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Ein Sieg für die Ungeborenen!<br />
Umsetzung Beschluss Nr. 887/18 vom 16.02.2018<br />
im Südtiroler Landtag zur Vorbeugung<br />
über den freiwilligen Schwangerschaftsabbruch.<br />
Abtreibung<br />
Dr. Hermann Zagler<br />
Das Abtreibungsgesetz Nr.<br />
194 vom 22. Mai 1978 erlaubt<br />
die freiwillige, legalisierte<br />
Abtreibung, also Tötung ungeborener<br />
Kinder auf Staatskosten.<br />
Wissenschaftlich ist durch den<br />
„Comitato nazionale di bioetica“ in den<br />
Erklärungen der Jahre 1996, 2003 und<br />
2005 erwiesen, dass der Embryo bereits<br />
menschliches Individuum ist, also<br />
Person in Entwicklung, weshalb man<br />
folglich von legalisierter Tötung sprechen<br />
darf. Es ist einleuchtend, dass<br />
das ‚Produkt‘ aus der Vereinigung von<br />
menschlichen Geschlechtszellen,<br />
also von Personen, nicht als irgendein<br />
Klumpen Fleisch definiert<br />
werden kann– wie von den<br />
Abtreibungsbefürwortern behauptet<br />
–, denn jede Person hat ihre anerkannte<br />
Menschenwürde, die hier<br />
jedoch Mann und Frau abgesprochen<br />
wird.<br />
Seit 1978 sind in Italien ca. 6<br />
Millionen Kinder legal abgetrieben<br />
worden und das hat auch dazu beigetragen,<br />
dass mit Europa unser<br />
Land in einen ‚demographischen<br />
Winter‘ getrieben wurde. Dieses<br />
Gesetz müsste dringend überarbeitet<br />
werden, auch weil in der Zwischenzeit<br />
die pharmakologische Entwicklung<br />
dies erfordert. Das Ges. 194/78 widerspricht<br />
sich in den Artikeln 2, 5 Abs. a)<br />
und Art. 4, die bis heute nicht berichtigt<br />
worden sind, denn – offensichtlich<br />
– will keine Partei dieses ‚heiße Eisen‘<br />
anfassen, obwohl es um Leben und Tod<br />
unschuldiger Kinder geht, die sich gar<br />
nicht verteidigen können.<br />
Es ist erfreulich, dass sich der<br />
Südtiroler Landtag mit dem Thema<br />
Vorbeugung des freiwilligen<br />
Schwangerschaftsabbruches befasst<br />
hat und eine berechtigte Klarstellung<br />
in dieser Sache beschlossen hat. Denn<br />
es kann nicht sein, dass der abtreibende<br />
Arzt auch die Beratung vor der<br />
Abtreibung übernimmt, da diese auch<br />
sozial-ökonomische Hilfeleistungen<br />
beinhalten müsste, für die er nicht die<br />
Voraussetzungen besitzt. Beratende<br />
und abtreibende Funktionen müssen<br />
unbedingt getrennt werden, was in der<br />
Prämisse des Beschlussantrages 887/18<br />
deutlich zum Ausdruck kommt. Z.B.<br />
steht im Deutschen Strafgesetzbuch §<br />
219 bzgl. Beratung der Schwangeren<br />
in einer Not- und Konfliktlage<br />
„(2) Die Beratung hat nach dem<br />
Schwangerschaftskonfliktgesetz durch<br />
eine anerkannte Schwangerschaftskonfliktberatungsstelle<br />
zu erfolgen.<br />
(...) Der Arzt, der den Abbruch der<br />
Schwangerschaft vornimmt, ist als<br />
Berater ausgeschlossen“.<br />
Maria Hochgruber-Kuenzer, Dr. Martha Stocker<br />
Die Abgeordnete Fr. Maria Hochgruber-<br />
Kuenzer hat mit ihren Fraktionskollegen<br />
Dr. Magdalena Amhof, Dr. Waltraud<br />
Deeg, Dr. Veronika Stirner und Oswald<br />
Schiefer den Beschlussantrag im<br />
Südtiroler Landtag eingebracht, der mit<br />
13 Ja-Stimmen, 14 Enthaltungen und 1<br />
Gegenstimme angenommen wurde.<br />
Es ist erfreulich, dass nach einer<br />
Aussprache Ex-Landesrätin Dr.<br />
Martha Stocker am 5.12.18 den<br />
Krankenhäusern von Bozen und Meran<br />
und den Familienberatungsstellen<br />
ein Rundschreiben gesandt hat,<br />
den Beschluss 887/18 in die Tat umzusetzen.<br />
Nun ist bekanntlich die<br />
Beratungstätigkeit der Ärzte auf medizinische<br />
Fragen beschränkt. „Ich darf<br />
Sie daher ersuchen, die Beratung so<br />
zu gestalten, dass Frauen als erstes einen<br />
klaren und unmissverständlichen<br />
Hinweis auf alle Beratungsdienste zu<br />
rechtlichen und psychosozialen Fragen<br />
sowie zu sozialen Hilfeleistungen<br />
bekommen. Dies erscheint mir<br />
eine Grundvoraussetzung für eine<br />
Entscheidung zu sein”, so lautet die<br />
wichtigste Stelle dieses Zirkulars.<br />
Außerdem wird ein entsprechendes<br />
Formblatt ausgearbeitet. Es wird jedoch<br />
nötig sein, die Umsetzung dieser<br />
Vorgaben zu überprüfen.<br />
Ein erster Schritt vorwärts zur<br />
Verteidigung des ungeborenen Lebens<br />
und der Frauen, denen damit oft schmerzhafte<br />
Abtreibungsfolgen durch das<br />
Post-Abtreibungssyndrom erspart bleiben.<br />
Die Familienberatungsstellen<br />
müssen sich an die Art. 2, 3 und 5<br />
Abs. a) des Gesetzes 194/78 halten,<br />
die einen Schutzschild für das<br />
ungeborene Kind, aber auch für<br />
die schwangere Frau bilden. Auch<br />
wäre wünschenswert, wenn diese<br />
wie unter Art. 2 Abs. d) vorgesehen:<br />
„sich für die Zielsetzungen des<br />
vorliegenden Gesetzes der freiwilligen<br />
Mitarbeit geeigneter sozialer<br />
Basisgruppen (Organisationen)<br />
oder der Vereinigung des<br />
Freiwilligendienstes bedienen, die<br />
in schwierigen Fällen der Mutter<br />
auch nach der Geburt helfen können.”<br />
Hoffentlich geht die zukünftige politische<br />
Führung in Südtirol endlich einen<br />
neuen Weg und scheut nicht einen<br />
Kurswechsel in Bezug eines scheinbar<br />
unaufhaltsamen Geburtenrückgangs.<br />
Möge man sich der wissenschaftlichen<br />
Erkenntnis anschließen, dass der<br />
Mensch bereits im Embryo besteht, und<br />
setzt eine familienfreundliche Politik<br />
mit ökonomischen und steuerlichen<br />
Maßnahmen in Gang, was letzten Endes<br />
wieder dem Gemeinwohl dient, weil<br />
damit auch das BIP aufgewertet wird.<br />
Den Menschen sollte bewusst werden,<br />
welch grausamer Akt eine Abtreibung<br />
ist und dieser nicht einfach stillschweigend<br />
hingenommen werden darf.<br />
Schlussendlich braucht es nicht viel:<br />
Einen gesunden Hausverstand und ein<br />
bisschen Vernunft, damit am Ende des<br />
Tunnels wieder ein Licht aufgeht!<br />
<strong>LEBE</strong> 141/<strong>2019</strong><br />
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