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LEBE Januar-März 2019

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ERZIEHUNG<br />

TeenSTAR im Kreuzfeuer<br />

Was ist Wahres an den Kritiken, die zur Zeit in einigen Medien in<br />

Österreich und jetzt auch in Südtirol erschienen sind?<br />

Anni Winkler,<br />

Vorsitzende von TeenSTAR Südtirol<br />

Um allen Lesern, die vielleicht<br />

das werteorientierte<br />

Sexual-Erziehungsprogramm<br />

TeenSTAR kennen – und schätzen gelernt<br />

haben und durch verschiedene<br />

Falschaussagen nun verunsichert wurden,<br />

möchten wir in diesem Bericht folgendes<br />

klarstellen.<br />

Der Verein TeenSTAR-Österreich und<br />

mit ihm die Hauptverantwortliche<br />

von Österreich, Frau Dipl. Päd. Helga<br />

Sebernik wurde seit dem letzten<br />

Sommer sehr von den österreichischen<br />

Medien zu Unrecht angegriffen.<br />

Das Ganze geht von der Homosexuellen<br />

Initiative „HOSI“ in Salzburg aus und ist<br />

eine geplante Kampagne. Ihr wurden<br />

im November von einer Ausbildungs-<br />

Seminarteilnehmerin die Unterlagen<br />

zugespielt und an den FALTER, an das<br />

Bildungsministerium und an den ORF<br />

weitergeleitet. Verbunden mit diesem<br />

Vorgehen sind insgesamt drei<br />

Parlamentarische Anfragen an das<br />

Bildungsministerium. Die Inhalte/Werte<br />

von TeenSTAR werden einseitig und<br />

teilweise falsch dargestellt und aus dem<br />

Zusammenhang gerissen.<br />

Die Sexualpädagogin Gabriele<br />

Rothuber, ist die Obfrau der HOSI, und<br />

zugleich Geschäftsführerin des Vereins<br />

„Selbstbewusst“. Dieser Verein macht<br />

– laut Salzburger Nachrichten – an 56<br />

Schulen in Salzburg und Umgebung<br />

Aufklärungs-Workshops. Keine Frage:<br />

sie sehen sich in ihrer Arbeit bedroht.<br />

Involviert ist auch der Gynäkologe<br />

Christian Fiala, der die Gynmed-<br />

Ambulanz in Salzburg leitet, die im<br />

Vorjahr 760 Schwangerschaftsabbrüche<br />

durchgeführt hat. TeenSTAR vermindert<br />

Abtreibungen laut Studien und eigener<br />

Erfahrung der Gründerin, Frau Dr. med.<br />

Hanna Klaus, Gynäkologin in Amerika.<br />

Rothuber, Obfrau der HOSI: „Aufklärung<br />

müsse altersgerecht, lebensnah und<br />

wissenschaftlich fundiert erfolgen“<br />

und eine andere Sexualpädagogin,<br />

die anonym bleiben will und kürzlich<br />

eine TeenSTAR-Ausbildung absolviert<br />

hat, meinte: „Professionelle<br />

Sexualpädagogik muss wertfrei sein!“.<br />

TeenSTAR erfüllt alle diese Kriterien,<br />

nur ist das TeenSTAR-Programm wertorientiert<br />

und genau das wird dem<br />

Programm vorgeworfen.<br />

Auch in Südtirol wurden diese<br />

Anschuldigungen und Verleumdungen<br />

ohne zu hinterfragen, ob diese der<br />

Wahrheit entsprechen und ohne das<br />

Programm zu kennen, von Medien<br />

und Personen übernommen. Die<br />

„suedtirolnews“ und die „Neue<br />

Südtiroler Tageszeitung“ brachten unter<br />

dem Titel „Schockierende Inhalte“ nur<br />

Lügen und Unwahrheiten, ohne zu bedenken,<br />

wem sie damit Schaden zufügen,<br />

nicht nur dem seit über 30 Jahren<br />

bewährten Programm, sondern allen<br />

Kindern und Jugendlichen und deren<br />

Eltern, die als Alternative zum gängigen<br />

Schul-Sexualerziehungsprogramm ein<br />

christlich orientiertes Programm suchen.<br />

Das grenzt schon an Rufschädigung.<br />

Übrigens wurde in Südtirol nur an zwei<br />

Schulen das TeenSTAR-Programm zur<br />

größten Zufriedenheit aller – Lehrer,<br />

Eltern und Kinder – durchgeführt.<br />

Das bestätigen die vielen positiven<br />

Feedback-Bögen. Andere Kurse wurden<br />

nur außerschulisch abgehalten. Leider<br />

hatten die negativen Darstellungen<br />

Absagen von zwei Schulen zur Folge,<br />

ohne sich näher und aus erster Hand<br />

mit der Thematik auseinander zu setzen.<br />

Dr. Gudula Walterskirchen, Histo ri kerin<br />

und Publizistin und seit 2017 Heraus -<br />

geberin der „Nieder öster reichischen<br />

Nachrichten“ und der „Burgenländischen<br />

Volks zeitung“ schreibt dazu:<br />

„Der Sexual erziehungserlass im Jahr<br />

2015 von Ex-Ministerin Heinisch-Hosek<br />

(SPÖ) ist die Wurzel des Problems, nicht<br />

ein einzelner Verein. Der Erlass gehört<br />

endlich in den Papierkorb. In diesem<br />

Erlass liegt die Wurzel des Übels begründet.<br />

Basis für den Erlass bildet die sogenannte<br />

‚Sexualpädagogik der Vielfalt’,<br />

eine in Deutschland und der Schweiz<br />

höchst umstrittene Sexualpädagogik,<br />

deren geistiger Vater Uwe Sielert ist.<br />

Sein Lehrer und ‚väterlicher Freund’<br />

war der mittlerweile geächtete Helmut<br />

Kentler, der in den 1970er-Jahren obdachlose<br />

Jugendliche bewusst bei<br />

vorbestraften Päderasten unterbringen<br />

ließ, die diese dann sexuell missbrauchten.<br />

Tonangebend in der Ausbildung<br />

für Sexualerzieher ist bis heute das<br />

Institut für Sexualpädagogik (ISP) in<br />

Dortmund, dessen Gründer eben jener<br />

Uwe Sielert ist und das sich noch immer<br />

auf Kentler beruft. Wenn man sich<br />

aktuell also angeblich Sorge um das<br />

seelische Wohl der Kinder wegen eines<br />

christlich-religiösen Einflusses macht,<br />

sollte dies erst recht für die ‚Dortmunder<br />

Pädagogik’gelten“. – Zitat Ende.<br />

Ausgerechnet Frau Myriam Atz-<br />

Tammerle der „Südtiroler Freiheit“, der<br />

Partei, die sich „als tirolerisch“ bezeichnet<br />

und deren Werte man – bis heute – als<br />

christlich einstufte, machte eine Anfrage<br />

an den Südtiroler Landtag, ob er gedenkt,<br />

auch hierzulande, genauso wie<br />

das Bundesministerium in Österreich,<br />

die notwendigen Schritte zu setzen, um<br />

TeenSTAR aus den Schulen zu verweisen.<br />

Und hier liegt die nächste große<br />

Lüge: das österreichische Bildungsministerium<br />

hat weder ein Verbot über<br />

das TeenSTAR- Programm erlassen noch<br />

TeenSTAR aus den Schulen verbannt!<br />

Im Gegenteil: im Zuge der parlamentarischen<br />

Anfragebeantwortung wurden<br />

alle Landesschulräte vom Bildungsministerium<br />

informiert, dass dem<br />

Ministerium sämtliche Anbieter von<br />

sexualpädagogischen Programmen<br />

gemeldet werden müssen, und sich<br />

das Bildungsministerium alle Anbieter<br />

näher ansehen wird. (siehe dazu<br />

„Information zu ZIB2 v. 20.11.2018 –<br />

www.teenstar.at)<br />

Auf dieser Internetseite kann man übrigens<br />

auch das „Grundkonzept“ über<br />

TeenSTAR nachlesen. Man kann nur<br />

hoffen, dass dann endlich Klartext gesprochen<br />

und TeenSTAR rehabilitiert<br />

wird – und das von oberster Stelle!<br />

www.teenstar.bz.it<br />

Arbeitskreis TeenSTAR-Südtirol<br />

info@teenstar.bz.it<br />

20 <strong>LEBE</strong> 141/<strong>2019</strong>

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