März 2019
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Jan Böhmermann.<br />
Die schöne Barbara<br />
als Öko-Terroristin<br />
KOLUMNE<br />
Bürgermeister Carsten Sieling, Sachsens<br />
Ministerpräsident Michael Kretschmer, Helen<br />
Zille, Premierministerin der Provinz Westkap<br />
(Südafrika), Airbus-Präsident Guillaume Faury<br />
und Janina Marahrens-Hashagen, Präses der<br />
Handelskammer.<br />
Die Olympiasieger Aljona Savchenko<br />
und Bruno Massot.<br />
„Benefizkonzert des Bundespräsidenten“<br />
Es war sein erster Besuch in der Bremer Glocke: Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier war zum „Benefizkonzert des Bundepräsidenten“<br />
ins Konzerthaus gekommen. Nach einer bewegende<br />
Rede, in der er des verstorbenen Bürgerschaftspräsidenten Christian<br />
Weber gedachte und die Wichtigkeit der Erinnerung hervorhob,<br />
lauschte Steinmeier den Klängen der Deutschen Kammerphilharmonie<br />
Bremen und des türkischen Pianisten Fazil Say. Der<br />
Erlös der Veranstaltung kommt dem Denkort Bunker Valentin sowie<br />
dem „Kulturfonds Haifa“ zugute.<br />
475. Schaffermahl<br />
Es ist das älteste Brudermahl der Welt: Das Schaffermahl wird<br />
seit 1545 aufgetischt. Dabei treffen sich jährlich 100 kaufmännische<br />
und 100 seemännische Schaffer sowie 100 Persönlichkeiten<br />
des öffentlichen Lebens. In diesem Jahr waren Sachsens Ministerpräsident<br />
Michael Kretschmer, Helen Zille, Premierministerin der<br />
Provinz Westkap (Südafrika) sowie Airbus-Präsident Guillaume<br />
Faury unter den Gästen.<br />
Und sonst noch ...?<br />
Hugel zu Gast bei NRj.<br />
Koch<br />
Thomas Pache<br />
präsentiert das<br />
Schaffer-Mahl.<br />
Bei der Premiere des neuen Films von Fatih Akin, „Der Goldene<br />
Handschuh“ waren die Darsteller Dirk Böhling, Uwe Rohde, Lars<br />
Nagel und Peter Badstübner in der Schauburg zu Gast, der französische<br />
DJ-Star Hugel (sein Remix „Bella Ciao“war der Sommerhit<br />
2018) besuchte Radio NRj und der gebürtige Bremen-Norder Jan<br />
Böhmermann verewigte sich mit seinen Handabdrücken in der<br />
Lloyd-Passage.<br />
Okay, ich gebe ja zu, dass ich eher der bin, der das,<br />
was andere wegwerfen, noch einmal gebrauchen<br />
kann. Aber ich schwöre, dass es sich mit dem alten<br />
„Maxim“-Kalender anders verhält. Wenn ich den allerdings<br />
einfach so als Retro-Element an die Wand pappen würde,<br />
hätte ich sicherlich sämtliche roten Karten meiner Frau vor<br />
Augen, die es überhaupt zu verteilen gibt – glaube ich jedenfalls.<br />
Ich habe den Kalender mit den „zwölf sexy Highlights<br />
2003“ – so der Kalenderaufdruck – im XXL-Format auf dem<br />
Flohmarkt erworben, weil ich bei der Namensliste der dort<br />
abgedruckten Damen stutzig wurde: Michaela Schaffrath<br />
(auch als ehemalige Pornodarstellerin Gina Wild bekannt),<br />
die drei Sängerinnen Michelle, Sarah Connor und Shakira,<br />
und die TV-Mädels Sonya Kraus, Michelle Hunziger, Barbara<br />
Schöneberger und andere. Da blättert man doch schon mal<br />
durch und fragt sich, wie dieser Kalender des ehemaligen<br />
Männermagazins „Maxim“ mit der jetzigen #meetoo-Debatte<br />
zu vereinbaren ist? Im Internet gibt es heute nackte<br />
Haut in Hülle und Fülle, da hat sich so ein Magazin einfach<br />
erübrigt. Und mit Hülle und Fülle wurden die Frauen für diesen<br />
Kalender damals fotografiert. Ganz im Stil von Pin-ups<br />
werden auf den aufklappbaren Seiten entweder Bikinis oder<br />
sehr, sehr knappe Outfits getragen. Unsere TV-Allroundwaffe<br />
Barbara posierte damals im Alter von 26 Jahren zum Beispiel<br />
in einem tigergemusterten Bikini und zupft an ihrem<br />
scheinbar nicht ganz sitzen wollenden Oberteil herum. Unter<br />
ihrem Namen das Zitat: „Wäre das Leben ein Comic, wäre ich<br />
Poison Ivy aus ‚Batman‘. Ich finde den Namen schon so geil“.<br />
<strong>2019</strong> muss man diese Comicfigur nicht mehr kennen, aber<br />
wer diese alten Comics (da wären wir dann wieder auf dem<br />
Flohmarkt) mal in Händen gehalten hat, erinnert sich, dass<br />
Poison Ivy eine Abenteurerin und Öko-Terroristin war und<br />
zeichnerisch meist als eine mit allen Vorzügen weiblicher<br />
Attraktivität ausgestattete, verführerische junge Frau, dargestellt<br />
wurde. Sie war groß, schlank, mit üppigen weiblichen<br />
Formen, ebenmäßigen Gesichtszügen, langem blonden Haar<br />
und einem Schmollmund. So wollte Barbara also immer sein.<br />
Okay, aber wo ist da jetzt der Witz?<br />
Vor einiger Zeit habe ich in einer Zeitungsanzeige die<br />
Überschrift gelesen: „Jetzt starke Farben für alle Kompressionsstrümpfe“…<br />
und darunter war ein Bild von Barbara<br />
Schöneberger. Ich bekomme diese Strümpfe und den alten<br />
Kalender mit ihr als Tiger Lilly im Kopf einfach nicht zusammen.<br />
Vier Tage nach ihrem Geburtstag gastiert Barbara<br />
Schöneberger mit „Eine Frau gibt Auskunft“ am 9. <strong>März</strong> im<br />
Metropol Theater in Bremen. Dort sollte ich ihr vielleicht<br />
diesen Kalender zeigen und ein paar Fragen stellen. Aber<br />
wahrscheinlich verteilt sie auch rote Karten. Wäre dann irgendwie<br />
genau wie zu Hause.<br />
Matthias Höllings, ehemaliger Pressesprecher<br />
der ÖVB-Arena, wirft in<br />
seiner Kolumne einen Blick auf die<br />
ältere und jüngere Vergangenheit und<br />
wagt dabei auch einen Blick hinter die<br />
Kulissen.<br />
Weitere Geschichten von ihm gibt es<br />
unter www.das64er.de.<br />
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