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LEBE Januar-März 2019

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Ein Sieg für die Ungeborenen!<br />

Umsetzung Beschluss Nr. 887/18 vom 16.02.2018<br />

im Südtiroler Landtag zur Vorbeugung<br />

über den freiwilligen Schwangerschaftsabbruch.<br />

Abtreibung<br />

Dr. Hermann Zagler<br />

Das Abtreibungsgesetz Nr.<br />

194 vom 22. Mai 1978 erlaubt<br />

die freiwillige, legalisierte<br />

Abtreibung, also Tötung ungeborener<br />

Kinder auf Staatskosten.<br />

Wissenschaftlich ist durch den<br />

„Comitato nazionale di bioetica“ in den<br />

Erklärungen der Jahre 1996, 2003 und<br />

2005 erwiesen, dass der Embryo bereits<br />

menschliches Individuum ist, also<br />

Person in Entwicklung, weshalb man<br />

folglich von legalisierter Tötung sprechen<br />

darf. Es ist einleuchtend, dass<br />

das ‚Produkt‘ aus der Vereinigung von<br />

menschlichen Geschlechtszellen,<br />

also von Personen, nicht als irgendein<br />

Klumpen Fleisch definiert<br />

werden kann– wie von den<br />

Abtreibungsbefürwortern behauptet<br />

–, denn jede Person hat ihre anerkannte<br />

Menschenwürde, die hier<br />

jedoch Mann und Frau abgesprochen<br />

wird.<br />

Seit 1978 sind in Italien ca. 6<br />

Millionen Kinder legal abgetrieben<br />

worden und das hat auch dazu beigetragen,<br />

dass mit Europa unser<br />

Land in einen ‚demographischen<br />

Winter‘ getrieben wurde. Dieses<br />

Gesetz müsste dringend überarbeitet<br />

werden, auch weil in der Zwischenzeit<br />

die pharmakologische Entwicklung<br />

dies erfordert. Das Ges. 194/78 widerspricht<br />

sich in den Artikeln 2, 5 Abs. a)<br />

und Art. 4, die bis heute nicht berichtigt<br />

worden sind, denn – offensichtlich<br />

– will keine Partei dieses ‚heiße Eisen‘<br />

anfassen, obwohl es um Leben und Tod<br />

unschuldiger Kinder geht, die sich gar<br />

nicht verteidigen können.<br />

Es ist erfreulich, dass sich der<br />

Südtiroler Landtag mit dem Thema<br />

Vorbeugung des freiwilligen<br />

Schwangerschaftsabbruches befasst<br />

hat und eine berechtigte Klarstellung<br />

in dieser Sache beschlossen hat. Denn<br />

es kann nicht sein, dass der abtreibende<br />

Arzt auch die Beratung vor der<br />

Abtreibung übernimmt, da diese auch<br />

sozial-ökonomische Hilfeleistungen<br />

beinhalten müsste, für die er nicht die<br />

Voraussetzungen besitzt. Beratende<br />

und abtreibende Funktionen müssen<br />

unbedingt getrennt werden, was in der<br />

Prämisse des Beschlussantrages 887/18<br />

deutlich zum Ausdruck kommt. Z.B.<br />

steht im Deutschen Strafgesetzbuch §<br />

219 bzgl. Beratung der Schwangeren<br />

in einer Not- und Konfliktlage<br />

„(2) Die Beratung hat nach dem<br />

Schwangerschaftskonfliktgesetz durch<br />

eine anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle<br />

zu erfolgen.<br />

(...) Der Arzt, der den Abbruch der<br />

Schwangerschaft vornimmt, ist als<br />

Berater ausgeschlossen“.<br />

Maria Hochgruber-Kuenzer, Dr. Martha Stocker<br />

Die Abgeordnete Fr. Maria Hochgruber-<br />

Kuenzer hat mit ihren Fraktionskollegen<br />

Dr. Magdalena Amhof, Dr. Waltraud<br />

Deeg, Dr. Veronika Stirner und Oswald<br />

Schiefer den Beschlussantrag im<br />

Südtiroler Landtag eingebracht, der mit<br />

13 Ja-Stimmen, 14 Enthaltungen und 1<br />

Gegenstimme angenommen wurde.<br />

Es ist erfreulich, dass nach einer<br />

Aussprache Ex-Landesrätin Dr.<br />

Martha Stocker am 5.12.18 den<br />

Krankenhäusern von Bozen und Meran<br />

und den Familienberatungsstellen<br />

ein Rundschreiben gesandt hat,<br />

den Beschluss 887/18 in die Tat umzusetzen.<br />

Nun ist bekanntlich die<br />

Beratungstätigkeit der Ärzte auf medizinische<br />

Fragen beschränkt. „Ich darf<br />

Sie daher ersuchen, die Beratung so<br />

zu gestalten, dass Frauen als erstes einen<br />

klaren und unmissverständlichen<br />

Hinweis auf alle Beratungsdienste zu<br />

rechtlichen und psychosozialen Fragen<br />

sowie zu sozialen Hilfeleistungen<br />

bekommen. Dies erscheint mir<br />

eine Grundvoraussetzung für eine<br />

Entscheidung zu sein”, so lautet die<br />

wichtigste Stelle dieses Zirkulars.<br />

Außerdem wird ein entsprechendes<br />

Formblatt ausgearbeitet. Es wird jedoch<br />

nötig sein, die Umsetzung dieser<br />

Vorgaben zu überprüfen.<br />

Ein erster Schritt vorwärts zur<br />

Verteidigung des ungeborenen Lebens<br />

und der Frauen, denen damit oft schmerzhafte<br />

Abtreibungsfolgen durch das<br />

Post-Abtreibungssyndrom erspart bleiben.<br />

Die Familienberatungsstellen<br />

müssen sich an die Art. 2, 3 und 5<br />

Abs. a) des Gesetzes 194/78 halten,<br />

die einen Schutzschild für das<br />

ungeborene Kind, aber auch für<br />

die schwangere Frau bilden. Auch<br />

wäre wünschenswert, wenn diese<br />

wie unter Art. 2 Abs. d) vorgesehen:<br />

„sich für die Zielsetzungen des<br />

vorliegenden Gesetzes der freiwilligen<br />

Mitarbeit geeigneter sozialer<br />

Basisgruppen (Organisationen)<br />

oder der Vereinigung des<br />

Freiwilligendienstes bedienen, die<br />

in schwierigen Fällen der Mutter<br />

auch nach der Geburt helfen können.”<br />

Hoffentlich geht die zukünftige politische<br />

Führung in Südtirol endlich einen<br />

neuen Weg und scheut nicht einen<br />

Kurswechsel in Bezug eines scheinbar<br />

unaufhaltsamen Geburtenrückgangs.<br />

Möge man sich der wissenschaftlichen<br />

Erkenntnis anschließen, dass der<br />

Mensch bereits im Embryo besteht, und<br />

setzt eine familienfreundliche Politik<br />

mit ökonomischen und steuerlichen<br />

Maßnahmen in Gang, was letzten Endes<br />

wieder dem Gemeinwohl dient, weil<br />

damit auch das BIP aufgewertet wird.<br />

Den Menschen sollte bewusst werden,<br />

welch grausamer Akt eine Abtreibung<br />

ist und dieser nicht einfach stillschweigend<br />

hingenommen werden darf.<br />

Schlussendlich braucht es nicht viel:<br />

Einen gesunden Hausverstand und ein<br />

bisschen Vernunft, damit am Ende des<br />

Tunnels wieder ein Licht aufgeht!<br />

<strong>LEBE</strong> 141/<strong>2019</strong><br />

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