br />
in die Legion eintreten sind sehr unterschiedlich<br />
und reichen von Abenteuerlust über die Flucht<br />
vor Strafverfolgung bis hin zu Liebeskummer. In<br />
der Legion bekam jeder eine neue Chance und<br />
deshalb wurde die Legion für ihn zur „patrie“,<br />
zum Vaterland.<br />
Die Legionäre wurden zwar für französische Interessen<br />
eingesetzt und fielen auch für Frankreich,<br />
sie opferten ihr Leben aber in erster Linie für die<br />
Legion, für ihre Kameraden. Es wäre zu einfach zu<br />
sagen, sie seien nur käufliche Söldner. Das Bild der<br />
Legion hat sich im Laufe der Jahre grundlegend<br />
gewandelt. Heute ist sie eine hochmotivierte und<br />
hervorragend ausgebildete Einheit.<br />
Früher wurden die Legionäre auf den Schlachtfeldern<br />
gnadenlos verheizt und auch heute riskiert<br />
Frankreich wohl lieber die Legion als Franzosen.<br />
Doch die Kosten für Material und Ausbildung<br />
dieser kleinen, hochspezialisierten Einheit lassen<br />
heute keine willkürlichen Einsätze mehr zu. Bei<br />
den friedenssichernden Einsätzen im Rahmen<br />
der UNO sind die Legionäre inzwischen zu einem<br />
gewohnten Anblick geworden.<br />
Layout<br />
Wie Sie sicherlich schon bemerkt haben, hat sich<br />
mit dieser Ausgabe das Layout des <strong>Kurier</strong>s etwas<br />
geändert.<br />
Nach nunmehr 5 Jahren <strong>Kurier</strong> ist dies die 3.<br />
Änderung.<br />
Die wesentlichste Änderung ist die Schrift. Ab jetzt<br />
verwende ich die Schriftartengruppe „Frutiger“.<br />
Die Überschrift wird mit einer Grafik unterlegt.<br />
Sicherlich alles Geschmackssache, aber wenn es<br />
Ihnen nicht gefällt, lassen Sie es mich bitte wissen.<br />
Wenn es Ihnen gefällt, auch!<br />
Ferner wurde die „Geburtstagseite“ neu gestaltet<br />
und viele weitere kleine, aber nicht erwähnenswerte<br />
Änderungen durchgeführt.<br />
Mit viel Mühe ist es mir auch diesmal wieder gelungen,<br />
den <strong>Kurier</strong> in gewohnter Stärke und Aufmachung<br />
fertigzustellen. Ob dies auch in Zukunft<br />
gelingt, hängt in nicht geringer Weise auch von<br />
Ihnen und Ihren Beiträgen und Anregungen ab.<br />
Es wäre schade, wenn so ein Vereinsorgan mangels<br />
Beiträgen eingestellt werden müsste!<br />
In der nächsten Ausgabe lesen Sie etwas über<br />
eine Deutsche Einheit.<br />
Die Gebirgsjäger Brigade 23<br />
Peter Wodniok<br />
Bericht: Peter Nötzel<br />
(Mit freundlicher Genehmigung der Editions ATLAS<br />
S.A., Route des Dragons 7, CH-1033 Cheseaux)<br />
13
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Spaß muss sein!<br />
BEER FAULT ISOLATION CHART<br />
SYMPTOM<br />
Feet cold and wet.<br />
FAULT<br />
Glass being held at incorrect<br />
ACTION<br />
Rotate glass so that open<br />
Feet warm and wet. angle.<br />
Improper bladder control.<br />
end points toward ceiling.<br />
Stand next to nearest dog,<br />
Beer unusually pale and Glass empty.<br />
complain about house<br />
training.<br />
Get someone to buy you<br />
tasteless<br />
Opposite wall covered You have fallen over<br />
another beer.<br />
Have yourself leashed to<br />
with fluorescent lights.<br />
Mouth contains cigarette<br />
backward.<br />
You have fallen forward.<br />
bar.<br />
See above.<br />
butts.<br />
Beer tasteless, front of<br />
your shirt is wet.<br />
Floor blurred.<br />
Floor moving.<br />
Room seems unusually<br />
dark.<br />
Taxi suddenly takes on<br />
colorful aspect and textures.<br />
Everyone looks up to you<br />
and smiles.<br />
Beer is crystal-clear.<br />
Hands hurt, nose hurts,<br />
mind unusually clear.<br />
Don‘t recognize anyone,<br />
don‘t recognize the room<br />
you‘re in.<br />
Your singing sounds<br />
distorted.<br />
Don‘t remember the<br />
words to the song.<br />
Mouth not open, or glass<br />
applied to wrong part of<br />
face.<br />
You are looking through<br />
bottom of empty glass.<br />
You are being carried<br />
out.<br />
Bar has closed.<br />
Beer consumption has<br />
exceeded personal limitations.<br />
Retire to restroom, practice<br />
in mirror.<br />
Get someone to buy you<br />
another beer.<br />
Find out if you are being<br />
taken to another bar.<br />
Confirm home address with<br />
bartender.<br />
Cover mouth.<br />
You are dancing on the Fall on somebody cushylooking.<br />
table.<br />
It‘s water. Somebody is Punch him.<br />
trying to sober you up.<br />
You have been in a fight. Apologize to everyone you<br />
see, just in case it was<br />
them.<br />
You‘ve wandered into the<br />
wrong party.<br />
The beer is too weak.<br />
Beer is just right.<br />
See if they have free beer.<br />
Have more beer until your<br />
voice improves.<br />
Play air guitar<br />
14<br />
Für Sie gefunden von Rodger Dana
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Änderungsmeldung<br />
Name: ....................................................................................................<br />
Vorname: ...........................................................................<br />
Strasse: ...........................................................................<br />
PLZ: ........................ Ort: .....................................<br />
Neue Anschrift:<br />
Strasse: ...........................................................................<br />
PLZ: ........................ Ort: .....................................<br />
FON: ...........................................................................<br />
E-Mail: ...........................................................................<br />
FAX: ........................... Mobil: .....................................<br />
Neue Bankverbindung:<br />
BLZ: ...........................................................................<br />
Konto Nr.: ...........................................................................<br />
Bank: ...........................................................................<br />
Mit meiner Unterschrift erteile ich weiterhin die Erlaubnis, den fälligen Jahresbeitrag<br />
im Lastschrifteinzug von meinem Konto abzubuchen.<br />
........................................... .....................................<br />
(Ort / Datum)<br />
(Unterschrift)<br />
15
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Traditionsgemeinschaft FKG 1 im Web<br />
Verehrte Leser!<br />
Unsere Internetseite ist inzwischen schon ein „alter Hut“. Falls Sie jedoch neu im „WEB“ sind, hier<br />
unsere Anschrift: Sie finden uns unter der Adresse: http://www.traditionsgemeinschaft-fkg1.de<br />
Ich bemühe mich ständig, die Seiten so aktuell und interessant wie möglich zu gestalten. Ob es mir<br />
gelingt, müssen Sie entscheiden. Trotzdem würde ich mir mehr Mitarbeit in Form von Informationen,<br />
Bildern und Beiträgen o.ä. wünschen!<br />
Nur für den Kontakt unserer Mitglieder<br />
mit uns und untereinander<br />
haben wir die Seiten „Kontakt“<br />
und „Mitgliederliste“ eingerichtet,<br />
welche die Adressdaten<br />
der Vorstandschaft, ihrer Organe und die aller Mitglieder auflistet. Um diese Daten für<br />
Unbefugte unzugänglich zu machen, sind diese Seiten passwortgeschützt. Wenn Sie diese<br />
Seiten aufrufen, werden Sie nach Benutzername und Passwort gefragt. Diese werden zu Beginn der<br />
Mitgliedschaft und alljährlich mit dem „Weihnachtsbrief“ allen Mitgliedern bekannt gegeben.<br />
Bei Verlust genügt eine E-Mail an webmaster@traditionsgemeinschaft-fkg1.de mit dem Stichwort:<br />
Benutzername und die Daten gehen Ihnen nach Prüfung der Rechtmäßigkeit erneut zu.<br />
In Fortsetzung der Reihe „Pershing im Web“ stelle ich Ihnen heute eine Pershing Seite auf Wikipedia<br />
vor. Die Wikipedia ist eine freie Enzyklopädie in mehr als 100 Sprachen, zu der jeder mit seinem<br />
Wissen beitragen kann.<br />
http://wiki.pershingmissile.org/index.php/Main_Page<br />
Ihr Mediengestalter<br />
und Webmaster:<br />
Peter Wodniok<br />
16
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Die Vorstandschaft<br />
1. Vorsitzender: Hans Lichnowski<br />
Hauptfeldwebel d.R., geboren am 28.<strong>06</strong>.1952;<br />
Personalhauptverwalter, Informationsmeister<br />
und Spieß im Stab/FKG 1<br />
5 ½ Jahre in der Vorstandschaft UHG Saarburgkaserne.<br />
2. Vorsitzender und zugl. Geschäftsführer: Kurt Stürmer<br />
Oberstleutnant a.D. / Oberst d.R.<br />
geboren am <strong>06</strong>.09.1934<br />
in verschiedenen Verwendungen u.a. in den Flugkörpergruppen 11,<br />
12, 21, 22, FKG 2 und FKG 1. - Letzter Kommodore des FKG 1<br />
Schriftführer: Manfred Lades<br />
Stabsunteroffizier d.R. geboren 14.05.1939<br />
Angehöriger der FKGrp 11, Kaufbeuren<br />
und FKGrp 12, Landsberg<br />
Kassenverwalter: Helmut Dudla<br />
Hauptmann d.R., geboren 11.10.1955<br />
Nachschubmeister bei S4 im Stab/FKG 1<br />
Beamter des gehobenen Dienstes bei der Bundeswehrverwaltung<br />
Pressebeauftragter: Peter Nötzel<br />
Unteroffizier d.R., geboren 12.<strong>06</strong>.1959<br />
Angehöriger des 3. Zuges, 1./FKG 1<br />
vom 02.10.1979 - 15.08.1983<br />
17
18<br />
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Irgendwann kommen Erinnerungen zurück. Erinnerungen<br />
an Zeiten, die mittlerweile 37 Jahre<br />
zurück liegen...<br />
Manchmal frage ich mich, warum solche weit<br />
zurückliegenden Erinnerungen aus Jugend- (oder<br />
auch Kindes-) Zeiten oft so lebendig bleiben und<br />
warum sie jetzt, wenn man doch deutlich älter<br />
wird, immer öfter auf meist angenehme Weise<br />
ins Gedächtnis zurückkehren.<br />
Neulich konnte ich in einem populär-wissenschaftlichen<br />
Aufsatz in einer Zeitschrift eine Antwort<br />
dazu lesen. Da haben Psychologen die Theorie<br />
vertreten, dass dies alles sehr viel mit dem sog.<br />
„ersten Mal“ zu tun hat. Sie behaupten, dass neue<br />
Erlebnisse stärker im Gedächtnis haften bleiben,<br />
als das alltägliche Tagesgeschehen (klingt irgendwie<br />
logisch). Interessant ist aber noch eine weitere<br />
Behauptung: Ständig viele neue Erlebnisse, also<br />
besonders abwechslungsreiche Zeiten, lassen (im<br />
Gehirn) die Zeit langsamer vergehen.<br />
Deshalb hat es in<br />
meiner Kindheit wohl<br />
immer so lange von<br />
Weihnachten bis<br />
Weihnachten gedauert.<br />
Konsequenz der<br />
Psychologen daraus:<br />
Gestalte dein Leben<br />
abwechslungsreich<br />
und vermeide den Alltagstrott,<br />
dann verfliegt<br />
die Zeit nicht mehr<br />
so schnell.<br />
Merkwürdig: Diese relativ kurzen 18 Monate<br />
Erinnerungen<br />
Wieder einmal hat sich ein ehemaliger Angehöriger des FKG 1 (1967 - 1969) darangemacht, seine Erinnerungen<br />
an das Geschwader aufzuarbeiten.<br />
Es ist dies der heutige wissenschaftliche Mitarbeiter und Leiter des Felsmechanischen Labors an der Universität<br />
Karlsruhe, Dipl.-Ing Karl Balthasar. Der folgende Bericht entstammt seiner Feder.<br />
Karl G. Balthasar mit Familie<br />
meines Lebens haben mich geprägt: Grundausbildung<br />
in Meßstetten auf dem Truppenübungsplatz<br />
Heuberg („Schwäbisch Sibirien“).<br />
Manchmal in der Erinnerung präsent, aber nicht<br />
immer erinnernswert... Doch im Nachhinein<br />
Erfahrungen, die ich nicht vermissen möchte.<br />
Viele „Erste Male“: Das erste Mal für längere<br />
Zeit weg von der Familie. Der erste „Anschiss“<br />
eines Ausbilder-Obergefreiten (warum überhaupt<br />
so widerwärtig? So eingeschüchtert wie ich es<br />
damals war, hätte er’s auch freundlicher sagen<br />
können, auch dann hätte ich „gespurt“).<br />
Dann auf dem Truppenübungsplatz das erste<br />
freundliche Gespräch mit einem Vorgesetzten:<br />
„Wo kommen Sie her? Was haben Sie nach Ihrer<br />
Dienstzeit vor? Man behandelt mich wieder als<br />
Individuum. Lieber StUffz Jetter, so bleibt man<br />
auch nach fast vier Jahrzehnten unvergessen...<br />
Man lernte Menschen kennen. Einige tobten ihre<br />
Minderwertigkeitskomplexe oder Macht-Allüren<br />
an den ihnen per Dienstvorschrift unterstellten<br />
Menschen aus.<br />
Viele jedoch hatten<br />
„Format“. Ihr Anteil<br />
stieg mit steigendem<br />
Dienstgrad, egal in<br />
welcher Laufbahnebene.<br />
Und das war gut<br />
so. Das Ausleseprinzip<br />
der Bundeswehr funktionierte<br />
meist.<br />
Dann die Ankündigung<br />
am Ende der Grundausbildung:<br />
„Sie werden<br />
dem Flugkörpergeschwader 1 in Landsberg
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
zugewiesen.“<br />
Also doch nichts mit Flugzeugen. Fragen: „Was<br />
ist eigentlich ein Flugkörper?“ und „Was hat das<br />
denn mit der Luftwaffe zu tun?“<br />
Kurz vor Weihnachten 1967 erreiche ich die<br />
Saarburgkaserne in Landsberg am Lech. Neue<br />
Erfahrungen: Die Bundeswehr ist nicht nur<br />
„Schliff“, Marschieren und Geländeausbildung,<br />
sie ist auch „High-Tech“: Translations- und Rotationsbewegungen<br />
des Flugkörpers. Luftgelagerte<br />
Kreisel, Präzession. Ein Vollkreis hat 6400 Strich,<br />
dein Theodolit kann auf den hundertstel Teil eines<br />
Strichs genau eingestellt werden!<br />
Auto-Kollimation. Schmelz-Kühl-Beschichtung.<br />
auch notwendiger Drill und viele Abkürzungen:<br />
OST, OLT, VLT, HLT, LAC.<br />
Stress in Schwabstadl. Schlafen im Moleskin.<br />
Nur Koppel und Stiefel durften abgelegt werden.<br />
Letztere hatten wir mit dem für die Kabelpflege<br />
vorhandenen Talkum-Puder „behandelt“ um bei<br />
Alarm schneller reinzukommen. Abmelden zum<br />
Duschen und für das „große Geschäft“. Aber<br />
beim „Essenfassen“ bevorzugt. Kaffee kostenlos<br />
bis zum Abwinken; dafür war die Kaffeemaschine<br />
von den „Azlayern“ aber ständig unter Dampf<br />
zu halten.<br />
Und mindestens einmal in dieser Woche etwa<br />
Nachts zwischen ein und drei Uhr diese nervige<br />
Autohupe an der Offiziers- Baracke, die den von<br />
der 4. ATAF via Tropo-Scatter von meinem jetzigen<br />
Wohnort Karlsruhe aus übertragenen Alarm kundtat:<br />
Raus aus dem Bett, rein in die Stiefel. Die in<br />
die Böschung eingegrabenen und mit Holzbrettern<br />
abgepflockten Stufen neben der Offiziers- Baracke<br />
runter, im Sprint bis zur Wachbude unserer amerikanischen<br />
Freunde am mit Stacheldraht-Türmen<br />
gesicherten „Inneren Kreis“. Kontrolle der am<br />
Moleskin angeknöpften Sonder-Ausweise mit<br />
diesen merkwürdigen, in verschiedenen Tinten-<br />
oben: Karl Balthasar wird „gequält“<br />
(knieend: HGefr Liedmann)<br />
rechts: stolze „Besitzer“ eines Erector Launchers<br />
Fotograf: Gefreiter Zehetner<br />
„Wozu Rotation des Warheads?“ „Welche<br />
Sprengkraft hat das Ding eigentlich?“ „Was ist<br />
ein PSI?“ „Was sind überhaupt Tropo-Scatter-<br />
Funkverbindungen?“.......<br />
Alles praktischer Physik-Unterricht, anschaulich<br />
lernten wir viel Neues, mit wenig Formeln. Aber<br />
19
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
...und wo ist der Gehörschutz?<br />
Blautönen eingefärbten Quadraten.<br />
Das alles ist geblieben, hat mich ein Stück geprägt.<br />
Ich will’s nicht mehr missen.<br />
Was aus mir als „Pershingianer“ geworden ist?<br />
Nach dem Wehrdienst habe ich Bergbau studiert.<br />
Das hatte zu einem guten Teil auch mit meinen<br />
Vorgesetzten bei der Bundeswehr zu tun. Aber das<br />
wäre eine andere Geschichte, die man erzählen<br />
könnte.<br />
Kurz vor Beendigung meines Studiums erhielt<br />
mein Professor den Ruf als Ordinarius am Institut<br />
für Bodenmechanik und Felsmechanik der Universität<br />
Karlsruhe. Und da damals schon wieder ein<br />
Zechensterben einsetzte, habe ich ihn gefragt, ob<br />
er mich mitnimmt.<br />
Und dort sitze ich seit 1976. Ich habe es nie<br />
bereut. Mein Chef ließ mir viele Freiheiten und<br />
sorgte für Geld. Und so baute ich mehr oder<br />
weniger aus dem Nichts das Felsmechanische<br />
Labor auf, das immer größer wurde und dessen<br />
Chefindianer ich bin. Es macht Spaß zu forschen<br />
und dabei neue Versuchsapparaturen zu entwickeln<br />
und zu bauen.<br />
Karl G. Balthasar<br />
Generalmajor Thomas Gericke<br />
ist seit Mittwoch, 2. November<br />
2005, Kommandeur der<br />
1. Luftwaffendivision und<br />
Standortältester für die Bereiche<br />
Fürstenfeldbruck und<br />
Dachau.<br />
Unser Mitglied T. Gericke<br />
ist wieder im Süddeutschen<br />
Raum gelandet. Nach seiner FKG-Zeit von 1969<br />
- 1978 und 1986 - 1988 war er in vielen Verwendungen<br />
tätig. Zuletzt als General Manager NATO<br />
Medium Extended Air Defense Management Agency<br />
(NAMEADSMA) in Huntsville, Alabama, USA.<br />
Er ist der 18. Kommandeur der 1. Luftwaffendivision<br />
seit ihrer Aufstellung im Jahr 1957.<br />
Unterstellt sind ihm die Verbände:<br />
• Jagdbombergeschwader 32 in Lechfeld<br />
• Jagdgeschwader 74 in Neuburg /Donau<br />
• Einsatzführungsbereich 1 in Meßstetten<br />
• Dienstältester Deutscher Offizier/Deutscher<br />
Anteil bei Combined Air Operations Centre<br />
• Taktisches Ausbildungskommando der Luftwaffe<br />
in Italien<br />
• Flugabwehrraketengeschwader 5 mit<br />
Flugabwehrraketengruppe 15<br />
Flugabwehrraketengruppe 22<br />
Flugabwehrraketengruppe 23<br />
Die Traditionsgemeinschaft FKG 1 e.V. wünscht<br />
ihrem Mitglied viel Soldatenglück!<br />
20
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Hüttenverein ENZIAN e.v.<br />
Bei unserem Patenverein trafen sich die Mitglieder am 11.11.2005 zur Mitgliederversammlung mit<br />
Neuwahl der Vorstandschaft.<br />
Nachdem der bisherige Vorsitzende Bernhard Braun erneut kein Amt übernehmen wollte, musste natürlich<br />
auch ein neuer Vorsitzender gewählt werden. Dieses Amt hat nun Walter Zeidler übernommen.<br />
Der bisherige Vorsitzende wurde zum Ehrenmitglied ernannt.<br />
Die neue Vorstandschaft besteht nun aus<br />
Vorsitzender:<br />
Walter Zeidler<br />
Stellv. Vorsitzender:<br />
Robert Schattmaier<br />
Schatzmeister:<br />
Thomas Schindele<br />
Schriftführer:<br />
Daniela Grimm<br />
1. Hüttenwart: Wilfried Winkler<br />
2. Hüttenwart: Robert Plahusch<br />
1. Kassenprüfer: Dieter Labudda<br />
2. Kassenprüfer: Manfred Botschafter<br />
Wir wünschen unserem Patenverein allzeit schöne Erlebnisse in seinem „Haus Enzian“!<br />
Hans Lichnowski<br />
21
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Geburtstage<br />
Die Vorstandschaft gratuliert von ganzem Herzen!<br />
Im Monat Januar 20<strong>06</strong><br />
Rott Hermann<br />
Haase Werner<br />
Günter Manfred<br />
Gericke Thomas<br />
Stahl Hans-Joachim<br />
Altvater Walter<br />
zum 77. Geburtstag<br />
zum 74. Geburtstag<br />
zum 71. Geburtstag<br />
zum 60. Geburtstag<br />
zum 50. Geburtstag<br />
zum 45. Geburtstag<br />
Im Monat Februar 20<strong>06</strong><br />
Sanktjohanser Sebastian<br />
Dowidat Erich<br />
Wende Gerhard<br />
Schwarz Jürgen<br />
Sulzenbacher Manfred<br />
Schöpf Gerhard<br />
zum 81. Geburtstag<br />
zum 80. Geburtstag<br />
zum 71. Geburtstag<br />
zum 65. Geburtstag<br />
zum 50. Geburtstag<br />
zum 40. Geburtstag<br />
Im Monat März 20<strong>06</strong><br />
Pillep Karl-Heinz<br />
Lengenfelder Mathias<br />
Piotrowski Hans-Jürgen<br />
Linder Helmut<br />
Köllner Roland<br />
zum 70. Geburtstag<br />
zum 65. Geburtstag<br />
zum 55. Geburtstag<br />
zum 50. Geburtstag<br />
zum 45. Geburtstag<br />
22
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Im Monat April 20<strong>06</strong><br />
Rauprich Dietmar<br />
Schmitz Peter N.<br />
Achatz Heinz<br />
Hübel Wolfgang<br />
Hartmann Peter<br />
Schumm Oswin<br />
Hefele Edmund J.<br />
Heider Günter<br />
zum 65. Geburtstag<br />
zum 65. Geburtstag<br />
zum 60. Geburtstag<br />
zum 60. Geburtstag<br />
zum 50. Geburtstag<br />
zum 50. Geburtstag<br />
zum 45. Geburtstag<br />
zum 45. Geburtstag<br />
Im Monat Mai 20<strong>06</strong><br />
Hommel Hans<br />
Gohlke Gerhard<br />
Ladwig Paul<br />
Plahusch Robert<br />
Beicht Norbert<br />
Beck Berthold<br />
Oberweg Klaus<br />
Im Monat Juni 20<strong>06</strong><br />
Kropp Hans<br />
Sündermann Ewald<br />
Dunzweiler Ernst<br />
Stauch Konrad<br />
Hönes Anna<br />
Höpner Volker<br />
zum 75. Geburtstag<br />
zum 70. Geburtstag<br />
zum 55. Geburtstag<br />
zum 55. Geburtstag<br />
zum 50. Geburtstag<br />
zum 40. Geburtstag<br />
zum 40. Geburtstag<br />
zum 77. Geburtstag<br />
zum 75. Geburtstag<br />
zum 74. Geburtstag<br />
zum 71. Geburtstag<br />
zum 70. Geburtstag<br />
zum 65. Geburtstag<br />
Die Vorstandschaft der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1 e.V.<br />
wünscht darüber hinaus allen anderen Geburtstagskindern Gesundheit, Glück, Erfolg und<br />
Gottes Segen für das neue Lebensjahr!<br />
23
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
WaSysUstgZ<br />
Wie fast schon zur Tradition geworden, berichten ehemalige Kameraden, die noch im Dienst sind, von Ihrer jetzigen Verwendung,<br />
bzw. ihrem jetzigen Verband.<br />
OStFw Krader, ehemaliger Infomeister des FKG 1, hat diese Funktion jetzt beim Waffensystemunterstützungszentrum in<br />
Landsberg inne. Den folgenden Bericht hat er verfasst.<br />
Das Waffensystemunterstützungszentrum<br />
( Wa S y s U s t g Z ) i s t e i n Ve r b a n d d e r<br />
Waffensystemlogistik und somit zugleich ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Einsatzlogistik der<br />
Luftwaffe zur Unterstützung der Einsatzverbände<br />
in allen sicherheitspolitischen Situationen.<br />
Es umfasst zunächst die Typenbegleitmannschaften<br />
zur Einführungsbegleitung von modernen<br />
Systemen. Darüber hinaus die Systemunterstützungszentren,<br />
die in Kooperation<br />
mit der Industrie eine ganzheitliche Systembetreuung<br />
einschließlich Ansprechstelle für Nutzer,<br />
Problemanalyse und Einleitung notwendiger<br />
Folgemaßnahmen sicherstellen. Soweit nicht<br />
bereits in die Systemunterstützung integriert<br />
führen die ebenfalls zum Verband gehörenden<br />
Programmierzentren der Luftwaffe notwendige<br />
Softwarepflege- und Änderungsmaßnahmen<br />
durch. Schließlich gehören zum WaSysUstgZ die<br />
Stabs-/Versorgungsstaffel in Landsberg und die<br />
Ausbildungswerkstatt in Penzing.<br />
Diese Einheiten und Dienstellen sind über den<br />
gesamten Süddeutschen Raum verteilt. Darüber<br />
hinaus gibt es eine Vielzahl von im Ausland ein-<br />
24
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
gesetzten Soldaten, die ihren Auftrag in enger<br />
Kooperation mit unseren alliierten Partnern versehen.<br />
Umgekehrt hat das WaSysUstgZ Soldaten<br />
befreundeter Nationen in seinen Reihen.<br />
Als Unikatverband der Bundeswehr ist das<br />
WaSysUstgZ ein wichtiges Kompetenzzentrum<br />
für alle Teilstreitkräfte. Es verfügt - obwohl Luftwaffenverband<br />
- daher auch über Mitarbeiter von<br />
Heer und Marine.<br />
Landsberg ist „Firmensitz“ des Verbandes. Das ist<br />
damit begründet, dass neben dem Programmierzentrum<br />
für fliegende Waffensysteme, der Stabs-/<br />
und Versorgungsstaffel und der Ausbildungswerkstatt<br />
vor allem der Stab des WaSysUstgZ hier<br />
stationiert ist.<br />
Der Stab ist für den Auftrag sowie für die Besonderheiten<br />
des neuen Verbandes<br />
speziell konzipiert.<br />
Er übt auf der einen Seite die<br />
vorgeschriebene Dienstaufsicht<br />
über den unterstellten Bereich<br />
aus. Auf der anderen Seite ist der<br />
Stab Dienstleister für den unterstellten<br />
Bereich sowie für das<br />
Luftwaffenmaterialkommando<br />
als nächst höhere Kommandobehörde<br />
und Fachkommando.<br />
Der Stab ist ein Bindeglied zwischen<br />
den unterstellten Einheiten und der<br />
Verbandsführung sowie in vielen fachlichen Angelegenheiten<br />
die Schnittstelle zwischen Einheit<br />
und Fachkommando. Er fasst Arbeitsergebnisse<br />
des unterstellten Bereiches zusammen, bewertet<br />
und verdichtet sie, zieht daraus die notwendigen<br />
Schlüsse zur Weiterentwicklung und Verbesserung<br />
der Führung des Verbandes, der Verbesserung<br />
der Zielvorgaben und liefert dem Luftwaffenmaterialkommando<br />
die notwendigen Daten.<br />
Mit dieser Arbeit leistet der Stab zugleich einen<br />
wesentlichen Beitrag zur Identität des Verbandes,<br />
zur Stärkung des Teamgeistes und der Motivation<br />
und Kreativität.<br />
In diesem Selbstverständnis soll er Arbeitsprozesse<br />
einheitlich gestalten, Strukturen vereinheitlichen,<br />
Verfahren vereinfachen und den Dienstbetrieb<br />
effektiv und effizient gestalten. Ein wesentliches<br />
Ziel dabei ist die Schaffung der notwendigen<br />
Transparenz.<br />
Die Besonderheit des Stabes sind die Teileinheiten<br />
Koordinierungselement und Qualitätswesen<br />
innerhalb des Stabsgebietes 3. Gerade die in<br />
Einführung befindlichen neuen fliegenden Systeme<br />
EUROFIGHTER, TIGER, NH90 und A400M<br />
erfordern hinsichtlich Technologie, Komplexität<br />
und Waffensystemkenntnis eine angepasste<br />
moderne rüstungstechnische und logistische Führung<br />
auf allen Ebenen. Gleiches gilt für die in die<br />
Zuständigkeit des WaSysUstgZ<br />
fallenden Luftverteidigungssysteme<br />
sowie das Führungsinformationssystem<br />
der Luftwaffe.<br />
Die beiden Teileinheiten, Koordinierungselement<br />
und Qualitätswesen<br />
werden in besonderem<br />
Maße der Umstrukturierung der<br />
Logistik hin zur Einsatzlogistik<br />
Luftwaffe sowie den oben genannten<br />
fachlichen Ansprüchen<br />
gerecht.<br />
Im Rahmen dieses Auftrages wird zugleich<br />
ein wertvoller Beitrag zu einem wirksamen Controlling<br />
geleistet. Besonders hinzuweisen ist in<br />
diesem Zusammenhang auf die neu etablierte<br />
Teileinheit Controlling. Sie ist für den Kommandeur<br />
ein wesentliches Führungsinstrument, insbesondere<br />
hinsichtlich Entscheidungsfindung und<br />
-vorbereitung bei komplexen Führungsvorgängen<br />
und Sachverhalten. Neben der Schaffung von<br />
Transparenz in den Betriebsabläufen kommt der<br />
Verbesserung der Effektivität und Effizienz eine<br />
besondere Bedeutung zu.<br />
25
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
Nachruf<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Nachruf<br />
zum Tode von<br />
Feldwebel der Reserve<br />
Helmut Luermann<br />
Unser Mitglied Helmut Luermann verstarb nach schwerer Krankheit am<br />
20. September 2005 im 66. Lebensjahr.<br />
Er war Angehöriger der Technischen Staffel/FKTechnGrp in Kaufbeuren und<br />
wohnte zuletzt in Wedel/Schleswig-Holstein.<br />
Wir werden Helmut Luermann immer ein ehrendes Gedenken bewahren.<br />
Unser tiefempfundenes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.<br />
Hans Lichnowski<br />
26
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Termine<br />
um<br />
Nicht vergessen:<br />
Stammtische am<br />
28.<strong>01</strong>.<strong>06</strong><br />
25.03.<strong>06</strong><br />
20.05.<strong>06</strong><br />
05.08.<strong>06</strong><br />
25.11.<strong>06</strong><br />
in der Sportzentrum Gaststätte im Nebenraum 2.<br />
Bitte vormerken!<br />
D´Landsberger Wies´n am Freitag, 12.05.<strong>06</strong> ab 19:00 Uhr im Festzelt Waizinger Wiese; zuvor<br />
Einzug der Vereine von der Stadtpfarrkirche aus. Treffen ab 18:15 Uhr.<br />
Mitgliederversammlung TradGem FKG 1 mit anschließendem Kameradschaftstreffen am<br />
07.10.20<strong>06</strong>, 15:00 Uhr im Vortragsaal des Sportzentrums Landsberg.<br />
Bitte vormerken!<br />
Kameradschaftstreffen TradGem FKG 2 am 16. 09. 20<strong>06</strong> auf der NATO Airbase, Geilenkirchen<br />
im Frisbee Club in der Zeit von 16:00 - 24:00 Uhr.<br />
Spenden<br />
Manfred Lades 34,00 €<br />
Ungenannt für die Restaurierung des Gefallenendenkmals 100,00 €<br />
Sammlung bei Mitgliederversammlung 9,18 €<br />
Horst Schneekluth 50,00 €<br />
Im Namen aller Vereinsangehörigen bedanken wir uns recht herzlich bei den großzügigen Spendern<br />
und freuen uns selbstverständlich über jede weitere Spende, kommt diese<br />
doch dem Verein – und somit den Aktionen des Vereins bzw. jedem einzelnen<br />
Vereinsmitglied zugute.<br />
Die Bankverbindung des Vereins:<br />
Landsberg-Ammersee Bank eG<br />
Kontonummer: 1 12 96 78<br />
BLZ: 700 916 00<br />
27
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Was wird aus ihm<br />
-dem Gefallenendenkmal vor dem Casino?<br />
Wie angekündigt, wurden am<br />
<strong>01</strong>.08.2005 die Reste des<br />
Denkmals aus der Welfenkaserne<br />
zum Steinmetz transportiert.<br />
Maßgeblich beteiligt waren<br />
unsere Mitglieder K. Stürmer, G.<br />
Krader und P. Gottwald.<br />
Der Steinmetz wird den Text<br />
wie unten gezeigt, einfügen.<br />
Die weiteren Planungen zur Wiederaufstellung können Sie auf den folgenden Seiten lesen.<br />
1914 1918<br />
II. KGL. BAY. 9. FELDARTRGT 19<strong>01</strong> - 1919<br />
DEN<br />
GEFALLENEN<br />
II. ART. RGT 7 1920 - 1936<br />
I./II. ART. RGT 63 1936 - 1945<br />
DP LAGER 1945 - 1950<br />
US - FORCES - RAF 1951 - 1962<br />
LW FLABTL 43 1962 - 1963<br />
1939 1945<br />
STAB - LWVERSRGT 3 1963 - 1989<br />
FKG 1 1963 - 1991<br />
28
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
29
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Sachstandsbericht<br />
Die Wiederaufstellung des Denkmals wird keine<br />
unendliche Geschichte!<br />
Die Einweihung ist für das Jahr 20<strong>06</strong> geplant.<br />
Sie soll nach Abschluss der Bauarbeiten und<br />
Anlage der Grünflächen erfolgen. Vorgesehen<br />
ist laut staatlichem Finanzbauamt der Bereich<br />
zwischen dem ehemaligen Kasino und dem Haus<br />
18 mit den Bäumen auf dem „Heinrichshügel“<br />
als Hintergrund.<br />
Der Stadtheimatpfleger, Herr Lichtenstern und ich<br />
(K. Stürmer) stimmten diesem Vorschlag zu. Während<br />
eines Gesprächs mit Herrn Oberbürgermeister<br />
Lehmannn wurde ferner festgelegt, dass die<br />
Inschriften auf der Säule nicht zu umfangreich sein<br />
sollen, dies hat jedoch zur Folge, dass niemand die<br />
gekürzten militärischen Verbandsbezeichnungen<br />
versteht.<br />
Um dies zu vermeiden, soll eine Tafel neben dem<br />
Denkmal errichtet werden und zwar mit einem<br />
Text, der die erforderliche Klarheit schafft.<br />
Der Text steht im Entwurf, bedarf jedoch noch der<br />
Prüfung durch die Beteiligten.<br />
Ich bin darüber hinaus auch der Ansicht, dass<br />
die Geschichte des Denkmals auch wert ist,<br />
vermittelt zu werden, spiegelt sie doch auch<br />
einen Teil der Geschichte Landsbergs und seiner<br />
Soldaten wider.<br />
Aus diesem Grund werde ich eine zweite Tafel<br />
fordern, die dies darstellt. Der Text ist auch schon<br />
im Entwurf fertig und ich hoffe, dass die Tafel und<br />
dieser Text auch genehmigt werden.<br />
K. Stürmer<br />
Ursprünglicher Standort des Denkmals (bis<br />
1945) war zwischen den Gebäuden 15 und 16<br />
(in der ehemaligen Saarburgkaserne). Dort<br />
stand das 1921 eingeweihte Monument auf<br />
breitem Podest mit vorgelegter Treppe, seitlich<br />
von zwei liegenden Steinlöwen flankiert.<br />
Das Denkmal<br />
Das Denkmal wurde von den ehemaligen Angehörigen des Kgl. Bayr-Feldart Rgt gestiftet. Der<br />
Entwurf stammt vom damaligen Oberleutnant d.R. Lehmkuhl.<br />
Pfingsten 1921, beim ersten Treffen der ehemaligen Angehörigen des Regiments, wurde es<br />
enthüllt. Es sollte die Erinnerung an die gefallenen Soldaten im I. Weltkrieg wach halten.<br />
Nach dem II. Weltkrieg wurde es zerstört. 1963 wurden Trümmer davon in einem Schutthaufen<br />
von Soldaten der Sicherungsstaffel der Flugkörpergruppe 12 gefunden. Vom ursprünglichen<br />
Denkmal fehlen die Löwen und eine große Metallschale. Die Überreste des Denkmals wurden<br />
zusammengefügt und westlich des Kasinos von den Soldaten wieder errichtet. Die Widmung<br />
wurde dabei auf die gefallenen Soldaten des II. Weltkrieges erweitert.<br />
Nach dem Verkauf des Kasinos wurde es abgetragen und war zwischenzeitlich verschwunden.<br />
2004 wurden der Sockel, die Granitsäule und das Kapitel in der Welfenkaserne gefunden. Es<br />
fehlten die Metallplatte und die steinernen Kugeln.<br />
20<strong>06</strong> ist es mit tatkräftiger Hilfe der ehemaligen Soldaten des FKG 1 und des Krieger- und<br />
Veteranenvereins Landsberg von der Stadt Landsberg wieder errichtet worden.<br />
30
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Die Artilleriekaserne/Saarburgkaserne<br />
Die Kaserne wurde 19<strong>01</strong> - 1905 für das Königlich Bayerische 9. Feld-Artillerie Regiment des<br />
bayerischen Heeres erbaut .<br />
Nach dem I. Weltkrieg und der Auflösung des Regiments bezog das Artillerieregiment 7 der<br />
Reichswehr die Kaserne. Die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht 1935 hatte Umgliederungen<br />
und Neuaufstellungen zur Folge. Das Artillerie Regiment 63 der Wehrmacht wurde in der Kaserne<br />
stationiert und blieb mit der Ersatzabteilung bis zum Ende des II. Weltkrieges in der Kaserne.<br />
Von 1945 bis 1950 war die Kaserne von den amerikanischen Streitkräften als Auffanglager für<br />
die jüdischen Überlebenden der Konzentrationslager und der jüdischen Flüchtlingen aus dem<br />
Osten Europas eingerichtet worden. Dieses Lager war eine der Keimzellen des Staates Israel.<br />
Von 1951 bis 1991 wurde die Kaserne wieder militärisch genutzt. Zuerst von den amerikanischen<br />
Streitkräften und auch von Angehörigen der britischen Luftwaffe. Danach folgte die Übergabe an<br />
die Bundeswehr. Das Luftwaffen Flak Bataillon 43 war der erste Verband. Es folgten der Stab des<br />
Luftwaffenversorgungsregiments 3 und das Flugkörpergeschwader 1 (PERSHING). Das Geschwader<br />
blieb bis zum 31.12.1991, dem Tag seiner Außerdienststellung, in der Kaserne. 1993 wird<br />
die Kaserne von der Bundeswehr aufgegeben und 1998 von der Stadt Landsberg erworben.<br />
An dieser Stelle könnte einmal das Denkmal stehen.<br />
Recherche angestossen von P. Wodniok<br />
Ermittlungen: W. Lübker, und G. Krader und zum Abschluss gebracht von K. Stürmer<br />
31
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Der Kegelclub als Ursprung der Pershing – Familie wurde bereits 1978 im Dezernat IVA5 des MatALw<br />
(Fachdezernat WS Pershing) gegründet. Der damalige Dezernent war OTL Reichel, der somit zum Urvater<br />
der Pershing Familie wurde. Es war ein ungeschriebenes Gesetz, dass der jeweilige Dezernent dieses<br />
Fachdezernates automatisch zum “Familienvater“ wurde. So folgten OTL Reichel – OTL Pillep, OTL<br />
Helbig und OTL Thorn. Im Laufe der Zeit vergrößerte und veränderte sich der Kegelclub durch weitere<br />
Pershing Mitarbeiter anderer Wahner Dienststellen zur „Pershing – Familie“. Das WS P1A wurde außer<br />
Dienst gestellt -- und wir alle auch, aber die „Pershing – Familie“ ist, erweitert um unsere Angehörigen,<br />
Wehrpflichtige, Reservisten und frühere Mitarbeiter, geblieben.<br />
Und so soll es auch bleiben!<br />
Die PERSHING-Familie lebt!<br />
Köln-Bonn oder kurz gesagt, „Wahn“ war einer der „Außenposten“ für Pershing Personal.<br />
Ob beim Materialamt der Luftwaffe, dem Luftflottenkommando oder sonstigen<br />
Dienststellen; immer wieder wurden Geschwaderangehörige beider Flugkörpergeschwader<br />
dorthin versetzt.<br />
Einige von ihnen haben dort Wurzeln geschlagen und, obwohl schon längst im<br />
wohlverdienten Ruhestand, treffen sie sich auch heute noch immer wieder. Von einer<br />
solchen Gruppe berichtet unser Mitglied Siegfried Zajontz.<br />
32<br />
von links<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Hptm a.D. Conny Stauch, wohnt in Mechernich/ Eifel, vormals VersStff/FKG 1 – Werft 25.<br />
OTL a.D. Braun, früher FKG 2 – MatALw – FüL V4, wohnt in Troisdorf.<br />
OTL a.D. Helbig, VersStff/FKG 1 – MatALw – LwUko, wohnt in Neunkirchen-Seelscheidt.<br />
OStFw a.D. Hübel, VersStff/FKG 1, MatALw, wohnt in Köln/ Eil.<br />
OTL a.D. Thorn, wechselte vom WS Roland zum WS Pershing
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
von links:<br />
• OTL a.D. Pillep, Ausb-<br />
Grp/FKG 1, Werft 81,<br />
MatALw, USA, wohnt<br />
in Bad Wörishofen<br />
besucht die Pershing-<br />
Familie mindestens<br />
einmal jährlich.<br />
• Stauch<br />
• Braun<br />
• Hübel.<br />
von links:<br />
•<br />
•<br />
OTL a.D. Braun,<br />
OTL a.D. Reichel, S4/FKG 1,<br />
MatALw, FüL V4, wohnt in Köln/<br />
Porz, Urvater der Pershing– Familie<br />
Die Pershing – Familie in fröhlicher<br />
(Kegel) Runde.<br />
An diesem Abend 29 Anwesende<br />
33
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Kaum ein Kampfflugzeug kann auf eine so lange<br />
Vorgeschichte zurückblicken wie der Eurofighter<br />
Typhoon. Es dauerte alleine 12 Jahre bis sich<br />
vier Nationen aus einer Unzahl an präsentierten<br />
Designstudien auf ein gemeinsames Konzept<br />
einigen konnten. Auf der Strecke blieb dabei eine<br />
- mögliche - französische Beteiligung. Die damals<br />
nicht möglich gewesene „große“ Einigung wird<br />
heute - 2 Jahrzehnte später - von allen Seiten<br />
bedauert.<br />
Auf der Suche nach dem Konzept<br />
Begonnen hat alles Mitte der 70er Jahre mit der<br />
Suche Großbritanniens nach einem Luftüberlegenheitsjäger.<br />
Frankreich und Deutschland<br />
brachten ihre Überlegungen über ein taktisches<br />
Kampfflugzeug der 90er Jahre mit ein, Italien und<br />
Spanien schlossen sich an.<br />
Die von allen Seiten herangetragenen Forderungen<br />
führen in Folge zu schweren und komplexen<br />
Entwürfen - Deutschland ist das zu teuer, Frankreich<br />
mangels Exportpotential zu groß.<br />
England baut 1983 den Jagdflugzeug-Demonstrator<br />
„EAP“ und kann so wertvolle Grundlagen über<br />
die Aerodynamik und die elektronische Steuerung<br />
eines instabilen Canard-Delta-Jägers erarbeiten.<br />
Es dauert bis zum 16. Dezember 1983, bis die<br />
fünf Luftwaffenchefs erstmals ein gemeinsames<br />
Bedarfspapier vorlegen können.<br />
1984 erfolgt eine weitere Annäherung der Anforderungen<br />
- es liegen zwei Konzepte auf dem<br />
Tisch - Frankreichs ACX Versuchsträger und der<br />
EAP orientierte Entwurf von Deutschland und<br />
Großbritannien.<br />
1985 kommt das Ende für ein weiteres gemeinsames<br />
Vorgehen - eine Einigung mit Frankreich<br />
ist nicht zu erzielen.<br />
Großbritannien, Deutschland, Italien und etwas<br />
später auch Spanien einigen sich auf ein Konzept<br />
34<br />
Der Eurofighter Typhoon<br />
- eine unendliche Geschichte<br />
Dieser Artikel setzt die Inforeihe „Waffensysteme<br />
der Luftwaffe“ - Eurofighter - fort.<br />
Der Autor arbeitet an der Erstellung der<br />
Computerunterstützten Ausbildung für dieses<br />
Waffensystem mit.<br />
und schreiben am 1. August 1985 die Eckdaten<br />
fest.<br />
AST 403<br />
1976, April<br />
Die RAF veröffentlicht ihr „AIR STAFF TARGET<br />
403“. Ziel ist ein Kampfflugzeug für die Luftüberlegenheit<br />
in Europa sowie für Gefechtsfeldunterstützung.<br />
Eine europäischen Zusammenarbeit<br />
wird angestrebt.<br />
1976, September<br />
In Deutschland laufen von MBB, VFW-Fokker<br />
und Dornier eigenfinanzierte Studien über ein<br />
taktisches Kampfflugzeug der 90er Jahre.<br />
1977, 1.-4. November<br />
Bei einem Treffen in Südfrankreich erklären<br />
Frankreich, Deutschland und Großbritannien<br />
ihren Bedarf für ein taktisches Kampfflugzeug<br />
der 90er Jahre und dessen besondere Bedeutung<br />
für die Luftwaffen und Luftfahrtindustrien<br />
Europas. Eine gemeinsame technische Lösung
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Deutscher<br />
TKF90 Entwurf<br />
lauf und einem Seitenleitwerk vor.<br />
1979, Herbst<br />
MBB verfeinert seinen TKF bei Strömungstests.<br />
Strömungstest<br />
TKF90 bei MBB<br />
1979, Dezember<br />
MBB & BAe stellen ein gemeinsames Studienteam<br />
zusammen und legen den Entwurf ECF<br />
(European Collaborative Fighter) den beteiligten<br />
Regierungen vor. BAe hat sich dem MBB Konzept<br />
angeschlossen, der Flügel des ECF stellt einen<br />
Kompromiss zu den AST 403 Forderungen dar.<br />
1979, Oktober<br />
Dassault-Breguet wird in die ECF-Gespräche<br />
miteinbezogen. Bis April 1980 wird an einem<br />
Bericht gearbeitet, der ebenfalls eine Delta-Canard-Lösung<br />
vorsieht. Da viele Details umstritten<br />
bleiben, gibt es vom ECA (European Combat<br />
Aircraft) keine Zeichnung.<br />
1980, 23. April<br />
Auf der ILA80 in Hannover präsentiert MBB ein<br />
1:1 Modell des TKF90 (Taktisches Kampfflugzeug<br />
wird angestrebt.<br />
1978, 26. April<br />
MBB stellt einen Delta-Canard Entwurf (TKF90)<br />
mit weit vorne liegenden Entenflügeln, Baucheinfür<br />
die 90er Jahre). Die Flügelvorderkante hat<br />
im Vergleich zum ECF nun eine geschwungene<br />
Form.<br />
1980, Sommer<br />
Der Inspekteur der Luftwaffe, General Friedrich<br />
Oblesser, stellt fest, dass die von der Industrie<br />
vorgelegten Konzepte für ein ECA finanziell nicht<br />
machbar sind.<br />
1980, Dezember<br />
Unter der Bezeichnung LVJ (Luftverteidigungsjäger)<br />
versucht MBB ein billiges Flugzeug auf<br />
Tornado-Basis zu entwerfen. LVJ19 und LVJ20<br />
überzeugen jedoch nicht. Geringen Einsparungen<br />
bei der Entwicklung und gleichen Herstellungskosten<br />
stehen höhere Betriebskosten und geringere<br />
Flugleistungen gegenüber.<br />
1981, April<br />
Bisher ist es nicht möglich, die unterschiedlichen<br />
Forderungen von Frankreich, Deutschland und<br />
Großbritannien in Einklang zu bringen. Es wird<br />
entschieden, die trinationalen Bemühungen<br />
für ein gemeinsames Kampfflugzeug vorerst<br />
auszusetzen.<br />
1982, 5. September<br />
BAe, Airitalia und MBB nehmen einen neuen<br />
Anlauf, um zu einem gemeinsamen Jagdflugzeug<br />
zu kommen. Auf der Farnborough Airshow wird<br />
Der ACA Entwurf<br />
von BAe<br />
ein 1:1 Model des ACA (Agile Combat Aircraft)<br />
vorgestellt, dessen Entwurf mit eigenen Mitteln<br />
finanziert wurde. ACA entspricht mit einem 50 m²<br />
Deltaflügel, vorne liegenden Canards und einem<br />
zweidimensionalen Lufteinlauf unter dem Rumpf<br />
35
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
weitgehend dem MBB-Entwurf. Das Fluggewicht<br />
soll 13 Tonnen betragen, die Höchstgeschwindigkeit<br />
beträgt mit zwei RB 199 Triebwerken<br />
(Tornado) rund Mach 2. Falls die Unterstützung<br />
der Regierungen gewonnen wird, soll bis Mitte<br />
der 80er Jahre ein Demonstrator fliegen.<br />
1983, 26. Mai<br />
BAe gibt bekannt, dass mit der englischen Regierung<br />
ein Vertrag zur Entwicklung und Produktion<br />
eines Jagdflugzeug-Demonstrator unterzeichnet<br />
worden ist. Die von BAe aufgebrachten Eigenmittel<br />
belaufen sich bisher auf 25 Millionen Pfund,<br />
die englischen Regierung investiert nun 65 Millionen<br />
Pfund in den Bau des Versuchsträgers. Am<br />
EAP (Experimental Aircraft Program) welches auf<br />
dem ACA-Entwurf aufbaut, sind auch italienische<br />
und deutsche Firmen beteiligt. Der Erstflug ist für<br />
1986 geplant.<br />
1983, Juli-August<br />
Eine deutsche Expertengruppe nimmt sich der<br />
US-Jäger F-15, F-16, F-18 und F-20 an und führt<br />
auch Testflüge durch. Die Leistungen der US-<br />
Muster sollen als Entscheidungsgrundlage für das<br />
Jagdflugzeug 90 (TKF90) dienen.<br />
1983, 16. Dezember<br />
Die Luftwaffenchefs aus Deutschland, Spanien,<br />
Frankreich, Großbritannien und Italien unterzeichnen<br />
ein „Outline European Staff Target“ für das<br />
FEFA (Future European Fighter Aircraft) das Mitte<br />
90 in den Dienst gestellt werden soll. Der Bedarf<br />
an 800 Flugzeugen ergibt sich aus den Bedürfnissen<br />
der Unterzeichnerstaaten, Spanien 100,<br />
Italien 100, Großbritannien 150-200, Frankreich<br />
EFA<br />
200, Deutschland 250. Der Systempreis soll 60-70<br />
Millionen DM, das Leergewicht 8,5 Tonnen, der<br />
Einsatzradius 450-550 km, die Höchstgeschwindigkeit<br />
mindestens Mach 1,8 und die Einsatzdauer<br />
mindestens 25 Jahre betragen.<br />
1984, 9. Juli<br />
Die Verteidigungsminister aus Frankreich, Großbritannien,<br />
Deutschland, Spanien und Italien<br />
beschließen in Madrid die Aufnahme von<br />
Durchführbarkeitsstudien für den EFA (European<br />
Fighter Aircraft)/Jäger90. Als Bedarf werden nun<br />
je 250 Flugzeuge für Frankreich, Großbritannien<br />
und Deutschland sowie 165 für Italien und 150<br />
Spanien genannt, insgesamt somit 1<strong>06</strong>5. Eine<br />
neue Runde von Studien ist notwendig, da es<br />
bisher nicht gelungen ist, sich über einen einheitlichen<br />
Entwurf zu einigen. Zu den Streitpunkten<br />
gehört neben dem Triebwerk auch das Gewicht.<br />
Frankreich wünscht eine leichtere Maschine mit<br />
besserem Exportpotential und Fähigkeit zum<br />
Betrieb auf Flugzeugträgern.<br />
1984, 11. Oktober<br />
Die Luftwaffenchefs unterzeichnen in Rom ein<br />
„European Staff Target“, das eine weitere Angleichung<br />
der Forderungen darstellt. Somit kann die<br />
Industrie ab sofort Studien durchführen.<br />
1985, Februar<br />
Da sich die beteiligten Luftfahrtunternehmen<br />
nicht einigen können, werden zwei Entwürfe mit<br />
einer Leermasse von 9,5 Tonnen vorgelegt. Beide<br />
weisen Mängel im Bezug auf das European Staff<br />
Target auf. Der Vorschlag Dassaults gleicht dem<br />
ACX Versuchsträger, während Airitalia, MBB/Dornier<br />
und BAe sich am EAP orientieren.<br />
1985, 11. April<br />
In Bonn treffen sich die Chefs von BAe, Dassault-Breguet<br />
und MBB um eine Einigung über<br />
den Eurofighter zu erzielen. Frankreich besteht<br />
weiterhin auf die Federführung beim Projekt sowie<br />
einen Arbeitsanteil von 31-33% womit vor allem<br />
Großbritannien nicht einverstanden ist.<br />
36
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
1985, 17. Mai<br />
Die Verteidigungsminister der fünf EFA-Länder<br />
einigen sich in einer Marathonsitzung nur teilweise<br />
auf die technischen Anforderungen an das<br />
EFA. Die Standpunkte bezüglich Antriebsleistung<br />
und Gewicht können angenähert werden, bis 17.<br />
Juni sollen neue Machbarkeitsstudien durch die<br />
Industrie erstellt werden.<br />
1985, 30. Mai<br />
Auf dem Aerosalon in Paris macht der Firmenchef<br />
von Dassault-Breguet noch einmal deutlich, dass<br />
sein Unternehmen die führende Rolle bei der<br />
Entwicklung eines europäischen Jagdflugzeuges<br />
spielen wolle. Frankreich fordere 50% Arbeitsanteil<br />
am Programm. Allerdings sei er nicht sehr<br />
hoffnungsvoll was einen Kompromiss betrifft,<br />
Dassault-Breguet wird bei Nichteinigung sein<br />
Rafale-Projekt weiterverfolgen.<br />
1985, 17. Juni<br />
Die Verteidigungsminister der fünf EFA-Länder<br />
treffen sich in London; können aber wieder kein<br />
Ergebnis erzielen. Statt des geforderten gemeinsamen<br />
Entwurfes liegen auf einmal 16 Varianten<br />
zur Entscheidung vor. Die Industrie erhält bis zum<br />
15. Juli eine letzte Frist. Weiterhin wird ein fünf-<br />
Nationen-Kompromiss bevorzugt.<br />
1985, 1. August<br />
Großbritannien, Deutschland und Italien einigen<br />
sich auf die Fortführung des Projektes. Im September<br />
schließt sich auch Spanien an während<br />
Frankreich endgültig ausscheidet, Dassault entwickelt<br />
sein Rafale-Projekt weiter.<br />
Folgende Eckdaten werden für das künftige europäische<br />
Kampfflugzeug fixiert. 50m² Flügelfläche,<br />
9,75t Leermasse und 90kN Schub je Triebwerk.<br />
Das Flugzeug soll kurze Start- und Landestrecken<br />
benötigen, zwei Triebwerke besitzen, auf<br />
Luftüberlegenheit im Luftkampf außerhalb der<br />
Sichtweite optimiert werden, jedoch Bodenangriffskapazität<br />
beinhalten.<br />
Großbritannien, Deutschland und Italien einigen<br />
sich auf den EFA.<br />
Definitionsphase<br />
Auch nach der Einigung über das Grundkonzept<br />
gibt es unterschiedliche Anforderungen der Luftwaffen<br />
an das Flugzeug.<br />
Deutschland tendiert zu einem preislich günstigerem<br />
Jäger während Großbritannien eine<br />
Mehrzweckverwendung mit Schwerpunkt Luftüberlegenheit<br />
im Auge hat.<br />
Das „European<br />
Fighter<br />
Aircraft“ (EFA)<br />
wächst von<br />
9,75 Tonnen<br />
Leergewicht<br />
auf 10 t in der<br />
Jäger-Variante<br />
Großbritannien, Deutschland und Italien<br />
einigen sich auf den EFA<br />
Fortsetzung im Vereinskurier<br />
„Moment Mal 02-<strong>06</strong>“<br />
Für Sie zusammengestellt von P. Wodniok<br />
Fotos: EADS-D<br />
und - letztendlich<br />
- 11 t in<br />
der voll ausgestatteten<br />
Mehrzweckvariante.<br />
Die Entwicklungsanteile werden auf die Partnernationen<br />
verteilt - Großbritannien und Deutschland<br />
je 33%, Italien 21% und Spanien 13%.<br />
EFA Präsentation<br />
auf der<br />
ILA<br />
37
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Veränderungen in der Saarburgkaserne<br />
(Photos: W. Lübker)<br />
ehemalige ARU-Halle mit Monument im Sommer 2005 vor<br />
und nach dem Abriss<br />
38
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Veränderungen in der Saarburgkaserne<br />
(Photos: W. Lübker)<br />
Ehemalige WS-Instandsetzungshalle (DSU) im Sommer 2005 vor<br />
und nach dem Abriss<br />
39
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Veränderungen in der Saarburgkaserne<br />
(Photos: W. Lübker)<br />
Relikt aus alten Zeiten in der DSU Halle im Sommer 2005 vor<br />
und nach dem Abriss<br />
40
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Veränderungen in der Saarburgkaserne<br />
(Photos: W. Lübker)<br />
Ehemalige Kfz-Instandsetzungshalle im Sommer 2005 vor<br />
und nach dem Abriss<br />
41
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Veränderungen in der Saarburgkaserne<br />
(Photos: W. Lübker)<br />
Ehemalige Kfz-Instandsetzungshalle (Südseite) im Sommer 2005 vor<br />
und nach dem Abriss<br />
42
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Veränderungen in der Saarburgkaserne<br />
(Photos: W. Lübker)<br />
Standort ehemalige Bekleidungskammer im Sommer 2005,<br />
Bebauung ehemaliges Küchengebäude.<br />
43
44<br />
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Landsbergs traurige Tage<br />
Nachdem die Serie über das heutige Landsberg ausgelaufen ist, hat sich unser Mitglied W. Lübker ein paar Jahrhunderte<br />
zurück orientiert und berichtet in lockerer Folge von Landsberg traurigen Tagen.<br />
(Auszüge aus „Alt-Landtsperg“ von Maximilian Böck-Ernst, erschienen in der Landsberger Verlagsanstalt M. Neumayer)<br />
Dem Wanderer, der von dem altehrwürdigen<br />
Augsburg aus dem linken Ufer des Lechs entlang<br />
seine Schritte südwärts lenkt, bietet sich,<br />
nachdem er die trostlosen Öden des Lechfelds<br />
durcheilt, ein überraschender Anblick.<br />
Im halben Bogen von der blaugrünen Flut umflossen,<br />
hat sich hier an dem Gehänge des rechten<br />
Flussufers ein schmuckes Städtchen angebaut.<br />
Umfangen von Wall und Graben, mit Toren und<br />
dräuenden Türmen besetzt, zwischen schützenden<br />
Mauern eingebettet, grüßt Landsberg in<br />
seinem reizenden, altertümlichen Gewande zu<br />
uns herüber.<br />
Doch lange schon sind die Fanfaren des Türmers<br />
verklungen. Kein Landsknecht beut dir mehr<br />
fröhlichen Gruß, wenn du durch den schattigen<br />
Torweg wandelst. In den altersgrauen Türmen,<br />
von welchen aus die Kartaunen einst ihre todbringenden<br />
Eisenbälle unter die verwegenen<br />
Angreifer spieen, nisten Scharen lärmender<br />
Dohlen. Die trutzigen Mauern sind alt und rissig<br />
geworden. Üppiges Efeugeflecht rankt an dem<br />
zerbröckelnden Gestein empor. Schwarzäugige<br />
Vöglein bauen ihr traulich stilles Heim in die verwitterten<br />
Schießscharten und in die tiefdunklen<br />
Fensterhöhlen. Über die morschen Zinnen treibt<br />
der Holunder sein vielästiges Gezweige. Auf den<br />
eingesunkenen Wällen und Schanzen tummeln<br />
sich jubelnde Kinder. Längst vertrocknet ist das<br />
grünlich-schlammige Wasser der Laufgräben.<br />
Liguster und Lavendel wuchern jetzt auf ihrem<br />
Grunde. Brombeergeranke und Efeugespinst<br />
klimmt die Hänge hinan, die losgebröckelten<br />
Steine und herab geschleuderten Felstrümmer,<br />
diese Zeugen blutiger Tage, mit dunklem Grün<br />
und zartem Blütenschnee überziehen. Dazwischen<br />
grünt üppiges Gras und blühen Blümlein<br />
blau und rot.<br />
Zwei Brücken überspannen von der freundlichen<br />
Vorstadt St. Katharina aus den Fluss. Über die<br />
stattliche eiserne Brücke führt uns der Weg erst<br />
durch eine kurze Straße, die alsbald in den mit einem<br />
marmornen<br />
Springbrunnen<br />
gezierten Hauptplatz<br />
einmündet.<br />
Neuere Bauten<br />
bilden mit<br />
den schmalen,<br />
spitzgiebeligen<br />
Häusern des<br />
Mittelalters ein<br />
Dreieck, dessen<br />
eine Seite an der prächtigen Pfarrkirche vorbei sich<br />
in dem doppelstraßigen Stadtteil Anger – vorderer<br />
und hinterer Anger - fortsetzt. Die höchstgelegene<br />
Ecke des Dreiecks bildet der Schmalsturm, früher<br />
der „schöne Turm“ genannt, der mit einem jetzt<br />
abgebrochenen Tore einst die obere Stadt von der<br />
unteren absperrte. In sanften Windungen kriecht<br />
die enge Bergstraße das steile Gehänge hinan<br />
zum prächtigen Bayertore, einem imposanten,<br />
gotischen Bau. der die ganze Gegend beherrscht<br />
und von seinen Zinnen aus dem Auge ein umfangreichen<br />
Ausblick über das ganze Gelände bis<br />
hinunter nach Augsburg gestattet. Links der Straße<br />
erheben sich die ausgedehnten Räumlichkeiten<br />
des ehemaligen Jesuitenklosters mit der herrlichen<br />
Malteserkirche. Rechts liegt der Schlossberg, den<br />
bis zu Anfang dieses Jahrhunderts eine stolze<br />
Feste krönte. Nur mehr die dicken, bemoosten<br />
Ringmauern zeugen von der entschwundenen
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Stärke und Pracht.<br />
Kaum vermögen wir uns zu trennen von den vielen<br />
herrlichen Aussichtspunkten, welche die liebliche<br />
Landschaft, das Städtchen, den schäumenden<br />
über ein drei Meter hohes Wehr sich stürzenden<br />
Fluss, die wildromantischen steilen Gehänge des<br />
rechten Lechufers, den ihm gegenüber liegenden<br />
Englischen Garten, wie die im Süden gigantisch<br />
sich auftürmenden Alpenmauern in immer reizvolleren<br />
Aussichten uns vorzuzaubern.<br />
Und in diesen Mauern, zwischen welchen jetzt<br />
Behäbigkeit, Glück und stiller Friede wohnen,<br />
spielten sich einst Szenen ab, wie sie sich selten<br />
grauenvoller in den blutigsten Blättern der Geschichte<br />
verzeichnet finden.<br />
Von fanatischen Religionshasse entfacht, entbrannte<br />
jener furchtbare Krieg, der unser schönes,<br />
reiches Vaterland nach dreißigjährigem Wüten<br />
als eine entvölkerte Trümmerstätte hinterließ.<br />
Jetzt noch machen sich die Folgen jener traurigen<br />
Tage bemerkbar, denn gar mancher Ort ist<br />
nicht wieder aufgebaut worden, manche Stadt<br />
ist nach jenen Schicksalsschlägen nie mehr zu<br />
ihrer früheren Blüte gelangt. Heute noch lebt die<br />
Erinnerung an die dreißigjährige Schreckenszeit<br />
im Munde des Volkes<br />
fort, genährt durch<br />
alte Aufzeichnungen<br />
und Sagen.<br />
Es war um das Jahr<br />
1631. Die Schlacht<br />
bei Breitenfeld war<br />
geschlagen, der greise<br />
Tilly durch einen<br />
Kanonensplitter bei<br />
Rain schwer verwundet worden und gestorben.<br />
Ganz Bayern stand dem Sieger, dem jugendlichen<br />
Schwedenkönig „Gustav Adolf“, offen.<br />
Vor Schrecken und Entsetzen erfasst, floh die<br />
Bevölkerung in die dichten Wälder und Alpen.<br />
Die meisten Landsleute hielten sich in den<br />
Gehölzen versteckt, wo sie in selbstgegrabenen<br />
Erdlöchern ein erbärmliches Leben führten. Die<br />
übrigen hatten sich mit ihrer Habe in den Städten<br />
untergebracht.<br />
Landsberg, als wichtiger Grenzpunkt gegen<br />
Schwaben, erhielt neue Befestigungen. Ein großer<br />
Wall wurde vom „Sandauer Tor“ bis zur „Pössinger<br />
Leite“ aufgeworfen; die alten Mauern wurden<br />
ausgebessert und mit Vorwerken, Palisaden und<br />
festen Türmen versehen.<br />
Im April hielt „Gustav Adolf“ seinen Einzug in<br />
Augsburg. Von hier aus durchstreiften seine Scharen<br />
plündernd die ganze Gegend. Allnächtlich<br />
erglänzte der Himmel im Widerschein auflodernder<br />
Dörfer. Die Räubereien und Verheerungen,<br />
besonders die ausgesucht unmenschlichen<br />
Grausamkeiten, mit welchen der schwedische<br />
Soldat seine Opfer marterte, versetzten die Bauern,<br />
welche seit undenklichen Zeiten in Frieden<br />
gelebt, in furchtbare Wut. Sie fingen an, Gewalt<br />
mit Gewalt zu vergelten, ihre Habe, ihre Ehre,<br />
ihre Weiber und Kinder zu verteidigen und zwar<br />
auf keine feine Weise. Gustav Adolf klagte, dass<br />
„die bayerischen Bauern gar wenig Respekt vor<br />
seinen Soldaten hätten, sie schnitten ihnen Nasen<br />
und Ohren ab, zerschlugen ihnen die Beine und<br />
gingen ganz mörderisch und grausam mit ihnen<br />
um, daher der schwedische Soldat sie mit Feuer<br />
und Schwert verfolge….“<br />
Landsberg fiel ohne Schwertstreiche in die Hände<br />
der Feinde, in dem der reiche verräterische<br />
Bürgermeister „Unfried“ gegen den Willen der<br />
Bürger die Stadt den Schweden übergab. Als<br />
Gustav Adolf nach der vergeblichen Belagerung<br />
Ingolstadts und nach seinem Einzuge in München<br />
gen Nürnberg zog, blieben in Landsberg nur<br />
einige Mann als Besatzung zurück, welche aber<br />
alsbald von dem kaiserlichen Oberst „Kratz“<br />
verjagt wurden.<br />
Fortsetzung folgt in der nächsten Ausgabe!<br />
45
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
Veränderungen am Standort<br />
DAS LUFTWAFFENMATERIALDEPOT 31 WURDE AUSSER DIENST GESTELLT.<br />
Die zum Luftwaffenversorgungsregiment 3 zugehörige Teileinheit ist Mitte Dezember 2005 aus der<br />
Welfenkaserne verschwunden - genauer gesagt aus der nur „Bunker“ genannten Untertageanlage<br />
an der Iglinger Straße. Das Luftwaffenmaterialdepot 31 prägte das Innere des Bunkers, wie ihn in der<br />
Öffentlichkeit eigentlich nur wenige zu Gesicht bekamen.<br />
Zu Spitzenzeiten waren hier mehrere hundert Mann beschäftigt. Die Bunkeranlage selbst - in der<br />
Form einem großen „Y“ ähnlich - wurde ursprünglich im Zweiten Weltkrieg für die Produktion des<br />
Jagdflugzeuges Me 262 erstellt von rund 15.000 Zwangsarbeitern; meist jüdische Häftlinge, welche<br />
hier unter unmenschlichsten Bedingungen ihr Leben verloren.<br />
Nach dem Krieg übernahmen zuerst die amerikanischen Besatzungsmächte den Bunker, bevor er<br />
1961 an die Luftwaffe übergeben wurde.<br />
Die bisherige Depotmannschaft wurde bereits anderen Verwendungen zugeführt bzw. - die zivilen<br />
Mitarbeiter - auf heimatnahe Standorte verteilt. Dem Landsberger Tagblatt entnommen von<br />
Hans Lichnowski<br />
Unter dem bewaldetem Hügel<br />
befindet sich der Bunker (auch<br />
in der Bildmitte auf Seite 24 im<br />
<strong>Kurier</strong> <strong>01</strong>/20<strong>06</strong> zu erkennen)<br />
46
Vereinskurier der Traditionsgemeinschaft Flugkörpergeschwader 1<br />
- Landsberg am Lech -<br />
47