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ME2BE CAMPUS Herbst/Winter 2018

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SPECIAL<br />

<strong>CAMPUS</strong><br />

STUDIUM IN SCHLESWIG-HOLSTEIN UND HAMBURG<br />

AUF IN DIE ZUKUNFT<br />

5 Megatrends, die unsere Welt verändern<br />

www.me2be.de Heft 02 <strong>Herbst</strong>/<strong>Winter</strong> <strong>2018</strong> € 2,90


EDITORIAL<br />

Yes Future!<br />

Mit dem Begriff „No Future“ (frei übersetzt: „Keine<br />

Zukunft“) wandte sich die englische Punk-Bewegung<br />

Ende der 1970er Jahre gegen das ‚Establishment’ und<br />

schockierte Eltern, Lehrer und Arbeitgeber mit einer<br />

radikalen Verweigerungshaltung. 40 Jahre später ‚boomt‘<br />

das Thema Zukunft! Ausgehend von einer positiven<br />

Arbeitsmarktsituation und sich rasant entwickelnder<br />

Technologien stehen wir der Zukunft heute optimistischer<br />

gegenüber. <strong>2018</strong> heißt unser Slogan deshalb: „Yes Future!“<br />

(frei übersetzt: „Wir wollen die Zukunft mitgestalten!“)<br />

Wie schnell vor allem die Fachhochschulen Hamburgs<br />

und Schleswig-Holsteins, aber auch viele Arbeitgeber<br />

auf Megatrends wie „Künstliche Intelligenz“ und „Bio<br />

Engineering“ reagieren, beschreiben wir euch in dieser<br />

<strong>CAMPUS</strong>-Ausgabe. Wir schauen durch die Hörsaalfenster<br />

der FH Westküste, der Hochschule Flensburg, der FH<br />

Kiel, der HAW, der Technischen Hochschule Lübeck,<br />

der Muthesius Kunsthochschule und besuchen zum<br />

ersten Mal die „hochschule 21“ in Buxtehude sowie die<br />

Syddansk Universitet (SDU) in Sønderborg. Interessante<br />

Einblicke erhaltet ihr in die Stadtverwaltung Elmshorn,<br />

die International Design Factory und die GMSH.<br />

Dass unsere Begeisterung für das Thema Zukunft<br />

unzertrennlich mit dem Fokus auf Umweltschutz und<br />

Nachhaltigkeit verbunden ist, präsentieren wir euch<br />

unter anderem in der Rubrik NØRDTIMES. Dort berichtet<br />

Marie Delapièrre, wie sie mit ihrem „Unverpackt“-<br />

Laden sich gegen den Verpackungsmüll stemmt, und<br />

von Till Dietsche erfahren wir, warum das Cinemare-<br />

Filmfestival in Kiel mehr bietet als nur ein Meeresthema!<br />

Wer sich lieber online bewegt, kann dieses<br />

Magazin auf me2be.de als e-Paper durchblättern<br />

und jeden Artikel einzeln als Web-Beitrag finden.<br />

Ebenfalls auf unserer Webseite: weitere regionale<br />

Ausbildungsangebote, Adressen und Bewerbungstipps<br />

sowie mehr als 500 Portraits und Stories von<br />

zukunftsorientierten Studis aus dem Norden!<br />

Happy <strong>Winter</strong>time!<br />

Eure <strong>ME2BE</strong>s<br />

www.me2be.de<br />

3


INHALT<br />

42<br />

„HOCHSCHULE 21“: GENIAL DUAL.<br />

Im Trend: Duale Technik-Studiengänge an der „hochschule 21“ in<br />

Buxtehude<br />

42<br />

<strong>CAMPUS</strong><br />

06<br />

08<br />

14<br />

33<br />

84<br />

„hochschule 21“:<br />

Genial dual.<br />

NACHGEFRAGT<br />

Studentin Elena Kruse befragt die Bildungsministerin Karin Prien<br />

ZUKUNFT GESTALTEN –<br />

ABER HEUTE SCHON!<br />

Fünf Megatrends, die unsere Welt verändern<br />

STUDIS ON AIR<br />

Warum Studieren im Norden glücklich macht<br />

STUDIUM ODER AUSBILDUNG?<br />

Welcher Typ bist du?<br />

WIE WOHNST DU?<br />

Diesmal zwei Männer-WGs<br />

46<br />

48<br />

50<br />

52<br />

56<br />

58<br />

60<br />

64<br />

68<br />

STUDIEREN BEI DER STADT ELMSHORN!<br />

Neue duale Studienangebote der Elmshorner Stadtverwaltung<br />

VOM HÖRSAAL AUFS HAUSBOOT!<br />

Kreative Lehrmethoden an der TH Lübeck<br />

„ICH MÖCHTE ETWAS GUTES TUN!“<br />

Im Gespräch mit Prof. Dr. Dirk Jacob, Studiengangsleiter<br />

„Energie- und Gebäudeingenieurwesen“ an der TH Lübeck.<br />

„HOCHSCHULE IM ELFENBEINTURM<br />

FINDE ICH FATAL!“<br />

<strong>CAMPUS</strong>-Redakteur Chris im Gespräch mit Dr. Christoph Jansen,<br />

Präsident der Hochschule Flensburg.<br />

NAH AN ALLEM - DEM STUDIUM,<br />

DEM WASSER UND DER FAMILIE!<br />

Sophie Hansen über ihr Studium in Dänemark<br />

NEUE FORSCHUNGSEINRICHTUNG<br />

FÜR DIE NACHHALTIGKEIT<br />

Die HAW Hamburg koordiniert „European School of Sustainability<br />

Sciences and Research“<br />

DIE WELT SCHÖNER MACHEN!<br />

An der Berufsfachschule Design Factory International in Hamburg-<br />

Altona studieren Schülerinnen und Schüler „Kommunikationsdesign“<br />

„DESIGN TRÄGT EINE VERANTWORTUNG!“<br />

Im Gespräch mit Jesta Brouns, Schulleiterin der Hamburger Design<br />

Factory International<br />

STUDIUM DER ÄSTHETIK<br />

Mit ihrem Umzug nach Kiel tauchte Juniper Horn (23) in die Welt<br />

der Medien ein. Heute studiert sie Kommunikationsdesign an der<br />

Muthesius Kunsthochschule.<br />

76<br />

79<br />

79<br />

80<br />

81<br />

82<br />

82<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

INTERNATIONAL TOURISM MANAGEMENT<br />

(M.A.), WIRTSCHAFTSPSYCHOLOGIE (B.A.),<br />

TRIALES MODELL BETRIEBSWIRTSCHAFT,<br />

WIRTSCHAFTSRECHT (LL.B.)<br />

FH Westküste<br />

DUALES STUDIUM BAUINGENIEURWESEN<br />

Stadt Elmshorn und „hochschule 21“<br />

DUALES STUDIUM GEBÄUDETECHNIK<br />

UND -AUTOMATION (B.ENG.)<br />

„hochschule 21“<br />

MEDIENINFORMATIK<br />

Hochschule Flensburg<br />

ENERGIE- UND<br />

GEBÄUDEINGENIEURWESEN (B.ENG.)<br />

TH Lübeck<br />

BAUINGENIEURWESEN (B.ENG.)<br />

FH Kiel<br />

DUALES STUDIUM<br />

BAUINGENIEURWESEN (B.ENG.)<br />

FH Kiel und GMSH<br />

76<br />

94<br />

95<br />

20<br />

34<br />

DAS REZEPT EINER MÄNNER-WG<br />

Pasta mit Gemüse-Tomatensoße<br />

TIPPS UND TRENDS<br />

App, Buch, Musik & Film<br />

STUDIUM<br />

38<br />

HIER KOMMT DIE WIRTSCHAFT!<br />

Beliebte Wirtschaftsstudiengänge an der FH Westküste<br />

„DIGITALES BAUEN“ AN DER FH KIEL<br />

Modernes „Bauingenieurwesen“ (B.Eng.) an der Fachhochschule<br />

Kiel<br />

FRISCHER INGENIEURGEIST FÜR DIE GMSH<br />

Die GMSH erweitert ihr duales Studienangebot an der FH Kiel<br />

72<br />

FUTUR 3<br />

Das Kieler Kunstfestival zur Zukunft künstlerischer Arbeit<br />

Die Welt schöner<br />

machen!<br />

03<br />

75<br />

60<br />

EDITORIAL<br />

IMPRESSUM<br />

100<br />

102<br />

104<br />

106<br />

Hartes Metall. Weicher Kern<br />

Thomas Jensen (52), Miterfinder des Wacken Open Air,<br />

über frühe Versuche in einer Punk-Band und eine<br />

überraschende Erfolgsstory<br />

Von der Video-AG auf den roten<br />

Teppich<br />

Der Weg des Kult-Regisseurs Lars Jessen.<br />

Unverpackt<br />

Interview mit Marie Delaperrière, Gründerin des Kieler<br />

Zero-Waste-Ladens „Unverpackt“.<br />

Mehr als Meer<br />

Interview mit Till Dietsche, Leiter des Internationalen<br />

Meeresfilmfestivals CINEMARE Kiel.<br />

108<br />

Wo<br />

&<br />

112<br />

sind<br />

Wo Wind und Wellen sind<br />

Vom Hobby zum Beruf – Interview mit dem Kieler<br />

Windsurfer Leon Jamaer<br />

4<br />

5


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Joachim Welding<br />

Foto Frank Peter,<br />

Jana Limbers<br />

fragt<br />

ge-<br />

Nach-<br />

„Digitale Medien<br />

verändern unser Leben“<br />

Die Digitalisierung ist ein Mega-Thema für die Schulen. Mehr als 3.000<br />

Lehrerinnen und Lehrer aus Schleswig-Holstein kamen Ende September<br />

nach Kiel, um am bundesweit größten Kongress „Digitale Bildung und<br />

Fachunterricht“ teilzunehmen. Dies war der Startschuss für eine Lehrerfortbildungsoffensive<br />

bis 2020. Im Interview erklärt Bildungsministerin<br />

Karin Prien, warum digitales Lernen an Schulen so wichtig ist.<br />

In der Reihe <strong>ME2BE</strong>-Reihe „Nachgefragt“ können Schülerinnen und Schüler,<br />

Azubis und Studierende verantwortliche Politikerinnen und Politiker aus<br />

Schleswig-Holstein und Hamburg direkt befragen. Elena Kruse (27) studiert<br />

Medienwissenschaft an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihre Fragen<br />

über die digitale Schule und die Weiterbildungsoffensive der Lehrkräfte richtet<br />

sie an die schleswig-holsteinische Bildungsministerin Karin Prien (CDU).<br />

<strong>ME2BE</strong>: Wie verlief dieser so wichtige Kongress<br />

für die digitale Weiterbildung der<br />

Lehrkräfte?<br />

PRIEN: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

konnten aus 250 Workshops zu allen Schulfächern<br />

auswählen, Podiumsdiskussionen und<br />

Fachvorträgen von Experten lauschen und sich<br />

an den Ständen der digitalen Modellschulen<br />

informieren. Doch das war erst der Anfang:<br />

Der Impulskongress findet eine Fortsetzung<br />

in einem großen Programm der fachlichen<br />

Fortbildung. Lehrerinnen können außerdem<br />

an den digitalen Modellschulen hospitieren,<br />

also von versierten Kolleginnen und Kollegen<br />

lernen. Das Ziel ist klar: Es geht darum, digitale<br />

Medien im Unterricht sinnvoll einzusetzen.<br />

Warum investiert das Land jetzt so intensiv<br />

in die „digitale Schule“?<br />

Alle Lebensbereiche werden von digitalen<br />

Umwälzungen, sich ständig wandelnden Möglichkeiten<br />

durch das Internet und sozialen<br />

Medien grundlegend verändert. Das ist eine<br />

der größten Herausforderungen für unsere<br />

ganze Gesellschaft, für die Wirtschaft und die<br />

Demokratie. Digitale Bildung und Demokratiebildung<br />

gehören unmittelbar zusammen.<br />

Der Ort, an dem beides zusammenläuft, ist<br />

die Schule. Hier müssen wir den Schülerinnen<br />

und Schülern frühzeitig einen souveränen<br />

Umgang mit digitalen Medien und eine kritische<br />

Reflexion vermitteln. Und deshalb müssen<br />

wir auch die Fortbildung der Lehrkräfte<br />

zu diesem Thema intensivieren.<br />

Was haben die Schülerinnen und Schüler<br />

davon?<br />

Ich wünsche mir, dass jedes Kind, das in<br />

Schleswig-Holstein die Schule verlässt, gut<br />

zurechtkommt in der digitalen Welt – mit<br />

allen ihren Chancen und Risiken, so dass es<br />

diese Welt auch aktiv mitgestalten kann.<br />

Viele Lehrkräfte haben noch Nachholbedarf,<br />

was den Unterricht mit den digitalen<br />

Medien angeht. Wie schätzen Sie das ein?<br />

Ich habe mich gefreut, dass allein zum<br />

Impulskongress so viele Lehrerinnen und<br />

Lehrer gekommen sind. Das zeigt mir, mit<br />

wie viel Interesse und Engagement sich die<br />

Lehrkräfte an ihren Schulen für die digitale<br />

Bildung in ihren jeweiligen Fächern einsetzen<br />

und wie groß der Informationsbedarf<br />

ist. Wir werden in den nächsten zwei<br />

Jahren den Schwerpunkt auf eine intensive<br />

Fortbildung zum Einsatz digitaler Medien<br />

im Fachunterricht legen und die guten<br />

Konzepte aus den 130 Modellschulen im<br />

Land an alle Schulen herantragen.<br />

Führt die digitale Schule in jedem Fall zu<br />

besseren Leistungen und Ergebnissen?<br />

Digitale Medien in Schule und Unterricht<br />

sollen in Zukunft selbstverständlich werden.<br />

Dieser große Umbauprozess ist nicht einfach,<br />

aber unsere Lehrkräfte sind dabei auch Vorbilder<br />

für die Schülerinnen und Schüler. Wir<br />

wissen auch: Der intensive Einsatz digitaler<br />

Medien führt nicht automatisch zu besserem<br />

Unterricht. Unsere Lehrkräfte setzen sich deshalb<br />

damit auseinander, wie digitale Medien,<br />

die technischen Geräte und die (Lern-)Software<br />

im Fachunterricht sinnvoll eingesetzt<br />

werden können.<br />

Wie schätzen Sie die technischen Voraussetzungen<br />

ein?<br />

Schleswig-Holstein ist auf einem guten Weg.<br />

Die Anbindung der Schulen an Breitband und<br />

schnelles Internet wollen wir bis Ende 2020<br />

abgeschlossen haben.<br />

6<br />

7


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Joachim Welding<br />

Illustration Ibou Gueye<br />

Zukunft gestalten –<br />

aber heute schon!<br />

Fünf Megatrends, die unsere Welt verändern<br />

Jeder spürt es. Wir leben in einer spannenden Zeit der Umbrüche:<br />

Elektroautos, Roboter, Klimaschutz, der Wandel der Arbeitswelt.<br />

Die Megatrends, die bereits begonnen haben, werden unser<br />

Leben künftig gehörig umkrempeln. Junge Leute können<br />

schon heute die neue Welt mitgestalten: Die Hochschulen im<br />

Norden haben die Zukunft längst im Studienangebot.<br />

Sie haben schon begonnen und reichen mehrere<br />

Jahrzehnte in die Zukunft: Megatrends<br />

beeinflussen uns bereits heute und sie werden<br />

es künftig immer stärker tun. Sie entwickeln<br />

sich unaufhaltsam, manchmal dynamischer,<br />

manchmal langsamer. Aber sie verändern die<br />

Welt immer grundlegend und langfristig. Das<br />

war beim Siegeszug des Autos Anfang des 20.<br />

Jahrhunderts so und es war so, als der Computer<br />

ab den 1970-ern Jahren das digitale Zeitalter<br />

eingeläutet hat. Die fünf maßgeblichen<br />

Megatrends spielen künftig eine entscheidende<br />

Rolle: Sie bestimmen, wie sich unsere<br />

Welt, unsere Gesellschaft und unser persönliches<br />

Leben verändern wird.<br />

Soziale Medien und das Internet scheinen<br />

die Trendwechsel noch anzutreiben. Doch<br />

Forscher sagen: Dies gilt nur für kurzfris-<br />

tige Trends – etwa was gerade in der Mode<br />

oder beim Design angesagt ist. Auf wirklich<br />

gesellschaftsverändernde Trends der nächsten<br />

Jahrzehnte hat das World Wide Web keine<br />

direkte Auswirkung. Trendforscher haben die<br />

Zeichen der Zeit längst erkannt, und nicht nur<br />

die Unternehmen reagieren darauf. Auch die<br />

Hochschulen führen mit innovativen Studiengängen<br />

in die Zukunft hinein.<br />

Wenn es um den Megatrend Künstliche Intelligenz<br />

und Robotik geht, weist „Roberta“, schon<br />

in den Schulen den Weg. Die charmante, programmierbare<br />

Dame ohne Berührungsängste<br />

ist der ‚Star‘ der Kurse, die Schülerinnen und<br />

Schüler ab 10 Jahren für Technik, Informatik<br />

und Naturwissenschaften begeistern. Seit<br />

2012 bietet das Roberta-Regio-Zentrum an der<br />

Fachhochschule Kiel ihren didaktischen Service<br />

allen Schulen in Schleswig-Holstein an. Natürlich<br />

nicht ohne Hintergedanken: Die FH hat das<br />

Wissen für die angewandten Technologien der<br />

Zukunft bereits im Studienangebot.<br />

Im Fachbereich Informatik und Elektrotechnik<br />

mit den Studiengängen Maschinenbau,<br />

Informationstechnologie, Mechatronik, Elektrotechnik<br />

und Industrial Engineering gestalten<br />

die Kieler FH-Absolventen kreativ neue<br />

technische Systeme. Dazu gehören auch die<br />

Vereinbarkeit von Ökonomie und Technik, der<br />

Ausbau weltweiter Kommunikation und der<br />

Einsatz von Mikrosystemen in allen Lebensbereichen.<br />

Künstliche Intelligenz ist auch<br />

ein wichtiger Baustein im Informatikstudium<br />

an der Christian-Albrechts-Universität Kiel<br />

(CAU). Forscher des Lehrstuhls für Regelungstechnik<br />

arbeiten hier an autonomen Robotersystemen.<br />

Die Universität Lübeck betreibt<br />

8


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Die fünf Megatrends<br />

1: Künstliche Intelligenz 2: Neue Mobilität<br />

„Trendforscher haben die Zeichen der<br />

Zeit längst erkannt, und nicht nur die<br />

Unternehmen reagieren darauf.“<br />

Technologien wachsen durch ein digitales Netzwerk intelligent<br />

zusammen - dank kommunizierender Systeme. Dazu werden auch<br />

Roboter gehören, die zuhause lästige Dinge erledigen oder Kranke<br />

und pflegebedürftige Menschen im Alltag unterstützen.<br />

Auch die Unternehmen und die Arbeitswelt werden durch Innovationen<br />

in Informations technik, Sensorik und Robotik deutlich anders<br />

aussehen als heute.<br />

Erste Entwicklungen – Stichwort „Industrie 4.0“ – sind schon angelaufen:<br />

mit Fabriken, die fast ohne Menschenhand von alleine laufen. Den<br />

Fortschritt antreiben werden außerdem miniaturisierte Bauteile und<br />

intelligente Algorithmen, die das „Web 3.0“ möglich machen.<br />

Das Auto wird in Zukunft nicht mehr die Mobilität bestimmen: Eine<br />

zunehmende Vielfalt an Mobilitätsformen wird geprägt von Individualisierung,<br />

Konnektivität, Urbanisierung und Neo-Ökologie. Technische<br />

Erfindungen und veränderte Bedürfnisse der Menschen werden neue<br />

Formen der Fortbewegung hervorbringen: elektrisch, vernetzt, digital.<br />

E-Autos und E-Busse würden autonom ohne Fahrer unterwegs sein und<br />

miteinander ‚kommunizieren‘, um Unfälle möglichst vollständig zu vermeiden.<br />

Wir stehen am Beginn eines neuen, multimobilen Zeitalters, in dem<br />

auch E-Bikes, Öffentlicher grüner Nahverkehr, Hochleistungsdrohnen<br />

für den Warentransport den Alltag enorm beeinflussen.<br />

sogar ein eigenes Institut für Robotik und<br />

Kognitive Systeme - die Studierenden in diesem<br />

Bachelor- und Master-Fach profitieren<br />

direkt von den neusten Entwicklungen der<br />

Wissenschaft.<br />

Wenn es sich um E-Autos und den Megatrend<br />

Mobilität dreht, wissen die Studierenden der<br />

FH Kiel, wo es lang geht: Sie konstruieren im<br />

Team jedes Jahr einen neuen, pfeilschnellen<br />

elektrischen Rennwagen für die Formula<br />

Student. Sie sind auch in die Forschungsarbeiten<br />

im Kompetenzzentrum Elektromobilität<br />

Schleswig-Holstein direkt eingebunden<br />

– dort werden etwa neue Regelsysteme an<br />

E-Autos erforscht. Auch bei dem bundesweiten<br />

Großprojekt „E-Highway“, in dem Elektro-Lastwagen<br />

auf der A1 bei Lübeck ein neues Oberleitungssystem<br />

testen, ist die FH Kiel an Bord.<br />

Wie E-Autos entwickelt werden, lernen Studierende<br />

unter anderem im Bachelorstudiengang<br />

Mechatronik/Schwerpunkt Elektromobilität.<br />

Lübeck ist die erste Adresse für ganz neue<br />

Ideen zum Megatrend Gesundheit: Die Universität<br />

und auch die Fachhochschule haben sich<br />

auf dem Campus neben dem Universitätsklinikum<br />

ganz dem Zukunftsthema „Life Science“<br />

verschrieben. Dazu gehören nicht nur Fächer<br />

wie Medizin, Logopädie oder das neue Angebot<br />

Hebammenwissenschaft an der Uni. Fächerübergreifende<br />

und sehr spezielle Studiengänge<br />

weisen hier direkt in die Zukunft: Medizinische<br />

Informatik, Biomedical Engineering oder Molecular<br />

Life Science ebenso wie Medizinische<br />

Ernährungswissenschaft oder Mathematik in<br />

Medizin und Lebenswissenschaft.<br />

Die Fachhochschule Lübeck hat ebenfalls technisch<br />

orientierte Spezialfächer im Angebot,<br />

die letztlich die Gesundheit des Menschen im<br />

Focus haben: Biomedizintechnik, Biomedical<br />

Engineering, Hörakustik und Audiologische<br />

Technik. Medizinische Spitzenforschung betreiben<br />

die Unis Kiel und Lübeck gemeinsam mit<br />

dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />

im Forschungscluster Entzündungsforschung.<br />

Darin entwickeln die Wissenschaftler ganz<br />

neue Therapien gegen Krankheiten wie Morbus<br />

Crohn oder Neurodermitis. Davon profitieren<br />

nicht nur die Patienten, sondern auch die Studenten<br />

in ihrer Ausbildung.<br />

Unsere Erde und ihre natürlichen Ressourcen<br />

gelten den meisten Menschen als höchstes Gut:<br />

Entsprechend nimmt derzeit der Megatrend<br />

Neo-Ökologie mächtig Fahrt auf. Es geht zum<br />

Beispiel darum, die Klimaerwärmung zu stoppen,<br />

indem die Energiewende vorangetrieben<br />

wird. Hier kann Flensburg punkten: Die Hochschule<br />

bietet mit dem Bachelorstudiengang<br />

Energiewissenschaft ein hochkarätiges Ingenieurstudium<br />

an. Um alternative Energieformen<br />

wie Windkraft oder Sonnenenergie geht es in<br />

den Angeboten Regenerative Energietechnik<br />

und Wind Engineering. Über den Tellerrand<br />

blicken Studierende an der Europa-Universität<br />

Flensburg mit den spannenden Studiengängen<br />

Energie- und Umweltmanagement in Industrieländern/Entwicklungsländern.<br />

Wer das Meer<br />

schützen will – die Verschmutzung der Ozeane<br />

ist derzeit ja ein ganz großes Thema – der<br />

sollte nach Kiel schauen. Hier ist nicht nur das<br />

weltweit anerkannte Meeresforschungsinstitut<br />

Geomar zuhause. An der CAU kann der Nachwuchs<br />

außerdem Fächer wie Physik des Erdsystems<br />

(Meteorologie, Ozeanographie, Geophysik)<br />

oder Marine Geosciences studieren.<br />

Um den Energieverbrauch in Gebäuden zu senken<br />

und damit den Klimawandel zu bekämpfen,<br />

punktet die Fachhochschule Westküste mit<br />

einem einzigartigen Studienangebot: Umweltgerechte<br />

Gebäudesystemtechnik heißt dort die<br />

Antwort auf die Anforderungen der Zukunft.<br />

Und die junge „hochschule 21“ in Buxtehude<br />

bietet eine außergewöhnliche Kombination:<br />

„Gebäudetechnik und Gebäudeautomation“<br />

lauten die starken Zukunftsthemen mit interessanten<br />

Karrierechancen. Absolventen können<br />

im Zuge der Megatrends mit dazu beitragen,<br />

dass die Welt ein kleines bisschen besser wird<br />

– wenn das nicht trendy ist!<br />

10<br />

11


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

3: Gesundheit & Fitness<br />

Ein Lebensstil, der Körper, Geist und Seele gesund erhält, wird schon<br />

heute von Millionen Menschen gepflegt. Gesundheit bedeutet ihnen<br />

ein gutes Leben. Als zentrales Lebensziel hat sich dieser Trend tief in<br />

die Kultur und das Selbstverständnis der westlichen Welt eingeprägt<br />

und beeinflusst so sämtliche Lebensbereiche. Die Menschen erwarten<br />

vom Gesundheitssystem, aber auch von Arbeitgebern, dass sie auf dieses<br />

neue Bewusstsein reagieren. Work-Life-Balance gehört dazu, aber<br />

auch das Thema Lebensverlängerung durch personalisierte Medizin und<br />

Lebensmittel, die auf jeden Menschen abgestimmt werden, um ihn möglichst<br />

lange gesund zu erhalten. Auch „Fitness total“ und die Kontrolle<br />

der Leistungsfähigkeit etwa mit intelligenten Messarmbändern gehören<br />

zu diesem Megatrend.<br />

4: Neo-Ökologie 5: New Work<br />

Energiewende, Artensterben, ökologische Landwirtschaft, Null-Energie-Häuser,<br />

Elektroautos, Meeresverschmutzung durch Plastik. Schon an<br />

diesen aktuellen Schlagworten sieht man, dass der Megatrend Neo-Ökologie<br />

in jeden Alltagsbereich hineinreicht. Ob gesellschaftliche Werte,<br />

persönliche Kaufentscheidungen oder Unternehmensphilosophie – Fragen<br />

der Umwelt werden auch dank technologischer Innovationen mehr und<br />

mehr unseren Alltag verändern. Letztlich geht es darum, die Erde und ihre<br />

Ressourcen für kommende Generationen zu erhalten.<br />

Dieser Megatrend sorgt nicht nur für eine weltweite Neuausrichtung der<br />

Werte, der Politik und der Kultur. Er dürfte auch unternehmerisches Denken<br />

und Handeln von Grund auf verändern.<br />

Der Wandel der Arbeitswelt hat begonnen: Kreativökonomie, die frei<br />

bestimmte Zusammenarbeit mit Gleichgesinnten und Work-Life-Balance<br />

werden im 21. Jahrhundert selbstverständlich. Der Grund für diese Revolution<br />

in Büros und Fabriken ist die Digitalisierung: Sie wird die menschliche<br />

Arbeit immer mehr von lästigen, monotonen Tätigkeiten befreien<br />

und gleichzeitig neue Aufgaben und Berufe kreieren. New Work wird die<br />

Arbeitswelt von Grund auf umformen. Das Zeitalter der Kreativökonomie<br />

ist bereits angebrochen: Jeder Mensch soll sich nach seinem eigenen<br />

Potenzial entfalten können, lautet das Credo. Arbeit steht im Dienst des<br />

Menschen und nicht umgekehrt, wie es bisher üblich ist. Künftig sollen<br />

Arbeit und Leben harmonisieren.<br />

12<br />

13


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Foto Sebastian Weimar<br />

STUDIS ON AIR<br />

Warum Studieren im Norden glücklich macht<br />

Lisa Krüger<br />

aus Hörnum auf Sylt,<br />

absolviert im 1. Semester<br />

das duale Studium<br />

Bauingenieurwesen (B.Eng.)<br />

an der FH Kiel sowie beim<br />

Kooperationspartner GMSH.<br />

„Die ersten Wochen des Studiums verliefen äußerst interessant. Ich<br />

bin gespannt, was noch alles auf mich zukommen wird, glaube aber,<br />

die richtige Studienwahl getroffen zu haben! Wie ich darauf gekommen<br />

bin, kann ich leicht erklären: Nach dem Mittleren Schulabschluss<br />

an der Regionalschule Westerland und der Fachhochschulreife an<br />

der Beruflichen Schule in Niebüll habe ich eine Ausbildung zur<br />

Immobilien kauffrau absolviert. Während dieser Zeit bin ich beruflich<br />

oft auf Baustellen gewesen und habe an Gesprächen mit Bauspezialisten<br />

teilgenommen. Frustrierend war, dass mein Aufgabengebiet<br />

stets endete, wenn die Bauingenieure kamen und es spannend wurde.<br />

Nach Abschluss des dualen Studiums möchte ich selbst Bauprojekte<br />

leiten und zwar bei der GMSH. In welche Richtung ich mich spezialisieren<br />

werde, steht noch nicht fest. Momentan interessiert mich das<br />

Thema Hochbau, aber in den nächsten vier Jahren werde ich für diese<br />

Entscheidung noch genügend Zeit haben!<br />

Dass die Studienblöcke an der Fachhochschule Kiel stattfinden, gefällt<br />

mir ausgesprochen gut. Unser Campus wirkt angenehm kuschlig, und<br />

ich bin froh, dass in unseren Vorlesungen nicht hunderte Zuhörer<br />

sitzen, sondern nur rund 60! Ich komme aus der Gemeinde Hörnum<br />

auf Sylt und bin Menschenmassen nicht gewohnt. An Sylts Südspitze<br />

genieße ich die meiste Zeit des Jahres menschenleere Strände und<br />

kann meinem Hobby Wellenreiten nachgehen. Für Surfer ist die Insel<br />

ein Topspot, allerdings sollte man sich vorher mit den Wind- und<br />

Wassereigenschaften vertraut machen. Die Strömung der Nordsee<br />

ist gefährlich und an manchen Stellen bis zu drei Knoten stark. Wo<br />

die beste Welle bricht? Das werde ich nicht verraten, lässt sich aber<br />

auch nicht genau voraussagen. Die Qualität der Wellen ist immer von<br />

mehreren Faktoren abhängig, zum Beispiel von den Sandbänken, die<br />

ständig in Bewegung sind. Ideale Bedingungen herrschen meistens,<br />

wenn es windstill ist und die Wellen Druck haben! Auf der Kieler<br />

Förde werde ich demnächst die optimalen Segelbedingungen nutzen.<br />

Als Wassersportlerin bin ich in Kiel jedenfalls perfekt aufgehoben!“<br />

15


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Foto Sebastian Weimar<br />

Vanessa Skudlik<br />

26 Jahre, aus Baden-<br />

Baden, studiert im 1.<br />

Semester Bauingenieurwesen<br />

(B.Eng.) an der FH Kiel.<br />

„Hallo, mein Name ist Vanessa. Ich gehöre zu den ersten Studierenden<br />

des neuen Studiengangs Bauingenieurwesen an der FH Kiel und<br />

bin momentan sehr glücklich mit dieser Entscheidung! Ich war schon<br />

immer ein vielseitig interessierter Mensch. Vielleicht verlief deshalb<br />

meine berufliche Orientierung etwas ungewöhnlich! Nach dem Abitur<br />

studierte ich zunächst vier Semester Judaistik an der Universität<br />

Tübingen, bis mich die philosophische Ausrichtung und die mangelnden<br />

Berufsaussichten zu einem radikalen Kurswechsel bewegten.<br />

Ich begann mich für Berufe im Gesundheitswesen zu interessieren,<br />

absolvierte ein Freiwilliges Soziales Jahr in Kiel und startete eine<br />

Ausbildung zur Medizinisch-technischen Radiologieassistentin. Leider<br />

fühlte ich mich auch in diesem Beruf nicht wohl. Aber die Stadt Kiel<br />

gefiel mir auf Anhieb! Obwohl ich ursprünglich aus Baden-Württemberg<br />

stamme, mag ich keine Berge, sondern genieße die Weite und<br />

das Meer. Da ich mich für Küstenschutz und Wasserbau interessiere,<br />

ermutigte mich mein Onkel, der als Bauingenieur tätig ist, zu einem<br />

Bauingenieur-Studium. Die Vorstellung erschien mir zunächst fremd,<br />

doch nach und nach wuchs mein Interesse, so dass ich mich schließlich<br />

für diesen Studiengang entschied. Idealerweise wird er erstmalig<br />

an der FH Kiel angeboten. Und nach den ersten Wochen glaube ich,<br />

tatsächlich das passende Studium gefunden zu haben. Mein Wunsch<br />

ist es nun, industriebegleitet zu studieren. Das bedeutet, dass ich mir<br />

innerhalb eines Jahres einen Kooperationsbetrieb als Partner suchen<br />

muss. Daraus würden sich einige Vorteile ergeben, zum Beispiel eine<br />

realitätsnahe Vorbereitung auf das Berufsleben, gute Übernahme- und<br />

Aufstiegschancen in dem Partner-Unternehmen sowie eine monatliche<br />

Vergütung während des Studiums. Ich gehe jedenfalls besonders<br />

motiviert in dieses Studium und bin von der zukunftsorientierten<br />

Ausrichtung der Kurse begeistert. Außerdem genieße ich jeden Tag<br />

meinen Arbeitsweg. Erst fahre ich mit dem Fahrrad vom Blücherplatz<br />

zur Reventloubrücke, dort wartet der Förde dampfer und bringt mich<br />

quer über die Kieler Förde direkt zur FH nach Kiel-Dietrichsdorf.<br />

Besser geht’s nicht!“<br />

16


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Foto Sebastian Weimar<br />

Julius Biermann<br />

20 Jahre, aus Bocholt,<br />

absolviert im 5. Semester<br />

das duale Studium<br />

Mechatronik (B.Eng.) an<br />

der „hochschule 21“.<br />

„Hallo, ich heiße Julius und studiere Mechatronik an der ‚hochschule<br />

21‘. Aufgewachsen bin ich in einem kleinen Ort bei Bocholt, einen<br />

Steinwurf entfernt von den Niederlanden. Für mich stand früh fest,<br />

dass ich mich beruflich in eine technische Richtung entwickeln<br />

möchte. Seit dem Kindergarten spiele und tüftle ich gern; mit Lego<br />

und einfacher Mechanik fing alles an, setzte sich fort im naturwissenschaftlichen<br />

Profil der Schule, und heute beschäftige ich mich mit<br />

elektronischen Steuerungen und technischer Mechanik. Besonders<br />

Flugzeuge fand ich schon immer faszinierend! Ich erinnere mich<br />

noch an den Erstflug des Airbus A380 im Jahre 2005. Damals war ich<br />

acht Jahre alt und dachte mir: ‚Solche Maschinen zu bauen, muss<br />

spannend sein!’ Heute, dreizehn Jahre später, stehe ich bei Airbus<br />

tatsächlich im Rumpf des A380 und beschäftige mich unter anderem<br />

mit der Kabinenausstattung!<br />

Die Begeisterung für Technik war ausschlaggebend für die Wahl des<br />

Studienfachs Mechatronik an der ‚hochschule 21‘ und meines Praxispartners<br />

Airbus in Stade. Zwei Aspekte waren mir besonders wichtig:<br />

Zum einen suchte ich eine gleichgewichtige Kombination von Theorie<br />

und Praxis, die es meines Erachtens nur in einem dualen Studium<br />

gibt. Zum anderen wollte ich vermeiden, mich frühzeitig auf eine<br />

spezielle technische Richtung festlegen zu müssen. Das Mechatronik-<br />

Studium ist deshalb so interessant, weil es drei Disziplinen umfasst:<br />

Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik. Da diese Bereiche<br />

in fast allen technischen Systemen zusammentreffen, bereitet das<br />

Studium optimal auf den Ingenieurberuf vor.<br />

Was mir außerdem an der Hochschule gut gefällt, ist die entspannte,<br />

familiäre Atmosphäre. Durch die kleinen Klassen kommt man schnell<br />

mit anderen Studierenden in Kontakt. Da ich in einem der vier<br />

Studentenheime wohne, lerne ich nicht nur gemeinsam mit anderen,<br />

sondern verbringe auch viel Freizeit mit ihnen, sodass sich echte<br />

Freundschaften entwickelt haben. Auch die persönliche Nähe zu den<br />

Professoren und Dozenten finde ich angenehm und motivierend. Ich<br />

fühle mich nicht als eine Nummer, sondern als Person wertgeschätzt!<br />

Jetzt im fünften Semester kristallisiert sich bei mir eine Tendenz<br />

zum Maschinenbau heraus. Ich bin gespannt, wohin mich der duale<br />

Studien weg führt. Aber klar ist, dass ich sowohl mit der ‚hochschule<br />

21‘ als auch mit Airbus eine richtig gute Wahl getroffen habe!“<br />

18


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Sebastian Weimar<br />

Hier kommt die Wirtschaft!<br />

Hier kommt die Wirtschaft!<br />

Beliebte Wirtschaftsstudiengänge an der FH Westküste<br />

Pisa hin oder her – Deutschland gehört zu den stärksten Bildungsnationen<br />

der Welt. Auch Schleswig-Holstein hat exzellente Hochschulbildung zu<br />

bieten, zum Beispiel an der Fachhochschule Westküste (FHW), die sich<br />

in nur 25 Jahren einen hervorragenden Ruf in den Bereichen Wirtschaft<br />

und Technik erarbeitet hat. Insbesondere der Fachbereich Wirtschaft<br />

trumpft mit neun Studiengängen und 19 wählbaren Schwerpunkten<br />

groß auf – mehr Auswahl an Wirtschaftsstudiengängen gibt es an<br />

keiner anderen Hochschule im Norden. Von ihren insgesamt rund<br />

2.000 Studierenden sind über 80 Prozent in den wirtschaftsbezogenen<br />

Studiengängen eingeschrieben. Aus ihnen rekrutieren sich kommende<br />

Manager-Generationen. Wie erleben Studierende die FH Westküste?<br />

Was zeichnet den Fachbereich Wirtschaft an der FHW besonders<br />

aus? <strong>ME2BE</strong> Campus hat den „Live-Check“ in Heide gemacht.<br />

Wer studieren möchte, hat die Wahl zwischen<br />

bundesweit knapp 19.000 Studiengängen an<br />

rund 400 Hochschulen! Wie soll man da den<br />

passenden Ort und das passende Studium<br />

ermitteln? Beliebte Filterquellen sind Hochschulrankings<br />

und Hochschulbewertungen,<br />

obwohl deren statistische Grundlagen fragwürdig<br />

sind. Auf dem Hochschulbewertungsportal<br />

„Studycheck“ landet die FH Westküste<br />

auf einem beachtlichen Platz 27 unter allen<br />

240 deutschen Fachhochschulen und sogar<br />

auf Platz 1 unter den staatlichen FHs in Hamburg<br />

und Schleswig-Holstein! Unsere Frage:<br />

Wie schafft es die FHW, bei Studierenden<br />

beliebt zu sein und gleichzeitig Absolventen<br />

zu entlassen, die bei Arbeitgebern sehr<br />

begehrt sind? Unsere Interviewpartner: Malte,<br />

Joran, Henrike, Tarek, Karam, Anja, Karina,<br />

Omta, Timo, Leonie, Nathalie, Amir, Solveig,<br />

Rebecca, Lisann, Cedric, Elisa, Armin, Liam,<br />

Lukas, und Roman – Studierende aus allen<br />

Studiengängen des Fachbereichs Wirtschaft.<br />

21


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Omta Younan<br />

Immobilienwirtschaft<br />

Einzigartige STUDIENGÄNGE – die<br />

Alleinstellungsmerkmale der FH Westküste<br />

Studiengänge bilden das inhaltliche Rückgrat<br />

jeder Hochschule. Vor allem in den Wirtschaftswissenschaften<br />

ist die Auswahl riesig.<br />

Die Betriebswirtschaftslehre präsentiert sich<br />

bundesweit seit vielen Jahren als Fach mit den<br />

höchsten Studierendenzahlen. Grund genug<br />

für Hochschulen, sich von anderen abheben<br />

zu wollen! Die FH Westküste besitzt mit ihren<br />

sechs Bachelor- und zwei Masterstudiengängen<br />

sowie mit einer besonders großen Anzahl<br />

von Wahlmodulen ein über die Landesgrenzen<br />

hinaus beachtetes Alleinstellungsmerkmal!<br />

Studiengänge und Curricula erlauben den<br />

Studierenden sowohl eine Spezialisierung als<br />

auch die Aufstellung als „Allrounder“. Bezogen<br />

auf öffentliche Studienangebote im Norden<br />

bietet sie mit den Bachelorstudiengängen<br />

„Immobilienwirtschaft“, „International Tourism<br />

Management“ (B.A.) und „BWL / Triales<br />

Modell“ gleich drei Fächer an, die in dieser<br />

Ausrichtung nur in Heide zu finden sind.<br />

Omta Younan studiert im 5. Semester Immobilienwirtschaft.<br />

„Ich komme aus Elms horn,<br />

habe eine Ausbildung zur Kaufmännischen<br />

Assistentin absolviert und mich schon immer<br />

sehr für das Thema Immobilien interessiert“,<br />

berichtet die 27-jährige. Nach der Ausbildung<br />

hielt ich Ausschau nach einem praxisorientierten<br />

Studium in Schleswig-Holstein an<br />

einer kleineren Hochschule mit überschaubaren<br />

Studiengruppen. Als ich 2016 vom neuen<br />

Fach ‚Immobilienwirtschaft’ an der FHW hörte,<br />

passte alles zusammen. Das Einzigartige an<br />

diesem Studium ist die Kombination aus familiärer<br />

Atmosphäre, praxis orientierten Veranstaltungen<br />

und praxiserfahrenen Professoren<br />

und Dozenten. Ich profitiere davon, dass ich<br />

exakt das lerne, was später in der Immobilienbranche<br />

von mir erwartet wird. Dies konnte<br />

ich zuletzt in meinem Praxissemester bei<br />

einer namhaften schleswig-holsteinischen<br />

Immobilienfirma unter Beweis stellen. Ob Vermittlung<br />

oder Verwaltung von Wohnobjekten,<br />

Sachbearbeitung, fachliche Gespräche oder<br />

die Erstellung von Exposés – ich war darauf<br />

top vorbereitet!<br />

Ich profitiere davon,<br />

dass ich exakt das lerne,<br />

was später in der<br />

Immobilienbranche von<br />

mir erwartet wird.<br />

Amir Lakaie hat sich bewusst für die FHW<br />

entschieden und studiert im 5. Semester<br />

Immobilienwirtschaft mit Schwerpunkt<br />

„Management and Valuation“. Sein<br />

Berufsziel: selbständiger Portfoliomanager.<br />

23


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Ständige PRAXISNÄHE – das Wesen des FHW-Studiums<br />

„Nach der Schule hatte ich die Nase voll von der<br />

Theorie und wollte praktisch arbeiten“, erzählt<br />

Joran aus Eggstedt. „Ich war froh über meinen<br />

Ausbildungsplatz zum Industriekaufmann bei<br />

der Dithmarscher Brauerei in Marne. Von dem<br />

Betriebswirtschaftsstudium im Trialen Modell<br />

an der FH Westküste erfuhr ich erst einige Zeit<br />

später durch einen Vortrag von Professor Ruge.<br />

Eine Kombination von Ausbildung, Berufsschule<br />

und Studium, mit der Aussicht auf zwei<br />

Abschlüsse in nur vier Jahren, das klang interessant.<br />

Mittlerweile habe ich die Berufsausbildung<br />

erfolgreich abgeschlossen, studiere im<br />

5. Semester BWL an der FHW und genieße alle<br />

Vorteile, die sich mir bieten: Durch die praktischen<br />

Berufserfahrungen im kaufmännischen<br />

Bereich fallen mir viele Inhalte leicht, sodass<br />

sich mein Lernaufwand deutlich reduziert, die<br />

große Anzahl von Wahlmodulen erlaubt es mir,<br />

individuelle Schwerpunkte zu setzen, und die<br />

ständige Nähe zur Praxis macht sich bei der<br />

Suche nach einem Platz für das Praxissemester<br />

positiv bemerkbar. Trial Studierende genießen<br />

bei Arbeitgebern den Ruf, äußerst lernwillig<br />

und zielstrebig zu sein!“<br />

Einen starken Bezug zur Praxis erlebt auch Cedric<br />

im Studiengang Wirtschaftsrecht. „Ein Beispiel<br />

für praxisorientiertes Studieren ist unser<br />

Projekt ‚Legal Clinic’, das ich seit mehreren<br />

Semestern begleite und mit aufbauen konnte.<br />

In diesem Wahlmodul bieten wir Beratungsgespräche<br />

an – von Studierenden für Studierende.<br />

Auf diesem Weg simulieren und üben wir Mandantengespräche<br />

auf Grundlage realer Fälle.<br />

Gleichzeitig unterstützen wir Studierende der<br />

FHW durch eine kostenlosen Rechtsberatung,<br />

beispielsweise bei Mietstreitigkeiten zwischen<br />

Vermietern und WG-Bewohnern.“<br />

Im Gegensatz zu Universitäten, die sich auf<br />

das Studium theoretischer Grundlagen konzentrieren<br />

und akademische Karrieren ermöglichen,<br />

liegt das Wesen von Fachhochschulen<br />

in der Nähe zur Praxis begründet. Ihre Ausrichtung<br />

zielt besonders auf die Entwicklung von<br />

Fach- und Führungskräften für den Arbeitsmarkt.<br />

Um den nahtlosen Übergang von Studium<br />

zur Berufswelt zu ermöglichen, bietet die<br />

FH Westküste ihren Studierenden die besten<br />

Voraussetzungen:<br />

• Pflicht-Praxissemester (im 4. Semester),<br />

optionales Auslandssemester<br />

• Sprachmodule und vertiefende praktische<br />

Kenntnisse und Übungen in den gewählten<br />

Schwerpunkten Sozialkompetenz,<br />

Persönlichkeitsentwicklung,<br />

Kommunikation, Rhetorik, Präsentationstechniken<br />

oder Projektmanagement<br />

• Fallstudienprojekte in Lehrveranstaltungen<br />

sowie Kooperationen mit regionalen<br />

Arbeitgebern<br />

Praxis, die gut ankommt. Im Projekt „Legal Clinic“<br />

bieten Wirtschaftsrecht-Studierende, wie Cedric<br />

(oben), eine kostenlose Rechtsberatung für andere<br />

Studierende an.<br />

• Möglichkeiten einer praxisnahen Bachelor-<br />

Arbeit in Zusammenarbeit mit der<br />

Wirtschaft<br />

• hohe Praxisanteile in den Lehrveranstaltungen<br />

durch eine moderne Ausstattungsumgebung<br />

(Video-Labore, GreenScreen, Smartboards,<br />

Eye-Tracking-Technology)<br />

• Professoren und Dozenten, die auf eine<br />

mindestens 5-jährige privatwirtschaftliche<br />

berufliche Tätigkeit zurückblicken und ihre<br />

Praxiserfahrungen und Netzwerke an die<br />

Studierende weitergeben.<br />

• praxisnahe Forschungs- und Entwicklungsvorhaben<br />

sowie die Erschließung wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse für die Praxis<br />

Joran Voß<br />

BWL/Triales Modell<br />

Mit ihrer Praxisnähe trifft die Hochschule den<br />

Nerv vieler Studierender. Sie sind an theoretischen<br />

Grundlagen interessiert, möchten<br />

Wirtschaftswissenschaften aber auch handwerklich<br />

erlernen, um bei zukünftigen Arbeitgebern<br />

schnell Fuß fassen zu können. Dabei<br />

helfen Fallstudienprojekte und ständige Vergleiche<br />

mit realen Wirtschaftssituationen.<br />

Ergebnis: Drei Viertel aller Absolventen zieht<br />

es nach den Bachelor- Studiengängen direkt in<br />

die Wirtschaft.<br />

24


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Starke FAMILIE – das Wohlfühlrezept der FHW<br />

Solveig Töwe<br />

BWL<br />

Im Fachhochschulstudium erleben Studierende<br />

allgemein einen facettenreichen Mikrokosmos,<br />

ähnlich wie in der Schule und doch<br />

völlig anders. Ein wesentlicher Unterschied:<br />

Schule ist Pflicht, Studium ist freiwillig! Was<br />

gehört aber zu einem erfolgreichen Bacheloroder<br />

Masterabschluss? Wichtige Bedingungen<br />

sind eine moderne Ausstattung, angenehme<br />

Räumlichkeiten, vor allem jedoch eine qualitativ<br />

hochwertige Lehre durch erfahrene<br />

und motivierende Professoren und Dozenten.<br />

Idealerweise werden sachliche von emotionalen<br />

Aspekten unterstützt. Dem Fachbereich<br />

Wirtschaft der FH Westküste gelingt dies mit<br />

einer hundertprozentigen Wohlfühl-Quote<br />

innerhalb der Studentenschaft. Die häufigsten<br />

Aussagen: „Ideale Lernbedingungen durch<br />

kleine Studiengruppen bis zu 25 Personen“,<br />

„Persönliche, familiäre Atmosphäre“, „Dozenten,<br />

die ein offenes Ohr haben und immer<br />

ansprechbar sind, „Professoren, die meinen<br />

Namen kennen“, „Vorlesungen, in denen<br />

wir Fragen stellen und diskutieren können“,<br />

„Eine offene Hochschule und ein Campus, der<br />

alle verbindet“, „Verständnis für persönliche<br />

Angelegenheiten“, „Individuelle Unterstützung<br />

bei Verständnisschwierigkeiten“, „Spürbares<br />

Interesse der Dozenten, uns erfolgreich<br />

in die Berufswelt zu führen“.<br />

Für die BWL-Studierenden Solveig und Rebecca<br />

ist die familiäre Atmosphäre im Fachbereich<br />

Wirtschaft und generell an der FH Westküste<br />

ein wichtiger, motivierender Faktor.<br />

„Als Mutter eines vierjährigen Sohnes muss<br />

Von Solveig Töwe (linke<br />

Seite), Rebecca Elliott<br />

(oben rechts, Henrike<br />

Krühn (unten) und allen<br />

anderen Studierenden<br />

positiv hervorgehoben:<br />

die familiäre<br />

Studienatmosphäre an der<br />

FHW und der persönliche<br />

Kontakt untereinander<br />

sowie zu den Professoren<br />

und Dozenten.<br />

ich flexibel sein und meinen Alltag sehr gut<br />

organisieren. Die große Anzahl von Wahlmodulen<br />

an der FHW erlaubt mir eine flexible<br />

Studienplanung. Darüber hinaus erlebe ich<br />

viel Verständnis für meine Situation, beispielsweise<br />

wenn ich meinen Sohn unerwartet<br />

früher aus dem Kindergarten abholen muss,<br />

weil er sich nicht wohl fühlt.“<br />

Auch Rebecca unterstreicht die Familienfreundlichkeit<br />

an der FHW. „Ich durfte meinen<br />

achtjährigen Sohn auch schon mit in eine<br />

Vorlesung nehmen“, berichtet sie. „Außerdem<br />

kann ich neben dem Studium in Teilzeit<br />

arbeiten und habe die Möglichkeit, Veranstaltungen<br />

flexibel zu besuchen und meinen<br />

Stundenplan mit meinen familiären Verpflichtungen<br />

abzustimmen!“<br />

Dass auch „weiche Faktoren“ eine Rolle für<br />

die Bewertung von Hochschulen spielen, also<br />

nicht quantifizierbare Größen, die Einfluss auf<br />

die Motivation und somit den Erfolg des Studiums<br />

haben, ist bekannt. Beispiele: Wohnund<br />

Kostensituation, Sport- und Freizeitangebot.<br />

„Ein großer Vorteil des Studiums an<br />

der FH Westküste“, meint die ITM-Studierende<br />

Henrike, „ergibt sich aus der Tatsache, dass<br />

in Heide nur knapp 2.000 und nicht 20.000<br />

Leute studieren. Wir begegnen uns täglich auf<br />

dem Campus, alles ist fußläufig oder per Fahrrad<br />

erreichbar. Die Stadt Heide hat einiges zu<br />

bieten: Es gibt viele kostenlose Sport- und<br />

Freizeitangebote vom AStA und übrigens …<br />

auch sehr gute Partys. Die familiäre Atmosphäre<br />

an der FH Westküste ist für mich persönlich<br />

das Wichtigste, um mich während des<br />

Studiums wohl zu fühlen!“<br />

27


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Moderne AUSSTATTUNG – Werkzeuge für Wirtschaftsstudierende<br />

Keine Frage, wer sich für technische oder<br />

naturwissenschaftliche Studiengänge entschieden<br />

hat, benötigt den Zugang zu Laboren,<br />

Messinstrumenten, Maschinen und Anlagen.<br />

Eine zeitgemäße Hochschulausstattung<br />

ist Standard. Was aber brauchen BWLer und<br />

Wirtschaftspsychologen, außer einer Tafel und<br />

viel Kreide? Der Fachbereich Wirtschaft der<br />

FH Westküste bietet ihren Studierenden eine<br />

außergewöhnliche Ausstattung. Ein Pluspunkt,<br />

der bei allen Bewertungen Erwähnung findet!<br />

Nathalie<br />

Carstensen<br />

International<br />

Tourism Management<br />

Ein Beispiel: Leonie und Nathalie studieren<br />

im fünften Semester International Tourism<br />

Management (ITM) und sind Hilfskräfte für<br />

das e-Learning-Programm. „Wir finden an<br />

der FH Westküste ideale Bedingungen für das<br />

Management-Studium vor!“, erklärt Leonie.<br />

„Neben Video-Labs mit professionellen Kameras,<br />

modernen Computerarbeitsplätzen und<br />

interaktiven Smartboards verfügt die Hochschule<br />

auch über Green-Screen-Technologie.<br />

Mithilfe der modernen Ausstattung haben<br />

wir auf „Go Animate“, einer auf Cloud-Basis<br />

arbeitenden Plattform zur Erstellung von<br />

Animations- Videos, professionelle Lernvideos<br />

für das e-Learning-Programm erstellt.“ „Aufgrund<br />

dieser erfolgreichen Projektarbeit ergaben<br />

sich auch unsere Hiwi-Stellen!“, ergänzt<br />

Nathalie. „Egal welcher Schwerpunkt, ob<br />

Destinations management oder Businessdevelopment,<br />

von studierten Tourismus-Managern<br />

wird heutzutage erwartet, dass sie sich in<br />

der digitalen Welt auskennen.<br />

talen Blickbewegungsmessung mit Hilfe von<br />

„Eye-Tracking-Brillen“. Diese Hightech-Geräte<br />

erfassen Augenbewegungen und spiegeln<br />

die Gedanken und das Verhalten von<br />

Menschen wider. Auf diese Weise erforschen<br />

Wirtschaftspsychologen das menschliche<br />

Konsumverhalten oder, wie bei einem Fallstudienprojekt<br />

aus dem vergangenen Jahr,<br />

die Blickbewegungen von Besuchern des<br />

Wacken-Open-Air-Festivals auf der Suche<br />

nach Notausgängen, um die Beschilderung<br />

gegebenenfalls zu optimieren!<br />

Auch Anja und Karina lernen im ersten Semester<br />

ein faszinierendes Fachgebiet kennen. „Ich<br />

hatte im Vorfeld über das Studium der Wirtschaftspsychologie<br />

an der FH Westküste nur<br />

Gutes gehört“, sagt Anja, „und freue mich auf<br />

die gute Mischung aus theoretischen Grundlagen<br />

und einem großen Angebot von Fallstudienprojekten,<br />

in denen wir mit regionalen<br />

Wirtschaftspartnern zusammenarbeiten.“ Der<br />

erste Eindruck von Karina: „Nicht nur die Ausstattung,<br />

sondern auch der Campus und die<br />

Umgebung empfinde ich als inspirierend.“<br />

Neben der technischen Ausstattung bietet das<br />

Curriculum weitere Vorteile. Durch englischsprachige<br />

Vorlesungen, obligatorische Sprachkurse<br />

sowie einem Pflicht-Auslandssemester<br />

erfahren wir ein internationales Studium, das<br />

in Deutschland seinesgleichen sucht! In meinem<br />

Praxissemester bei einem internationalen<br />

Direktreiseveranstalter im österreichischen<br />

Kitzbühel habe ich gemerkt, wie gut mich mein<br />

Studium auf den späteren Berufsalltag vorbereitet.<br />

Ich hatte von Anfang die Sicherheit,<br />

selbständig arbeiten zu können!“<br />

Beispiel Wirtschaftspsychologie: Studierende<br />

dieses Fachs beschäftigen sich im Wesentlichen<br />

mit dem subjektiven Empfinden und Verhalten<br />

von Menschen in ökonomischen Systemen.<br />

Auch dieser Studiengang bedient sich<br />

modernster Techniken, zum Beispiel der digi-<br />

Leonie Jasper studiert ITM und arbeitet<br />

als ‚Hikra‘ unter anderem am<br />

e-Learning-Programm der FHW.<br />

28


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Chancen für Geflüchtete – das Propädeutikum<br />

Karam al Naeb<br />

Wirtschaftspsychologie<br />

Mit einem zweisemestrigen Propädeutikum<br />

öffnet sich die FH Westküste auch studiengeeigneten<br />

Personen mit Flüchtlingshintergrund.<br />

Das Propädeutikum enthält neben<br />

einem Intensivkurs Deutsch und zwei Sprachprüfungen<br />

auf den Niveaustufen B2 und C1<br />

weitere, studienvorbereitende Blockveranstaltungen.<br />

Neben rund 20 weiteren Personen<br />

konnten die beiden 24-jährigen Syrer Tarek<br />

Ghanem aus Aleppo und Karam al Naeb aus<br />

as-Suwaida das in Vollzeit angebotene Propädeutikum<br />

<strong>2018</strong> erfolgreich abschließen und<br />

anschließend aufgrund ihrer nachgewiesenen<br />

Qualifikationen ihr Wirtschaftsstudium aufnehmen.<br />

Wie erleben sie die FHW?<br />

„Am Propädeutikum teilzunehmen, war die<br />

wichtigste Entscheidung meines Lebens“, sagt<br />

Tarek. „Ich habe täglich von 08.30 bis 15.30<br />

Uhr an der FH Westküste Deutsch gelernt<br />

und zuhause alles wiederholt. Deutsch ist<br />

eine schwere Sprache, aber nun haben wir es<br />

geschafft! Jetzt studiere ich ‚Wirtschaftsrecht’,<br />

weil ich bereits in Syrien zwei Jahre Jura studiert<br />

habe und mich auch für Wirtschaft interessiere.<br />

Mein Ziel nach dem Studium ist es,<br />

in einem Wirtschaftsunternehmen zu arbeiten.<br />

Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen Lehrern<br />

der FHW bedanken, die uns unglaublich<br />

gut unterstützt haben!“<br />

Karam hat sich für den Studiengang „Wirtschaftspsychologie“<br />

entschieden. „Das Propädeutikum<br />

war sehr hilfreich! Die deutsche<br />

Sprache ist mit Arabisch nicht zu vergleichen.<br />

Die vielen verschiedenen Wortendungen sowie<br />

bestimmten und unbestimmten Artikel gibt<br />

es im Arabischen nicht. Jetzt geht’s mit dem<br />

Studium los. In den zwei Semestern haben<br />

wir die Fachhochschule gut kennengelernt.<br />

Ich habe vor dem Krieg in Syrien in Damaskus<br />

studiert. Doch meiner Meinung nach ist<br />

das Studium an einer kleinen Hochschule viel<br />

besser. Natürlich vermisse ich meine Familie<br />

und Freunde in Syrien oder die Feste, die wir<br />

dort zusammen gefeiert haben. Doch ich bin<br />

sehr glücklich über den Neustart, den ich hier<br />

in Heide vor drei Jahren begonnen habe. Viele<br />

neue Freunde habe ich seither gewonnen und<br />

fühle mich jetzt gut vorbereitet auf mein<br />

neues Leben!“<br />

Ich möchte mich bei<br />

allen Lehrerinnen<br />

und Lehrern der<br />

FHW bedanken, die<br />

uns unglaublich gut<br />

unterstützt haben!<br />

Gute Perspektiven mit den Wirtschaftsabschlüssen<br />

der FHW<br />

Studierende der Wirtschaftsstudiengänge an<br />

der FHW blicken auf ein breites Spektrum an<br />

beruflicher Möglichkeiten. Als Managerinnen<br />

und Manager werden sie nach ihrem Studium<br />

in den unterschiedlichsten Unternehmen und<br />

Branchen tätig sein: in Krankenhäusern, bei<br />

Reiseveranstaltern, in Personal-, Marketing-,<br />

Vertriebs- oder Rechtsabteilungen von Industrie-,<br />

Handels- sowie Immobilienfirmen. Sie werden<br />

sich mit Zahlen und Diagrammen, Bilanzen<br />

Auch für Tarek Ghanem<br />

war das Propädeutikum<br />

ein wichtiger Schritt.<br />

Mit der anschließenden<br />

Sprachprüfung erwarb<br />

er den Nachweis über<br />

das Sprachniveau<br />

C1 und somit eine<br />

Hochschulberechtigung.<br />

Er studiert jetzt<br />

Wirtschafsrecht an der<br />

FH Westküste.<br />

und Strategien beschäftigen und sich in ihren<br />

Unternehmen um Buchhaltung, Steuern, Controlling,<br />

Projektentwicklung, Strategien und<br />

Personalentwicklung kümmern. Der Fachbereich<br />

Wirtschaft der FH Westküste bietet<br />

neun attraktive Wirtschaftsstudiengänge an,<br />

die von Studierenden hervorragend bewertet<br />

werden. Spaß am Studieren zu empfinden, ist<br />

weder unwissenschaftlich noch unseriös, sondern<br />

motivierend. Viele private und öffentliche<br />

Unternehmen haben das längst erkannt<br />

und bemühen sich um die Absolventen der<br />

FHW. Auch das gleicht einer guten Bewertung.<br />

31


Starten mit jungen Jahren ins<br />

Wirtschaftspsychologie-Studium: Anja<br />

Heinrich, 17 (links) und Karina Mader, 18.<br />

Die Fachhochschule Westküste FHW<br />

Die Fachhochschule Westküste (FHW) wurde 1993 gegründet und ist<br />

die jüngste und modernste öffentliche Hochschule Schleswig-Holsteins.<br />

Innerhalb kürzester Zeit hat sie sich als feste Größe in der schleswigholsteinischen<br />

Hochschullandschaft etabliert. Das Studienangebot<br />

umfasst insgesamt 9 Bachelor- und 6 Masterstudiengänge.<br />

Fachbereich Wirtschaft<br />

• Betriebswirtschaft (B.A.)<br />

• Triales Modell Betriebswirtschaft (B.A.)<br />

• Immobilienwirtschaft (B.A.)<br />

• Wirtschaftspsychologie (B.A.)<br />

• International Tourism Management (B.A.)<br />

• International Tourism Management (M.A.)<br />

• Wirtschaftsrecht (LL.B.)<br />

• Wirtschaftspsychologie (M.Sc.)<br />

• Wirtschaft, Medien und Psychologie (M.A.,<br />

online)<br />

Fachbereich Technik<br />

• Management und Technik (B.A.)<br />

• Elektrotechnik/Informationstechnik (B.A.)<br />

• Umweltgerechte Gebäudesystemtechnik<br />

(B.Eng.)<br />

• Automatisierungstechnik (M.Sc.)<br />

• Mikroelektronische Systeme (M.Sc.)<br />

• Green Energy (M.Sc.)<br />

Studienberatung<br />

Die Studienberatung auf dem Campus der FH<br />

Westküste ist die erste Anlaufstelle für Studieninteressierte<br />

und Studierende. Das Team von<br />

Sandra Klatte und Janin Damms bietet persönliche<br />

und telefonische Beratung bezüglich<br />

Studienangebot, Zulassung, Einschreibung,<br />

Studienganswechsel etc. oder vermittelt an<br />

zuständige Stellen, wie z.B. das Akademische<br />

Auslandsamt, das Studentenwerk SH u.a.<br />

Schnupperstudium<br />

„Allen Studieninteressierten, die noch keine<br />

Hochschulerfahrung haben und sich für ein<br />

Studium interessieren, empfehlen wir, sich für<br />

ein Schnupperstudium bei uns anzumelden“,<br />

wirbt Studienberaterin Sandra Klatte. Dieses<br />

findet jährlich während der Schul-Osterferien<br />

statt. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

erhalten von uns einen Studienplan und können<br />

anschließend Vorlesungen und Veranstaltungen<br />

des 2. und 6. Semesters besuchen. Auf<br />

diesem Weg lernen sie sowohl Studierende<br />

als auch den studentischen Alltag kennen –<br />

erfahrungsgemäß eine gute Entscheidungshilfe<br />

bei der Studienwahl!“ Nächste Termine:<br />

09. bis 11. April 2019 / 15. bis 17. April 2019.<br />

Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA)<br />

Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA)<br />

besteht aus gewählten Studentinnen und Studenten<br />

und vertritt die Interessen aller Studierenden<br />

der FHW nach innen und außen.<br />

Das AStA-Büro befindet sich direkt auf dem<br />

Campus der FH Westküste, im BWL-Tower.<br />

AStA-Angebote sind u.a.:<br />

• Anlaufstelle für ausländische Studierende<br />

• Ausgabestelle internationaler Studierendenausweise<br />

• Organisation und Durchführung von Veranstaltungen<br />

(Ausflüge, Partys, Konzerte)<br />

• Organisation des kostenlosen Hochschulsports<br />

(Fußball, Badminton, Handball,<br />

Kraftzirkel, Schwimmen, Yoga, Tanzen<br />

(Jazz/HipHop), Tennis, Basketball<br />

• Herausgeber der Studierenden-Zeitung<br />

• Betreiber der AStA-Webseite<br />

• Vertrieb von Merchandising-Produkten<br />

• Betreiber diverser Hochschulsport-<br />

Facebookseiten<br />

Fachhochschule Westküste FHW<br />

Fritz-Thiedemann-Ring 20<br />

25746 Heide<br />

T: 0481/8555-141 / -133<br />

E. beratung@fh-westkueste.de<br />

W: www.fh-westkueste.de<br />

F: facebook.com/FachhochschuleWestkueste<br />

32


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

„Die Resonanz hat uns überwältigt!“, freut<br />

sich Professor Lars Appel, Leiter des noch<br />

jungen Instituts für Bauwesen an der FH Kiel.<br />

„Auf vorsichtig geplante 40 Studienplätze<br />

im Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen<br />

erhielten wir rund 220 Bewerbungen. Wir<br />

haben deshalb 19 weitere Studierende außerhalb<br />

der Kapazität aufgenommen. Ein starkes<br />

Signal! Es beweist, dass ein großes Interesse<br />

am Bauingenieurstudium in Kiel besteht.“<br />

Zurecht, denn landesweit sind die beruflichen<br />

Perspektiven für weibliche und männliche<br />

Bauingenieure hervorragend. Bauspezialisten<br />

sind gefragte Fachkräfte. Durch ihre Kompetenzen<br />

im Verkehrs- und Wasserbau, Tunnel-<br />

oder Brückenbau ergeben sich langfristig<br />

vielfältige Einsatzgebiete. Vor der Ingenieururkunde<br />

steht allerdings ein achtsemestriges,<br />

anspruchsvolles Studium.<br />

Studienort und -atmosphäre:<br />

neu und funktional<br />

Ingenieure wissen: Aller Anfang ist … Improvisation!<br />

Das junge Institut für Bauwesen<br />

hat seinen Platz auf dem Campus der FH Kiel<br />

übergangsweise in zwei modern ausgestatteten<br />

Funktionscontainern gefunden. Langfristig<br />

ist ein Neubau mit allen erforderlichen<br />

Laboren, fachspezifischen Unterrichtsräumen<br />

und Büroräumen geplant. „Für mich stellen<br />

die improvisierten Räume überhaupt kein Problem<br />

dar“, meint die Studierende<br />

Vanessa Skudlik.<br />

„Im Gegenteil, wir profitieren<br />

in mehrfacher Hinsicht.<br />

Zum einen finden wir neue<br />

Räume, Tische, Stühle und<br />

Rechner vor, zum anderen<br />

präsentieren sich die Professoren<br />

und Dozenten sehr<br />

motiviert, versuchen uns in<br />

jeder Veranstaltung mitzureißen,<br />

statten uns mit hervorragendem Lehrmaterial<br />

aus und sind ständig ansprechbar.“<br />

Curriculum und Kurse:<br />

klassisch und modern<br />

Professor Appel lehrt Verkehrswesen, Baubetriebslehre<br />

und Bauprojektmanagement.<br />

Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen<br />

freut er sich auf die neue Herausforderung.<br />

„Ich war von der Aussicht auf die Neugründung<br />

eines bautechnischen Studiengangs<br />

hellauf begeistert!“, schwärmt der gebürtige<br />

Kasselaner. „Nach dem Studium und der<br />

Promotion an der Universität Kassel konnte<br />

Auf vorsichtig geplante<br />

40 Studienplätze<br />

erhielten wir rund 220<br />

Bewerbungen. Wir haben<br />

deshalb 19 weitere<br />

Studierende außerhalb der<br />

Kapazität aufgenommen.<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Sebastian Weimar,<br />

FH Kiel, Shutterstock<br />

„Digitales Bauen“ an der FH Kiel<br />

Modernes „Bauingenieurwesen“ (B.Eng.) an der Fachhochschule Kiel<br />

Die Situation ist dramatisch! Während Politik und Wirtschaft kräftig<br />

in die Sanierung maroder Brücken, Kanäle, Deiche, Schleusen und<br />

Straßen investieren, fehlen landesweit hunderte Fachkräfte, die<br />

solche Bauprojekte planen, leiten und umsetzen können. Einziger<br />

Ausweg: eine schnelle, nachhaltige Ausbildung von Nachwuchs! Mit<br />

dem neu gegründeten Institut für Bauwesen und dem Studiengang<br />

„Bauingenieurwesen“ verstärkt die FH Kiel seit dem <strong>Winter</strong>semester<br />

<strong>2018</strong>/19 die Ausbildung angehender Bauingenieurinnen und –ingenieure<br />

in Schleswig-Holstein und legt dabei einen Schwerpunkt auf digitale<br />

Bautechnologien. Chris und Sebastian von <strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> haben den<br />

Studienalltag der „ersten Kohorte“ unter die Lupe genommen.<br />

Freut sich über das große<br />

Interesse am neuen Studiengang<br />

„Bauingenieurwesen“: Prof.<br />

Dr.-Ing. Lars Appel, Leiter des<br />

Instituts für Bauwesen an der<br />

FH Kiel.<br />

34<br />

35


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />

COMPANIES PORTRAITS<br />

Die Fachhochschule Kiel<br />

Virtuelle Bauplanung, reale<br />

Lehrbetreuung! Bauingenieurin<br />

Dr. Frauke Gerder-Rohkamm führt<br />

Studierende in die digitale Welt<br />

der Bausimulationen.<br />

Mit rund 8.000 Studierenden und 180 Professoren und Dozenten ist die<br />

FH Kiel die größte staatliche Fachhochschule Schleswig-Holsteins und liegt<br />

direkt an der Kieler Förde im Stadtteil Dietrichsdorf. Wer hier studiert,<br />

kann aus einem breiten Fächerspektrum wählen. In sechs Fachbereichen<br />

(FB) werden insgesamt 21 Bachelor- und 16 Masterstudiengänge<br />

angeboten. Die Fachhochschule genießt hohes Ansehen. Neben dem<br />

breiten Studienangebot, einer modernen Ausstattung, praxisintensiver<br />

Ausrichtung und guter Vernetzung profitieren Absolventinnen und<br />

Absolventen von einer hohen Vermittlungsquote zu regionalen Arbeitgebern.<br />

ich als Geschäftsführer eines schleswigholsteinischen<br />

Bauunternehmens die dramatische<br />

Nachwuchssituation jahrelang miterleben.<br />

Aus Mangel an Ingenieuren sehen sich<br />

momentan viele Unternehmen gezwungen,<br />

Bauaufträge abzulehnen. Diesem Zustand entgegenwirken<br />

zu können, hat mich besonders<br />

motiviert. Darüber hinaus ist es eine reizvolle<br />

Aufgabe, Lehrinhalte und Schwerpunkte neu<br />

zu definieren und den Fokus auf digitale Bautechnologien<br />

zu richten.“<br />

Jan-Malte Hannebeck ist gespannt. „Das Studium<br />

ist interessant strukturiert!“, erzählt der<br />

gebürtige Kieler. „Mir gefällt, dass neben den<br />

klassischen Grundlagenkursen Mathe, Baustatik,<br />

Baustofftechnologie und Bauphysik von<br />

Beginn an ein permanenter Praxisbezug vorgesehen<br />

ist. Beispielsweise lernen wir schon<br />

im ersten Semester den Umgang mit ‚Computer<br />

Aided Design’, kurz CAD, für die digitale Bauplanung<br />

am Bildschirm. Und im Rahmen des<br />

studentischen ‚Bau-Ing-Projekts’ konstruieren<br />

wir in Kleingruppen ein virtuelles Parkhaus<br />

und haben in diesem Zusammenhang mehrere<br />

auswärtige Bauwerke besichtigt. Allein vier<br />

Stunden sind für das Projekt im Semesterwochenplan<br />

vorgesehen! Das zeigt den hohen<br />

Stellenwert praktischer Übungen und gestaltet<br />

das Studium abwechslungsreich.“<br />

Die Zukunft: Papierlose<br />

Baustellen durch<br />

„Bauen 4.0“<br />

Die Themen „Digitales Bauen“ und „Building<br />

Information Modeling (BIM)“ sollen gezielte<br />

Schwerpunkte des Kieler Bau-Studiengangs<br />

werden. Was genau steckt hinter diesem<br />

Megatrend, der auch unter dem Begriff „Bauen<br />

4.0“ kursiert? „Mithilfe digitaler Technologien<br />

wie ‚BIM’ werden Bauplanungen zukünftig<br />

nicht mehr gezeichnet, sondern modular<br />

aus Datenbanken zusammengesetzt“, erklärt<br />

Dr. Frauke Gerder-Rohkamm, Dozentin für CAD<br />

und Bauphysik. „Bauprojekte werden am Bildschirm<br />

virtuell simuliert, mit dem Effekt, dass<br />

alle an der Bauplanung beteiligten Fachkräfte<br />

ihre Elemente hinzufügen können. Probleme<br />

können somit frühzeitig erkannt werden,<br />

sodass sich sowohl die Kostentransparenz als<br />

auch die Termintreue bei Bauvorhaben deutlich<br />

erhöht!“<br />

„Ziel des Studiums“, laut Prof. Dr.-Ing. Appel,<br />

„ist die optimale Vorbereitung der Absolventen<br />

auf ihre Aufgaben als Bauingenieure.<br />

Zukünftig wird sich die ‚papierlose Baustelle’<br />

etablieren, auf der Ingenieure ihre Bauprojekte<br />

nicht mehr mit ausgerollten Bauplänen,<br />

sondern auf dem Monitor verfolgen. Auch der<br />

Einsatzbereich wird sich zunehmend vergrößern.<br />

Neben den klassischen Positionen in<br />

Bauunternehmen, Planungsbüros und Landesbehörden<br />

werden Bauspezialisten in der<br />

Energie- und Gebäudetechnik und in vielen<br />

anderen Bereichen gesucht.“<br />

Das Wort „Ingenieur“ entstammt übrigens dem<br />

lateinischen Wort „ingenium“, was übersetzt<br />

so viel wie „Begabung“ oder „Erfindungskraft“<br />

bedeutet; eine treffende Bezeichnung, denn<br />

nach wie vor benötigen Bauingenieure technisches<br />

Talent, räumliches Denken und Kreativität.<br />

Das theoretische Fachwissen, jede Menge<br />

praktische Anwendungsbeispiele sowie die<br />

Faszination des Bauens vermittelt ab sofort<br />

der neue Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen<br />

an der Fachochschule Kiel.<br />

FB Agrarwirtschaft<br />

• Landwirtschaft (B.Sc.)<br />

• Agrarmanagement (M.Sc.)<br />

FB Informatik Elektrotechnik<br />

• Elektrotechnik (B.Eng.)<br />

• Informationstechnologie (B.Sc.)<br />

• Medieningenieur (B.Eng.)<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen Elektrotechnik<br />

(B.Eng.)<br />

• Mechatronik (B.Eng.)<br />

• Elektrische Technologien (M.Eng.)<br />

• Information Engineering (M.Sc.)<br />

FB Maschinenwesen<br />

• Internationales Vertriebs- und<br />

Einkaufsingenieurwesen (B.Eng.)<br />

• Maschinenbau (B.Eng.)<br />

• Offshore-Anlagentechnik (B.Eng.)<br />

• Schiffbau und Maritime Technik (B.Eng.)<br />

• Industrial Engineering (M.Sc.)<br />

• Maschinenbau (M.Eng.)<br />

• Schiffbau und Maritime Technik (M.Eng.)<br />

FB Medien / Bauwesen<br />

• Multimedia Production (B.A.)<br />

• Öffentlichkeitsarbeit und<br />

Unternehmenskommunikation (B.A.)<br />

• Angewandte Kommunikationswissenschaften<br />

(M.A.)<br />

• Medienkonzeption (M.A.)<br />

• Journalismus und Medienwirtschaft (M.A.)<br />

• Public Relations (M.A.)<br />

• Bauingenieurwesen (B.A.)<br />

FB Soziale Arbeit und Gesundheit<br />

• Erziehung und Bildung im Kindesalter (B.A.)<br />

• Erziehung und Bildung (B.A.)<br />

• Physiotherapie (B.A.)<br />

• Soziale Arbeit (B.A.)<br />

• Forschung, Entwicklung und Management<br />

in Sozialer Arbeit, Rehabilitation /<br />

Gesundheit oder Kindheitspädagogik (M.A.)<br />

FB Wirtschaft<br />

• Betriebswirtschaftslehre (B.A.)<br />

• Betriebswirtschaftslehre online (B.A.)<br />

• Wirtschaftsinformatik (B.A.)<br />

• Wirtschaftsinformatik online (B.A.)<br />

• Betriebswirtschaftslehre (M.A.)<br />

• Financial Accounting, Controlling &<br />

Taxation (M.A.)<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen (M.A.)<br />

• Betriebswirtschaftslehre online (M.A.)<br />

• Wirtschaftsinformatik online (M.A.)<br />

Bewerbung<br />

Studieninteressierte finden auf www.fh-kiel.de<br />

ausführliche Informationen über Zulassungsvoraussetzungen,<br />

Bewerbungsfristen, Einschreibung,<br />

Numerus Clausus etc. sowie die<br />

PDF-Broschüre „Lust auf ein Studium“ (steht<br />

per Download zur Verfügung). Bewerbungen<br />

auf alle Studiengänge werden über das<br />

Online-Bewerbungsportal der Fachhochschule<br />

Kiel eingereicht.<br />

Studienberatung<br />

Sokratesplatz 3 - (Gebäude 18)<br />

T. 0431/210-1338 /- 1339<br />

studieninformation@fh-kiel.de<br />

Fachhochschule Kiel<br />

University of Applied Sciences<br />

Sokratesplatz 1<br />

24149 Kiel<br />

T. 0431/ 210-0<br />

info@fh-kiel.de<br />

www.fh-kiel.de<br />

Foto: Matthias Pilch<br />

36<br />

37


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Sebastian Weimar<br />

Frischer Ingenieurgeist für die GMSH<br />

Die GMSH erweitert ihr duales Studienangebot an der FH Kiel<br />

Um alle zukünftigen Bau- und Sanierungsprojekte des Landes und<br />

des Bundes langfristig planen und umsetzen zu können, benötigt<br />

die „Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR“ (GMSH)<br />

junge Bauingenieurinnen und –ingenieure. Mit einem aktuellen<br />

Durchschnittsalter von 48 Jahren muss die GMSH den Generationswechsel<br />

vorantreiben, bevor es zu personellen Engpässen kommt. Mit einem<br />

vergrößerten Angebot an dualen Studienplätzen verstärkt die GMSH<br />

nun ihre Bemühungen um den Ingenieurnachwuchs. Neben rund 40<br />

Auszubildenden in 7 Ausbildungsberufen gibt es aktuell 14 Studierende in<br />

6 dualen Studiengängen. Neuestes ‚Kind‘ in der dualen Studienfamilie ist<br />

der Bachelorstudiengang “Bauingenieurwesen“ an der Fachhochschule Kiel.<br />

Die „Gebäudemanagement Schleswig-Holstein<br />

AöR“ (GMSH) ist eine Anstalt des öffentlichen<br />

Rechts und nimmt die staatlichen Bauherrenund<br />

Planungsaufgaben für Land und Bund in<br />

Schleswig-Holstein wahr. Außerdem ist sie<br />

landesweit für die Bereiche Bau, Beschaffung<br />

und Bewirtschaftung hinsichtlich aller öffentlichen<br />

Liegenschaften zuständig. Im Klartext:<br />

Die GMSH stellt die moderne Landesbauverwaltung<br />

Schleswig-Holsteins dar und ist mit<br />

rund 1.400 Beamten und Angestellten einer<br />

der größten Arbeitgeber des Landes.<br />

Lisa Krüger und Torge Dubau studieren industriebegleitet<br />

Bauingenieurwesen an der FH<br />

Kiel. Ihr Kooperationspartner ist die GMSH.<br />

Warum haben sie sich für einen öffentlichen<br />

Partner entschieden und was erwarten sie von<br />

ihrem Arbeitgeber?<br />

Auswahl und Absicherung<br />

„Für die GMSH sprachen viele Faktoren“,<br />

berichtet die gebürtige Sylterin Lisa. „Besonders<br />

attraktiv ist die<br />

gewaltige Bandbreite<br />

der Bauobjekte. Die<br />

GMSH übernimmt unter<br />

anderem die Bauherrschaft<br />

von Forschungslaboren<br />

und Hör sälen<br />

für Universitäten, Trainingszentren<br />

für Polizei und Bundeswehr. Kein<br />

privates Bauunternehmen führt so viele Bauprojekte<br />

durch! Außerdem finden Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure im Öffentlichen Dienst<br />

ihre Tätigkeitsfelder sowohl bei Ausschreibungen<br />

und der Erstellung von Gutachten als<br />

auch in der Bauplanung, Projektentwicklung<br />

Mit dem Schwerpunkt<br />

‚Arbeiten 4.0’ stellen<br />

wir die Weichen für<br />

unsere Arbeitsprozesse<br />

der Zukunft!<br />

oder Bauleitung. Im dualen Studium erhalte<br />

ich während der Praxisphasen Einblicke in alle<br />

unterschiedlichen Abteilungen der GMSH. Für<br />

die Wahl eines Schwerpunktes bleibt mir ausreichend<br />

Zeit.“<br />

Für Torge aus Kronshagen<br />

spielt auch die finanzielle<br />

Absicherung eine Rolle.<br />

„Natürlich ist es ein großer<br />

Unterschied, ob man<br />

ein Studium privat finanziert<br />

oder, wie im dualen Modell mit der GMSH,<br />

ein vergütetes Arbeitsverhältnis besteht. Da -<br />

rüber hinaus verfüge ich nach erfolgreichem<br />

Abschluss des Studiums über eine sichere<br />

berufliche Perspektive bei einem öffentlichen<br />

Arbeitgeber, der auf konjunkturelle Schwankungen<br />

entspannter reagieren kann als eine<br />

38


private Baufirma. So kann ich mich voll auf<br />

das Studium konzentrieren!“<br />

Wertschätzung und<br />

Weiterbildung<br />

Dass die GMSH den Ruf eines Top-Arbeitgebers<br />

genießt, belegen zahlreiche Gütesiegel, unter<br />

anderem die Auszeichnung „Bestes Ausbildungsunternehmen<br />

<strong>2018</strong>“ von Focus Money.<br />

„Wir bieten Studierenden hervorragende<br />

Perspektiven“, betont Ausbilderin Sabine<br />

Wilstermann, „achten auf Chancengleichheit,<br />

Familienfreundlichkeit, Nachhaltigkeit sowie<br />

Klimaschutz und legen großen Wert auf Weiterbildung<br />

und Personalentwicklung. Auch mit<br />

den Folgen des gesellschaftlichen und technologischen<br />

Wandels beschäftigen wir uns<br />

intensiv. Arbeiten wird zunehmend digitaler,<br />

vernetzter und flexibler. Mit dem Schwerpunkt<br />

‚Arbeiten 4.0’ stellen wir die Weichen<br />

für unsere Arbeitsprozesse der Zukunft. Aktuell<br />

sehen wir eine Entwicklung weg von festen<br />

Arbeitszeiten, hin zu projektorientierten<br />

Aufgaben und stellen uns der Frage, welche<br />

Rolle die Arbeit im Leben unserer Mitarbeiter<br />

einnimmt.“<br />

Lisa und Torge sind gut in ihr Fachhochschulstudium<br />

Bauingenieurwesen an der FH Kiel<br />

gestartet. „Wir beginnen mit einem dreimonatigen<br />

Studienblock, ehe wir im Januar dann<br />

für drei Monate bei der GMSH arbeiten werden“,<br />

erklärt Lisa. „Vorab wurden wir in einer<br />

Einführungswoche umfassend über das Unternehmen<br />

informiert, erfuhren eine Sicherheitsbelehrung,<br />

wurden von den Mitarbeitern der<br />

GMSH begrüßt und nahmen unsere technische<br />

Ausrüstung entgegen. Viele Eindrücke,<br />

viele Gesichter, viele Namen und eine angenehme<br />

Atmosphäre!“ Auch Torge fand den<br />

Start gelungen. „Die GMSH macht auf mich<br />

den Eindruck eines modernen Arbeitgebers.<br />

Als Studierender fühle ich mich von Anfang<br />

an wertgeschätzt. Traditionell beschreibt man<br />

das Bauwesen als konservativ. Unsere Generation<br />

wird daran vielleicht etwas ändern!“<br />

Duale Studienangebote bei der GMSH<br />

FH Kiel<br />

Bauingenieurwesen (B.Eng.)<br />

Maschinenbau (B.Eng.)<br />

Elektrotechnik (B.Eng.)<br />

Hochschule 21<br />

Architektur (B.Eng.)<br />

Gebäudetechnik- und Automation (B.Eng.)<br />

Technische Hochschule Lübeck / Hochschule<br />

Wismar<br />

Architektur (M.A.)<br />

Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR<br />

(GMSH)<br />

Gartenstraße 6<br />

24103 Kiel<br />

T. 0431 / 599-0<br />

mail@gmsh.de<br />

www.gmsh.de<br />

Traditionell beschreibt<br />

man das Bauwesen<br />

als konservativ.<br />

Unsere Generation<br />

wird daran vielleicht<br />

etwas ändern!<br />

Theorie und Praxis im dualen<br />

Studium – eine Mischung,<br />

die bei den Studierenden der<br />

GMSH gut ankommt!<br />

# berufsorientierung<br />

<strong>ME2BE</strong>.DE<br />

40


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Die „hochschule 21“<br />

glänzt mit topmoderner<br />

Ausstattung sowie<br />

permanentem Zugang<br />

zu Werkstätten und<br />

Laboren.<br />

„hochschule 21“: Genial dual.<br />

Im Trend: Duale Technik-Studiengänge an<br />

der „hochschule 21“ in Buxtehude<br />

Viele denken, sie sei schon 21, dabei steht diese Zahl nur für die Postleitzahl<br />

von Niedersachsen. In Wirklichkeit ist sie erst 14 Jahre alt, sieht blendend<br />

aus, ist ziemlich beliebt und hochgebildet – die „hochschule 21“ in<br />

Buxtehude! Seit 2004 bietet die staatlich anerkannte private Fachhochschule<br />

an der Este attraktive Studienangebote in den Bereichen Ingenieurwesen<br />

und Gesundheit an. Rund 1.100 Studierende, 80 Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeiter, davon 30 Professoren und Dozenten, lehren und lernen die<br />

Fächer Architektur, Bauingenieurwesen, Mechatronik, Gebäudetechnik<br />

und -automation, Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien,<br />

Physiotherapie, Hebamme und Pflege. Die Besonderheit: Alle Studiengänge<br />

sind betont praxisorientiert und werden nur im dualen Modell angeboten.<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Sebastian Weimar<br />

Nominiert als<br />

„Professor des Jahres<br />

2017“: Thorsten<br />

Hermes, Professor<br />

für Technische<br />

Informatik.<br />

In der hochschuleigenen Werkhalle inspiziert<br />

Mechatronik-Student Julius den mobilen<br />

Roboter „Marwin“, der in einer mehrjährigen<br />

Forschungskooperation mit dem Deutschen<br />

Elektronen-Synchrotron DESY entwickelt<br />

wurde. „Mein Traum ist es, mich als Entwicklungsingenieur<br />

mit ‚autonomer Mobilität’ zu<br />

beschäftigen“, erklärt der 20-Jährige. „Das<br />

Thema ‚Drohnen-Taxis’ finde ich momentan<br />

besonders spannend!“ Zwei Stockwerke höher<br />

erlernt Alexandra die Grundlagen von „Computer<br />

Aided Design“. Als angehende Ingenieurin<br />

für Gebäudetechnik und –automation<br />

wird sie unter anderem auf die Arbeit mit<br />

CAD-Software vorbereitet, um gebäudetechnische<br />

Simulationen digital zu erstellen. Die<br />

Inhalte beider Studiengänge berücksichtigen<br />

nicht nur die praktischen Erfordernisse ihrer<br />

Arbeitgeber, sondern bedienen auch aktuelle<br />

Forschungstrends; für Studierende eine<br />

attraktive Kombination.<br />

Mechatronik –<br />

Technikstudium für<br />

‚Allrounder’<br />

„An der ‚hochschule 21‘ bilden wir die Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure der Zukunft aus“,<br />

meint Professor Dr.-Ing. Thorsten Hermes.<br />

Seit 2012 lehrt er technische Informatik an<br />

der „hochschule 21“ und blickt, wie alle seine<br />

Kolleginnen und Kollegen, neben einer akademischen<br />

Ausbildung auch auf praktische<br />

Berufserfahrung zurück. Seinen Studierenden<br />

erklärt der promovierte Informatiker diese<br />

These folgendermaßen: „Was passiert, wenn<br />

in einer Firma eine hochkomplexe, technische<br />

Anlage ausfällt? Bisher versammelte sich<br />

ein ganzes Team, um das Problem zu lösen:<br />

Mechaniker, Elektrotechniker, ein Maschinenbauingenieur<br />

und eventuell noch ein Programmierer.<br />

Diesen Fachkräfteaufwand werden sich<br />

Unternehmen zukünftig nicht mehr leisten<br />

können. Stattdessen werden Generalisten<br />

begehrt sein oder besser gesagt, technische<br />

Allrounder wie unsere Absolventinnen und<br />

Absolventen der Mechatronik. Sie beschäftigen<br />

sich in ihrem Studium<br />

sowohl mit Elektrotechnik<br />

als auch mit<br />

Maschinenbau und Informatik,<br />

jenen klassischen<br />

Ingenieursdisziplinen,<br />

die in fast allen modernen<br />

technischen Systemen<br />

aufeinandertreffen.“<br />

Im Studium der<br />

Mechatronik<br />

bilden wir die<br />

Ingenieurinnen<br />

und Ingenieure<br />

der Zukunft aus.<br />

Mehrere Aspekte stoßen bei den Mechatronik-Studierenden<br />

auf Begeisterung. „Der hohe<br />

Praxisbezug und die persönliche, beinahe<br />

familiäre Atmosphäre machen den Charme<br />

dieses Studiums an der ‚hochschule 21‘ aus“,<br />

meint Julius. „Die Hochschule besitzt eine<br />

hervorragende Ausstattung, sodass wir uns<br />

intensiv mit SPS- und μC-Programmierung,<br />

Bildverarbeitung, Robotersteuerung, CA-Simulation,<br />

LTSpice, Matlab, Simulink, SciLab<br />

und anderen spannenden Themen beschäftigen<br />

können. Zusätzlich haben wir jederzeit<br />

die Möglichkeit, unsere Labore und Werkhallenplätze<br />

zu nutzen, um zu üben oder an<br />

Projekten zu arbeiten. Der enge Kontakt zu<br />

den Dozenten hilft dabei und motiviert. Man<br />

fühlt sich wahrgenommen und auch wertgeschätzt.“<br />

Apropos Projekte. Die „hochschule 21“ ist<br />

bekannt für aufsehenerregende Forschungsprojekte.<br />

Drei Beispiele: 1.)<br />

Im Rahmen des „SpaceBot-<br />

Cup“ vom Deutschen Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

entwickelten Studierende<br />

den Roboter „SpaceBot21“,<br />

der in einem nachgestellten<br />

Szenario auf der Oberfläche<br />

eines fremden Planeten eine<br />

Reihe von anspruchsvollen<br />

Aufgaben bewältigen kann! 2.) Aus der<br />

viel beachteten Teilnahme am „SpaceBot-<br />

Cup“ ergab sich im Auftrag des Deutschen<br />

42<br />

43


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />

COMPANIES PORTRAITS<br />

Alexandra studiert<br />

Gebäudetechnik und<br />

-automation. Die<br />

Anzahl von Frauen<br />

in technischen<br />

Studiengängen steigt<br />

kontinuierlich!<br />

Die „hochschule 21“<br />

Elektronen-Synchrotron DESY das Drittmittelprojekt<br />

„Marwin“. Entwickelt wurde hier<br />

der mobile Roboter „Marwin“, der autonome<br />

Inspektionen im berühmten Hamburger „Teilchenbeschleuniger“<br />

durchführen kann. 3.)<br />

Das aktuelle studentische Projekt „Parkinson-<br />

Brille“ bietet einen vielversprechenden<br />

Ansatz für die Therapie von Parkinson-Patienten.<br />

Mithilfe der von Mechatronik- und<br />

Physiotherapie-Studierenden entwickelten<br />

Brille helfen audiovisuelle Reize, die Blockade<br />

des erkrankten Gehirns zu durchbrechen. Alle<br />

Projekte werden interdisziplinär erarbeitet<br />

und bilden eine wichtige Säule der dualen<br />

Studienangebote.<br />

Gebäudetechnik und<br />

-automation: Studium mit<br />

hohem Trendpotenzial<br />

Gebäudetechnik und –automation ist der<br />

jüngste Studiengang an der „hochschule 21“,<br />

der erstmals im <strong>Winter</strong>semester <strong>2018</strong>/19<br />

angeboten wird. Worum geht es? Das Studium<br />

umfasst Grundlagen der Disziplinen „Bauwesen“<br />

und „Mechatronik“ sowie die intensive<br />

Beschäftigung mit dem Thema „Gebäudetechnik“.<br />

Das Trendpotenzial ist groß! Die<br />

Einsparmöglichkeiten in der Gebäudeautomation<br />

durch Digitalisierung und intelligente<br />

Systeme sind gewaltig. Inhaltlich begegnen<br />

den aktuell fünfzehn Studierenden alle Themen,<br />

mit denen sich Ingenieurinnen und<br />

Ingenieure auskennen müssen: Konzept, Entwurf,<br />

Bemessung und Konstruktion von Gas-,<br />

Elektro- und Wasserinstallationen sowie Heizungs-,<br />

Lüftungs- und Klimaanlagen. Absolventen<br />

werden nach dem Studium dazu in der<br />

Lage sein, sowohl bei der Planung als auch<br />

bei der Ausführung und Unterhaltung gebäudetechnischer<br />

Anlagen mitzuwirken.<br />

Eine der studentischen Pioniere ist Alexandra<br />

aus Brande-Hörnerkirchen. Ihre Neugier an<br />

diesem zukunftsorientierten Fachgebiet entstand<br />

aufgrund der Kombination von interessanten<br />

Studieninhalten und vielversprechenden<br />

Zukunftschancen. „Gebäudetechnik und<br />

Gebäudeautomation sind starke Zukunftsthemen.<br />

Durch das duale Studium an der<br />

‚hochschule 21‘ erhoffe ich mir eine optimale<br />

Vorbereitung auf die Arbeit als Ingenieurin.<br />

Was mir an der Studienstruktur gut gefällt,<br />

ist die Mischung aus theoretischen Grundlagen,<br />

praktischen Übungen und Wahlmodulen.<br />

Zusammen mit den Praxisphasen in meinem<br />

Kooperationsbetrieb kann ich mir das Fachwissen<br />

aneignen und mich darüber hinaus<br />

spezialisieren.“<br />

Neuland für die Studierenden des Fachs Gebäudetechnik<br />

und –automation. Neuland auch für<br />

die Hochschule. Man „sitzt im selben Boot“,<br />

und diese Metapher passt gut. Auf ein enges<br />

Miteinander von Studierenden und Dozenten<br />

wird in Buxtehude großen Wert gelegt!<br />

Die „hochschule 21“ in Buxtehude ist eine staatlich anerkannte<br />

private Fachhochschule. Sie gilt als eine der innovativsten Fachund<br />

Führungskräfteschmieden für den Elbe-Weser-Raum sowie für<br />

die Metropolregion Hamburg. Mit rund 1.100 Studierenden, 80<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter davon 30 Professoren und Dozenten<br />

bietet sie aktuell acht Bachelor-Studiengänge aus den Bereichen<br />

Technik, Bauwesen und Gesundheit an. Zu ihren Besonderheiten<br />

zählen: Enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, sehr gute Jobund<br />

Karrierechancen, hoher Grad an Interdisziplinarität, innovative<br />

Forschungsprojekte, topmoderne Ausstattung, Unterstützung bei<br />

Auslandsaufenthalten, persönliche Studienatmosphäre und –betreuung.<br />

Studienangebot Technik<br />

• Mechatronik (B.Eng.)<br />

• Gebäudetechnik und-automation (B.Eng.)<br />

Studienangebot Bauwesen<br />

• Architektur (B.Eng.)<br />

• Bauingenieurwesen (B.Eng.)<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen Bau und<br />

Immobilien (B.Eng.)<br />

Studienangebot Gesundheit<br />

• Hebamme (B.Sc.)<br />

• Physiotherapie (B.Sc.)<br />

• Pflege (B.Sc.)<br />

Bewerbung<br />

Eine Bewerbung für die technischen und<br />

bautechnischen Studiengänge ist jederzeit<br />

möglich. Es gibt keine Bewerbungsfristen<br />

und keinen Numerus Clausus. Studienbeginn<br />

ist im <strong>Winter</strong>semester. Sofern die Studienbewerber<br />

und -bewerberinnen vor Beginn des<br />

Bewerbungsverfahrens einen Platz bei einem<br />

Praxisunternehmen nachweisen können, ist<br />

die Teilnahme an einem Eignungstest nicht<br />

erforderlich, und die Zulassung zum Studium<br />

erfolgt, sofern die Hochschulzugangsberechtigung<br />

vorliegt. Wer noch keinen Praxispartner<br />

nachweisen kann, muss an einer schriftlichen<br />

Eignungsprüfung teilnehmen. Die Bewerbung<br />

für den Studiengang Pflege erfolgt direkt bei<br />

den Kooperationspartnern. Für den Studiengang<br />

Physiotherapie findet ein Aufnahmeverfahren<br />

statt. Für alle Bewerbungen steht das<br />

Online-Bewerbungsportal auf www.hs21.de<br />

zur Verfügung. Bewerbungen für den Studiengang<br />

Hebamme sind an das Bildungszentrum<br />

für Gesundheitsberufe der Asklepios Kliniken<br />

Hamburg GmbH (BZG) zu richten.<br />

Informationsveranstaltungen<br />

Dual Day am 25. und 26. Januar 2019: Professoren<br />

stellen ihre Studiengänge vor, Unternehmen<br />

präsentieren sich, Studierende stehen<br />

Rede und Antwort. Mehr Infos unter www.<br />

hs21.de/dualday.<br />

Schnuppertage (mehrfach im Jahr): Studienberatung<br />

in Kleingruppen, begleitet von<br />

einem Rundgang durch die Hochschule und<br />

nach Möglichkeit der Besuch einer Vorlesung.<br />

Genauere Informationen unter www.hs21.de/<br />

schnuppertag.<br />

hochschule 21<br />

Staatlich anerkannte private Fachhochschule<br />

University of Applied Sciences<br />

Harburger Straße 6<br />

21614 Buxtehude<br />

T. (04161) 648-0<br />

www.hs21.de<br />

44<br />

45


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Jana Limbers<br />

Wer den gehobenen Verwaltungsdienst anstrebt, absolviert das Studium<br />

„Allgemeine Verwaltung / Public Administration“. Doch der öffentliche<br />

Dienst benötigt auch studierte Fachkräfte in technischen und sozialen<br />

Berufen. Mit ihren neuen dualen Studienangeboten „Bauingenieurwesen“<br />

und „Soziale Arbeit“ stellt die Stadt Elmshorn personelle Weichen für<br />

die Zukunft. Chris von <strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> hat zwei Studierende der Stadt<br />

Elmshorn unabhängig voneinander nach ihren ersten Eindrücken befragt.<br />

Mich erwartet nach<br />

dem Studium ein<br />

sicherer<br />

Arbeitsplatz mit<br />

familienfreundlichen<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

Studieren bei der Stadt Elmshorn!<br />

Neue duale Studienangebote der Elmshorner Stadtverwaltung<br />

Moin, moin. Wie heißt ihr, wie alt seid ihr<br />

und wo kommt ihr her?<br />

Jana Bestmann: Mein Name ist Jana Bestmann.<br />

Ich komme aus Elmshorn und bin 20<br />

Jahre alt.<br />

Mark Pöhlmann: Ich heiße Mark Pöhlmann,<br />

bin 38 Jahre alt und komme aus Horst.<br />

Was studiert ihr und welchen Abschluss<br />

werdet ihr erwerben?<br />

Jana: Ich studiere im ersten Semester den<br />

Bachelorstudiengang ‚Soziale Arbeit’. Das Studium<br />

dauert 7 Semester und der Abschluss<br />

lautet ‚Bachelor of Arts´.<br />

Mark: Ich habe in diesem <strong>Winter</strong>semester<br />

das duale Studium ‚Bauingenieurwesen‘<br />

begonnen. Der Abschluss heißt ‚Bachelor of<br />

Engineering‘.<br />

Wo findet das Studium statt?<br />

Jana: Das Studium ‚Soziale Arbeit’ besteht<br />

abwechselnd aus einwöchigen Theorieblöcken<br />

an der IUBH in Hamburg Barmbek und einwöchigen<br />

Praxisblöcken an verschiedenen Einsatzorten<br />

in Elmshorn, zum Beispiel im Amt<br />

für Soziales oder an staatlichen Schulen.<br />

Mark: Mein Studium absolviere ich im vierteljährlichen<br />

Wechsel. Die Studienblöcke finden<br />

an der ‚hochschule 21’ in Buxtehude statt, die<br />

Praxisblöcke in der Stadtverwaltung Elmshorn.<br />

Warum habt ihr euch für ein duales Studium<br />

bei der Stadt Elmshorn entschieden?<br />

Jana: Ich habe 2017 das Abitur an der<br />

Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule Elmshorn<br />

gemacht und anschließend ein Freiwilliges<br />

Soziales Jahr in einer Elmshorner Schule<br />

absolviert. Während dieser Zeit habe ich unter<br />

anderem eine Inklusionsklasse der Klassenstufe<br />

6 begleitet, Hausaufgabenbetreuung<br />

übernommen und eine Bastel-AG geleitet.<br />

In meiner Freizeit engagiere ich mich außerdem<br />

seit vielen Jahren für das ‚Internationale<br />

Jugendprogramm’. Ich habe gemerkt, dass mir<br />

soziale Arbeit Freude bereitet und fand deshalb<br />

das neue Studienangebot der Stadt Elmshorn<br />

sehr attraktiv. Super, dass es mit dem<br />

Platz geklappt hat!<br />

Mark: Ich habe nach dem Realschulabschluss<br />

eine Ausbildung zum Straßenbauer<br />

abgeschlossen, anschließend viele Jahre als<br />

Geselle im Tiefbau gearbeitet und in diesem<br />

Handwerk auch den Meistertitel erworben.<br />

Für das Studium bei der Stadt Elmshorn habe<br />

ich mich entschieden, weil ich mich zum<br />

Bauingenieur weiterbilden möchte. Auf Baustellen<br />

habe ich bereits viele Erfahrungen<br />

gesammelt. Zukünftig möchte ich Bauprojekte<br />

lieber im Büro planen.<br />

Was lernt ihr in eurem Studium?<br />

Jana: Zu Beginn des Studiums dreht sich alles<br />

um Grundlagen der Sozialen Arbeit, unter<br />

anderem um Sozialpolitik, Sozialrecht, Pädagogik<br />

und Psychologie. Später folgen drei<br />

Vertiefungen: Kindheitspädagogik,<br />

Kinder- und<br />

Jugendhilfe sowie Soziale<br />

Dienste für Erwachsene. In<br />

den Praxisphasen erhalte<br />

ich unterschiedliche Einblicke<br />

in die Sozialarbeit<br />

der Stadt Elmshorn, zum<br />

Beispiel im Amt für Soziales,<br />

aber auch an Schulen<br />

und in der Jugendhilfe.<br />

Mark: Im Studium Bauingenieurwesen besuche<br />

ich anfangs viele Grundlagenkurse, von<br />

der Mathematik bis zur Baustofftechnologie.<br />

Außerdem gibt es Schwerpunkte wie zum<br />

Beispiel Planung, Entwurf, Konstruktion, Ausführung<br />

und Erhaltung von Bauwerken. Später<br />

kann ich Wahlpflichtfächer belegen, beispielsweise<br />

in den Bereichen Stahlbetonbau,<br />

Baubetriebslehre oder DV-gestützter Straßenbau.<br />

In der Praxisphase werde ich Ingenieure<br />

der Stadt Elmshorn bei ihrer täglichen Arbeit<br />

begleiten und praktische Erfahrungen in der<br />

Ausschreibung, Planung, Begutachtung oder<br />

Bauleitung sammeln.<br />

Worauf freut ihr euch? Welche Bedenken<br />

habt ihr?<br />

Jana: Ich freue mich auf jeden Studientag,<br />

weil ich die Inhalte interessant finde<br />

und sowohl die Atmosphäre in der Elmshorner<br />

Stadtverwaltung als auch an der IUBH<br />

genieße. Alles fängt langsam und entspannt<br />

an. Von allen Seiten erhalte ich optimale<br />

Unterstützung! Natürlich habe ich Respekt<br />

vor dem Studium und vor den Klausuren.<br />

Man weiß nie so genau, was alles auf einen<br />

zukommt. Doch die Gewissheit, dass ich mich<br />

beruflich mit sozialer Arbeit beschäftigen<br />

werde, motiviert mich sehr!<br />

Mark: Ich freue mich über die neue Herausforderung<br />

und die Perspektive bei der Stadt Elms -<br />

horn! Mich erwartet nach dem Studium ein<br />

sicherer Arbeitsplatz mit familienfreundlichen<br />

Arbeitsbedingungen. Als Ehemann und zweifacher<br />

Vater sind das beruhigende Aussichten.<br />

Große Bedenken habe ich nicht, obwohl<br />

ich feststelle, dass den jungen Abitur ienten<br />

in meiner Studiengruppe die Matheaufgaben<br />

etwas leichter fallen als mir. Andererseits profitiere<br />

ich von meinen praktischen Erfahrungen.<br />

Für das Studium muss ich fleißig lernen!<br />

Aber ich habe ein neues Ziel: als Bauingenieur<br />

für die Stadt Elmshorn tätig zu sein!<br />

Ich habe gemerkt,<br />

dass mir soziale<br />

Arbeit Freude bereitet<br />

und fand deshalb das<br />

neue Studienangebot<br />

der Stadt Elmshorn<br />

sehr attraktiv.<br />

Die Stadt Elmshorn bietet folgende<br />

Ausbildungen an:<br />

Duale Ausbildung<br />

Verwaltungsfachangestellte/-r<br />

Erzieher/-in<br />

Fachkraft für Rohr-, Kanal- und Industrieservice<br />

Bauzeichner/-in<br />

Fachinformatiker/-in<br />

Vermessungstechniker/-in<br />

Duales Studium<br />

Allgemeine Verwaltung / Public Administration<br />

Bauingenieurwesen<br />

Wirtschaftsinformatik<br />

Soziale Arbeit<br />

Infos erhältst du bei:<br />

Für die Verwaltungs- und sozialen Berufe:<br />

Michael Dürr<br />

Tel.: 04121 / 231-221<br />

m.duerr@elmshorn.de<br />

Für die technischen Berufe:<br />

Svenja Piening<br />

Tel.: 04121/ 231 -336,<br />

s.piening@elmshorn.de<br />

Stadt Elmshorn<br />

Schulstraße 15-17<br />

25335 Elmshorn<br />

Weitere Informationen über die<br />

Ausbildungsmöglichkeiten bei der Stadt Elmshorn<br />

findest du unter: www.elmshorn.de<br />

46<br />

47


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Vom Hörsaal aufs Hausboot!<br />

Kreative Lehrmethoden an der TH Lübeck<br />

Begeistert seine<br />

Studierenden mit<br />

kreativen Übungen:<br />

Prof. Dr. Dirk Jacob<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Sebastian Weimar<br />

Sie studieren „Energie- und<br />

Gebäudeingenieurwesen“ an der TH<br />

Lübeck und schätzen den hohen<br />

Praxisbezug: Sarah und Lasse.<br />

Studieren an der Technischen Hochschule (TH) Lübeck liegt im Trend.<br />

Im <strong>Winter</strong>semester 2017/18 meldete die renommierte Fachhochschule<br />

mit 4.901 Studierenden die höchste Studierendenzahl ihrer fast<br />

50-jährigen Geschichte. Für interessierte Schülerinnen und Schüler<br />

bietet die TH zurzeit über 30 Studiengänge aus den Fachbereichen<br />

Technik, Naturwissenschaften, Wirtschaft und Architektur und gilt –<br />

gemessen am Drittmittelaufkommen – zu den stärksten Fachhochschulen<br />

Deutschlands. Neben einer modernen Ausstattung, der innovativen<br />

Ausrichtung und einem gezielten Fokus auf das Thema Nachhaltigkeit<br />

(vgl. <strong>ME2BE</strong> Campus-Beitrag 01/<strong>2018</strong> – „Studieren, um die Welt zu retten“)<br />

punktet die TH Lübeck vor allem mit ihren Dozentinnen und Dozenten<br />

und deren außergewöhnlichen Lehrmethoden. <strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> hat sich im<br />

Fachbereich Bauwesen umgeschaut und kreative Momente recherchiert.<br />

Jeder dritte Studierende in Schleswig-Holstein<br />

entscheidet sich für eine akademische Ausbildung<br />

an einer Fachhochschule, zum Beispiel<br />

an der Technischen Hochschule Lübeck. Dass<br />

die TH Lübeck mehr als ein Geheimtipp ist,<br />

hat sich unter vielen Schülerinnen und Schülern<br />

längst herumgesprochen. Die Gründe<br />

dafür liegen auf der Hand: intensive Lehrbetreuung,<br />

eine hervorragende Forschungsumgebung<br />

sowie ein extrem hoher Praxisbezug.<br />

Mal aufs Hausboot,<br />

mal nach Marokko<br />

Wir treffen Lasse Zapf auf dem Campus.<br />

Er studiert im 5. Semester „Energie- und<br />

Gebäudeingenieurwesen“ und erzählt uns,<br />

was ihn neben dem Curriculum besonders<br />

motiviert: „Mein Studium an der TH Lübeck ist<br />

auch deshalb so interessant, weil sich unsere<br />

Dozentinnen und Dozenten immer wieder<br />

etwas Spannendes und Praxisbezogenes einfallen<br />

lassen. Seminartage finden nicht nur im<br />

Hörsaal statt, sondern oft an Orten, an denen<br />

wir praxisbezogen unterrichtet werden. Ein<br />

Beispiel: Unser Studiengangsleiter Professor<br />

Jacob lebt in Hamburg auf einem Hausboot.<br />

Im Rahmen einer Vorlesung berichtete er uns<br />

vor Kurzem von seinem Hausboot-Nachbarn,<br />

der über einen hohen Energieverbrauch klagte<br />

und schlug vor, dass wir uns diesem Problem<br />

als praktische Übung in einem Außentermin<br />

annehmen könnten. Gesagt, getan. Mit einer<br />

kleinen Gruppe untersuchten wir daraufhin<br />

die Energieeffizienz des Hausbootes und …<br />

was wir dort mit Hilfe einer Wärmebildkamera<br />

über Thermografie, Abwärmenutzung<br />

und viele andere energietechnische Aspekte<br />

gelernt haben, war einfach fantastisch! Solche<br />

Lerneffekte hätten wir im Hörsaal nicht<br />

erzielt!“<br />

Weitere Beispiele für außergewöhnliche Lehrveranstaltungen<br />

liefert regelmäßig Heiner<br />

Lippe, Professor für Architektur, mit den Lehrgebieten<br />

Technische Gebäudediagnostik und<br />

Energetische Gebäudesanierung. In seinen<br />

Studienfächern ‚Entwerfen’ und ‚Baukonstruktion’<br />

bietet der gebürtige Nürnberger seinen<br />

Studierenden spektakuläre Exkursionen an:<br />

von der baulichen Untersuchung einer ayurvedischen<br />

Klinik im indischen Mankarai bis<br />

zur ständigen interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

mit der Internationalen Universität in<br />

Rabat, Marokko. Architekturstudierende in<br />

Lübeck sind es gewohnt, weit über den Tellerrand<br />

hinauszublicken. „Ich lege großen Wert<br />

auf interkulturelle Kommunikation“, erklärt<br />

Lippe im Gespräch. „Wir leben in einer Zeit<br />

globaler Wirtschaftsstrukturen. Ich möchte<br />

den Studierenden Werkzeuge vermitteln,<br />

damit sie später in ihren Positionen erfolgreich<br />

kommunizieren, andere Denkweisen<br />

verstehen und auf Netzwerke zurückgreifen<br />

können. Gleichzeitig wirken unsere internationalen<br />

Projekte in Marokko und im Senegal<br />

als Migrationspräventionsprogramme.<br />

Praxisbezug, Interdisziplinarität und Wissenstransfer<br />

sind starke Säulen, auf denen die<br />

Technische Hochschule Lübeck ihre Studienangebote<br />

präsentiert. Gleichzeitig lehren<br />

und forschen engagierte Dozenten im engen<br />

Dialog mit ihren Studierenden und begeistern<br />

sie mit kreativen Studieninhalten. „Unsere<br />

Dozentinnen und Dozenten sind absolute<br />

Überzeugungstäter und brennen für ihre Themen!“,<br />

meint die angehende Energie- und<br />

Gebäudeingenieurin Sarah. „Das zu erleben,<br />

ist unglaublich motivierend!“<br />

48<br />

49


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />

COMPANIES PORTRAITS<br />

„Ich möchte etwas Gutes tun!“<br />

Im Gespräch mit Prof. Dr. Dirk Jacob, Studiengangsleiter<br />

„Energie- und Gebäudeingenieurwesen“ an der TH Lübeck.<br />

Dass Professor Dr. Dirk Jacob als gebürtiger Würzburger auf einem<br />

Hausboot lebt, ist vielleicht extravagant. Dass er bei seinen Studierenden<br />

einen außergewöhnlich guten Ruf genießt, wundert hingegen kaum.<br />

Nach einem Physikstudium, privatwirtschaftlicher Tätigkeit im<br />

Bereich Gebäudeenergieoptimierung und einer Forschungstätigkeit<br />

am Fraunhofer Institut verschlug es den Freiburger privat nach<br />

Hamburg und beruflich an die TH Lübeck. Dort begeistert er seit<br />

2016 angehende Ingenieure und Ingenieurinnen für die Themen<br />

„Nachhaltige Energie- und Gebäudeplanung“ und „Energiesparen“.<br />

<strong>ME2BE</strong> Campus: Hallo, Herr Professor<br />

Jacob. 2016 wurde an der Fachhochschule<br />

Lübeck der Bachelor-Studiengang „Energie-<br />

und Gebäudeingenieurwesen“ ins<br />

Leben gerufen, für den Sie berufen wurden.<br />

Worum geht es in diesem Fach und warum ist<br />

es besonders zukunfts-<br />

orientiert?<br />

Prof. Dr. Jacob: Im Basisstudium<br />

vermitteln wir<br />

Grundlagen des Bauwesens<br />

und der Ingenieurtechnik.<br />

Im Kernstudium<br />

befassen wir uns<br />

mit der gesamten Breite<br />

Der Bedarf an<br />

Fachkräften<br />

in der Technischen<br />

Gebäudeausrüstung<br />

ist enorm.<br />

der nachhaltigen Gebäudetechnik, d.h. des<br />

Energie- und Gebäudeingenieurwesens und<br />

beschäftigen uns sowohl theoretisch als auch<br />

projektbezogen mit entsprechenden Aufgabengebieten.<br />

Der Studiengang orientiert sich<br />

an den Empfehlungen der Architekten- und<br />

Ingenieurkammer Schleswig-Holstein. Der<br />

Bedarf an Fachkräften in der Technischen<br />

Gebäude ausrüstung ist enorm. Wir brauchen<br />

Ingenieure und Ingenieurinnen für Energieund<br />

Gebäudetechnik, damit sie die zukünftigen<br />

Energieverbräuche von Gebäuden und<br />

Anlagen planen und gestalten. Von ihnen<br />

wird ein hohes Maß an Fachkompetenz erwartet<br />

sowie Bereitschaft für neue Ideen.<br />

Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sollten<br />

Studierende mitbringen?<br />

Was man grundsätzlich mitbringen sollte, ist<br />

eine Begeisterung für die Themen Technik,<br />

Ökologie und Nachhaltigkeit. Da es sich um<br />

ein Ingenieurstudium handelt, ist auch eine<br />

Affinität zur Mathematik und Modellierung<br />

notwendig sowie das Interesse, sich mit technischen<br />

Dingen zu beschäftigen.<br />

Viele Schulabgänger<br />

zeigen großes Interesse<br />

an Umwelt und Technik,<br />

befürchten aber zu viel<br />

Theorie im Studium.<br />

Wie gestalten Sie Ihre<br />

Veranstaltungen an der<br />

TH Lübeck, damit die<br />

Praxis nicht zu kurz kommt?<br />

Die Beschäftigung mit theoretischen Inhalten<br />

ist zwingend notwendig;<br />

doch die Technische<br />

Hochschule Lübeck legt<br />

besonderen Wert auf<br />

einen hohen Praxis bezug.<br />

In zahlreichen Projekten<br />

haben unsere Studierenden<br />

die Gelegenheit,<br />

die theoretischen<br />

Grundlagen in der Praxis<br />

anzuwenden. Als Überzeugungstäter<br />

in Sachen<br />

Energie und Umwelt präsentiere<br />

ich mich den<br />

Studierenden authentisch.<br />

Ich möchte etwas<br />

Gutes tun! Themen und<br />

Ideen, die mich persönlich begeistern, diskutieren<br />

wir und überlegen anschließend<br />

gemeinsam, wie wir sie modellhaft umsetzen<br />

können. Man merkt, wie motivierend, lehrreich<br />

und inspirierend die praktischen Übungen<br />

sind, ob bei der Analyse der Energieeffizienz<br />

auf dem Hausboot meines Nachbarn,<br />

bei der Planung einer schwimmenden Sauna,<br />

beim Schrauben an Gasthermen im Labor der<br />

Emil-Possehl-Stiftung oder auf der Suche<br />

nach konkreten Energiesparmöglichkeiten auf<br />

dem Campus.<br />

Die Technische Hochschule Lübeck<br />

Die Technische Hochschule Lübeck ist eine staatliche Fachhochschule<br />

und ging <strong>2018</strong> aus der FH Lübeck hervor. Die fachlichen Schwerpunkte<br />

der Hochschule liegen in den Bereichen Technik,<br />

Naturwissenschaften, Wirtschaft und Architektur. Mit rund 130<br />

Professorinnen und Professoren in vier Fachbereichen bietet sie<br />

zurzeit 20 Bachelor- sowie 13 Masterstudiengänge an. Weitere<br />

Besonderheiten: einzigartige Campus-Allianz mit Universität und<br />

Universitätsklinikum, hoher Grad an Wissens- und Technologietransfer,<br />

internationale Studienangebote, moderne Ausstattung.<br />

Bachelorstudiengänge<br />

• Angewandte Chemie<br />

• Angewandte Informationstechnik<br />

• Architektur<br />

• Bauingenieurwesen<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

• Biomedizintechnik<br />

• Elektrotechnik, Energiesysteme und<br />

Automation<br />

• Elektrotechnik – Kommunikationssysteme<br />

• Energie- und Gebäudeingenieurwesen<br />

• Hörakustik<br />

• Informatik / Softwaretechnik<br />

• Informationstechnologie und Design<br />

• Maschinenbau<br />

• Medieninformatik (Online-Studium)<br />

• Physikalische Technik<br />

• Regenerative Energien (Online-Studium)<br />

• Umweltingenieurwesen und -management<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen Lebensmittelindustrie<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen (Online-Studium)<br />

Masterstudiengänge<br />

• Architektur<br />

• Angewandte Informationstechnik<br />

• Bauingenieurwesen<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

• Biomedical Engineering<br />

• Environmental Engineering<br />

• Hörakustik und Audiologische Technik<br />

• Mechanical Engineering<br />

• Medieninformatik (Online-Studium)<br />

• Regulatory Affairs<br />

• Städtebau und Ortsplanung<br />

• Technische Biochemie<br />

• Wirtschaftsingenieurwesen<br />

Spezielle Studienangebote<br />

Studium mit integrierter Lehre – „StudiLe“<br />

Das Studium mit integrierter Lehre verbindet<br />

eine betriebliche Ausbildung mit einem Bachelorstudium<br />

an der TH Lübeck. Die vollständige<br />

Liste der möglichen Ausbildungsberufe ist auf<br />

www.StudiLe.de veröffentlicht. Passend zum<br />

Ausbildunsgberuf kann einer von sechs Bachelorstudiengängen<br />

gewählt werden:<br />

• Bauingenieurwesen<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

• Elektrotechnik – Energiesysteme und<br />

Automation<br />

• Elektrotechnik – Kommunikationssysteme<br />

• Informatik / Softwaretechnik<br />

• Maschinenbau<br />

Internationale Doppelabschlüsse<br />

Im Double Degree Program führen die internationalen<br />

Studiengänge Elektrotechnik (ISE),<br />

Wirtschaftsingenieurwesen (ISW) und Maschinenbau<br />

(ISM) zu zwei Abschlüssen: dem<br />

Bachelor of Science der TH Lübeck sowie dem<br />

Bachelor of Science der Partnerhochschule<br />

Milwaukee School of Engineering (MSOE),<br />

Wisconsin, USA.<br />

Technische Hochschule Lübeck<br />

Mönkhofer Weg 239<br />

23562 Lübeck<br />

T. +49 (0) 451-300 6<br />

F. +49 (0) 451-300 5100<br />

kontakt@th-luebeck.de<br />

www.th-luebeck.de<br />

50<br />

51


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

„Hochschule im Elfenbeinturm<br />

finde ich fatal!“<br />

<strong>CAMPUS</strong>-Redakteur Chris im Gespräch mit Dr. Christoph Jansen,<br />

Präsident der Hochschule Flensburg.<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Laura Hasl, Michael Ruff<br />

Die Hochschule Flensburg ist<br />

die nördlichste Hochschule<br />

Deutschlands mit zurzeit rund<br />

4.000 Studierenden in jeweils zehn<br />

Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

und eine renommierte Adresse für<br />

die regionale Fachkräfteausbildung<br />

im deutsch-dänischen Grenzgebiet.<br />

Im Februar <strong>2018</strong> trat Christoph<br />

Jansen offiziell die Präsidentschaft<br />

der Hochschule Flensburg an. „Ich<br />

möchte Räume für Innovationen<br />

schaffen“, verkündete der<br />

promovierte Physiker bei seiner<br />

Antrittsrede, „Räume, die von<br />

allen Mitgliedern der Hochschule<br />

gefüllt werden sollen.“<br />

52<br />

53


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />

COMPANIES PORTRAITS<br />

Dr. Christoph Jansen studierte Physik an der<br />

Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule<br />

Aachen (RWTH) und schloss dort 2003<br />

seine Promotion im Fach Maschinenbau ab.<br />

Anschließend arbeitete er als wissenschaftlicher<br />

Mitarbeiter, als Leiter des EU-Büros<br />

sowie als persönlicher Referent des Rektors.<br />

2007 zog es Jansen in die Privatwirtschaft,<br />

dort war er zuletzt als „Director Global Operations“<br />

bei der Siemens AG in Erlangen tätig.<br />

Hallo, Herr Dr. Jansen. Sechs Monate Ihrer<br />

sechsjährigen Amtszeit sind vorbei. Gefällt<br />

Ihnen die Arbeit als Hochschulpräsident?<br />

Sind Sie in Flensburg angekommen?<br />

Ja, meine Arbeit gefällt mir ausgezeichnet<br />

und ich fühle mich in der Stadt Flensburg sehr<br />

wohl. An die Hochschule Flensburg zu kommen,<br />

war absolut die richtige Entscheidung.<br />

Welche Ziele haben Sie sich für Ihre Amtszeit<br />

gesteckt?<br />

Was ich mir vorgenommen habe, ist sehr stark<br />

mit dem Projekt ‚Innovative Hochschule’ verbunden<br />

und Bestandteil eines gemeinsamen<br />

Strategieprozesses. Wir möchten zum Innovationsmotor<br />

der Region werden und sowohl<br />

für Schulen als auch für Unternehmen ein<br />

aktiver Bildungspartner sein. Als Hochschule<br />

ist es unser Ziel, studieninteressierten Schulabgängern<br />

einen erfolgreichen Übergang von<br />

der Schule zum Beruf zu ermöglichen und<br />

unsere Absolventinnen und Absolventen auf<br />

das Niveau zu führen, das Unternehmen langfristig<br />

benötigen.<br />

Zeitgleich mit Ihrer Antrittsrede auf dem<br />

Sommerfest erhielt die Hochschule Flensburg<br />

Fördermittel vom Bund in Höhe von<br />

6,7 Millionen Euro, um die Innovationskraft<br />

in der deutsch-dänischen Grenzregion<br />

zu stärken. Was genau steckt hinter dem<br />

Projekt „Grenzland Innovativ Schleswig-<br />

Holstein“?<br />

Die Hochschule Flensburg verfolgt mit diesem<br />

Projekt eine stärkere Vernetzung und<br />

Positionierung als Innovationsmotor in<br />

der deutsch-dänischen Region. Der Ausbau<br />

soll insbesondere die forschungsbasierten<br />

Fachgebiete der Hochschule widerspiegeln:<br />

Wind energietechnik, Regenerative Energien,<br />

Maritime Technologien, Maschinenbau und<br />

Lebensmitteltechnologien. Geplant ist unter<br />

anderem die nachhaltige Einrichtung eines<br />

sogenannten ‚didaktisierten FabLabs’ zur<br />

MINT- Förderung von Kindern sowie eine engere<br />

Zusammenarbeit von Unternehmen und Hochschule.<br />

Ein weiteres Labor soll entstehen, das<br />

es der Hochschule ermöglicht, Probleme zu<br />

lösen, die sich aus der Energiewende und den<br />

Klimaschutzanforderungen ergeben. Außerdem<br />

verfolgt „Grenzland Innovativ“ das Ziel,<br />

für die Bio- und Lebensmitteltechnologie ein<br />

Zentrum für Analytik im Innovations- und<br />

Technologietransfer (ZAIT) aufzubauen. Und<br />

mit der „VentureWerft“ soll die grenzübergreifende<br />

Entrepreneurship-Community und –kultur<br />

ausgebaut werden.<br />

Sprechen Sie schon Dänisch?<br />

Leider ist das eine Herausforderung, der ich<br />

mich bisher noch nicht gestellt habe.<br />

Regenerative Energien, Industrie 4.0,<br />

Künstliche Intelligenz – mit welchen Megatrends<br />

werden Sie sich zukünftig an der<br />

Hochschule Flensburg beschäftigen?<br />

In meiner Tätigkeit bei der Siemens AG habe<br />

ich mich Jahre lang mit innovativen Technologien<br />

und unterschiedlichen Fragestellungen<br />

beschäftigt, beispielsweise in den Bereichen<br />

Umweltschutz, Informationstechnologie und<br />

Energiemanagement. Wie gehen wir zukünftig<br />

mit industriellen Abfällen um? Was müssen<br />

Unternehmen tun, um ihre IT-Sicherheit<br />

zu gewährleisten? Welche Prozesse digitalen<br />

Engineerings können Produktentwicklung<br />

optimieren? Genau diesen Themen begegne ich<br />

auch an der Hochschule Flensburg und halte<br />

sie nach wie vor für besonders förderwürdig.<br />

Eine aktive Bildungspartnerschaft mit<br />

Schülern, Studierenden sowie potenziellen<br />

Arbeitgebern bedarf einer ausgeprägten<br />

Kommunikationskultur. Kommen Sie persönlich<br />

mit Studierenden und Unternehmern<br />

in Kontakt? Wann waren Sie zuletzt<br />

in der Mensa?<br />

Kommunikation ist für mich ein immens wichtiger<br />

Faktor! Als anwendungsbezogene Hochschule<br />

zeichnen wir uns durch eine praxisnahe<br />

Qualifizierung von Fachkräften aus, die sich<br />

am unternehmerischen Bedarf ausrichtet.<br />

Hochschule im Elfenbeinturm finde ich fatal!<br />

Aus diesem Grund führe ich als Präsident permanent<br />

Gespräche mit Vertretern aus Wirtschaft,<br />

Politik und Wissenschaft und natürlich<br />

auch mit Studierenden. Von AStA-Mitgliedern<br />

erhielt ich bei meiner Antrittsrede eine Holzkiste,<br />

um von dort aus regelmäßig mit Studierenden<br />

und der gesamten Hochschule zu<br />

diskutieren. Ich halte Wort. Alle zwei Wochen<br />

springe ich im Foyer unseres H-Gebäudes<br />

auf dieses selbstgebaute Podest und stelle<br />

mich allen Fragen und Diskussionen. Zu Ihrer<br />

zweiten Frage: Mein letzter Besuch in unserer<br />

erstklassigen Mensa war gestern. Es gab<br />

Putenschnitzel.<br />

Herr Dr. Jansen, vielen Dank für das<br />

Gespräch.<br />

Die Hochschule Flensburg<br />

Die Hochschule Flensburg ist die nördlichste Fachhochschule<br />

Deutschlands und eine der renommiertesten Einrichtungen für regionale<br />

Fachkräfteausbildung. Zurzeit studieren hier rund 4.000 Studierende,<br />

der Anteil weiblicher Studenten liegt bei rund 25 Prozent. Das<br />

Studienangebot umfasst 10 Bachelor- und 10 Masterstudiengänge:<br />

Bachelor<br />

• Angewandte Informatik<br />

• Betriebswirtschaft<br />

• Bio-, Lebensmittel- und<br />

Verfahrenstechnologie<br />

• Energiewissenschaften<br />

• Internationale Fachkommunikation<br />

• Maschinenbau<br />

• Medieninformatik<br />

• Schiffstechnik<br />

• Seeverkehr, Nautik und Logistik<br />

• Wirtschaftsinformatik<br />

Master<br />

• Angewandte Informatik<br />

• Applied Bio and Food Sciences<br />

• Automatisierungstechnik<br />

• Business Management<br />

• Business Management/Wirtschaftsinformatik<br />

• eHealth<br />

• Intermedia & Marketing<br />

• Internationale Fachkommunikation<br />

• Systemtechnik<br />

• Wind Engineering<br />

benötige ich pro Semester? Wie kann ich ein Studienfach<br />

wechseln? Wie beantrage ich BAföG?<br />

Und was soll ich eigentlich studieren? Wer<br />

sich mit dem Thema Studium beschäftigt, hat<br />

besonders am Anfang viele Fragen und möchte<br />

dringend Antworten. Um alle Fragen von Studieninteressierten<br />

und Studierenden schnell und<br />

kompetent beantworten zu können, hat sich der<br />

Studierendenservice der Hochschule Flensburg<br />

besonders serviceorientiert aufgestellt:<br />

• Studierendensekretariat (beantwortet alle<br />

Fragen rund um das Studium)<br />

• Info Point (offene Anlaufstelle, Info-<br />

Material, Abgabe von Unterlagen)<br />

• Studienberatung (termingebundene und<br />

offene Studienberatung für Schüler/-innen,<br />

Studierende und Studieninteressierte)<br />

• Psychosoziale Studienberatung (unterstützt<br />

bei Ängsten und Problemen)<br />

• Stipendienberatung (informiert und<br />

berät zu Stipendien)<br />

• CampusCareer (informiert über Praktika,<br />

Jobangebote und den Berufseinstieg)<br />

lungen gut verzahnt und kommunizieren<br />

offen und serviceorientiert. Wir bieten Studierenden<br />

und Studieninteressierten eine<br />

ausführliche Beratung und haben mit dem<br />

Info Point auf dem Campus eine offene und<br />

schnelle Empfangs- und Anlaufstelle. Das<br />

Hochschulangebot präsentieren wir auf Bildungsmessen,<br />

in Schulen und beraten auch<br />

telefonisch. Zu Beginn des Studiums bieten<br />

unsere Mentoring-Programme Orientierung<br />

und Unterstützung."<br />

Hochschule Flensburg<br />

Kanzleistraße 91-93<br />

24943 Flensburg<br />

Telefon: +49(0)461 805 - 01<br />

Telefax: +49(0)461 805 - 1300<br />

E-Mail: studierendensekretariat@hs-flensburg.de,<br />

studienberatung@hs-flensburg.de,<br />

infopoint@hs-flensburg.de<br />

Web: www.hs-flensburg.de<br />

Facebook: www.facebook.com/hsflensburg/<br />

Was sind die Zulassungsvoraussetzungen für<br />

ein Studium an der Hochschule Flensburg? Was<br />

ist ein Probestudium? Wie viel Credit Points<br />

„Wir sind dicht an den Studierenden", sagt<br />

Sylvia Rußbüldt, Abteilungsleiterin für den<br />

Bereich Studierendenservice, „mit allen Abtei-<br />

54<br />

55


Syddansk Universitet (SDU)<br />

<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Mehr als 32.000 Studierende lernen an den fünf Standorten der<br />

University of Southern Denmark (Syddansk Universitet), kurz SDU. Auf<br />

dem Hauptcampus in Odense und den Campussen in Slagelse, Kolding,<br />

Esbjerg und Sønderborg arbeiten mehr als 4.000 Angestellte, um den<br />

Studierenden ein reibungsloses und ansprechendes Studium zu ermöglichen.<br />

Ungefähr 20% der Studierenden kommen aus anderen Ländern, was den<br />

Studienalltag divers und interessant gestaltet. In den Fachbereichen<br />

Geisteswissenschaften, Sozialwissenschaften, Naturwissenschaften,<br />

Gesundheitswissenschaften und Ingenieurwissenschaften bietet<br />

die Universität insgesamt rund 115 Studiengänge an.<br />

Nah an allem - dem Studium,<br />

dem Wasser und der Familie!<br />

Sophie Hansen über ihr Studium in Dänemark<br />

Die Ostsee direkt vor dem Campusgebäude der SDU Sønderborg. Das<br />

ist für die Hamburgerin Sophie Hansen, die sich dafür entschieden<br />

hat, ein Ingenieurstudium im Fachbereich „Mechatronics“ in<br />

Dänemark zu absolvieren, wichtig. „Die spezielle Atmosphäre<br />

am Wasser macht diesen Studienort zu etwas Besonderem.“<br />

Während ihres Praktikums bei Danfoss in<br />

Flensburg bekam sie die Empfehlung, sich<br />

doch die SDU Sønderborg für ihr zukünftiges<br />

Studium einmal genauer anzusehen.<br />

Sønderborg liegt nur zwanzig Minuten von<br />

der deutsch-dänischen Grenze entfernt. Ein<br />

Besuch am Tag der offenen Tür hat sie dann<br />

endgültig überzeugt und begeistert.<br />

Und nach eineinhalb<br />

Jahren hat sie ihre Entscheidung<br />

für ein englischsprachiges<br />

Ingenieurstudium<br />

nicht eine<br />

Sekunde bereut. „Ich<br />

liebe es, hier zu leben.<br />

Die Gemütlichkeit der<br />

Dänen kombiniert mit<br />

der Internationalität<br />

einer Uni-Stadt ist einfach<br />

unschlagbar. Man lernt Menschen aus<br />

aller Herren Länder kennen und entwickelt ein<br />

Ich liebe es, hier<br />

zu leben. Die<br />

Gemütlichkeit der<br />

Dänen kombiniert mit<br />

der Internationalität<br />

einer Uni-Stadt ist<br />

einfach unschlagbar.<br />

Verständnis für andere Kulturen. Das finde ich<br />

großartig. Und obwohl ich im Ausland lebe,<br />

bin ich in nur zwei Stunden in Hamburg. So<br />

kann ich alle mit einem Auslandsaufenthalt<br />

verbundenen Vorteile genießen und bleibe<br />

dennoch in der Nähe meiner Familie und<br />

Freunde.“<br />

Und Nähe ist für Sophie ein Schlüsselwort. „Es<br />

ist ein gewaltiger Vorteil, dass die Kurse nicht<br />

so groß und die Hörsäle<br />

nicht überfüllt sind. So hat<br />

jeder einen direkten Draht<br />

zu seinen Lehrkräften,<br />

kann Fragen loswerden und<br />

Themen diskutieren. Man<br />

kennt sich und ist nicht<br />

nur eine Nummer.“<br />

Das Zusammenspiel von<br />

Industrie und Universität<br />

empfindet Sophie in Dänemark ebenfalls als<br />

großen Vorteil. „Es geht nicht NUR darum, so<br />

Text & Fotos<br />

Sune Holst, SDU<br />

viel Theorie wie möglich zu vermitteln, sondern<br />

auch darum, dafür zu sorgen, dass wir<br />

das Wissen, das wir uns aneignen, anwenden<br />

können. Die Semesterprojekte werden in<br />

enger Zusammenarbeit mit den benachbarten<br />

Unternehmen auf der Grundlage konkreter<br />

Aufgabenstellungen durchgeführt. Das ist<br />

eine hervorragende Vorbereitung, nicht nur<br />

für die Praktika und das spätere Arbeitsleben,<br />

sondern auch die Unternehmen profitieren<br />

davon, ihre Fachkräfte gezielt und gut auszubilden.“<br />

Diesen Sommer hat Sophie sich ein Stand-Up-<br />

Paddle-Board zugelegt. „Eine Runde auf dem<br />

Wasser zu verbringen, ist meine Methode,<br />

nachmittags zu entspannen“. Die Balance<br />

zwischen Studium und Freizeit findet sie einfach<br />

klasse in Sønderborg – und so können die<br />

noch vor ihr liegenden Semester entspannt<br />

angegangen werden.<br />

Geisteswissenschaften<br />

• International Business Administration and<br />

Modern Languages (B.Sc.)<br />

• European Master Tourism Management (EMTM)<br />

• American studies (M.A.)<br />

• Business, Language and Culture (Chinese)<br />

(M.A.)<br />

• Business, Language and Culture (negot) (M.A.)<br />

• English Studies (M.A.)<br />

• International Tourism and Leisure Management<br />

(M.A.)<br />

• Maritime Archaeology (M.Sc)<br />

• Middle East studies (M.A.)<br />

• Business, Language and Culture (M.Sc.)<br />

• IT - Product Design (M.Sc.)<br />

• IT – Web Communication Design (M.Sc.)<br />

Sozialwissenschaften<br />

• Economics and Business Administration –<br />

Business Management (B.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration<br />

– International Economics and Business<br />

Relationships (B.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Special Programmes for AP Graduates (B.Sc.)<br />

• European Studies(B.Sc.)<br />

• Market and Management Anthropology (B.Sc.)<br />

• Master of Social Sciences in International<br />

Security and Law (M.Sc.)<br />

• Cultural Sociology (M.Sc.)<br />

• Economics (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Accounting and Finance (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Brand Management and Marketing Communication<br />

(M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration<br />

- Global Logistics and Supply Chain<br />

Management (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration - Global<br />

Marketing and Consumer Culture (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Human Resource Management (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

International Business and Management<br />

(M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration<br />

- International Business and Marketing<br />

(M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Management Accounting (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration<br />

- Management of Innovation Processes<br />

(M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Market Anthropology (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Marketing and Innovation (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Sports and Event Management (M.Sc.)<br />

• Economics and Business Administration -<br />

Strategy and Organization (M.Sc.)<br />

• Economics – Finance (M.Sc.)<br />

• Environmental and Resource Management<br />

(M.Sc.)<br />

• Social Sciences in Comparative Public<br />

Policy and Welfare Studies (M.Sc.)<br />

Gesundheitswissenschaften<br />

• Public Health (M.Sc.)<br />

Ingenieurswissenschaften<br />

• Electronics (B.Eng.)<br />

• Global Management and Manufacturing<br />

(B.Eng.)<br />

• Mechatronics (B.Eng.)<br />

• Engineering (Electronics) (B.Sc.)<br />

• Engineering (Innovation and Business) (B.Sc.)<br />

• Engineering (Mechatronics) (B.Sc.)<br />

• Engineering (Product Development and<br />

Innovation) (B.Sc.)<br />

• Engineering – Chemistry (M.Sc.)<br />

• Engineering – Electronics (M.Sc.)<br />

• Engineering - Innovation and Business<br />

(M.Sc.)<br />

• Engineering – Mechatronics (M.Sc.)<br />

• Engineering - Operations Management<br />

(M.Sc.)<br />

• Engineering - Physics and Technology<br />

(M.Sc.)<br />

• Engineering - Product Development and<br />

Innovation (M.Sc.)<br />

• Engineering - Robot Systems (Advanced<br />

Robotics Technology/Drone Technology)<br />

(M.Sc.)<br />

• Engineering - Software Engineering (M.Sc.)<br />

• Environmental Engineering (M.Sc.)<br />

Naturwissenschaften<br />

• Applied Mathematics (M.Sc.)<br />

• Biochemistry and Molecular Biology (M.Sc.)<br />

• Biology (M.Sc.)<br />

• Chemistry (M.Sc.)<br />

• Computational Biomedicine (M.Sc.)<br />

• Computer Science (M.Sc.)<br />

• Mathematics (M.Sc.)<br />

• Medical Chemistry (M.Sc.)<br />

• Physics (M.Sc.)<br />

Der Bewerbungszeitraum für internationale<br />

Studierende ist in jedem Jahr vom 1. Februar<br />

bis zum 15. März.<br />

University of Southern Denmark<br />

Alsion 2<br />

6400 Sønderborg, Denmark<br />

www.sdu.dk<br />

56<br />

57


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Neue Forschungseinrichtung<br />

für die Nachhaltigkeit<br />

Die HAW Hamburg koordiniert „European School of<br />

Sustainability Sciences and Research“<br />

Das Tema von ESSSR<br />

an der HAW Hamburg:<br />

v.l.n.r.: Dr. Anne<br />

Marie Hoffmann und<br />

Dr. Claudia Schultz<br />

(Koordination), Prof.<br />

Walter Walter Leal<br />

(Leitung). Foto: FTZ-<br />

NK/HAW Hamburg<br />

Hochschulen sind weltweit aufgerufen, 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

(Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen umzusetzen.<br />

In Europa braucht es dafür eine Einrichtung. Die European School of<br />

Sustainability Sciences and Research, kurz ESSSR, wird ab Oktober durch<br />

die HAW Hamburg koordiniert und von Prof. Dr. Walter Leal geleitet. Wir<br />

sprachen mit einer der Koordinatorinnen, Dr. Anne Marie Hoffmann.<br />

Warum ist das Thema Nachhaltigkeitsforschung<br />

an Hochschulen wichtig, so dass es<br />

jetzt sogar eine Behörde dafür gibt?<br />

Dr. Anne Marie Hoffmann: Die European<br />

School of Sustainability Science and Re search,<br />

kurz ESSSR genannt, ist keine Behörde, sondern<br />

vielmehr ein Netzwerk verschiedener<br />

Hochschulen, die im Bereich Nachhaltigkeitsforschung<br />

aktiv sind. Wir verstehen uns vielmehr<br />

als koordinierende Einheit und kümmern<br />

uns darum, dass das Netzwerk möglichst aktiv<br />

und lebendig ist. Hier an der HAW Hamburg<br />

haben wir die Initiative gestartet und sozusagen<br />

die Steuerung der ESSSR übernommen.<br />

Wie sind Sie und die HAW Hamburg an das<br />

Mandat gekommen?<br />

Die Initiative zur Gründung ging von der<br />

HAW Hamburg aus. Die HAW fördert schon<br />

lange die Forschung sowie den Transfer im<br />

Nachhaltigkeitsbereich und bemüht sich, die<br />

Erkenntnisse auch im eigenen Hochschulbetrieb<br />

zu berücksichtigen. Mit dem Engagement<br />

insbesondere des Forschungs- und<br />

Transferzentrums für Nachhaltigkeit und Klimafolgenmanagement<br />

fördert die Hochschule<br />

die Forschung an Hochschulen und setzt sich<br />

europa- und sogar weltweit für die Implemen-<br />

tierung der Ziele für nachhaltige Entwicklung<br />

an Hochschulen ein.<br />

Was genau wird die Aufgabe der „European<br />

School of Sustainability Sciences and Re ­<br />

search“ sein, und wie<br />

ist die Aufgabenteilung<br />

in Ihrem Team geregelt?<br />

Wir wollen das Thema<br />

Nachhaltigkeit in der<br />

Lehre, in der Forschung<br />

und in der Nachwuchsförderung<br />

– das heißt<br />

auch in der Doktorandenausbildung<br />

– vorantreiben.<br />

Das Zentrum wird<br />

von Professor Walter Leal geleitet. Dr. Claudia<br />

Schulz und ich sind für die Koordination verantwortlich.<br />

Bezieht sich die Fokussierung auf Nachhaltigkeitsforschung<br />

auch auf die Infrastruktur<br />

von Hochschulen und berührt sie den<br />

Lehrplan der Studierenden?<br />

Sowohl als auch. Wir wollen die Hochschulen<br />

in ihren Bemühungen unterstützen, das<br />

Thema Nachhaltigkeit in die bestehende<br />

Infra struktur sowie in die Lehre und For-<br />

Nachhaltigkeit ist<br />

in allen Disziplinen<br />

und Studiengängen<br />

wichtig und muss<br />

in Zukunft mehr<br />

Berücksichtigung in<br />

der Ausbildung finden.<br />

schung zu integrieren. Ein Beispiel ist die<br />

Seminarreihe zum Thema Nachhaltigkeit,<br />

mit der wir drei zentrale Bereiche abdecken.<br />

Geplant sind bisher die Seminare: „Nachhaltigkeit<br />

in der Forschung“ in Italien im Juni<br />

2019, „Nachhaltigkeit in<br />

der Lehre“ in Schweden<br />

im September 2019 und<br />

„Nachhaltigkeit im Hochschulbetrieb“<br />

in Spanien<br />

im Dezember 2019.<br />

Ist damit auch die Auflistung<br />

von laufenden<br />

Forschungsprojekten zu<br />

Nachhaltigkeit an Hochschulen<br />

gemeint? Im Sinne eines Netzwerkes,<br />

bei dem jeder von dem anderen lernen<br />

und mitmachen kann?<br />

Die Vernetzung der Hochschulen und Forschungseinrichtungen<br />

ist auf jeden Fall auch<br />

ein zentraler Bestandteil der ESSSR. Gerade<br />

in den verschiedenen Forschungsprojekten<br />

werden innovative Ansätze zur Umsetzung<br />

der SDGs an Hochschulen entwickelt. Darüber<br />

hinaus werden nachhaltige Lösungen für<br />

die Probleme entwickelt, mit denen wir heute<br />

angesichts des sich verändernden Klimas kon-<br />

frontiert sind. Wir sollten dabei nicht parallel<br />

arbeiten, sondern auf die Ergebnisse unserer<br />

Kolleginnen und Kollegen aufbauen. Wenn wir<br />

voneinander lernen und uns über den aktuellen<br />

Stand der Forschung austauschen, haben<br />

wir die besten Chancen, die Nachhaltigkeitsforschung<br />

weiter voranzutreiben.<br />

Könnte Nachhaltigkeit auch zu einem Pflichtbestandteil<br />

des Studiums werden, welches<br />

jeder Studierende zu durchlaufen hat?<br />

Auch das wäre wünschenswert und könnte<br />

durchaus Realität an vielen europäischen<br />

Hochschulen werden. Nachhaltigkeit ist in<br />

allen Disziplinen und Studiengängen wichtig<br />

und muss in Zukunft mehr Berücksichtigung<br />

in der Ausbildung finden. Schließlich sollen<br />

alle Lebensbereiche nachhaltig sein, und das<br />

ist am besten über die Ausbildung an Hochschulen<br />

zu gewährleisten. Momentan arbeiten<br />

Hochschulen eher in konzentrierten Einheiten<br />

Text Dr. Katharina<br />

Jeorgakopulos<br />

Foto HAW Hamburg /<br />

FTZ-NK<br />

an dem Thema. Wir sind sozusagen noch im<br />

Anfangsstadium. Umso wichtiger ist die Vernetzung<br />

über die ESSSR, die dazu beiträgt,<br />

das hochschulweite und fächerübergreifende<br />

Konzepte in Zukunft möglich werden.<br />

Wie könnten die Synergien unter den Hochschulen<br />

aussehen? Die ESSSR hat feste und<br />

über 50 assoziierte Partnerhochschulen –<br />

sogar Verbände und Unternehmen sollen<br />

mitmachen.<br />

Operativ werden wir das Netzwerk mit drei<br />

Arten von Aktivitäten vorantreiben und<br />

betreuen: Erstens, neue Forschungsprojekte<br />

rund um das Thema Nachhaltigkeit werden aufgebaut,<br />

bei denen auch Unternehmen und Verbände<br />

mitwirken können. Zweitens, die Organisation<br />

von Lehreinheiten für Studierende sowie<br />

Fachveranstaltungen, die sowohl Hochschulen<br />

als auch Unternehmen und Verbänden zugutekommen.<br />

Und drittens, die angesprochenen<br />

Promotionsvorhaben. Dazu werden wir ein<br />

eigenes „professional doctorate“ mit unseren<br />

Partnern ins Leben rufen. Im Rahmen des<br />

Programms sollen nicht nur Hochschulangehörige,<br />

sondern auch externe Berufstätige zu<br />

Nachhaltigkeitsthemen promovieren können.<br />

Durch die Aktivitäten des ESSSR erhoffen wir<br />

uns, dass die HAW Hamburg sowohl qualitativ<br />

als auch quantitativ präsenter im Europäischen<br />

Forschungsraum wird.<br />

Als zweitgrößte Hochschule der Metropolregion<br />

Hamburg bietet die HAW Hamburg mit ihrer<br />

vielseitigen und praxisnahen Ausbildung,<br />

gefördert durch Forschung und Entwicklung,<br />

vielen Studienwilligen eine attraktive Alternative<br />

zu universitären Studiengängen. Gute Betreuung<br />

und eine enge Verbindung zur Praxis sind die<br />

Markenzeichen der HAW Hamburg.<br />

Weitere Informationen über die Hochschule unter:<br />

www.haw-hamburg.de.<br />

58<br />

59


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Christian Brandes<br />

Die Welt schöner machen!<br />

An der Berufsfachschule Design Factory International in Hamburg-<br />

Altona studieren Schülerinnen und Schüler „Kommunikationsdesign“<br />

Was glaubst du, erwartet dich, wenn du die Türen der Design Factory<br />

International (DFI) in Hamburg-Altona öffnest? Wir verraten es dir: Du<br />

stehst in einem langen Flur, erblickst zahlreiche Fotografien, Grafiken<br />

und Illustrationen an den Wänden, schaust durch offenstehende Türen<br />

in Werkstatt- und Aufenthaltsräume, beobachtest Studierende, die sich<br />

mit Laptops auf den Knien über ihre Projekte austauschen, genießt<br />

den fantastischen Ausblick auf den Hamburger Hafen und wirst von<br />

Schulleiterin Jesta Brouns und ihrem Team herzlich willkommen geheißen.<br />

Um es vorwegzunehmen: Die Design Factory<br />

International ist weder Universität noch<br />

Kunsthochschule, sondern eine private Berufsfachschule,<br />

an der rund 200 Studierende den<br />

Studiengang „Kommunikationsdesign“ absolvieren.<br />

Voraussetzung für einen Studienplatz<br />

ist kein bestimmter Schulabschluss, sondern<br />

ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch.<br />

Der erste Schritt – das<br />

Kennenlernen<br />

„Mich interessiert vor allem der Mensch, der<br />

hinter einer Bewerbung steckt“, sagt Jesta<br />

Brouns. „Deshalb erstellen wir keine langen<br />

Listen mit Voraussetzungskriterien, sondern<br />

sagen: ‚Hey, komm einfach mal zu uns, bring<br />

ein paar Arbeitsproben mit, und dann setzen<br />

wir uns gemeinsam hin und unterhalten uns.<br />

Was sind deine Interessen? Welche Erwartungen<br />

hast du an das Studium? Was sind deine<br />

Ziele? Wo liegen deine Stärken?’ Für die Mappenbewerbung<br />

erhalten Bewerberinnen und<br />

Bewerber einen ‚Creative Brief’ mit verschiedenen<br />

Aufgaben. Das Ergebnis liefert uns<br />

einen konkreten Hinweis auf das individuelle,<br />

kreative Potenzial. Und wenn es zusammenpasst,<br />

sage ich den neuen Studierenden: ‚Willkommen<br />

an der DFI. Seid darauf gefasst, dass<br />

‚Design Thinking’ euer Leben verändern wird!<br />

Ihr werdet die Welt mit anderen Augen sehen,<br />

euch selbst besser kennenlernen, entdecken,<br />

was ihr mögt oder nicht mögt und euch ins-<br />

gesamt eine sehr gute Basis für die berufliche<br />

Karriere schaffen´.“<br />

„Kommunikationsdesign“<br />

heißt: Gestaltung<br />

und Konzeption<br />

Wer Kommunikationsdesign an der Design<br />

Factory studiert, lernt eine große Bandbreite<br />

von Inhalten kennen: In den ersten beiden<br />

Semestern werden Grundkenntnisse vermittelt,<br />

zum Beispiel gestalterische Fähigkeiten<br />

und Techniken, innovatives Denken und Experimentierfreudigkeit.<br />

Im Hauptstudium können<br />

Studierende individuelle Schwerpunkte<br />

setzen und besondere Interessen vertiefen. In<br />

jedem Semester kann aus fünf Ausbildungsschwerpunkten<br />

ein „Primärkurs“ gewählt<br />

werden: Art Direction / Werbung, Brands +<br />

Branding, Editorial Design, Motion Design,<br />

Webdesign / Digitale Kommunikation.<br />

„Anders als die ‚Kunst’ beschäftigt sich Design<br />

nicht nur mit Gestaltung, sondern auch mit<br />

Konzeption und Beratung“, erklärt Dozent<br />

Tim Koenecke. „Wenn ein Kunde für die Eröffnung<br />

seines veganen Restaurants ein Design<br />

bei mir anfragt, gestalte ich nicht nur seine<br />

Speisekarte, sondern schlage ihm auch vor,<br />

die Karten nicht zu laminieren! Designer denken<br />

ganzheitlich und benötigen deshalb eine<br />

breite und fundierte Ausbildung.“<br />

Nach dem Studium –<br />

viele kreative Optionen<br />

„Eine der Stärken unserer Schule ist die hervorragende<br />

Vernetzung mit Agenturen, Firmen<br />

und Verlagen, die unsere Absolventen dringend<br />

benötigen“, betont Jesta Brouns. Die<br />

klassischen Beschäftigungsfelder für Kommunikationsdesigner<br />

sind Werbeagenturen, Verlage,<br />

Digitalagenturen, Corporate-Agenturen,<br />

Medienunternehmen, die Filmwirtschaft sowie<br />

Firmen und Start-ups aus allen Branchen.<br />

Auch das Packaging Design hat sich als wichtiger<br />

Zweig etabliert. Viele unserer Absolventen<br />

wählen den Weg in die Selbständigkeit.<br />

Wem sechs Semester Studium noch nicht<br />

reichen, der kann an einer der Partnerhochschulen<br />

der DFI weiter studieren, um seinen<br />

Bachelor oder Master zu erlangen, beispielsweise<br />

an der Brand Academy, an der Bucks<br />

New University in der Nähe von London, an<br />

der Hochschule für angewandte Wissenschaft<br />

und Kunst in Hildesheim, dem Holon Institute<br />

of Technology Israel sowie der Beijing Normal<br />

University in Zhuhai. Egal in welche Richtung<br />

es später gehen soll – mit allen Absolventen<br />

führen wir während des Studiums intensive<br />

Gespräche, vermitteln ihnen Zugang zu Praktika<br />

und stellen ihnen unsere Netzwerke zur<br />

Verfügung. Unser Ziel ist es, der Welt unsere<br />

Talente zur Verfügung zu stellen, damit sie die<br />

Welt schöner machen!“<br />

60<br />

61


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Philip Maaß, 24<br />

aus Hamburg, 7. Semester.<br />

Rebecca Wunsch, 22<br />

aus Brande-Hörnerkirchen, 6. Semester.<br />

„Kreativität und handwerkliches Arbeiten – das waren immer die beiden<br />

Säulen, auf denen ich meine berufliche Karriere aufbauen wollte.<br />

In meiner ersten Ausbildung zum Fluggerätemechaniker arbeitete ich<br />

nur nach Handbuch. Mir fehlte die Kreativität. Ich entschied mich<br />

daher anschließend für das Studium Kommunikationsdesign an der DFI<br />

und kann nur sagen: Meine Erwartungen wurden übertroffen! Hier kann<br />

ich scribbeln, illustrieren, entwerfen – von Covergestaltung bis Kunstgeschichte<br />

– die Inhalte sind breit gefächert.<br />

Spezialisiert habe ich mich auf den Bereich Werbung. Meinen Traum-<br />

Arbeitsplatz habe ich bereits während des Studiums gefunden: Zurzeit<br />

arbeite ich als Werksstudent für die Hamburger Agentur ‚Jung von Matt’<br />

und hoffe, anschließend dort als Junior Art Director einen längerfristigen<br />

Vertrag zu erhalten.“<br />

„Ich stehe kurz vor dem Abschluss und habe hier eine großartige Zeit<br />

erlebt! Die freundliche und familiäre Atmosphäre an der Design Factory<br />

ist wirklich etwas Besonderes. Insgesamt gibt es hier nur rund<br />

200 Studierende. Man kennt sich, trifft sich in den Aufenthaltsräumen,<br />

arbeitet gemeinsam an Projekten und tauscht sich ständig untereinander<br />

aus. Unsere Dozenten arbeiten hauptberuflich in Agenturen oder<br />

Verlagen und wissen genau, welche Trends und Fähigkeiten in der Wirtschaft<br />

gefragt sind. Der hohe Praxisbezug sowie die guten Kontakte zur<br />

Wirtschaft sind für uns alle von großem Vorteil! Persönlich würde ich<br />

mich am liebsten mit Magazingestaltung für einen Verlag, wie Hoffmann<br />

& Campe, beschäftigen. In meiner Abschlussarbeit habe ich ein<br />

Corporate Publishing für eine Fitnessstudio-Kette entwickelt und alle<br />

Interviews, Texte sowie Fotos selbst gemacht.“<br />

Hier kann jeder werden,<br />

was er sein möchte!<br />

Ida-Erika<br />

Gencheva, 24<br />

aus Bremen, 2. Semester.<br />

„Als ich mich über das Studienangebot der Design Factory informierte,<br />

war ich sofort neugierig und meldete mich für den ‚Schnuppertag’ an.<br />

Beworben habe ich mich anschließend in Form einer eigens entwickelten<br />

Webseite und war total happy, als ich die Zusage erhielt. Ich<br />

pendle täglich von Bremen nach Hamburg zwei Stunden hin und zwei<br />

Stunden zurück und kann es kaum erwarten, morgens aufzuwachen und<br />

den nächsten Studientag zu erleben. Denn hier habe ich das Gefühl,<br />

mich zu dem entwickeln zu können, was ich irgendwann sein möchte<br />

… Art Director beim Film! Ich bin der totale Film-Freak, besitze über<br />

400 DVDs und spüre den Wunsch, filmische Konzepte zu entwickeln. In<br />

meinem Semester sind wir nur zwölf Studierende. Alle denken kreativ,<br />

bewegen sich auf einer Wellenlänge, und ich empfinde uns schon jetzt<br />

als ‚little family’.<br />

Einen interessanten Kurs erlebe ich aktuell in der Veranstaltung ‚Kreativitätstechniken‘.<br />

Wir wissen zunächst nicht, was auf uns zukommt.<br />

Gemeinsam diskutieren und philosophieren wir dann so lange, bis ein<br />

Thema und ein Konzept entstanden sind. Heraus kommt immer etwas<br />

Spannendes!“<br />

Designer lösen Probleme,<br />

bevor sie entstehen!<br />

Tim Koenecke, 28<br />

aus Hamburg, selbständiger Designer und<br />

Dozent.<br />

Kris Alexander<br />

Mehl, 18<br />

aus Eckernförde, 3. Semester.<br />

„Nach der Schule gab es für mich zwei berufliche Optionen: Schauspieler<br />

oder Designer! Ich entschied mich für das Studium an der Design<br />

Factory und habe diese Entscheidung nie bereut. Heute arbeite ich als<br />

selbständiger Designer und unterrichte an der DFI die Kurse: User-Experience-Design,<br />

User-Interface-Design, Photoshop und Illustrator.<br />

Aus meiner Sicht bietet das Kommunikationsdesign-Studium an einer<br />

privaten Schule, wie der Design Factory, einen enormen Vorteil: Wir<br />

Dozenten arbeiten an vier von fünf Tagen genau in den Bereichen, die<br />

wir unterrichten. Studierenden können wir also heute berichten, was<br />

wir gestern gemacht haben. Somit vermitteln wir aktuelles Fachwissen<br />

und Trends. Diese Erfahrungen schätzen viele Agenturen, Verlage und<br />

Arbeitgeber später an unseren Absolventen!“<br />

„Ich bin fasziniert von Kommunikations design und glaube, dass dessen<br />

Einfluss auf Menschen stark unterschätzt wird. Außerdem halte ich das<br />

Potenzial gegenwärtiger und zukünftiger Medien für riesengroß und<br />

auch deren Einfluss ist sehr wichtig. Deshalb könnte ich mir gut vorstellen,<br />

zukünftig daran mitzuwirken, das Image der ‚bösen Medien’ zu<br />

verändern, um die Freude am Medienkonsum zu fördern. An der Design<br />

Factory wird mir die Gelegenheit gegeben, mich kreativ zu entwickeln.<br />

Um das Studium zu beginnen, braucht es nicht viel. Wichtig ist nur<br />

der Wille, etwas zu gestalten und Spaß an kreativer Arbeit zu haben.<br />

Alles andere lernen wir im Verlauf des Studiums. Was mir gut gefällt,<br />

sind der persönliche Austausch und das Miteinander. Jeder hier hat<br />

ein gewisses Talent, und es fühlt sich gut an, ein Teil dieser kreativen<br />

Gemeinschaft zu sein.“<br />

62<br />

63


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

„Design trägt eine Verantwortung!“<br />

Im Gespräch mit Jesta Brouns, Schulleiterin der<br />

Hamburger Design Factory International<br />

Jesta Brouns ist Schulleiterin der Design Factory International (DFI) im<br />

Rainville-Campus in Hamburg- Altona. Zuvor führte sie unter anderem<br />

als Art Director das Mode-Magazin „Grazia“ für den Klambt-Style Verlag<br />

bei Gruner & Jahr auf dem deutschen Markt ein, verantwortete den<br />

Look der „Petra“ für den Jahreszeitenverlag, war für die Münchener<br />

Medienverlagsgesellschaft tätig sowie als Creative Director für die Berliner<br />

Agentur „Kircherburkhardt“. Begonnen hat ihre Karriere 1992 … als<br />

Studierende der neu gegründeten Design Factory International. Mit der<br />

Übernahme der DFI-Schulleitung von ihrem Vorgänger und Mentor Gerrit<br />

Ahnen im Jahre 2014 schloss sich für die Hamburgerin ein Kreis.<br />

<strong>ME2BE</strong>: Hallo, Jesta. Danke für die Einladung.<br />

Wow! Euer Ausblick auf den Hamburger<br />

Hafen ist atemberaubend …!<br />

Brouns: Absolut. Und er ist jeden Tag inspirierend.<br />

Der Hafen wirkt angenehm unaufgeregt,<br />

und das Sonnenlicht lässt ständig neue Bilder<br />

entstehen.<br />

Werden Schüler und Studierende heute<br />

nicht eher auf YouTube, Instagram und Pinterest<br />

inspiriert?<br />

Überall dort, wo wir uns aufhalten, erfahren<br />

wir Inspiration. Das können soziale Netzwerke<br />

sein, aber auch kulturelle und natürliche<br />

Räume. Unser Rat an Studierende lautet:<br />

Kommt raus aus dem Keller, schaut euch um,<br />

geht auf Reisen, besucht Theater- und Ballettvorstellungen<br />

… und hört auf euer Bauchgefühl!<br />

Wie bist du selbst zum Design gekommen?<br />

Worauf hast du dich spezalisiert?<br />

Ich war 1992 eine der ersten Studierenden an<br />

der Design Factory. Damals hieß das Studium<br />

noch ‚Graphikdesign’. Ich erinnere mich daran,<br />

dass wir im dritten Semester mit den ersten<br />

Apple-Macs ausgestattet wurden – ein Startschuss<br />

in die Digitalisierung! Was hat mich<br />

angetrieben? Mir ging es vor allem darum,<br />

mich auszudrücken. Zeichnen, Typografie,<br />

Konzeptionen – das Design studium ist dafür<br />

ideal. Nach meinem Abschluss an der DFI<br />

wechselte ich zu K.N.S.K. BBDO und entwickelte<br />

dort Wahlkampagnen für die SPD zur<br />

Schröder- Wahl mit und arbeitete an Pitches<br />

u.a. für Volkswagen. Doch es fehlte irgendwie<br />

die Leidenschaft. Deshalb verließ ich die<br />

Branche nach kurzer Zeit und spezialisierte<br />

mich auf den Bereich Editorial Design. Viele<br />

Jahre konnte ich dann als Art Director im Jahreszeitenverlag<br />

den Look der Zeitschrift ‚Petra’<br />

entwickeln. Diese Aufgabe<br />

hat mir großen<br />

Spaß gemacht! Mein<br />

beruflicher Weg führte<br />

mich anschließend<br />

auch nach München<br />

und Berlin, bis ich 2014<br />

das Angebot erhielt, die<br />

Schulleitung der DFI zu<br />

übernehmen. Das konnte ich nicht ablehnen!<br />

Wichtig war mir immer, meinem Bauchgefühl<br />

zu folgen, um dort tätig zu sein, wo ich mich<br />

mit meinem Talent wohlfühle. Das ist mir,<br />

glaube ich, bisher ganz gut gelungen.<br />

Was zeichnet aus deiner Sicht die Design<br />

Factory aus?<br />

Wir haben hier ein besonderes Miteinander<br />

kultiviert, legen Wert auf eine gewisse Lockerheit<br />

und möchten für Studierende, Eltern und<br />

Besucher nahbar sein. Im Gegensatz zu Kunst-<br />

Desig nern wird<br />

die große Aufgabe<br />

zufallen, den<br />

Menschen die digitale<br />

Welt nahezubringen.<br />

64<br />

65


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Die Design Factory International (DFI)<br />

Die Design Factory International in der Nähe des Altonaer<br />

Fischmarktes besteht bereits seit 1992 und konzentriert sich<br />

ausschließlich auf die Designstudiengänge Kommunikationsund<br />

Grafikdesign. Als private Berufsfachschule ermöglicht sie<br />

auch Schülerinnen und Schülern ohne Abitur diesen kreativen<br />

Fachbereich zu studieren. Voraussetzungen sind das Mindestalter<br />

von 16 Jahren und ein Schulabschluss – egal welcher.<br />

hochschulen, die hohe künstlerische Ansprüche<br />

stellen, möchten wir bei jedem Studierenden<br />

dessen individuelles Talent freilegen. Ein<br />

weiteres Merkmal der Design Factory ist, dass<br />

wir frühe Möglichkeiten der Spezialisierung<br />

bieten und ausgesprochen praxisbezogen<br />

arbeiten. Bereits während des dreijährigen<br />

Studiums besteht die Möglichkeit, Einblicke<br />

in Agenturen zu bekommen, dort als Werksstudent<br />

oder Praktikant mitzuarbeiten und<br />

Kontakte zu knüpfen. Am Ende der Studienzeit<br />

schauen wir uns die Portfolios jedes einzelnen<br />

Absolventen an und bieten intensive Unterstützung<br />

beim Übergang ins Berufsleben.<br />

Viele Studierende der DFI haben sich nach<br />

dem Studium erfolgreich weiterentwickelt.<br />

Welche Personen fallen dir spontan ein?<br />

Spontan fallen mir drei Beispiele ein: Erstens,<br />

die „Agentur Sherpa“, bestehend aus<br />

drei Designern, die sich heute erfolgreich auf<br />

dem Markt etabliert haben. Zweitens, Fred<br />

Falke, der unbedingt in Silicon Valley arbeiten<br />

wollte und dessen Abschlussarbeit im<br />

Game Design angesiedelt war. Anschließend<br />

absolvierte er an unserer Partnerhochschule<br />

in Hildesheim ein Masterstudium und schaffte<br />

tatsächlich den Sprung zu Google nach Kalifornien.<br />

Drittens, die „Adana Twins“, die<br />

uns bereits während des Studiums mit einer<br />

außergewöhnlichen Arbeit beeindruckten und<br />

heute gefeierte DJs sind.<br />

Werfen wir einen Blick in die Zukunft. Welche<br />

Aufgaben kommen auf Designer zu?<br />

Schon jetzt werden technische Innovationen<br />

nicht nur von Ingenieuren hergestellt, sondern<br />

von Designern geplant. Design verändert<br />

die Welt und bedeutet nicht nur Gestaltung,<br />

sondern auch Beratung. Desig nern wird die<br />

große Aufgabe zufallen, den Menschen die<br />

digitale Welt nahezubringen. Wir werden<br />

uns zukünftig mit der Frage beschäftigen:<br />

Wo bleibt der Mensch, wenn Computer mehr<br />

und mehr Aufgaben übernehmen? Es geht um<br />

unsere Kultur. Deshalb trägt Design eine Verantwortung!<br />

Hat dich ein Designer besonders geprägt?<br />

Es gibt jemanden, den ich seit langer Zeit<br />

beobachte, der sich immer wieder neu erfindet<br />

und dessen konsequenter Stil mich fasziniert,<br />

… das ist der Modedesigner Paul<br />

Smith.<br />

Studiengang<br />

Kommunikationsdesign<br />

• Corperate Designer<br />

• Packaging Designer<br />

• Interface Designer<br />

• Art Director<br />

• Editorial Designer<br />

• Interactive Designer<br />

• Screen Designer<br />

• Illustrator<br />

• Motion Designer<br />

Das Studium<br />

Das Studium gliedert sich in zwei Semester<br />

Grundstudium und vier Semester Hauptstudium<br />

(inkl. 1 Semester Abschluss). Die Kosten für das<br />

Studium betragen monatlich 425 Euro. Dazu<br />

kommen einmalig die Aufnahme- und Prüfungsgebühren<br />

von jeweils 250 Euro.<br />

Dank der Partnerschaften mit Universitäten in<br />

Großbritannien, Dänemark, Israel und China ist<br />

es möglich, während eines Auslandssemesters<br />

weitere Studienerfahrungen zu sammeln.<br />

Außerdem können nach der Ausbildung in<br />

neun bis zwölf Monaten die internationalen<br />

Abschlüsse Bachelor of Arts und Master of<br />

Arts an Partner universitäten erworben werden.<br />

Die Bewerbung<br />

Die Design Factory International arbeitet ohne<br />

Fristen. Das heißt, eine Bewerbung ist jederzeit<br />

möglich. Die Semester beginnen immer<br />

zum 01.04. und zum 01.10. jeden Jahres.<br />

Voraussetzung für die Zulassung zum Studium<br />

sind ein persönliches Gespräch sowie<br />

Arbeitsproben bzw. eine Mappe und der<br />

sogenannte Creative Brief – eine Art kreativer<br />

Aufnahmetest, der in der Regel vier<br />

unterschiedliche Aufgaben beinhaltet. Wer<br />

Fragen zu der Mappenbewerbung hat oder<br />

einfach einen Tag lang das Studium erleben<br />

möchte, kann ganz unverbindlich per Mail<br />

einen Termin vereinbaren.<br />

Gut zu wissen<br />

Die Ausbildung an der DFI ist förderungsberechtigt,<br />

das heißt, die Studierenden können<br />

unter bestimmten Voraussetzungen Schüler-<br />

BaföG beantragen. Regelmässig finden Kreativ<br />

Camps statt, und die Türen sind für Schnuppertage<br />

jederzeit geöffnet.<br />

DESIGN FACTORY International<br />

College of Communication Arts and Interactive<br />

Media GmbH<br />

Rainvilleterrasse 4<br />

22765 Hamburg<br />

T. 040 - 317 15 88<br />

info@design-factory.de<br />

www.design-factory.de<br />

facebook.com/DesignFactoryHamburg<br />

66<br />

67


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text/Fotos Laura Hasl<br />

Studium der Ästhetik<br />

Mit ihrem Umzug nach Kiel tauchte Juniper Horn (23) in die Welt der Medien ein.<br />

Heute studiert sie Kommunikationsdesign an der Muthesius Kunsthochschule.<br />

Hattest du einen Plan für die Zeit nach dem<br />

Abitur?<br />

Nach der Schule hatte ich keinen Plan und das<br />

war für mich eine schwierige Zeit. Die meisten<br />

in meinem Umfeld hatten bereits einen Masterplan<br />

fürs Leben, nur ich nicht. Ich bin zwar<br />

ein spontaner Mensch, aber nach der Schule<br />

fühlte ich mich unter Druck, schnell etwas<br />

zu finden. So studierte ich an der Kieler Universität<br />

Kunstgeschichte und Sprachwissenschaften.<br />

Nach zwei Semestern brach ich das<br />

Studium ab, da ich mich insgesamt unwohl<br />

fühlte. Eine Kommilitonin machte mich auf<br />

das Studienfach Kommunikationsdesign aufmerksam.<br />

Dadurch erfuhr ich von der Kunsthochschule<br />

in Kiel. Sie informierte mich auch<br />

über das Bewerbungsverfahren und zeigte<br />

mir ihre Fotos. Ich war sofort begeistert und<br />

nahm die Herausforderung an. Vier Wochen<br />

blieben mir nur Zeit, um meine Bewerbungsmappe<br />

zu vervollständigen; leider klappte es<br />

deshalb beim ersten Anlauf nicht. Man empfahl<br />

mir aber, mich im nächsten Jahr nochmal<br />

zu bewerben.<br />

Was hast du in dem freien Jahr gemacht?<br />

An der Freien Kunstschule in Kiel habe ich<br />

ein ‚freies künstlerisches Jahr‘ gemacht, um<br />

an meiner Bewerbungsmappe zu arbeiten.<br />

Die Muthesius Kunsthochschule bietet eine<br />

sogenannte Mappenberatung an. Empfohlen<br />

wird, sich ein Jahr vor der Anmeldung mit<br />

dem Team der Mappenberatung zu treffen,<br />

um zu erfahren, worauf es bei der Bewerbung<br />

ankommt. Ich habe dabei viele Anregungen<br />

erhalten und es schließlich im zweiten Anlauf<br />

geschafft.<br />

Was muss die Bewerbungsmappe enthalten?<br />

Mindestens zwanzig eigene Arbeiten muss<br />

die Mappe enthalten. Hinzu kommen Zeugnisse<br />

sowie ein tabellarischer Lebenslauf. Das<br />

Wichtigste ist jedoch, dass man im Gespräch<br />

seine Motivation verdeutlichen kann, kreativ<br />

ist und ein Gefühl für Ästhetik besitzt.<br />

„Projekte zur Selbstverwirklichung“, so beschreibt June nicht nur ihre Arbeiten,<br />

sondern auch das Studieren und Arbeiten an der Muthesius Kunsthochschule.<br />

Was muss man sich unter einem ‚freien<br />

künstlerischen Jahr‘ vorstellen?<br />

Das ‚freie künstlerische Jahr‘ dient dazu, sich<br />

auszuprobieren und in dieser Zeit so viele<br />

Arbeiten wie möglich zu sammeln. Ich arbeitete<br />

mit ganz unterschiedlichen Materialien<br />

und beschäftigte mich mit diversen Stilrichtungen,<br />

um zu erfahren, wo meine Stärken und<br />

Schwächen liegen. Im Laufe des Jahres waren<br />

verschiedene Themen zu bearbeiten, beispielsweise<br />

sollten wir Abdrücke für das Skizzenbuch<br />

sammeln. Ich war daher viel draußen unterwegs<br />

und lernte meine Umgebung neu kennen.<br />

Vieles nahm ich bewusster wahr, was üblicherweise<br />

im Alltag keine große Rolle spielt.<br />

Was hat sich für dich im Laufe des Studiums<br />

verändert?<br />

Zu Beginn des Studiums hieß es, dass wir<br />

im Laufe der Semester die Welt mit anderen<br />

Augen wahrnehmen würden, und das trifft voll<br />

und ganz zu. Mir war gar nicht bewusst, was<br />

man eigentlich alles aus bereits vorhandenen<br />

Dingen machen kann. Während des Studiums<br />

hat man die Möglichkeit, verschiedene Kurse<br />

zu belegen und dadurch die Studienrichtung<br />

mitzubestimmen.<br />

Warum hast du dich für Kommunikationsdesign<br />

entschieden?<br />

Ich interessiere mich sehr für visuelle Kommunikation<br />

in der modernen Gesellschaft und<br />

beschäftige mich gern mit klassischen Printmedien<br />

sowie Ästhetik. Konzeption und Entwurf,<br />

Schriftgestaltung oder auch Fotografie<br />

sind ebenfalls Studienmodule, die ich spannend<br />

finde. Mittlerweile kann ich sagen, dass<br />

es die richtige Entscheidung war – das Studium<br />

passt perfekt zu mir.<br />

Was gefällt dir an der Muthesius Kunsthochschule<br />

besonders gut?<br />

Ich fühlte mich von Anfang an sehr wohl. Die<br />

Kurse sind nicht zu groß und alles ist überschaubar.<br />

Was für mich wichtig ist, sind die<br />

Praxiserfahrungen, die wir hier sammeln können.<br />

Beispielsweise gibt es Projekte, in denen<br />

wir uns selbst verwirklichen sowie Ideen<br />

und eigene Erfahrungen einbringen können.<br />

Außerdem hilft jeder jedem. Wir haben aber<br />

Studiert<br />

Kommunikationsdesign<br />

an der Muthesius<br />

Kunsthochschule:<br />

Juniper Horn<br />

68


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Die Muthesius Kunsthochschule Kiel<br />

Die Muthesius Kunsthochschule Kiel ist die einzige Kunsthochschule<br />

in Schleswig-Holstein. 2005 gegründet, bietet die renommierte<br />

Hochschule rund 600 Studienplätze in den Studiengängen „Freie<br />

Kunst“ (auch für das Lehramt an Gymnasien), „Raumstrategien“,<br />

„Kommunikationsdesign“ und „Industriedesign“.<br />

auch die Möglichkeit, zu jeder Tages- und<br />

Nachtzeit an die Uni zu gehen. Zu Beginn des<br />

Studiums bekommen alle einen Schlüsselchip,<br />

so dass wir immer Zugang zu den Fachräumen<br />

haben. Das ist von Vorteil, wenn man mit speziellen<br />

Softwares arbeiten möchte, die man zu<br />

Hause nicht hat oder einen schnellen Rechner<br />

für seine Projekte benötigt.<br />

Was hast du innerhalb der fünf Semester<br />

gelernt?<br />

Von Fotografie über Technik bis hin zur Aktzeichnung<br />

und Farblehre war alles dabei. Zu<br />

Beginn des Studiums war alles noch sehr theoretisch,<br />

aber mittlerweile gibt es viele Projekte.<br />

Seit dem zweiten Semester besuche ich den<br />

Kurs „Konzeption und Entwurf“ sowie „Typografie“.<br />

Noch bin ich mir nicht ganz sicher, aber<br />

zu einem der beiden Themenbereiche möchte<br />

ich meine Bachelorarbeit schreiben.<br />

Welche Möglichkeiten gibt es nach dem<br />

Studium?<br />

Es kommt darauf an, für welche Richtung<br />

man sich entscheidet. Die Auswahl der Kurse<br />

bestimmt letztlich die beruflichen Perspektiven.<br />

Ich interessiere mich für den Bereich<br />

„Verbale Kommunikation“ und würde eventuell<br />

gern in einer Werbeagentur arbeiten. Erst<br />

nach einem Praktikum kann ich allerdings<br />

Genaueres sagen.<br />

Vergrößerungsarbeiten<br />

von Negativen,<br />

Filmentwicklung und<br />

Fotografie waren<br />

einige Schwerpunkte<br />

im Studiengang<br />

Kommunikationsdesign.<br />

Was wolltest du werden, als du klein warst?<br />

Ich träumte davon, Meeresbiologin zu werden,<br />

da ich gern schwimme, tauche und mich<br />

für Meerestiere interessiere.<br />

Was machst du, wenn du nicht an der Uni<br />

bist? Hast du Hobbys?<br />

Die meiste Zeit verbringe ich auf Konzerten,<br />

denn die Musik bestimmt mein Leben. In jedem<br />

Sommer besuche ich Festivals und arbeite<br />

manchmal auch dort. Sport spielt ebenfalls<br />

eine wichtige Rolle für mich – sowohl Pilates<br />

als auch Schwimmen. Acht Jahre war ich bei<br />

der DLRG tätig, allerdings schaffe ich das neben<br />

dem Studium jetzt nicht mehr regelmäßig.<br />

Wie finanzierst du deinen Lebensunterhalt?<br />

Neben dem Studium arbeite ich bei<br />

„WunschWimper“. Mit diesem Job finanziere ich<br />

seit knapp eineinhalb Jahren mein Studium.<br />

Wie bekommst du Studium und Nebenjob<br />

unter einen Hut?<br />

Das ist der entscheidende Vorteil an dem Job<br />

– Ich habe einen festen Kundenstamm, mit<br />

dem ich die Termine flexibel selbst festlegen<br />

kann. So verpasse ich keine Vorlesungen und<br />

habe immer noch genug Zeit zu lernen.<br />

Studiensituation<br />

Das Besondere an der Muthesius Kunsthochschule<br />

sind ihre vielen Werkstätten, die den<br />

Studierenden aller Bereiche zur Verfügung<br />

stehen – und das rund um die Uhr. Das entspricht<br />

dem Anspruch der Muthesius, ihren<br />

Studierenden die größtmögliche Freiheit für<br />

ihre künstlerischen Arbeiten zu gewähren.<br />

„Es ist Freiraum nötig, um sich zu bewegen.<br />

Deshalb ist die erste Bedingung für Kunst<br />

und Design an unserer Hochschule Freiheit!“,<br />

betont Präsident Dr. Arne Zerbst. Auch der<br />

hohe Betreuungsschlüssel und die Möglichkeit,<br />

an fächerübergreifenden Veranstaltungen<br />

teilzunehmen, fördern das kreative<br />

Potential der Studierenden.<br />

Studieninformation<br />

Allgemeine Informationen bietet jederzeit das<br />

Studierendensekretariat. Empfehlenswert ist<br />

der Besuch des Studieninfotags „Alles offen“,<br />

an dem die Kunsthochschule ihre Türen öffnet.<br />

Nächster Termin: 14. Februar 2019 von<br />

10 bis 15 Uhr. Auch die Jahresausstellung<br />

„Einblick – Ausblick“ im Juli ist einen Besuch<br />

wert, dann stellen die Studierenden ihre<br />

Semester- und Abschlussarbeiten vor.<br />

Bewerbung<br />

Wie für eine Kunsthochschule üblich, ist die<br />

erfolgreiche Bewerbung an eine Mappeneinreichung<br />

gebunden. Mit der Mappe sollen die<br />

zukünftigen Studierenden ihr künstlerisches<br />

Talent präsentieren.<br />

Wer unsicher ist, wie eine Mappe auszusehen<br />

hat, dem hilft die „Mappenberatung“ bei<br />

der Orientierung. War die Mappenbewerbung<br />

erfolgreich, steht noch ein Eignungstest an,<br />

der für das Bachelor-Studium drei künstlerische<br />

und gestalterische Aufgaben beinhaltet.<br />

Die Termine zur Mappenberatung gibt es<br />

online unter: https://muthesius-kunsthochschule.de/bewerben/die-mappe/.<br />

Bewerbungsfristen:<br />

Jedes Jahr am 15. Mai oder 15. November<br />

Bewerbungsunterlagen<br />

• eine Mappe mit ca. 20, maximal 30 eigenen<br />

künstlerischen Arbeiten<br />

• der Antrag auf Zulassung zur Eignungsprüfung<br />

• ein tabellarischer Lebenslauf mit Foto<br />

• Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife,<br />

oder ein Zeugnis der fachgebundenen<br />

Hochschulreife für Design/Kunst<br />

• weitere Zeugnisse (Wehrdienst, Zivildienst,<br />

Freiwilliges soziales Jahr)<br />

Studiengänge<br />

• Freie Kunst: 8 Semester (B.F.A.) / 4<br />

Semester (M.F.A.)<br />

• Kunst Lehramt an Gymnasien: 6 Semester<br />

(B.F.A.) / 4 Semester. Das Zweitfach muss<br />

an der Christian- Albrechts-Universität zu<br />

Kiel belegt werden.<br />

• Kommunikationsdesign: 6 Semester (B.A.)<br />

/ 4 Semester (M.A.)<br />

• Industriedesign: 6 Semester (B.A.) / 4<br />

Semester (M.A.)<br />

• Szenografie/ Interiordesign: 6 Semester<br />

(B.A.) / 4 Semester (M.A.)<br />

Muthesius Kunsthochschule<br />

Legienstraße 35<br />

24103 Kiel<br />

T: 0431/5198-414 / -404<br />

studieninfo@muthesius.de<br />

www.muthesius-kunsthochschule.de<br />

facebook.com/MuthesiusKunsthochschule<br />

Foto: Christian Dorbandt<br />

70<br />

71


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Text Lina Kerzmann<br />

Fotos Laura Hasl<br />

FUTUR 3<br />

Das Kieler Kunstfestival zur Zukunft künstlerischer Arbeit<br />

Die alte Hauptpost mit ihrer unverwechselbaren, charakteristischen Glasfront<br />

liegt zentral in der Innenstadt, nah am Bahnhof, nah am Wasser. Briefe<br />

werden am Stresemannplatz nicht mehr sortiert - das Gebäude steht seit<br />

Jahren leer. Ideale Voraussetzungen für das Kunstfestival FUTUR 3, das in<br />

diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Neben den Ausstellungen gibt es<br />

Performances, Workshops sowie Lesungen, Konzerte und Hörspielabende.<br />

Wer hinter FUTUR 3 steckt, wie die Ziele und die Zukunft des Festivals<br />

aussehen, erfahre ich bei einem Besuch in der alten Hauptpost.<br />

Studiert Szenografie<br />

an der Muthesius<br />

Kunsthochschule: Théo<br />

Thoumine<br />

Im typischen Kieler Nieselregen erreiche ich<br />

die Zentrale von FUTUR 3. Der Maskentheater-<br />

Workshop macht gerade Pause, sodass ich die<br />

phantasievoll gestalteten Masken bewundern<br />

kann.<br />

Wer macht das FUTUR 3?<br />

Offiziell steht dahinter das „Netzwerk für revolutionäre<br />

Ungeduld“. Entwickelt und hauptsächlich<br />

getragen wird das dreiwöchige Festival<br />

von ehemaligen Studierenden der Muthesius<br />

Kunsthochschule und freien Kunstschaffenden<br />

der Stadt Kiel. Obwohl alle Organisatoren<br />

bislang ehrenamtlich tätig sind, wäre FUTUR<br />

3 ohne eine finanzielle Förderung durch die<br />

Stadt und der Hochschule nicht möglich.<br />

Bereits zum Festivalauftakt steht die Frage<br />

nach dem Wert von Kunst im Mittelpunkt<br />

einer Podiumsdiskussion. „Was ist Arbeit, was<br />

ist Kunst, und muss Kunst immer vermarktbar<br />

sein? Oder darf Kunst als freie Kunst nicht<br />

auch in einem Raum existieren, wo es nicht<br />

um Zahlen geht?“, fragt Lisa Dressler, die das<br />

Festival letztes Jahr mitgegründet hat. „Es ist<br />

teilweise sehr schwierig, die Stadt davon zu<br />

überzeugen, dass etwas, das scheinbar keinen<br />

Primärnutzen erzeugt, förderungswürdig ist.“<br />

Eintrittspreise für Konzerte oder Theatervorstellungen<br />

sind selbstverständlich, und auch<br />

die Förderung von Theatern ist im Kulturleben<br />

fest verankert. Das gilt für Ausstellungen<br />

keinesfalls. „Es geht darum, klar zu machen,<br />

dass alle künstlerischen Tätigkeiten gleichwertig<br />

sind. Und dass auch die Ausstellung in<br />

einer Galerie mit einem beträchtlichen finanziellen<br />

Aufwand verbunden sein kann. Die<br />

grundsätzliche Schwierigkeit besteht darin,<br />

ein Bewusstsein für den besonderen Wert von<br />

Kunst zu schaffen und gleichzeitig alle sozialen<br />

Schichten anzusprechen“, so Lisa.<br />

Was will das Futur 3?<br />

„Das Festival trägt einen Namen, der von einer<br />

Zukunft zeugt, die es gar nicht gibt“, erklärt<br />

mir Mitorganisator Clemens Böckmann. Er<br />

selbst ist Absolvent der Muthesius Kunsthochschule<br />

und hat seinen Master „Sprache<br />

und Gestalt“ in der Klasse von Oswald Egger<br />

gemacht.<br />

So gut ihm das Studium auch gefallen hat,<br />

wie es für ihn weitergeht, ist ungewiss. Auch<br />

deshalb gibt es das Festival. Um einen Raum<br />

zu etablieren, wo sich Absolventen der Kunsthochschule<br />

vernetzen können, so dass sich<br />

ihnen auch berufliche Perspektiven eröffnen.<br />

Denn die Studierenden nach dem Abschluss in<br />

der Stadt zu halten, „das ist sowohl im Inter-<br />

73


Wünscht sich ein besseres Verständnis für<br />

Kunst, Künstlerinnen und Künstler in Kiel:<br />

Clemens Böckmann.<br />

esse der Menschen, die hier bleiben möchten,<br />

als auch im Interesse der Stadt“, meint Lisa,<br />

„man hat ja viel Geld, Mühe und Leidenschaft<br />

in die Studierenden investiert.“<br />

Das sehen auch die Teilnehmer des Maskentheater-Workshops<br />

Théo Thoumine und<br />

Malina Bigale ähnlich. Malina studiert im<br />

ersten Mastersemester Kunst und Philosophie<br />

auf Lehramt; sie bedauert sehr, dass so viele<br />

nach dem Studium abwandern. Théo, der im<br />

dritten Semester Szenografie studiert, lobt<br />

hingegen die Ausbildung an seiner Hochschule.<br />

„Die Werkstatt-Situation ist eine<br />

der besten in Deutschland, weil wir einen<br />

24-Stunden-Zugang zu den Werkstätten und<br />

zu den Ateliers haben. Es gibt außerdem eine<br />

sehr intensive Betreuung durch die Lehrenden.“<br />

Dass die Ausbildungsqualität an der<br />

Muthesius erstklassig ist, davon zeugt auch<br />

die jährlich stattfindende Ausstellung „Einblick/Ausblick“,<br />

in der die Studierenden ihre<br />

aktuellen Projekte vorstellen. Nach dem Ende<br />

des Kunststudiums fehlen dann aber berufliche<br />

Anknüpfungspunkte in der Stadt.<br />

Konkrete Lösungen?<br />

Die Nutzung von leerstehenden Gebäuden<br />

macht deutlich – es fehlt an öffentlich geförderten<br />

Räumen für Künstler. Auch Ansprechpartner<br />

auf Seiten der Stadt, die sich in der<br />

Kunstszene gut auskennen oder selbst einen<br />

kunstbezogenen Hintergrund haben, wären<br />

hilfreich. Clemens betont, dass die freie Kunst<br />

ganz anders funktioniert als eine städtische<br />

Verwaltung: „Menschen ohne Existenzsicherung,<br />

die darauf angewiesen sind, von Woche<br />

zu Woche zu denken, stellen eine städtische<br />

Bürokratie vor erhebliche Probleme.“ Lisa<br />

ergänzt: „Manchmal wissen die städtischen<br />

Förderer auch nicht unbedingt, was Künstlerinnen<br />

und Künstler brauchen. Und da ist<br />

es unsere Aufgabe, nicht einfach zu meckern,<br />

dass etwas fehlt, sondern Gespräche mit den<br />

Verantwortlichen zu führen.“ Denn nur eine<br />

längerfristige Finanzierung sorgt für Planungssicherheit,<br />

damit auch das Festival eine<br />

Zukunft hat.<br />

Wie sieht die Zukunft<br />

von FUTUR 3 aus?<br />

Lisa enthüllt mir große Pläne: „Eine Biennale<br />

für den Ostseeraum, darüber denken<br />

wir momentan nach. Im skandinavischen<br />

Raum ein Kunstfestival zu etablieren, wo<br />

Menschen, die sowieso mit der Fähre von<br />

Schweden oder Norwegen kommen, in Kiel an<br />

etwas teilhaben können.“ Kiel als Kulisse für<br />

eine Kunstbiennale der Ostsee? Das klingt<br />

für mich nach einer Zukunft, die es unbedingt<br />

geben sollte!<br />

Eine der Festivalorganisatorinnen Lisa Dressler<br />

(rechts) fragt: „Was ist uns Kunst wert?“ Linkes<br />

Foto: Lehramtsstudentin Malina Bigale.<br />

Wir studieren genial DUAL an der hochschule 21!<br />

Bauwesen Architektur DUAL | Bauingenieurwesen DUAL |<br />

Gesundheit<br />

Wirtschaftsingenieurwesen Bau und Immobilien DUAL<br />

Hebamme DUAL | Pflege DUAL | Physiotherapie DUAL<br />

Technik Gebäudetechnik und -automation DUAL |<br />

Mechatronik DUAL<br />

hochschule 21 | Harburger Straße 6 | 21614 Buxtehude | www.hs21.de | genial.dual.<br />

IMPRESSUM<br />

<strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> SPECIAL<br />

ist ein Produkt der<br />

BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION GmbH<br />

Von-Kurtzrock-Ring 16<br />

22391 Hamburg<br />

Telefon 040 - 99 99 66 08<br />

Geschäftsführer<br />

Axel von Kortzfleisch<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Christian Dorbandt, Vanessa Strehlow<br />

presse@me2be.de<br />

Schul- und Messebetreuung<br />

Mirja Wilde<br />

schule@me2be.de<br />

Chefredaktion (V.i.S.d.P.)<br />

Katharina Grzeca<br />

katharina.grzeca@me2be.de<br />

Chefin vom Dienst<br />

Katharina Grzeca<br />

Textredaktion<br />

Christian Dorbandt, Joachim Welding, Jana<br />

Limbers, Laura Hasl, Lina Kerzmann, Mirja<br />

Wilde<br />

Texte<br />

Sune Holst, SDU, Dr. Katharina Jeorgakopulos,<br />

Teresa Meyer, randomhouse,<br />

Langbein&Partner Media GmbH & Co KG,<br />

Thorsten Kolsch & Tim Jonischkat, ARTE,<br />

Sony Pictures Home Entertainment<br />

(Für gelieferte Inhalte übernehmen wir keine<br />

Haftung)<br />

Lektorat<br />

Erhard Mich<br />

Onlineredaktion<br />

Jana Limbers, Sabrina Meyn, Christian<br />

Dorbandt, Elena Kruse, Lina Kerzmann<br />

hello@me2b2.de<br />

Social Media<br />

Merle Jurzig, Vanessa Strehlow, Jana<br />

Limbers, Elena Kruse<br />

hello@me2be.de<br />

Art Direction<br />

Katharina Grzeca, Merle Jurzig<br />

Foto<br />

Sebastian Weimar, Christian Brandes,<br />

Michael Ruff, Laura Hasl, Eric Genzken,<br />

Fachhochschule Kiel, Shutterstock, Frank<br />

Peter, Jana Limbers, Jan-Michael Böckmann,<br />

Sune Holst / SDU, HAW Hamburg /<br />

FTZ-NK, Thorsten Kolsch & Tim Jonischkat,<br />

Blanvalet Verlag Cover © www.buerosued.<br />

de, Verlag Kiepenheuer & Witsch Cover<br />

Rothfos & Gabler, Carl Hanser Verlag Cover<br />

© Peter-Andreas Hassiepen, Wilhelm Heyne<br />

Verlag Cover das Illustrat, Rowohlt Verlag,<br />

Codecheck, © 2014 OverSeaSolutions, C.<br />

Roth, © Langbein & Partner Media, © Théo<br />

Pinganaud & Alberto Bocos-Gil, Sony Pictures<br />

Home Entertainment, Sonormed GmbH,<br />

Aiva Technologies, Agentur Heppeler/Copyright<br />

Rasmus Jessen, Jan-Michael Böckmann,<br />

„Wonders of the sea“, Conquistador<br />

Entertainment, Matthias Pilch, ICS Festival<br />

Service GmbH<br />

Illustration<br />

Ibou Gueye, Sarah Matuszewski<br />

Coverfoto<br />

Ibou Gueye<br />

2. Auflage<br />

www.me2be.de<br />

www.facebook.com/me2bemag<br />

Druck<br />

VDD AG<br />

09603 Großschirma<br />

<strong>ME2BE</strong> Bestellservice<br />

Preis je Heft 2,90 EURO zzgl. Versandkosten<br />

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© <strong>2018</strong> für alle Beiträge der<br />

BRANDPUBLISHERS COMMUNICATION GMBH<br />

<strong>ME2BE</strong> <strong>CAMPUS</strong> SPECIAL wird<br />

kostenlos an Schulen verteilt.<br />

Nachdruck, Aufnahme in Onlinediensten und<br />

Internet und Vervielfältigung auf Datenträgern<br />

jeglicher Art – auch auszugsweise – nur<br />

nach vorheriger schriftlicher Zustimmung des<br />

Verlages. Der Verlag haftet nicht für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte, Fotos und Videos, und<br />

übernimmt keinerlei Haftung für die Richtigkeit<br />

der jeweiligen Anbieter. Anzeigenpreise auf<br />

Anfrage.<br />

74<br />

75


„MEIN AUSLANDSPRAKTIKUM<br />

HABE ICH IN PAPUA-<br />

NEUGUINEA ABSOLVIERT.<br />

EIN UNVERGESSLICHES<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

„UNSERE<br />

PROFESSOREN<br />

VERDEUTLICHEN<br />

THEORETISCHE<br />

INHALTE AN<br />

PRAKTISCHEN<br />

BEISPIELEN!“<br />

ABENTEUER!“<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

STUDENTEN-<br />

PORTRAITS<br />

Elisa Karstädt<br />

Elisa Karstädt, 21<br />

aus Berlin, studiert im 3. Semester Wirtschaftspsychologie<br />

(B.A.) an der FH Westküste.<br />

„Ich komme aus Berlin und wollte ursprünglich Psychologie<br />

studieren. Leider reichte meine Abiturnote nicht, um den NC<br />

zu erfüllen. Deshalb habe ich nach einem Auslandsjahr in<br />

Island umdisponiert und nach einem Studium recherchiert, in<br />

dem Psychologie eine wichtige Rolle spielt, zum Beispiel Wirtschaftspsychologie<br />

oder kurz ‚WiPsy’. Meine Wahl fiel auf den<br />

Fachbereich Wirtschaft der FH Westküste in Heide. Zum einen<br />

fühle ich mich Norddeutschland besonders verbunden, zum<br />

anderen scheue ich Massenveranstaltungen und bin an einer<br />

kleineren Hochschule besser aufgehoben. Außerdem wollte ich<br />

mal aus Berlin rauskommen und Nordseeluft schnuppern!<br />

Ich studiere jetzt im dritten Semester und bin mit meiner Studienwahl<br />

nach wie vor sehr zufrieden. In den ersten beiden<br />

Semestern haben wir uns intensiv mit den Grundlagen der<br />

Betriebswirtschaftslehre und der Psychologie beschäftigt. Zum<br />

Glück studieren wir praxisnah. Weil unsere Professoren über<br />

Berufserfahrung verfügen, verdeutlichen sie theoretische<br />

Inhalte an praktischen Beispielen. Dadurch wird vieles schneller<br />

verständlich.“<br />

Armin Merkel, 24<br />

aus Hof, studiert im 1. Semester International Tourism Management<br />

(M.A.) an der FH Westküste.<br />

„Hallo, ich bin Armin, komme aus Oberfranken und habe schon<br />

früh eine Leidenschaft für das Reisen und das Tauchen entwickelt.<br />

Vor dem Bachelorstudium ‚International Tourism Management’ in<br />

Heide, Kurzform ‚ITM’, habe ich bereits drei Jahre im Ausland verbracht<br />

und in der Tourismusbranche gearbeitet. Zurzeit absolviere<br />

ich den aufbauenden Masterstudiengang. Das Bachelorstudium war<br />

schon aufregend. Deshalb gab es für mich keinen Grund, die Hochschule<br />

zu wechseln! Neben der Top-Ausstattung, die wir im Fachbereich<br />

Wirtschaft vorfinden, ist der Aufbau des Studiums besonders<br />

attraktiv. Es gibt englischsprachige Veranstaltungen, Sprachkurse,<br />

jede Menge Fallstudienprojekte mit externen Wirtschaftspartnern<br />

und ein Pflicht-Auslandspraktikum. Das habe ich in Papua-Neuguinea<br />

in einem kleinen Tauchressort absolviert, direkt an einem<br />

Korallenriff gelegen. Ein unvergessliches Abenteuer! Mein Tipp:<br />

Wer sich für eine berufliche Tätigkeit in der Tourismusbranche interessiert<br />

und studieren möchte, sollte sich unbedingt über ITM an<br />

der FH Westküste informieren. Interessanter geht’s nicht!“<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

76<br />

77


„ABSOLVENTEN DES TRIALEN<br />

MODELLS GENIESSEN<br />

BEI ARBEITGEBERN EINEN<br />

HERVORRAGENDEN RUF!“<br />

„DIE THEMEN SIND SEHR<br />

INTERESSANT, ABER AUCH<br />

DIE FAMILIÄRE ATMOSPHÄRE<br />

AN DER FH WESTKÜSTE<br />

GEFÄLLT MIR GUT.“<br />

„MICH BEGEISTERT<br />

DIE VORSTELLUNG,<br />

ALS BAUINGENIEURIN<br />

AN STÄDTISCHEN<br />

PROJEKTEN BETEILIGT<br />

ZU SEIN!“<br />

„SELBSTVERANTWORTLICH ZU<br />

STUDIEREN, FÜHLT SICH NOCH<br />

UNGEWOHNT AN, ABER ES<br />

MACHT DEFINITIV SPASS, VOR<br />

ALLEM IN DIESER UMGEBUNG.“<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

Malte Bargfrede, 27<br />

aus Zeven, studiert im 5. Semester Triales Modell Betriebswirtschaft,<br />

Schwerpunkt Steuern an der FH Westküste.<br />

„Hallo, ich bin Malte und studiere das Triale Modell Betriebswirtschaft<br />

an der FH Westküste. Zuvor habe ich eine Ausbildung zum<br />

Steuerfachangestellten in einem kleinen Steuerbüro absolviert.<br />

Nach dem Studium strebe ich die Steuerberaterprüfung an und<br />

würde gern bei einer großen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, wie<br />

der KPMG, arbeiten. Der Vorteil meines Studiums an der FHW ist<br />

die Zeitersparnis. Eine duale Ausbildung und ein anschließendes<br />

BWL-Studium dauern normalerweise mindestens sechs Jahre. Im<br />

Trialen Modell habe ich eine auf zwei Jahre verkürzte Lehrzeit und<br />

ein auf zwei Jahre verkürztes BWL-Studium, da ich gleich ins dritte<br />

Semester einsteige. Am Ende erwerbe ich zwei Abschlüsse in nur<br />

vier Jahren! Dieses Modell ist zwar lernintensiv, doch der Aufwand<br />

lohnt sich! Absolventen des Trialen Modells genießen bei Arbeitgebern<br />

einen hervorragenden Ruf und haben exzellente berufliche<br />

Perspektiven. Damit man im Studium mitkommt, bietet die Fachhochschule<br />

Westküste eine intensive Studienbetreuung. Studierende,<br />

Professoren und Dozenten stehen in engem Kontakt zueinander.<br />

Diese beinahe familiäre Nähe ist für mich sehr motivierend.“<br />

Lisann Lettau, 24<br />

aus Diekhusen-Fahrstedt, studiert im 1. Semester Wirtschaftsrecht<br />

(LL.B.) an der FH Westküste.<br />

„Mein Abitur habe ich 2014 am RBZ Itzehoe gemacht, bin anschließend<br />

Mama geworden und habe im September <strong>2018</strong> einen<br />

Studienplatz für Wirtschaftsrecht an der FHW bekommen. Der<br />

Weg dorthin war nicht leicht. Lange war mir unklar, wie ich mich<br />

beruflich orientieren soll. Arbeit und Familie unter einen Hut zu<br />

bringen oder überhaupt eine gute Stelle als alleinerziehende Mutter<br />

zu bekommen, ist nicht so einfach. Und sich als schwangere<br />

Frau auf einen Ausbildungsplatz zu bewerben, erschien aussichtslos.<br />

Auf meine Bewerbungen erhielt ich nur Absagen! Irgendwann<br />

habe ich mich im Rathaus über regionale Studienmöglichkeiten<br />

informiert und erfahren, dass für mich die Härtefallregelung gilt<br />

und ich an der FH Westküste Wirtschaftsrecht oder BWL in Teilzeit<br />

studieren könne. Für meinen zweijährigen Sohn Luka habe ich inzwischen<br />

einen Kita-Platz gefunden. Jetzt kann es losgehen! Meine<br />

Teilzeit-Studienwoche sieht folgendermaßen aus: An zwei bis drei<br />

Tagen studiere ich in Heide, besuche insgesamt drei Vorlesungen<br />

sowie Grundlagenkurse, muss aber am Ende des Semesters nur eine<br />

Prüfung absolvieren und eine Hausarbeit schreiben. Luka ist an<br />

den Studientagen ganztägig im Kindergarten. An den anderen Tagen<br />

lerne ich abends, wenn ich ihn ins Bett gebracht habe. Das<br />

klappt gerade richtig gut, zumal uns Lukas‘ Opa sehr unterstützt.<br />

Die ersten Wochen des Studiums liegen hinter mir. Die Themen<br />

sind sehr interessant, aber auch die familiäre Atmosphäre an der<br />

FH Westküste gefällt mir gut. Ich kann die Dozenten jederzeit ansprechen,<br />

und mir wird von allen Seiten Verständnis entgegengebracht.<br />

Mein berufliches Ziel ist es, irgendwann als Steuerberaterin<br />

zu arbeiten. Mit dem Studienplatz in Teilzeit habe ich jetzt eine<br />

gute Perspektive!“<br />

Kristin Jacobs, 21<br />

absolviert im 1. Semester das duale Studium Bauingenieurwesen<br />

bei der Stadt Elmshorn und an der „hochschule 21“ in Buxtehude.<br />

„Hallo, ich bin Kristin und komme aus der Nähe von Hademarschen.<br />

Schon während der Schulzeit war ich technikinteressiert und wählte<br />

das technische Profil. Für das duale Studium Bauingenieurwesen<br />

bei der Stadt Elmshorn habe ich mich entschieden, weil ich<br />

das Thema ‚Gebäudeoptimierung’ besonders spannend finde. Mich<br />

begeistert die Vorstellung, als Bauingenieurin an städtischen Projekten,<br />

wie beispielsweise ‚Krückau-Vormstegen’ in Elmshorn, beteiligt<br />

zu sein!<br />

Momentan befinde ich mich im Studienblock an der ‚hochschule<br />

21’ in Buxtehude, und die ersten Eindrücke sind sehr positiv.<br />

Buxtehude ist ein hübscher Ort mit einer Altstadt, wunderschön<br />

an der Este gelegen. Das Studium fing mit einer sehr interessanten<br />

Einführungswoche an, und ich bin schnell mit netten Leuten<br />

in Kontakt gekommen. Zum Glück sind die Seminargruppen klein,<br />

sodass man in einer persönlichen Atmosphäre studiert. Bis jetzt<br />

läuft alles gut.“<br />

Alexandra Lau, 21<br />

aus Brande-Hörnerkirchen, absolviert im 1. Semester das duale<br />

Studium Gebäudetechnik und -automation (B.Eng.) an der „hochschule<br />

21“.<br />

„Ich habe nach der Fachhochschulreife eine Ausbildung zur Industriekauffrau<br />

absolviert. Anschließend wollte ich studieren,<br />

möglichst in einem technischen Studienfach. Den kaufmännischen<br />

Bereich fand ich zwar interessant, eine dauerhafte Bürotätigkeit<br />

konnte ich mir allerdings nicht vorstellen. Mit dem Ingenieurstudium<br />

Gebäudetechnik und -automation betrete ich nun absolutes<br />

Neuland! Das ist in mehrerer Hinsicht spannend, denn die ‚hochschule<br />

21‘ bietet diesen Studiengang seit diesem Semester erstmalig<br />

an. Wir gehören zu den ersten Studierenden dieses Faches und<br />

leisten echte Pionierarbeit! Die ersten Wochen sind interessant<br />

verlaufen. Wir beschäftigen uns unter anderem mit den Grundlagen<br />

der Tragwerkslehre sowie Baukonstruktion und erhalten erste Einblicke<br />

in die Arbeit mit CAD-Programmen. Selbstverantwortlich zu<br />

studieren, fühlt sich noch ungewohnt an, aber es macht definitiv<br />

Spaß, vor allem in dieser Umgebung. Die Hochschule ist nicht nur<br />

gut ausgestattet, sondern es herrscht auch eine angenehme Atmosphäre<br />

– außerdem gefällt mir Buxtehude sehr gut. Die Altstadt<br />

liegt wunderschön an der Este; man kann gut einkaufen und shoppen,<br />

es gibt gute Restaurants und, für mich als leidenschaftliche<br />

Schwimmerin ideal, sowohl ein Freibad als auch ein Hallenbad.“<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Privat<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

78<br />

79


„WIR HABEN MIT<br />

JIM LACY EINEN<br />

ECHT LUSTIGEN<br />

PROFESSOR!“<br />

„MEIN TRAUM WÄRE ES,<br />

NACH DEM STUDIUM ALS<br />

NACHRICHTENSPRECHERIN<br />

„DA ICH SPÄTER ALS<br />

INGENIEURIN IN DER PLANUNG<br />

ARBEITEN MÖCHTE, EMPFINDE<br />

ICH DIE PRAXISNAHEN<br />

ÜBUNGEN ALS ERSTKLASSIGE<br />

VORBEREITUNG!“<br />

„EIN GROSSES<br />

PLUS SIND UNSERE<br />

AUSSERGEWÖHNLICHEN<br />

LEHRVERANSTALTUNGEN<br />

UND FORSCHUNGS-<br />

ODER SCHAUSPIELERIN ZU<br />

PROJEKTE!“<br />

ARBEITEN.“<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

Nik Behrendt, 20<br />

aus Schleswig, studiert im 3. Semester Medieninformatik mit<br />

Schwerpunkt Film an der Hochschule Flensburg.<br />

„Moin, ich bin Nik, komme aus Schleswig und habe 2016 an der<br />

A. P. Møller-Skolen mein Abitur gemacht. Wie ich auf das Studium<br />

Medieninformatik gekommen bin, ist eine lustige Geschichte. Angefangen<br />

hat alles mit der Teilnahme am ‚99Fire-Films-Award’. Das<br />

ist ein Kurzfilm-Wettbewerb, der seit 2009 in Berlin stattfindet.<br />

Aufgabe ist es, innerhalb von 99 Stunden einen 99-sekündigen<br />

Kurzfilm zu einem vorgegebenen Thema zu produzieren. Mit meinem<br />

Beitrag habe ich es unter die Top 99 geschafft und wurde nach<br />

Berlin eingeladen. Einen Preis habe ich zwar nicht gewonnen, aber<br />

interessante Leute kennengelernt, unter anderem Antonia, die mir<br />

von ihrem Medieninformatikstudium in Flensburg vorschwärmte.<br />

Bedingt durch das große Interesse an Medien und Film sowie meinen<br />

Wohnort Schleswig und das Flensburger Studienangebot ergab<br />

sich dann die logische Schlussfolgerung, mich hier an der Hochschule<br />

um einen Studienplatz zu bewerben.<br />

Jetzt bin ich im dritten Semester und muss sagen: Das Studium<br />

gefällt mir ausgesprochen gut! Mein Lieblings-Fach ist ‚Filmdreh’.<br />

Wir lernen, Filme zu drehen, zu produzieren und haben mit Jim<br />

Lacy einen echt lustigen, humorvollen Professor! In den folgenden<br />

Semestern werde ich weitere interessante Kurse belegen, zum Beispiel<br />

Filmschnitt, Processing und Gamedesign.“<br />

Antonia Ross, 22<br />

aus Kiel, studiert im 5. Semester Medieninformatik an der Hochschule<br />

Flensburg.<br />

„Mein Interesse an Film und Medien entstand während der Schulzeit.<br />

An der Max-Planck-Schule in Kiel sollten wir einmal einen<br />

Film drehen. Das hat mir so einen großen Spaß gemacht, dass<br />

ich mich darüber informiert habe, welche Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten<br />

es in diesem Bereich gibt. Mein Vater gab mir<br />

schließlich den entscheidenden Tipp, mich an der Hochschule<br />

Flensburg zu bewerben.<br />

Das Studium finde ich super! Ich bin mir sicher, dass ich mich in<br />

keinem anderen Studium ähnlich wohl gefühlt hätte! Neben den<br />

Studieninhalten gefallen mir vor allem die Zusammenarbeit mit<br />

den Dozenten und der schöne, grüne Campus. Außerdem gibt es<br />

viele interessante Freizeit-Veranstaltungen, zum Beispiel das Campus-Kino<br />

oder auch Exkursionen. Mein Traum wäre es, nach dem<br />

Studium als Nachrichtensprecherin oder Schauspielerin zu arbeiten,<br />

also am liebsten vor der Kamera!“<br />

Sarah Röse, 24<br />

aus Glinde, 5. Semester im Bachelorstudiengang Energie- und<br />

Gebäudeingenieurwesen (B.Eng.) an der Technischen Hochschule<br />

Lübeck.<br />

„Hallo, ich heiße Sarah und studiere Energie- und Gebäudeingenieurwesen<br />

an der TH Lübeck. Mit der Wahl des Studiengangs habe<br />

ich Glück gehabt, denn zum Zeitpunkt meiner Bewerbung wurde<br />

dieser überhaupt zum ersten Mal in Lübeck angeboten. Ich gehöre<br />

zur ersten Kohorte und habe diese Entscheidung noch nicht einen<br />

Tag bereut. Besonders gut gefällt mir die Zusammenarbeit mit den<br />

Dozentinnen und Dozenten. Mit Herrn Jacob haben wir einen engagierten<br />

Professor, der uns gut unterstützt und immer ein offenes<br />

Ohr hat! Auch die Veranstaltungen sind interessant. Ein Highlight<br />

war der Besuch im Hansemuseum im Rahmen des Grundkurses ‚Bautechnik’.<br />

Unsere Aufgabe bestand darin, sich mit der Gebäudetechnik<br />

auseinanderzusetzen und die gewonnenen Erkenntnisse in ein<br />

Modell zu übertragen. Da ich später als Ingenieurin in der Planung<br />

arbeiten möchte, empfinde ich die praxisnahen Übungen als erstklassige<br />

Vorbereitung. Übrigens: Meine Befürchtung, ich sei die<br />

einzige Studentin unter lauter Männern, war unbegründet. Zurzeit<br />

sind wir fünf Frauen und sieben Männer!“<br />

Lasse Zapf, 22<br />

aus Lübeck, 5. Semester im Bachelorstudiengang Energie- und<br />

Gebäudeingenieurwesen (B.Eng.) an der Technischen Hochschule<br />

Lübeck.<br />

„Moin, ich bin Lasse, komme aus Lübeck und habe vor meinem<br />

Studium eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechnik absolviert. Dieser Beruf hat mir Spaß<br />

gemacht, doch irgendwann wollte ich mehr über Energie und Gebäudetechnik<br />

wissen. Ich erwarb daraufhin an der Abendschule<br />

die Fachhochschulreife und schrieb mich hier an der Technischen<br />

Hochschule ein. Ich muss sagen: Alles passt sehr gut zusammen!<br />

Vorteilhaft finde ich die kleinen Arbeitsgruppen. Es herrscht durchweg<br />

eine persönliche Atmosphäre, und wir pflegen einen engen<br />

Kontakt zu den Dozentinnen und Dozenten. Ein großes Plus sind<br />

auch die außergewöhnlichen Lehrveranstaltungen und Forschungsprojekte.<br />

Demnächst startet unsere Teilnahme am ‚Solar Decathlon’.<br />

In diesem Wettbewerb vom US-Energieministerium geht es um die<br />

Entwicklung nachhaltiger Bauprojekte, die ihren Energiebedarf nur<br />

über selbstproduzierten Solarstrom beziehen. An diesem Projekt,<br />

das wir in Kooperation mit der Universität Rabat in Marokko umsetzen<br />

werden, möchte ich mich gern beteiligen!“<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Laura Hasl<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Laura Hasl<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

80<br />

81


„IM VERGLEICH ZUR<br />

UNIVERSITÄT EMPFINDE ICH<br />

DIE ATMOSPHÄRE IN DEN<br />

KLEINEREN STUDIENGRUPPEN<br />

ALS DEUTLICH ANGENEHMER,<br />

INTENSIVER UND AUCH<br />

PERSÖNLICHER.“<br />

„WIR ERLEBEN IN ÜBUNGEN<br />

EINEN PERMANENTEN<br />

PRAXISBEZUG.“<br />

STUDENTEN-PORTRAITS<br />

82<br />

Jan-Malte Hannebeck, 20<br />

aus Kiel-Elmschenhagen, studiert im 1. Semester Bauingenieurwesen<br />

(B.Eng.) an der FH Kiel.<br />

„Moin, ich bin Jan-Malte. Für das Studium Bauingenieurwesen an<br />

der Fachhochschule Kiel habe ich mich entschieden, nachdem mir<br />

einige Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der Christian-Albrechts-Universität<br />

nicht genügend ‚handfestes’ beziehungsweise<br />

technisches Wissen vermittelt haben. Die betriebs- und volkswirtschaftliche<br />

Ausrichtung war mir zu einseitig. Im bautechnischen<br />

FH-Studium fühle ich mich besser aufgehoben. Wir sind mit insgesamt<br />

60 Studierenden gestartet. Die Vorlesungen erleben wir<br />

gemeinsam, in den Seminaren sind wir in drei Gruppen aufgeteilt.<br />

Jeder Kurs hat maximal 20 Teilnehmer. Im Vergleich zur Universität<br />

empfinde ich die Atmosphäre in den kleineren Studiengruppen als<br />

deutlich angenehmer, intensiver und auch persönlicher. Inhaltlich<br />

beschäftigen wir uns im ersten Semester mit den Grundlagen, zum<br />

Beispiel mit Mathematik und Baustatik. Das sind lernintensive Fächer,<br />

aber dazwischen sorgen auch praktische Übungen für Auflockerung.<br />

Was mich besonders interessiert? Spannend finde ich<br />

aktuell unseren CAD-Kurs, in dem wir uns mit virtueller Bauplanung<br />

beschäftigen sowie das Thema ‚Building Information Modeling’.“<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

Torge Dubau, 22<br />

aus Kronshagen, absolviert im 1. Semester das duale Studium<br />

Bauingenieurwesen (B.Eng.) an der FH Kiel sowie beim Kooperationspartner<br />

GMSH.<br />

„Nach dem Abitur am Gymnasium Kronshagen habe ich ein Informatikstudium<br />

an der Christian-Albrechts-Universität begonnen,<br />

doch das konnte meine Erwartungen nicht erfüllen. Es erschien mir<br />

zu theoretisch und anwendungsfern. Außerdem kam mir der Austausch<br />

mit Studierenden und Dozenten zu kurz. Im dualen Studium<br />

Bauingenieurwesen an der FH Kiel erlebe ich das Gegenteil. Zwar<br />

beschäftigen wir uns auch mit theoretischen Grundlagen, doch<br />

parallel erleben wir in Übungen einen permanenten Praxisbezug.<br />

Beispielsweise erfahren wir in der Vorlesung Baustofftechnologie<br />

etwas über Betonrezepturen. Begleitend dazu ist im zweiten Semester<br />

eine Exkursion in ein Betonwerk geplant. Außerdem sind<br />

Bauprojekte Paradebeispiele für Teamarbeit. Mich reizt dieser ständige<br />

Austausch mit anderen Menschen. Deshalb freue ich mich<br />

auch schon auf den ersten Praxisblock bei der GMSH: auf den Besuch<br />

der unterschiedlichen Abteilungen und die Zusammenarbeit<br />

mit den Ingenieuren, Architekten und anderen Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeitern.“<br />

Text Christian Dorbandt | Foto Sebastian Weimar<br />

# wirverstehenunserhandwerk<br />

<strong>ME2BE</strong>.DE


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Der deutsche Germanist<br />

und Philosoph Carl Peter<br />

Fröhling hat einmal gesagt:<br />

„Zeige mir, wie du wohnst,<br />

und ich sage dir, worauf<br />

du Wert legst.“<br />

In unserer neuen Strecke<br />

besuchen wir verschiedene<br />

WGs und zeigen, wie<br />

norddeutsche Studenten<br />

wohnen und leben.<br />

Diesmal: Zwei Männer-WGs.<br />

FOTOS<br />

Eric Genzken,<br />

Jan-Michael Böckmann<br />

TEXT<br />

Jana Limbers,<br />

Lina Kerzmann<br />

84<br />

85


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Simons Wohnstil: Kunstvoll persönlich.<br />

SIMON HÖLSCHER, SOZIALE ARBEIT AN DER FH KIEL.<br />

Die Altbau-WG liegt im Kieler Stadtteil Gaarden. Deshalb auch das große Schild mit der Aufschrift „Garten“,<br />

das aus dem Haus von Simons Großeltern stammt. Simons Einrichtung ist persönlich, kleine Kunstwerke<br />

hängen an den Wänden, sein Hochbett hat er selbst gebaut, den Couchtisch ebenso. Den altbautypischen<br />

Deckenstuck hat Simon mit einem filigranen Kronleuchter kombiniert. Mit dem Dielenboden und dem Holztisch<br />

ergibt sich so ein Stilbruch: oben elegant, unten rustikal.<br />

86<br />

87


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Darios Wohnstil: Hell und gemütlich.<br />

DARIO KRÄMER, MASCHINENBAU AN DER FH KIEL.<br />

Darios Einrichtung ist hell und gemütlich. Die hohen Decken und der Balkonzugang lassen viel Licht ins<br />

Zimmer. Apropos Balkon, hier hat Dario genug Platz, um sein Surfbrett zu verstauen. Was besonders ins<br />

Auge fällt, sind die alten Kinosessel. Dario hat sie aus einem alten Hamburger Kino. Das große Bild an<br />

seiner Wand hat er geschenkt bekommen, es war einmal eine Requisite in einem Film. Wie die Einzelstücke<br />

verraten, gilt Darios Leidenschaft neben dem Surfen guten Filmen.<br />

88<br />

89


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Chenyes Wohnstil: Zusammengewürfelt.<br />

CHENYE LIU, MANAGEMENT UND LOGISTIK AN DER KLU IN HAMBURG.<br />

Chenye ist in China geboren, in Namibia aufgewachsen und hat in Kapstadt Deutsche Sprache und Literatur<br />

studiert. Zusammen mit zwei Kommilitonen lebt er seit einigen Jahren in Hamburg. Seine Einrichtung<br />

spiegelt die verschiedenen Einflüsse auf sein Leben wider - dabei legt er besonderen Wert auf Funktionalität<br />

und ein minimalistisches Design. In der WG wird neben Deutsch hauptsächlich Englisch gesprochen,<br />

und auch in der Küche geht es international zu.<br />

90<br />

91


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

Ob zum Teetrinken,<br />

Essen oder<br />

Quatschen, in der<br />

Küche kommen alle<br />

gern zusammen.<br />

Was außerdem für<br />

das gemeinsame<br />

Kochen in der<br />

WG spricht: Es<br />

geht deutlich<br />

schneller! Heute<br />

gibt es Pasta,<br />

morgen vielleicht<br />

einen Auflauf oder<br />

Pizza - Hauptsache<br />

selbstgemacht!<br />

International am Herd<br />

Woran denkst du als Erstes, wenn du Männer-<br />

WG hörst? An Tiefkühlpizza und Chips? In der<br />

WG von Chenye, Mark und Sebastian sieht das<br />

Ganze etwas anders aus, denn hier wird am<br />

liebsten gemeinsam und frisch gekocht! Gern<br />

international, denn Chenye bringt Rezepte aus<br />

China, Namibia und Kapstadt mit in die Hamburger<br />

WG-Küche.<br />

Absoluter Standard und etwas worauf sich alle<br />

immer einigen können: Nudeln mit Tomatensoße!<br />

Ihr Rezept für Pasta mit Gemüse-Tomatensoße<br />

verraten die Drei auf Seite 94.<br />

Hunger ist zwar der beste Koch, aber eine Portion<br />

Spaß darf natürlich auch nicht fehlen.<br />

92<br />

93


Das Rezept einer<br />

TIPPS UND<br />

<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM<br />

COMPANIES PORTRAITS<br />

Männer-WG<br />

Pasta mit<br />

Gemüse-<br />

Tomatensoße<br />

Zutaten für 4 Personen:<br />

• 500 g Spaghetti<br />

• 2 Möhren<br />

• 2 Zucchini<br />

• 1 rote und 1 gelbe Paprikaschote<br />

• 2 Knoblauchzehen<br />

• 1 Zwiebel<br />

• Öl<br />

• 2 Dosen á 400 ml stückige Tomaten<br />

• 1/4 l Gemüsebrühe<br />

• 2 EL Tomatenmark<br />

• 1 EL Balsamico-Essig<br />

• 1/2 TL Zucker<br />

• Salz<br />

• Pfeffer<br />

• 1 Prise Zimt<br />

• getrockneter Oregano<br />

• optional: 20 g geriebener Parmesankäse,<br />

frische Kräuter (Basilikum, Thymian, Oregano)<br />

Dauer: ca. 30 Minuten, Schwierigkeitsgrad: simpel<br />

ZUBEREITUNG:<br />

Zucchini, Paprika und Möhren putzen, waschen und in kleine Würfel schneiden.<br />

Knoblauch und Zwiebel schälen und fein würfeln. Öl in einer Pfanne erhitzen.<br />

Gemüse, Knoblauch und Zwiebel darin anbraten.<br />

Stückige Tomaten aus der Dose, Tomatenmark und Brühe zugeben. Aufkochen und<br />

5 – 10 Minuten leicht köcheln lassen. Nudeln in kochendem Salzwasser nach<br />

Packungsanweisung zubereiten. Gemüse-Tomatensoße mit Salz, Pfeffer und<br />

Oregano abschmecken.<br />

Nudeln abgießen und abtropfen lassen. Spaghetti mit der Soße auf Tellern anrichten.<br />

Optional Parmesan drüberstreuen und mit frischen Kräutern garnieren.<br />

Text Lina Kerzmann<br />

Illustration Sarah Matuszewski<br />

TRENDS<br />

Replika<br />

Anbieter: Luka Inc.<br />

Größe: 120.2 MB<br />

Kostenlos<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Selbstgespräche 2.0<br />

Replika ist eine App, die durch den Input des<br />

Besitzers einen menschlichen Gesprächspartner<br />

simulieren möchte. Durch tägliche Chatverläufe<br />

lernt die App dazu und baut quasi<br />

eine Kopie der eigenen Persönlichkeit auf. Zur<br />

Selbstreflektion kann Replika durchaus anregen;<br />

vor dem Hintergrund der neuen Datenschutzverordnung<br />

ist die App sicherlich auch<br />

kritisch zu sehen und nicht nur als eine spielerische<br />

Fürsorge-App.<br />

Waze<br />

Anbieter: Waze Inc.<br />

Größe: 167 MB<br />

Kostenlos<br />

Für unterwegs<br />

Text Mirja Wilde<br />

Mobilität<br />

Mit Waze kommst du auf bestem Wege nicht nur<br />

an dein Ziel, du kannst dabei auch noch Geld<br />

sparen. Als Verkehrs- und Navigations-App<br />

arbeitet Waze in Echtzeit mit dem Input ihrer<br />

Community. Es werden Infos wie Baustellen,<br />

Blitzer, Polizeikontrollen, Unfälle und günstigste<br />

Tankstellen geteilt. Bei gemeinsamen<br />

Zielen kann man sich miteinander verbinden<br />

und so Ankunftszeit und Treffpunkte perfekt<br />

aufeinander abstimmen. Mit Waze bist du also<br />

immer auf dem richtigen Weg.<br />

Text Mirja Wilde<br />

APP<br />

Aqualert<br />

Anbieter: Esteban Pintos<br />

Größe: 37,2 MB<br />

Kostenlos<br />

Gegen den Durst<br />

Gesundheit<br />

Wasser ist lebensnotwendig! Doch die meisten<br />

Menschen vergessen regelmäßig und<br />

ausreichend zu trinken. Aqualert hilft bei der<br />

Kontrolle deines täglichen Wasserbedarfs,<br />

indem ihn die App nach Eingabe der wichtigsten<br />

Daten wie Größe, Gewicht, Aktivität<br />

etc. exakt berechnet. Durch Push-Nachrichten<br />

wird der Nutzer immer wieder an das Trinken<br />

erinnert, und per Klick kann er die getrunkene<br />

Wassermenge dokumentieren. Diese App<br />

bietet außerdem die Möglichkeit, individuelle<br />

Faktoren wie Schwangerschaft oder Stillzeit<br />

anzugeben, so dass die App den individuellen<br />

Wasserbedarf ermittelt.<br />

Text Mirja Wilde<br />

Foto ©2014 OverSeaSolutions<br />

CodeCheck<br />

Anbieter: Codecheck<br />

Größe: 71,4 MB<br />

Kostenlos<br />

Grüner Shoppen<br />

Neo-Ökologie<br />

CodeCheck hilft dabei, deine Einkäufe genau<br />

unter die Lupe zu nehmen. Einfach den Barcode/<br />

EAN-Nummer der Produkte einscannen,<br />

und im Nu werden alle Inhaltsstoffe aufgelistet.<br />

Bedenkliche Bestandteile wie Mikroplastik,<br />

Parabene, Palmöl etc. werden gesondert<br />

angezeigt. So ist auf einen Blick sofort zu<br />

erkennen, ob das Produkt vegan, vegetarisch,<br />

laktose- oder glutenfrei ist. Bei all den<br />

Abkürzungen und unverständlichen Namen<br />

der Inhaltsstoffe eine gute Hilfe, um umweltbewusster<br />

einzukaufen.<br />

Text Mirja Wilde<br />

Foto Codecheck<br />

94<br />

95


<strong>CAMPUS</strong> STUDIUM COMPANIES PORTRAITS<br />

HELIX –<br />

Marc Elsberg (Thriller)<br />

Blanvalet Verlag,<br />

München 2016<br />

ISBN: 9783764505646<br />

Gebunden, 648 Seiten,<br />

22,99 €<br />

Sci-Fi<br />

Für Fans von<br />

BLACKOUT und ZERO<br />

München. Der US-Außenminister stirbt. Während<br />

der Obduktion wird auf seinem Herzen ein<br />

seltsames Zeichen entdeckt. Die Mitarbeiter<br />

eines internationalen Chemiekonzerns stoßen<br />

auf Lebewesen, die so nicht existieren dürften.<br />

Ein inoffizielles Forschungsprogramm manipuliert<br />

die genetischen Anlagen von Kindern.<br />

Als eines der hundert „perfekten“ Kinder verschwindet,<br />

gerät alles außer Kontrolle.<br />

Text Teresa Meyer<br />

Foto Blanvalet Verlag<br />

Cover ©www.buerosued.de<br />

Planet Magnon –<br />

Leif Randt (Roman)<br />

Kiepenheuer und Witsch<br />

Verlag, Köln 2015<br />

ISBN 9783462047202<br />

Gebunden,<br />

304 Seiten, 19,99 €<br />

Liebeskummer<br />

in Zeiten von<br />

Selbstoptimierung<br />

Sci-Fi<br />

Zwei Monde, sechs Planeten, regiert von<br />

einem Computersystem. So sieht das Sonnensystem<br />

in Leif Randts utopischem Roman<br />

‚Planet Magnon‘ aus. Befreit von Krieg, Krankheit<br />

und Armut leben die Menschen in verschiedenen<br />

Kollektiven, die friedlich um den<br />

besten Lebensstil konkurrieren. Besonders<br />

das Kollektiv der Dolphins, das sich aller starken<br />

Gefühle entledigt hat, ist populär. Bis das<br />

Kollektiv Hank auftritt und sich den gebrochenen<br />

Herzen verschreibt. Und dabei auch<br />

vor Terror nicht zurückschreckt.<br />

Text Lina Kerzmann<br />

Foto Verlag Kiepenheuer & Witsch<br />

Cover Rothfos & Gabler<br />

BUCH<br />

Nicht nur für<br />

Youtuber<br />

Serverland –<br />

Josefine Rieks (Roman)<br />

Carl Hanser Verlag,<br />

München <strong>2018</strong><br />

ISBN 9783446258983<br />

Gebunden, 176 Seiten,<br />

18,00 €<br />

Digitalisierung<br />

Das Internet wurde schon vor Jahrzehnten<br />

abgeschaltet, die ehemals technologische<br />

Infrastruktur liegt brach. Die beiden Nerds<br />

Reiner, der alte Computerspiele sammelt, und<br />

Meyer, der ein Auto hat, machen sich auf, um<br />

in die alten Serverhallen von Google einzubrechen.<br />

Sie wollen nichts weniger als das<br />

Internet wiederfinden.<br />

Text Lina Kerzmann<br />

Foto Carl Hanser Verlag<br />

Cover © Peter-Andreas Hassiepen<br />

Ich bin viele –<br />

Dennis E. Taylor (Roman)<br />

Aus dem Amerikanischen<br />

von Urban Hofstetter<br />

Wilhelm Heyne Verlag,<br />

München <strong>2018</strong><br />

ISBN: 9783453319202,<br />

Broschur, 464 Seiten,<br />

14,99 €<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Künstliche<br />

Intelligenz<br />

Bob kann es nicht fassen. Eben hat er noch<br />

seine Software-Firma verkauft und einen<br />

Vertrag über das Einfrieren seines Körpers<br />

nach seinem Tod unterschrieben, da ist es<br />

auch schon vorbei. Er wird beim Überqueren<br />

der Straße überfahren. Hundert Jahre später<br />

wacht Bob wieder auf, allerdings nicht als<br />

Mensch, sondern als Künstliche Intelligenz,<br />

die noch dazu Staatseigentum ist. Sein erster<br />

Auftrag: Er soll neue bewohnbare Planeten<br />

finden. Versagt er, wird er abgeschaltet.<br />

Text randomhouse<br />

Foto Wilhelm Heyne Verlag<br />

Cover das Illustrat<br />

Miakro –<br />

Georg Klein (Roman)<br />

Rowohlt Verlag,<br />

Reinbek <strong>2018</strong><br />

ISBN 9783498034108<br />

Gebunden, 336 Seiten,<br />

24,00 €<br />

(als E-Book 19,99 €)<br />

New Work<br />

Büroarbeit<br />

Die Grenzen von Büro und Leben sind in Georg<br />

Kleins Roman ‚Miakro‘ aufgehoben.<br />

Nettler ist Leiter des „Mittleren Büros“. Sein<br />

Tag besteht aus der merkwürdigen Arbeit,<br />

traumartige Sequenzen durch Glas zu betrachten,<br />

sowie aus Essenspausen im Nährflur, in<br />

dem Speisen aus einer Wand wachsen. Die<br />

Nächte verbringen er und seine Kollegen in<br />

Ruhenetzen im Büro. Bis Nettler irgendwann<br />

in seiner Koje keinen Schlaf mehr findet und<br />

beginnt, seine Existenz zu hinterfragen.<br />

Gemeinsam mit drei Kollegen wagt er eine<br />

Exkursion nach draußen in die „wilde Welt“.<br />

Text Lina Kerzmann<br />

Foto Rowohlt Verlag<br />

Gegen das<br />

Piepen im Ohr<br />

Gesundheit<br />

Musik hören macht Spaß, aber sie kann noch<br />

viel mehr! Seit einiger Zeit wird in der Tinnitus-Behandlung<br />

eine neue Therapieform eingesetzt.<br />

Bei der Tinnitracks Neuro-Therapie<br />

werden individuelle Problemtöne ermittelt und<br />

daraufhin Musikstücke so gefiltert, dass sich<br />

die Überaktivität im Hörzentrum des Gehirns<br />

„‚beruhigt‘.<br />

Studien bestätigten die Wirkung dieser Therapieform,<br />

und die Tinnitracks Neuro-Therapie ist<br />

in das Versorgungsangebot zahlreicher Krankenkassen<br />

aufgenommen worden.<br />

Mehr zum Thema auf www.tinnitracks.com<br />

Text Jana Limbers<br />

Foto Sonormed GmbH<br />

New Work<br />

Digitales Teamwork<br />

Die Firma HITRECORD wurde im Jahr 2012 von<br />

Joseph Gordon-Levitt (bekannt aus Christopher<br />

Nolans Batman-Reihe, 500 Days of Summer<br />

u.v.a.) ins Leben gerufen. Durch einzigartiges<br />

digitales Teamwork entstehen Texte, Musik,<br />

Filme, Bücher und andere Produkte, an denen<br />

viele Personen aus aller Welt gemeinsam arbeiten.<br />

Bei mehr als 660.000 Mitgliedern finden<br />

sich für jedes Projekt Gleichgesinnte und jedes<br />

Projekt ist einzigartig. Eine faszinierende Idee<br />

für eine moderne digitale Arbeitsweise.<br />

Mehr zum Thema auf www.hitrecord.org<br />

Text Jana Limbers<br />

MUSIK<br />

Für eine grünere<br />

Musikindustrie<br />

Wie nachhaltig ist eigentlich die Musikindustrie?<br />

Diese Frage stellt sich die Green Music<br />

Initiative. Ihr Ziel: eine klimaverträgliche<br />

Musik- und Entertainmentbranche. Ihre Strategie:<br />

Lieber sagen, wie’s richtig geht, statt<br />

Verbote auszusprechen. Auf vielen Festivals<br />

gibt es bereits Aktionen, die Recycling fördern<br />

und Festivalbesucher für das Thema Nachhaltigkeit<br />

sensibilisieren sollen. Die Green Music<br />

Initiative dient als Plattform für all diese Möglichkeiten,<br />

die Musikindustrie nachhaltiger zu<br />

machen.<br />

Mehr zum Thema auf<br />

www.greenmusicinitiative.de<br />

Nachhaltigkeit<br />

Text Jana Limbers<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Elektronische<br />

Musik mal anders<br />

AIVA ist nicht die erste künstliche Intelligenz,<br />

die Musik schreibt, aber sie ist die erste, deren<br />

Musik seit dem Jahr 2016 unter Copyright<br />

steht. Sie wurde mit über 30.000 Partituren<br />

gefüttert, hat aber auch gelernt, wie sich verschiedene<br />

Musikstile unterscheiden und wie<br />

Musik Emotionen beeinflusst. AIVA kann sogar<br />

für verschiedene Anlässe die passenden Stücke<br />

schreiben.<br />

AIVAs Musik findest du auf Soundcloud, Spotify,<br />

Youtube und Apple Music – suche einfach<br />

nach AIVA.<br />

Text Jana Limbers<br />

Foto Aiva Technologies<br />

96<br />

97


HERBST/WINTER <strong>2018</strong><br />

No.2<br />

Zeit für Utopien<br />

AU <strong>2018</strong> | R: Kurt Langbein | Dokumentation<br />

Erhältlich als Stream (vimeo)<br />

Zusammen die<br />

Zerstörung<br />

aufhalten!<br />

Neo-Ökologie<br />

Als sich Alexandro freiwillig für eine Traumstudie<br />

meldet, ahnt er nicht, dass die Wissenschaftlerin<br />

Dr. March auf dem Gebiet der<br />

künstlichen Intelligenz forscht und ein Programm<br />

namens Elsa entwickelt. Alexandro<br />

wird ungewollt zum Versuchskaninchen.<br />

Sein Unterbewusstsein wird digitalisiert und<br />

assimiliert, bis Elsa schließlich menschliche<br />

Form annimmt. Eine poetische Reise in die<br />

Zukunft.<br />

Text Langbein&Partner Media GmbH & Co KG<br />

Foto C. Roth, © Langbein & Partner Media<br />

Digitale Nomaden –<br />

Deutschland zieht aus<br />

D 2014 | R: Tim Jonischkat |<br />

Dokumentation | Erhältlich als Stream<br />

(deutschland-zieht-aus.de)<br />

New Work<br />

Hinter den Kulissen<br />

der Bloggerkultur<br />

Digitale Nomaden sind ortsunabhängig,<br />

lebende Freigeister, die ihre Arbeit an jedem<br />

Ort der Welt ausüben können. Der Film erzählt<br />

die mitreißenden Geschichten von fünf etablierten<br />

digitalen Nomaden in Deutschland,<br />

begleitet von Thorsten Kolsch (34), der herausfinden<br />

möchte, ob dieses Lebensmodell<br />

auch für ihn das richtige ist. Was muss man<br />

eigentlich alles beachten, wenn man digitaler<br />

Nomade werden möchte?<br />

Text & Foto Thorsten Kolsch & Tim Jonischkat<br />

FILM<br />

Fremdkörper<br />

F 2017 | R: Jérôme Blanquet |<br />

Kurzfilm: Science Fiction, 360-Grad-Film<br />

Erhältlich als Stream (ARTE 360°)<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Ab hier übernimmt<br />

Elsa – spannende<br />

360°-Dystopie<br />

Als sich Alexandro freiwillig für eine Traumstudie<br />

meldet, ahnt er nicht, dass die Wissenschaftlerin<br />

Dr. March auf dem Gebiet der<br />

künstlichen Intelligenz forscht und ein Programm<br />

namens Elsa entwickelt. Alexandro<br />

wird ungewollt zum Versuchskaninchen. Sein<br />

Unterbewusstsein wird digitalisiert und assimiliert,<br />

bis Elsa schließlich menschliche Form<br />

annimmt. Eine poetische Reise in die Zukunft.<br />

Text ARTE<br />

Foto © Théo Pinganaud & Alberto Bocos-Gil<br />

Was essen wir morgen?<br />

F, CDN 2017 | R: Jean Baptiste Erreca,<br />

Guilhem Rondot | Dokumentation<br />

Erhältlich auf DVD<br />

Neo-Ökologie<br />

Hat uns die Massentierhaltung<br />

satt?<br />

Die Zukunft des Essens beginnt jetzt. Im<br />

Jahr 2050 leben 10 Milliarden Menschen auf<br />

der Erde. Für die Ernährung von morgen sind<br />

bereits heute neue Wege in Sicht. Neben Obst,<br />

Gemüse, Getreide und Fleisch gibt es gezüchtete<br />

Lebensmittel aus dem Labor, Pillen oder<br />

Algenfarmen unter Wasser. Wie sieht unser<br />

Essen von morgen aus? Wird es neuentdeckte<br />

Lebensmittel, genveränderte Tierarten oder<br />

eine ökologische Landwirtschaft geben?<br />

Text & Foto Sony Pictures Home Entertainment<br />

GATTACA<br />

USA 1997 | R: Andrew Niccol |<br />

Genre: Science Fiction, Thriller<br />

Erhältlich auf BluRay, DVD, Stream<br />

Gesundheit<br />

Packende Story<br />

– bald Realität?<br />

Ein Gentest entscheidet gleich nach der Geburt<br />

über das Schicksal der Kinder. Futuristische<br />

Biochemie macht es möglich, dass fast alle<br />

Eltern sportliche, hochintelligente Superbabys<br />

zur Welt bringen. Wegen seiner körperlichen<br />

Schwächen wird Vincent nie zur Elite gehören.<br />

Doch er träumt davon, als Gattaca-Pilot die<br />

Galaxis zu erforschen. Vincents Freund Jerome<br />

hat beste Gene, ein Unfall hat ihn allerdings<br />

an den Rollstuhl gefesselt. Beide tauschen ihre<br />

Identität. Ein riskanter Plan, denn die strengen<br />

Sicherheitskontrollen des perfekt organisierten<br />

Polizeistaates sind kaum zu umgehen.<br />

Text & Foto Sony Pictures Home Entertainment<br />

Thomas Jensen (52), Miterfinder des Wacken Open Air, über<br />

frühe Versuche in einer Punk-Band und eine überraschende<br />

Erfolgsstory<br />

Interview mit Marie Delaperrière, Gründerin des Kieler Zero-Waste-<br />

Ladens „Unverpackt“.<br />

Interview mit Till Dietsche,<br />

Leiter des Internationalen Meeresfilmfestivals<br />

CINEMARE Kiel<br />

als<br />

Meer<br />

Von der auf den<br />

Der Weg des<br />

Kult-Regisseurs<br />

Lars Jessen.<br />

Wo<br />

&<br />

Vom Hobby zum Beruf – Interview<br />

mit dem Kieler Windsurfer Leon<br />

Jamaer<br />

sind<br />

98


Rubrik<br />

100 THE NØRD TIMES<br />

THE NØRD TIMES<br />

101<br />

Rubrik<br />

ben und möglichst von den Festivaleinnahmen<br />

leben können, mehr nicht. Nach einigen<br />

Jahren haben wir dann erkannt: Wacken<br />

ist DAS Heavy-Metal-Festival im Norden – es<br />

war ja auch das einzige. Wir hatten den Anspruch:<br />

Den Fans sollte es unbedingt gefallen.<br />

Natürlich sollten Bands spielen, die wir<br />

selbst mochten. Holger hat allerdings andere<br />

Musik-Vorlieben als ich; das führt bis heute<br />

immer wieder zu Diskussionen (lacht).<br />

Thomas Jensen (52), Miterfinder des<br />

Wacken Open Air, über frühe Versuche<br />

in einer Punk-Band und eine überraschende<br />

Erfolgsstory<br />

Das W:O:A: geht 2019 zum 30. Mal über<br />

die Mega-Bühne in Wacken. Wie wurdest<br />

Du selbst von harter Rockmusik infiziert?<br />

Als ich zehn war, habe ich Teeniebands wie<br />

die Bay City Rollers gehört, bin dann aber<br />

recht schnell beim härteren Sound von AC/<br />

DC gelandet. Als ich zur Grund- und Hauptschule<br />

in Wacken ging, bekam meine Schultasche<br />

früh den Schriftzug von Judas Priest.<br />

Die Scorpions fand ich gut, dann kamen<br />

die Jungs von Saxon. Ich muss ungefähr<br />

14 gewesen sein, als Motörhead das große<br />

Ding war. Dann bin ich eine Zeitlang vom<br />

Metal-Pfad der Tugend abgewichen und habe<br />

viel Punk aus England gehört. Wir haben uns<br />

damals wie die Ramones angezogen: Lederjacke,<br />

zerrissene Jeans, hochgestylte Haare,<br />

Hundehalsband, Nietengürtel.<br />

Wie kam es, dass Du selbst zum E-Bass gegriffen<br />

hast?<br />

Das Punk-Motto war ja: drei Akkorde – läuft.<br />

Du wolltest irgendwann selbst aktiv werden.<br />

Das war ja gerade das Ding, du konntest<br />

schnell zusammen spielen, ohne groß<br />

üben zu müssen. Mit 500 Mark Konfirmationsgeld<br />

bin ich mit den Jungs der ersten<br />

Band in einen Musikladen gefahren. Dafür<br />

bekam ich einen Rickenbacker-Bass als Kopie<br />

in Sunburst-Lackierung – so einen, den<br />

auch Lemmy von Motörhead spielte. Nur der<br />

Schlagzeuger hatte Pech: Er bekam für seine<br />

500 Mark gerade mal das Snare Drum und<br />

ein Hihat-Becken (lacht). Damals hatten wir<br />

schon die ersten Auftritte. Später bin ich bei<br />

der Rock- und Coverband Skyline eingestiegen,<br />

die brauchten einen Bassisten.<br />

Wo hast Du damals gearbeitet?<br />

Ich habe Groß- und Außenhandelskaufmann<br />

gelernt. Als Helfer bei Konzerten und beim<br />

Kellnern in der Gaststätte „Zur Post“ in Wacken<br />

hatte ich immer mal wieder mit Veranstaltungen<br />

zu tun. Dabei eignete ich mir<br />

viel technisches Wissen an. Wir organisierten<br />

dann mit Freunden erste Partys in Sälen<br />

von Gaststätten hier im Umkreis – das gab<br />

es vorher nicht. Dabei haben wir alles gemacht<br />

– nicht nur Musik, sondern auch Catering,<br />

Getränkeverkauf und Werbung, wie<br />

später beim Wacken Open Air, nur im Kleinen.<br />

Nach einem Fußballspiel haben Holger<br />

Hübner und ich beim Bier rumgesponnen:<br />

Wie wäre es, in der Kiesgrube hier bei uns<br />

ein Open Air auf die Beine zu stellen. Dort<br />

trafen sich bereits Motorradfahrer. 1989 war<br />

das, und ein Jahr später ging’s los.<br />

Beim ersten Open Air kamen gerade mal<br />

800 Zuschauer. Heute sind es 85.000.<br />

Kannst Du diese Erfolgsstory eigentlich<br />

selbst fassen?<br />

Diesen Erfolg haben wir uns nie träumen<br />

lassen. Das wollten wir am Anfang auch gar<br />

nicht. Wir wollten eigentlich nur Spaß ha-<br />

Kannst Du eigentlich noch entspannen bei<br />

dem großen Erwartungsdruck der Fans?<br />

Mindestens eineinhalb Jahre brauchen wir<br />

zur Vorbereitung für ein Open Air. Wir haben<br />

immer neue Ideen, aber nicht alles lässt<br />

sich allerdings verwirklichen. Das Festival<br />

steht schon im Vordergrund. Aber seit sieben<br />

Jahren bin ich Familienvater, und wenn<br />

ich nach Hause komme, zu meiner Frau und<br />

den Kindern (5 und 7 Jahre alt), dann ist<br />

das schon ein Stück Entspannung. Für die<br />

Kids hat das Festival natürlich nicht den<br />

Stellenwert, ihnen sind andere Sachen wichtig.<br />

Ich gehe mit meiner Frau gerne laufen,<br />

treibe ein bisschen Sport. Zuhause höre ich<br />

übrigens auch mal ganz etwas anderes: zum<br />

Beispiel Country-Musik, Johnny Cash.<br />

Was sagst Du den Fans, die für 2019 schon<br />

wieder mal keine Karte ergattern konnten?<br />

Das war nicht immer so, dass die Karten<br />

so schnell weggehen. Wir mussten ja auch<br />

schlechte Jahre verkraften. Aber in diesem<br />

Jahr gab es ein so schönes Sommerwetter,<br />

da griffen die Fans viel schneller zu: In fünf<br />

Tagen waren alle Karten ausverkauft. Besser<br />

geht es nicht! Das gibt uns Planungssicherheit<br />

für das 30. W:O:A: 2019. Falls Fans<br />

wieder leer ausgehen sollten, wäre das natürlich<br />

schade.<br />

„Wir hatten den<br />

Anspruch: Den<br />

Fans sollte es<br />

unbedingt gefallen,<br />

das muss richtig<br />

geil werden.“<br />

Könnt Ihr das W:O:A: nicht einfach erweitern,<br />

damit alle das Wacken-Erlebnis genießen<br />

können?<br />

Das könnte man diskutieren. Ein Festival mit<br />

100.000 Zuschauern zu planen, hätte aber<br />

sehr weitreichende Konsequenzen. Wir haben<br />

außerdem erlebt, wie andere Festivals,<br />

die immer größer wurden, daran gescheitert<br />

sind. Schließlich wollen wir ja dieses typische<br />

Wacken-Feeling erhalten. Und so wie es<br />

ist, lieben die Fans es nun mal.<br />

Text Joachim Welding<br />

Fotos Sebastian Weimar,<br />

ICS Festival Service GmbH


Rubrik<br />

102 THE NØRD TIMES<br />

THE NØRD TIMES<br />

103<br />

Rubrik<br />

Von der auf den<br />

„Ich bin auf<br />

diese Wurzeln<br />

sehr stolz.“<br />

Der Weg des Kult-Regisseurs<br />

Lars Jessen.<br />

Der Film „Dorfpunks“ gehört zu seinen<br />

bekanntesten Kinoerfolgen,<br />

aber auch bei Kultserien wie dem<br />

„Tatort“ aus Münster oder „Großstadtrevier“<br />

stand Lars Jessen hinter der Kamera. Seine<br />

ersten Regie-Erfahrungen sammelte er bereits<br />

als Schüler an der Meldorfer Gelehrtenschule.<br />

Dort gründete er mit anderen eine Video-AG.<br />

Es sollte ein wegweisender Schritt sein…<br />

Dass er auch Sinn für Komik hat, beweist<br />

Jessen aktuell mit der Comedy-Serie „Jennifer<br />

– Sehnsucht nach was Besseres“. Zum<br />

Start der TV-Serie gab es kürzlich in Meldorf<br />

eine exklusive Preview und eine Art<br />

„Klassentreffen“ im örtlichen Kino: Alte<br />

Weggefährten aus der Zeit an der Meldorfer<br />

Gelehrtenschule waren gekommen, ebenso<br />

der Co-Autor des Films und Radio-Moderator<br />

Andreas Altenburg („Frühstück bei<br />

Stefanie“, NDR 2), der auch in Meldorf sein<br />

Abi gemacht hat. Außerdem standen Katrin<br />

Ingendoh, die die Titelrolle spielt, und ihre<br />

Filmfreundin Laura Lo Zito dem Publikum<br />

in lockerer Runde Rede und Antwort. <strong>2018</strong><br />

gab’s für „Jennifer” den Deutschen Comedypreis<br />

als beste Sitcom. Und die Goldene<br />

Kamera <strong>2018</strong> durfte Jessen für seinen Streifen<br />

„Jürgen – Heute wird gelebt” als besten<br />

Fernsehfilm einheimsen!<br />

Eins dürfte klar sein: Ohne die Schulzeit<br />

am altehrwürdigen Traditionsgymnasium in<br />

Dithmarschen hätte Lars Jessen wohl kaum<br />

die Filmkarriere eingeschlagen: „Das hat meinen<br />

Lebensweg sehr geprägt“, betonte er in<br />

einem Interview. „Ich bin auf diese Wurzeln<br />

sehr stolz.“ Momentan wohnt der 49-Jährige<br />

mit seiner Familie in Hamburg; den Kontakt<br />

zu seiner Heimat pflegt er jedoch, sei es,<br />

um den Start der Comedy-Serie „Jennifer –<br />

Sehnsucht nach was Besseres“ im Meldorfer<br />

Kino mit den Schauspielerinnen und Fans zu<br />

feiern. Oder um gleich einen ganzen Kinofilm<br />

in Dithmarschen zu drehen. So geschehen<br />

2008 für den Streifen „Die Schimmelreiter“.<br />

Axel Prahl und Peter Jordan spielen<br />

darin zwei Lebensmittelprüfer, die sich und<br />

vor allem diversen Würstchenbudenbetreibern<br />

ständig neue Probleme einbrocken. Als<br />

Filmkulisse sei Dithmarschen unverbraucht<br />

und noch weitgehend unentdeckt, erzählt<br />

der Regisseur, warum es ihn immer wieder in<br />

seine Heimat zum Drehen ziehe. Es sei dort<br />

nicht alles superordentlich – kleine Brüche<br />

seien für Filmemacher ideal. Richtiges Leben<br />

statt Postkartenidylle.<br />

Fasziniert vom Filmemachen begann Lars Jessen<br />

nach dem Studium (Geschichte, Politik<br />

und Philosophie) ein Volontariat – also eine<br />

Berufsausbildung – bei der ARD-Serie „Lindenstraße“.<br />

Anschließend hängte er noch ein<br />

Studium Film/Fernsehen in Köln dran. Seitdem<br />

reiht sich eine Produktion an die andere:<br />

Er führte unter anderem Regie bei den TV-Serien<br />

„Großstadtrevier“, „Tatort“, „Mord mit<br />

Aussicht“, „SOKO Wismar“ und „Der Dicke“.<br />

Bekannt wurde Jessen mit den Kino-Streifen<br />

„Am Tag als Bobby Ewing starb“, „Fraktus“<br />

„Hochzeitspolka“ und „Dorfpunks“. Dabei arbeitet<br />

er stets mit der Crème de la Crème der<br />

deutschen Schauspielerriege zusammen – mit<br />

Devid Striesow, Caroline Peters, Jan Fedder,<br />

Dieter Pfaff, Nina Petri, Fabian Hinrichs und<br />

vielen anderen.<br />

Ein Millionenpublikum lockte seine Inszenierung<br />

des Kult-„Tatort“ aus Münster vor die<br />

Mattscheibe: Die 30. Folge („Feierstunde“)<br />

mit Boerne (Jan-Josef Liefers) und Thiel<br />

(Axel Prahl) durfte der angesagte Regisseur<br />

drehen. „Beim Münster-Tatort handelt es<br />

sich ja im gewissen Sinne um die heilige Kuh<br />

des deutschen Fernsehens. Die ganze Nation<br />

schaut zu“, freut sich Jessen. Besonders herausfordernd<br />

sei es, nicht nur die Spannung<br />

hochzuhalten, sondern gleichzeitig auch die<br />

humorvollen Akzente zu setzen. Übrigens:<br />

Einen Kieler „Tatort“ hat der ehemalige Meldorfer<br />

Gelehrtenschüler auch schon inszeniert:<br />

„Borowski und die einsamen Herzen“.<br />

<strong>2018</strong> lässt Regisseur Jessen in der „Polizeiruf<br />

110”-Folge „Kindeswohl” die Kommissarin<br />

Katrin König (Anneke Kim Sarnau) in einem<br />

kniffligen Mordfall ermitteln, in den auch der<br />

Sohn ihres Kollegen Alexander Bukow (Charly<br />

Hübner) verwickelt sein könnte.<br />

Erlebnisse aus seiner Zeit in Brokdorf hat<br />

Lars Jessen übrigens 2005 in seinem ersten<br />

Spielfilm „Am Tag als Bobby Ewing starb“<br />

verarbeitet: Hanne zieht mit Sohn Niels<br />

in eine Landkommune, wo sie mit anderen<br />

friedlich gegen das Atomkraftwerk protestiert.<br />

Am Tag des Reaktorunglücks von<br />

Tschernobyl gerät die Welt des jungen Niels<br />

jedoch völlig durcheinander. Zufällig ist es<br />

genau der Tag, an dem die US-Serienfigur<br />

Bobby Ewing („Dallas“) das Zeitliche segnet.<br />

Gut, dass Regisseur Lars Jessen unsere Welt<br />

mit seinen bemerkenswerten Filmen immer<br />

wieder in einem ganz besonderen Licht erscheinen<br />

lässt.<br />

Text Joachim Welding<br />

Fotos Agentur Heppeler/Copyright Rasmus Jessen


Rubrik<br />

104 THE NØRD TIMES<br />

THE NØRD TIMES<br />

105<br />

Rubrik<br />

Im Auftrag dieser Firma bin ich 2009 nach<br />

Kiel gekommen. Es gefiel mir so gut, dass<br />

ich hiergeblieben bin. Beruflich musste ich<br />

mich dann neu orientieren. Dabei hatte ich<br />

zwei Wünsche: Ich wollte selbständig sein<br />

und etwas Sinnvolles tun!<br />

Interview mit Marie Delaperrière,<br />

Gründerin des Kieler Zero-Waste-Ladens<br />

„Unverpackt“.<br />

Hallo Marie. In deinem Geschäft „Unverpackt“<br />

verkaufst du Lebensmittel und<br />

andere Waren – verpackungsfrei – an<br />

deine Kunden. Im Februar 2019 steht das<br />

fünfjährige Firmenjubiläum an. Welche<br />

Schlagzeile würdest du dann gern lesen?<br />

„Marie hat sich nicht geirrt!“<br />

Diese Überschrift scheint dir sicher. Seit<br />

der Eröffnung im Jahr 2014 hat sich „Unverpackt“<br />

in Kiel etabliert. Wie kamst du<br />

zu dieser Geschäftsidee und mit welchen<br />

Produkten hast du angefangen?<br />

Die Idee entstand Ende 2012, nachdem ich<br />

einen Bericht über eine Familie gelesen<br />

hatte, die vier Jahre lang Müll vermeiden<br />

wollte und daran gescheitert war. In einem<br />

Selbstversuch stellte ich anschließend fest:<br />

In Deutschland ist es nahezu unmöglich, Lebensmittel<br />

unverpackt einzukaufen! Damit<br />

wollte ich mich nicht abfinden, entwickelte<br />

einen Businessplan für den Verkauf unverpackter<br />

Waren, erhielt Unterstützung von<br />

der Industrie- und Handelskammer Kiel und<br />

gründete das erste Geschäft in der Waitz-<br />

straße. Getreide, Müsli, Trockenfrüchte, Tee,<br />

Gewürze und Süßigkeiten … mit 250 Produkten<br />

und wenigen Lieferanten sind wir<br />

gestartet. Heute umfasst unser Sortiment<br />

über 800 Artikel!<br />

Erläutere uns bitte kurz das „Unverpackt“-Konzept.<br />

Wie kauft man bei dir ein?<br />

Bei uns gibt es unverpackte Lebensmittel,<br />

Kosmetika, Reinigungsmittel und Zubehörwaren<br />

in loser Form. Um sie transportieren<br />

zu können, bringen Kunden entweder ihre<br />

Dosen, Schachteln und Gläser mit oder können<br />

umweltgerechte Behälter bei uns erwerben.<br />

Wir wiegen deren Leergewicht, sodass<br />

am Ende nur die Netto-Ware berechnet wird.<br />

Vorher sollte man sich überlegen, welche<br />

Produkte man benötigt und in welchen Mengen.<br />

Möchte ich beispielsweise einen Kuchen<br />

backe, dann überlege ich mir, wie viel Mehl,<br />

Eier und Nüsse ich brauche. Dies führt dazu,<br />

dass weder Verpackungsmüll anfällt noch<br />

Lebensmittel verschwendet werden. Und da<br />

wir gleichzeitig großen Wert auf regionale<br />

Lieferanten legen, bieten unsere Produkte<br />

eine hohe Qualität.<br />

Was sind die Bestseller in deinem Sortiment?<br />

Das ist schwer zu sagen, denn alle Produkte<br />

finden ihre Abnehmer. Feine Haferflocken<br />

füllen wir ständig nach, Nüsse sind besonders<br />

bei vegan lebenden Kunden beliebt,<br />

im Trend liegen außerdem Zutaten für<br />

Do-it-yourself-Rezepte, wie beispielsweise<br />

Natron für Kosmetik und unsere Shampoo-<br />

Blöcke.<br />

Wie würdest du deine Kunden beschreiben?<br />

Studierende? Doppelverdiener?<br />

Öko-Freaks?<br />

Es kommen etwas mehr Frauen als Männer,<br />

aber vom Anzugträger bis zur barfüßigen<br />

Studentin ist alles vertreten. Ich finde das<br />

super! Manchmal fühle ich mich an die Gäste<br />

in süddeutschen Biergärten erinnert. Dort<br />

treffen sich auch Menschen aus allen Bevölkerungsschichten.<br />

Du bist gebürtige Französin, lebst und arbeitest<br />

aber schon lange in Deutschland.<br />

Wie bist du nach Kiel gekommen?<br />

Auf einem langen Marsch von Süden nach<br />

Norden! Geboren und aufgewachsen bin ich<br />

als Landkind, umgeben von Natur, in einem<br />

kleinen Dorf in den französischen Pyrenäen.<br />

Ursprünglich wollte ich nach der Schule<br />

Dolmetscherin und Übersetzerin werden.<br />

Tatsächlich habe ich aber Wirtschaft und<br />

Projektmanagement in Paris studiert. Im<br />

Anschluss arbeitete ich für ein medizintechnisches<br />

Unternehmen in Süddeutschland.<br />

Wir danken dir sehr für deine sinnvolle<br />

Idee! Irgendwie müssen wir den Verpackungsirrsinn<br />

stoppen: Mit fast 12 Millionen<br />

Tonnen verbraucht Deutschland mehr<br />

Plastik als jedes andere Land Europas!<br />

35 Prozent sind allein auf Verpackungen<br />

zurückzuführen. Wie gut gelingt es dir,<br />

selbst auf Verpackungen zu verzichten?<br />

Das gelingt mir sehr gut. Natürlich bin ich<br />

auch Kundin im eigenen Geschäft und kaufe<br />

die meisten Lebensmittel in loser Form.<br />

Mein Mann und ich sowie unsere drei Kinder<br />

achten auf Nachhaltigkeit und versuchen,<br />

sinnvoll zu konsumieren. Bevor wir<br />

etwas kaufen, fragen wir uns grundsätzlich:<br />

Brauchen wir das wirklich? Wenn ja,<br />

brauchen wir das als Neuware oder reicht<br />

vielleicht ein Gebrauchtartikel? Wo und wie<br />

ist das Produkt hergestellt? Welche Konsequenzen<br />

hat der Erwerb dieses Produkts?<br />

Auf diese Weise reduzieren wir ständig unseren<br />

Müll. Früher haben wir zwei gelbe<br />

Säcke pro Woche abgegeben, heute ist es<br />

nur noch ein 10 Liter Sack alle vier bis fünf<br />

Wochen. Wir betrachten Natur und Umwelt<br />

ganzheitlich. Auf ein eigenes Auto verzichten<br />

wir zum Beispiel schon seit Jahren und<br />

nutzen stattdessen ein Car-Sharing-Modell.<br />

Was denken deine Kinder? Sind sie von<br />

„Unverpackt“ genervt? Immerhin sind<br />

viele Süßigkeiten attraktiv verpackt und<br />

durch Zusatzstoffe gesüßt.<br />

Nein, sie verstehen das. Wir verbieten unseren<br />

Kindern nichts. Sie sollen lernen, nachhaltige<br />

Konsumentscheidungen zu treffen. Wenn sie<br />

etwas kaufen, was weniger umweltgerecht ist,<br />

erklären wir ihnen, welche Alternativen es<br />

gibt. Mittlerweile merken sie schnell, ob sie<br />

eine tiefgekühlte Fertigpizza oder eine selbstgemachte<br />

Pizza essen und loben uns dafür,<br />

dass unser Essen viel besser schmeckt!<br />

Von deinen Kunden und den Medien erhältst<br />

du viel Lob und Zuspruch. Ein Kritikpunkt<br />

ist, dass die Produkte etwas teurer als im<br />

Supermarkt sind. Was sagst du dazu?<br />

Ich finde es schade, dass wir uns über Preise<br />

von Lebensmitteln beschweren, die eine<br />

hohe Qualität haben. Für einen Liter Motoröl<br />

blättern wir 15 Euro hin. Da kaufen wir das<br />

Teuerste, damit der Motor lange lebt! Bei<br />

Olivenöl kann es hingegen ruhig das Billigste<br />

sein. Wir müssen verstehen, dass es bei<br />

Lebensmitteln um unsere eigene Gesundheit<br />

geht! Außerdem sollten Preise vergleichbar<br />

sein. Unsere Produkte sind überwiegend regional<br />

und entsprechen einer Bio-Qualität.<br />

Und auch die Psychologie spielt eine Rolle.<br />

Warum empfinden wir eine 100-Gramm-<br />

Packung Nüsse für 5 Euro als teuer, wenn<br />

der Kilopreis bei 50 Euro liegt?<br />

Zum Schluss noch ein paar persönliche<br />

Fragen: Was ist dein Lieblingsgericht?<br />

Ach, wie gemein! Ich mag so viel. Mein Lieblingsdessert<br />

ist ‚Tarte au citron meringuée.’<br />

Ansonsten liebe ich alle Formen von frischen<br />

Salaten mit einer schönen Vinaigrette, aber<br />

auch Topfgerichte, etwa Chili con Carne. Nur<br />

in der deutschen Küche kenne ich mich leider<br />

nicht so gut aus!<br />

Was fehlt dir an Frankreich? Was schätzt<br />

du an Kiel?<br />

Was mir fehlt, sind die französische Patisserie<br />

und die Käseläden. In Frankreich sind<br />

auch die Märkte bunter, lebendiger und bieten<br />

mehr Auswahl. An Kiel schätze ich die<br />

Nähe zum Wasser und die freundliche Gelassenheit<br />

der Menschen.<br />

Marie, vielen Dank für das Gespräch und<br />

weiterhin viel Erfolg für „Unverpackt“!<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Jan-Michael Böckmann


Rubrik<br />

106 THE NØRD TIMES<br />

THE NØRD TIMES<br />

107<br />

Rubrik<br />

als<br />

Meer<br />

Interview mit Till Dietsche, Leiter des<br />

Internationalen Meeresfilmfestivals<br />

CINEMARE Kiel.<br />

Vom 24. Bis 28. Oktober <strong>2018</strong> fand<br />

in der Landeshauptstadt zum dritten<br />

Mal das Kieler Meeresfilmfestival<br />

statt. Ergebnis: Mehr Filme, mehr Spielstätten,<br />

mehr Preise, mehr Publikum und … viel<br />

Meer! Im Gespräch mit Redakteur Chris von<br />

NORDTIMES verrät Mitbegründer und Festivalleiter<br />

Till Dietsche, wie das CINEMARE entstanden<br />

ist, welches Ziel es verfolgt und was<br />

Taiwanesen mit Norddeutschland verbinden.<br />

Schülerinnen und Schüler das Tauchboot<br />

‚Jago‘ vor Ort bewundern und Fragen an die<br />

Tauchbootführer und die Expeditionsleiterin<br />

stellen. Zweitens, stellvertretend für viele<br />

nationale und internationale Gäste, der<br />

Besuch des Delfinschutz-Aktivisten Richard<br />

O’Barry, der uns nach dem japanischen Film<br />

„A whale of a tale“ auf den neuesten Stand<br />

der japanischen Delfin-Exportindustrie<br />

brachte. Und drittens waren wir natürlich<br />

unglaublich stolz, dass NDR und ARTE für<br />

die Weltpremiere ihrer aufwendigen Produktion<br />

„1918. Aufstand der Matrosen“ das CI-<br />

NEMARE Meeresfilmfestival gewählt haben.<br />

Als ‚Kieler Jung’ hast du dein Abitur an<br />

der Humboldt-Schule absolviert und an<br />

der Christian-Albrechts-Universität Sinologie<br />

und Medienwissenschaften studiert.<br />

Wie bist du zum Film gekommen, und wie<br />

ist das CINEMARE entstanden?<br />

Das Kino war für mich schon früh ein magischer<br />

Ort, der mich an viele Orte entführt<br />

hat. Auch Filmfestivals haben mich inspiriert.<br />

Ich erinnere mich an unzählige Besuche<br />

auf der Berlinale. Zum Filmschaffenden<br />

bin ich in Südostasien geworden. Im Rahmen<br />

meines Sinologie-Studiums absolvierte<br />

ich in den 90er Jahren ein dreimonatiges<br />

Praktikum in Taiwan. Aus drei Monaten wurden<br />

schließlich drei Jahre, ehe ich in Kiel<br />

mein Studium mit der Promotion abschloss.<br />

Seitdem ist Taiwan zu meiner zweiten Heimat<br />

geworden. Ich verbringe dort jedes Jahr<br />

mehrere Monate und habe dort auch nebenbei<br />

„Film“ studiert. Die Idee zu einem<br />

Filmfestival entstand in Kiel, nachdem mein<br />

erster eigener Film bei einem norddeutschen<br />

Filmfestival abgelehnt wurde. Zusammen mit<br />

meinem Schulfreund Jan Sellmer, dem heutigen<br />

Geschäftsführer des „Cinemaxx Kiel“,<br />

beschloss ich daraufhin, ein eigenes Film-<br />

festival zu gründen. Mit dem „Kieler Kneipenkurzfilmfestival“<br />

im „Hanging Gardens“<br />

setzten wir 2004 ein erstes Ausrufezeichen.<br />

Mitte der 2000er Jahre entstand die Idee,<br />

ein thematisches Filmfestival zu gründen,<br />

das zu der Stadt Kiel passt. Gemeinsam mit<br />

dem Meeresfilmer Daniel Opitz und der Ocean<br />

Mind Foundation war uns schnell klar, dass es<br />

nur das Thema „Meer“ sein konnte. Das Meer<br />

verbindet alle Kielerinnen und Kieler!<br />

Die Themen Klimawandel, Überfischung<br />

und Meeresverschmutzung sind brandaktuell.<br />

Warum beschäftigt sich das CINEMA-<br />

RE nicht ausschließlich mit wissenschaftlich<br />

ausgerichteten Filmen?<br />

Weil das Meer mehr als nur ein Thema verlangt.<br />

Das Meer ist ein kultureller Lebensraum,<br />

durch den sich unterschiedliche<br />

Kulturen definieren. Gleichzeitig ist es ein<br />

Sehnsuchtsort, ein Verkehrsweg, ein Nahrungsraum<br />

und ein Ort, an dem wir Sport<br />

treiben. Das CINEMARE möchte Menschen<br />

zusammenbringen, die aus unterschiedlichen<br />

Perspektiven auf das Meer blicken. Je<br />

dringlicher die Problematik der Meeresverschmutzung<br />

wird, desto wichtiger die Erkenntnis,<br />

dass nur wir alle gemeinsam die<br />

Probleme lösen können.<br />

Vielen Dank Till, und weiterhin toi, toi, toi<br />

für das CINEMARE Kiel.<br />

Text Christian Dorbandt<br />

Fotos Sebastian Weimar,<br />

„Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment<br />

Moin, Till. Vor wenigen Wochen fand das<br />

3. Internationale Meeresfilmfestival CINE-<br />

MARE Kiel statt. Salopp gefragt: Wie ist<br />

es gelaufen?<br />

Moin, Chris. Das CINEMARE ist großartig verlaufen!<br />

Noch sind wir dabei, alle Zahlen und<br />

Rückmeldungen auszuwerten, aber es lässt<br />

sich jetzt schon sagen, dass wir die Besucherzahlen<br />

des Vorjahres steigern, Spielstätten<br />

dazugewinnen und eine wachsende<br />

Beachtung in den Medien verzeichnen konnten.<br />

Auch die Unterstützung von Sponsoren<br />

sowie der Stadt Kiel war und ist ein großer<br />

Rückhalt. Kiel Sailing City hat uns hervor-<br />

ragend unterstützt und zieht mit uns an<br />

einem Strang, ebenso die Bingo Umweltlotterie,<br />

die Lighthouse Foundation, und durch<br />

die Mitwirkung von Sky Ocean Rescue konnten<br />

wir den Meeresschutzfilmpreis erstmalig<br />

mit 1.000 Euro dotieren.<br />

Für alle, die das CINEMARE <strong>2018</strong> verpasst<br />

haben … was waren die Highlights?<br />

Mit der Eröffnungsfeier fing es an. Zum<br />

ersten Mal wurde das CINEMARE im Kieler<br />

Rathaus mit einem Festakt eröffnet – mit<br />

wehenden CINEMARE-Flaggen auf dem Rathausplatz!<br />

Gleichzeitig fand die Unterzeichnung<br />

eines Partnerschaftsabkommens<br />

mit dem Ocean Film Festival San Francisco<br />

statt, auf das wir besonders stolz sind! Höhepunkte<br />

eines Filmfestivals aufzuzählen,<br />

ist schwierig. Für uns ist jeder Film ein<br />

Highlight. Unser Programm bot <strong>2018</strong> rund<br />

60 Filme: Dokumentationen und Langfilme,<br />

Videokunst sowie eine Kurzfilmnacht. Drei<br />

herausragende Festivalmomente möchte ich<br />

dennoch hervorheben: Erstens, die Schulvorstellung<br />

„Untergetaucht“. Das Forschungstauchboot<br />

„Jago“ im Helmholtz-Zentrum<br />

für Ozeanforschung GEOMAR. Neben dem<br />

beeindruckenden Dokumentarfilm konnten<br />

© „Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment<br />

© „Wonders of the sea“, Conquistador Entertainment


Rubrik<br />

108 THE NØRD TIMES<br />

THE NØRD TIMES<br />

109<br />

Wo<br />

&<br />

Rubrik<br />

sind<br />

Vom Hobby zum Beruf – Interview mit<br />

dem Kieler Windsurfer Leon Jamaer<br />

der ersten Erfolge erhielt ich Sponsorenverträge,<br />

so dass ich das Windsurfen professionell<br />

betreiben konnte.<br />

Windsurfen – eine Trendsportart,<br />

die vor 50 Jahren ihren Ursprung<br />

in den Vereinigten Staaten von<br />

Amerika hatte und inzwischen weltweit etabliert<br />

ist. Die Mischung aus Wellenreiten und<br />

Segeln begeisterte Mitte der achtziger Jahre<br />

knapp 3 Millionen Surfer – und es werden<br />

immer mehr. Wer selbst in der Szene der<br />

Windsurfer unterwegs ist, kennt Leon Jamaer<br />

bereits aus Social-Media-Kanälen oder<br />

Magazinen. Der gebürtige Kieler ist Deutschlands<br />

Windsurf-Ass in der Disziplin Wellenreiten<br />

und konkurriert mit den besten Surfern<br />

der ganzen Welt. Es gibt kaum Orte, wo der<br />

28-Jährige noch nicht auf dem Brett stand,<br />

doch eines ist sicher: Die Reise nach ganz<br />

oben geht weiter.<br />

Was hat dich dazu inspiriert, mit dem<br />

Windsurfen anzufangen?<br />

Mein ältester Bruder nahm mich mit nach<br />

Laboe und zeigte mir die ersten Schritte des<br />

Windsurfens, als ich zehn Jahre alt war. Ich<br />

war so von der Sportart begeistert, dass ich<br />

als Jugendlicher so oft wie möglich an den<br />

Strand ging, um Wellen zu reiten.<br />

Für deinen Bruder blieb es ein Hobby,<br />

doch bei dir ging es dann schnell in Richtung<br />

Profikarriere?<br />

Wir haben uns gegenseitig gepusht und später<br />

gemeinsam an kleineren Wettkämpfen<br />

teilgenommen. Beide hatten wir unseren Fokus<br />

auf den Sport gelegt; doch während des<br />

Studiums hat sich mein Bruder mehr auf das<br />

Studium konzentriert, und ich erzielte bessere<br />

Wettkampfergebnisse. Ich war jünger<br />

und hatte mehr Zeit zu trainieren. Aufgrund<br />

Warum hast du Englisch und Sport auf<br />

Lehramt studiert, wenn dir eine aussichtsreiche<br />

Karriere als Windsurfer bevorstand?<br />

Anderen etwas beizubringen, ist ein Job, der<br />

mir Spaß macht. Er ist abwechslungsreich,<br />

anspruchsvoll, herausfordernd und gibt mir<br />

die Möglichkeit, in meiner Heimat zu bleiben.<br />

Spaß am Sport hatte ich sowieso, und<br />

durch das viele Reisen haben sich meine<br />

Englischkenntnisse wesentlich verbessert.<br />

Deshalb entschied ich mich für diese Kombination<br />

des Lehramtsstudiums.<br />

Wie hast du Studium und Windsurfen unter<br />

einen Hut bekommen?<br />

„Aktiv sein“ – lautet die Zauberformel.<br />

Wichtig war, dass ich das Studium nicht aus<br />

den Augen verliere. Parallel dazu musste ich<br />

die Freiheiten nutzen, um aufs Wasser zu<br />

kommen und zu üben – es ist nicht immer<br />

einfach, aber große Probleme hatte ich bisher<br />

nie. Meinen Bachelor habe ich nun in der<br />

Tasche und strebe nun den Masterabschluss<br />

in Sport und Englisch an.<br />

Wo siehst du dich im Jahr 2030?<br />

Es kann sein, dass ich noch als Profisportler<br />

on Tour bin oder bereits als Lehrer arbeite;<br />

noch gibt es keinen konkreten Plan und den<br />

möchte ich jetzt auch noch nicht schmieden,<br />

doch es könnte sein, dass es eine Kombination<br />

aus Windsurfen und Lehrer sein wird.<br />

Wie finanzierst du deinen Lebensunterhalt<br />

und sämtliche Materialien?<br />

Wenn man gute Ergebnisse erzielt, werden<br />

Sponsoren aufmerksam und bieten eine Zusammenarbeit<br />

an. So war es bei mir. Später<br />

erhielt ich zusätzlich ein Reisebudget von<br />

meinen Sponsoren, sodass ich an vielen<br />

Wettkämpfen teilnehmen konnte. Dazu zählen<br />

Neilpryde, JP Australia, GP Joule, K4 Fins<br />

und Mercedes-Benz. Das Verhältnis zu den<br />

Sponsoren ist ein wechselseitiges Geben und<br />

Nehmen: Man selbst sorgt für das Marketing<br />

und bekommt als Gegenleistung eine finanzielle<br />

Unterstützung oder Materialien.<br />

Gibt es Nachteile als Profi-Sportler?<br />

Wind und Wetter lassen sich schwer planen,<br />

so wie die Reisen zu den jeweiligen Wettkämpfen.<br />

Ein Nachteil ist also, dass ich keinen<br />

geregelten Alltag habe, was manchmal<br />

stressig sein kann. Ein weiterer Nachteil sind<br />

wichtige Termine, zum Beispiel Geburtstage,<br />

die ich aufgrund einer Reise dann leider absagen<br />

muss. Von Freunden und der Familie<br />

bin ich oft getrennt, doch umso mehr freue<br />

ich mich auf das Wiedersehen.<br />

Was begeistert dich am meisten am Windsurfen?<br />

Dieses Gefühl auf der Welle ist einfach unbeschreiblich,<br />

wie sie einen mitreißt und man<br />

über das Wasser gleitet. Bei dieser Sportart<br />

darf ich Entscheidungen treffen, und niemand<br />

sagt mir, wie bestimmte Tricks zu machen<br />

sind. Außerdem bin ich viel unterwegs und<br />

komme manchmal an Orte, die keine typischen<br />

Reiseziele sind. Dafür bin ich sehr dankbar.<br />

Du nimmst am „Red Bull Storm-Chase“<br />

teil. Die zehn besten Windsurfer werden<br />

erst dann aufs Wasser geschickt, wenn ein<br />

Orkan-Sturm mit 100 km/h Wind auf eine<br />

Küste der Nordhalbkugel trifft. Wie bist<br />

du dazu gekommen?<br />

Ich bin früher schon einige Male mit meinen<br />

Brüdern in Irland während eines Sturms<br />

gesurft. Bei solchen Bedingungen fühlte ich<br />

mich von Anfang an wohl. Ich hatte einige<br />

Bilder und kurze Videoaufnahmen, mit<br />

denen ich mich für das „Storm Chase“ beworben<br />

habe. Am Ende wurde ich auf Platz<br />

13 gevotet, doch nur die besten zehn Windsurfer<br />

gingen an den Start. Ich hatte großes<br />

Glück, dass drei Leute nicht teilnehmen<br />

konnten, weshalb ich die Zusage für das<br />

Event bekam.


Rubrik<br />

110<br />

THE NØRD TIMES<br />

# berufsorientierung<br />

<strong>ME2BE</strong>.DE<br />

Wie gefährlich ist das „Storm Chase“?<br />

Zum Windsurf-Wettbewerb „Storm Chase“<br />

gehören unter anderem zehn Meter hohe<br />

Wellen, und das ist schon eine andere Hausnummer.<br />

Gefährlich ist es in der Regel nicht,<br />

es ist auch noch nie irgendwas Schlimmes<br />

passiert; aber jeder muss sich im Klaren sein,<br />

auf welches Risiko er sich einlässt. Im Allgemeinen<br />

ist Windsurfen aber ein sicherer<br />

Sport, auch bei extremen Wetterbedingungen.<br />

Manchmal kann man das Segel nicht<br />

mehr halten, aber dann taucht man ins Wasser<br />

und versucht es erneut.<br />

ten. Wichtig ist auch, dass man ein Gefühl<br />

für Wind und dem Segel entwickelt. Im Großen<br />

und Ganzen sollte man immer auf sein<br />

Bauchgefühl hören.<br />

Text Laura Hasl<br />

Fotos Thomas Burplies, John Carter,<br />

Red Bull Media House, Jerome Houyvet<br />

„WENN ICH<br />

NICHT WEITER<br />

WEISS...<br />

Nico Jäschen, 17 J.,<br />

Schüler<br />

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MIT EINEM DUALEN STUDIUM:<br />

• Betriebswirtschaftslehre<br />

(Bachelor of Arts)<br />

• Wirtschaftsinformatik<br />

(Bachelor of Science)<br />

Hast du ein Ritual bevor ein Wettkampf<br />

startet?<br />

Ich surfe weit raus und tauche ins Meer ein,<br />

so kann ich abschalten und die Ruhe vorm<br />

Sturm genießen.<br />

Welchen Tipp würdest du Windsurf-Anfängern<br />

mit auf den Weg geben?<br />

Niemals aufgeben! Windsurfen ist nicht einfach<br />

zu erlernen, und da gilt es durchzuhal-<br />

...LASSE ICH<br />

DIE EXPERTEN IN<br />

MEINEM TEAM RAN.“<br />

Nico Jäschen, 29 J.,<br />

Digital Director, Edding Vertrieb GmbH<br />

www.dhsh.de<br />

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