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Enzyklika<br />
bekundet werden, ebenso wie in einem<br />
wegen natürlicher Bedingungen nicht<br />
fruchtbaren Akt, und auch im Verzicht<br />
auf den ehelichen Akt. In einem unfruchtbar<br />
gemachten Akt kann sich<br />
die eheliche Liebe hingegen nicht voll<br />
und ganz ausdrücken, so das Krakauer<br />
Memorandum. 5<br />
Weiters heißt es im Krakauer<br />
Memorandum: „Denn aktiv in den<br />
Sexual akt einzugreifen beziehungsweise<br />
in die organischen Funktionen der<br />
menschlichen Person in einem ihrer<br />
Bestimmung widersprechenden Sinn<br />
nur um der Lust oder der rein sinnlichen<br />
Liebe willen, läuft darauf hinaus,<br />
sich seines Partners um der eigenen<br />
Zwecke willen zu bedienen. Dies steht<br />
im Widerspruch zu dessen Würde als<br />
Person, zur ehelichen Keuschheit […],<br />
und es ist sicher nicht im Einklang mit<br />
dem Bild der fruchtbaren Vereinigung<br />
Christi mit seiner Kirche […]. Es handelt<br />
sich im Gegenteil um Egoismus<br />
[…]. Solche Akte sind nicht nur keine<br />
Akte echter Liebe, sie führen auch,<br />
wenn sie wiederholt stattfinden, mit<br />
Notwendigkeit zur Zerstörung der<br />
Liebe, weil sie zu ihr im Widerspruch<br />
stehen.“ 6<br />
Wenn nun die Kirche auf die Bedeutung<br />
und der Richtigkeit der „Natürlichen<br />
Em pfängnis regelung“ verweist, so<br />
sind all diese Aspekte zu berücksichtigen.<br />
Es geht dabei nicht um eine<br />
Methode unter anderen, um einen Weg<br />
ohne Nebenwirkungen, um eine gerade<br />
noch tolerierbare Methode der<br />
Geburtenregelung, sondern um eine<br />
Lebensweise, die den Menschen in<br />
seiner Ganzheit von Körper, Seele und<br />
Geist betrachtet.<br />
Es sind weitere Begriffsbestimmungen<br />
zu machen. Im englischen Sprachgebrauch<br />
hat sich der Begriff „Naturalfamily-planing“<br />
etabliert, in der italienischen<br />
Sprache der Begriff „Regolazone<br />
naturale della fertilià“, also natürliche<br />
Regulierung der Fruchtbarkeit. Beide<br />
Begriffe sind missverständlich, denn<br />
es kann eine Familie nur bedingt geplant<br />
werden und die Regulierung<br />
der Frucht barkeit wäre bereits eine<br />
Mani pu lation der Fruchtbarkeit.<br />
Viel treffender ist der Begriff der<br />
„Natürlichen Empfängnisregelung“.<br />
5 Vgl. Krakauer Moraltheologen, Krakauer<br />
Memorandum, II, 2.<br />
6 Krakauer Moraltheologen, Krakauer<br />
Memorandum, II, 2.<br />
Als grundsätzlich falsch ist der Begriff<br />
„Natürliche Empfängnisverhütung“ anzusehen.<br />
An sonsten wäre die natürliche<br />
Methode ja auch nur eine weitere Form<br />
der Verhütung.<br />
Mit dem Begriff der „Natürlichen<br />
Empfängnisregelung“ wird ganz klar<br />
ausgedrückt, dass es um eine Beobachtung<br />
der natürlichen Abläufe<br />
im Zyklus der Frau geht, wo dann in<br />
weiterer Folge eine Empfängnis angestrebt<br />
werden kann oder bewusst<br />
vermieden werden soll. In manchen<br />
Kreisen wird nämlich unter „Natürlicher<br />
Familienplanung“ durchaus auch die<br />
Abtreibung mitgezählt.<br />
Als weiteren wichtigen Punkt meiner<br />
Überlegungen möchte ich eine<br />
Passage aus der Enzyklika Humanae<br />
vitae anführen, die in prägnanter Weise<br />
zum Ausdruck bringt, worin eine große<br />
Gefahr der Verhütung besteht. In<br />
der Nummer 17 der Enzyklika heißt es<br />
wörtlich:<br />
„Verständige Menschen können<br />
sich noch besser von der Wahrheit<br />
der kirchlichen Lehre überzeugen,<br />
wenn sie ihr Augenmerk auf die<br />
Folgen der Methoden der künstlichen<br />
Geburtenregelung richten. Man sollte<br />
vor allem bedenken, wie bei solcher<br />
Handlungsweise sich ein breiter<br />
und leichter Weg einerseits zur ehelichen<br />
Untreue, anderseits zur allgemeinen<br />
Aufweichung der sittlichen<br />
Zucht auftun könnte. Man braucht<br />
nicht viel Erfahrung, um zu wissen,<br />
wie schwach der Mensch ist, und um<br />
zu begreifen, dass der Mensch - besonders<br />
der Jugendliche, der gegenüber<br />
seiner Triebwelt so verwundbar<br />
ist - anspornender Hilfe bedarf, um das<br />
Sittengesetz zu beobachten, und dass<br />
es unverantwortlich wäre, wenn man<br />
ihm die Verletzung des Gesetzes selbst<br />
erleichterte. Auch muss man wohl befürchten:<br />
Männer, die sich an empfängnisverhütende<br />
Mittel gewöhnt haben,<br />
könnten die Ehrfurcht vor der Frau verlieren,<br />
und, ohne auf ihr körperliches<br />
Wohl und seelisches Gleichgewicht<br />
Rücksicht zu nehmen, sie zum bloßen<br />
Werkzeug ihrer Triebbefriedigung erniedrigen<br />
und nicht mehr als Partnerin<br />
ansehen, der man Achtung und Liebe<br />
schuldet.“<br />
Mit der Eheschließung sagen Mann<br />
und Frau ein bedingungsloses Ja<br />
zueinander. Dieses Ja schließt aber<br />
auch das Ja zur Fruchtbarkeit und zur<br />
Natur von Mann und Frau mit ein. Wenn<br />
jedoch die Fruchtbarkeit entweder<br />
mechanisch umgangen wird oder chemisch<br />
unterdrückt wird, wird aus dem Ja<br />
bei der Eheschließung ein „Ja – Aber“.<br />
Die Verhütung versucht, einen wesentlichen<br />
Teil des Menschseins auszuklammern,<br />
indem die Fruchtbarkeit wie eine<br />
Krankheit behandelt wird, die umgangen<br />
oder ausgeschlossen werden muss.<br />
Wir müssen uns die Frage stellen: „Was<br />
ist die Krankheit? Die Fruchtbarkeit der<br />
Frau oder die Unfruchtbarkeit, die von<br />
außen herbeigeführt wird?“ Aus diesem<br />
Blickwinkel heraus müssen wir sagen,<br />
dass etwa hormonelle Kontrazeptiva<br />
dann nicht als Medikamente bezeichnet<br />
werden können, weil Medikamente<br />
dazu da sind, einen kranken Menschen<br />
zu heilen und nicht umgekehrt!<br />
Bei der Verhütung geht es darum, eine<br />
Schwangerschaft zu vermeiden. Es wird<br />
von außen, vor während oder nach der<br />
Vereinigung eingegriffen, Damit keine<br />
Schwangerschaft eintritt. Es muss<br />
aber auch berücksichtigt werden, dass<br />
oftmals von einer falschen Sicherheit<br />
ausgegangen wird. Hormonelle<br />
Verhütungsmittel haben eine<br />
Anwendersicherheit mit einem Pearl-<br />
Index von 8. Das bedeutet: Wenn 100<br />
Frauen mit der Pille verhüten, kommt es<br />
dennoch zu 8 Schwangerschaften pro<br />
Jahr 7 .<br />
Zu beachten ist auch die Sprache:<br />
Anti-Baby-Pille, Versagerquote, Verkehrs<br />
unfall usw. Jedesmal geht es aber<br />
um einen neuen Menschen! Es ist ein<br />
Produkt, das gegen ein Kind gerichtet<br />
ist. Und das Resultat eines Versagens ist<br />
ein Kind usw. Weiters ist zu beachten,<br />
dass Dr. Rudolf Ehmann, ein Schweizer<br />
Gynäkologe, einen EDI, einem Embryo-<br />
Destruction-Index von durchschnittlich<br />
5 berechnet hat. Das bedeutet, dass<br />
bei 100 Frauen, die die Pille nehmen,<br />
es jährlich zu 5 verborgenen und unbewussten<br />
Frühabtreibungen kommt. 8<br />
Durch die Verhütung findet eine<br />
Manipulation statt. Die beiden Sinngehalte<br />
ehelicher Liebe – die Liebesbezeugung<br />
und die Offenheit für neues<br />
Leben – werden vom Menschen<br />
bewusst voneinander getrennt<br />
7 Rötzer, J., Natürliche Empfängnisregelung, Wien<br />
2014, 45. Auflage, 104.<br />
8 Ehmann, R., Ist die „Pille“ wirklich nur ein<br />
Verhütungsmittel?, in: Medizin und Ideologie,<br />
28. Jahrgang 4/2006, S. 5f.<br />
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