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Seniorenzeitung Weserbergland Nr. 34

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<strong>Seniorenzeitung</strong> <strong>Weserbergland</strong> <strong>Nr</strong>. <strong>34</strong> 16. Februar 2019 Seite 7<br />

Jahrmarkt in Lauenförde: Altes Brauchtum wird gepflegt<br />

Der Gemeinde Lauenförde<br />

wurde um das Jahr 1585 das<br />

Marktrecht verliehen. Maßgeblich<br />

dafür war die Lage des Ortes<br />

an der Weserfurt und den hier<br />

in west-/östlicher und nord-/<br />

südlicher Richtung verlaufenden<br />

Handelswegen. Der einmal im<br />

Jahr stattfindende Markt, der<br />

Jahrmarkt, zog seitdem Händler<br />

aus der näheren und weiteren<br />

Umgebung an.<br />

Sie bauten Verkaufsstände auf<br />

oder mieteten die Dielen von<br />

angrenzenden Häusern, um dort<br />

ihre Waren feilzubieten. Tuche,<br />

Stoffe, Kurz- und Eisenwaren,<br />

alles was in Haus und Hof benötigt<br />

wurde, war im Angebot.<br />

Aber auch Handwerker, wie<br />

Kappenmacher und Marktschuster,<br />

allerhand fahrendes<br />

Volk, Schausteller, sowie Gaukler<br />

und Zahnbrecher, gehörten zum<br />

bunten Treiben. Geschäfte gab es<br />

in früherer Zeit nur sehr wenige,<br />

eingekauft wurde in Dörfern und<br />

Städten auf den Märkten.<br />

Der Weserübergang in Lauenförde<br />

und damit auch der<br />

Jahrmarkt büßten jedoch durch<br />

den Ausbau der Straße von<br />

Herstelle nach Beverungen<br />

durch die Lumecke im Jahr 1836<br />

erheblich an Bedeutung ein. Der<br />

Warenverkehr musste jetzt nicht<br />

mehr den Umweg über die Fähren<br />

in Herstelle und Lauenförde<br />

nehmen.<br />

Die Kirche hatte großen Einfluss,<br />

gerade im dörflichen<br />

Bereich. So wurde denn auch<br />

der Lauenförder Jahrmarkt, der<br />

jeweils am Montag nach Reminiscere,<br />

dem 2. Fastensonntag,<br />

stattfand, bis 1911 um 10 Uhr<br />

durch die Kirchenglocken eingeläutet.<br />

Da der Markt in die<br />

Fastenzeit fiel, wurde er auf<br />

Veranlassung des damaligen<br />

Pastors Rosendorf bereits um<br />

1860 14 Tage vorverlegt.<br />

Seit wann es Brauch wurde,<br />

dass die Jugend bunt kostümiert<br />

durch den Ort zog, um an der<br />

Wurstgaffel, einer hölzernen<br />

Gabel, Würste und in Körben Eier<br />

einzusammeln, ist nicht bekannt.<br />

Nachgewiesen ist dieses Treiben<br />

seit dem 19. Jahrhundert. Die<br />

„Auskleider“ waren auf einfachste<br />

Art mit umgestülpter<br />

Bekleidung, geschwärzten oder<br />

bemalten Gesichtern hergerichtet.<br />

In den 1920er Jahren wurden<br />

die Kostüme aufwendiger und<br />

ein phantasievoll geschmückter<br />

Festwagen durfte nicht mehr<br />

fehlen. Einen Bezug zum Karneval,<br />

wie er zu dieser Zeit in<br />

Beverungen gefeiert wurde, kann<br />

man jedoch nicht herstellen. Mit<br />

zunehmender Bedeutung der<br />

Einzelhandelsgeschäfte waren<br />

immer weniger Händler auf dem<br />

Markt vertreten. Um 1929 fand<br />

wohl der letzte echte Krammarkt<br />

in Lauenförde statt. In den<br />

Kriegs- und Nachkriegsjahren<br />

gab es keinen Jahrmarkt.<br />

Doch am 14. Februar 1949<br />

zogen die Jahrmarktsburschen<br />

wieder fröhlich durch die Straßen<br />

und machten ihre Späße.<br />

1964 wurde, so wird berichtet,<br />

der 35. Jahrmarkt gefeiert. Eine<br />

Tanzkapelle spielte im Hotel „Zur<br />

Weser“ auf. Samstagabend und<br />

ab Sonntagmittag fand dort ein<br />

lustiges Treiben statt. Buden und<br />

Verkaufsstände waren entlang<br />

der Straßen im Bereich des<br />

Dorfplatzes aufgebaut. Am Montagvormittag<br />

wurde dann die<br />

traditionelle Jahrmarktsitzung<br />

von Erich Gauding, Fotos: Lauenförder Blätter<br />

abgehalten, zu der vorwiegend<br />

Landwirte, die örtlichen Gewerbetreibenden<br />

und Handwerker,<br />

oft auch mit ihren Gesellen und<br />

Angestellten, kamen. Karl Diederichs<br />

und sein Bruder Hermann<br />

leiteten die Sitzungen. (Foto 4)<br />

1969 schlief dieser alte Brauch<br />

leider ein.<br />

1989 wurde die Jahrmarktsitzung<br />

wieder ins Leben gerufen.<br />

Zunächst fand sie unter dem<br />

Vorsitz von Präsident Hermann<br />

Evers montags in der heute nicht<br />

mehr bestehenden „Pferdestall“<br />

statt. Doch seit vielen Jahren<br />

trifft sich die Jahrmarktsgesellschaft<br />

am Sonntag vor dem<br />

Karnevalswochenende ab 11 Uhr<br />

im Gasthaus „Zum Solling“.<br />

Jahrmarktspräsident Egon Brekerbohm,<br />

der das Amt vor einigen<br />

Jahren von seinem Vorgänger<br />

Manfred Tessin übernommen<br />

hat, leitet am Sonntag, dem 24.<br />

Februar 2019, die Sitzung. Jeder,<br />

der sich mit dem Ort verbunden<br />

fühlt, ist herzlich willkommen.<br />

Bei deftiger Wurstplatte wird<br />

nicht nur so mancher Schoppen<br />

Bier genossen, sondern auch Anekdoten<br />

und Lieder aus alter und<br />

neuer Zeit zu Gehör gebracht.<br />

Spenden werden wie immer mit<br />

einer knusprigen Brezel honoriert.<br />

Diesen Brauch weiter zu<br />

pflegen und an die nächsten Generationen<br />

weiter zu vermitteln,<br />

haben sich die Mitglieder des<br />

Jahrmarktkomitees zur Aufgabe<br />

gemacht, damit noch lange der<br />

Ruf ertönt: Jahrmarkt Oho!<br />

Jahrmarktsbursche mit Wurstgaffel.<br />

Nach 20 Jahren wurde der alte Brauch 1989 wieder ins Leben<br />

gerufen.<br />

Bunt kostümiert zogen die Jahrmarktsburschen durch den Ort.<br />

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