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Beelitzer Nachrichten - Februar 2019

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Seite 38<br />

Auch dieses Schuljahr besuchten wir,<br />

die Biologie-Leistungskurse der zwölften<br />

Klasse des Sally-Bein Gymnasiums,<br />

das Gläserne Labor in Berlin-Buch, um<br />

die erlernten Inhalte aus dem Unterricht<br />

auch mal in der Praxis zu erfahren.<br />

Nach einer kurzen Einweisung in die<br />

AUS UNSEREN SCHULEN<br />

CSI Beelitz - dem Täter auf der Spur<br />

Zwölftklässler klärten per DNA-Proben ein fiktives Verbrechen im Gläsernen Labor<br />

Ein Tag im Gläsernen Labor<br />

Am Mittwoch, dem 16.01.<strong>2019</strong>, startete<br />

unser Biologieleistungskurs unseres<br />

Sally-Bein Gymnasiums zur traditionellen<br />

alljährlichen Exkursion ins Gläserne<br />

Labor nach Berlin-Buch. Nach einer<br />

langen und, durch massiven Schienenersatzverkehr<br />

bedingten, abenteuerlichen<br />

Anreise begannen wir trotzdem pünktlich<br />

direkt mit der Aufklärung eines fiktiven<br />

Mordfalls. Mithilfe des experimentellen<br />

Verfahrens der Gelelektrophorese,<br />

indem man die DNA von drei Verdächtigen<br />

mit der Täter-DNA vergleichen<br />

musste, gelang es uns, den vermeintlichen<br />

Mörder zu finden. Hochmotiviert<br />

gingen wir nach einer kurzen Pause direkt<br />

zu einem zweiten Experiment über.<br />

Dabei brachten wir die Bakterienart E.<br />

coli durch gentechnische Veränderung<br />

der DNS zum Leuchten. Anhand der<br />

beiden durchgeführten Experimente<br />

konnte unser Kurs die aktuellen Themen<br />

Sicherheitsvorschriften des Labors, sowie<br />

nach einem kleinen Überblick über<br />

die Tätigkeiten des Campus, durften wir<br />

uns die weißen Kittel überwerfen und<br />

uns an das erste Experiment wagen.<br />

Unsere Aufgabe war es, „DNA-<br />

Detektiv“ zu spielen und ein fiktives<br />

Verbrechen aufzuklären. Zur Verfügung<br />

standen uns die Tatort-DNA eines<br />

unbekannten Täters und drei DNA-<br />

Proben von möglichen Verdächtigen.<br />

Um den Täter zu überführen,<br />

musste der genetische Fingerabdruck<br />

mithilfe von bestimmten Enzymen<br />

und einer Gelelektrophorese sichtbar<br />

gemacht werden. Eine ruhige Hand war<br />

nötig, als wir die Proben in eine kleine<br />

Tasche eines Gels pipettierten. Da die<br />

DNA-Moleküle negativ geladen sind –<br />

einmal an ein elektrisches Feld angeschlossen<br />

– wanderten diese vom Minus<br />

- zum Pluspol: Kürze Fragmente sind<br />

dabei schneller als längere! Die gewanderten<br />

Fragmente leuchteten hell orange<br />

als typisches Bandenmuster auf, als wir<br />

das Gel in einem UV-Lichtkasten gelegt<br />

hatten. Die 4 Proben ließen sich nun<br />

untereinander vergleichen, der Täter war<br />

entlarvt!<br />

In unserem zweiten Experiment durften<br />

wir eine Genübertragung mit Plasmiden<br />

durchführen, ganz im Sinne: Auch Bakterien<br />

können schön aussehen.<br />

In die Darmbakterien (E. coli) wurde das<br />

„Grün-Fluoreszierende Protein“ (kurz:<br />

GFP) eingesetzt. Dieser Prozess wird<br />

auch als Transformation bezeichnet. Das<br />

bedeutet, dass zellfremde DNA-<br />

Fragmente in einen Organismus eingebaut<br />

werden, und somit zur Veränderung<br />

genetischer Eigenschaften beiträgt.<br />

Schließlich konnten wir das rekombinierte<br />

Plasmid (mit dem GFP-Gen und<br />

dem Gen für Antibiotikaresistenz) in die<br />

Darmbakterien injizieren. Diese wurden<br />

unter optimalen Bedingungen auf einer<br />

Petrischale kultiviert – also vermehrt.<br />

Doch war uns die Transformation wirklich<br />

gelungen? Schauen Sie selbst – die<br />

unter UV-Licht grün leuchtenden Bakterienkolonien<br />

tragen das rekombinierte<br />

Plasmid!<br />

Wir bedanken uns bei den Organisatoren<br />

des Gläsernen Labors für diesen erkenntnisreichen<br />

Ausflug und auch für<br />

das große Lob zu unserer Arbeitsweise –<br />

wir haben uns sehr darüber gefreut. Nun<br />

gehen wir mit vielen neuen und praktischen<br />

Erfahrungen zum Thema<br />

„Gentechnik“ und dank intensiver theoretischer<br />

Vorbereitung sehr zuversichtlich<br />

in das Abitur.<br />

Viktoria und Emanuel (Jahrgang 12)<br />

Wie wird der genetische Fingerabdruck sichtbar<br />

gemacht? Die Sally-Bein-Detektive bei der Arbeit.<br />

Fotos: Schule<br />

des Biologieunterrichts visualisieren und<br />

anwenden, die theoretischen Kenntnisse<br />

in der Praxis überprüfen und die eigenen<br />

experimentellen Fähigkeiten festigen.<br />

Dank einer hilfsbereiten Studentin der<br />

Humboldt Universität Berlin, die uns im<br />

Labor tatkräftig unterstützte, gelangen<br />

uns die Experimente besonders gut. Getreu<br />

unserem Schulmotto „Die Schule,<br />

die mehr Wissen schafft“, nutzt jeder<br />

Jahrgang gern die vielseitigen Angebote<br />

des Gläsernen Labors. Besonders interessant<br />

für die Schülerinnen und Schüler<br />

unseres Kurses war auch die Möglichkeit,<br />

sich mit den Studenten und Studentinnen<br />

über das Biologie- und Chemiestudium<br />

zu unterhalten und<br />

Informationen darüber zu<br />

sammeln.<br />

Nach einem erfolgreichen<br />

und aufschlussreichen Tag,<br />

an dem wir neue Einblicke<br />

in wissenschaftliches Arbeiten<br />

bekamen und eine<br />

Menge Freude an der experimentellen<br />

Arbeit hatten,<br />

begann unsere lange Rückreise.<br />

Milena Loth, Lina Becker<br />

und Vanessa Beelitz

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