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Lebensschutz<br />
Gustavo Brinholi mit der Gemeinschaft „Jesus Menino” im Haus des Lebens.<br />
zu bringen. Ich möchte bei der<br />
Gelegenheit Papst Benedikt XVI. zitieren:<br />
„Bild und Wort erhellen sich gegenseitig.<br />
Die Kunst »spricht« immer,<br />
zumindest implizit, vom Göttlichen, von<br />
der unendlichen Schönheit Gottes, die<br />
sich in der Ikone schlechthin widerspiegelt:<br />
im Herrn Christus, dem Bild des unsichtbaren<br />
Gottes. Sakrale Bilder sind in<br />
ihrer Schönheit auch Verkündigung des<br />
Evangeliums und Ausdruck des Glanzes<br />
der katholischen Wahrheit; sie weisen<br />
die höchste Harmonie zwischen dem<br />
Guten und dem Schönen, zwischen der<br />
via veritatis [Weg der Wahrheit] und der<br />
via pulchritudinis [Weg der Schönheit]<br />
auf. Während sie von der jahrhundertealten<br />
fruchtbaren Tradition christlicher<br />
Kunst zeugen, leiten sie alle, Glaubende<br />
und Nichtglaubende, zum Entdecken<br />
und Betrachten des unerschöpflichen<br />
Zaubers des Erlösungsmysteriums an<br />
und geben dem lebendigen Prozess<br />
der Inkulturation dieses Geheimnisses<br />
in die jeweilige Zeit immer neue<br />
Impulse.” Ein Film könnte eben so eine<br />
Art Ikone sein, das wünschen wir uns!<br />
<strong>LEBE</strong>: Sie arbeiten auch in den<br />
USA. Empfinden sie den dortigen<br />
Kampf um das Leben als aggressiver<br />
als in Europa? Sind wir in Europa<br />
vielleicht eingeschläfert worden?<br />
Gustavo Brinholi: Ich bin eigentlich nur<br />
ein paar Mal in den USA wegen des<br />
Films gewesen. Ich kenne also nicht viele<br />
Details darüber. Von Trumps Schritten<br />
gegen die Kultur des Todes habe ich<br />
einiges gehört. Leider sind in Europa<br />
und in den USA die ersten Abtreibungs-Regelungen<br />
in Kraft getreten<br />
und erst viel später sind Wider standsbewegungen<br />
entstanden. Es wurde also<br />
viel Zeit verloren und so ist es gerade<br />
heutzutage wichtig, strategisch zu denken.<br />
Die Kultur ist meiner Meinung nach<br />
ein wichtiger Ort dieses Widerstands<br />
gegen die Kultur des Todes, deshalb<br />
wollten wir den Film machen.<br />
<strong>LEBE</strong>: Papst Paul VI. hat mit seiner<br />
Enzyklika im wahrsten Sinne des<br />
Wortes angeeckt und viele Feinde<br />
gefunden. Glauben sie, dass ihr<br />
Film Widerstand zu erwarten hat?<br />
Inwiefern haben sie Widerstand<br />
bereits erfahren?<br />
Gustavo Brinholi: Papst Paul VI. hat in<br />
seiner Enzyklika den Zusammenhang<br />
von Sexualität und Fortpflanzung<br />
aufgezeigt: Der Mensch folgt dem<br />
Naturgesetz, wenn er diese Verbindung<br />
nicht vergisst, doch für unsere hedonistische<br />
Gesellschaft klingt dies völlig sinnlos,<br />
v.a. nach der sexuellen Revolution<br />
seit den 68ern. Widerstand in der<br />
Produktion des Filmes war in mir selbst<br />
zu finden. Ich musste erst einen Weg<br />
der Reinigung durchmachen, um mich<br />
von den hedonistischen Gedanken zu<br />
befreien. Schließlich bin ich genauso<br />
wie die meisten von uns ein Kind dieser<br />
Kultur, die in der Sexualität nur noch<br />
eine Lustquelle sieht.<br />
<strong>LEBE</strong>: Welches sind ihre nächsten<br />
Projekte?<br />
Gustavo Brinholi: Wir arbeiten gerade<br />
an einem neuen Drehbuch, das beinahe<br />
fertig ist. Es handelt sich um einen<br />
brasilianischen Musiker, der eine<br />
Schiffstour in Alaska dreht. Nach einem<br />
Monat unterwegs erhält er die<br />
Nachricht von seiner Freundin, dass<br />
sie schwanger ist und abtreiben will.<br />
In Brasilien ist Abtreibung gesetzlich<br />
verboten und trotzdem erhält seine<br />
Freundin Unterstützung seitens einer<br />
politischen Partei und der Fall landet<br />
beim Obersten Gericht. Der Mann hingegen<br />
ist allein auf sich gestellt und verzweifelt<br />
in Alaska unterwegs und weiß<br />
nicht mehr weiter…<br />
Ansonsten leite ich derzeit fünf Chöre in<br />
Südtirol, was wirklich eine organisatorische<br />
Herausforderung ist!<br />
<strong>LEBE</strong>: Was möchten sie uns<br />
Lebensschützern mit auf den Weg<br />
geben?<br />
Gustavo Brinholi: Der Motor dieser Welt<br />
ist, mehr Leben auf die Welt zu bringen.<br />
Gebet, Fasten und Messe: alles andere<br />
kommt danach. Ich hoffe, dass es mir<br />
auch gelingt, so zu handeln!<br />
<strong>LEBE</strong>: Wir danken für das Gespräch!<br />
Wer den Film unterstützen möchte oder einfach nähere Infos haben möchte:<br />
www.humanlifemovie.com<br />
www.gofundme.com/human-life-movie<br />
contact@humanlifemovie.com<br />
<strong>LEBE</strong> 141/<strong>2019</strong><br />
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