ME2BE CAMPUS Herbst/Winter 2018
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SPECIAL<br />
<strong>CAMPUS</strong><br />
STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG<br />
AUF IN DIE ZUKUNFT<br />
5 Megatrends, die unsere Welt verändern<br />
www.me2be.de Heft 02 <strong>Herbst</strong>/<strong>Winter</strong> <strong>2018</strong> € 2,90
EDITORIAL<br />
Yes Future!<br />
Mit dem Begriff „No Future“ (frei übersetzt: „Keine<br />
Zukunft“) wandte sich die englische Punk-Bewegung<br />
Ende der 1970er Jahre gegen das ‚Establishment’ und<br />
schockierte Eltern, Lehrer und Arbeitgeber mit einer<br />
radikalen Verweigerungshaltung. 40 Jahre später ‚boomt‘<br />
das Thema Zukunft! Ausgehend von einer positiven<br />
Arbeitsmarktsituation und sich rasant entwickelnder<br />
Technologien stehen wir der Zukunft heute optimistischer<br />
gegenüber. <strong>2018</strong> heißt unser Slogan deshalb: „Yes Future!“<br />
(frei übersetzt: „Wir wollen die Zukunft mitgestalten!“)<br />
Wie schnell vor allem die Fachhochschulen Hamburgs<br />
und Schleswig-Holsteins, aber auch viele Arbeitgeber<br />
auf Megatrends wie „Künstliche Intelligenz“ und „Bio<br />
Engineering“ reagieren, beschreiben wir euch in dieser<br />
<strong>CAMPUS</strong>-Ausgabe. Wir schauen durch die Hörsaalfenster<br />
der FH Westküste, der Hochschule Flensburg, der FH<br />
Kiel, der HAW, der Technischen Hochschule Lübeck,<br />
der Muthesius Kunsthochschule und besuchen zum<br />
ersten Mal die „hochschule 21“ in Buxtehude sowie die<br />
Syddansk Universitet (SDU) in Sønderborg. Interessante<br />
Einblicke erhaltet ihr in die Stadtverwaltung Elmshorn,<br />
die International Design Factory und die GMSH.<br />
Dass unsere Begeisterung für das Thema Zukunft<br />
unzertrennlich mit dem Fokus auf Umweltschutz und<br />
Nachhaltigkeit verbunden ist, präsentieren wir euch<br />
unter anderem in der Rubrik NØRDTIMES. Dort berichtet<br />
Marie Delapièrre, wie sie mit ihrem „Unverpackt“-<br />
Laden sich gegen den Verpackungsmüll stemmt, und<br />
von Till Dietsche erfahren wir, warum das Cinemare-<br />
Filmfestival in Kiel mehr bietet als nur ein Meeresthema!<br />
Wer sich lieber online bewegt, kann dieses<br />
Magazin auf me2be.de als e-Paper durchblättern<br />
und jeden Artikel einzeln als Web-Beitrag finden.<br />
Ebenfalls auf unserer Webseite: weitere regionale<br />
Ausbildungsangebote, Adressen und Bewerbungstipps<br />
sowie mehr als 500 Portraits und Stories von<br />
zukunftsorientierten Studis aus dem Norden!<br />
Happy <strong>Winter</strong>time!<br />
Eure <strong>ME2BE</strong>s<br />
www.me2be.de<br />
3
INHALT<br />
42<br />
„HOCHSCHULE 21“: GENIAL DUAL.<br />
Im Trend: Duale Technik-Studiengänge an der „hochschule 21“ in<br />
Buxtehude<br />
42<br />
<strong>CAMPUS</strong><br />
06<br />
08<br />
14<br />
33<br />
84<br />
„hochschule 21“:<br />
Genial dual.<br />
NACHGEFRAGT<br />
Studentin Elena Kruse befragt die Bildungsministerin Karin Prien<br />
ZUKUNFT GESTALTEN –<br />
ABER HEUTE SCHON!<br />
Fünf Megatrends, die unsere Welt verändern<br />
STUDIS ON AIR<br />
Warum Studieren im Norden glücklich macht<br />
STUDIUM ODER AUSBILDUNG?<br />
Welcher Typ bist du?<br />
WIE WOHNST DU?<br />
Diesmal zwei Männer-WGs<br />
46<br />
48<br />
50<br />
52<br />
56<br />
58<br />
60<br />
64<br />
68<br />
STUDIEREN BEI DER STADT ELMSHORN!<br />
Neue duale Studienangebote der Elmshorner Stadtverwaltung<br />
VOM HÖRSAAL AUFS HAUSBOOT!<br />
Kreative Lehrmethoden an der TH Lübeck<br />
„ICH MÖCHTE ETWAS GUTES TUN!“<br />
Im Gespräch mit Prof. Dr. Dirk Jacob, Studiengangsleiter<br />
„Energie- und Gebäudeingenieurwesen“ an der TH Lübeck.<br />
„HOCHSCHULE IM ELFENBEINTURM<br />
FINDE ICH FATAL!“<br />
<strong>CAMPUS</strong>-Redakteur Chris im Gespräch mit Dr. Christoph Jansen,<br />
Präsident der Hochschule Flensburg.<br />
NAH AN ALLEM - DEM STUDIUM,<br />
DEM WASSER UND DER FAMILIE!<br />
Sophie Hansen über ihr Studium in Dänemark<br />
NEUE FORSCHUNGSEINRICHTUNG<br />
FÜR DIE NACHHALTIGKEIT<br />
Die HAW Hamburg koordiniert „European School of Sustainability<br />
Sciences and Research“<br />
DIE WELT SCHÖNER MACHEN!<br />
An der Berufsfachschule Design Factory International in Hamburg-<br />
Altona studieren Schülerinnen und Schüler „Kommunikationsdesign“<br />
„DESIGN TRÄGT EINE VERANTWORTUNG!“<br />
Im Gespräch mit Jesta Brouns, Schulleiterin der Hamburger Design<br />
Factory International<br />
STUDIUM DER ÄSTHETIK<br />
Mit ihrem Umzug nach Kiel tauchte Juniper Horn (23) in die Welt<br />
der Medien ein. Heute studiert sie Kommunikationsdesign an der<br />
Muthesius Kunsthochschule.<br />
76<br />
79<br />
79<br />
80<br />
81<br />
82<br />
82<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
INTERNATIONAL TOURISM MANAGEMENT<br />
(M.A.), WIRTSCHAFTSPSYCHOLOGIE (B.A.),<br />
TRIALES MODELL BETRIEBSWIRTSCHAFT,<br />
WIRTSCHAFTSRECHT (LL.B.)<br />
FH Westküste<br />
DUALES STUDIUM BAUINGENIEURWESEN<br />
Stadt Elmshorn und „hochschule 21“<br />
DUALES STUDIUM GEBÄUDETECHNIK<br />
UND -AUTOMATION (B.ENG.)<br />
„hochschule 21“<br />
MEDIENINFORMATIK<br />
Hochschule Flensburg<br />
ENERGIE- UND<br />
GEBÄUDEINGENIEURWESEN (B.ENG.)<br />
TH Lübeck<br />
BAUINGENIEURWESEN (B.ENG.)<br />
FH Kiel<br />
DUALES STUDIUM<br />
BAUINGENIEURWESEN (B.ENG.)<br />
FH Kiel und GMSH<br />
76<br />
94<br />
95<br />
20<br />
34<br />
DAS REZEPT EINER MÄNNER-WG<br />
Pasta mit Gemüse-Tomatensoße<br />
TIPPS UND TRENDS<br />
App, Buch, Musik & Film<br />
STUDIUM<br />
38<br />
HIER KOMMT DIE WIRTSCHAFT!<br />
Beliebte Wirtschaftsstudiengänge an der FH Westküste<br />
„DIGITALES BAUEN“ AN DER FH KIEL<br />
Modernes „Bauingenieurwesen“ (B.Eng.) an der Fachhochschule<br />
Kiel<br />
FRISCHER INGENIEURGEIST FÜR DIE GMSH<br />
Die GMSH erweitert ihr duales Studienangebot an der FH Kiel<br />
72<br />
FUTUR 3<br />
Das Kieler Kunstfestival zur Zukunft künstlerischer Arbeit<br />
Die Welt schöner<br />
machen!<br />
03<br />
75<br />
60<br />
EDITORIAL<br />
IMPRESSUM<br />
100<br />
102<br />
104<br />
106<br />
Hartes Metall. Weicher Kern<br />
Thomas Jensen (52), Miterfinder des Wacken Open Air,<br />
über frühe Versuche in einer Punk-Band und eine<br />
überraschende Erfolgsstory<br />
Von der Video-AG auf den roten<br />
Teppich<br />
Der Weg des Kult-Regisseurs Lars Jessen.<br />
Unverpackt<br />
Interview mit Marie Delaperrière, Gründerin des Kieler<br />
Zero-Waste-Ladens „Unverpackt“.<br />
Mehr als Meer<br />
Interview mit Till Dietsche, Leiter des Internationalen<br />
Meeresfilmfestivals CINEMARE Kiel.<br />
108<br />
Wo<br />
&<br />
112<br />
sind<br />
Wo Wind und Wellen sind<br />
Vom Hobby zum Beruf – Interview mit dem Kieler<br />
Windsurfer Leon Jamaer<br />
4<br />
5
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Joachim Welding<br />
Foto Frank Peter,<br />
Jana Limbers<br />
fragt<br />
ge-<br />
Nach-<br />
„Digitale Medien<br />
verändern unser Leben“<br />
Die Digitalisierung ist ein Mega-Thema für die Schulen. Mehr als 3.000<br />
Lehrerinnen und Lehrer aus Schleswig-Holstein kamen Ende September<br />
nach Kiel, um am bundesweit größten Kongress „Digitale Bildung und<br />
Fachunterricht“ teilzunehmen. Dies war der Startschuss für eine Lehrerfortbildungsoffensive<br />
bis 2020. Im Interview erklärt Bildungsministerin<br />
Karin Prien, warum digitales Lernen an Schulen so wichtig ist.<br />
In der Reihe <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Nachgefragt“ können Schülerinnen und Schüler,<br />
Azubis und Studierende verantwortliche Politikerinnen und Politiker aus<br />
Schleswig-Holstein und Hamburg direkt befragen. Elena Kruse (27) studiert<br />
Medienwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Fragen<br />
über die digitale Schule und die Weiterbildungsoffensive der Lehrkräfte richtet<br />
sie an die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU).<br />
<strong>ME2BE</strong>: Wie verlief dieser so wichtige Kongress<br />
für die digitale Weiterbildung der<br />
Lehrkräfte?<br />
PRIEN: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
konnten aus 250 Workshops zu allen Schulfächern<br />
auswählen, Podiumsdiskussionen und<br />
Fachvorträgen von Experten lauschen und sich<br />
an den Ständen der digitalen Modellschulen<br />
informieren. Doch das war erst der Anfang:<br />
Der Impulskongress findet eine Fortsetzung<br />
in einem großen Programm der fachlichen<br />
Fortbildung. Lehrerinnen können außerdem<br />
an den digitalen Modellschulen hospitieren,<br />
also von versierten Kolleginnen und Kollegen<br />
lernen. Das Ziel ist klar: Es geht darum, digitale<br />
Medien im Unterricht sinnvoll einzusetzen.<br />
Warum investiert das Land jetzt so intensiv<br />
in die „digitale Schule“?<br />
Alle Lebensbereiche werden von digitalen<br />
Umwälzungen, sich ständig wandelnden Möglichkeiten<br />
durch das Internet und sozialen<br />
Medien grundlegend verändert. Das ist eine<br />
der größten Herausforderungen für unsere<br />
ganze Gesellschaft, für die Wirtschaft und die<br />
Demokratie. Digitale Bildung und Demokratiebildung<br />
gehören unmittelbar zusammen.<br />
Der Ort, an dem beides zusammenläuft, ist<br />
die Schule. Hier müssen wir den Schülerinnen<br />
und Schülern frühzeitig einen souveränen<br />
Umgang mit digitalen Medien und eine kritische<br />
Reflexion vermitteln. Und deshalb müssen<br />
wir auch die Fortbildung der Lehrkräfte<br />
zu diesem Thema intensivieren.<br />
Was haben die Schülerinnen und Schüler<br />
davon?<br />
Ich wünsche mir, dass jedes Kind, das in<br />
Schleswig-Holstein die Schule verlässt, gut<br />
zurechtkommt in der digitalen Welt – mit<br />
allen ihren Chancen und Risiken, so dass es<br />
diese Welt auch aktiv mitgestalten kann.<br />
Viele Lehrkräfte haben noch Nachholbedarf,<br />
was den Unterricht mit den digitalen<br />
Medien angeht. Wie schätzen Sie das ein?<br />
Ich habe mich gefreut, dass allein zum<br />
Impulskongress so viele Lehrerinnen und<br />
Lehrer gekommen sind. Das zeigt mir, mit<br />
wie viel Interesse und Engagement sich die<br />
Lehrkräfte an ihren Schulen für die digitale<br />
Bildung in ihren jeweiligen Fächern einsetzen<br />
und wie groß der Informationsbedarf<br />
ist. Wir werden in den nächsten zwei<br />
Jahren den Schwerpunkt auf eine intensive<br />
Fortbildung zum Einsatz digitaler Medien<br />
im Fachunterricht legen und die guten<br />
Konzepte aus den 130 Modellschulen im<br />
Land an alle Schulen herantragen.<br />
Führt die digitale Schule in jedem Fall zu<br />
besseren Leistungen und Ergebnissen?<br />
Digitale Medien in Schule und Unterricht<br />
sollen in Zukunft selbstverständlich werden.<br />
Dieser große Umbauprozess ist nicht einfach,<br />
aber unsere Lehrkräfte sind dabei auch Vorbilder<br />
für die Schülerinnen und Schüler. Wir<br />
wissen auch: Der intensive Einsatz digitaler<br />
Medien führt nicht automatisch zu besserem<br />
Unterricht. Unsere Lehrkräfte setzen sich deshalb<br />
damit auseinander, wie digitale Medien,<br />
die technischen Geräte und die (Lern-)Software<br />
im Fachunterricht sinnvoll eingesetzt<br />
werden können.<br />
Wie schätzen Sie die technischen Voraussetzungen<br />
ein?<br />
Schleswig-Holstein ist auf einem guten Weg.<br />
Die Anbindung der Schulen an Breitband und<br />
schnelles Internet wollen wir bis Ende 2020<br />
abgeschlossen haben.<br />
6<br />
7
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Joachim Welding<br />
Illustration Ibou Gueye<br />
Zukunft gestalten –<br />
aber heute schon!<br />
Fünf Megatrends, die unsere Welt verändern<br />
Jeder spürt es. Wir leben in einer spannenden Zeit der Umbrüche:<br />
Elektroautos, Roboter, Klimaschutz, der Wandel der Arbeitswelt.<br />
Die Megatrends, die bereits begonnen haben, werden unser<br />
Leben künftig gehörig umkrempeln. Junge Leute können<br />
schon heute die neue Welt mitgestalten: Die Hochschulen im<br />
Norden haben die Zukunft längst im Studienangebot.<br />
Sie haben schon begonnen und reichen mehrere<br />
Jahrzehnte in die Zukunft: Megatrends<br />
beeinflussen uns bereits heute und sie werden<br />
es künftig immer stärker tun. Sie entwickeln<br />
sich unaufhaltsam, manchmal dynamischer,<br />
manchmal langsamer. Aber sie verändern die<br />
Welt immer grundlegend und langfristig. Das<br />
war beim Siegeszug des Autos Anfang des 20.<br />
Jahrhunderts so und es war so, als der Computer<br />
ab den 1970-ern Jahren das digitale Zeitalter<br />
eingeläutet hat. Die fünf maßgeblichen<br />
Megatrends spielen künftig eine entscheidende<br />
Rolle: Sie bestimmen, wie sich unsere<br />
Welt, unsere Gesellschaft und unser persönliches<br />
Leben verändern wird.<br />
Soziale Medien und das Internet scheinen<br />
die Trendwechsel noch anzutreiben. Doch<br />
Forscher sagen: Dies gilt nur für kurzfris-<br />
tige Trends – etwa was gerade in der Mode<br />
oder beim Design angesagt ist. Auf wirklich<br />
gesellschaftsverändernde Trends der nächsten<br />
Jahrzehnte hat das World Wide Web keine<br />
direkte Auswirkung. Trendforscher haben die<br />
Zeichen der Zeit längst erkannt, und nicht nur<br />
die Unternehmen reagieren darauf. Auch die<br />
Hochschulen führen mit innovativen Studiengängen<br />
in die Zukunft hinein.<br />
Wenn es um den Megatrend Künstliche Intelligenz<br />
und Robotik geht, weist „Roberta“, schon<br />
in den Schulen den Weg. Die charmante, programmierbare<br />
Dame ohne Berührungsängste<br />
ist der ‚Star‘ der Kurse, die Schülerinnen und<br />
Schüler ab 10 Jahren für Technik, Informatik<br />
und Naturwissenschaften begeistern. Seit<br />
2012 bietet das Roberta-Regio-Zentrum an der<br />
Fachhochschule Kiel ihren didaktischen Service<br />
allen Schulen in Schleswig-Holstein an. Natürlich<br />
nicht ohne Hintergedanken: Die FH hat das<br />
Wissen für die angewandten Technologien der<br />
Zukunft bereits im Studienangebot.<br />
Im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik<br />
mit den Studiengängen Maschinenbau,<br />
Informationstechnologie, Mechatronik, Elektrotechnik<br />
und Industrial Engineering gestalten<br />
die Kieler FH-Absolventen kreativ neue<br />
technische Systeme. Dazu gehören auch die<br />
Vereinbarkeit von Ökonomie und Technik, der<br />
Ausbau weltweiter Kommunikation und der<br />
Einsatz von Mikrosystemen in allen Lebensbereichen.<br />
Künstliche Intelligenz ist auch<br />
ein wichtiger Baustein im Informatikstudium<br />
an der Christian-Albrechts-Universität Kiel<br />
(CAU). Forscher des Lehrstuhls für Regelungstechnik<br />
arbeiten hier an autonomen Robotersystemen.<br />
Die Universität Lübeck betreibt<br />
8
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die fünf Megatrends<br />
1: Künstliche Intelligenz 2: Neue Mobilität<br />
„Trendforscher haben die Zeichen der<br />
Zeit längst erkannt, und nicht nur die<br />
Unternehmen reagieren darauf.“<br />
Technologien wachsen durch ein digitales Netzwerk intelligent<br />
zusammen - dank kommunizierender Systeme. Dazu werden auch<br />
Roboter gehören, die zuhause lästige Dinge erledigen oder Kranke<br />
und pflegebedürftige Menschen im Alltag unterstützen.<br />
Auch die Unternehmen und die Arbeitswelt werden durch Innovationen<br />
in Informations technik, Sensorik und Robotik deutlich anders<br />
aussehen als heute.<br />
Erste Entwicklungen – Stichwort „Industrie 4.0“ – sind schon angelaufen:<br />
mit Fabriken, die fast ohne Menschenhand von alleine laufen. Den<br />
Fortschritt antreiben werden außerdem miniaturisierte Bauteile und<br />
intelligente Algorithmen, die das „Web 3.0“ möglich machen.<br />
Das Auto wird in Zukunft nicht mehr die Mobilität bestimmen: Eine<br />
zunehmende Vielfalt an Mobilitätsformen wird geprägt von Individualisierung,<br />
Konnektivität, Urbanisierung und Neo-Ökologie. Technische<br />
Erfindungen und veränderte Bedürfnisse der Menschen werden neue<br />
Formen der Fortbewegung hervorbringen: elektrisch, vernetzt, digital.<br />
E-Autos und E-Busse würden autonom ohne Fahrer unterwegs sein und<br />
miteinander ‚kommunizieren‘, um Unfälle möglichst vollständig zu vermeiden.<br />
Wir stehen am Beginn eines neuen, multimobilen Zeitalters, in dem<br />
auch E-Bikes, Öffentlicher grüner Nahverkehr, Hochleistungsdrohnen<br />
für den Warentransport den Alltag enorm beeinflussen.<br />
sogar ein eigenes Institut für Robotik und<br />
Kognitive Systeme - die Studierenden in diesem<br />
Bachelor- und Master-Fach profitieren<br />
direkt von den neusten Entwicklungen der<br />
Wissenschaft.<br />
Wenn es sich um E-Autos und den Megatrend<br />
Mobilität dreht, wissen die Studierenden der<br />
FH Kiel, wo es lang geht: Sie konstruieren im<br />
Team jedes Jahr einen neuen, pfeilschnellen<br />
elektrischen Rennwagen für die Formula<br />
Student. Sie sind auch in die Forschungsarbeiten<br />
im Kompetenzzentrum Elektromobilität<br />
Schleswig-Holstein direkt eingebunden<br />
– dort werden etwa neue Regelsysteme an<br />
E-Autos erforscht. Auch bei dem bundesweiten<br />
Großprojekt „E-Highway“, in dem Elektro-Lastwagen<br />
auf der A1 bei Lübeck ein neues Oberleitungssystem<br />
testen, ist die FH Kiel an Bord.<br />
Wie E-Autos entwickelt werden, lernen Studierende<br />
unter anderem im Bachelorstudiengang<br />
Mechatronik/Schwerpunkt Elektromobilität.<br />
Lübeck ist die erste Adresse für ganz neue<br />
Ideen zum Megatrend Gesundheit: Die Universität<br />
und auch die Fachhochschule haben sich<br />
auf dem Campus neben dem Universitätsklinikum<br />
ganz dem Zukunftsthema „Life Science“<br />
verschrieben. Dazu gehören nicht nur Fächer<br />
wie Medizin, Logopädie oder das neue Angebot<br />
Hebammenwissenschaft an der Uni. Fächerübergreifende<br />
und sehr spezielle Studiengänge<br />
weisen hier direkt in die Zukunft: Medizinische<br />
Informatik, Biomedical Engineering oder Molecular<br />
Life Science ebenso wie Medizinische<br />
Ernährungswissenschaft oder Mathematik in<br />
Medizin und Lebenswissenschaft.<br />
Die Fachhochschule Lübeck hat ebenfalls technisch<br />
orientierte Spezialfächer im Angebot,<br />
die letztlich die Gesundheit des Menschen im<br />
Focus haben: Biomedizintechnik, Biomedical<br />
Engineering, Hörakustik und Audiologische<br />
Technik. Medizinische Spitzenforschung betreiben<br />
die Unis Kiel und Lübeck gemeinsam mit<br />
dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
im Forschungscluster Entzündungsforschung.<br />
Darin entwickeln die Wissenschaftler ganz<br />
neue Therapien gegen Krankheiten wie Morbus<br />
Crohn oder Neurodermitis. Davon profitieren<br />
nicht nur die Patienten, sondern auch die Studenten<br />
in ihrer Ausbildung.<br />
Unsere Erde und ihre natürlichen Ressourcen<br />
gelten den meisten Menschen als höchstes Gut:<br />
Entsprechend nimmt derzeit der Megatrend<br />
Neo-Ökologie mächtig Fahrt auf. Es geht zum<br />
Beispiel darum, die Klimaerwärmung zu stoppen,<br />
indem die Energiewende vorangetrieben<br />
wird. Hier kann Flensburg punkten: Die Hochschule<br />
bietet mit dem Bachelorstudiengang<br />
Energiewissenschaft ein hochkarätiges Ingenieurstudium<br />
an. Um alternative Energieformen<br />
wie Windkraft oder Sonnenenergie geht es in<br />
den Angeboten Regenerative Energietechnik<br />
und Wind Engineering. Über den Tellerrand<br />
blicken Studierende an der Europa-Universität<br />
Flensburg mit den spannenden Studiengängen<br />
Energie- und Umweltmanagement in Industrieländern/Entwicklungsländern.<br />
Wer das Meer<br />
schützen will – die Verschmutzung der Ozeane<br />
ist derzeit ja ein ganz großes Thema – der<br />
sollte nach Kiel schauen. Hier ist nicht nur das<br />
weltweit anerkannte Meeresforschungsinstitut<br />
Geomar zuhause. An der CAU kann der Nachwuchs<br />
außerdem Fächer wie Physik des Erdsystems<br />
(Meteorologie, Ozeanographie, Geophysik)<br />
oder Marine Geosciences studieren.<br />
Um den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken<br />
und damit den Klimawandel zu bekämpfen,<br />
punktet die Fachhochschule Westküste mit<br />
einem einzigartigen Studienangebot: Umweltgerechte<br />
Gebäudesystemtechnik heißt dort die<br />
Antwort auf die Anforderungen der Zukunft.<br />
Und die junge „hochschule 21“ in Buxtehude<br />
bietet eine außergewöhnliche Kombination:<br />
„Gebäudetechnik und Gebäudeautomation“<br />
lauten die starken Zukunftsthemen mit interessanten<br />
Karrierechancen. Absolventen können<br />
im Zuge der Megatrends mit dazu beitragen,<br />
dass die Welt ein kleines bisschen besser wird<br />
– wenn das nicht trendy ist!<br />
10<br />
11
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
3: Gesundheit & Fitness<br />
Ein Lebensstil, der Körper, Geist und Seele gesund erhält, wird schon<br />
heute von Millionen Menschen gepflegt. Gesundheit bedeutet ihnen<br />
ein gutes Leben. Als zentrales Lebensziel hat sich dieser Trend tief in<br />
die Kultur und das Selbstverständnis der westlichen Welt eingeprägt<br />
und beeinflusst so sämtliche Lebensbereiche. Die Menschen erwarten<br />
vom Gesundheitssystem, aber auch von Arbeitgebern, dass sie auf dieses<br />
neue Bewusstsein reagieren. Work-Life-Balance gehört dazu, aber<br />
auch das Thema Lebensverlängerung durch personalisierte Medizin und<br />
Lebensmittel, die auf jeden Menschen abgestimmt werden, um ihn möglichst<br />
lange gesund zu erhalten. Auch „Fitness total“ und die Kontrolle<br />
der Leistungsfähigkeit etwa mit intelligenten Messarmbändern gehören<br />
zu diesem Megatrend.<br />
4: Neo-Ökologie 5: New Work<br />
Energiewende, Artensterben, ökologische Landwirtschaft, Null-Energie-Häuser,<br />
Elektroautos, Meeresverschmutzung durch Plastik. Schon an<br />
diesen aktuellen Schlagworten sieht man, dass der Megatrend Neo-Ökologie<br />
in jeden Alltagsbereich hineinreicht. Ob gesellschaftliche Werte,<br />
persönliche Kaufentscheidungen oder Unternehmensphilosophie – Fragen<br />
der Umwelt werden auch dank technologischer Innovationen mehr und<br />
mehr unseren Alltag verändern. Letztlich geht es darum, die Erde und ihre<br />
Ressourcen für kommende Generationen zu erhalten.<br />
Dieser Megatrend sorgt nicht nur für eine weltweite Neuausrichtung der<br />
Werte, der Politik und der Kultur. Er dürfte auch unternehmerisches Denken<br />
und Handeln von Grund auf verändern.<br />
Der Wandel der Arbeitswelt hat begonnen: Kreativökonomie, die frei<br />
bestimmte Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten und Work-Life-Balance<br />
werden im 21. Jahrhundert selbstverständlich. Der Grund für diese Revolution<br />
in Büros und Fabriken ist die Digitalisierung: Sie wird die menschliche<br />
Arbeit immer mehr von lästigen, monotonen Tätigkeiten befreien<br />
und gleichzeitig neue Aufgaben und Berufe kreieren. New Work wird die<br />
Arbeitswelt von Grund auf umformen. Das Zeitalter der Kreativökonomie<br />
ist bereits angebrochen: Jeder Mensch soll sich nach seinem eigenen<br />
Potenzial entfalten können, lautet das Credo. Arbeit steht im Dienst des<br />
Menschen und nicht umgekehrt, wie es bisher üblich ist. Künftig sollen<br />
Arbeit und Leben harmonisieren.<br />
12<br />
13
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Foto Sebastian Weimar<br />
STUDIS ON AIR<br />
Warum Studieren im Norden glücklich macht<br />
Lisa Krüger<br />
aus Hörnum auf Sylt,<br />
absolviert im 1. Semester<br />
das duale Studium<br />
Bauingenieurwesen (B.Eng.)<br />
an der FH Kiel sowie beim<br />
Kooperationspartner GMSH.<br />
„Die ersten Wochen des Studiums verliefen äußerst interessant. Ich<br />
bin gespannt, was noch alles auf mich zukommen wird, glaube aber,<br />
die richtige Studienwahl getroffen zu haben! Wie ich darauf gekommen<br />
bin, kann ich leicht erklären: Nach dem Mittleren Schulabschluss<br />
an der Regionalschule Westerland und der Fachhochschulreife an<br />
der Beruflichen Schule in Niebüll habe ich eine Ausbildung zur<br />
Immobilien kauffrau absolviert. Während dieser Zeit bin ich beruflich<br />
oft auf Baustellen gewesen und habe an Gesprächen mit Bauspezialisten<br />
teilgenommen. Frustrierend war, dass mein Aufgabengebiet<br />
stets endete, wenn die Bauingenieure kamen und es spannend wurde.<br />
Nach Abschluss des dualen Studiums möchte ich selbst Bauprojekte<br />
leiten und zwar bei der GMSH. In welche Richtung ich mich spezialisieren<br />
werde, steht noch nicht fest. Momentan interessiert mich das<br />
Thema Hochbau, aber in den nächsten vier Jahren werde ich für diese<br />
Entscheidung noch genügend Zeit haben!<br />
Dass die Studienblöcke an der Fachhochschule Kiel stattfinden, gefällt<br />
mir ausgesprochen gut. Unser Campus wirkt angenehm kuschlig, und<br />
ich bin froh, dass in unseren Vorlesungen nicht hunderte Zuhörer<br />
sitzen, sondern nur rund 60! Ich komme aus der Gemeinde Hörnum<br />
auf Sylt und bin Menschenmassen nicht gewohnt. An Sylts Südspitze<br />
genieße ich die meiste Zeit des Jahres menschenleere Strände und<br />
kann meinem Hobby Wellenreiten nachgehen. Für Surfer ist die Insel<br />
ein Topspot, allerdings sollte man sich vorher mit den Wind- und<br />
Wassereigenschaften vertraut machen. Die Strömung der Nordsee<br />
ist gefährlich und an manchen Stellen bis zu drei Knoten stark. Wo<br />
die beste Welle bricht? Das werde ich nicht verraten, lässt sich aber<br />
auch nicht genau voraussagen. Die Qualität der Wellen ist immer von<br />
mehreren Faktoren abhängig, zum Beispiel von den Sandbänken, die<br />
ständig in Bewegung sind. Ideale Bedingungen herrschen meistens,<br />
wenn es windstill ist und die Wellen Druck haben! Auf der Kieler<br />
Förde werde ich demnächst die optimalen Segelbedingungen nutzen.<br />
Als Wassersportlerin bin ich in Kiel jedenfalls perfekt aufgehoben!“<br />
15
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Foto Sebastian Weimar<br />
Vanessa Skudlik<br />
26 Jahre, aus Baden-<br />
Baden, studiert im 1.<br />
Semester Bauingenieurwesen<br />
(B.Eng.) an der FH Kiel.<br />
„Hallo, mein Name ist Vanessa. Ich gehöre zu den ersten Studierenden<br />
des neuen Studiengangs Bauingenieurwesen an der FH Kiel und<br />
bin momentan sehr glücklich mit dieser Entscheidung! Ich war schon<br />
immer ein vielseitig interessierter Mensch. Vielleicht verlief deshalb<br />
meine berufliche Orientierung etwas ungewöhnlich! Nach dem Abitur<br />
studierte ich zunächst vier Semester Judaistik an der Universität<br />
Tübingen, bis mich die philosophische Ausrichtung und die mangelnden<br />
Berufsaussichten zu einem radikalen Kurswechsel bewegten.<br />
Ich begann mich für Berufe im Gesundheitswesen zu interessieren,<br />
absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kiel und startete eine<br />
Ausbildung zur Medizinisch-technischen Radiologieassistentin. Leider<br />
fühlte ich mich auch in diesem Beruf nicht wohl. Aber die Stadt Kiel<br />
gefiel mir auf Anhieb! Obwohl ich ursprünglich aus Baden-Württemberg<br />
stamme, mag ich keine Berge, sondern genieße die Weite und<br />
das Meer. Da ich mich für Küstenschutz und Wasserbau interessiere,<br />
ermutigte mich mein Onkel, der als Bauingenieur tätig ist, zu einem<br />
Bauingenieur-Studium. Die Vorstellung erschien mir zunächst fremd,<br />
doch nach und nach wuchs mein Interesse, so dass ich mich schließlich<br />
für diesen Studiengang entschied. Idealerweise wird er erstmalig<br />
an der FH Kiel angeboten. Und nach den ersten Wochen glaube ich,<br />
tatsächlich das passende Studium gefunden zu haben. Mein Wunsch<br />
ist es nun, industriebegleitet zu studieren. Das bedeutet, dass ich mir<br />
innerhalb eines Jahres einen Kooperationsbetrieb als Partner suchen<br />
muss. Daraus würden sich einige Vorteile ergeben, zum Beispiel eine<br />
realitätsnahe Vorbereitung auf das Berufsleben, gute Übernahme- und<br />
Aufstiegschancen in dem Partner-Unternehmen sowie eine monatliche<br />
Vergütung während des Studiums. Ich gehe jedenfalls besonders<br />
motiviert in dieses Studium und bin von der zukunftsorientierten<br />
Ausrichtung der Kurse begeistert. Außerdem genieße ich jeden Tag<br />
meinen Arbeitsweg. Erst fahre ich mit dem Fahrrad vom Blücherplatz<br />
zur Reventloubrücke, dort wartet der Förde dampfer und bringt mich<br />
quer über die Kieler Förde direkt zur FH nach Kiel-Dietrichsdorf.<br />
Besser geht’s nicht!“<br />
16
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Foto Sebastian Weimar<br />
Julius Biermann<br />
20 Jahre, aus Bocholt,<br />
absolviert im 5. Semester<br />
das duale Studium<br />
Mechatronik (B.Eng.) an<br />
der „hochschule 21“.<br />
„Hallo, ich heiße Julius und studiere Mechatronik an der ‚hochschule<br />
21‘. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ort bei Bocholt, einen<br />
Steinwurf entfernt von den Niederlanden. Für mich stand früh fest,<br />
dass ich mich beruflich in eine technische Richtung entwickeln<br />
möchte. Seit dem Kindergarten spiele und tüftle ich gern; mit Lego<br />
und einfacher Mechanik fing alles an, setzte sich fort im naturwissenschaftlichen<br />
Profil der Schule, und heute beschäftige ich mich mit<br />
elektronischen Steuerungen und technischer Mechanik. Besonders<br />
Flugzeuge fand ich schon immer faszinierend! Ich erinnere mich<br />
noch an den Erstflug des Airbus A380 im Jahre 2005. Damals war ich<br />
acht Jahre alt und dachte mir: ‚Solche Maschinen zu bauen, muss<br />
spannend sein!’ Heute, dreizehn Jahre später, stehe ich bei Airbus<br />
tatsächlich im Rumpf des A380 und beschäftige mich unter anderem<br />
mit der Kabinenausstattung!<br />
Die Begeisterung für Technik war ausschlaggebend für die Wahl des<br />
Studienfachs Mechatronik an der ‚hochschule 21‘ und meines Praxispartners<br />
Airbus in Stade. Zwei Aspekte waren mir besonders wichtig:<br />
Zum einen suchte ich eine gleichgewichtige Kombination von Theorie<br />
und Praxis, die es meines Erachtens nur in einem dualen Studium<br />
gibt. Zum anderen wollte ich vermeiden, mich frühzeitig auf eine<br />
spezielle technische Richtung festlegen zu müssen. Das Mechatronik-<br />
Studium ist deshalb so interessant, weil es drei Disziplinen umfasst:<br />
Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik. Da diese Bereiche<br />
in fast allen technischen Systemen zusammentreffen, bereitet das<br />
Studium optimal auf den Ingenieurberuf vor.<br />
Was mir außerdem an der Hochschule gut gefällt, ist die entspannte,<br />
familiäre Atmosphäre. Durch die kleinen Klassen kommt man schnell<br />
mit anderen Studierenden in Kontakt. Da ich in einem der vier<br />
Studentenheime wohne, lerne ich nicht nur gemeinsam mit anderen,<br />
sondern verbringe auch viel Freizeit mit ihnen, sodass sich echte<br />
Freundschaften entwickelt haben. Auch die persönliche Nähe zu den<br />
Professoren und Dozenten finde ich angenehm und motivierend. Ich<br />
fühle mich nicht als eine Nummer, sondern als Person wertgeschätzt!<br />
Jetzt im fünften Semester kristallisiert sich bei mir eine Tendenz<br />
zum Maschinenbau heraus. Ich bin gespannt, wohin mich der duale<br />
Studien weg führt. Aber klar ist, dass ich sowohl mit der ‚hochschule<br />
21‘ als auch mit Airbus eine richtig gute Wahl getroffen habe!“<br />
18
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar<br />
Hier kommt die Wirtschaft!<br />
Hier kommt die Wirtschaft!<br />
Beliebte Wirtschaftsstudiengänge an der FH Westküste<br />
Pisa hin oder her – Deutschland gehört zu den stärksten Bildungsnationen<br />
der Welt. Auch Schleswig-Holstein hat exzellente Hochschulbildung zu<br />
bieten, zum Beispiel an der Fachhochschule Westküste (FHW), die sich<br />
in nur 25 Jahren einen hervorragenden Ruf in den Bereichen Wirtschaft<br />
und Technik erarbeitet hat. Insbesondere der Fachbereich Wirtschaft<br />
trumpft mit neun Studiengängen und 19 wählbaren Schwerpunkten<br />
groß auf – mehr Auswahl an Wirtschaftsstudiengängen gibt es an<br />
keiner anderen Hochschule im Norden. Von ihren insgesamt rund<br />
2.000 Studierenden sind über 80 Prozent in den wirtschaftsbezogenen<br />
Studiengängen eingeschrieben. Aus ihnen rekrutieren sich kommende<br />
Manager-Generationen. Wie erleben Studierende die FH Westküste?<br />
Was zeichnet den Fachbereich Wirtschaft an der FHW besonders<br />
aus? <strong>ME2BE</strong> Campus hat den „Live-Check“ in Heide gemacht.<br />
Wer studieren möchte, hat die Wahl zwischen<br />
bundesweit knapp 19.000 Studiengängen an<br />
rund 400 Hochschulen! Wie soll man da den<br />
passenden Ort und das passende Studium<br />
ermitteln? Beliebte Filterquellen sind Hochschulrankings<br />
und Hochschulbewertungen,<br />
obwohl deren statistische Grundlagen fragwürdig<br />
sind. Auf dem Hochschulbewertungsportal<br />
„Studycheck“ landet die FH Westküste<br />
auf einem beachtlichen Platz 27 unter allen<br />
240 deutschen Fachhochschulen und sogar<br />
auf Platz 1 unter den staatlichen FHs in Hamburg<br />
und Schleswig-Holstein! Unsere Frage:<br />
Wie schafft es die FHW, bei Studierenden<br />
beliebt zu sein und gleichzeitig Absolventen<br />
zu entlassen, die bei Arbeitgebern sehr<br />
begehrt sind? Unsere Interviewpartner: Malte,<br />
Joran, Henrike, Tarek, Karam, Anja, Karina,<br />
Omta, Timo, Leonie, Nathalie, Amir, Solveig,<br />
Rebecca, Lisann, Cedric, Elisa, Armin, Liam,<br />
Lukas, und Roman – Studierende aus allen<br />
Studiengängen des Fachbereichs Wirtschaft.<br />
21
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Omta Younan<br />
Immobilienwirtschaft<br />
Einzigartige STUDIENGÄNGE – die<br />
Alleinstellungsmerkmale der FH Westküste<br />
Studiengänge bilden das inhaltliche Rückgrat<br />
jeder Hochschule. Vor allem in den Wirtschaftswissenschaften<br />
ist die Auswahl riesig.<br />
Die Betriebswirtschaftslehre präsentiert sich<br />
bundesweit seit vielen Jahren als Fach mit den<br />
höchsten Studierendenzahlen. Grund genug<br />
für Hochschulen, sich von anderen abheben<br />
zu wollen! Die FH Westküste besitzt mit ihren<br />
sechs Bachelor- und zwei Masterstudiengängen<br />
sowie mit einer besonders großen Anzahl<br />
von Wahlmodulen ein über die Landesgrenzen<br />
hinaus beachtetes Alleinstellungsmerkmal!<br />
Studiengänge und Curricula erlauben den<br />
Studierenden sowohl eine Spezialisierung als<br />
auch die Aufstellung als „Allrounder“. Bezogen<br />
auf öffentliche Studienangebote im Norden<br />
bietet sie mit den Bachelorstudiengängen<br />
„Immobilienwirtschaft“, „International Tourism<br />
Management“ (B.A.) und „BWL / Triales<br />
Modell“ gleich drei Fächer an, die in dieser<br />
Ausrichtung nur in Heide zu finden sind.<br />
Omta Younan studiert im 5. Semester Immobilienwirtschaft.<br />
„Ich komme aus Elms horn,<br />
habe eine Ausbildung zur Kaufmännischen<br />
Assistentin absolviert und mich schon immer<br />
sehr für das Thema Immobilien interessiert“,<br />
berichtet die 27-jährige. Nach der Ausbildung<br />
hielt ich Ausschau nach einem praxisorientierten<br />
Studium in Schleswig-Holstein an<br />
einer kleineren Hochschule mit überschaubaren<br />
Studiengruppen. Als ich 2016 vom neuen<br />
Fach ‚Immobilienwirtschaft’ an der FHW hörte,<br />
passte alles zusammen. Das Einzigartige an<br />
diesem Studium ist die Kombination aus familiärer<br />
Atmosphäre, praxis orientierten Veranstaltungen<br />
und praxiserfahrenen Professoren<br />
und Dozenten. Ich profitiere davon, dass ich<br />
exakt das lerne, was später in der Immobilienbranche<br />
von mir erwartet wird. Dies konnte<br />
ich zuletzt in meinem Praxissemester bei<br />
einer namhaften schleswig-holsteinischen<br />
Immobilienfirma unter Beweis stellen. Ob Vermittlung<br />
oder Verwaltung von Wohnobjekten,<br />
Sachbearbeitung, fachliche Gespräche oder<br />
die Erstellung von Exposés – ich war darauf<br />
top vorbereitet!<br />
Ich profitiere davon,<br />
dass ich exakt das lerne,<br />
was später in der<br />
Immobilienbranche von<br />
mir erwartet wird.<br />
Amir Lakaie hat sich bewusst für die FHW<br />
entschieden und studiert im 5. Semester<br />
Immobilienwirtschaft mit Schwerpunkt<br />
„Management and Valuation“. Sein<br />
Berufsziel: selbständiger Portfoliomanager.<br />
23
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Ständige PRAXISNÄHE – das Wesen des FHW-Studiums<br />
„Nach der Schule hatte ich die Nase voll von der<br />
Theorie und wollte praktisch arbeiten“, erzählt<br />
Joran aus Eggstedt. „Ich war froh über meinen<br />
Ausbildungsplatz zum Industriekaufmann bei<br />
der Dithmarscher Brauerei in Marne. Von dem<br />
Betriebswirtschaftsstudium im Trialen Modell<br />
an der FH Westküste erfuhr ich erst einige Zeit<br />
später durch einen Vortrag von Professor Ruge.<br />
Eine Kombination von Ausbildung, Berufsschule<br />
und Studium, mit der Aussicht auf zwei<br />
Abschlüsse in nur vier Jahren, das klang interessant.<br />
Mittlerweile habe ich die Berufsausbildung<br />
erfolgreich abgeschlossen, studiere im<br />
5. Semester BWL an der FHW und genieße alle<br />
Vorteile, die sich mir bieten: Durch die praktischen<br />
Berufserfahrungen im kaufmännischen<br />
Bereich fallen mir viele Inhalte leicht, sodass<br />
sich mein Lernaufwand deutlich reduziert, die<br />
große Anzahl von Wahlmodulen erlaubt es mir,<br />
individuelle Schwerpunkte zu setzen, und die<br />
ständige Nähe zur Praxis macht sich bei der<br />
Suche nach einem Platz für das Praxissemester<br />
positiv bemerkbar. Trial Studierende genießen<br />
bei Arbeitgebern den Ruf, äußerst lernwillig<br />
und zielstrebig zu sein!“<br />
Einen starken Bezug zur Praxis erlebt auch Cedric<br />
im Studiengang Wirtschaftsrecht. „Ein Beispiel<br />
für praxisorientiertes Studieren ist unser<br />
Projekt ‚Legal Clinic’, das ich seit mehreren<br />
Semestern begleite und mit aufbauen konnte.<br />
In diesem Wahlmodul bieten wir Beratungsgespräche<br />
an – von Studierenden für Studierende.<br />
Auf diesem Weg simulieren und üben wir Mandantengespräche<br />
auf Grundlage realer Fälle.<br />
Gleichzeitig unterstützen wir Studierende der<br />
FHW durch eine kostenlosen Rechtsberatung,<br />
beispielsweise bei Mietstreitigkeiten zwischen<br />
Vermietern und WG-Bewohnern.“<br />
Im Gegensatz zu Universitäten, die sich auf<br />
das Studium theoretischer Grundlagen konzentrieren<br />
und akademische Karrieren ermöglichen,<br />
liegt das Wesen von Fachhochschulen<br />
in der Nähe zur Praxis begründet. Ihre Ausrichtung<br />
zielt besonders auf die Entwicklung von<br />
Fach- und Führungskräften für den Arbeitsmarkt.<br />
Um den nahtlosen Übergang von Studium<br />
zur Berufswelt zu ermöglichen, bietet die<br />
FH Westküste ihren Studierenden die besten<br />
Voraussetzungen:<br />
• Pflicht-Praxissemester (im 4. Semester),<br />
optionales Auslandssemester<br />
• Sprachmodule und vertiefende praktische<br />
Kenntnisse und Übungen in den gewählten<br />
Schwerpunkten Sozialkompetenz,<br />
Persönlichkeitsentwicklung,<br />
Kommunikation, Rhetorik, Präsentationstechniken<br />
oder Projektmanagement<br />
• Fallstudienprojekte in Lehrveranstaltungen<br />
sowie Kooperationen mit regionalen<br />
Arbeitgebern<br />
Praxis, die gut ankommt. Im Projekt „Legal Clinic“<br />
bieten Wirtschaftsrecht-Studierende, wie Cedric<br />
(oben), eine kostenlose Rechtsberatung für andere<br />
Studierende an.<br />
• Möglichkeiten einer praxisnahen Bachelor-<br />
Arbeit in Zusammenarbeit mit der<br />
Wirtschaft<br />
• hohe Praxisanteile in den Lehrveranstaltungen<br />
durch eine moderne Ausstattungsumgebung<br />
(Video-Labore, GreenScreen, Smartboards,<br />
Eye-Tracking-Technology)<br />
• Professoren und Dozenten, die auf eine<br />
mindestens 5-jährige privatwirtschaftliche<br />
berufliche Tätigkeit zurückblicken und ihre<br />
Praxiserfahrungen und Netzwerke an die<br />
Studierende weitergeben.<br />
• praxisnahe Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />
sowie die Erschließung wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse für die Praxis<br />
Joran Voß<br />
BWL/Triales Modell<br />
Mit ihrer Praxisnähe trifft die Hochschule den<br />
Nerv vieler Studierender. Sie sind an theoretischen<br />
Grundlagen interessiert, möchten<br />
Wirtschaftswissenschaften aber auch handwerklich<br />
erlernen, um bei zukünftigen Arbeitgebern<br />
schnell Fuß fassen zu können. Dabei<br />
helfen Fallstudienprojekte und ständige Vergleiche<br />
mit realen Wirtschaftssituationen.<br />
Ergebnis: Drei Viertel aller Absolventen zieht<br />
es nach den Bachelor- Studiengängen direkt in<br />
die Wirtschaft.<br />
24
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Starke FAMILIE – das Wohlfühlrezept der FHW<br />
Solveig Töwe<br />
BWL<br />
Im Fachhochschulstudium erleben Studierende<br />
allgemein einen facettenreichen Mikrokosmos,<br />
ähnlich wie in der Schule und doch<br />
völlig anders. Ein wesentlicher Unterschied:<br />
Schule ist Pflicht, Studium ist freiwillig! Was<br />
gehört aber zu einem erfolgreichen Bacheloroder<br />
Masterabschluss? Wichtige Bedingungen<br />
sind eine moderne Ausstattung, angenehme<br />
Räumlichkeiten, vor allem jedoch eine qualitativ<br />
hochwertige Lehre durch erfahrene<br />
und motivierende Professoren und Dozenten.<br />
Idealerweise werden sachliche von emotionalen<br />
Aspekten unterstützt. Dem Fachbereich<br />
Wirtschaft der FH Westküste gelingt dies mit<br />
einer hundertprozentigen Wohlfühl-Quote<br />
innerhalb der Studentenschaft. Die häufigsten<br />
Aussagen: „Ideale Lernbedingungen durch<br />
kleine Studiengruppen bis zu 25 Personen“,<br />
„Persönliche, familiäre Atmosphäre“, „Dozenten,<br />
die ein offenes Ohr haben und immer<br />
ansprechbar sind, „Professoren, die meinen<br />
Namen kennen“, „Vorlesungen, in denen<br />
wir Fragen stellen und diskutieren können“,<br />
„Eine offene Hochschule und ein Campus, der<br />
alle verbindet“, „Verständnis für persönliche<br />
Angelegenheiten“, „Individuelle Unterstützung<br />
bei Verständnisschwierigkeiten“, „Spürbares<br />
Interesse der Dozenten, uns erfolgreich<br />
in die Berufswelt zu führen“.<br />
Für die BWL-Studierenden Solveig und Rebecca<br />
ist die familiäre Atmosphäre im Fachbereich<br />
Wirtschaft und generell an der FH Westküste<br />
ein wichtiger, motivierender Faktor.<br />
„Als Mutter eines vierjährigen Sohnes muss<br />
Von Solveig Töwe (linke<br />
Seite), Rebecca Elliott<br />
(oben rechts, Henrike<br />
Krühn (unten) und allen<br />
anderen Studierenden<br />
positiv hervorgehoben:<br />
die familiäre<br />
Studienatmosphäre an der<br />
FHW und der persönliche<br />
Kontakt untereinander<br />
sowie zu den Professoren<br />
und Dozenten.<br />
ich flexibel sein und meinen Alltag sehr gut<br />
organisieren. Die große Anzahl von Wahlmodulen<br />
an der FHW erlaubt mir eine flexible<br />
Studienplanung. Darüber hinaus erlebe ich<br />
viel Verständnis für meine Situation, beispielsweise<br />
wenn ich meinen Sohn unerwartet<br />
früher aus dem Kindergarten abholen muss,<br />
weil er sich nicht wohl fühlt.“<br />
Auch Rebecca unterstreicht die Familienfreundlichkeit<br />
an der FHW. „Ich durfte meinen<br />
achtjährigen Sohn auch schon mit in eine<br />
Vorlesung nehmen“, berichtet sie. „Außerdem<br />
kann ich neben dem Studium in Teilzeit<br />
arbeiten und habe die Möglichkeit, Veranstaltungen<br />
flexibel zu besuchen und meinen<br />
Stundenplan mit meinen familiären Verpflichtungen<br />
abzustimmen!“<br />
Dass auch „weiche Faktoren“ eine Rolle für<br />
die Bewertung von Hochschulen spielen, also<br />
nicht quantifizierbare Größen, die Einfluss auf<br />
die Motivation und somit den Erfolg des Studiums<br />
haben, ist bekannt. Beispiele: Wohnund<br />
Kostensituation, Sport- und Freizeitangebot.<br />
„Ein großer Vorteil des Studiums an<br />
der FH Westküste“, meint die ITM-Studierende<br />
Henrike, „ergibt sich aus der Tatsache, dass<br />
in Heide nur knapp 2.000 und nicht 20.000<br />
Leute studieren. Wir begegnen uns täglich auf<br />
dem Campus, alles ist fußläufig oder per Fahrrad<br />
erreichbar. Die Stadt Heide hat einiges zu<br />
bieten: Es gibt viele kostenlose Sport- und<br />
Freizeitangebote vom AStA und übrigens …<br />
auch sehr gute Partys. Die familiäre Atmosphäre<br />
an der FH Westküste ist für mich persönlich<br />
das Wichtigste, um mich während des<br />
Studiums wohl zu fühlen!“<br />
27
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Moderne AUSSTATTUNG – Werkzeuge für Wirtschaftsstudierende<br />
Keine Frage, wer sich für technische oder<br />
naturwissenschaftliche Studiengänge entschieden<br />
hat, benötigt den Zugang zu Laboren,<br />
Messinstrumenten, Maschinen und Anlagen.<br />
Eine zeitgemäße Hochschulausstattung<br />
ist Standard. Was aber brauchen BWLer und<br />
Wirtschaftspsychologen, außer einer Tafel und<br />
viel Kreide? Der Fachbereich Wirtschaft der<br />
FH Westküste bietet ihren Studierenden eine<br />
außergewöhnliche Ausstattung. Ein Pluspunkt,<br />
der bei allen Bewertungen Erwähnung findet!<br />
Nathalie<br />
Carstensen<br />
International<br />
Tourism Management<br />
Ein Beispiel: Leonie und Nathalie studieren<br />
im fünften Semester International Tourism<br />
Management (ITM) und sind Hilfskräfte für<br />
das e-Learning-Programm. „Wir finden an<br />
der FH Westküste ideale Bedingungen für das<br />
Management-Studium vor!“, erklärt Leonie.<br />
„Neben Video-Labs mit professionellen Kameras,<br />
modernen Computerarbeitsplätzen und<br />
interaktiven Smartboards verfügt die Hochschule<br />
auch über Green-Screen-Technologie.<br />
Mithilfe der modernen Ausstattung haben<br />
wir auf „Go Animate“, einer auf Cloud-Basis<br />
arbeitenden Plattform zur Erstellung von<br />
Animations- Videos, professionelle Lernvideos<br />
für das e-Learning-Programm erstellt.“ „Aufgrund<br />
dieser erfolgreichen Projektarbeit ergaben<br />
sich auch unsere Hiwi-Stellen!“, ergänzt<br />
Nathalie. „Egal welcher Schwerpunkt, ob<br />
Destinations management oder Businessdevelopment,<br />
von studierten Tourismus-Managern<br />
wird heutzutage erwartet, dass sie sich in<br />
der digitalen Welt auskennen.<br />
talen Blickbewegungsmessung mit Hilfe von<br />
„Eye-Tracking-Brillen“. Diese Hightech-Geräte<br />
erfassen Augenbewegungen und spiegeln<br />
die Gedanken und das Verhalten von<br />
Menschen wider. Auf diese Weise erforschen<br />
Wirtschaftspsychologen das menschliche<br />
Konsumverhalten oder, wie bei einem Fallstudienprojekt<br />
aus dem vergangenen Jahr,<br />
die Blickbewegungen von Besuchern des<br />
Wacken-Open-Air-Festivals auf der Suche<br />
nach Notausgängen, um die Beschilderung<br />
gegebenenfalls zu optimieren!<br />
Auch Anja und Karina lernen im ersten Semester<br />
ein faszinierendes Fachgebiet kennen. „Ich<br />
hatte im Vorfeld über das Studium der Wirtschaftspsychologie<br />
an der FH Westküste nur<br />
Gutes gehört“, sagt Anja, „und freue mich auf<br />
die gute Mischung aus theoretischen Grundlagen<br />
und einem großen Angebot von Fallstudienprojekten,<br />
in denen wir mit regionalen<br />
Wirtschaftspartnern zusammenarbeiten.“ Der<br />
erste Eindruck von Karina: „Nicht nur die Ausstattung,<br />
sondern auch der Campus und die<br />
Umgebung empfinde ich als inspirierend.“<br />
Neben der technischen Ausstattung bietet das<br />
Curriculum weitere Vorteile. Durch englischsprachige<br />
Vorlesungen, obligatorische Sprachkurse<br />
sowie einem Pflicht-Auslandssemester<br />
erfahren wir ein internationales Studium, das<br />
in Deutschland seinesgleichen sucht! In meinem<br />
Praxissemester bei einem internationalen<br />
Direktreiseveranstalter im österreichischen<br />
Kitzbühel habe ich gemerkt, wie gut mich mein<br />
Studium auf den späteren Berufsalltag vorbereitet.<br />
Ich hatte von Anfang die Sicherheit,<br />
selbständig arbeiten zu können!“<br />
Beispiel Wirtschaftspsychologie: Studierende<br />
dieses Fachs beschäftigen sich im Wesentlichen<br />
mit dem subjektiven Empfinden und Verhalten<br />
von Menschen in ökonomischen Systemen.<br />
Auch dieser Studiengang bedient sich<br />
modernster Techniken, zum Beispiel der digi-<br />
Leonie Jasper studiert ITM und arbeitet<br />
als ‚Hikra‘ unter anderem am<br />
e-Learning-Programm der FHW.<br />
28
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Chancen für Geflüchtete – das Propädeutikum<br />
Karam al Naeb<br />
Wirtschaftspsychologie<br />
Mit einem zweisemestrigen Propädeutikum<br />
öffnet sich die FH Westküste auch studiengeeigneten<br />
Personen mit Flüchtlingshintergrund.<br />
Das Propädeutikum enthält neben<br />
einem Intensivkurs Deutsch und zwei Sprachprüfungen<br />
auf den Niveaustufen B2 und C1<br />
weitere, studienvorbereitende Blockveranstaltungen.<br />
Neben rund 20 weiteren Personen<br />
konnten die beiden 24-jährigen Syrer Tarek<br />
Ghanem aus Aleppo und Karam al Naeb aus<br />
as-Suwaida das in Vollzeit angebotene Propädeutikum<br />
<strong>2018</strong> erfolgreich abschließen und<br />
anschließend aufgrund ihrer nachgewiesenen<br />
Qualifikationen ihr Wirtschaftsstudium aufnehmen.<br />
Wie erleben sie die FHW?<br />
„Am Propädeutikum teilzunehmen, war die<br />
wichtigste Entscheidung meines Lebens“, sagt<br />
Tarek. „Ich habe täglich von 08.30 bis 15.30<br />
Uhr an der FH Westküste Deutsch gelernt<br />
und zuhause alles wiederholt. Deutsch ist<br />
eine schwere Sprache, aber nun haben wir es<br />
geschafft! Jetzt studiere ich ‚Wirtschaftsrecht’,<br />
weil ich bereits in Syrien zwei Jahre Jura studiert<br />
habe und mich auch für Wirtschaft interessiere.<br />
Mein Ziel nach dem Studium ist es,<br />
in einem Wirtschaftsunternehmen zu arbeiten.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Lehrern<br />
der FHW bedanken, die uns unglaublich<br />
gut unterstützt haben!“<br />
Karam hat sich für den Studiengang „Wirtschaftspsychologie“<br />
entschieden. „Das Propädeutikum<br />
war sehr hilfreich! Die deutsche<br />
Sprache ist mit Arabisch nicht zu vergleichen.<br />
Die vielen verschiedenen Wortendungen sowie<br />
bestimmten und unbestimmten Artikel gibt<br />
es im Arabischen nicht. Jetzt geht’s mit dem<br />
Studium los. In den zwei Semestern haben<br />
wir die Fachhochschule gut kennengelernt.<br />
Ich habe vor dem Krieg in Syrien in Damaskus<br />
studiert. Doch meiner Meinung nach ist<br />
das Studium an einer kleinen Hochschule viel<br />
besser. Natürlich vermisse ich meine Familie<br />
und Freunde in Syrien oder die Feste, die wir<br />
dort zusammen gefeiert haben. Doch ich bin<br />
sehr glücklich über den Neustart, den ich hier<br />
in Heide vor drei Jahren begonnen habe. Viele<br />
neue Freunde habe ich seither gewonnen und<br />
fühle mich jetzt gut vorbereitet auf mein<br />
neues Leben!“<br />
Ich möchte mich bei<br />
allen Lehrerinnen<br />
und Lehrern der<br />
FHW bedanken, die<br />
uns unglaublich gut<br />
unterstützt haben!<br />
Gute Perspektiven mit den Wirtschaftsabschlüssen<br />
der FHW<br />
Studierende der Wirtschaftsstudiengänge an<br />
der FHW blicken auf ein breites Spektrum an<br />
beruflicher Möglichkeiten. Als Managerinnen<br />
und Manager werden sie nach ihrem Studium<br />
in den unterschiedlichsten Unternehmen und<br />
Branchen tätig sein: in Krankenhäusern, bei<br />
Reiseveranstaltern, in Personal-, Marketing-,<br />
Vertriebs- oder Rechtsabteilungen von Industrie-,<br />
Handels- sowie Immobilienfirmen. Sie werden<br />
sich mit Zahlen und Diagrammen, Bilanzen<br />
Auch für Tarek Ghanem<br />
war das Propädeutikum<br />
ein wichtiger Schritt.<br />
Mit der anschließenden<br />
Sprachprüfung erwarb<br />
er den Nachweis über<br />
das Sprachniveau<br />
C1 und somit eine<br />
Hochschulberechtigung.<br />
Er studiert jetzt<br />
Wirtschafsrecht an der<br />
FH Westküste.<br />
und Strategien beschäftigen und sich in ihren<br />
Unternehmen um Buchhaltung, Steuern, Controlling,<br />
Projektentwicklung, Strategien und<br />
Personalentwicklung kümmern. Der Fachbereich<br />
Wirtschaft der FH Westküste bietet<br />
neun attraktive Wirtschaftsstudiengänge an,<br />
die von Studierenden hervorragend bewertet<br />
werden. Spaß am Studieren zu empfinden, ist<br />
weder unwissenschaftlich noch unseriös, sondern<br />
motivierend. Viele private und öffentliche<br />
Unternehmen haben das längst erkannt<br />
und bemühen sich um die Absolventen der<br />
FHW. Auch das gleicht einer guten Bewertung.<br />
31
Starten mit jungen Jahren ins<br />
Wirtschaftspsychologie-Studium: Anja<br />
Heinrich, 17 (links) und Karina Mader, 18.<br />
Die Fachhochschule Westküste FHW<br />
Die Fachhochschule Westküste (FHW) wurde 1993 gegründet und ist<br />
die jüngste und modernste öffentliche Hochschule Schleswig-Holsteins.<br />
Innerhalb kürzester Zeit hat sie sich als feste Größe in der schleswigholsteinischen<br />
Hochschullandschaft etabliert. Das Studienangebot<br />
umfasst insgesamt 9 Bachelor- und 6 Masterstudiengänge.<br />
Fachbereich Wirtschaft<br />
• Betriebswirtschaft (B.A.)<br />
• Triales Modell Betriebswirtschaft (B.A.)<br />
• Immobilienwirtschaft (B.A.)<br />
• Wirtschaftspsychologie (B.A.)<br />
• International Tourism Management (B.A.)<br />
• International Tourism Management (M.A.)<br />
• Wirtschaftsrecht (LL.B.)<br />
• Wirtschaftspsychologie (M.Sc.)<br />
• Wirtschaft, Medien und Psychologie (M.A.,<br />
online)<br />
Fachbereich Technik<br />
• Management und Technik (B.A.)<br />
• Elektrotechnik/Informationstechnik (B.A.)<br />
• Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik<br />
(B.Eng.)<br />
• Automatisierungstechnik (M.Sc.)<br />
• Mikroelektronische Systeme (M.Sc.)<br />
• Green Energy (M.Sc.)<br />
Studienberatung<br />
Die Studienberatung auf dem Campus der FH<br />
Westküste ist die erste Anlaufstelle für Studieninteressierte<br />
und Studierende. Das Team von<br />
Sandra Klatte und Janin Damms bietet persönliche<br />
und telefonische Beratung bezüglich<br />
Studienangebot, Zulassung, Einschreibung,<br />
Studienganswechsel etc. oder vermittelt an<br />
zuständige Stellen, wie z.B. das Akademische<br />
Auslandsamt, das Studentenwerk SH u.a.<br />
Schnupperstudium<br />
„Allen Studieninteressierten, die noch keine<br />
Hochschulerfahrung haben und sich für ein<br />
Studium interessieren, empfehlen wir, sich für<br />
ein Schnupperstudium bei uns anzumelden“,<br />
wirbt Studienberaterin Sandra Klatte. Dieses<br />
findet jährlich während der Schul-Osterferien<br />
statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />
erhalten von uns einen Studienplan und können<br />
anschließend Vorlesungen und Veranstaltungen<br />
des 2. und 6. Semesters besuchen. Auf<br />
diesem Weg lernen sie sowohl Studierende<br />
als auch den studentischen Alltag kennen –<br />
erfahrungsgemäß eine gute Entscheidungshilfe<br />
bei der Studienwahl!“ Nächste Termine:<br />
09. bis 11. April 2019 / 15. bis 17. April 2019.<br />
Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA)<br />
Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA)<br />
besteht aus gewählten Studentinnen und Studenten<br />
und vertritt die Interessen aller Studierenden<br />
der FHW nach innen und außen.<br />
Das AStA-Büro befindet sich direkt auf dem<br />
Campus der FH Westküste, im BWL-Tower.<br />
AStA-Angebote sind u.a.:<br />
• Anlaufstelle für ausländische Studierende<br />
• Ausgabestelle internationaler Studierendenausweise<br />
• Organisation und Durchführung von Veranstaltungen<br />
(Ausflüge, Partys, Konzerte)<br />
• Organisation des kostenlosen Hochschulsports<br />
(Fußball, Badminton, Handball,<br />
Kraftzirkel, Schwimmen, Yoga, Tanzen<br />
(Jazz/HipHop), Tennis, Basketball<br />
• Herausgeber der Studierenden-Zeitung<br />
• Betreiber der AStA-Webseite<br />
• Vertrieb von Merchandising-Produkten<br />
• Betreiber diverser Hochschulsport-<br />
Facebookseiten<br />
Fachhochschule Westküste FHW<br />
Fritz-Thiedemann-Ring 20<br />
25746 Heide<br />
T: 0481/8555-141 / -133<br />
E. beratung@fh-westkueste.de<br />
W: www.fh-westkueste.de<br />
F: facebook.com/FachhochschuleWestkueste<br />
32
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
„Die Resonanz hat uns überwältigt!“, freut<br />
sich Professor Lars Appel, Leiter des noch<br />
jungen Instituts für Bauwesen an der FH Kiel.<br />
„Auf vorsichtig geplante 40 Studienplätze<br />
im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen<br />
erhielten wir rund 220 Bewerbungen. Wir<br />
haben deshalb 19 weitere Studierende außerhalb<br />
der Kapazität aufgenommen. Ein starkes<br />
Signal! Es beweist, dass ein großes Interesse<br />
am Bauingenieurstudium in Kiel besteht.“<br />
Zurecht, denn landesweit sind die beruflichen<br />
Perspektiven für weibliche und männliche<br />
Bauingenieure hervorragend. Bauspezialisten<br />
sind gefragte Fachkräfte. Durch ihre Kompetenzen<br />
im Verkehrs- und Wasserbau, Tunnel-<br />
oder Brückenbau ergeben sich langfristig<br />
vielfältige Einsatzgebiete. Vor der Ingenieururkunde<br />
steht allerdings ein achtsemestriges,<br />
anspruchsvolles Studium.<br />
Studienort und -atmosphäre:<br />
neu und funktional<br />
Ingenieure wissen: Aller Anfang ist … Improvisation!<br />
Das junge Institut für Bauwesen<br />
hat seinen Platz auf dem Campus der FH Kiel<br />
übergangsweise in zwei modern ausgestatteten<br />
Funktionscontainern gefunden. Langfristig<br />
ist ein Neubau mit allen erforderlichen<br />
Laboren, fachspezifischen Unterrichtsräumen<br />
und Büroräumen geplant. „Für mich stellen<br />
die improvisierten Räume überhaupt kein Problem<br />
dar“, meint die Studierende<br />
Vanessa Skudlik.<br />
„Im Gegenteil, wir profitieren<br />
in mehrfacher Hinsicht.<br />
Zum einen finden wir neue<br />
Räume, Tische, Stühle und<br />
Rechner vor, zum anderen<br />
präsentieren sich die Professoren<br />
und Dozenten sehr<br />
motiviert, versuchen uns in<br />
jeder Veranstaltung mitzureißen,<br />
statten uns mit hervorragendem Lehrmaterial<br />
aus und sind ständig ansprechbar.“<br />
Curriculum und Kurse:<br />
klassisch und modern<br />
Professor Appel lehrt Verkehrswesen, Baubetriebslehre<br />
und Bauprojektmanagement.<br />
Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen<br />
freut er sich auf die neue Herausforderung.<br />
„Ich war von der Aussicht auf die Neugründung<br />
eines bautechnischen Studiengangs<br />
hellauf begeistert!“, schwärmt der gebürtige<br />
Kasselaner. „Nach dem Studium und der<br />
Promotion an der Universität Kassel konnte<br />
Auf vorsichtig geplante<br />
40 Studienplätze<br />
erhielten wir rund 220<br />
Bewerbungen. Wir haben<br />
deshalb 19 weitere<br />
Studierende außerhalb der<br />
Kapazität aufgenommen.<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar,<br />
FH Kiel, Shutterstock<br />
„Digitales Bauen“ an der FH Kiel<br />
Modernes „Bauingenieurwesen“ (B.Eng.) an der Fachhochschule Kiel<br />
Die Situation ist dramatisch! Während Politik und Wirtschaft kräftig<br />
in die Sanierung maroder Brücken, Kanäle, Deiche, Schleusen und<br />
Straßen investieren, fehlen landesweit hunderte Fachkräfte, die<br />
solche Bauprojekte planen, leiten und umsetzen können. Einziger<br />
Ausweg: eine schnelle, nachhaltige Ausbildung von Nachwuchs! Mit<br />
dem neu gegründeten Institut für Bauwesen und dem Studiengang<br />
„Bauingenieurwesen“ verstärkt die FH Kiel seit dem <strong>Winter</strong>semester<br />
<strong>2018</strong>/19 die Ausbildung angehender Bauingenieurinnen und –ingenieure<br />
in Schleswig-Holstein und legt dabei einen Schwerpunkt auf digitale<br />
Bautechnologien. Chris und Sebastian von <strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> haben den<br />
Studienalltag der „ersten Kohorte“ unter die Lupe genommen.<br />
Freut sich über das große<br />
Interesse am neuen Studiengang<br />
„Bauingenieurwesen“: Prof.<br />
Dr.-Ing. Lars Appel, Leiter des<br />
Instituts für Bauwesen an der<br />
FH Kiel.<br />
34<br />
35
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />
COMPANIES PORTRAITS<br />
Die Fachhochschule Kiel<br />
Virtuelle Bauplanung, reale<br />
Lehrbetreuung! Bauingenieurin<br />
Dr. Frauke Gerder-Rohkamm führt<br />
Studierende in die digitale Welt<br />
der Bausimulationen.<br />
Mit rund 8.000 Studierenden und 180 Professoren und Dozenten ist die<br />
FH Kiel die größte staatliche Fachhochschule Schleswig-Holsteins und liegt<br />
direkt an der Kieler Förde im Stadtteil Dietrichsdorf. Wer hier studiert,<br />
kann aus einem breiten Fächerspektrum wählen. In sechs Fachbereichen<br />
(FB) werden insgesamt 21 Bachelor- und 16 Masterstudiengänge<br />
angeboten. Die Fachhochschule genießt hohes Ansehen. Neben dem<br />
breiten Studienangebot, einer modernen Ausstattung, praxisintensiver<br />
Ausrichtung und guter Vernetzung profitieren Absolventinnen und<br />
Absolventen von einer hohen Vermittlungsquote zu regionalen Arbeitgebern.<br />
ich als Geschäftsführer eines schleswigholsteinischen<br />
Bauunternehmens die dramatische<br />
Nachwuchssituation jahrelang miterleben.<br />
Aus Mangel an Ingenieuren sehen sich<br />
momentan viele Unternehmen gezwungen,<br />
Bauaufträge abzulehnen. Diesem Zustand entgegenwirken<br />
zu können, hat mich besonders<br />
motiviert. Darüber hinaus ist es eine reizvolle<br />
Aufgabe, Lehrinhalte und Schwerpunkte neu<br />
zu definieren und den Fokus auf digitale Bautechnologien<br />
zu richten.“<br />
Jan-Malte Hannebeck ist gespannt. „Das Studium<br />
ist interessant strukturiert!“, erzählt der<br />
gebürtige Kieler. „Mir gefällt, dass neben den<br />
klassischen Grundlagenkursen Mathe, Baustatik,<br />
Baustofftechnologie und Bauphysik von<br />
Beginn an ein permanenter Praxisbezug vorgesehen<br />
ist. Beispielsweise lernen wir schon<br />
im ersten Semester den Umgang mit ‚Computer<br />
Aided Design’, kurz CAD, für die digitale Bauplanung<br />
am Bildschirm. Und im Rahmen des<br />
studentischen ‚Bau-Ing-Projekts’ konstruieren<br />
wir in Kleingruppen ein virtuelles Parkhaus<br />
und haben in diesem Zusammenhang mehrere<br />
auswärtige Bauwerke besichtigt. Allein vier<br />
Stunden sind für das Projekt im Semesterwochenplan<br />
vorgesehen! Das zeigt den hohen<br />
Stellenwert praktischer Übungen und gestaltet<br />
das Studium abwechslungsreich.“<br />
Die Zukunft: Papierlose<br />
Baustellen durch<br />
„Bauen 4.0“<br />
Die Themen „Digitales Bauen“ und „Building<br />
Information Modeling (BIM)“ sollen gezielte<br />
Schwerpunkte des Kieler Bau-Studiengangs<br />
werden. Was genau steckt hinter diesem<br />
Megatrend, der auch unter dem Begriff „Bauen<br />
4.0“ kursiert? „Mithilfe digitaler Technologien<br />
wie ‚BIM’ werden Bauplanungen zukünftig<br />
nicht mehr gezeichnet, sondern modular<br />
aus Datenbanken zusammengesetzt“, erklärt<br />
Dr. Frauke Gerder-Rohkamm, Dozentin für CAD<br />
und Bauphysik. „Bauprojekte werden am Bildschirm<br />
virtuell simuliert, mit dem Effekt, dass<br />
alle an der Bauplanung beteiligten Fachkräfte<br />
ihre Elemente hinzufügen können. Probleme<br />
können somit frühzeitig erkannt werden,<br />
sodass sich sowohl die Kostentransparenz als<br />
auch die Termintreue bei Bauvorhaben deutlich<br />
erhöht!“<br />
„Ziel des Studiums“, laut Prof. Dr.-Ing. Appel,<br />
„ist die optimale Vorbereitung der Absolventen<br />
auf ihre Aufgaben als Bauingenieure.<br />
Zukünftig wird sich die ‚papierlose Baustelle’<br />
etablieren, auf der Ingenieure ihre Bauprojekte<br />
nicht mehr mit ausgerollten Bauplänen,<br />
sondern auf dem Monitor verfolgen. Auch der<br />
Einsatzbereich wird sich zunehmend vergrößern.<br />
Neben den klassischen Positionen in<br />
Bauunternehmen, Planungsbüros und Landesbehörden<br />
werden Bauspezialisten in der<br />
Energie- und Gebäudetechnik und in vielen<br />
anderen Bereichen gesucht.“<br />
Das Wort „Ingenieur“ entstammt übrigens dem<br />
lateinischen Wort „ingenium“, was übersetzt<br />
so viel wie „Begabung“ oder „Erfindungskraft“<br />
bedeutet; eine treffende Bezeichnung, denn<br />
nach wie vor benötigen Bauingenieure technisches<br />
Talent, räumliches Denken und Kreativität.<br />
Das theoretische Fachwissen, jede Menge<br />
praktische Anwendungsbeispiele sowie die<br />
Faszination des Bauens vermittelt ab sofort<br />
der neue Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen<br />
an der Fachochschule Kiel.<br />
FB Agrarwirtschaft<br />
• Landwirtschaft (B.Sc.)<br />
• Agrarmanagement (M.Sc.)<br />
FB Informatik Elektrotechnik<br />
• Elektrotechnik (B.Eng.)<br />
• Informationstechnologie (B.Sc.)<br />
• Medieningenieur (B.Eng.)<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik<br />
(B.Eng.)<br />
• Mechatronik (B.Eng.)<br />
• Elektrische Technologien (M.Eng.)<br />
• Information Engineering (M.Sc.)<br />
FB Maschinenwesen<br />
• Internationales Vertriebs- und<br />
Einkaufsingenieurwesen (B.Eng.)<br />
• Maschinenbau (B.Eng.)<br />
• Offshore-Anlagentechnik (B.Eng.)<br />
• Schiffbau und Maritime Technik (B.Eng.)<br />
• Industrial Engineering (M.Sc.)<br />
• Maschinenbau (M.Eng.)<br />
• Schiffbau und Maritime Technik (M.Eng.)<br />
FB Medien / Bauwesen<br />
• Multimedia Production (B.A.)<br />
• Öffentlichkeitsarbeit und<br />
Unternehmenskommunikation (B.A.)<br />
• Angewandte Kommunikationswissenschaften<br />
(M.A.)<br />
• Medienkonzeption (M.A.)<br />
• Journalismus und Medienwirtschaft (M.A.)<br />
• Public Relations (M.A.)<br />
• Bauingenieurwesen (B.A.)<br />
FB Soziale Arbeit und Gesundheit<br />
• Erziehung und Bildung im Kindesalter (B.A.)<br />
• Erziehung und Bildung (B.A.)<br />
• Physiotherapie (B.A.)<br />
• Soziale Arbeit (B.A.)<br />
• Forschung, Entwicklung und Management<br />
in Sozialer Arbeit, Rehabilitation /<br />
Gesundheit oder Kindheitspädagogik (M.A.)<br />
FB Wirtschaft<br />
• Betriebswirtschaftslehre (B.A.)<br />
• Betriebswirtschaftslehre online (B.A.)<br />
• Wirtschaftsinformatik (B.A.)<br />
• Wirtschaftsinformatik online (B.A.)<br />
• Betriebswirtschaftslehre (M.A.)<br />
• Financial Accounting, Controlling &<br />
Taxation (M.A.)<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen (M.A.)<br />
• Betriebswirtschaftslehre online (M.A.)<br />
• Wirtschaftsinformatik online (M.A.)<br />
Bewerbung<br />
Studieninteressierte finden auf www.fh-kiel.de<br />
ausführliche Informationen über Zulassungsvoraussetzungen,<br />
Bewerbungsfristen, Einschreibung,<br />
Numerus Clausus etc. sowie die<br />
PDF-Broschüre „Lust auf ein Studium“ (steht<br />
per Download zur Verfügung). Bewerbungen<br />
auf alle Studiengänge werden über das<br />
Online-Bewerbungsportal der Fachhochschule<br />
Kiel eingereicht.<br />
Studienberatung<br />
Sokratesplatz 3 - (Gebäude 18)<br />
T. 0431/210-1338 /- 1339<br />
studieninformation@fh-kiel.de<br />
Fachhochschule Kiel<br />
University of Applied Sciences<br />
Sokratesplatz 1<br />
24149 Kiel<br />
T. 0431/ 210-0<br />
info@fh-kiel.de<br />
www.fh-kiel.de<br />
Foto: Matthias Pilch<br />
36<br />
37
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar<br />
Frischer Ingenieurgeist für die GMSH<br />
Die GMSH erweitert ihr duales Studienangebot an der FH Kiel<br />
Um alle zukünftigen Bau- und Sanierungsprojekte des Landes und<br />
des Bundes langfristig planen und umsetzen zu können, benötigt<br />
die „Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR“ (GMSH)<br />
junge Bauingenieurinnen und –ingenieure. Mit einem aktuellen<br />
Durchschnittsalter von 48 Jahren muss die GMSH den Generationswechsel<br />
vorantreiben, bevor es zu personellen Engpässen kommt. Mit einem<br />
vergrößerten Angebot an dualen Studienplätzen verstärkt die GMSH<br />
nun ihre Bemühungen um den Ingenieurnachwuchs. Neben rund 40<br />
Auszubildenden in 7 Ausbildungsberufen gibt es aktuell 14 Studierende in<br />
6 dualen Studiengängen. Neuestes ‚Kind‘ in der dualen Studienfamilie ist<br />
der Bachelorstudiengang “Bauingenieurwesen“ an der Fachhochschule Kiel.<br />
Die „Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />
AöR“ (GMSH) ist eine Anstalt des öffentlichen<br />
Rechts und nimmt die staatlichen Bauherrenund<br />
Planungsaufgaben für Land und Bund in<br />
Schleswig-Holstein wahr. Außerdem ist sie<br />
landesweit für die Bereiche Bau, Beschaffung<br />
und Bewirtschaftung hinsichtlich aller öffentlichen<br />
Liegenschaften zuständig. Im Klartext:<br />
Die GMSH stellt die moderne Landesbauverwaltung<br />
Schleswig-Holsteins dar und ist mit<br />
rund 1.400 Beamten und Angestellten einer<br />
der größten Arbeitgeber des Landes.<br />
Lisa Krüger und Torge Dubau studieren industriebegleitet<br />
Bauingenieurwesen an der FH<br />
Kiel. Ihr Kooperationspartner ist die GMSH.<br />
Warum haben sie sich für einen öffentlichen<br />
Partner entschieden und was erwarten sie von<br />
ihrem Arbeitgeber?<br />
Auswahl und Absicherung<br />
„Für die GMSH sprachen viele Faktoren“,<br />
berichtet die gebürtige Sylterin Lisa. „Besonders<br />
attraktiv ist die<br />
gewaltige Bandbreite<br />
der Bauobjekte. Die<br />
GMSH übernimmt unter<br />
anderem die Bauherrschaft<br />
von Forschungslaboren<br />
und Hör sälen<br />
für Universitäten, Trainingszentren<br />
für Polizei und Bundeswehr. Kein<br />
privates Bauunternehmen führt so viele Bauprojekte<br />
durch! Außerdem finden Ingenieurinnen<br />
und Ingenieure im Öffentlichen Dienst<br />
ihre Tätigkeitsfelder sowohl bei Ausschreibungen<br />
und der Erstellung von Gutachten als<br />
auch in der Bauplanung, Projektentwicklung<br />
Mit dem Schwerpunkt<br />
‚Arbeiten 4.0’ stellen<br />
wir die Weichen für<br />
unsere Arbeitsprozesse<br />
der Zukunft!<br />
oder Bauleitung. Im dualen Studium erhalte<br />
ich während der Praxisphasen Einblicke in alle<br />
unterschiedlichen Abteilungen der GMSH. Für<br />
die Wahl eines Schwerpunktes bleibt mir ausreichend<br />
Zeit.“<br />
Für Torge aus Kronshagen<br />
spielt auch die finanzielle<br />
Absicherung eine Rolle.<br />
„Natürlich ist es ein großer<br />
Unterschied, ob man<br />
ein Studium privat finanziert<br />
oder, wie im dualen Modell mit der GMSH,<br />
ein vergütetes Arbeitsverhältnis besteht. Da -<br />
rüber hinaus verfüge ich nach erfolgreichem<br />
Abschluss des Studiums über eine sichere<br />
berufliche Perspektive bei einem öffentlichen<br />
Arbeitgeber, der auf konjunkturelle Schwankungen<br />
entspannter reagieren kann als eine<br />
38
private Baufirma. So kann ich mich voll auf<br />
das Studium konzentrieren!“<br />
Wertschätzung und<br />
Weiterbildung<br />
Dass die GMSH den Ruf eines Top-Arbeitgebers<br />
genießt, belegen zahlreiche Gütesiegel, unter<br />
anderem die Auszeichnung „Bestes Ausbildungsunternehmen<br />
<strong>2018</strong>“ von Focus Money.<br />
„Wir bieten Studierenden hervorragende<br />
Perspektiven“, betont Ausbilderin Sabine<br />
Wilstermann, „achten auf Chancengleichheit,<br />
Familienfreundlichkeit, Nachhaltigkeit sowie<br />
Klimaschutz und legen großen Wert auf Weiterbildung<br />
und Personalentwicklung. Auch mit<br />
den Folgen des gesellschaftlichen und technologischen<br />
Wandels beschäftigen wir uns<br />
intensiv. Arbeiten wird zunehmend digitaler,<br />
vernetzter und flexibler. Mit dem Schwerpunkt<br />
‚Arbeiten 4.0’ stellen wir die Weichen<br />
für unsere Arbeitsprozesse der Zukunft. Aktuell<br />
sehen wir eine Entwicklung weg von festen<br />
Arbeitszeiten, hin zu projektorientierten<br />
Aufgaben und stellen uns der Frage, welche<br />
Rolle die Arbeit im Leben unserer Mitarbeiter<br />
einnimmt.“<br />
Lisa und Torge sind gut in ihr Fachhochschulstudium<br />
Bauingenieurwesen an der FH Kiel<br />
gestartet. „Wir beginnen mit einem dreimonatigen<br />
Studienblock, ehe wir im Januar dann<br />
für drei Monate bei der GMSH arbeiten werden“,<br />
erklärt Lisa. „Vorab wurden wir in einer<br />
Einführungswoche umfassend über das Unternehmen<br />
informiert, erfuhren eine Sicherheitsbelehrung,<br />
wurden von den Mitarbeitern der<br />
GMSH begrüßt und nahmen unsere technische<br />
Ausrüstung entgegen. Viele Eindrücke,<br />
viele Gesichter, viele Namen und eine angenehme<br />
Atmosphäre!“ Auch Torge fand den<br />
Start gelungen. „Die GMSH macht auf mich<br />
den Eindruck eines modernen Arbeitgebers.<br />
Als Studierender fühle ich mich von Anfang<br />
an wertgeschätzt. Traditionell beschreibt man<br />
das Bauwesen als konservativ. Unsere Generation<br />
wird daran vielleicht etwas ändern!“<br />
Duale Studienangebote bei der GMSH<br />
FH Kiel<br />
Bauingenieurwesen (B.Eng.)<br />
Maschinenbau (B.Eng.)<br />
Elektrotechnik (B.Eng.)<br />
Hochschule 21<br />
Architektur (B.Eng.)<br />
Gebäudetechnik- und Automation (B.Eng.)<br />
Technische Hochschule Lübeck / Hochschule<br />
Wismar<br />
Architektur (M.A.)<br />
Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR<br />
(GMSH)<br />
Gartenstraße 6<br />
24103 Kiel<br />
T. 0431 / 599-0<br />
mail@gmsh.de<br />
www.gmsh.de<br />
Traditionell beschreibt<br />
man das Bauwesen<br />
als konservativ.<br />
Unsere Generation<br />
wird daran vielleicht<br />
etwas ändern!<br />
Theorie und Praxis im dualen<br />
Studium – eine Mischung,<br />
die bei den Studierenden der<br />
GMSH gut ankommt!<br />
# berufsorientierung<br />
<strong>ME2BE</strong>.DE<br />
40
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die „hochschule 21“<br />
glänzt mit topmoderner<br />
Ausstattung sowie<br />
permanentem Zugang<br />
zu Werkstätten und<br />
Laboren.<br />
„hochschule 21“: Genial dual.<br />
Im Trend: Duale Technik-Studiengänge an<br />
der „hochschule 21“ in Buxtehude<br />
Viele denken, sie sei schon 21, dabei steht diese Zahl nur für die Postleitzahl<br />
von Niedersachsen. In Wirklichkeit ist sie erst 14 Jahre alt, sieht blendend<br />
aus, ist ziemlich beliebt und hochgebildet – die „hochschule 21“ in<br />
Buxtehude! Seit 2004 bietet die staatlich anerkannte private Fachhochschule<br />
an der Este attraktive Studienangebote in den Bereichen Ingenieurwesen<br />
und Gesundheit an. Rund 1.100 Studierende, 80 Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter, davon 30 Professoren und Dozenten, lehren und lernen die<br />
Fächer Architektur, Bauingenieurwesen, Mechatronik, Gebäudetechnik<br />
und -automation, Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien,<br />
Physiotherapie, Hebamme und Pflege. Die Besonderheit: Alle Studiengänge<br />
sind betont praxisorientiert und werden nur im dualen Modell angeboten.<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar<br />
Nominiert als<br />
„Professor des Jahres<br />
2017“: Thorsten<br />
Hermes, Professor<br />
für Technische<br />
Informatik.<br />
In der hochschuleigenen Werkhalle inspiziert<br />
Mechatronik-Student Julius den mobilen<br />
Roboter „Marwin“, der in einer mehrjährigen<br />
Forschungskooperation mit dem Deutschen<br />
Elektronen-Synchrotron DESY entwickelt<br />
wurde. „Mein Traum ist es, mich als Entwicklungsingenieur<br />
mit ‚autonomer Mobilität’ zu<br />
beschäftigen“, erklärt der 20-Jährige. „Das<br />
Thema ‚Drohnen-Taxis’ finde ich momentan<br />
besonders spannend!“ Zwei Stockwerke höher<br />
erlernt Alexandra die Grundlagen von „Computer<br />
Aided Design“. Als angehende Ingenieurin<br />
für Gebäudetechnik und –automation<br />
wird sie unter anderem auf die Arbeit mit<br />
CAD-Software vorbereitet, um gebäudetechnische<br />
Simulationen digital zu erstellen. Die<br />
Inhalte beider Studiengänge berücksichtigen<br />
nicht nur die praktischen Erfordernisse ihrer<br />
Arbeitgeber, sondern bedienen auch aktuelle<br />
Forschungstrends; für Studierende eine<br />
attraktive Kombination.<br />
Mechatronik –<br />
Technikstudium für<br />
‚Allrounder’<br />
„An der ‚hochschule 21‘ bilden wir die Ingenieurinnen<br />
und Ingenieure der Zukunft aus“,<br />
meint Professor Dr.-Ing. Thorsten Hermes.<br />
Seit 2012 lehrt er technische Informatik an<br />
der „hochschule 21“ und blickt, wie alle seine<br />
Kolleginnen und Kollegen, neben einer akademischen<br />
Ausbildung auch auf praktische<br />
Berufserfahrung zurück. Seinen Studierenden<br />
erklärt der promovierte Informatiker diese<br />
These folgendermaßen: „Was passiert, wenn<br />
in einer Firma eine hochkomplexe, technische<br />
Anlage ausfällt? Bisher versammelte sich<br />
ein ganzes Team, um das Problem zu lösen:<br />
Mechaniker, Elektrotechniker, ein Maschinenbauingenieur<br />
und eventuell noch ein Programmierer.<br />
Diesen Fachkräfteaufwand werden sich<br />
Unternehmen zukünftig nicht mehr leisten<br />
können. Stattdessen werden Generalisten<br />
begehrt sein oder besser gesagt, technische<br />
Allrounder wie unsere Absolventinnen und<br />
Absolventen der Mechatronik. Sie beschäftigen<br />
sich in ihrem Studium<br />
sowohl mit Elektrotechnik<br />
als auch mit<br />
Maschinenbau und Informatik,<br />
jenen klassischen<br />
Ingenieursdisziplinen,<br />
die in fast allen modernen<br />
technischen Systemen<br />
aufeinandertreffen.“<br />
Im Studium der<br />
Mechatronik<br />
bilden wir die<br />
Ingenieurinnen<br />
und Ingenieure<br />
der Zukunft aus.<br />
Mehrere Aspekte stoßen bei den Mechatronik-Studierenden<br />
auf Begeisterung. „Der hohe<br />
Praxisbezug und die persönliche, beinahe<br />
familiäre Atmosphäre machen den Charme<br />
dieses Studiums an der ‚hochschule 21‘ aus“,<br />
meint Julius. „Die Hochschule besitzt eine<br />
hervorragende Ausstattung, sodass wir uns<br />
intensiv mit SPS- und μC-Programmierung,<br />
Bildverarbeitung, Robotersteuerung, CA-Simulation,<br />
LTSpice, Matlab, Simulink, SciLab<br />
und anderen spannenden Themen beschäftigen<br />
können. Zusätzlich haben wir jederzeit<br />
die Möglichkeit, unsere Labore und Werkhallenplätze<br />
zu nutzen, um zu üben oder an<br />
Projekten zu arbeiten. Der enge Kontakt zu<br />
den Dozenten hilft dabei und motiviert. Man<br />
fühlt sich wahrgenommen und auch wertgeschätzt.“<br />
Apropos Projekte. Die „hochschule 21“ ist<br />
bekannt für aufsehenerregende Forschungsprojekte.<br />
Drei Beispiele: 1.)<br />
Im Rahmen des „SpaceBot-<br />
Cup“ vom Deutschen Zentrum<br />
für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />
entwickelten Studierende<br />
den Roboter „SpaceBot21“,<br />
der in einem nachgestellten<br />
Szenario auf der Oberfläche<br />
eines fremden Planeten eine<br />
Reihe von anspruchsvollen<br />
Aufgaben bewältigen kann! 2.) Aus der<br />
viel beachteten Teilnahme am „SpaceBot-<br />
Cup“ ergab sich im Auftrag des Deutschen<br />
42<br />
43
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />
COMPANIES PORTRAITS<br />
Alexandra studiert<br />
Gebäudetechnik und<br />
-automation. Die<br />
Anzahl von Frauen<br />
in technischen<br />
Studiengängen steigt<br />
kontinuierlich!<br />
Die „hochschule 21“<br />
Elektronen-Synchrotron DESY das Drittmittelprojekt<br />
„Marwin“. Entwickelt wurde hier<br />
der mobile Roboter „Marwin“, der autonome<br />
Inspektionen im berühmten Hamburger „Teilchenbeschleuniger“<br />
durchführen kann. 3.)<br />
Das aktuelle studentische Projekt „Parkinson-<br />
Brille“ bietet einen vielversprechenden<br />
Ansatz für die Therapie von Parkinson-Patienten.<br />
Mithilfe der von Mechatronik- und<br />
Physiotherapie-Studierenden entwickelten<br />
Brille helfen audiovisuelle Reize, die Blockade<br />
des erkrankten Gehirns zu durchbrechen. Alle<br />
Projekte werden interdisziplinär erarbeitet<br />
und bilden eine wichtige Säule der dualen<br />
Studienangebote.<br />
Gebäudetechnik und<br />
-automation: Studium mit<br />
hohem Trendpotenzial<br />
Gebäudetechnik und –automation ist der<br />
jüngste Studiengang an der „hochschule 21“,<br />
der erstmals im <strong>Winter</strong>semester <strong>2018</strong>/19<br />
angeboten wird. Worum geht es? Das Studium<br />
umfasst Grundlagen der Disziplinen „Bauwesen“<br />
und „Mechatronik“ sowie die intensive<br />
Beschäftigung mit dem Thema „Gebäudetechnik“.<br />
Das Trendpotenzial ist groß! Die<br />
Einsparmöglichkeiten in der Gebäudeautomation<br />
durch Digitalisierung und intelligente<br />
Systeme sind gewaltig. Inhaltlich begegnen<br />
den aktuell fünfzehn Studierenden alle Themen,<br />
mit denen sich Ingenieurinnen und<br />
Ingenieure auskennen müssen: Konzept, Entwurf,<br />
Bemessung und Konstruktion von Gas-,<br />
Elektro- und Wasserinstallationen sowie Heizungs-,<br />
Lüftungs- und Klimaanlagen. Absolventen<br />
werden nach dem Studium dazu in der<br />
Lage sein, sowohl bei der Planung als auch<br />
bei der Ausführung und Unterhaltung gebäudetechnischer<br />
Anlagen mitzuwirken.<br />
Eine der studentischen Pioniere ist Alexandra<br />
aus Brande-Hörnerkirchen. Ihre Neugier an<br />
diesem zukunftsorientierten Fachgebiet entstand<br />
aufgrund der Kombination von interessanten<br />
Studieninhalten und vielversprechenden<br />
Zukunftschancen. „Gebäudetechnik und<br />
Gebäudeautomation sind starke Zukunftsthemen.<br />
Durch das duale Studium an der<br />
‚hochschule 21‘ erhoffe ich mir eine optimale<br />
Vorbereitung auf die Arbeit als Ingenieurin.<br />
Was mir an der Studienstruktur gut gefällt,<br />
ist die Mischung aus theoretischen Grundlagen,<br />
praktischen Übungen und Wahlmodulen.<br />
Zusammen mit den Praxisphasen in meinem<br />
Kooperationsbetrieb kann ich mir das Fachwissen<br />
aneignen und mich darüber hinaus<br />
spezialisieren.“<br />
Neuland für die Studierenden des Fachs Gebäudetechnik<br />
und –automation. Neuland auch für<br />
die Hochschule. Man „sitzt im selben Boot“,<br />
und diese Metapher passt gut. Auf ein enges<br />
Miteinander von Studierenden und Dozenten<br />
wird in Buxtehude großen Wert gelegt!<br />
Die „hochschule 21“ in Buxtehude ist eine staatlich anerkannte<br />
private Fachhochschule. Sie gilt als eine der innovativsten Fachund<br />
Führungskräfteschmieden für den Elbe-Weser-Raum sowie für<br />
die Metropolregion Hamburg. Mit rund 1.100 Studierenden, 80<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon 30 Professoren und Dozenten<br />
bietet sie aktuell acht Bachelor-Studiengänge aus den Bereichen<br />
Technik, Bauwesen und Gesundheit an. Zu ihren Besonderheiten<br />
zählen: Enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, sehr gute Jobund<br />
Karrierechancen, hoher Grad an Interdisziplinarität, innovative<br />
Forschungsprojekte, topmoderne Ausstattung, Unterstützung bei<br />
Auslandsaufenthalten, persönliche Studienatmosphäre und –betreuung.<br />
Studienangebot Technik<br />
• Mechatronik (B.Eng.)<br />
• Gebäudetechnik und-automation (B.Eng.)<br />
Studienangebot Bauwesen<br />
• Architektur (B.Eng.)<br />
• Bauingenieurwesen (B.Eng.)<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen Bau und<br />
Immobilien (B.Eng.)<br />
Studienangebot Gesundheit<br />
• Hebamme (B.Sc.)<br />
• Physiotherapie (B.Sc.)<br />
• Pflege (B.Sc.)<br />
Bewerbung<br />
Eine Bewerbung für die technischen und<br />
bautechnischen Studiengänge ist jederzeit<br />
möglich. Es gibt keine Bewerbungsfristen<br />
und keinen Numerus Clausus. Studienbeginn<br />
ist im <strong>Winter</strong>semester. Sofern die Studienbewerber<br />
und -bewerberinnen vor Beginn des<br />
Bewerbungsverfahrens einen Platz bei einem<br />
Praxisunternehmen nachweisen können, ist<br />
die Teilnahme an einem Eignungstest nicht<br />
erforderlich, und die Zulassung zum Studium<br />
erfolgt, sofern die Hochschulzugangsberechtigung<br />
vorliegt. Wer noch keinen Praxispartner<br />
nachweisen kann, muss an einer schriftlichen<br />
Eignungsprüfung teilnehmen. Die Bewerbung<br />
für den Studiengang Pflege erfolgt direkt bei<br />
den Kooperationspartnern. Für den Studiengang<br />
Physiotherapie findet ein Aufnahmeverfahren<br />
statt. Für alle Bewerbungen steht das<br />
Online-Bewerbungsportal auf www.hs21.de<br />
zur Verfügung. Bewerbungen für den Studiengang<br />
Hebamme sind an das Bildungszentrum<br />
für Gesundheitsberufe der Asklepios Kliniken<br />
Hamburg GmbH (BZG) zu richten.<br />
Informationsveranstaltungen<br />
Dual Day am 25. und 26. Januar 2019: Professoren<br />
stellen ihre Studiengänge vor, Unternehmen<br />
präsentieren sich, Studierende stehen<br />
Rede und Antwort. Mehr Infos unter www.<br />
hs21.de/dualday.<br />
Schnuppertage (mehrfach im Jahr): Studienberatung<br />
in Kleingruppen, begleitet von<br />
einem Rundgang durch die Hochschule und<br />
nach Möglichkeit der Besuch einer Vorlesung.<br />
Genauere Informationen unter www.hs21.de/<br />
schnuppertag.<br />
hochschule 21<br />
Staatlich anerkannte private Fachhochschule<br />
University of Applied Sciences<br />
Harburger Straße 6<br />
21614 Buxtehude<br />
T. (04161) 648-0<br />
www.hs21.de<br />
44<br />
45
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Jana Limbers<br />
Wer den gehobenen Verwaltungsdienst anstrebt, absolviert das Studium<br />
„Allgemeine Verwaltung / Public Administration“. Doch der öffentliche<br />
Dienst benötigt auch studierte Fachkräfte in technischen und sozialen<br />
Berufen. Mit ihren neuen dualen Studienangeboten „Bauingenieurwesen“<br />
und „Soziale Arbeit“ stellt die Stadt Elmshorn personelle Weichen für<br />
die Zukunft. Chris von <strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> hat zwei Studierende der Stadt<br />
Elmshorn unabhängig voneinander nach ihren ersten Eindrücken befragt.<br />
Mich erwartet nach<br />
dem Studium ein<br />
sicherer<br />
Arbeitsplatz mit<br />
familienfreundlichen<br />
Arbeitsbedingungen.<br />
Studieren bei der Stadt Elmshorn!<br />
Neue duale Studienangebote der Elmshorner Stadtverwaltung<br />
Moin, moin. Wie heißt ihr, wie alt seid ihr<br />
und wo kommt ihr her?<br />
Jana Bestmann: Mein Name ist Jana Bestmann.<br />
Ich komme aus Elmshorn und bin 20<br />
Jahre alt.<br />
Mark Pöhlmann: Ich heiße Mark Pöhlmann,<br />
bin 38 Jahre alt und komme aus Horst.<br />
Was studiert ihr und welchen Abschluss<br />
werdet ihr erwerben?<br />
Jana: Ich studiere im ersten Semester den<br />
Bachelorstudiengang ‚Soziale Arbeit’. Das Studium<br />
dauert 7 Semester und der Abschluss<br />
lautet ‚Bachelor of Arts´.<br />
Mark: Ich habe in diesem <strong>Winter</strong>semester<br />
das duale Studium ‚Bauingenieurwesen‘<br />
begonnen. Der Abschluss heißt ‚Bachelor of<br />
Engineering‘.<br />
Wo findet das Studium statt?<br />
Jana: Das Studium ‚Soziale Arbeit’ besteht<br />
abwechselnd aus einwöchigen Theorieblöcken<br />
an der IUBH in Hamburg Barmbek und einwöchigen<br />
Praxisblöcken an verschiedenen Einsatzorten<br />
in Elmshorn, zum Beispiel im Amt<br />
für Soziales oder an staatlichen Schulen.<br />
Mark: Mein Studium absolviere ich im vierteljährlichen<br />
Wechsel. Die Studienblöcke finden<br />
an der ‚hochschule 21’ in Buxtehude statt, die<br />
Praxisblöcke in der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />
Warum habt ihr euch für ein duales Studium<br />
bei der Stadt Elmshorn entschieden?<br />
Jana: Ich habe 2017 das Abitur an der<br />
Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule Elmshorn<br />
gemacht und anschließend ein Freiwilliges<br />
Soziales Jahr in einer Elmshorner Schule<br />
absolviert. Während dieser Zeit habe ich unter<br />
anderem eine Inklusionsklasse der Klassenstufe<br />
6 begleitet, Hausaufgabenbetreuung<br />
übernommen und eine Bastel-AG geleitet.<br />
In meiner Freizeit engagiere ich mich außerdem<br />
seit vielen Jahren für das ‚Internationale<br />
Jugendprogramm’. Ich habe gemerkt, dass mir<br />
soziale Arbeit Freude bereitet und fand deshalb<br />
das neue Studienangebot der Stadt Elmshorn<br />
sehr attraktiv. Super, dass es mit dem<br />
Platz geklappt hat!<br />
Mark: Ich habe nach dem Realschulabschluss<br />
eine Ausbildung zum Straßenbauer<br />
abgeschlossen, anschließend viele Jahre als<br />
Geselle im Tiefbau gearbeitet und in diesem<br />
Handwerk auch den Meistertitel erworben.<br />
Für das Studium bei der Stadt Elmshorn habe<br />
ich mich entschieden, weil ich mich zum<br />
Bauingenieur weiterbilden möchte. Auf Baustellen<br />
habe ich bereits viele Erfahrungen<br />
gesammelt. Zukünftig möchte ich Bauprojekte<br />
lieber im Büro planen.<br />
Was lernt ihr in eurem Studium?<br />
Jana: Zu Beginn des Studiums dreht sich alles<br />
um Grundlagen der Sozialen Arbeit, unter<br />
anderem um Sozialpolitik, Sozialrecht, Pädagogik<br />
und Psychologie. Später folgen drei<br />
Vertiefungen: Kindheitspädagogik,<br />
Kinder- und<br />
Jugendhilfe sowie Soziale<br />
Dienste für Erwachsene. In<br />
den Praxisphasen erhalte<br />
ich unterschiedliche Einblicke<br />
in die Sozialarbeit<br />
der Stadt Elmshorn, zum<br />
Beispiel im Amt für Soziales,<br />
aber auch an Schulen<br />
und in der Jugendhilfe.<br />
Mark: Im Studium Bauingenieurwesen besuche<br />
ich anfangs viele Grundlagenkurse, von<br />
der Mathematik bis zur Baustofftechnologie.<br />
Außerdem gibt es Schwerpunkte wie zum<br />
Beispiel Planung, Entwurf, Konstruktion, Ausführung<br />
und Erhaltung von Bauwerken. Später<br />
kann ich Wahlpflichtfächer belegen, beispielsweise<br />
in den Bereichen Stahlbetonbau,<br />
Baubetriebslehre oder DV-gestützter Straßenbau.<br />
In der Praxisphase werde ich Ingenieure<br />
der Stadt Elmshorn bei ihrer täglichen Arbeit<br />
begleiten und praktische Erfahrungen in der<br />
Ausschreibung, Planung, Begutachtung oder<br />
Bauleitung sammeln.<br />
Worauf freut ihr euch? Welche Bedenken<br />
habt ihr?<br />
Jana: Ich freue mich auf jeden Studientag,<br />
weil ich die Inhalte interessant finde<br />
und sowohl die Atmosphäre in der Elmshorner<br />
Stadtverwaltung als auch an der IUBH<br />
genieße. Alles fängt langsam und entspannt<br />
an. Von allen Seiten erhalte ich optimale<br />
Unterstützung! Natürlich habe ich Respekt<br />
vor dem Studium und vor den Klausuren.<br />
Man weiß nie so genau, was alles auf einen<br />
zukommt. Doch die Gewissheit, dass ich mich<br />
beruflich mit sozialer Arbeit beschäftigen<br />
werde, motiviert mich sehr!<br />
Mark: Ich freue mich über die neue Herausforderung<br />
und die Perspektive bei der Stadt Elms -<br />
horn! Mich erwartet nach dem Studium ein<br />
sicherer Arbeitsplatz mit familienfreundlichen<br />
Arbeitsbedingungen. Als Ehemann und zweifacher<br />
Vater sind das beruhigende Aussichten.<br />
Große Bedenken habe ich nicht, obwohl<br />
ich feststelle, dass den jungen Abitur ienten<br />
in meiner Studiengruppe die Matheaufgaben<br />
etwas leichter fallen als mir. Andererseits profitiere<br />
ich von meinen praktischen Erfahrungen.<br />
Für das Studium muss ich fleißig lernen!<br />
Aber ich habe ein neues Ziel: als Bauingenieur<br />
für die Stadt Elmshorn tätig zu sein!<br />
Ich habe gemerkt,<br />
dass mir soziale<br />
Arbeit Freude bereitet<br />
und fand deshalb das<br />
neue Studienangebot<br />
der Stadt Elmshorn<br />
sehr attraktiv.<br />
Die Stadt Elmshorn bietet folgende<br />
Ausbildungen an:<br />
Duale Ausbildung<br />
Verwaltungsfachangestellte/-r<br />
Erzieher/-in<br />
Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />
Bauzeichner/-in<br />
Fachinformatiker/-in<br />
Vermessungstechniker/-in<br />
Duales Studium<br />
Allgemeine Verwaltung / Public Administration<br />
Bauingenieurwesen<br />
Wirtschaftsinformatik<br />
Soziale Arbeit<br />
Infos erhältst du bei:<br />
Für die Verwaltungs- und sozialen Berufe:<br />
Michael Dürr<br />
Tel.: 04121 / 231-221<br />
m.duerr@elmshorn.de<br />
Für die technischen Berufe:<br />
Svenja Piening<br />
Tel.: 04121/ 231 -336,<br />
s.piening@elmshorn.de<br />
Stadt Elmshorn<br />
Schulstraße 15-17<br />
25335 Elmshorn<br />
Weitere Informationen über die<br />
Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Elmshorn<br />
findest du unter: www.elmshorn.de<br />
46<br />
47
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Vom Hörsaal aufs Hausboot!<br />
Kreative Lehrmethoden an der TH Lübeck<br />
Begeistert seine<br />
Studierenden mit<br />
kreativen Übungen:<br />
Prof. Dr. Dirk Jacob<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar<br />
Sie studieren „Energie- und<br />
Gebäudeingenieurwesen“ an der TH<br />
Lübeck und schätzen den hohen<br />
Praxisbezug: Sarah und Lasse.<br />
Studieren an der Technischen Hochschule (TH) Lübeck liegt im Trend.<br />
Im <strong>Winter</strong>semester 2017/18 meldete die renommierte Fachhochschule<br />
mit 4.901 Studierenden die höchste Studierendenzahl ihrer fast<br />
50-jährigen Geschichte. Für interessierte Schülerinnen und Schüler<br />
bietet die TH zurzeit über 30 Studiengänge aus den Fachbereichen<br />
Technik, Naturwissenschaften, Wirtschaft und Architektur und gilt –<br />
gemessen am Drittmittelaufkommen – zu den stärksten Fachhochschulen<br />
Deutschlands. Neben einer modernen Ausstattung, der innovativen<br />
Ausrichtung und einem gezielten Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit<br />
(vgl. <strong>ME2BE</strong> Campus-Beitrag 01/<strong>2018</strong> – „Studieren, um die Welt zu retten“)<br />
punktet die TH Lübeck vor allem mit ihren Dozentinnen und Dozenten<br />
und deren außergewöhnlichen Lehrmethoden. <strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> hat sich im<br />
Fachbereich Bauwesen umgeschaut und kreative Momente recherchiert.<br />
Jeder dritte Studierende in Schleswig-Holstein<br />
entscheidet sich für eine akademische Ausbildung<br />
an einer Fachhochschule, zum Beispiel<br />
an der Technischen Hochschule Lübeck. Dass<br />
die TH Lübeck mehr als ein Geheimtipp ist,<br />
hat sich unter vielen Schülerinnen und Schülern<br />
längst herumgesprochen. Die Gründe<br />
dafür liegen auf der Hand: intensive Lehrbetreuung,<br />
eine hervorragende Forschungsumgebung<br />
sowie ein extrem hoher Praxisbezug.<br />
Mal aufs Hausboot,<br />
mal nach Marokko<br />
Wir treffen Lasse Zapf auf dem Campus.<br />
Er studiert im 5. Semester „Energie- und<br />
Gebäudeingenieurwesen“ und erzählt uns,<br />
was ihn neben dem Curriculum besonders<br />
motiviert: „Mein Studium an der TH Lübeck ist<br />
auch deshalb so interessant, weil sich unsere<br />
Dozentinnen und Dozenten immer wieder<br />
etwas Spannendes und Praxisbezogenes einfallen<br />
lassen. Seminartage finden nicht nur im<br />
Hörsaal statt, sondern oft an Orten, an denen<br />
wir praxisbezogen unterrichtet werden. Ein<br />
Beispiel: Unser Studiengangsleiter Professor<br />
Jacob lebt in Hamburg auf einem Hausboot.<br />
Im Rahmen einer Vorlesung berichtete er uns<br />
vor Kurzem von seinem Hausboot-Nachbarn,<br />
der über einen hohen Energieverbrauch klagte<br />
und schlug vor, dass wir uns diesem Problem<br />
als praktische Übung in einem Außentermin<br />
annehmen könnten. Gesagt, getan. Mit einer<br />
kleinen Gruppe untersuchten wir daraufhin<br />
die Energieeffizienz des Hausbootes und …<br />
was wir dort mit Hilfe einer Wärmebildkamera<br />
über Thermografie, Abwärmenutzung<br />
und viele andere energietechnische Aspekte<br />
gelernt haben, war einfach fantastisch! Solche<br />
Lerneffekte hätten wir im Hörsaal nicht<br />
erzielt!“<br />
Weitere Beispiele für außergewöhnliche Lehrveranstaltungen<br />
liefert regelmäßig Heiner<br />
Lippe, Professor für Architektur, mit den Lehrgebieten<br />
Technische Gebäudediagnostik und<br />
Energetische Gebäudesanierung. In seinen<br />
Studienfächern ‚Entwerfen’ und ‚Baukonstruktion’<br />
bietet der gebürtige Nürnberger seinen<br />
Studierenden spektakuläre Exkursionen an:<br />
von der baulichen Untersuchung einer ayurvedischen<br />
Klinik im indischen Mankarai bis<br />
zur ständigen interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
mit der Internationalen Universität in<br />
Rabat, Marokko. Architekturstudierende in<br />
Lübeck sind es gewohnt, weit über den Tellerrand<br />
hinauszublicken. „Ich lege großen Wert<br />
auf interkulturelle Kommunikation“, erklärt<br />
Lippe im Gespräch. „Wir leben in einer Zeit<br />
globaler Wirtschaftsstrukturen. Ich möchte<br />
den Studierenden Werkzeuge vermitteln,<br />
damit sie später in ihren Positionen erfolgreich<br />
kommunizieren, andere Denkweisen<br />
verstehen und auf Netzwerke zurückgreifen<br />
können. Gleichzeitig wirken unsere internationalen<br />
Projekte in Marokko und im Senegal<br />
als Migrationspräventionsprogramme.<br />
Praxisbezug, Interdisziplinarität und Wissenstransfer<br />
sind starke Säulen, auf denen die<br />
Technische Hochschule Lübeck ihre Studienangebote<br />
präsentiert. Gleichzeitig lehren<br />
und forschen engagierte Dozenten im engen<br />
Dialog mit ihren Studierenden und begeistern<br />
sie mit kreativen Studieninhalten. „Unsere<br />
Dozentinnen und Dozenten sind absolute<br />
Überzeugungstäter und brennen für ihre Themen!“,<br />
meint die angehende Energie- und<br />
Gebäudeingenieurin Sarah. „Das zu erleben,<br />
ist unglaublich motivierend!“<br />
48<br />
49
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />
COMPANIES PORTRAITS<br />
„Ich möchte etwas Gutes tun!“<br />
Im Gespräch mit Prof. Dr. Dirk Jacob, Studiengangsleiter<br />
„Energie- und Gebäudeingenieurwesen“ an der TH Lübeck.<br />
Dass Professor Dr. Dirk Jacob als gebürtiger Würzburger auf einem<br />
Hausboot lebt, ist vielleicht extravagant. Dass er bei seinen Studierenden<br />
einen außergewöhnlich guten Ruf genießt, wundert hingegen kaum.<br />
Nach einem Physikstudium, privatwirtschaftlicher Tätigkeit im<br />
Bereich Gebäudeenergieoptimierung und einer Forschungstätigkeit<br />
am Fraunhofer Institut verschlug es den Freiburger privat nach<br />
Hamburg und beruflich an die TH Lübeck. Dort begeistert er seit<br />
2016 angehende Ingenieure und Ingenieurinnen für die Themen<br />
„Nachhaltige Energie- und Gebäudeplanung“ und „Energiesparen“.<br />
<strong>ME2BE</strong> Campus: Hallo, Herr Professor<br />
Jacob. 2016 wurde an der Fachhochschule<br />
Lübeck der Bachelor-Studiengang „Energie-<br />
und Gebäudeingenieurwesen“ ins<br />
Leben gerufen, für den Sie berufen wurden.<br />
Worum geht es in diesem Fach und warum ist<br />
es besonders zukunfts-<br />
orientiert?<br />
Prof. Dr. Jacob: Im Basisstudium<br />
vermitteln wir<br />
Grundlagen des Bauwesens<br />
und der Ingenieurtechnik.<br />
Im Kernstudium<br />
befassen wir uns<br />
mit der gesamten Breite<br />
Der Bedarf an<br />
Fachkräften<br />
in der Technischen<br />
Gebäudeausrüstung<br />
ist enorm.<br />
der nachhaltigen Gebäudetechnik, d.h. des<br />
Energie- und Gebäudeingenieurwesens und<br />
beschäftigen uns sowohl theoretisch als auch<br />
projektbezogen mit entsprechenden Aufgabengebieten.<br />
Der Studiengang orientiert sich<br />
an den Empfehlungen der Architekten- und<br />
Ingenieurkammer Schleswig-Holstein. Der<br />
Bedarf an Fachkräften in der Technischen<br />
Gebäude ausrüstung ist enorm. Wir brauchen<br />
Ingenieure und Ingenieurinnen für Energieund<br />
Gebäudetechnik, damit sie die zukünftigen<br />
Energieverbräuche von Gebäuden und<br />
Anlagen planen und gestalten. Von ihnen<br />
wird ein hohes Maß an Fachkompetenz erwartet<br />
sowie Bereitschaft für neue Ideen.<br />
Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollten<br />
Studierende mitbringen?<br />
Was man grundsätzlich mitbringen sollte, ist<br />
eine Begeisterung für die Themen Technik,<br />
Ökologie und Nachhaltigkeit. Da es sich um<br />
ein Ingenieurstudium handelt, ist auch eine<br />
Affinität zur Mathematik und Modellierung<br />
notwendig sowie das Interesse, sich mit technischen<br />
Dingen zu beschäftigen.<br />
Viele Schulabgänger<br />
zeigen großes Interesse<br />
an Umwelt und Technik,<br />
befürchten aber zu viel<br />
Theorie im Studium.<br />
Wie gestalten Sie Ihre<br />
Veranstaltungen an der<br />
TH Lübeck, damit die<br />
Praxis nicht zu kurz kommt?<br />
Die Beschäftigung mit theoretischen Inhalten<br />
ist zwingend notwendig;<br />
doch die Technische<br />
Hochschule Lübeck legt<br />
besonderen Wert auf<br />
einen hohen Praxis bezug.<br />
In zahlreichen Projekten<br />
haben unsere Studierenden<br />
die Gelegenheit,<br />
die theoretischen<br />
Grundlagen in der Praxis<br />
anzuwenden. Als Überzeugungstäter<br />
in Sachen<br />
Energie und Umwelt präsentiere<br />
ich mich den<br />
Studierenden authentisch.<br />
Ich möchte etwas<br />
Gutes tun! Themen und<br />
Ideen, die mich persönlich begeistern, diskutieren<br />
wir und überlegen anschließend<br />
gemeinsam, wie wir sie modellhaft umsetzen<br />
können. Man merkt, wie motivierend, lehrreich<br />
und inspirierend die praktischen Übungen<br />
sind, ob bei der Analyse der Energieeffizienz<br />
auf dem Hausboot meines Nachbarn,<br />
bei der Planung einer schwimmenden Sauna,<br />
beim Schrauben an Gasthermen im Labor der<br />
Emil-Possehl-Stiftung oder auf der Suche<br />
nach konkreten Energiesparmöglichkeiten auf<br />
dem Campus.<br />
Die Technische Hochschule Lübeck<br />
Die Technische Hochschule Lübeck ist eine staatliche Fachhochschule<br />
und ging <strong>2018</strong> aus der FH Lübeck hervor. Die fachlichen Schwerpunkte<br />
der Hochschule liegen in den Bereichen Technik,<br />
Naturwissenschaften, Wirtschaft und Architektur. Mit rund 130<br />
Professorinnen und Professoren in vier Fachbereichen bietet sie<br />
zurzeit 20 Bachelor- sowie 13 Masterstudiengänge an. Weitere<br />
Besonderheiten: einzigartige Campus-Allianz mit Universität und<br />
Universitätsklinikum, hoher Grad an Wissens- und Technologietransfer,<br />
internationale Studienangebote, moderne Ausstattung.<br />
Bachelorstudiengänge<br />
• Angewandte Chemie<br />
• Angewandte Informationstechnik<br />
• Architektur<br />
• Bauingenieurwesen<br />
• Betriebswirtschaftslehre<br />
• Biomedizintechnik<br />
• Elektrotechnik, Energiesysteme und<br />
Automation<br />
• Elektrotechnik – Kommunikationssysteme<br />
• Energie- und Gebäudeingenieurwesen<br />
• Hörakustik<br />
• Informatik / Softwaretechnik<br />
• Informationstechnologie und Design<br />
• Maschinenbau<br />
• Medieninformatik (Online-Studium)<br />
• Physikalische Technik<br />
• Regenerative Energien (Online-Studium)<br />
• Umweltingenieurwesen und -management<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelindustrie<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen (Online-Studium)<br />
Masterstudiengänge<br />
• Architektur<br />
• Angewandte Informationstechnik<br />
• Bauingenieurwesen<br />
• Betriebswirtschaftslehre<br />
• Biomedical Engineering<br />
• Environmental Engineering<br />
• Hörakustik und Audiologische Technik<br />
• Mechanical Engineering<br />
• Medieninformatik (Online-Studium)<br />
• Regulatory Affairs<br />
• Städtebau und Ortsplanung<br />
• Technische Biochemie<br />
• Wirtschaftsingenieurwesen<br />
Spezielle Studienangebote<br />
Studium mit integrierter Lehre – „StudiLe“<br />
Das Studium mit integrierter Lehre verbindet<br />
eine betriebliche Ausbildung mit einem Bachelorstudium<br />
an der TH Lübeck. Die vollständige<br />
Liste der möglichen Ausbildungsberufe ist auf<br />
www.StudiLe.de veröffentlicht. Passend zum<br />
Ausbildunsgberuf kann einer von sechs Bachelorstudiengängen<br />
gewählt werden:<br />
• Bauingenieurwesen<br />
• Betriebswirtschaftslehre<br />
• Elektrotechnik – Energiesysteme und<br />
Automation<br />
• Elektrotechnik – Kommunikationssysteme<br />
• Informatik / Softwaretechnik<br />
• Maschinenbau<br />
Internationale Doppelabschlüsse<br />
Im Double Degree Program führen die internationalen<br />
Studiengänge Elektrotechnik (ISE),<br />
Wirtschaftsingenieurwesen (ISW) und Maschinenbau<br />
(ISM) zu zwei Abschlüssen: dem<br />
Bachelor of Science der TH Lübeck sowie dem<br />
Bachelor of Science der Partnerhochschule<br />
Milwaukee School of Engineering (MSOE),<br />
Wisconsin, USA.<br />
Technische Hochschule Lübeck<br />
Mönkhofer Weg 239<br />
23562 Lübeck<br />
T. +49 (0) 451-300 6<br />
F. +49 (0) 451-300 5100<br />
kontakt@th-luebeck.de<br />
www.th-luebeck.de<br />
50<br />
51
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
„Hochschule im Elfenbeinturm<br />
finde ich fatal!“<br />
<strong>CAMPUS</strong>-Redakteur Chris im Gespräch mit Dr. Christoph Jansen,<br />
Präsident der Hochschule Flensburg.<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Laura Hasl, Michael Ruff<br />
Die Hochschule Flensburg ist<br />
die nördlichste Hochschule<br />
Deutschlands mit zurzeit rund<br />
4.000 Studierenden in jeweils zehn<br />
Bachelor- und Masterstudiengängen<br />
und eine renommierte Adresse für<br />
die regionale Fachkräfteausbildung<br />
im deutsch-dänischen Grenzgebiet.<br />
Im Februar <strong>2018</strong> trat Christoph<br />
Jansen offiziell die Präsidentschaft<br />
der Hochschule Flensburg an. „Ich<br />
möchte Räume für Innovationen<br />
schaffen“, verkündete der<br />
promovierte Physiker bei seiner<br />
Antrittsrede, „Räume, die von<br />
allen Mitgliedern der Hochschule<br />
gefüllt werden sollen.“<br />
52<br />
53
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />
COMPANIES PORTRAITS<br />
Dr. Christoph Jansen studierte Physik an der<br />
Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule<br />
Aachen (RWTH) und schloss dort 2003<br />
seine Promotion im Fach Maschinenbau ab.<br />
Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher<br />
Mitarbeiter, als Leiter des EU-Büros<br />
sowie als persönlicher Referent des Rektors.<br />
2007 zog es Jansen in die Privatwirtschaft,<br />
dort war er zuletzt als „Director Global Operations“<br />
bei der Siemens AG in Erlangen tätig.<br />
Hallo, Herr Dr. Jansen. Sechs Monate Ihrer<br />
sechsjährigen Amtszeit sind vorbei. Gefällt<br />
Ihnen die Arbeit als Hochschulpräsident?<br />
Sind Sie in Flensburg angekommen?<br />
Ja, meine Arbeit gefällt mir ausgezeichnet<br />
und ich fühle mich in der Stadt Flensburg sehr<br />
wohl. An die Hochschule Flensburg zu kommen,<br />
war absolut die richtige Entscheidung.<br />
Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit<br />
gesteckt?<br />
Was ich mir vorgenommen habe, ist sehr stark<br />
mit dem Projekt ‚Innovative Hochschule’ verbunden<br />
und Bestandteil eines gemeinsamen<br />
Strategieprozesses. Wir möchten zum Innovationsmotor<br />
der Region werden und sowohl<br />
für Schulen als auch für Unternehmen ein<br />
aktiver Bildungspartner sein. Als Hochschule<br />
ist es unser Ziel, studieninteressierten Schulabgängern<br />
einen erfolgreichen Übergang von<br />
der Schule zum Beruf zu ermöglichen und<br />
unsere Absolventinnen und Absolventen auf<br />
das Niveau zu führen, das Unternehmen langfristig<br />
benötigen.<br />
Zeitgleich mit Ihrer Antrittsrede auf dem<br />
Sommerfest erhielt die Hochschule Flensburg<br />
Fördermittel vom Bund in Höhe von<br />
6,7 Millionen Euro, um die Innovationskraft<br />
in der deutsch-dänischen Grenzregion<br />
zu stärken. Was genau steckt hinter dem<br />
Projekt „Grenzland Innovativ Schleswig-<br />
Holstein“?<br />
Die Hochschule Flensburg verfolgt mit diesem<br />
Projekt eine stärkere Vernetzung und<br />
Positionierung als Innovationsmotor in<br />
der deutsch-dänischen Region. Der Ausbau<br />
soll insbesondere die forschungsbasierten<br />
Fachgebiete der Hochschule widerspiegeln:<br />
Wind energietechnik, Regenerative Energien,<br />
Maritime Technologien, Maschinenbau und<br />
Lebensmitteltechnologien. Geplant ist unter<br />
anderem die nachhaltige Einrichtung eines<br />
sogenannten ‚didaktisierten FabLabs’ zur<br />
MINT- Förderung von Kindern sowie eine engere<br />
Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschule.<br />
Ein weiteres Labor soll entstehen, das<br />
es der Hochschule ermöglicht, Probleme zu<br />
lösen, die sich aus der Energiewende und den<br />
Klimaschutzanforderungen ergeben. Außerdem<br />
verfolgt „Grenzland Innovativ“ das Ziel,<br />
für die Bio- und Lebensmitteltechnologie ein<br />
Zentrum für Analytik im Innovations- und<br />
Technologietransfer (ZAIT) aufzubauen. Und<br />
mit der „VentureWerft“ soll die grenzübergreifende<br />
Entrepreneurship-Community und –kultur<br />
ausgebaut werden.<br />
Sprechen Sie schon Dänisch?<br />
Leider ist das eine Herausforderung, der ich<br />
mich bisher noch nicht gestellt habe.<br />
Regenerative Energien, Industrie 4.0,<br />
Künstliche Intelligenz – mit welchen Megatrends<br />
werden Sie sich zukünftig an der<br />
Hochschule Flensburg beschäftigen?<br />
In meiner Tätigkeit bei der Siemens AG habe<br />
ich mich Jahre lang mit innovativen Technologien<br />
und unterschiedlichen Fragestellungen<br />
beschäftigt, beispielsweise in den Bereichen<br />
Umweltschutz, Informationstechnologie und<br />
Energiemanagement. Wie gehen wir zukünftig<br />
mit industriellen Abfällen um? Was müssen<br />
Unternehmen tun, um ihre IT-Sicherheit<br />
zu gewährleisten? Welche Prozesse digitalen<br />
Engineerings können Produktentwicklung<br />
optimieren? Genau diesen Themen begegne ich<br />
auch an der Hochschule Flensburg und halte<br />
sie nach wie vor für besonders förderwürdig.<br />
Eine aktive Bildungspartnerschaft mit<br />
Schülern, Studierenden sowie potenziellen<br />
Arbeitgebern bedarf einer ausgeprägten<br />
Kommunikationskultur. Kommen Sie persönlich<br />
mit Studierenden und Unternehmern<br />
in Kontakt? Wann waren Sie zuletzt<br />
in der Mensa?<br />
Kommunikation ist für mich ein immens wichtiger<br />
Faktor! Als anwendungsbezogene Hochschule<br />
zeichnen wir uns durch eine praxisnahe<br />
Qualifizierung von Fachkräften aus, die sich<br />
am unternehmerischen Bedarf ausrichtet.<br />
Hochschule im Elfenbeinturm finde ich fatal!<br />
Aus diesem Grund führe ich als Präsident permanent<br />
Gespräche mit Vertretern aus Wirtschaft,<br />
Politik und Wissenschaft und natürlich<br />
auch mit Studierenden. Von AStA-Mitgliedern<br />
erhielt ich bei meiner Antrittsrede eine Holzkiste,<br />
um von dort aus regelmäßig mit Studierenden<br />
und der gesamten Hochschule zu<br />
diskutieren. Ich halte Wort. Alle zwei Wochen<br />
springe ich im Foyer unseres H-Gebäudes<br />
auf dieses selbstgebaute Podest und stelle<br />
mich allen Fragen und Diskussionen. Zu Ihrer<br />
zweiten Frage: Mein letzter Besuch in unserer<br />
erstklassigen Mensa war gestern. Es gab<br />
Putenschnitzel.<br />
Herr Dr. Jansen, vielen Dank für das<br />
Gespräch.<br />
Die Hochschule Flensburg<br />
Die Hochschule Flensburg ist die nördlichste Fachhochschule<br />
Deutschlands und eine der renommiertesten Einrichtungen für regionale<br />
Fachkräfteausbildung. Zurzeit studieren hier rund 4.000 Studierende,<br />
der Anteil weiblicher Studenten liegt bei rund 25 Prozent. Das<br />
Studienangebot umfasst 10 Bachelor- und 10 Masterstudiengänge:<br />
Bachelor<br />
• Angewandte Informatik<br />
• Betriebswirtschaft<br />
• Bio-, Lebensmittel- und<br />
Verfahrenstechnologie<br />
• Energiewissenschaften<br />
• Internationale Fachkommunikation<br />
• Maschinenbau<br />
• Medieninformatik<br />
• Schiffstechnik<br />
• Seeverkehr, Nautik und Logistik<br />
• Wirtschaftsinformatik<br />
Master<br />
• Angewandte Informatik<br />
• Applied Bio and Food Sciences<br />
• Automatisierungstechnik<br />
• Business Management<br />
• Business Management/Wirtschaftsinformatik<br />
• eHealth<br />
• Intermedia & Marketing<br />
• Internationale Fachkommunikation<br />
• Systemtechnik<br />
• Wind Engineering<br />
benötige ich pro Semester? Wie kann ich ein Studienfach<br />
wechseln? Wie beantrage ich BAföG?<br />
Und was soll ich eigentlich studieren? Wer<br />
sich mit dem Thema Studium beschäftigt, hat<br />
besonders am Anfang viele Fragen und möchte<br />
dringend Antworten. Um alle Fragen von Studieninteressierten<br />
und Studierenden schnell und<br />
kompetent beantworten zu können, hat sich der<br />
Studierendenservice der Hochschule Flensburg<br />
besonders serviceorientiert aufgestellt:<br />
• Studierendensekretariat (beantwortet alle<br />
Fragen rund um das Studium)<br />
• Info Point (offene Anlaufstelle, Info-<br />
Material, Abgabe von Unterlagen)<br />
• Studienberatung (termingebundene und<br />
offene Studienberatung für Schüler/-innen,<br />
Studierende und Studieninteressierte)<br />
• Psychosoziale Studienberatung (unterstützt<br />
bei Ängsten und Problemen)<br />
• Stipendienberatung (informiert und<br />
berät zu Stipendien)<br />
• CampusCareer (informiert über Praktika,<br />
Jobangebote und den Berufseinstieg)<br />
lungen gut verzahnt und kommunizieren<br />
offen und serviceorientiert. Wir bieten Studierenden<br />
und Studieninteressierten eine<br />
ausführliche Beratung und haben mit dem<br />
Info Point auf dem Campus eine offene und<br />
schnelle Empfangs- und Anlaufstelle. Das<br />
Hochschulangebot präsentieren wir auf Bildungsmessen,<br />
in Schulen und beraten auch<br />
telefonisch. Zu Beginn des Studiums bieten<br />
unsere Mentoring-Programme Orientierung<br />
und Unterstützung."<br />
Hochschule Flensburg<br />
Kanzleistraße 91-93<br />
24943 Flensburg<br />
Telefon: +49(0)461 805 - 01<br />
Telefax: +49(0)461 805 - 1300<br />
E-Mail: studierendensekretariat@hs-flensburg.de,<br />
studienberatung@hs-flensburg.de,<br />
infopoint@hs-flensburg.de<br />
Web: www.hs-flensburg.de<br />
Facebook: www.facebook.com/hsflensburg/<br />
Was sind die Zulassungsvoraussetzungen für<br />
ein Studium an der Hochschule Flensburg? Was<br />
ist ein Probestudium? Wie viel Credit Points<br />
„Wir sind dicht an den Studierenden", sagt<br />
Sylvia Rußbüldt, Abteilungsleiterin für den<br />
Bereich Studierendenservice, „mit allen Abtei-<br />
54<br />
55
Syddansk Universitet (SDU)<br />
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Mehr als 32.000 Studierende lernen an den fünf Standorten der<br />
University of Southern Denmark (Syddansk Universitet), kurz SDU. Auf<br />
dem Hauptcampus in Odense und den Campussen in Slagelse, Kolding,<br />
Esbjerg und Sønderborg arbeiten mehr als 4.000 Angestellte, um den<br />
Studierenden ein reibungsloses und ansprechendes Studium zu ermöglichen.<br />
Ungefähr 20% der Studierenden kommen aus anderen Ländern, was den<br />
Studienalltag divers und interessant gestaltet. In den Fachbereichen<br />
Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften,<br />
Gesundheitswissenschaften und Ingenieurwissenschaften bietet<br />
die Universität insgesamt rund 115 Studiengänge an.<br />
Nah an allem - dem Studium,<br />
dem Wasser und der Familie!<br />
Sophie Hansen über ihr Studium in Dänemark<br />
Die Ostsee direkt vor dem Campusgebäude der SDU Sønderborg. Das<br />
ist für die Hamburgerin Sophie Hansen, die sich dafür entschieden<br />
hat, ein Ingenieurstudium im Fachbereich „Mechatronics“ in<br />
Dänemark zu absolvieren, wichtig. „Die spezielle Atmosphäre<br />
am Wasser macht diesen Studienort zu etwas Besonderem.“<br />
Während ihres Praktikums bei Danfoss in<br />
Flensburg bekam sie die Empfehlung, sich<br />
doch die SDU Sønderborg für ihr zukünftiges<br />
Studium einmal genauer anzusehen.<br />
Sønderborg liegt nur zwanzig Minuten von<br />
der deutsch-dänischen Grenze entfernt. Ein<br />
Besuch am Tag der offenen Tür hat sie dann<br />
endgültig überzeugt und begeistert.<br />
Und nach eineinhalb<br />
Jahren hat sie ihre Entscheidung<br />
für ein englischsprachiges<br />
Ingenieurstudium<br />
nicht eine<br />
Sekunde bereut. „Ich<br />
liebe es, hier zu leben.<br />
Die Gemütlichkeit der<br />
Dänen kombiniert mit<br />
der Internationalität<br />
einer Uni-Stadt ist einfach<br />
unschlagbar. Man lernt Menschen aus<br />
aller Herren Länder kennen und entwickelt ein<br />
Ich liebe es, hier<br />
zu leben. Die<br />
Gemütlichkeit der<br />
Dänen kombiniert mit<br />
der Internationalität<br />
einer Uni-Stadt ist<br />
einfach unschlagbar.<br />
Verständnis für andere Kulturen. Das finde ich<br />
großartig. Und obwohl ich im Ausland lebe,<br />
bin ich in nur zwei Stunden in Hamburg. So<br />
kann ich alle mit einem Auslandsaufenthalt<br />
verbundenen Vorteile genießen und bleibe<br />
dennoch in der Nähe meiner Familie und<br />
Freunde.“<br />
Und Nähe ist für Sophie ein Schlüsselwort. „Es<br />
ist ein gewaltiger Vorteil, dass die Kurse nicht<br />
so groß und die Hörsäle<br />
nicht überfüllt sind. So hat<br />
jeder einen direkten Draht<br />
zu seinen Lehrkräften,<br />
kann Fragen loswerden und<br />
Themen diskutieren. Man<br />
kennt sich und ist nicht<br />
nur eine Nummer.“<br />
Das Zusammenspiel von<br />
Industrie und Universität<br />
empfindet Sophie in Dänemark ebenfalls als<br />
großen Vorteil. „Es geht nicht NUR darum, so<br />
Text & Fotos<br />
Sune Holst, SDU<br />
viel Theorie wie möglich zu vermitteln, sondern<br />
auch darum, dafür zu sorgen, dass wir<br />
das Wissen, das wir uns aneignen, anwenden<br />
können. Die Semesterprojekte werden in<br />
enger Zusammenarbeit mit den benachbarten<br />
Unternehmen auf der Grundlage konkreter<br />
Aufgabenstellungen durchgeführt. Das ist<br />
eine hervorragende Vorbereitung, nicht nur<br />
für die Praktika und das spätere Arbeitsleben,<br />
sondern auch die Unternehmen profitieren<br />
davon, ihre Fachkräfte gezielt und gut auszubilden.“<br />
Diesen Sommer hat Sophie sich ein Stand-Up-<br />
Paddle-Board zugelegt. „Eine Runde auf dem<br />
Wasser zu verbringen, ist meine Methode,<br />
nachmittags zu entspannen“. Die Balance<br />
zwischen Studium und Freizeit findet sie einfach<br />
klasse in Sønderborg – und so können die<br />
noch vor ihr liegenden Semester entspannt<br />
angegangen werden.<br />
Geisteswissenschaften<br />
• International Business Administration and<br />
Modern Languages (B.Sc.)<br />
• European Master Tourism Management (EMTM)<br />
• American studies (M.A.)<br />
• Business, Language and Culture (Chinese)<br />
(M.A.)<br />
• Business, Language and Culture (negot) (M.A.)<br />
• English Studies (M.A.)<br />
• International Tourism and Leisure Management<br />
(M.A.)<br />
• Maritime Archaeology (M.Sc)<br />
• Middle East studies (M.A.)<br />
• Business, Language and Culture (M.Sc.)<br />
• IT - Product Design (M.Sc.)<br />
• IT – Web Communication Design (M.Sc.)<br />
Sozialwissenschaften<br />
• Economics and Business Administration –<br />
Business Management (B.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration<br />
– International Economics and Business<br />
Relationships (B.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Special Programmes for AP Graduates (B.Sc.)<br />
• European Studies(B.Sc.)<br />
• Market and Management Anthropology (B.Sc.)<br />
• Master of Social Sciences in International<br />
Security and Law (M.Sc.)<br />
• Cultural Sociology (M.Sc.)<br />
• Economics (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Accounting and Finance (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Brand Management and Marketing Communication<br />
(M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration<br />
- Global Logistics and Supply Chain<br />
Management (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration - Global<br />
Marketing and Consumer Culture (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Human Resource Management (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
International Business and Management<br />
(M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration<br />
- International Business and Marketing<br />
(M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Management Accounting (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration<br />
- Management of Innovation Processes<br />
(M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Market Anthropology (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Marketing and Innovation (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Sports and Event Management (M.Sc.)<br />
• Economics and Business Administration -<br />
Strategy and Organization (M.Sc.)<br />
• Economics – Finance (M.Sc.)<br />
• Environmental and Resource Management<br />
(M.Sc.)<br />
• Social Sciences in Comparative Public<br />
Policy and Welfare Studies (M.Sc.)<br />
Gesundheitswissenschaften<br />
• Public Health (M.Sc.)<br />
Ingenieurswissenschaften<br />
• Electronics (B.Eng.)<br />
• Global Management and Manufacturing<br />
(B.Eng.)<br />
• Mechatronics (B.Eng.)<br />
• Engineering (Electronics) (B.Sc.)<br />
• Engineering (Innovation and Business) (B.Sc.)<br />
• Engineering (Mechatronics) (B.Sc.)<br />
• Engineering (Product Development and<br />
Innovation) (B.Sc.)<br />
• Engineering – Chemistry (M.Sc.)<br />
• Engineering – Electronics (M.Sc.)<br />
• Engineering - Innovation and Business<br />
(M.Sc.)<br />
• Engineering – Mechatronics (M.Sc.)<br />
• Engineering - Operations Management<br />
(M.Sc.)<br />
• Engineering - Physics and Technology<br />
(M.Sc.)<br />
• Engineering - Product Development and<br />
Innovation (M.Sc.)<br />
• Engineering - Robot Systems (Advanced<br />
Robotics Technology/Drone Technology)<br />
(M.Sc.)<br />
• Engineering - Software Engineering (M.Sc.)<br />
• Environmental Engineering (M.Sc.)<br />
Naturwissenschaften<br />
• Applied Mathematics (M.Sc.)<br />
• Biochemistry and Molecular Biology (M.Sc.)<br />
• Biology (M.Sc.)<br />
• Chemistry (M.Sc.)<br />
• Computational Biomedicine (M.Sc.)<br />
• Computer Science (M.Sc.)<br />
• Mathematics (M.Sc.)<br />
• Medical Chemistry (M.Sc.)<br />
• Physics (M.Sc.)<br />
Der Bewerbungszeitraum für internationale<br />
Studierende ist in jedem Jahr vom 1. Februar<br />
bis zum 15. März.<br />
University of Southern Denmark<br />
Alsion 2<br />
6400 Sønderborg, Denmark<br />
www.sdu.dk<br />
56<br />
57
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Neue Forschungseinrichtung<br />
für die Nachhaltigkeit<br />
Die HAW Hamburg koordiniert „European School of<br />
Sustainability Sciences and Research“<br />
Das Tema von ESSSR<br />
an der HAW Hamburg:<br />
v.l.n.r.: Dr. Anne<br />
Marie Hoffmann und<br />
Dr. Claudia Schultz<br />
(Koordination), Prof.<br />
Walter Walter Leal<br />
(Leitung). Foto: FTZ-<br />
NK/HAW Hamburg<br />
Hochschulen sind weltweit aufgerufen, 17 Nachhaltigkeitsziele<br />
(Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen umzusetzen.<br />
In Europa braucht es dafür eine Einrichtung. Die European School of<br />
Sustainability Sciences and Research, kurz ESSSR, wird ab Oktober durch<br />
die HAW Hamburg koordiniert und von Prof. Dr. Walter Leal geleitet. Wir<br />
sprachen mit einer der Koordinatorinnen, Dr. Anne Marie Hoffmann.<br />
Warum ist das Thema Nachhaltigkeitsforschung<br />
an Hochschulen wichtig, so dass es<br />
jetzt sogar eine Behörde dafür gibt?<br />
Dr. Anne Marie Hoffmann: Die European<br />
School of Sustainability Science and Re search,<br />
kurz ESSSR genannt, ist keine Behörde, sondern<br />
vielmehr ein Netzwerk verschiedener<br />
Hochschulen, die im Bereich Nachhaltigkeitsforschung<br />
aktiv sind. Wir verstehen uns vielmehr<br />
als koordinierende Einheit und kümmern<br />
uns darum, dass das Netzwerk möglichst aktiv<br />
und lebendig ist. Hier an der HAW Hamburg<br />
haben wir die Initiative gestartet und sozusagen<br />
die Steuerung der ESSSR übernommen.<br />
Wie sind Sie und die HAW Hamburg an das<br />
Mandat gekommen?<br />
Die Initiative zur Gründung ging von der<br />
HAW Hamburg aus. Die HAW fördert schon<br />
lange die Forschung sowie den Transfer im<br />
Nachhaltigkeitsbereich und bemüht sich, die<br />
Erkenntnisse auch im eigenen Hochschulbetrieb<br />
zu berücksichtigen. Mit dem Engagement<br />
insbesondere des Forschungs- und<br />
Transferzentrums für Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement<br />
fördert die Hochschule<br />
die Forschung an Hochschulen und setzt sich<br />
europa- und sogar weltweit für die Implemen-<br />
tierung der Ziele für nachhaltige Entwicklung<br />
an Hochschulen ein.<br />
Was genau wird die Aufgabe der „European<br />
School of Sustainability Sciences and Re <br />
search“ sein, und wie<br />
ist die Aufgabenteilung<br />
in Ihrem Team geregelt?<br />
Wir wollen das Thema<br />
Nachhaltigkeit in der<br />
Lehre, in der Forschung<br />
und in der Nachwuchsförderung<br />
– das heißt<br />
auch in der Doktorandenausbildung<br />
– vorantreiben.<br />
Das Zentrum wird<br />
von Professor Walter Leal geleitet. Dr. Claudia<br />
Schulz und ich sind für die Koordination verantwortlich.<br />
Bezieht sich die Fokussierung auf Nachhaltigkeitsforschung<br />
auch auf die Infrastruktur<br />
von Hochschulen und berührt sie den<br />
Lehrplan der Studierenden?<br />
Sowohl als auch. Wir wollen die Hochschulen<br />
in ihren Bemühungen unterstützen, das<br />
Thema Nachhaltigkeit in die bestehende<br />
Infra struktur sowie in die Lehre und For-<br />
Nachhaltigkeit ist<br />
in allen Disziplinen<br />
und Studiengängen<br />
wichtig und muss<br />
in Zukunft mehr<br />
Berücksichtigung in<br />
der Ausbildung finden.<br />
schung zu integrieren. Ein Beispiel ist die<br />
Seminarreihe zum Thema Nachhaltigkeit,<br />
mit der wir drei zentrale Bereiche abdecken.<br />
Geplant sind bisher die Seminare: „Nachhaltigkeit<br />
in der Forschung“ in Italien im Juni<br />
2019, „Nachhaltigkeit in<br />
der Lehre“ in Schweden<br />
im September 2019 und<br />
„Nachhaltigkeit im Hochschulbetrieb“<br />
in Spanien<br />
im Dezember 2019.<br />
Ist damit auch die Auflistung<br />
von laufenden<br />
Forschungsprojekten zu<br />
Nachhaltigkeit an Hochschulen<br />
gemeint? Im Sinne eines Netzwerkes,<br />
bei dem jeder von dem anderen lernen<br />
und mitmachen kann?<br />
Die Vernetzung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />
ist auf jeden Fall auch<br />
ein zentraler Bestandteil der ESSSR. Gerade<br />
in den verschiedenen Forschungsprojekten<br />
werden innovative Ansätze zur Umsetzung<br />
der SDGs an Hochschulen entwickelt. Darüber<br />
hinaus werden nachhaltige Lösungen für<br />
die Probleme entwickelt, mit denen wir heute<br />
angesichts des sich verändernden Klimas kon-<br />
frontiert sind. Wir sollten dabei nicht parallel<br />
arbeiten, sondern auf die Ergebnisse unserer<br />
Kolleginnen und Kollegen aufbauen. Wenn wir<br />
voneinander lernen und uns über den aktuellen<br />
Stand der Forschung austauschen, haben<br />
wir die besten Chancen, die Nachhaltigkeitsforschung<br />
weiter voranzutreiben.<br />
Könnte Nachhaltigkeit auch zu einem Pflichtbestandteil<br />
des Studiums werden, welches<br />
jeder Studierende zu durchlaufen hat?<br />
Auch das wäre wünschenswert und könnte<br />
durchaus Realität an vielen europäischen<br />
Hochschulen werden. Nachhaltigkeit ist in<br />
allen Disziplinen und Studiengängen wichtig<br />
und muss in Zukunft mehr Berücksichtigung<br />
in der Ausbildung finden. Schließlich sollen<br />
alle Lebensbereiche nachhaltig sein, und das<br />
ist am besten über die Ausbildung an Hochschulen<br />
zu gewährleisten. Momentan arbeiten<br />
Hochschulen eher in konzentrierten Einheiten<br />
Text Dr. Katharina<br />
Jeorgakopulos<br />
Foto HAW Hamburg /<br />
FTZ-NK<br />
an dem Thema. Wir sind sozusagen noch im<br />
Anfangsstadium. Umso wichtiger ist die Vernetzung<br />
über die ESSSR, die dazu beiträgt,<br />
das hochschulweite und fächerübergreifende<br />
Konzepte in Zukunft möglich werden.<br />
Wie könnten die Synergien unter den Hochschulen<br />
aussehen? Die ESSSR hat feste und<br />
über 50 assoziierte Partnerhochschulen –<br />
sogar Verbände und Unternehmen sollen<br />
mitmachen.<br />
Operativ werden wir das Netzwerk mit drei<br />
Arten von Aktivitäten vorantreiben und<br />
betreuen: Erstens, neue Forschungsprojekte<br />
rund um das Thema Nachhaltigkeit werden aufgebaut,<br />
bei denen auch Unternehmen und Verbände<br />
mitwirken können. Zweitens, die Organisation<br />
von Lehreinheiten für Studierende sowie<br />
Fachveranstaltungen, die sowohl Hochschulen<br />
als auch Unternehmen und Verbänden zugutekommen.<br />
Und drittens, die angesprochenen<br />
Promotionsvorhaben. Dazu werden wir ein<br />
eigenes „professional doctorate“ mit unseren<br />
Partnern ins Leben rufen. Im Rahmen des<br />
Programms sollen nicht nur Hochschulangehörige,<br />
sondern auch externe Berufstätige zu<br />
Nachhaltigkeitsthemen promovieren können.<br />
Durch die Aktivitäten des ESSSR erhoffen wir<br />
uns, dass die HAW Hamburg sowohl qualitativ<br />
als auch quantitativ präsenter im Europäischen<br />
Forschungsraum wird.<br />
Als zweitgrößte Hochschule der Metropolregion<br />
Hamburg bietet die HAW Hamburg mit ihrer<br />
vielseitigen und praxisnahen Ausbildung,<br />
gefördert durch Forschung und Entwicklung,<br />
vielen Studienwilligen eine attraktive Alternative<br />
zu universitären Studiengängen. Gute Betreuung<br />
und eine enge Verbindung zur Praxis sind die<br />
Markenzeichen der HAW Hamburg.<br />
Weitere Informationen über die Hochschule unter:<br />
www.haw-hamburg.de.<br />
58<br />
59
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Christian Brandes<br />
Die Welt schöner machen!<br />
An der Berufsfachschule Design Factory International in Hamburg-<br />
Altona studieren Schülerinnen und Schüler „Kommunikationsdesign“<br />
Was glaubst du, erwartet dich, wenn du die Türen der Design Factory<br />
International (DFI) in Hamburg-Altona öffnest? Wir verraten es dir: Du<br />
stehst in einem langen Flur, erblickst zahlreiche Fotografien, Grafiken<br />
und Illustrationen an den Wänden, schaust durch offenstehende Türen<br />
in Werkstatt- und Aufenthaltsräume, beobachtest Studierende, die sich<br />
mit Laptops auf den Knien über ihre Projekte austauschen, genießt<br />
den fantastischen Ausblick auf den Hamburger Hafen und wirst von<br />
Schulleiterin Jesta Brouns und ihrem Team herzlich willkommen geheißen.<br />
Um es vorwegzunehmen: Die Design Factory<br />
International ist weder Universität noch<br />
Kunsthochschule, sondern eine private Berufsfachschule,<br />
an der rund 200 Studierende den<br />
Studiengang „Kommunikationsdesign“ absolvieren.<br />
Voraussetzung für einen Studienplatz<br />
ist kein bestimmter Schulabschluss, sondern<br />
ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch.<br />
Der erste Schritt – das<br />
Kennenlernen<br />
„Mich interessiert vor allem der Mensch, der<br />
hinter einer Bewerbung steckt“, sagt Jesta<br />
Brouns. „Deshalb erstellen wir keine langen<br />
Listen mit Voraussetzungskriterien, sondern<br />
sagen: ‚Hey, komm einfach mal zu uns, bring<br />
ein paar Arbeitsproben mit, und dann setzen<br />
wir uns gemeinsam hin und unterhalten uns.<br />
Was sind deine Interessen? Welche Erwartungen<br />
hast du an das Studium? Was sind deine<br />
Ziele? Wo liegen deine Stärken?’ Für die Mappenbewerbung<br />
erhalten Bewerberinnen und<br />
Bewerber einen ‚Creative Brief’ mit verschiedenen<br />
Aufgaben. Das Ergebnis liefert uns<br />
einen konkreten Hinweis auf das individuelle,<br />
kreative Potenzial. Und wenn es zusammenpasst,<br />
sage ich den neuen Studierenden: ‚Willkommen<br />
an der DFI. Seid darauf gefasst, dass<br />
‚Design Thinking’ euer Leben verändern wird!<br />
Ihr werdet die Welt mit anderen Augen sehen,<br />
euch selbst besser kennenlernen, entdecken,<br />
was ihr mögt oder nicht mögt und euch ins-<br />
gesamt eine sehr gute Basis für die berufliche<br />
Karriere schaffen´.“<br />
„Kommunikationsdesign“<br />
heißt: Gestaltung<br />
und Konzeption<br />
Wer Kommunikationsdesign an der Design<br />
Factory studiert, lernt eine große Bandbreite<br />
von Inhalten kennen: In den ersten beiden<br />
Semestern werden Grundkenntnisse vermittelt,<br />
zum Beispiel gestalterische Fähigkeiten<br />
und Techniken, innovatives Denken und Experimentierfreudigkeit.<br />
Im Hauptstudium können<br />
Studierende individuelle Schwerpunkte<br />
setzen und besondere Interessen vertiefen. In<br />
jedem Semester kann aus fünf Ausbildungsschwerpunkten<br />
ein „Primärkurs“ gewählt<br />
werden: Art Direction / Werbung, Brands +<br />
Branding, Editorial Design, Motion Design,<br />
Webdesign / Digitale Kommunikation.<br />
„Anders als die ‚Kunst’ beschäftigt sich Design<br />
nicht nur mit Gestaltung, sondern auch mit<br />
Konzeption und Beratung“, erklärt Dozent<br />
Tim Koenecke. „Wenn ein Kunde für die Eröffnung<br />
seines veganen Restaurants ein Design<br />
bei mir anfragt, gestalte ich nicht nur seine<br />
Speisekarte, sondern schlage ihm auch vor,<br />
die Karten nicht zu laminieren! Designer denken<br />
ganzheitlich und benötigen deshalb eine<br />
breite und fundierte Ausbildung.“<br />
Nach dem Studium –<br />
viele kreative Optionen<br />
„Eine der Stärken unserer Schule ist die hervorragende<br />
Vernetzung mit Agenturen, Firmen<br />
und Verlagen, die unsere Absolventen dringend<br />
benötigen“, betont Jesta Brouns. Die<br />
klassischen Beschäftigungsfelder für Kommunikationsdesigner<br />
sind Werbeagenturen, Verlage,<br />
Digitalagenturen, Corporate-Agenturen,<br />
Medienunternehmen, die Filmwirtschaft sowie<br />
Firmen und Start-ups aus allen Branchen.<br />
Auch das Packaging Design hat sich als wichtiger<br />
Zweig etabliert. Viele unserer Absolventen<br />
wählen den Weg in die Selbständigkeit.<br />
Wem sechs Semester Studium noch nicht<br />
reichen, der kann an einer der Partnerhochschulen<br />
der DFI weiter studieren, um seinen<br />
Bachelor oder Master zu erlangen, beispielsweise<br />
an der Brand Academy, an der Bucks<br />
New University in der Nähe von London, an<br />
der Hochschule für angewandte Wissenschaft<br />
und Kunst in Hildesheim, dem Holon Institute<br />
of Technology Israel sowie der Beijing Normal<br />
University in Zhuhai. Egal in welche Richtung<br />
es später gehen soll – mit allen Absolventen<br />
führen wir während des Studiums intensive<br />
Gespräche, vermitteln ihnen Zugang zu Praktika<br />
und stellen ihnen unsere Netzwerke zur<br />
Verfügung. Unser Ziel ist es, der Welt unsere<br />
Talente zur Verfügung zu stellen, damit sie die<br />
Welt schöner machen!“<br />
60<br />
61
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Philip Maaß, 24<br />
aus Hamburg, 7. Semester.<br />
Rebecca Wunsch, 22<br />
aus Brande-Hörnerkirchen, 6. Semester.<br />
„Kreativität und handwerkliches Arbeiten – das waren immer die beiden<br />
Säulen, auf denen ich meine berufliche Karriere aufbauen wollte.<br />
In meiner ersten Ausbildung zum Fluggerätemechaniker arbeitete ich<br />
nur nach Handbuch. Mir fehlte die Kreativität. Ich entschied mich<br />
daher anschließend für das Studium Kommunikationsdesign an der DFI<br />
und kann nur sagen: Meine Erwartungen wurden übertroffen! Hier kann<br />
ich scribbeln, illustrieren, entwerfen – von Covergestaltung bis Kunstgeschichte<br />
– die Inhalte sind breit gefächert.<br />
Spezialisiert habe ich mich auf den Bereich Werbung. Meinen Traum-<br />
Arbeitsplatz habe ich bereits während des Studiums gefunden: Zurzeit<br />
arbeite ich als Werksstudent für die Hamburger Agentur ‚Jung von Matt’<br />
und hoffe, anschließend dort als Junior Art Director einen längerfristigen<br />
Vertrag zu erhalten.“<br />
„Ich stehe kurz vor dem Abschluss und habe hier eine großartige Zeit<br />
erlebt! Die freundliche und familiäre Atmosphäre an der Design Factory<br />
ist wirklich etwas Besonderes. Insgesamt gibt es hier nur rund<br />
200 Studierende. Man kennt sich, trifft sich in den Aufenthaltsräumen,<br />
arbeitet gemeinsam an Projekten und tauscht sich ständig untereinander<br />
aus. Unsere Dozenten arbeiten hauptberuflich in Agenturen oder<br />
Verlagen und wissen genau, welche Trends und Fähigkeiten in der Wirtschaft<br />
gefragt sind. Der hohe Praxisbezug sowie die guten Kontakte zur<br />
Wirtschaft sind für uns alle von großem Vorteil! Persönlich würde ich<br />
mich am liebsten mit Magazingestaltung für einen Verlag, wie Hoffmann<br />
& Campe, beschäftigen. In meiner Abschlussarbeit habe ich ein<br />
Corporate Publishing für eine Fitnessstudio-Kette entwickelt und alle<br />
Interviews, Texte sowie Fotos selbst gemacht.“<br />
Hier kann jeder werden,<br />
was er sein möchte!<br />
Ida-Erika<br />
Gencheva, 24<br />
aus Bremen, 2. Semester.<br />
„Als ich mich über das Studienangebot der Design Factory informierte,<br />
war ich sofort neugierig und meldete mich für den ‚Schnuppertag’ an.<br />
Beworben habe ich mich anschließend in Form einer eigens entwickelten<br />
Webseite und war total happy, als ich die Zusage erhielt. Ich<br />
pendle täglich von Bremen nach Hamburg zwei Stunden hin und zwei<br />
Stunden zurück und kann es kaum erwarten, morgens aufzuwachen und<br />
den nächsten Studientag zu erleben. Denn hier habe ich das Gefühl,<br />
mich zu dem entwickeln zu können, was ich irgendwann sein möchte<br />
… Art Director beim Film! Ich bin der totale Film-Freak, besitze über<br />
400 DVDs und spüre den Wunsch, filmische Konzepte zu entwickeln. In<br />
meinem Semester sind wir nur zwölf Studierende. Alle denken kreativ,<br />
bewegen sich auf einer Wellenlänge, und ich empfinde uns schon jetzt<br />
als ‚little family’.<br />
Einen interessanten Kurs erlebe ich aktuell in der Veranstaltung ‚Kreativitätstechniken‘.<br />
Wir wissen zunächst nicht, was auf uns zukommt.<br />
Gemeinsam diskutieren und philosophieren wir dann so lange, bis ein<br />
Thema und ein Konzept entstanden sind. Heraus kommt immer etwas<br />
Spannendes!“<br />
Designer lösen Probleme,<br />
bevor sie entstehen!<br />
Tim Koenecke, 28<br />
aus Hamburg, selbständiger Designer und<br />
Dozent.<br />
Kris Alexander<br />
Mehl, 18<br />
aus Eckernförde, 3. Semester.<br />
„Nach der Schule gab es für mich zwei berufliche Optionen: Schauspieler<br />
oder Designer! Ich entschied mich für das Studium an der Design<br />
Factory und habe diese Entscheidung nie bereut. Heute arbeite ich als<br />
selbständiger Designer und unterrichte an der DFI die Kurse: User-Experience-Design,<br />
User-Interface-Design, Photoshop und Illustrator.<br />
Aus meiner Sicht bietet das Kommunikationsdesign-Studium an einer<br />
privaten Schule, wie der Design Factory, einen enormen Vorteil: Wir<br />
Dozenten arbeiten an vier von fünf Tagen genau in den Bereichen, die<br />
wir unterrichten. Studierenden können wir also heute berichten, was<br />
wir gestern gemacht haben. Somit vermitteln wir aktuelles Fachwissen<br />
und Trends. Diese Erfahrungen schätzen viele Agenturen, Verlage und<br />
Arbeitgeber später an unseren Absolventen!“<br />
„Ich bin fasziniert von Kommunikations design und glaube, dass dessen<br />
Einfluss auf Menschen stark unterschätzt wird. Außerdem halte ich das<br />
Potenzial gegenwärtiger und zukünftiger Medien für riesengroß und<br />
auch deren Einfluss ist sehr wichtig. Deshalb könnte ich mir gut vorstellen,<br />
zukünftig daran mitzuwirken, das Image der ‚bösen Medien’ zu<br />
verändern, um die Freude am Medienkonsum zu fördern. An der Design<br />
Factory wird mir die Gelegenheit gegeben, mich kreativ zu entwickeln.<br />
Um das Studium zu beginnen, braucht es nicht viel. Wichtig ist nur<br />
der Wille, etwas zu gestalten und Spaß an kreativer Arbeit zu haben.<br />
Alles andere lernen wir im Verlauf des Studiums. Was mir gut gefällt,<br />
sind der persönliche Austausch und das Miteinander. Jeder hier hat<br />
ein gewisses Talent, und es fühlt sich gut an, ein Teil dieser kreativen<br />
Gemeinschaft zu sein.“<br />
62<br />
63
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
„Design trägt eine Verantwortung!“<br />
Im Gespräch mit Jesta Brouns, Schulleiterin der<br />
Hamburger Design Factory International<br />
Jesta Brouns ist Schulleiterin der Design Factory International (DFI) im<br />
Rainville-Campus in Hamburg- Altona. Zuvor führte sie unter anderem<br />
als Art Director das Mode-Magazin „Grazia“ für den Klambt-Style Verlag<br />
bei Gruner & Jahr auf dem deutschen Markt ein, verantwortete den<br />
Look der „Petra“ für den Jahreszeitenverlag, war für die Münchener<br />
Medienverlagsgesellschaft tätig sowie als Creative Director für die Berliner<br />
Agentur „Kircherburkhardt“. Begonnen hat ihre Karriere 1992 … als<br />
Studierende der neu gegründeten Design Factory International. Mit der<br />
Übernahme der DFI-Schulleitung von ihrem Vorgänger und Mentor Gerrit<br />
Ahnen im Jahre 2014 schloss sich für die Hamburgerin ein Kreis.<br />
<strong>ME2BE</strong>: Hallo, Jesta. Danke für die Einladung.<br />
Wow! Euer Ausblick auf den Hamburger<br />
Hafen ist atemberaubend …!<br />
Brouns: Absolut. Und er ist jeden Tag inspirierend.<br />
Der Hafen wirkt angenehm unaufgeregt,<br />
und das Sonnenlicht lässt ständig neue Bilder<br />
entstehen.<br />
Werden Schüler und Studierende heute<br />
nicht eher auf YouTube, Instagram und Pinterest<br />
inspiriert?<br />
Überall dort, wo wir uns aufhalten, erfahren<br />
wir Inspiration. Das können soziale Netzwerke<br />
sein, aber auch kulturelle und natürliche<br />
Räume. Unser Rat an Studierende lautet:<br />
Kommt raus aus dem Keller, schaut euch um,<br />
geht auf Reisen, besucht Theater- und Ballettvorstellungen<br />
… und hört auf euer Bauchgefühl!<br />
Wie bist du selbst zum Design gekommen?<br />
Worauf hast du dich spezalisiert?<br />
Ich war 1992 eine der ersten Studierenden an<br />
der Design Factory. Damals hieß das Studium<br />
noch ‚Graphikdesign’. Ich erinnere mich daran,<br />
dass wir im dritten Semester mit den ersten<br />
Apple-Macs ausgestattet wurden – ein Startschuss<br />
in die Digitalisierung! Was hat mich<br />
angetrieben? Mir ging es vor allem darum,<br />
mich auszudrücken. Zeichnen, Typografie,<br />
Konzeptionen – das Design studium ist dafür<br />
ideal. Nach meinem Abschluss an der DFI<br />
wechselte ich zu K.N.S.K. BBDO und entwickelte<br />
dort Wahlkampagnen für die SPD zur<br />
Schröder- Wahl mit und arbeitete an Pitches<br />
u.a. für Volkswagen. Doch es fehlte irgendwie<br />
die Leidenschaft. Deshalb verließ ich die<br />
Branche nach kurzer Zeit und spezialisierte<br />
mich auf den Bereich Editorial Design. Viele<br />
Jahre konnte ich dann als Art Director im Jahreszeitenverlag<br />
den Look der Zeitschrift ‚Petra’<br />
entwickeln. Diese Aufgabe<br />
hat mir großen<br />
Spaß gemacht! Mein<br />
beruflicher Weg führte<br />
mich anschließend<br />
auch nach München<br />
und Berlin, bis ich 2014<br />
das Angebot erhielt, die<br />
Schulleitung der DFI zu<br />
übernehmen. Das konnte ich nicht ablehnen!<br />
Wichtig war mir immer, meinem Bauchgefühl<br />
zu folgen, um dort tätig zu sein, wo ich mich<br />
mit meinem Talent wohlfühle. Das ist mir,<br />
glaube ich, bisher ganz gut gelungen.<br />
Was zeichnet aus deiner Sicht die Design<br />
Factory aus?<br />
Wir haben hier ein besonderes Miteinander<br />
kultiviert, legen Wert auf eine gewisse Lockerheit<br />
und möchten für Studierende, Eltern und<br />
Besucher nahbar sein. Im Gegensatz zu Kunst-<br />
Desig nern wird<br />
die große Aufgabe<br />
zufallen, den<br />
Menschen die digitale<br />
Welt nahezubringen.<br />
64<br />
65
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die Design Factory International (DFI)<br />
Die Design Factory International in der Nähe des Altonaer<br />
Fischmarktes besteht bereits seit 1992 und konzentriert sich<br />
ausschließlich auf die Designstudiengänge Kommunikationsund<br />
Grafikdesign. Als private Berufsfachschule ermöglicht sie<br />
auch Schülerinnen und Schülern ohne Abitur diesen kreativen<br />
Fachbereich zu studieren. Voraussetzungen sind das Mindestalter<br />
von 16 Jahren und ein Schulabschluss – egal welcher.<br />
hochschulen, die hohe künstlerische Ansprüche<br />
stellen, möchten wir bei jedem Studierenden<br />
dessen individuelles Talent freilegen. Ein<br />
weiteres Merkmal der Design Factory ist, dass<br />
wir frühe Möglichkeiten der Spezialisierung<br />
bieten und ausgesprochen praxisbezogen<br />
arbeiten. Bereits während des dreijährigen<br />
Studiums besteht die Möglichkeit, Einblicke<br />
in Agenturen zu bekommen, dort als Werksstudent<br />
oder Praktikant mitzuarbeiten und<br />
Kontakte zu knüpfen. Am Ende der Studienzeit<br />
schauen wir uns die Portfolios jedes einzelnen<br />
Absolventen an und bieten intensive Unterstützung<br />
beim Übergang ins Berufsleben.<br />
Viele Studierende der DFI haben sich nach<br />
dem Studium erfolgreich weiterentwickelt.<br />
Welche Personen fallen dir spontan ein?<br />
Spontan fallen mir drei Beispiele ein: Erstens,<br />
die „Agentur Sherpa“, bestehend aus<br />
drei Designern, die sich heute erfolgreich auf<br />
dem Markt etabliert haben. Zweitens, Fred<br />
Falke, der unbedingt in Silicon Valley arbeiten<br />
wollte und dessen Abschlussarbeit im<br />
Game Design angesiedelt war. Anschließend<br />
absolvierte er an unserer Partnerhochschule<br />
in Hildesheim ein Masterstudium und schaffte<br />
tatsächlich den Sprung zu Google nach Kalifornien.<br />
Drittens, die „Adana Twins“, die<br />
uns bereits während des Studiums mit einer<br />
außergewöhnlichen Arbeit beeindruckten und<br />
heute gefeierte DJs sind.<br />
Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Welche<br />
Aufgaben kommen auf Designer zu?<br />
Schon jetzt werden technische Innovationen<br />
nicht nur von Ingenieuren hergestellt, sondern<br />
von Designern geplant. Design verändert<br />
die Welt und bedeutet nicht nur Gestaltung,<br />
sondern auch Beratung. Desig nern wird die<br />
große Aufgabe zufallen, den Menschen die<br />
digitale Welt nahezubringen. Wir werden<br />
uns zukünftig mit der Frage beschäftigen:<br />
Wo bleibt der Mensch, wenn Computer mehr<br />
und mehr Aufgaben übernehmen? Es geht um<br />
unsere Kultur. Deshalb trägt Design eine Verantwortung!<br />
Hat dich ein Designer besonders geprägt?<br />
Es gibt jemanden, den ich seit langer Zeit<br />
beobachte, der sich immer wieder neu erfindet<br />
und dessen konsequenter Stil mich fasziniert,<br />
… das ist der Modedesigner Paul<br />
Smith.<br />
Studiengang<br />
Kommunikationsdesign<br />
• Corperate Designer<br />
• Packaging Designer<br />
• Interface Designer<br />
• Art Director<br />
• Editorial Designer<br />
• Interactive Designer<br />
• Screen Designer<br />
• Illustrator<br />
• Motion Designer<br />
Das Studium<br />
Das Studium gliedert sich in zwei Semester<br />
Grundstudium und vier Semester Hauptstudium<br />
(inkl. 1 Semester Abschluss). Die Kosten für das<br />
Studium betragen monatlich 425 Euro. Dazu<br />
kommen einmalig die Aufnahme- und Prüfungsgebühren<br />
von jeweils 250 Euro.<br />
Dank der Partnerschaften mit Universitäten in<br />
Großbritannien, Dänemark, Israel und China ist<br />
es möglich, während eines Auslandssemesters<br />
weitere Studienerfahrungen zu sammeln.<br />
Außerdem können nach der Ausbildung in<br />
neun bis zwölf Monaten die internationalen<br />
Abschlüsse Bachelor of Arts und Master of<br />
Arts an Partner universitäten erworben werden.<br />
Die Bewerbung<br />
Die Design Factory International arbeitet ohne<br />
Fristen. Das heißt, eine Bewerbung ist jederzeit<br />
möglich. Die Semester beginnen immer<br />
zum 01.04. und zum 01.10. jeden Jahres.<br />
Voraussetzung für die Zulassung zum Studium<br />
sind ein persönliches Gespräch sowie<br />
Arbeitsproben bzw. eine Mappe und der<br />
sogenannte Creative Brief – eine Art kreativer<br />
Aufnahmetest, der in der Regel vier<br />
unterschiedliche Aufgaben beinhaltet. Wer<br />
Fragen zu der Mappenbewerbung hat oder<br />
einfach einen Tag lang das Studium erleben<br />
möchte, kann ganz unverbindlich per Mail<br />
einen Termin vereinbaren.<br />
Gut zu wissen<br />
Die Ausbildung an der DFI ist förderungsberechtigt,<br />
das heißt, die Studierenden können<br />
unter bestimmten Voraussetzungen Schüler-<br />
BaföG beantragen. Regelmässig finden Kreativ<br />
Camps statt, und die Türen sind für Schnuppertage<br />
jederzeit geöffnet.<br />
DESIGN FACTORY International<br />
College of Communication Arts and Interactive<br />
Media GmbH<br />
Rainvilleterrasse 4<br />
22765 Hamburg<br />
T. 040 - 317 15 88<br />
info@design-factory.de<br />
www.design-factory.de<br />
facebook.com/DesignFactoryHamburg<br />
66<br />
67
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text/Fotos Laura Hasl<br />
Studium der Ästhetik<br />
Mit ihrem Umzug nach Kiel tauchte Juniper Horn (23) in die Welt der Medien ein.<br />
Heute studiert sie Kommunikationsdesign an der Muthesius Kunsthochschule.<br />
Hattest du einen Plan für die Zeit nach dem<br />
Abitur?<br />
Nach der Schule hatte ich keinen Plan und das<br />
war für mich eine schwierige Zeit. Die meisten<br />
in meinem Umfeld hatten bereits einen Masterplan<br />
fürs Leben, nur ich nicht. Ich bin zwar<br />
ein spontaner Mensch, aber nach der Schule<br />
fühlte ich mich unter Druck, schnell etwas<br />
zu finden. So studierte ich an der Kieler Universität<br />
Kunstgeschichte und Sprachwissenschaften.<br />
Nach zwei Semestern brach ich das<br />
Studium ab, da ich mich insgesamt unwohl<br />
fühlte. Eine Kommilitonin machte mich auf<br />
das Studienfach Kommunikationsdesign aufmerksam.<br />
Dadurch erfuhr ich von der Kunsthochschule<br />
in Kiel. Sie informierte mich auch<br />
über das Bewerbungsverfahren und zeigte<br />
mir ihre Fotos. Ich war sofort begeistert und<br />
nahm die Herausforderung an. Vier Wochen<br />
blieben mir nur Zeit, um meine Bewerbungsmappe<br />
zu vervollständigen; leider klappte es<br />
deshalb beim ersten Anlauf nicht. Man empfahl<br />
mir aber, mich im nächsten Jahr nochmal<br />
zu bewerben.<br />
Was hast du in dem freien Jahr gemacht?<br />
An der Freien Kunstschule in Kiel habe ich<br />
ein ‚freies künstlerisches Jahr‘ gemacht, um<br />
an meiner Bewerbungsmappe zu arbeiten.<br />
Die Muthesius Kunsthochschule bietet eine<br />
sogenannte Mappenberatung an. Empfohlen<br />
wird, sich ein Jahr vor der Anmeldung mit<br />
dem Team der Mappenberatung zu treffen,<br />
um zu erfahren, worauf es bei der Bewerbung<br />
ankommt. Ich habe dabei viele Anregungen<br />
erhalten und es schließlich im zweiten Anlauf<br />
geschafft.<br />
Was muss die Bewerbungsmappe enthalten?<br />
Mindestens zwanzig eigene Arbeiten muss<br />
die Mappe enthalten. Hinzu kommen Zeugnisse<br />
sowie ein tabellarischer Lebenslauf. Das<br />
Wichtigste ist jedoch, dass man im Gespräch<br />
seine Motivation verdeutlichen kann, kreativ<br />
ist und ein Gefühl für Ästhetik besitzt.<br />
„Projekte zur Selbstverwirklichung“, so beschreibt June nicht nur ihre Arbeiten,<br />
sondern auch das Studieren und Arbeiten an der Muthesius Kunsthochschule.<br />
Was muss man sich unter einem ‚freien<br />
künstlerischen Jahr‘ vorstellen?<br />
Das ‚freie künstlerische Jahr‘ dient dazu, sich<br />
auszuprobieren und in dieser Zeit so viele<br />
Arbeiten wie möglich zu sammeln. Ich arbeitete<br />
mit ganz unterschiedlichen Materialien<br />
und beschäftigte mich mit diversen Stilrichtungen,<br />
um zu erfahren, wo meine Stärken und<br />
Schwächen liegen. Im Laufe des Jahres waren<br />
verschiedene Themen zu bearbeiten, beispielsweise<br />
sollten wir Abdrücke für das Skizzenbuch<br />
sammeln. Ich war daher viel draußen unterwegs<br />
und lernte meine Umgebung neu kennen.<br />
Vieles nahm ich bewusster wahr, was üblicherweise<br />
im Alltag keine große Rolle spielt.<br />
Was hat sich für dich im Laufe des Studiums<br />
verändert?<br />
Zu Beginn des Studiums hieß es, dass wir<br />
im Laufe der Semester die Welt mit anderen<br />
Augen wahrnehmen würden, und das trifft voll<br />
und ganz zu. Mir war gar nicht bewusst, was<br />
man eigentlich alles aus bereits vorhandenen<br />
Dingen machen kann. Während des Studiums<br />
hat man die Möglichkeit, verschiedene Kurse<br />
zu belegen und dadurch die Studienrichtung<br />
mitzubestimmen.<br />
Warum hast du dich für Kommunikationsdesign<br />
entschieden?<br />
Ich interessiere mich sehr für visuelle Kommunikation<br />
in der modernen Gesellschaft und<br />
beschäftige mich gern mit klassischen Printmedien<br />
sowie Ästhetik. Konzeption und Entwurf,<br />
Schriftgestaltung oder auch Fotografie<br />
sind ebenfalls Studienmodule, die ich spannend<br />
finde. Mittlerweile kann ich sagen, dass<br />
es die richtige Entscheidung war – das Studium<br />
passt perfekt zu mir.<br />
Was gefällt dir an der Muthesius Kunsthochschule<br />
besonders gut?<br />
Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl. Die<br />
Kurse sind nicht zu groß und alles ist überschaubar.<br />
Was für mich wichtig ist, sind die<br />
Praxiserfahrungen, die wir hier sammeln können.<br />
Beispielsweise gibt es Projekte, in denen<br />
wir uns selbst verwirklichen sowie Ideen<br />
und eigene Erfahrungen einbringen können.<br />
Außerdem hilft jeder jedem. Wir haben aber<br />
Studiert<br />
Kommunikationsdesign<br />
an der Muthesius<br />
Kunsthochschule:<br />
Juniper Horn<br />
68
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Die Muthesius Kunsthochschule Kiel<br />
Die Muthesius Kunsthochschule Kiel ist die einzige Kunsthochschule<br />
in Schleswig-Holstein. 2005 gegründet, bietet die renommierte<br />
Hochschule rund 600 Studienplätze in den Studiengängen „Freie<br />
Kunst“ (auch für das Lehramt an Gymnasien), „Raumstrategien“,<br />
„Kommunikationsdesign“ und „Industriedesign“.<br />
auch die Möglichkeit, zu jeder Tages- und<br />
Nachtzeit an die Uni zu gehen. Zu Beginn des<br />
Studiums bekommen alle einen Schlüsselchip,<br />
so dass wir immer Zugang zu den Fachräumen<br />
haben. Das ist von Vorteil, wenn man mit speziellen<br />
Softwares arbeiten möchte, die man zu<br />
Hause nicht hat oder einen schnellen Rechner<br />
für seine Projekte benötigt.<br />
Was hast du innerhalb der fünf Semester<br />
gelernt?<br />
Von Fotografie über Technik bis hin zur Aktzeichnung<br />
und Farblehre war alles dabei. Zu<br />
Beginn des Studiums war alles noch sehr theoretisch,<br />
aber mittlerweile gibt es viele Projekte.<br />
Seit dem zweiten Semester besuche ich den<br />
Kurs „Konzeption und Entwurf“ sowie „Typografie“.<br />
Noch bin ich mir nicht ganz sicher, aber<br />
zu einem der beiden Themenbereiche möchte<br />
ich meine Bachelorarbeit schreiben.<br />
Welche Möglichkeiten gibt es nach dem<br />
Studium?<br />
Es kommt darauf an, für welche Richtung<br />
man sich entscheidet. Die Auswahl der Kurse<br />
bestimmt letztlich die beruflichen Perspektiven.<br />
Ich interessiere mich für den Bereich<br />
„Verbale Kommunikation“ und würde eventuell<br />
gern in einer Werbeagentur arbeiten. Erst<br />
nach einem Praktikum kann ich allerdings<br />
Genaueres sagen.<br />
Vergrößerungsarbeiten<br />
von Negativen,<br />
Filmentwicklung und<br />
Fotografie waren<br />
einige Schwerpunkte<br />
im Studiengang<br />
Kommunikationsdesign.<br />
Was wolltest du werden, als du klein warst?<br />
Ich träumte davon, Meeresbiologin zu werden,<br />
da ich gern schwimme, tauche und mich<br />
für Meerestiere interessiere.<br />
Was machst du, wenn du nicht an der Uni<br />
bist? Hast du Hobbys?<br />
Die meiste Zeit verbringe ich auf Konzerten,<br />
denn die Musik bestimmt mein Leben. In jedem<br />
Sommer besuche ich Festivals und arbeite<br />
manchmal auch dort. Sport spielt ebenfalls<br />
eine wichtige Rolle für mich – sowohl Pilates<br />
als auch Schwimmen. Acht Jahre war ich bei<br />
der DLRG tätig, allerdings schaffe ich das neben<br />
dem Studium jetzt nicht mehr regelmäßig.<br />
Wie finanzierst du deinen Lebensunterhalt?<br />
Neben dem Studium arbeite ich bei<br />
„WunschWimper“. Mit diesem Job finanziere ich<br />
seit knapp eineinhalb Jahren mein Studium.<br />
Wie bekommst du Studium und Nebenjob<br />
unter einen Hut?<br />
Das ist der entscheidende Vorteil an dem Job<br />
– Ich habe einen festen Kundenstamm, mit<br />
dem ich die Termine flexibel selbst festlegen<br />
kann. So verpasse ich keine Vorlesungen und<br />
habe immer noch genug Zeit zu lernen.<br />
Studiensituation<br />
Das Besondere an der Muthesius Kunsthochschule<br />
sind ihre vielen Werkstätten, die den<br />
Studierenden aller Bereiche zur Verfügung<br />
stehen – und das rund um die Uhr. Das entspricht<br />
dem Anspruch der Muthesius, ihren<br />
Studierenden die größtmögliche Freiheit für<br />
ihre künstlerischen Arbeiten zu gewähren.<br />
„Es ist Freiraum nötig, um sich zu bewegen.<br />
Deshalb ist die erste Bedingung für Kunst<br />
und Design an unserer Hochschule Freiheit!“,<br />
betont Präsident Dr. Arne Zerbst. Auch der<br />
hohe Betreuungsschlüssel und die Möglichkeit,<br />
an fächerübergreifenden Veranstaltungen<br />
teilzunehmen, fördern das kreative<br />
Potential der Studierenden.<br />
Studieninformation<br />
Allgemeine Informationen bietet jederzeit das<br />
Studierendensekretariat. Empfehlenswert ist<br />
der Besuch des Studieninfotags „Alles offen“,<br />
an dem die Kunsthochschule ihre Türen öffnet.<br />
Nächster Termin: 14. Februar 2019 von<br />
10 bis 15 Uhr. Auch die Jahresausstellung<br />
„Einblick – Ausblick“ im Juli ist einen Besuch<br />
wert, dann stellen die Studierenden ihre<br />
Semester- und Abschlussarbeiten vor.<br />
Bewerbung<br />
Wie für eine Kunsthochschule üblich, ist die<br />
erfolgreiche Bewerbung an eine Mappeneinreichung<br />
gebunden. Mit der Mappe sollen die<br />
zukünftigen Studierenden ihr künstlerisches<br />
Talent präsentieren.<br />
Wer unsicher ist, wie eine Mappe auszusehen<br />
hat, dem hilft die „Mappenberatung“ bei<br />
der Orientierung. War die Mappenbewerbung<br />
erfolgreich, steht noch ein Eignungstest an,<br />
der für das Bachelor-Studium drei künstlerische<br />
und gestalterische Aufgaben beinhaltet.<br />
Die Termine zur Mappenberatung gibt es<br />
online unter: https://muthesius-kunsthochschule.de/bewerben/die-mappe/.<br />
Bewerbungsfristen:<br />
Jedes Jahr am 15. Mai oder 15. November<br />
Bewerbungsunterlagen<br />
• eine Mappe mit ca. 20, maximal 30 eigenen<br />
künstlerischen Arbeiten<br />
• der Antrag auf Zulassung zur Eignungsprüfung<br />
• ein tabellarischer Lebenslauf mit Foto<br />
• Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife,<br />
oder ein Zeugnis der fachgebundenen<br />
Hochschulreife für Design/Kunst<br />
• weitere Zeugnisse (Wehrdienst, Zivildienst,<br />
Freiwilliges soziales Jahr)<br />
Studiengänge<br />
• Freie Kunst: 8 Semester (B.F.A.) / 4<br />
Semester (M.F.A.)<br />
• Kunst Lehramt an Gymnasien: 6 Semester<br />
(B.F.A.) / 4 Semester. Das Zweitfach muss<br />
an der Christian- Albrechts-Universität zu<br />
Kiel belegt werden.<br />
• Kommunikationsdesign: 6 Semester (B.A.)<br />
/ 4 Semester (M.A.)<br />
• Industriedesign: 6 Semester (B.A.) / 4<br />
Semester (M.A.)<br />
• Szenografie/ Interiordesign: 6 Semester<br />
(B.A.) / 4 Semester (M.A.)<br />
Muthesius Kunsthochschule<br />
Legienstraße 35<br />
24103 Kiel<br />
T: 0431/5198-414 / -404<br />
studieninfo@muthesius.de<br />
www.muthesius-kunsthochschule.de<br />
facebook.com/MuthesiusKunsthochschule<br />
Foto: Christian Dorbandt<br />
70<br />
71
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Text Lina Kerzmann<br />
Fotos Laura Hasl<br />
FUTUR 3<br />
Das Kieler Kunstfestival zur Zukunft künstlerischer Arbeit<br />
Die alte Hauptpost mit ihrer unverwechselbaren, charakteristischen Glasfront<br />
liegt zentral in der Innenstadt, nah am Bahnhof, nah am Wasser. Briefe<br />
werden am Stresemannplatz nicht mehr sortiert - das Gebäude steht seit<br />
Jahren leer. Ideale Voraussetzungen für das Kunstfestival FUTUR 3, das in<br />
diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Neben den Ausstellungen gibt es<br />
Performances, Workshops sowie Lesungen, Konzerte und Hörspielabende.<br />
Wer hinter FUTUR 3 steckt, wie die Ziele und die Zukunft des Festivals<br />
aussehen, erfahre ich bei einem Besuch in der alten Hauptpost.<br />
Studiert Szenografie<br />
an der Muthesius<br />
Kunsthochschule: Théo<br />
Thoumine<br />
Im typischen Kieler Nieselregen erreiche ich<br />
die Zentrale von FUTUR 3. Der Maskentheater-<br />
Workshop macht gerade Pause, sodass ich die<br />
phantasievoll gestalteten Masken bewundern<br />
kann.<br />
Wer macht das FUTUR 3?<br />
Offiziell steht dahinter das „Netzwerk für revolutionäre<br />
Ungeduld“. Entwickelt und hauptsächlich<br />
getragen wird das dreiwöchige Festival<br />
von ehemaligen Studierenden der Muthesius<br />
Kunsthochschule und freien Kunstschaffenden<br />
der Stadt Kiel. Obwohl alle Organisatoren<br />
bislang ehrenamtlich tätig sind, wäre FUTUR<br />
3 ohne eine finanzielle Förderung durch die<br />
Stadt und der Hochschule nicht möglich.<br />
Bereits zum Festivalauftakt steht die Frage<br />
nach dem Wert von Kunst im Mittelpunkt<br />
einer Podiumsdiskussion. „Was ist Arbeit, was<br />
ist Kunst, und muss Kunst immer vermarktbar<br />
sein? Oder darf Kunst als freie Kunst nicht<br />
auch in einem Raum existieren, wo es nicht<br />
um Zahlen geht?“, fragt Lisa Dressler, die das<br />
Festival letztes Jahr mitgegründet hat. „Es ist<br />
teilweise sehr schwierig, die Stadt davon zu<br />
überzeugen, dass etwas, das scheinbar keinen<br />
Primärnutzen erzeugt, förderungswürdig ist.“<br />
Eintrittspreise für Konzerte oder Theatervorstellungen<br />
sind selbstverständlich, und auch<br />
die Förderung von Theatern ist im Kulturleben<br />
fest verankert. Das gilt für Ausstellungen<br />
keinesfalls. „Es geht darum, klar zu machen,<br />
dass alle künstlerischen Tätigkeiten gleichwertig<br />
sind. Und dass auch die Ausstellung in<br />
einer Galerie mit einem beträchtlichen finanziellen<br />
Aufwand verbunden sein kann. Die<br />
grundsätzliche Schwierigkeit besteht darin,<br />
ein Bewusstsein für den besonderen Wert von<br />
Kunst zu schaffen und gleichzeitig alle sozialen<br />
Schichten anzusprechen“, so Lisa.<br />
Was will das Futur 3?<br />
„Das Festival trägt einen Namen, der von einer<br />
Zukunft zeugt, die es gar nicht gibt“, erklärt<br />
mir Mitorganisator Clemens Böckmann. Er<br />
selbst ist Absolvent der Muthesius Kunsthochschule<br />
und hat seinen Master „Sprache<br />
und Gestalt“ in der Klasse von Oswald Egger<br />
gemacht.<br />
So gut ihm das Studium auch gefallen hat,<br />
wie es für ihn weitergeht, ist ungewiss. Auch<br />
deshalb gibt es das Festival. Um einen Raum<br />
zu etablieren, wo sich Absolventen der Kunsthochschule<br />
vernetzen können, so dass sich<br />
ihnen auch berufliche Perspektiven eröffnen.<br />
Denn die Studierenden nach dem Abschluss in<br />
der Stadt zu halten, „das ist sowohl im Inter-<br />
73
Wünscht sich ein besseres Verständnis für<br />
Kunst, Künstlerinnen und Künstler in Kiel:<br />
Clemens Böckmann.<br />
esse der Menschen, die hier bleiben möchten,<br />
als auch im Interesse der Stadt“, meint Lisa,<br />
„man hat ja viel Geld, Mühe und Leidenschaft<br />
in die Studierenden investiert.“<br />
Das sehen auch die Teilnehmer des Maskentheater-Workshops<br />
Théo Thoumine und<br />
Malina Bigale ähnlich. Malina studiert im<br />
ersten Mastersemester Kunst und Philosophie<br />
auf Lehramt; sie bedauert sehr, dass so viele<br />
nach dem Studium abwandern. Théo, der im<br />
dritten Semester Szenografie studiert, lobt<br />
hingegen die Ausbildung an seiner Hochschule.<br />
„Die Werkstatt-Situation ist eine<br />
der besten in Deutschland, weil wir einen<br />
24-Stunden-Zugang zu den Werkstätten und<br />
zu den Ateliers haben. Es gibt außerdem eine<br />
sehr intensive Betreuung durch die Lehrenden.“<br />
Dass die Ausbildungsqualität an der<br />
Muthesius erstklassig ist, davon zeugt auch<br />
die jährlich stattfindende Ausstellung „Einblick/Ausblick“,<br />
in der die Studierenden ihre<br />
aktuellen Projekte vorstellen. Nach dem Ende<br />
des Kunststudiums fehlen dann aber berufliche<br />
Anknüpfungspunkte in der Stadt.<br />
Konkrete Lösungen?<br />
Die Nutzung von leerstehenden Gebäuden<br />
macht deutlich – es fehlt an öffentlich geförderten<br />
Räumen für Künstler. Auch Ansprechpartner<br />
auf Seiten der Stadt, die sich in der<br />
Kunstszene gut auskennen oder selbst einen<br />
kunstbezogenen Hintergrund haben, wären<br />
hilfreich. Clemens betont, dass die freie Kunst<br />
ganz anders funktioniert als eine städtische<br />
Verwaltung: „Menschen ohne Existenzsicherung,<br />
die darauf angewiesen sind, von Woche<br />
zu Woche zu denken, stellen eine städtische<br />
Bürokratie vor erhebliche Probleme.“ Lisa<br />
ergänzt: „Manchmal wissen die städtischen<br />
Förderer auch nicht unbedingt, was Künstlerinnen<br />
und Künstler brauchen. Und da ist<br />
es unsere Aufgabe, nicht einfach zu meckern,<br />
dass etwas fehlt, sondern Gespräche mit den<br />
Verantwortlichen zu führen.“ Denn nur eine<br />
längerfristige Finanzierung sorgt für Planungssicherheit,<br />
damit auch das Festival eine<br />
Zukunft hat.<br />
Wie sieht die Zukunft<br />
von FUTUR 3 aus?<br />
Lisa enthüllt mir große Pläne: „Eine Biennale<br />
für den Ostseeraum, darüber denken<br />
wir momentan nach. Im skandinavischen<br />
Raum ein Kunstfestival zu etablieren, wo<br />
Menschen, die sowieso mit der Fähre von<br />
Schweden oder Norwegen kommen, in Kiel an<br />
etwas teilhaben können.“ Kiel als Kulisse für<br />
eine Kunstbiennale der Ostsee? Das klingt<br />
für mich nach einer Zukunft, die es unbedingt<br />
geben sollte!<br />
Eine der Festivalorganisatorinnen Lisa Dressler<br />
(rechts) fragt: „Was ist uns Kunst wert?“ Linkes<br />
Foto: Lehramtsstudentin Malina Bigale.<br />
Wir studieren genial DUAL an der hochschule 21!<br />
Bauwesen Architektur DUAL | Bauingenieurwesen DUAL |<br />
Gesundheit<br />
Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien DUAL<br />
Hebamme DUAL | Pflege DUAL | Physiotherapie DUAL<br />
Technik Gebäudetechnik und -automation DUAL |<br />
Mechatronik DUAL<br />
hochschule 21 | Harburger Straße 6 | 21614 Buxtehude | www.hs21.de | genial.dual.<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> SPECIAL<br />
ist ein Produkt der<br />
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Christian Dorbandt, Vanessa Strehlow<br />
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Schul- und Messebetreuung<br />
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Chefredaktion (V.i.S.d.P.)<br />
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Katharina Grzeca<br />
Textredaktion<br />
Christian Dorbandt, Joachim Welding, Jana<br />
Limbers, Laura Hasl, Lina Kerzmann, Mirja<br />
Wilde<br />
Texte<br />
Sune Holst, SDU, Dr. Katharina Jeorgakopulos,<br />
Teresa Meyer, randomhouse,<br />
Langbein&Partner Media GmbH & Co KG,<br />
Thorsten Kolsch & Tim Jonischkat, ARTE,<br />
Sony Pictures Home Entertainment<br />
(Für gelieferte Inhalte übernehmen wir keine<br />
Haftung)<br />
Lektorat<br />
Erhard Mich<br />
Onlineredaktion<br />
Jana Limbers, Sabrina Meyn, Christian<br />
Dorbandt, Elena Kruse, Lina Kerzmann<br />
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Limbers, Elena Kruse<br />
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Art Direction<br />
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Sebastian Weimar, Christian Brandes,<br />
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Peter, Jana Limbers, Jan-Michael Böckmann,<br />
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FTZ-NK, Thorsten Kolsch & Tim Jonischkat,<br />
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de, Verlag Kiepenheuer & Witsch Cover<br />
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Verlag Cover das Illustrat, Rowohlt Verlag,<br />
Codecheck, © 2014 OverSeaSolutions, C.<br />
Roth, © Langbein & Partner Media, © Théo<br />
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„Wonders of the sea“, Conquistador<br />
Entertainment, Matthias Pilch, ICS Festival<br />
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Ibou Gueye, Sarah Matuszewski<br />
Coverfoto<br />
Ibou Gueye<br />
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74<br />
75
„MEIN AUSLANDSPRAKTIKUM<br />
HABE ICH IN PAPUA-<br />
NEUGUINEA ABSOLVIERT.<br />
EIN UNVERGESSLICHES<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
„UNSERE<br />
PROFESSOREN<br />
VERDEUTLICHEN<br />
THEORETISCHE<br />
INHALTE AN<br />
PRAKTISCHEN<br />
BEISPIELEN!“<br />
ABENTEUER!“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
STUDENTEN-<br />
PORTRAITS<br />
Elisa Karstädt<br />
Elisa Karstädt, 21<br />
aus Berlin, studiert im 3. Semester Wirtschaftspsychologie<br />
(B.A.) an der FH Westküste.<br />
„Ich komme aus Berlin und wollte ursprünglich Psychologie<br />
studieren. Leider reichte meine Abiturnote nicht, um den NC<br />
zu erfüllen. Deshalb habe ich nach einem Auslandsjahr in<br />
Island umdisponiert und nach einem Studium recherchiert, in<br />
dem Psychologie eine wichtige Rolle spielt, zum Beispiel Wirtschaftspsychologie<br />
oder kurz ‚WiPsy’. Meine Wahl fiel auf den<br />
Fachbereich Wirtschaft der FH Westküste in Heide. Zum einen<br />
fühle ich mich Norddeutschland besonders verbunden, zum<br />
anderen scheue ich Massenveranstaltungen und bin an einer<br />
kleineren Hochschule besser aufgehoben. Außerdem wollte ich<br />
mal aus Berlin rauskommen und Nordseeluft schnuppern!<br />
Ich studiere jetzt im dritten Semester und bin mit meiner Studienwahl<br />
nach wie vor sehr zufrieden. In den ersten beiden<br />
Semestern haben wir uns intensiv mit den Grundlagen der<br />
Betriebswirtschaftslehre und der Psychologie beschäftigt. Zum<br />
Glück studieren wir praxisnah. Weil unsere Professoren über<br />
Berufserfahrung verfügen, verdeutlichen sie theoretische<br />
Inhalte an praktischen Beispielen. Dadurch wird vieles schneller<br />
verständlich.“<br />
Armin Merkel, 24<br />
aus Hof, studiert im 1. Semester International Tourism Management<br />
(M.A.) an der FH Westküste.<br />
„Hallo, ich bin Armin, komme aus Oberfranken und habe schon<br />
früh eine Leidenschaft für das Reisen und das Tauchen entwickelt.<br />
Vor dem Bachelorstudium ‚International Tourism Management’ in<br />
Heide, Kurzform ‚ITM’, habe ich bereits drei Jahre im Ausland verbracht<br />
und in der Tourismusbranche gearbeitet. Zurzeit absolviere<br />
ich den aufbauenden Masterstudiengang. Das Bachelorstudium war<br />
schon aufregend. Deshalb gab es für mich keinen Grund, die Hochschule<br />
zu wechseln! Neben der Top-Ausstattung, die wir im Fachbereich<br />
Wirtschaft vorfinden, ist der Aufbau des Studiums besonders<br />
attraktiv. Es gibt englischsprachige Veranstaltungen, Sprachkurse,<br />
jede Menge Fallstudienprojekte mit externen Wirtschaftspartnern<br />
und ein Pflicht-Auslandspraktikum. Das habe ich in Papua-Neuguinea<br />
in einem kleinen Tauchressort absolviert, direkt an einem<br />
Korallenriff gelegen. Ein unvergessliches Abenteuer! Mein Tipp:<br />
Wer sich für eine berufliche Tätigkeit in der Tourismusbranche interessiert<br />
und studieren möchte, sollte sich unbedingt über ITM an<br />
der FH Westküste informieren. Interessanter geht’s nicht!“<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
76<br />
77
„ABSOLVENTEN DES TRIALEN<br />
MODELLS GENIESSEN<br />
BEI ARBEITGEBERN EINEN<br />
HERVORRAGENDEN RUF!“<br />
„DIE THEMEN SIND SEHR<br />
INTERESSANT, ABER AUCH<br />
DIE FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE<br />
AN DER FH WESTKÜSTE<br />
GEFÄLLT MIR GUT.“<br />
„MICH BEGEISTERT<br />
DIE VORSTELLUNG,<br />
ALS BAUINGENIEURIN<br />
AN STÄDTISCHEN<br />
PROJEKTEN BETEILIGT<br />
ZU SEIN!“<br />
„SELBSTVERANTWORTLICH ZU<br />
STUDIEREN, FÜHLT SICH NOCH<br />
UNGEWOHNT AN, ABER ES<br />
MACHT DEFINITIV SPASS, VOR<br />
ALLEM IN DIESER UMGEBUNG.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Malte Bargfrede, 27<br />
aus Zeven, studiert im 5. Semester Triales Modell Betriebswirtschaft,<br />
Schwerpunkt Steuern an der FH Westküste.<br />
„Hallo, ich bin Malte und studiere das Triale Modell Betriebswirtschaft<br />
an der FH Westküste. Zuvor habe ich eine Ausbildung zum<br />
Steuerfachangestellten in einem kleinen Steuerbüro absolviert.<br />
Nach dem Studium strebe ich die Steuerberaterprüfung an und<br />
würde gern bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wie<br />
der KPMG, arbeiten. Der Vorteil meines Studiums an der FHW ist<br />
die Zeitersparnis. Eine duale Ausbildung und ein anschließendes<br />
BWL-Studium dauern normalerweise mindestens sechs Jahre. Im<br />
Trialen Modell habe ich eine auf zwei Jahre verkürzte Lehrzeit und<br />
ein auf zwei Jahre verkürztes BWL-Studium, da ich gleich ins dritte<br />
Semester einsteige. Am Ende erwerbe ich zwei Abschlüsse in nur<br />
vier Jahren! Dieses Modell ist zwar lernintensiv, doch der Aufwand<br />
lohnt sich! Absolventen des Trialen Modells genießen bei Arbeitgebern<br />
einen hervorragenden Ruf und haben exzellente berufliche<br />
Perspektiven. Damit man im Studium mitkommt, bietet die Fachhochschule<br />
Westküste eine intensive Studienbetreuung. Studierende,<br />
Professoren und Dozenten stehen in engem Kontakt zueinander.<br />
Diese beinahe familiäre Nähe ist für mich sehr motivierend.“<br />
Lisann Lettau, 24<br />
aus Diekhusen-Fahrstedt, studiert im 1. Semester Wirtschaftsrecht<br />
(LL.B.) an der FH Westküste.<br />
„Mein Abitur habe ich 2014 am RBZ Itzehoe gemacht, bin anschließend<br />
Mama geworden und habe im September <strong>2018</strong> einen<br />
Studienplatz für Wirtschaftsrecht an der FHW bekommen. Der<br />
Weg dorthin war nicht leicht. Lange war mir unklar, wie ich mich<br />
beruflich orientieren soll. Arbeit und Familie unter einen Hut zu<br />
bringen oder überhaupt eine gute Stelle als alleinerziehende Mutter<br />
zu bekommen, ist nicht so einfach. Und sich als schwangere<br />
Frau auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben, erschien aussichtslos.<br />
Auf meine Bewerbungen erhielt ich nur Absagen! Irgendwann<br />
habe ich mich im Rathaus über regionale Studienmöglichkeiten<br />
informiert und erfahren, dass für mich die Härtefallregelung gilt<br />
und ich an der FH Westküste Wirtschaftsrecht oder BWL in Teilzeit<br />
studieren könne. Für meinen zweijährigen Sohn Luka habe ich inzwischen<br />
einen Kita-Platz gefunden. Jetzt kann es losgehen! Meine<br />
Teilzeit-Studienwoche sieht folgendermaßen aus: An zwei bis drei<br />
Tagen studiere ich in Heide, besuche insgesamt drei Vorlesungen<br />
sowie Grundlagenkurse, muss aber am Ende des Semesters nur eine<br />
Prüfung absolvieren und eine Hausarbeit schreiben. Luka ist an<br />
den Studientagen ganztägig im Kindergarten. An den anderen Tagen<br />
lerne ich abends, wenn ich ihn ins Bett gebracht habe. Das<br />
klappt gerade richtig gut, zumal uns Lukas‘ Opa sehr unterstützt.<br />
Die ersten Wochen des Studiums liegen hinter mir. Die Themen<br />
sind sehr interessant, aber auch die familiäre Atmosphäre an der<br />
FH Westküste gefällt mir gut. Ich kann die Dozenten jederzeit ansprechen,<br />
und mir wird von allen Seiten Verständnis entgegengebracht.<br />
Mein berufliches Ziel ist es, irgendwann als Steuerberaterin<br />
zu arbeiten. Mit dem Studienplatz in Teilzeit habe ich jetzt eine<br />
gute Perspektive!“<br />
Kristin Jacobs, 21<br />
absolviert im 1. Semester das duale Studium Bauingenieurwesen<br />
bei der Stadt Elmshorn und an der „hochschule 21“ in Buxtehude.<br />
„Hallo, ich bin Kristin und komme aus der Nähe von Hademarschen.<br />
Schon während der Schulzeit war ich technikinteressiert und wählte<br />
das technische Profil. Für das duale Studium Bauingenieurwesen<br />
bei der Stadt Elmshorn habe ich mich entschieden, weil ich<br />
das Thema ‚Gebäudeoptimierung’ besonders spannend finde. Mich<br />
begeistert die Vorstellung, als Bauingenieurin an städtischen Projekten,<br />
wie beispielsweise ‚Krückau-Vormstegen’ in Elmshorn, beteiligt<br />
zu sein!<br />
Momentan befinde ich mich im Studienblock an der ‚hochschule<br />
21’ in Buxtehude, und die ersten Eindrücke sind sehr positiv.<br />
Buxtehude ist ein hübscher Ort mit einer Altstadt, wunderschön<br />
an der Este gelegen. Das Studium fing mit einer sehr interessanten<br />
Einführungswoche an, und ich bin schnell mit netten Leuten<br />
in Kontakt gekommen. Zum Glück sind die Seminargruppen klein,<br />
sodass man in einer persönlichen Atmosphäre studiert. Bis jetzt<br />
läuft alles gut.“<br />
Alexandra Lau, 21<br />
aus Brande-Hörnerkirchen, absolviert im 1. Semester das duale<br />
Studium Gebäudetechnik und -automation (B.Eng.) an der „hochschule<br />
21“.<br />
„Ich habe nach der Fachhochschulreife eine Ausbildung zur Industriekauffrau<br />
absolviert. Anschließend wollte ich studieren,<br />
möglichst in einem technischen Studienfach. Den kaufmännischen<br />
Bereich fand ich zwar interessant, eine dauerhafte Bürotätigkeit<br />
konnte ich mir allerdings nicht vorstellen. Mit dem Ingenieurstudium<br />
Gebäudetechnik und -automation betrete ich nun absolutes<br />
Neuland! Das ist in mehrerer Hinsicht spannend, denn die ‚hochschule<br />
21‘ bietet diesen Studiengang seit diesem Semester erstmalig<br />
an. Wir gehören zu den ersten Studierenden dieses Faches und<br />
leisten echte Pionierarbeit! Die ersten Wochen sind interessant<br />
verlaufen. Wir beschäftigen uns unter anderem mit den Grundlagen<br />
der Tragwerkslehre sowie Baukonstruktion und erhalten erste Einblicke<br />
in die Arbeit mit CAD-Programmen. Selbstverantwortlich zu<br />
studieren, fühlt sich noch ungewohnt an, aber es macht definitiv<br />
Spaß, vor allem in dieser Umgebung. Die Hochschule ist nicht nur<br />
gut ausgestattet, sondern es herrscht auch eine angenehme Atmosphäre<br />
– außerdem gefällt mir Buxtehude sehr gut. Die Altstadt<br />
liegt wunderschön an der Este; man kann gut einkaufen und shoppen,<br />
es gibt gute Restaurants und, für mich als leidenschaftliche<br />
Schwimmerin ideal, sowohl ein Freibad als auch ein Hallenbad.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Privat<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
78<br />
79
„WIR HABEN MIT<br />
JIM LACY EINEN<br />
ECHT LUSTIGEN<br />
PROFESSOR!“<br />
„MEIN TRAUM WÄRE ES,<br />
NACH DEM STUDIUM ALS<br />
NACHRICHTENSPRECHERIN<br />
„DA ICH SPÄTER ALS<br />
INGENIEURIN IN DER PLANUNG<br />
ARBEITEN MÖCHTE, EMPFINDE<br />
ICH DIE PRAXISNAHEN<br />
ÜBUNGEN ALS ERSTKLASSIGE<br />
VORBEREITUNG!“<br />
„EIN GROSSES<br />
PLUS SIND UNSERE<br />
AUSSERGEWÖHNLICHEN<br />
LEHRVERANSTALTUNGEN<br />
UND FORSCHUNGS-<br />
ODER SCHAUSPIELERIN ZU<br />
PROJEKTE!“<br />
ARBEITEN.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Nik Behrendt, 20<br />
aus Schleswig, studiert im 3. Semester Medieninformatik mit<br />
Schwerpunkt Film an der Hochschule Flensburg.<br />
„Moin, ich bin Nik, komme aus Schleswig und habe 2016 an der<br />
A. P. Møller-Skolen mein Abitur gemacht. Wie ich auf das Studium<br />
Medieninformatik gekommen bin, ist eine lustige Geschichte. Angefangen<br />
hat alles mit der Teilnahme am ‚99Fire-Films-Award’. Das<br />
ist ein Kurzfilm-Wettbewerb, der seit 2009 in Berlin stattfindet.<br />
Aufgabe ist es, innerhalb von 99 Stunden einen 99-sekündigen<br />
Kurzfilm zu einem vorgegebenen Thema zu produzieren. Mit meinem<br />
Beitrag habe ich es unter die Top 99 geschafft und wurde nach<br />
Berlin eingeladen. Einen Preis habe ich zwar nicht gewonnen, aber<br />
interessante Leute kennengelernt, unter anderem Antonia, die mir<br />
von ihrem Medieninformatikstudium in Flensburg vorschwärmte.<br />
Bedingt durch das große Interesse an Medien und Film sowie meinen<br />
Wohnort Schleswig und das Flensburger Studienangebot ergab<br />
sich dann die logische Schlussfolgerung, mich hier an der Hochschule<br />
um einen Studienplatz zu bewerben.<br />
Jetzt bin ich im dritten Semester und muss sagen: Das Studium<br />
gefällt mir ausgesprochen gut! Mein Lieblings-Fach ist ‚Filmdreh’.<br />
Wir lernen, Filme zu drehen, zu produzieren und haben mit Jim<br />
Lacy einen echt lustigen, humorvollen Professor! In den folgenden<br />
Semestern werde ich weitere interessante Kurse belegen, zum Beispiel<br />
Filmschnitt, Processing und Gamedesign.“<br />
Antonia Ross, 22<br />
aus Kiel, studiert im 5. Semester Medieninformatik an der Hochschule<br />
Flensburg.<br />
„Mein Interesse an Film und Medien entstand während der Schulzeit.<br />
An der Max-Planck-Schule in Kiel sollten wir einmal einen<br />
Film drehen. Das hat mir so einen großen Spaß gemacht, dass<br />
ich mich darüber informiert habe, welche Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten<br />
es in diesem Bereich gibt. Mein Vater gab mir<br />
schließlich den entscheidenden Tipp, mich an der Hochschule<br />
Flensburg zu bewerben.<br />
Das Studium finde ich super! Ich bin mir sicher, dass ich mich in<br />
keinem anderen Studium ähnlich wohl gefühlt hätte! Neben den<br />
Studieninhalten gefallen mir vor allem die Zusammenarbeit mit<br />
den Dozenten und der schöne, grüne Campus. Außerdem gibt es<br />
viele interessante Freizeit-Veranstaltungen, zum Beispiel das Campus-Kino<br />
oder auch Exkursionen. Mein Traum wäre es, nach dem<br />
Studium als Nachrichtensprecherin oder Schauspielerin zu arbeiten,<br />
also am liebsten vor der Kamera!“<br />
Sarah Röse, 24<br />
aus Glinde, 5. Semester im Bachelorstudiengang Energie- und<br />
Gebäudeingenieurwesen (B.Eng.) an der Technischen Hochschule<br />
Lübeck.<br />
„Hallo, ich heiße Sarah und studiere Energie- und Gebäudeingenieurwesen<br />
an der TH Lübeck. Mit der Wahl des Studiengangs habe<br />
ich Glück gehabt, denn zum Zeitpunkt meiner Bewerbung wurde<br />
dieser überhaupt zum ersten Mal in Lübeck angeboten. Ich gehöre<br />
zur ersten Kohorte und habe diese Entscheidung noch nicht einen<br />
Tag bereut. Besonders gut gefällt mir die Zusammenarbeit mit den<br />
Dozentinnen und Dozenten. Mit Herrn Jacob haben wir einen engagierten<br />
Professor, der uns gut unterstützt und immer ein offenes<br />
Ohr hat! Auch die Veranstaltungen sind interessant. Ein Highlight<br />
war der Besuch im Hansemuseum im Rahmen des Grundkurses ‚Bautechnik’.<br />
Unsere Aufgabe bestand darin, sich mit der Gebäudetechnik<br />
auseinanderzusetzen und die gewonnenen Erkenntnisse in ein<br />
Modell zu übertragen. Da ich später als Ingenieurin in der Planung<br />
arbeiten möchte, empfinde ich die praxisnahen Übungen als erstklassige<br />
Vorbereitung. Übrigens: Meine Befürchtung, ich sei die<br />
einzige Studentin unter lauter Männern, war unbegründet. Zurzeit<br />
sind wir fünf Frauen und sieben Männer!“<br />
Lasse Zapf, 22<br />
aus Lübeck, 5. Semester im Bachelorstudiengang Energie- und<br />
Gebäudeingenieurwesen (B.Eng.) an der Technischen Hochschule<br />
Lübeck.<br />
„Moin, ich bin Lasse, komme aus Lübeck und habe vor meinem<br />
Studium eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />
Heizungs- und Klimatechnik absolviert. Dieser Beruf hat mir Spaß<br />
gemacht, doch irgendwann wollte ich mehr über Energie und Gebäudetechnik<br />
wissen. Ich erwarb daraufhin an der Abendschule<br />
die Fachhochschulreife und schrieb mich hier an der Technischen<br />
Hochschule ein. Ich muss sagen: Alles passt sehr gut zusammen!<br />
Vorteilhaft finde ich die kleinen Arbeitsgruppen. Es herrscht durchweg<br />
eine persönliche Atmosphäre, und wir pflegen einen engen<br />
Kontakt zu den Dozentinnen und Dozenten. Ein großes Plus sind<br />
auch die außergewöhnlichen Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte.<br />
Demnächst startet unsere Teilnahme am ‚Solar Decathlon’.<br />
In diesem Wettbewerb vom US-Energieministerium geht es um die<br />
Entwicklung nachhaltiger Bauprojekte, die ihren Energiebedarf nur<br />
über selbstproduzierten Solarstrom beziehen. An diesem Projekt,<br />
das wir in Kooperation mit der Universität Rabat in Marokko umsetzen<br />
werden, möchte ich mich gern beteiligen!“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Laura Hasl<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Laura Hasl<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
80<br />
81
„IM VERGLEICH ZUR<br />
UNIVERSITÄT EMPFINDE ICH<br />
DIE ATMOSPHÄRE IN DEN<br />
KLEINEREN STUDIENGRUPPEN<br />
ALS DEUTLICH ANGENEHMER,<br />
INTENSIVER UND AUCH<br />
PERSÖNLICHER.“<br />
„WIR ERLEBEN IN ÜBUNGEN<br />
EINEN PERMANENTEN<br />
PRAXISBEZUG.“<br />
STUDENTEN-PORTRAITS<br />
82<br />
Jan-Malte Hannebeck, 20<br />
aus Kiel-Elmschenhagen, studiert im 1. Semester Bauingenieurwesen<br />
(B.Eng.) an der FH Kiel.<br />
„Moin, ich bin Jan-Malte. Für das Studium Bauingenieurwesen an<br />
der Fachhochschule Kiel habe ich mich entschieden, nachdem mir<br />
einige Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der Christian-Albrechts-Universität<br />
nicht genügend ‚handfestes’ beziehungsweise<br />
technisches Wissen vermittelt haben. Die betriebs- und volkswirtschaftliche<br />
Ausrichtung war mir zu einseitig. Im bautechnischen<br />
FH-Studium fühle ich mich besser aufgehoben. Wir sind mit insgesamt<br />
60 Studierenden gestartet. Die Vorlesungen erleben wir<br />
gemeinsam, in den Seminaren sind wir in drei Gruppen aufgeteilt.<br />
Jeder Kurs hat maximal 20 Teilnehmer. Im Vergleich zur Universität<br />
empfinde ich die Atmosphäre in den kleineren Studiengruppen als<br />
deutlich angenehmer, intensiver und auch persönlicher. Inhaltlich<br />
beschäftigen wir uns im ersten Semester mit den Grundlagen, zum<br />
Beispiel mit Mathematik und Baustatik. Das sind lernintensive Fächer,<br />
aber dazwischen sorgen auch praktische Übungen für Auflockerung.<br />
Was mich besonders interessiert? Spannend finde ich<br />
aktuell unseren CAD-Kurs, in dem wir uns mit virtueller Bauplanung<br />
beschäftigen sowie das Thema ‚Building Information Modeling’.“<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
Torge Dubau, 22<br />
aus Kronshagen, absolviert im 1. Semester das duale Studium<br />
Bauingenieurwesen (B.Eng.) an der FH Kiel sowie beim Kooperationspartner<br />
GMSH.<br />
„Nach dem Abitur am Gymnasium Kronshagen habe ich ein Informatikstudium<br />
an der Christian-Albrechts-Universität begonnen,<br />
doch das konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Es erschien mir<br />
zu theoretisch und anwendungsfern. Außerdem kam mir der Austausch<br />
mit Studierenden und Dozenten zu kurz. Im dualen Studium<br />
Bauingenieurwesen an der FH Kiel erlebe ich das Gegenteil. Zwar<br />
beschäftigen wir uns auch mit theoretischen Grundlagen, doch<br />
parallel erleben wir in Übungen einen permanenten Praxisbezug.<br />
Beispielsweise erfahren wir in der Vorlesung Baustofftechnologie<br />
etwas über Betonrezepturen. Begleitend dazu ist im zweiten Semester<br />
eine Exkursion in ein Betonwerk geplant. Außerdem sind<br />
Bauprojekte Paradebeispiele für Teamarbeit. Mich reizt dieser ständige<br />
Austausch mit anderen Menschen. Deshalb freue ich mich<br />
auch schon auf den ersten Praxisblock bei der GMSH: auf den Besuch<br />
der unterschiedlichen Abteilungen und die Zusammenarbeit<br />
mit den Ingenieuren, Architekten und anderen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern.“<br />
Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />
# wirverstehenunserhandwerk<br />
<strong>ME2BE</strong>.DE
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Der deutsche Germanist<br />
und Philosoph Carl Peter<br />
Fröhling hat einmal gesagt:<br />
„Zeige mir, wie du wohnst,<br />
und ich sage dir, worauf<br />
du Wert legst.“<br />
In unserer neuen Strecke<br />
besuchen wir verschiedene<br />
WGs und zeigen, wie<br />
norddeutsche Studenten<br />
wohnen und leben.<br />
Diesmal: Zwei Männer-WGs.<br />
FOTOS<br />
Eric Genzken,<br />
Jan-Michael Böckmann<br />
TEXT<br />
Jana Limbers,<br />
Lina Kerzmann<br />
84<br />
85
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Simons Wohnstil: Kunstvoll persönlich.<br />
SIMON HÖLSCHER, SOZIALE ARBEIT AN DER FH KIEL.<br />
Die Altbau-WG liegt im Kieler Stadtteil Gaarden. Deshalb auch das große Schild mit der Aufschrift „Garten“,<br />
das aus dem Haus von Simons Großeltern stammt. Simons Einrichtung ist persönlich, kleine Kunstwerke<br />
hängen an den Wänden, sein Hochbett hat er selbst gebaut, den Couchtisch ebenso. Den altbautypischen<br />
Deckenstuck hat Simon mit einem filigranen Kronleuchter kombiniert. Mit dem Dielenboden und dem Holztisch<br />
ergibt sich so ein Stilbruch: oben elegant, unten rustikal.<br />
86<br />
87
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Darios Wohnstil: Hell und gemütlich.<br />
DARIO KRÄMER, MASCHINENBAU AN DER FH KIEL.<br />
Darios Einrichtung ist hell und gemütlich. Die hohen Decken und der Balkonzugang lassen viel Licht ins<br />
Zimmer. Apropos Balkon, hier hat Dario genug Platz, um sein Surfbrett zu verstauen. Was besonders ins<br />
Auge fällt, sind die alten Kinosessel. Dario hat sie aus einem alten Hamburger Kino. Das große Bild an<br />
seiner Wand hat er geschenkt bekommen, es war einmal eine Requisite in einem Film. Wie die Einzelstücke<br />
verraten, gilt Darios Leidenschaft neben dem Surfen guten Filmen.<br />
88<br />
89
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Chenyes Wohnstil: Zusammengewürfelt.<br />
CHENYE LIU, MANAGEMENT UND LOGISTIK AN DER KLU IN HAMBURG.<br />
Chenye ist in China geboren, in Namibia aufgewachsen und hat in Kapstadt Deutsche Sprache und Literatur<br />
studiert. Zusammen mit zwei Kommilitonen lebt er seit einigen Jahren in Hamburg. Seine Einrichtung<br />
spiegelt die verschiedenen Einflüsse auf sein Leben wider - dabei legt er besonderen Wert auf Funktionalität<br />
und ein minimalistisches Design. In der WG wird neben Deutsch hauptsächlich Englisch gesprochen,<br />
und auch in der Küche geht es international zu.<br />
90<br />
91
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
Ob zum Teetrinken,<br />
Essen oder<br />
Quatschen, in der<br />
Küche kommen alle<br />
gern zusammen.<br />
Was außerdem für<br />
das gemeinsame<br />
Kochen in der<br />
WG spricht: Es<br />
geht deutlich<br />
schneller! Heute<br />
gibt es Pasta,<br />
morgen vielleicht<br />
einen Auflauf oder<br />
Pizza - Hauptsache<br />
selbstgemacht!<br />
International am Herd<br />
Woran denkst du als Erstes, wenn du Männer-<br />
WG hörst? An Tiefkühlpizza und Chips? In der<br />
WG von Chenye, Mark und Sebastian sieht das<br />
Ganze etwas anders aus, denn hier wird am<br />
liebsten gemeinsam und frisch gekocht! Gern<br />
international, denn Chenye bringt Rezepte aus<br />
China, Namibia und Kapstadt mit in die Hamburger<br />
WG-Küche.<br />
Absoluter Standard und etwas worauf sich alle<br />
immer einigen können: Nudeln mit Tomatensoße!<br />
Ihr Rezept für Pasta mit Gemüse-Tomatensoße<br />
verraten die Drei auf Seite 94.<br />
Hunger ist zwar der beste Koch, aber eine Portion<br />
Spaß darf natürlich auch nicht fehlen.<br />
92<br />
93
Das Rezept einer<br />
TIPPS UND<br />
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />
COMPANIES PORTRAITS<br />
Männer-WG<br />
Pasta mit<br />
Gemüse-<br />
Tomatensoße<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
• 500 g Spaghetti<br />
• 2 Möhren<br />
• 2 Zucchini<br />
• 1 rote und 1 gelbe Paprikaschote<br />
• 2 Knoblauchzehen<br />
• 1 Zwiebel<br />
• Öl<br />
• 2 Dosen á 400 ml stückige Tomaten<br />
• 1/4 l Gemüsebrühe<br />
• 2 EL Tomatenmark<br />
• 1 EL Balsamico-Essig<br />
• 1/2 TL Zucker<br />
• Salz<br />
• Pfeffer<br />
• 1 Prise Zimt<br />
• getrockneter Oregano<br />
• optional: 20 g geriebener Parmesankäse,<br />
frische Kräuter (Basilikum, Thymian, Oregano)<br />
Dauer: ca. 30 Minuten, Schwierigkeitsgrad: simpel<br />
ZUBEREITUNG:<br />
Zucchini, Paprika und Möhren putzen, waschen und in kleine Würfel schneiden.<br />
Knoblauch und Zwiebel schälen und fein würfeln. Öl in einer Pfanne erhitzen.<br />
Gemüse, Knoblauch und Zwiebel darin anbraten.<br />
Stückige Tomaten aus der Dose, Tomatenmark und Brühe zugeben. Aufkochen und<br />
5 – 10 Minuten leicht köcheln lassen. Nudeln in kochendem Salzwasser nach<br />
Packungsanweisung zubereiten. Gemüse-Tomatensoße mit Salz, Pfeffer und<br />
Oregano abschmecken.<br />
Nudeln abgießen und abtropfen lassen. Spaghetti mit der Soße auf Tellern anrichten.<br />
Optional Parmesan drüberstreuen und mit frischen Kräutern garnieren.<br />
Text Lina Kerzmann<br />
Illustration Sarah Matuszewski<br />
TRENDS<br />
Replika<br />
Anbieter: Luka Inc.<br />
Größe: 120.2 MB<br />
Kostenlos<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Selbstgespräche 2.0<br />
Replika ist eine App, die durch den Input des<br />
Besitzers einen menschlichen Gesprächspartner<br />
simulieren möchte. Durch tägliche Chatverläufe<br />
lernt die App dazu und baut quasi<br />
eine Kopie der eigenen Persönlichkeit auf. Zur<br />
Selbstreflektion kann Replika durchaus anregen;<br />
vor dem Hintergrund der neuen Datenschutzverordnung<br />
ist die App sicherlich auch<br />
kritisch zu sehen und nicht nur als eine spielerische<br />
Fürsorge-App.<br />
Waze<br />
Anbieter: Waze Inc.<br />
Größe: 167 MB<br />
Kostenlos<br />
Für unterwegs<br />
Text Mirja Wilde<br />
Mobilität<br />
Mit Waze kommst du auf bestem Wege nicht nur<br />
an dein Ziel, du kannst dabei auch noch Geld<br />
sparen. Als Verkehrs- und Navigations-App<br />
arbeitet Waze in Echtzeit mit dem Input ihrer<br />
Community. Es werden Infos wie Baustellen,<br />
Blitzer, Polizeikontrollen, Unfälle und günstigste<br />
Tankstellen geteilt. Bei gemeinsamen<br />
Zielen kann man sich miteinander verbinden<br />
und so Ankunftszeit und Treffpunkte perfekt<br />
aufeinander abstimmen. Mit Waze bist du also<br />
immer auf dem richtigen Weg.<br />
Text Mirja Wilde<br />
APP<br />
Aqualert<br />
Anbieter: Esteban Pintos<br />
Größe: 37,2 MB<br />
Kostenlos<br />
Gegen den Durst<br />
Gesundheit<br />
Wasser ist lebensnotwendig! Doch die meisten<br />
Menschen vergessen regelmäßig und<br />
ausreichend zu trinken. Aqualert hilft bei der<br />
Kontrolle deines täglichen Wasserbedarfs,<br />
indem ihn die App nach Eingabe der wichtigsten<br />
Daten wie Größe, Gewicht, Aktivität<br />
etc. exakt berechnet. Durch Push-Nachrichten<br />
wird der Nutzer immer wieder an das Trinken<br />
erinnert, und per Klick kann er die getrunkene<br />
Wassermenge dokumentieren. Diese App<br />
bietet außerdem die Möglichkeit, individuelle<br />
Faktoren wie Schwangerschaft oder Stillzeit<br />
anzugeben, so dass die App den individuellen<br />
Wasserbedarf ermittelt.<br />
Text Mirja Wilde<br />
Foto ©2014 OverSeaSolutions<br />
CodeCheck<br />
Anbieter: Codecheck<br />
Größe: 71,4 MB<br />
Kostenlos<br />
Grüner Shoppen<br />
Neo-Ökologie<br />
CodeCheck hilft dabei, deine Einkäufe genau<br />
unter die Lupe zu nehmen. Einfach den Barcode/<br />
EAN-Nummer der Produkte einscannen,<br />
und im Nu werden alle Inhaltsstoffe aufgelistet.<br />
Bedenkliche Bestandteile wie Mikroplastik,<br />
Parabene, Palmöl etc. werden gesondert<br />
angezeigt. So ist auf einen Blick sofort zu<br />
erkennen, ob das Produkt vegan, vegetarisch,<br />
laktose- oder glutenfrei ist. Bei all den<br />
Abkürzungen und unverständlichen Namen<br />
der Inhaltsstoffe eine gute Hilfe, um umweltbewusster<br />
einzukaufen.<br />
Text Mirja Wilde<br />
Foto Codecheck<br />
94<br />
95
<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />
HELIX –<br />
Marc Elsberg (Thriller)<br />
Blanvalet Verlag,<br />
München 2016<br />
ISBN: 9783764505646<br />
Gebunden, 648 Seiten,<br />
22,99 €<br />
Sci-Fi<br />
Für Fans von<br />
BLACKOUT und ZERO<br />
München. Der US-Außenminister stirbt. Während<br />
der Obduktion wird auf seinem Herzen ein<br />
seltsames Zeichen entdeckt. Die Mitarbeiter<br />
eines internationalen Chemiekonzerns stoßen<br />
auf Lebewesen, die so nicht existieren dürften.<br />
Ein inoffizielles Forschungsprogramm manipuliert<br />
die genetischen Anlagen von Kindern.<br />
Als eines der hundert „perfekten“ Kinder verschwindet,<br />
gerät alles außer Kontrolle.<br />
Text Teresa Meyer<br />
Foto Blanvalet Verlag<br />
Cover ©www.buerosued.de<br />
Planet Magnon –<br />
Leif Randt (Roman)<br />
Kiepenheuer und Witsch<br />
Verlag, Köln 2015<br />
ISBN 9783462047202<br />
Gebunden,<br />
304 Seiten, 19,99 €<br />
Liebeskummer<br />
in Zeiten von<br />
Selbstoptimierung<br />
Sci-Fi<br />
Zwei Monde, sechs Planeten, regiert von<br />
einem Computersystem. So sieht das Sonnensystem<br />
in Leif Randts utopischem Roman<br />
‚Planet Magnon‘ aus. Befreit von Krieg, Krankheit<br />
und Armut leben die Menschen in verschiedenen<br />
Kollektiven, die friedlich um den<br />
besten Lebensstil konkurrieren. Besonders<br />
das Kollektiv der Dolphins, das sich aller starken<br />
Gefühle entledigt hat, ist populär. Bis das<br />
Kollektiv Hank auftritt und sich den gebrochenen<br />
Herzen verschreibt. Und dabei auch<br />
vor Terror nicht zurückschreckt.<br />
Text Lina Kerzmann<br />
Foto Verlag Kiepenheuer & Witsch<br />
Cover Rothfos & Gabler<br />
BUCH<br />
Nicht nur für<br />
Youtuber<br />
Serverland –<br />
Josefine Rieks (Roman)<br />
Carl Hanser Verlag,<br />
München <strong>2018</strong><br />
ISBN 9783446258983<br />
Gebunden, 176 Seiten,<br />
18,00 €<br />
Digitalisierung<br />
Das Internet wurde schon vor Jahrzehnten<br />
abgeschaltet, die ehemals technologische<br />
Infrastruktur liegt brach. Die beiden Nerds<br />
Reiner, der alte Computerspiele sammelt, und<br />
Meyer, der ein Auto hat, machen sich auf, um<br />
in die alten Serverhallen von Google einzubrechen.<br />
Sie wollen nichts weniger als das<br />
Internet wiederfinden.<br />
Text Lina Kerzmann<br />
Foto Carl Hanser Verlag<br />
Cover © Peter-Andreas Hassiepen<br />
Ich bin viele –<br />
Dennis E. Taylor (Roman)<br />
Aus dem Amerikanischen<br />
von Urban Hofstetter<br />
Wilhelm Heyne Verlag,<br />
München <strong>2018</strong><br />
ISBN: 9783453319202,<br />
Broschur, 464 Seiten,<br />
14,99 €<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Künstliche<br />
Intelligenz<br />
Bob kann es nicht fassen. Eben hat er noch<br />
seine Software-Firma verkauft und einen<br />
Vertrag über das Einfrieren seines Körpers<br />
nach seinem Tod unterschrieben, da ist es<br />
auch schon vorbei. Er wird beim Überqueren<br />
der Straße überfahren. Hundert Jahre später<br />
wacht Bob wieder auf, allerdings nicht als<br />
Mensch, sondern als Künstliche Intelligenz,<br />
die noch dazu Staatseigentum ist. Sein erster<br />
Auftrag: Er soll neue bewohnbare Planeten<br />
finden. Versagt er, wird er abgeschaltet.<br />
Text randomhouse<br />
Foto Wilhelm Heyne Verlag<br />
Cover das Illustrat<br />
Miakro –<br />
Georg Klein (Roman)<br />
Rowohlt Verlag,<br />
Reinbek <strong>2018</strong><br />
ISBN 9783498034108<br />
Gebunden, 336 Seiten,<br />
24,00 €<br />
(als E-Book 19,99 €)<br />
New Work<br />
Büroarbeit<br />
Die Grenzen von Büro und Leben sind in Georg<br />
Kleins Roman ‚Miakro‘ aufgehoben.<br />
Nettler ist Leiter des „Mittleren Büros“. Sein<br />
Tag besteht aus der merkwürdigen Arbeit,<br />
traumartige Sequenzen durch Glas zu betrachten,<br />
sowie aus Essenspausen im Nährflur, in<br />
dem Speisen aus einer Wand wachsen. Die<br />
Nächte verbringen er und seine Kollegen in<br />
Ruhenetzen im Büro. Bis Nettler irgendwann<br />
in seiner Koje keinen Schlaf mehr findet und<br />
beginnt, seine Existenz zu hinterfragen.<br />
Gemeinsam mit drei Kollegen wagt er eine<br />
Exkursion nach draußen in die „wilde Welt“.<br />
Text Lina Kerzmann<br />
Foto Rowohlt Verlag<br />
Gegen das<br />
Piepen im Ohr<br />
Gesundheit<br />
Musik hören macht Spaß, aber sie kann noch<br />
viel mehr! Seit einiger Zeit wird in der Tinnitus-Behandlung<br />
eine neue Therapieform eingesetzt.<br />
Bei der Tinnitracks Neuro-Therapie<br />
werden individuelle Problemtöne ermittelt und<br />
daraufhin Musikstücke so gefiltert, dass sich<br />
die Überaktivität im Hörzentrum des Gehirns<br />
„‚beruhigt‘.<br />
Studien bestätigten die Wirkung dieser Therapieform,<br />
und die Tinnitracks Neuro-Therapie ist<br />
in das Versorgungsangebot zahlreicher Krankenkassen<br />
aufgenommen worden.<br />
Mehr zum Thema auf www.tinnitracks.com<br />
Text Jana Limbers<br />
Foto Sonormed GmbH<br />
New Work<br />
Digitales Teamwork<br />
Die Firma HITRECORD wurde im Jahr 2012 von<br />
Joseph Gordon-Levitt (bekannt aus Christopher<br />
Nolans Batman-Reihe, 500 Days of Summer<br />
u.v.a.) ins Leben gerufen. Durch einzigartiges<br />
digitales Teamwork entstehen Texte, Musik,<br />
Filme, Bücher und andere Produkte, an denen<br />
viele Personen aus aller Welt gemeinsam arbeiten.<br />
Bei mehr als 660.000 Mitgliedern finden<br />
sich für jedes Projekt Gleichgesinnte und jedes<br />
Projekt ist einzigartig. Eine faszinierende Idee<br />
für eine moderne digitale Arbeitsweise.<br />
Mehr zum Thema auf www.hitrecord.org<br />
Text Jana Limbers<br />
MUSIK<br />
Für eine grünere<br />
Musikindustrie<br />
Wie nachhaltig ist eigentlich die Musikindustrie?<br />
Diese Frage stellt sich die Green Music<br />
Initiative. Ihr Ziel: eine klimaverträgliche<br />
Musik- und Entertainmentbranche. Ihre Strategie:<br />
Lieber sagen, wie’s richtig geht, statt<br />
Verbote auszusprechen. Auf vielen Festivals<br />
gibt es bereits Aktionen, die Recycling fördern<br />
und Festivalbesucher für das Thema Nachhaltigkeit<br />
sensibilisieren sollen. Die Green Music<br />
Initiative dient als Plattform für all diese Möglichkeiten,<br />
die Musikindustrie nachhaltiger zu<br />
machen.<br />
Mehr zum Thema auf<br />
www.greenmusicinitiative.de<br />
Nachhaltigkeit<br />
Text Jana Limbers<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Elektronische<br />
Musik mal anders<br />
AIVA ist nicht die erste künstliche Intelligenz,<br />
die Musik schreibt, aber sie ist die erste, deren<br />
Musik seit dem Jahr 2016 unter Copyright<br />
steht. Sie wurde mit über 30.000 Partituren<br />
gefüttert, hat aber auch gelernt, wie sich verschiedene<br />
Musikstile unterscheiden und wie<br />
Musik Emotionen beeinflusst. AIVA kann sogar<br />
für verschiedene Anlässe die passenden Stücke<br />
schreiben.<br />
AIVAs Musik findest du auf Soundcloud, Spotify,<br />
Youtube und Apple Music – suche einfach<br />
nach AIVA.<br />
Text Jana Limbers<br />
Foto Aiva Technologies<br />
96<br />
97
HERBST/WINTER <strong>2018</strong><br />
No.2<br />
Zeit für Utopien<br />
AU <strong>2018</strong> | R: Kurt Langbein | Dokumentation<br />
Erhältlich als Stream (vimeo)<br />
Zusammen die<br />
Zerstörung<br />
aufhalten!<br />
Neo-Ökologie<br />
Als sich Alexandro freiwillig für eine Traumstudie<br />
meldet, ahnt er nicht, dass die Wissenschaftlerin<br />
Dr. March auf dem Gebiet der<br />
künstlichen Intelligenz forscht und ein Programm<br />
namens Elsa entwickelt. Alexandro<br />
wird ungewollt zum Versuchskaninchen.<br />
Sein Unterbewusstsein wird digitalisiert und<br />
assimiliert, bis Elsa schließlich menschliche<br />
Form annimmt. Eine poetische Reise in die<br />
Zukunft.<br />
Text Langbein&Partner Media GmbH & Co KG<br />
Foto C. Roth, © Langbein & Partner Media<br />
Digitale Nomaden –<br />
Deutschland zieht aus<br />
D 2014 | R: Tim Jonischkat |<br />
Dokumentation | Erhältlich als Stream<br />
(deutschland-zieht-aus.de)<br />
New Work<br />
Hinter den Kulissen<br />
der Bloggerkultur<br />
Digitale Nomaden sind ortsunabhängig,<br />
lebende Freigeister, die ihre Arbeit an jedem<br />
Ort der Welt ausüben können. Der Film erzählt<br />
die mitreißenden Geschichten von fünf etablierten<br />
digitalen Nomaden in Deutschland,<br />
begleitet von Thorsten Kolsch (34), der herausfinden<br />
möchte, ob dieses Lebensmodell<br />
auch für ihn das richtige ist. Was muss man<br />
eigentlich alles beachten, wenn man digitaler<br />
Nomade werden möchte?<br />
Text & Foto Thorsten Kolsch & Tim Jonischkat<br />
FILM<br />
Fremdkörper<br />
F 2017 | R: Jérôme Blanquet |<br />
Kurzfilm: Science Fiction, 360-Grad-Film<br />
Erhältlich als Stream (ARTE 360°)<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Ab hier übernimmt<br />
Elsa – spannende<br />
360°-Dystopie<br />
Als sich Alexandro freiwillig für eine Traumstudie<br />
meldet, ahnt er nicht, dass die Wissenschaftlerin<br />
Dr. March auf dem Gebiet der<br />
künstlichen Intelligenz forscht und ein Programm<br />
namens Elsa entwickelt. Alexandro<br />
wird ungewollt zum Versuchskaninchen. Sein<br />
Unterbewusstsein wird digitalisiert und assimiliert,<br />
bis Elsa schließlich menschliche Form<br />
annimmt. Eine poetische Reise in die Zukunft.<br />
Text ARTE<br />
Foto © Théo Pinganaud & Alberto Bocos-Gil<br />
Was essen wir morgen?<br />
F, CDN 2017 | R: Jean Baptiste Erreca,<br />
Guilhem Rondot | Dokumentation<br />
Erhältlich auf DVD<br />
Neo-Ökologie<br />
Hat uns die Massentierhaltung<br />
satt?<br />
Die Zukunft des Essens beginnt jetzt. Im<br />
Jahr 2050 leben 10 Milliarden Menschen auf<br />
der Erde. Für die Ernährung von morgen sind<br />
bereits heute neue Wege in Sicht. Neben Obst,<br />
Gemüse, Getreide und Fleisch gibt es gezüchtete<br />
Lebensmittel aus dem Labor, Pillen oder<br />
Algenfarmen unter Wasser. Wie sieht unser<br />
Essen von morgen aus? Wird es neuentdeckte<br />
Lebensmittel, genveränderte Tierarten oder<br />
eine ökologische Landwirtschaft geben?<br />
Text & Foto Sony Pictures Home Entertainment<br />
GATTACA<br />
USA 1997 | R: Andrew Niccol |<br />
Genre: Science Fiction, Thriller<br />
Erhältlich auf BluRay, DVD, Stream<br />
Gesundheit<br />
Packende Story<br />
– bald Realität?<br />
Ein Gentest entscheidet gleich nach der Geburt<br />
über das Schicksal der Kinder. Futuristische<br />
Biochemie macht es möglich, dass fast alle<br />
Eltern sportliche, hochintelligente Superbabys<br />
zur Welt bringen. Wegen seiner körperlichen<br />
Schwächen wird Vincent nie zur Elite gehören.<br />
Doch er träumt davon, als Gattaca-Pilot die<br />
Galaxis zu erforschen. Vincents Freund Jerome<br />
hat beste Gene, ein Unfall hat ihn allerdings<br />
an den Rollstuhl gefesselt. Beide tauschen ihre<br />
Identität. Ein riskanter Plan, denn die strengen<br />
Sicherheitskontrollen des perfekt organisierten<br />
Polizeistaates sind kaum zu umgehen.<br />
Text & Foto Sony Pictures Home Entertainment<br />
Thomas Jensen (52), Miterfinder des Wacken Open Air, über<br />
frühe Versuche in einer Punk-Band und eine überraschende<br />
Erfolgsstory<br />
Interview mit Marie Delaperrière, Gründerin des Kieler Zero-Waste-<br />
Ladens „Unverpackt“.<br />
Interview mit Till Dietsche,<br />
Leiter des Internationalen Meeresfilmfestivals<br />
CINEMARE Kiel<br />
als<br />
Meer<br />
Von der auf den<br />
Der Weg des<br />
Kult-Regisseurs<br />
Lars Jessen.<br />
Wo<br />
&<br />
Vom Hobby zum Beruf – Interview<br />
mit dem Kieler Windsurfer Leon<br />
Jamaer<br />
sind<br />
98
Rubrik<br />
100 THE NØRD TIMES<br />
THE NØRD TIMES<br />
101<br />
Rubrik<br />
ben und möglichst von den Festivaleinnahmen<br />
leben können, mehr nicht. Nach einigen<br />
Jahren haben wir dann erkannt: Wacken<br />
ist DAS Heavy-Metal-Festival im Norden – es<br />
war ja auch das einzige. Wir hatten den Anspruch:<br />
Den Fans sollte es unbedingt gefallen.<br />
Natürlich sollten Bands spielen, die wir<br />
selbst mochten. Holger hat allerdings andere<br />
Musik-Vorlieben als ich; das führt bis heute<br />
immer wieder zu Diskussionen (lacht).<br />
Thomas Jensen (52), Miterfinder des<br />
Wacken Open Air, über frühe Versuche<br />
in einer Punk-Band und eine überraschende<br />
Erfolgsstory<br />
Das W:O:A: geht 2019 zum 30. Mal über<br />
die Mega-Bühne in Wacken. Wie wurdest<br />
Du selbst von harter Rockmusik infiziert?<br />
Als ich zehn war, habe ich Teeniebands wie<br />
die Bay City Rollers gehört, bin dann aber<br />
recht schnell beim härteren Sound von AC/<br />
DC gelandet. Als ich zur Grund- und Hauptschule<br />
in Wacken ging, bekam meine Schultasche<br />
früh den Schriftzug von Judas Priest.<br />
Die Scorpions fand ich gut, dann kamen<br />
die Jungs von Saxon. Ich muss ungefähr<br />
14 gewesen sein, als Motörhead das große<br />
Ding war. Dann bin ich eine Zeitlang vom<br />
Metal-Pfad der Tugend abgewichen und habe<br />
viel Punk aus England gehört. Wir haben uns<br />
damals wie die Ramones angezogen: Lederjacke,<br />
zerrissene Jeans, hochgestylte Haare,<br />
Hundehalsband, Nietengürtel.<br />
Wie kam es, dass Du selbst zum E-Bass gegriffen<br />
hast?<br />
Das Punk-Motto war ja: drei Akkorde – läuft.<br />
Du wolltest irgendwann selbst aktiv werden.<br />
Das war ja gerade das Ding, du konntest<br />
schnell zusammen spielen, ohne groß<br />
üben zu müssen. Mit 500 Mark Konfirmationsgeld<br />
bin ich mit den Jungs der ersten<br />
Band in einen Musikladen gefahren. Dafür<br />
bekam ich einen Rickenbacker-Bass als Kopie<br />
in Sunburst-Lackierung – so einen, den<br />
auch Lemmy von Motörhead spielte. Nur der<br />
Schlagzeuger hatte Pech: Er bekam für seine<br />
500 Mark gerade mal das Snare Drum und<br />
ein Hihat-Becken (lacht). Damals hatten wir<br />
schon die ersten Auftritte. Später bin ich bei<br />
der Rock- und Coverband Skyline eingestiegen,<br />
die brauchten einen Bassisten.<br />
Wo hast Du damals gearbeitet?<br />
Ich habe Groß- und Außenhandelskaufmann<br />
gelernt. Als Helfer bei Konzerten und beim<br />
Kellnern in der Gaststätte „Zur Post“ in Wacken<br />
hatte ich immer mal wieder mit Veranstaltungen<br />
zu tun. Dabei eignete ich mir<br />
viel technisches Wissen an. Wir organisierten<br />
dann mit Freunden erste Partys in Sälen<br />
von Gaststätten hier im Umkreis – das gab<br />
es vorher nicht. Dabei haben wir alles gemacht<br />
– nicht nur Musik, sondern auch Catering,<br />
Getränkeverkauf und Werbung, wie<br />
später beim Wacken Open Air, nur im Kleinen.<br />
Nach einem Fußballspiel haben Holger<br />
Hübner und ich beim Bier rumgesponnen:<br />
Wie wäre es, in der Kiesgrube hier bei uns<br />
ein Open Air auf die Beine zu stellen. Dort<br />
trafen sich bereits Motorradfahrer. 1989 war<br />
das, und ein Jahr später ging’s los.<br />
Beim ersten Open Air kamen gerade mal<br />
800 Zuschauer. Heute sind es 85.000.<br />
Kannst Du diese Erfolgsstory eigentlich<br />
selbst fassen?<br />
Diesen Erfolg haben wir uns nie träumen<br />
lassen. Das wollten wir am Anfang auch gar<br />
nicht. Wir wollten eigentlich nur Spaß ha-<br />
Kannst Du eigentlich noch entspannen bei<br />
dem großen Erwartungsdruck der Fans?<br />
Mindestens eineinhalb Jahre brauchen wir<br />
zur Vorbereitung für ein Open Air. Wir haben<br />
immer neue Ideen, aber nicht alles lässt<br />
sich allerdings verwirklichen. Das Festival<br />
steht schon im Vordergrund. Aber seit sieben<br />
Jahren bin ich Familienvater, und wenn<br />
ich nach Hause komme, zu meiner Frau und<br />
den Kindern (5 und 7 Jahre alt), dann ist<br />
das schon ein Stück Entspannung. Für die<br />
Kids hat das Festival natürlich nicht den<br />
Stellenwert, ihnen sind andere Sachen wichtig.<br />
Ich gehe mit meiner Frau gerne laufen,<br />
treibe ein bisschen Sport. Zuhause höre ich<br />
übrigens auch mal ganz etwas anderes: zum<br />
Beispiel Country-Musik, Johnny Cash.<br />
Was sagst Du den Fans, die für 2019 schon<br />
wieder mal keine Karte ergattern konnten?<br />
Das war nicht immer so, dass die Karten<br />
so schnell weggehen. Wir mussten ja auch<br />
schlechte Jahre verkraften. Aber in diesem<br />
Jahr gab es ein so schönes Sommerwetter,<br />
da griffen die Fans viel schneller zu: In fünf<br />
Tagen waren alle Karten ausverkauft. Besser<br />
geht es nicht! Das gibt uns Planungssicherheit<br />
für das 30. W:O:A: 2019. Falls Fans<br />
wieder leer ausgehen sollten, wäre das natürlich<br />
schade.<br />
„Wir hatten den<br />
Anspruch: Den<br />
Fans sollte es<br />
unbedingt gefallen,<br />
das muss richtig<br />
geil werden.“<br />
Könnt Ihr das W:O:A: nicht einfach erweitern,<br />
damit alle das Wacken-Erlebnis genießen<br />
können?<br />
Das könnte man diskutieren. Ein Festival mit<br />
100.000 Zuschauern zu planen, hätte aber<br />
sehr weitreichende Konsequenzen. Wir haben<br />
außerdem erlebt, wie andere Festivals,<br />
die immer größer wurden, daran gescheitert<br />
sind. Schließlich wollen wir ja dieses typische<br />
Wacken-Feeling erhalten. Und so wie es<br />
ist, lieben die Fans es nun mal.<br />
Text Joachim Welding<br />
Fotos Sebastian Weimar,<br />
ICS Festival Service GmbH
Rubrik<br />
102 THE NØRD TIMES<br />
THE NØRD TIMES<br />
103<br />
Rubrik<br />
Von der auf den<br />
„Ich bin auf<br />
diese Wurzeln<br />
sehr stolz.“<br />
Der Weg des Kult-Regisseurs<br />
Lars Jessen.<br />
Der Film „Dorfpunks“ gehört zu seinen<br />
bekanntesten Kinoerfolgen,<br />
aber auch bei Kultserien wie dem<br />
„Tatort“ aus Münster oder „Großstadtrevier“<br />
stand Lars Jessen hinter der Kamera. Seine<br />
ersten Regie-Erfahrungen sammelte er bereits<br />
als Schüler an der Meldorfer Gelehrtenschule.<br />
Dort gründete er mit anderen eine Video-AG.<br />
Es sollte ein wegweisender Schritt sein…<br />
Dass er auch Sinn für Komik hat, beweist<br />
Jessen aktuell mit der Comedy-Serie „Jennifer<br />
– Sehnsucht nach was Besseres“. Zum<br />
Start der TV-Serie gab es kürzlich in Meldorf<br />
eine exklusive Preview und eine Art<br />
„Klassentreffen“ im örtlichen Kino: Alte<br />
Weggefährten aus der Zeit an der Meldorfer<br />
Gelehrtenschule waren gekommen, ebenso<br />
der Co-Autor des Films und Radio-Moderator<br />
Andreas Altenburg („Frühstück bei<br />
Stefanie“, NDR 2), der auch in Meldorf sein<br />
Abi gemacht hat. Außerdem standen Katrin<br />
Ingendoh, die die Titelrolle spielt, und ihre<br />
Filmfreundin Laura Lo Zito dem Publikum<br />
in lockerer Runde Rede und Antwort. <strong>2018</strong><br />
gab’s für „Jennifer” den Deutschen Comedypreis<br />
als beste Sitcom. Und die Goldene<br />
Kamera <strong>2018</strong> durfte Jessen für seinen Streifen<br />
„Jürgen – Heute wird gelebt” als besten<br />
Fernsehfilm einheimsen!<br />
Eins dürfte klar sein: Ohne die Schulzeit<br />
am altehrwürdigen Traditionsgymnasium in<br />
Dithmarschen hätte Lars Jessen wohl kaum<br />
die Filmkarriere eingeschlagen: „Das hat meinen<br />
Lebensweg sehr geprägt“, betonte er in<br />
einem Interview. „Ich bin auf diese Wurzeln<br />
sehr stolz.“ Momentan wohnt der 49-Jährige<br />
mit seiner Familie in Hamburg; den Kontakt<br />
zu seiner Heimat pflegt er jedoch, sei es,<br />
um den Start der Comedy-Serie „Jennifer –<br />
Sehnsucht nach was Besseres“ im Meldorfer<br />
Kino mit den Schauspielerinnen und Fans zu<br />
feiern. Oder um gleich einen ganzen Kinofilm<br />
in Dithmarschen zu drehen. So geschehen<br />
2008 für den Streifen „Die Schimmelreiter“.<br />
Axel Prahl und Peter Jordan spielen<br />
darin zwei Lebensmittelprüfer, die sich und<br />
vor allem diversen Würstchenbudenbetreibern<br />
ständig neue Probleme einbrocken. Als<br />
Filmkulisse sei Dithmarschen unverbraucht<br />
und noch weitgehend unentdeckt, erzählt<br />
der Regisseur, warum es ihn immer wieder in<br />
seine Heimat zum Drehen ziehe. Es sei dort<br />
nicht alles superordentlich – kleine Brüche<br />
seien für Filmemacher ideal. Richtiges Leben<br />
statt Postkartenidylle.<br />
Fasziniert vom Filmemachen begann Lars Jessen<br />
nach dem Studium (Geschichte, Politik<br />
und Philosophie) ein Volontariat – also eine<br />
Berufsausbildung – bei der ARD-Serie „Lindenstraße“.<br />
Anschließend hängte er noch ein<br />
Studium Film/Fernsehen in Köln dran. Seitdem<br />
reiht sich eine Produktion an die andere:<br />
Er führte unter anderem Regie bei den TV-Serien<br />
„Großstadtrevier“, „Tatort“, „Mord mit<br />
Aussicht“, „SOKO Wismar“ und „Der Dicke“.<br />
Bekannt wurde Jessen mit den Kino-Streifen<br />
„Am Tag als Bobby Ewing starb“, „Fraktus“<br />
„Hochzeitspolka“ und „Dorfpunks“. Dabei arbeitet<br />
er stets mit der Crème de la Crème der<br />
deutschen Schauspielerriege zusammen – mit<br />
Devid Striesow, Caroline Peters, Jan Fedder,<br />
Dieter Pfaff, Nina Petri, Fabian Hinrichs und<br />
vielen anderen.<br />
Ein Millionenpublikum lockte seine Inszenierung<br />
des Kult-„Tatort“ aus Münster vor die<br />
Mattscheibe: Die 30. Folge („Feierstunde“)<br />
mit Boerne (Jan-Josef Liefers) und Thiel<br />
(Axel Prahl) durfte der angesagte Regisseur<br />
drehen. „Beim Münster-Tatort handelt es<br />
sich ja im gewissen Sinne um die heilige Kuh<br />
des deutschen Fernsehens. Die ganze Nation<br />
schaut zu“, freut sich Jessen. Besonders herausfordernd<br />
sei es, nicht nur die Spannung<br />
hochzuhalten, sondern gleichzeitig auch die<br />
humorvollen Akzente zu setzen. Übrigens:<br />
Einen Kieler „Tatort“ hat der ehemalige Meldorfer<br />
Gelehrtenschüler auch schon inszeniert:<br />
„Borowski und die einsamen Herzen“.<br />
<strong>2018</strong> lässt Regisseur Jessen in der „Polizeiruf<br />
110”-Folge „Kindeswohl” die Kommissarin<br />
Katrin König (Anneke Kim Sarnau) in einem<br />
kniffligen Mordfall ermitteln, in den auch der<br />
Sohn ihres Kollegen Alexander Bukow (Charly<br />
Hübner) verwickelt sein könnte.<br />
Erlebnisse aus seiner Zeit in Brokdorf hat<br />
Lars Jessen übrigens 2005 in seinem ersten<br />
Spielfilm „Am Tag als Bobby Ewing starb“<br />
verarbeitet: Hanne zieht mit Sohn Niels<br />
in eine Landkommune, wo sie mit anderen<br />
friedlich gegen das Atomkraftwerk protestiert.<br />
Am Tag des Reaktorunglücks von<br />
Tschernobyl gerät die Welt des jungen Niels<br />
jedoch völlig durcheinander. Zufällig ist es<br />
genau der Tag, an dem die US-Serienfigur<br />
Bobby Ewing („Dallas“) das Zeitliche segnet.<br />
Gut, dass Regisseur Lars Jessen unsere Welt<br />
mit seinen bemerkenswerten Filmen immer<br />
wieder in einem ganz besonderen Licht erscheinen<br />
lässt.<br />
Text Joachim Welding<br />
Fotos Agentur Heppeler/Copyright Rasmus Jessen
Rubrik<br />
104 THE NØRD TIMES<br />
THE NØRD TIMES<br />
105<br />
Rubrik<br />
Im Auftrag dieser Firma bin ich 2009 nach<br />
Kiel gekommen. Es gefiel mir so gut, dass<br />
ich hiergeblieben bin. Beruflich musste ich<br />
mich dann neu orientieren. Dabei hatte ich<br />
zwei Wünsche: Ich wollte selbständig sein<br />
und etwas Sinnvolles tun!<br />
Interview mit Marie Delaperrière,<br />
Gründerin des Kieler Zero-Waste-Ladens<br />
„Unverpackt“.<br />
Hallo Marie. In deinem Geschäft „Unverpackt“<br />
verkaufst du Lebensmittel und<br />
andere Waren – verpackungsfrei – an<br />
deine Kunden. Im Februar 2019 steht das<br />
fünfjährige Firmenjubiläum an. Welche<br />
Schlagzeile würdest du dann gern lesen?<br />
„Marie hat sich nicht geirrt!“<br />
Diese Überschrift scheint dir sicher. Seit<br />
der Eröffnung im Jahr 2014 hat sich „Unverpackt“<br />
in Kiel etabliert. Wie kamst du<br />
zu dieser Geschäftsidee und mit welchen<br />
Produkten hast du angefangen?<br />
Die Idee entstand Ende 2012, nachdem ich<br />
einen Bericht über eine Familie gelesen<br />
hatte, die vier Jahre lang Müll vermeiden<br />
wollte und daran gescheitert war. In einem<br />
Selbstversuch stellte ich anschließend fest:<br />
In Deutschland ist es nahezu unmöglich, Lebensmittel<br />
unverpackt einzukaufen! Damit<br />
wollte ich mich nicht abfinden, entwickelte<br />
einen Businessplan für den Verkauf unverpackter<br />
Waren, erhielt Unterstützung von<br />
der Industrie- und Handelskammer Kiel und<br />
gründete das erste Geschäft in der Waitz-<br />
straße. Getreide, Müsli, Trockenfrüchte, Tee,<br />
Gewürze und Süßigkeiten … mit 250 Produkten<br />
und wenigen Lieferanten sind wir<br />
gestartet. Heute umfasst unser Sortiment<br />
über 800 Artikel!<br />
Erläutere uns bitte kurz das „Unverpackt“-Konzept.<br />
Wie kauft man bei dir ein?<br />
Bei uns gibt es unverpackte Lebensmittel,<br />
Kosmetika, Reinigungsmittel und Zubehörwaren<br />
in loser Form. Um sie transportieren<br />
zu können, bringen Kunden entweder ihre<br />
Dosen, Schachteln und Gläser mit oder können<br />
umweltgerechte Behälter bei uns erwerben.<br />
Wir wiegen deren Leergewicht, sodass<br />
am Ende nur die Netto-Ware berechnet wird.<br />
Vorher sollte man sich überlegen, welche<br />
Produkte man benötigt und in welchen Mengen.<br />
Möchte ich beispielsweise einen Kuchen<br />
backe, dann überlege ich mir, wie viel Mehl,<br />
Eier und Nüsse ich brauche. Dies führt dazu,<br />
dass weder Verpackungsmüll anfällt noch<br />
Lebensmittel verschwendet werden. Und da<br />
wir gleichzeitig großen Wert auf regionale<br />
Lieferanten legen, bieten unsere Produkte<br />
eine hohe Qualität.<br />
Was sind die Bestseller in deinem Sortiment?<br />
Das ist schwer zu sagen, denn alle Produkte<br />
finden ihre Abnehmer. Feine Haferflocken<br />
füllen wir ständig nach, Nüsse sind besonders<br />
bei vegan lebenden Kunden beliebt,<br />
im Trend liegen außerdem Zutaten für<br />
Do-it-yourself-Rezepte, wie beispielsweise<br />
Natron für Kosmetik und unsere Shampoo-<br />
Blöcke.<br />
Wie würdest du deine Kunden beschreiben?<br />
Studierende? Doppelverdiener?<br />
Öko-Freaks?<br />
Es kommen etwas mehr Frauen als Männer,<br />
aber vom Anzugträger bis zur barfüßigen<br />
Studentin ist alles vertreten. Ich finde das<br />
super! Manchmal fühle ich mich an die Gäste<br />
in süddeutschen Biergärten erinnert. Dort<br />
treffen sich auch Menschen aus allen Bevölkerungsschichten.<br />
Du bist gebürtige Französin, lebst und arbeitest<br />
aber schon lange in Deutschland.<br />
Wie bist du nach Kiel gekommen?<br />
Auf einem langen Marsch von Süden nach<br />
Norden! Geboren und aufgewachsen bin ich<br />
als Landkind, umgeben von Natur, in einem<br />
kleinen Dorf in den französischen Pyrenäen.<br />
Ursprünglich wollte ich nach der Schule<br />
Dolmetscherin und Übersetzerin werden.<br />
Tatsächlich habe ich aber Wirtschaft und<br />
Projektmanagement in Paris studiert. Im<br />
Anschluss arbeitete ich für ein medizintechnisches<br />
Unternehmen in Süddeutschland.<br />
Wir danken dir sehr für deine sinnvolle<br />
Idee! Irgendwie müssen wir den Verpackungsirrsinn<br />
stoppen: Mit fast 12 Millionen<br />
Tonnen verbraucht Deutschland mehr<br />
Plastik als jedes andere Land Europas!<br />
35 Prozent sind allein auf Verpackungen<br />
zurückzuführen. Wie gut gelingt es dir,<br />
selbst auf Verpackungen zu verzichten?<br />
Das gelingt mir sehr gut. Natürlich bin ich<br />
auch Kundin im eigenen Geschäft und kaufe<br />
die meisten Lebensmittel in loser Form.<br />
Mein Mann und ich sowie unsere drei Kinder<br />
achten auf Nachhaltigkeit und versuchen,<br />
sinnvoll zu konsumieren. Bevor wir<br />
etwas kaufen, fragen wir uns grundsätzlich:<br />
Brauchen wir das wirklich? Wenn ja,<br />
brauchen wir das als Neuware oder reicht<br />
vielleicht ein Gebrauchtartikel? Wo und wie<br />
ist das Produkt hergestellt? Welche Konsequenzen<br />
hat der Erwerb dieses Produkts?<br />
Auf diese Weise reduzieren wir ständig unseren<br />
Müll. Früher haben wir zwei gelbe<br />
Säcke pro Woche abgegeben, heute ist es<br />
nur noch ein 10 Liter Sack alle vier bis fünf<br />
Wochen. Wir betrachten Natur und Umwelt<br />
ganzheitlich. Auf ein eigenes Auto verzichten<br />
wir zum Beispiel schon seit Jahren und<br />
nutzen stattdessen ein Car-Sharing-Modell.<br />
Was denken deine Kinder? Sind sie von<br />
„Unverpackt“ genervt? Immerhin sind<br />
viele Süßigkeiten attraktiv verpackt und<br />
durch Zusatzstoffe gesüßt.<br />
Nein, sie verstehen das. Wir verbieten unseren<br />
Kindern nichts. Sie sollen lernen, nachhaltige<br />
Konsumentscheidungen zu treffen. Wenn sie<br />
etwas kaufen, was weniger umweltgerecht ist,<br />
erklären wir ihnen, welche Alternativen es<br />
gibt. Mittlerweile merken sie schnell, ob sie<br />
eine tiefgekühlte Fertigpizza oder eine selbstgemachte<br />
Pizza essen und loben uns dafür,<br />
dass unser Essen viel besser schmeckt!<br />
Von deinen Kunden und den Medien erhältst<br />
du viel Lob und Zuspruch. Ein Kritikpunkt<br />
ist, dass die Produkte etwas teurer als im<br />
Supermarkt sind. Was sagst du dazu?<br />
Ich finde es schade, dass wir uns über Preise<br />
von Lebensmitteln beschweren, die eine<br />
hohe Qualität haben. Für einen Liter Motoröl<br />
blättern wir 15 Euro hin. Da kaufen wir das<br />
Teuerste, damit der Motor lange lebt! Bei<br />
Olivenöl kann es hingegen ruhig das Billigste<br />
sein. Wir müssen verstehen, dass es bei<br />
Lebensmitteln um unsere eigene Gesundheit<br />
geht! Außerdem sollten Preise vergleichbar<br />
sein. Unsere Produkte sind überwiegend regional<br />
und entsprechen einer Bio-Qualität.<br />
Und auch die Psychologie spielt eine Rolle.<br />
Warum empfinden wir eine 100-Gramm-<br />
Packung Nüsse für 5 Euro als teuer, wenn<br />
der Kilopreis bei 50 Euro liegt?<br />
Zum Schluss noch ein paar persönliche<br />
Fragen: Was ist dein Lieblingsgericht?<br />
Ach, wie gemein! Ich mag so viel. Mein Lieblingsdessert<br />
ist ‚Tarte au citron meringuée.’<br />
Ansonsten liebe ich alle Formen von frischen<br />
Salaten mit einer schönen Vinaigrette, aber<br />
auch Topfgerichte, etwa Chili con Carne. Nur<br />
in der deutschen Küche kenne ich mich leider<br />
nicht so gut aus!<br />
Was fehlt dir an Frankreich? Was schätzt<br />
du an Kiel?<br />
Was mir fehlt, sind die französische Patisserie<br />
und die Käseläden. In Frankreich sind<br />
auch die Märkte bunter, lebendiger und bieten<br />
mehr Auswahl. An Kiel schätze ich die<br />
Nähe zum Wasser und die freundliche Gelassenheit<br />
der Menschen.<br />
Marie, vielen Dank für das Gespräch und<br />
weiterhin viel Erfolg für „Unverpackt“!<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Jan-Michael Böckmann
Rubrik<br />
106 THE NØRD TIMES<br />
THE NØRD TIMES<br />
107<br />
Rubrik<br />
als<br />
Meer<br />
Interview mit Till Dietsche, Leiter des<br />
Internationalen Meeresfilmfestivals<br />
CINEMARE Kiel.<br />
Vom 24. Bis 28. Oktober <strong>2018</strong> fand<br />
in der Landeshauptstadt zum dritten<br />
Mal das Kieler Meeresfilmfestival<br />
statt. Ergebnis: Mehr Filme, mehr Spielstätten,<br />
mehr Preise, mehr Publikum und … viel<br />
Meer! Im Gespräch mit Redakteur Chris von<br />
NORDTIMES verrät Mitbegründer und Festivalleiter<br />
Till Dietsche, wie das CINEMARE entstanden<br />
ist, welches Ziel es verfolgt und was<br />
Taiwanesen mit Norddeutschland verbinden.<br />
Schülerinnen und Schüler das Tauchboot<br />
‚Jago‘ vor Ort bewundern und Fragen an die<br />
Tauchbootführer und die Expeditionsleiterin<br />
stellen. Zweitens, stellvertretend für viele<br />
nationale und internationale Gäste, der<br />
Besuch des Delfinschutz-Aktivisten Richard<br />
O’Barry, der uns nach dem japanischen Film<br />
„A whale of a tale“ auf den neuesten Stand<br />
der japanischen Delfin-Exportindustrie<br />
brachte. Und drittens waren wir natürlich<br />
unglaublich stolz, dass NDR und ARTE für<br />
die Weltpremiere ihrer aufwendigen Produktion<br />
„1918. Aufstand der Matrosen“ das CI-<br />
NEMARE Meeresfilmfestival gewählt haben.<br />
Als ‚Kieler Jung’ hast du dein Abitur an<br />
der Humboldt-Schule absolviert und an<br />
der Christian-Albrechts-Universität Sinologie<br />
und Medienwissenschaften studiert.<br />
Wie bist du zum Film gekommen, und wie<br />
ist das CINEMARE entstanden?<br />
Das Kino war für mich schon früh ein magischer<br />
Ort, der mich an viele Orte entführt<br />
hat. Auch Filmfestivals haben mich inspiriert.<br />
Ich erinnere mich an unzählige Besuche<br />
auf der Berlinale. Zum Filmschaffenden<br />
bin ich in Südostasien geworden. Im Rahmen<br />
meines Sinologie-Studiums absolvierte<br />
ich in den 90er Jahren ein dreimonatiges<br />
Praktikum in Taiwan. Aus drei Monaten wurden<br />
schließlich drei Jahre, ehe ich in Kiel<br />
mein Studium mit der Promotion abschloss.<br />
Seitdem ist Taiwan zu meiner zweiten Heimat<br />
geworden. Ich verbringe dort jedes Jahr<br />
mehrere Monate und habe dort auch nebenbei<br />
„Film“ studiert. Die Idee zu einem<br />
Filmfestival entstand in Kiel, nachdem mein<br />
erster eigener Film bei einem norddeutschen<br />
Filmfestival abgelehnt wurde. Zusammen mit<br />
meinem Schulfreund Jan Sellmer, dem heutigen<br />
Geschäftsführer des „Cinemaxx Kiel“,<br />
beschloss ich daraufhin, ein eigenes Film-<br />
festival zu gründen. Mit dem „Kieler Kneipenkurzfilmfestival“<br />
im „Hanging Gardens“<br />
setzten wir 2004 ein erstes Ausrufezeichen.<br />
Mitte der 2000er Jahre entstand die Idee,<br />
ein thematisches Filmfestival zu gründen,<br />
das zu der Stadt Kiel passt. Gemeinsam mit<br />
dem Meeresfilmer Daniel Opitz und der Ocean<br />
Mind Foundation war uns schnell klar, dass es<br />
nur das Thema „Meer“ sein konnte. Das Meer<br />
verbindet alle Kielerinnen und Kieler!<br />
Die Themen Klimawandel, Überfischung<br />
und Meeresverschmutzung sind brandaktuell.<br />
Warum beschäftigt sich das CINEMA-<br />
RE nicht ausschließlich mit wissenschaftlich<br />
ausgerichteten Filmen?<br />
Weil das Meer mehr als nur ein Thema verlangt.<br />
Das Meer ist ein kultureller Lebensraum,<br />
durch den sich unterschiedliche<br />
Kulturen definieren. Gleichzeitig ist es ein<br />
Sehnsuchtsort, ein Verkehrsweg, ein Nahrungsraum<br />
und ein Ort, an dem wir Sport<br />
treiben. Das CINEMARE möchte Menschen<br />
zusammenbringen, die aus unterschiedlichen<br />
Perspektiven auf das Meer blicken. Je<br />
dringlicher die Problematik der Meeresverschmutzung<br />
wird, desto wichtiger die Erkenntnis,<br />
dass nur wir alle gemeinsam die<br />
Probleme lösen können.<br />
Vielen Dank Till, und weiterhin toi, toi, toi<br />
für das CINEMARE Kiel.<br />
Text Christian Dorbandt<br />
Fotos Sebastian Weimar,<br />
„Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment<br />
Moin, Till. Vor wenigen Wochen fand das<br />
3. Internationale Meeresfilmfestival CINE-<br />
MARE Kiel statt. Salopp gefragt: Wie ist<br />
es gelaufen?<br />
Moin, Chris. Das CINEMARE ist großartig verlaufen!<br />
Noch sind wir dabei, alle Zahlen und<br />
Rückmeldungen auszuwerten, aber es lässt<br />
sich jetzt schon sagen, dass wir die Besucherzahlen<br />
des Vorjahres steigern, Spielstätten<br />
dazugewinnen und eine wachsende<br />
Beachtung in den Medien verzeichnen konnten.<br />
Auch die Unterstützung von Sponsoren<br />
sowie der Stadt Kiel war und ist ein großer<br />
Rückhalt. Kiel Sailing City hat uns hervor-<br />
ragend unterstützt und zieht mit uns an<br />
einem Strang, ebenso die Bingo Umweltlotterie,<br />
die Lighthouse Foundation, und durch<br />
die Mitwirkung von Sky Ocean Rescue konnten<br />
wir den Meeresschutzfilmpreis erstmalig<br />
mit 1.000 Euro dotieren.<br />
Für alle, die das CINEMARE <strong>2018</strong> verpasst<br />
haben … was waren die Highlights?<br />
Mit der Eröffnungsfeier fing es an. Zum<br />
ersten Mal wurde das CINEMARE im Kieler<br />
Rathaus mit einem Festakt eröffnet – mit<br />
wehenden CINEMARE-Flaggen auf dem Rathausplatz!<br />
Gleichzeitig fand die Unterzeichnung<br />
eines Partnerschaftsabkommens<br />
mit dem Ocean Film Festival San Francisco<br />
statt, auf das wir besonders stolz sind! Höhepunkte<br />
eines Filmfestivals aufzuzählen,<br />
ist schwierig. Für uns ist jeder Film ein<br />
Highlight. Unser Programm bot <strong>2018</strong> rund<br />
60 Filme: Dokumentationen und Langfilme,<br />
Videokunst sowie eine Kurzfilmnacht. Drei<br />
herausragende Festivalmomente möchte ich<br />
dennoch hervorheben: Erstens, die Schulvorstellung<br />
„Untergetaucht“. Das Forschungstauchboot<br />
„Jago“ im Helmholtz-Zentrum<br />
für Ozeanforschung GEOMAR. Neben dem<br />
beeindruckenden Dokumentarfilm konnten<br />
© „Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment<br />
© „Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment
Rubrik<br />
108 THE NØRD TIMES<br />
THE NØRD TIMES<br />
109<br />
Wo<br />
&<br />
Rubrik<br />
sind<br />
Vom Hobby zum Beruf – Interview mit<br />
dem Kieler Windsurfer Leon Jamaer<br />
der ersten Erfolge erhielt ich Sponsorenverträge,<br />
so dass ich das Windsurfen professionell<br />
betreiben konnte.<br />
Windsurfen – eine Trendsportart,<br />
die vor 50 Jahren ihren Ursprung<br />
in den Vereinigten Staaten von<br />
Amerika hatte und inzwischen weltweit etabliert<br />
ist. Die Mischung aus Wellenreiten und<br />
Segeln begeisterte Mitte der achtziger Jahre<br />
knapp 3 Millionen Surfer – und es werden<br />
immer mehr. Wer selbst in der Szene der<br />
Windsurfer unterwegs ist, kennt Leon Jamaer<br />
bereits aus Social-Media-Kanälen oder<br />
Magazinen. Der gebürtige Kieler ist Deutschlands<br />
Windsurf-Ass in der Disziplin Wellenreiten<br />
und konkurriert mit den besten Surfern<br />
der ganzen Welt. Es gibt kaum Orte, wo der<br />
28-Jährige noch nicht auf dem Brett stand,<br />
doch eines ist sicher: Die Reise nach ganz<br />
oben geht weiter.<br />
Was hat dich dazu inspiriert, mit dem<br />
Windsurfen anzufangen?<br />
Mein ältester Bruder nahm mich mit nach<br />
Laboe und zeigte mir die ersten Schritte des<br />
Windsurfens, als ich zehn Jahre alt war. Ich<br />
war so von der Sportart begeistert, dass ich<br />
als Jugendlicher so oft wie möglich an den<br />
Strand ging, um Wellen zu reiten.<br />
Für deinen Bruder blieb es ein Hobby,<br />
doch bei dir ging es dann schnell in Richtung<br />
Profikarriere?<br />
Wir haben uns gegenseitig gepusht und später<br />
gemeinsam an kleineren Wettkämpfen<br />
teilgenommen. Beide hatten wir unseren Fokus<br />
auf den Sport gelegt; doch während des<br />
Studiums hat sich mein Bruder mehr auf das<br />
Studium konzentriert, und ich erzielte bessere<br />
Wettkampfergebnisse. Ich war jünger<br />
und hatte mehr Zeit zu trainieren. Aufgrund<br />
Warum hast du Englisch und Sport auf<br />
Lehramt studiert, wenn dir eine aussichtsreiche<br />
Karriere als Windsurfer bevorstand?<br />
Anderen etwas beizubringen, ist ein Job, der<br />
mir Spaß macht. Er ist abwechslungsreich,<br />
anspruchsvoll, herausfordernd und gibt mir<br />
die Möglichkeit, in meiner Heimat zu bleiben.<br />
Spaß am Sport hatte ich sowieso, und<br />
durch das viele Reisen haben sich meine<br />
Englischkenntnisse wesentlich verbessert.<br />
Deshalb entschied ich mich für diese Kombination<br />
des Lehramtsstudiums.<br />
Wie hast du Studium und Windsurfen unter<br />
einen Hut bekommen?<br />
„Aktiv sein“ – lautet die Zauberformel.<br />
Wichtig war, dass ich das Studium nicht aus<br />
den Augen verliere. Parallel dazu musste ich<br />
die Freiheiten nutzen, um aufs Wasser zu<br />
kommen und zu üben – es ist nicht immer<br />
einfach, aber große Probleme hatte ich bisher<br />
nie. Meinen Bachelor habe ich nun in der<br />
Tasche und strebe nun den Masterabschluss<br />
in Sport und Englisch an.<br />
Wo siehst du dich im Jahr 2030?<br />
Es kann sein, dass ich noch als Profisportler<br />
on Tour bin oder bereits als Lehrer arbeite;<br />
noch gibt es keinen konkreten Plan und den<br />
möchte ich jetzt auch noch nicht schmieden,<br />
doch es könnte sein, dass es eine Kombination<br />
aus Windsurfen und Lehrer sein wird.<br />
Wie finanzierst du deinen Lebensunterhalt<br />
und sämtliche Materialien?<br />
Wenn man gute Ergebnisse erzielt, werden<br />
Sponsoren aufmerksam und bieten eine Zusammenarbeit<br />
an. So war es bei mir. Später<br />
erhielt ich zusätzlich ein Reisebudget von<br />
meinen Sponsoren, sodass ich an vielen<br />
Wettkämpfen teilnehmen konnte. Dazu zählen<br />
Neilpryde, JP Australia, GP Joule, K4 Fins<br />
und Mercedes-Benz. Das Verhältnis zu den<br />
Sponsoren ist ein wechselseitiges Geben und<br />
Nehmen: Man selbst sorgt für das Marketing<br />
und bekommt als Gegenleistung eine finanzielle<br />
Unterstützung oder Materialien.<br />
Gibt es Nachteile als Profi-Sportler?<br />
Wind und Wetter lassen sich schwer planen,<br />
so wie die Reisen zu den jeweiligen Wettkämpfen.<br />
Ein Nachteil ist also, dass ich keinen<br />
geregelten Alltag habe, was manchmal<br />
stressig sein kann. Ein weiterer Nachteil sind<br />
wichtige Termine, zum Beispiel Geburtstage,<br />
die ich aufgrund einer Reise dann leider absagen<br />
muss. Von Freunden und der Familie<br />
bin ich oft getrennt, doch umso mehr freue<br />
ich mich auf das Wiedersehen.<br />
Was begeistert dich am meisten am Windsurfen?<br />
Dieses Gefühl auf der Welle ist einfach unbeschreiblich,<br />
wie sie einen mitreißt und man<br />
über das Wasser gleitet. Bei dieser Sportart<br />
darf ich Entscheidungen treffen, und niemand<br />
sagt mir, wie bestimmte Tricks zu machen<br />
sind. Außerdem bin ich viel unterwegs und<br />
komme manchmal an Orte, die keine typischen<br />
Reiseziele sind. Dafür bin ich sehr dankbar.<br />
Du nimmst am „Red Bull Storm-Chase“<br />
teil. Die zehn besten Windsurfer werden<br />
erst dann aufs Wasser geschickt, wenn ein<br />
Orkan-Sturm mit 100 km/h Wind auf eine<br />
Küste der Nordhalbkugel trifft. Wie bist<br />
du dazu gekommen?<br />
Ich bin früher schon einige Male mit meinen<br />
Brüdern in Irland während eines Sturms<br />
gesurft. Bei solchen Bedingungen fühlte ich<br />
mich von Anfang an wohl. Ich hatte einige<br />
Bilder und kurze Videoaufnahmen, mit<br />
denen ich mich für das „Storm Chase“ beworben<br />
habe. Am Ende wurde ich auf Platz<br />
13 gevotet, doch nur die besten zehn Windsurfer<br />
gingen an den Start. Ich hatte großes<br />
Glück, dass drei Leute nicht teilnehmen<br />
konnten, weshalb ich die Zusage für das<br />
Event bekam.
Rubrik<br />
110<br />
THE NØRD TIMES<br />
# berufsorientierung<br />
<strong>ME2BE</strong>.DE<br />
Wie gefährlich ist das „Storm Chase“?<br />
Zum Windsurf-Wettbewerb „Storm Chase“<br />
gehören unter anderem zehn Meter hohe<br />
Wellen, und das ist schon eine andere Hausnummer.<br />
Gefährlich ist es in der Regel nicht,<br />
es ist auch noch nie irgendwas Schlimmes<br />
passiert; aber jeder muss sich im Klaren sein,<br />
auf welches Risiko er sich einlässt. Im Allgemeinen<br />
ist Windsurfen aber ein sicherer<br />
Sport, auch bei extremen Wetterbedingungen.<br />
Manchmal kann man das Segel nicht<br />
mehr halten, aber dann taucht man ins Wasser<br />
und versucht es erneut.<br />
ten. Wichtig ist auch, dass man ein Gefühl<br />
für Wind und dem Segel entwickelt. Im Großen<br />
und Ganzen sollte man immer auf sein<br />
Bauchgefühl hören.<br />
Text Laura Hasl<br />
Fotos Thomas Burplies, John Carter,<br />
Red Bull Media House, Jerome Houyvet<br />
„WENN ICH<br />
NICHT WEITER<br />
WEISS...<br />
Nico Jäschen, 17 J.,<br />
Schüler<br />
ZEIG DIR, WAS IN DIR STECKT.<br />
MIT EINEM DUALEN STUDIUM:<br />
• Betriebswirtschaftslehre<br />
(Bachelor of Arts)<br />
• Wirtschaftsinformatik<br />
(Bachelor of Science)<br />
Hast du ein Ritual bevor ein Wettkampf<br />
startet?<br />
Ich surfe weit raus und tauche ins Meer ein,<br />
so kann ich abschalten und die Ruhe vorm<br />
Sturm genießen.<br />
Welchen Tipp würdest du Windsurf-Anfängern<br />
mit auf den Weg geben?<br />
Niemals aufgeben! Windsurfen ist nicht einfach<br />
zu erlernen, und da gilt es durchzuhal-<br />
...LASSE ICH<br />
DIE EXPERTEN IN<br />
MEINEM TEAM RAN.“<br />
Nico Jäschen, 29 J.,<br />
Digital Director, Edding Vertrieb GmbH<br />
www.dhsh.de<br />
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