Beelitzer Nachrichten - Februar 2019
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Seite 40<br />
oran erkennen Sie, liebe Leser,<br />
das nun tatsächlich der<br />
W<br />
Frühling Einzug gehalten hat?<br />
An der zunehmenden Kraft<br />
der Sonne? Am dem immer intensiver<br />
und schöner werdenden Gesang der Vögel?<br />
Daran, das einfach irgendwie ein<br />
anderer Duft in der Luft liegt? Oder ist<br />
es der Anblick einer kleinen lila Blüte,<br />
die aus dem braunen Allerlei des Herbstlaubes<br />
heraus schaut? Haben Sie sich<br />
jemals in so einem Moment geradezu<br />
ehrfürchtig auf die Knie begeben, um<br />
diesen winzigen Frühlingsboten ganz<br />
aus der Nähe zu betrachten und ihren<br />
unverwechselbaren süßen Duft zu genießen?<br />
Aufgrund dieses Duftes hat das<br />
echte Veilchen auch den lateinischen<br />
Namen Viola odorata erhalten, was soviel<br />
wie wohlriechendes Veilchen heißt.<br />
In bestimmten Gegenden sind volkstümliche<br />
Namen wie Marienstengel, Osterveigel<br />
oder Schwalbenblume<br />
bekannt.<br />
Im zeitigen Frühjahr<br />
erscheinen ihre herzförmigen<br />
Blätter und von<br />
März bis April entfalten<br />
sich die zarten violetten<br />
Blüten. Mit einer<br />
Wuchshöhe von 5 bis<br />
maximal 15 Zentimeter<br />
ist die ganze Pflanze<br />
zwar recht klein aber<br />
keineswegs unscheinbar.<br />
Vielleicht ist das<br />
auch der Grund warum<br />
besonders Kinder sie so<br />
mögen und stolz winzige<br />
Sträußchen Veilchenblüten<br />
nach Hause tragen.<br />
Finden kann man<br />
RATGEBER<br />
Duftender Frühlingsbote<br />
Das Veilchen kündigt mit seinem süßen Duft nicht nur das<br />
Ende des Winters an - in der Kräuterküche wird es aufgrund<br />
seiner beruhigenden Wirkung auf das Nervensystem geschätzt<br />
Veilchen-Öl:<br />
Geben Sie in ein kleines sauberes<br />
Schraubglas frisch gepflückte<br />
Veilchenblüten locker<br />
hinein und übergießen sie<br />
diese bis zum Rand mit biologischem<br />
Oliven- oder Rapsöl.<br />
Danach fest zuschrauben und<br />
bei Zimmertemperatur ca. 3<br />
Wochen stehen lassen. Anschließend<br />
durch einen Papierfilter<br />
abgießen, kühl stellen<br />
und möglichst bald aufbrauchen.<br />
Als Einreibung auf<br />
Stirn und Körper eignet es<br />
sich wunderbar zur Entspannung.<br />
sie bevorzugt an schattigen Plätzen auf<br />
der Wiese, an Zäunen, Hecken und am<br />
Waldrand. Sie verbreiten sich über Ausläufer,<br />
sogenannte Stolonen und können<br />
auf diese Weise ganze Areale bevölkern.<br />
Bereits seit der Antike wurde das Veilchen<br />
kultiviert, um es sowohl für rituelle<br />
Zwecke als auch in der Heilkunde zu<br />
verwenden. In Europa ist es seit dem<br />
Mittelalter beheimatet. Veilchen waren<br />
die Lieblingsblumen von Napoleon<br />
Bonaparte und gelten als Symbole des<br />
antiken Athens. Im 19. Jahrhundert waren<br />
auf Veilchenduft basierende Parfüms<br />
sehr beliebt.<br />
Bereits Hippokrates (460 v. Chr.) der als<br />
Begründer der Medizin als Wissenschaft<br />
gilt, entdeckte und erprobte die Arzneiwirkung<br />
der Viola bei verschiedenen<br />
Hautproblemen wie z.B. Ekzemen. Neueren<br />
wissenschaftlichen Forschungen<br />
zufolge konnte man blutfettsenkende<br />
und blutdrucksenkende, sowie antibakterielle,<br />
antioxidative und sogar krebswidrige<br />
Eigenschaften von Veilchenextrakt<br />
nachweisen. Zudem sind mittlerweile<br />
eine ganze Reihe von wirksamen Inhaltsstoffen<br />
wie Alkaloide, Cumarine,<br />
Gerbstoffe, Saponine und Flavonoide<br />
entdeckt worden, die die Verwendung<br />
von Viola odorata als Heilpflanze durchaus<br />
auf ein festes Fundament stellen. An<br />
dieser Stelle sei auch ihre ausgleichende<br />
und beruhigende Wirkung auf das Nervensystem<br />
genannt. So wurde es innerlich<br />
in Form von Tee als mildes Schlafmittel,<br />
zur Entspannung bei erhöhter<br />
Nervosität aber auch bei ständiger<br />
Müdigkeit eingesetzt. Auch bei fieberhaften<br />
Erkältungen, bei Husten und<br />
Bronchitis ist der Einsatz eines Tee`s<br />
durchaus angebracht, vor allem wegen<br />
seiner schweißtreibenden<br />
Eigenschaften. Aus<br />
gutem Grund wurde das<br />
Duftveilchen zur Heilpflanze<br />
des Jahres 2007<br />
gekürt.<br />
Allerdings handelt es<br />
sich bei der traditionellen<br />
Verwendung der<br />
sogenannten „Veilchenwurzel“<br />
als Mittel gegen<br />
Schmerzen bei der Zahnung<br />
von Kleinkindern<br />
und Säuglingen um eine<br />
missverständliche Namensgebung.<br />
Hier handelt<br />
es sich nämlich um<br />
die Wurzel einer Iris-Art<br />
und nicht um das Duftveilchen.<br />
In der Kräuterküche hat das Veilchen<br />
nun schon seit langem einen festen Platz<br />
und mit der zunehmenden Popularität<br />
von natürlichen und dabei noch so<br />
hübsch aussehenden Kräutern umso<br />
mehr. So wird es z.B. zu leckerem Sirup,<br />
aromatischem Essig und sogar zu Veilcheneis<br />
verarbeitet. Die schönen violetten<br />
Blüten werden frisch oder kandiert<br />
zur Dekoration auf Salaten, Desserts und<br />
Torten verwendet.<br />
Ihnen, liebe Leser, wünsche ich viel<br />
Freude dabei, diesen ersten Frühlingsboten<br />
mit allen Ihren Sinnen zu entdecken<br />
und zu genießen. Mit den besten Wünschen<br />
für Ihre Gesundheit, Ihre Claudia<br />
Hille-Eix, Heilpraktikerin in Beelitz<br />
(Fichtenwalde) | (033206)209550 | <br />
www.Heilpraxis-Hille.de