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NEUMANN Februar | März 2019

Das Magazin für Kultur & Lifestyle

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55<br />

Foto: © SABINE FINGER<br />

Ihr sogenanntes „Weltbäckerbrot“ wird angeblich<br />

im Weltall gebacken. Was hat es damit auf sich?<br />

Zur Preisverleihung des „World Baker of the Year“<br />

in München durfte ich ein Brot kreieren. Mein Anspruch<br />

war, alte Traditionen und Methoden unseres<br />

Handwerks mit der Zukunft zu verknüpfen. Aus<br />

Schalen von Streuobstäpfeln haben wir mit Honig<br />

und Wasser über drei Tage wilde Hefen gezüchtet.<br />

Diese wiederum nutzten wir als Starterkultur, um<br />

einen Dinkelsauerteig anzusetzen. Mit diesem und<br />

einer alten Dinkelsorte „Oberkulmer Rotkorn“ von<br />

der schwäbischen Alb, vom Demeter Bauernhof<br />

„Schönberghof“, haben wir ein besonderes Brotrezept<br />

entwickelt. Der Brotteig fermentiert über<br />

viele Stunden, bis er sein Aroma entwickelt hat,<br />

wird dann schonend von Hand gefaltet und nach<br />

mehreren Stunden Reifezeit auf der Steinplatte gebacken.<br />

Anders als unsere Vorfahren backen wir es<br />

heute mit einer der größten Innovationen unserer<br />

Branche, einem Vakuumofen. „Ready to eat“ nennt<br />

sich das Verfahren – wir backen und kühlen zur<br />

gleichen Zeit im Vakuum. Nach ungefähr zwei Dritteln<br />

der Backzeit im klassischen Steinofen kommen<br />

die Brote innerhalb weniger Sekunden - noch heiß<br />

- in eine große Vakuumkammer. In Sekunden wird<br />

die heiße Luft entzogen, dadurch kühlt das Brot im<br />

Kern ab und fällt nicht zusammen. Durch die Absenkung<br />

des atmosphärischen Drucks auf bis zu<br />

100 Millibar – das entspricht ca. 25 000 bis 30 000<br />

Höhenmetern wie im Weltall – liegt der Siedepunkt<br />

bei 40°C, das Brot wird gleichzeitig gekühlt und<br />

fertig gebacken. Dabei verglast das Gluteneiweiß in<br />

der Kruste und bleibt sehr lange knusprig und die<br />

Krume kann nicht so schnell austrocknen.<br />

Ehrliches, natürliches Backen ist Ihnen wichtig.<br />

Was bedeutet das für die Zutaten und Produkte?<br />

Die Qualität beginnt auf dem Acker. Seit 20 Jahren<br />

verbindet die Leidenschaft für gute Lebensmittelqualität<br />

den Demeter Landwirt Manfred Kränzler<br />

und den Bäcker Baier. Inzwischen werden auf mehr<br />

als 260 Hektar alte Getreidesorten nach den strengen<br />

biologisch-dynamischen Richtlinien angebaut.<br />

Zur Verarbeitung des Getreides werden alte<br />

Brauchtümer, Methoden der Vorfahren mit dem<br />

Wissen von Heute verknüpft. In der Backstube wird<br />

modernste Technik eingesetzt, dort wo sie das traditionelle<br />

Handwerk unterstützt und verbessert.<br />

Auch bei den restlichen Zutaten achten wir darauf,<br />

wo sie herkommen und wie sie beschaffen sind. Bio<br />

ist dabei gerade gut genug für unsere Ansprüche!<br />

Wenn wir allerdings Zutaten in guter Qualität vom<br />

Nachbarn einkaufen können, wie zum Beispiel unsere<br />

Gäu Zwetschgen, dann gerne. Dadurch ist ein<br />

Großteil unserer Backwaren in Bio BW-Qualität.<br />

Ach, ja und seit einem Jahr dürfen wir zur Freude<br />

zahlreicher Kunden unser Brot in Stuttgart in der<br />

Markthalle an einem eigenen kleinen Brotstand direkt<br />

am Ceresbrunnen verkaufen. jwn <br />

BÄCKER BAIER<br />

Bronngasse 18 | Herrenberg | baecker-baier.de<br />

<strong>Februar</strong> | <strong>März</strong> <strong>2019</strong>

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