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Lankwitz Journal Apr/Mai 2019

Journal für Lankwitz und Umgebung

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<strong>Lankwitz</strong> <strong>Journal</strong><br />

Kuratorin Martyna Lesniewska ist fachkundige Ansprechpartnerin.<br />

Meister zu erweitern. In zwei Lagerräumen hinter<br />

dem Museum warten sie darauf, im Wechsel vor<br />

die Augen der Besucher positioniert zu werden.<br />

Während Peter Janssen nur sporadisch im Museum<br />

anwesend ist, indessen Sammlerleidenschaft<br />

und -wissen im Kreise Gleichgesinnter in verschiedenen<br />

„Societies“ pflegt, wacht vor Ort die<br />

charmante Kuratorin Martyna Lesniewska über<br />

die Schätze. Als Doktorandin am Lehrstuhl ostasiatischer<br />

Kunstgeschichte der Freien Universität<br />

Berlin promoviert sie über Rüstungsgeschichte,<br />

hat ein Jahr Japan hinter sich und beantwortet<br />

mit viel Fach- und Hintergrundwissen die Fragen<br />

der Museumsbesucher jeden Alters. Die lernen<br />

von ihr beispielsweise, dass es sich hier um Exponate<br />

aus dem Kreis der hochgestellten Samurai-<br />

Kaste handelt, dass der niedere japanische Krieger<br />

hingegen einfach und weniger geschützt in den<br />

Kampf zog und dass die wie große Knöpfe aussehenden,<br />

reich verzierten Schwertstichblätter dem<br />

Schutz der Hände vor der scharfen Schwertklinge,<br />

der Seele des Samurai, dienten.<br />

Von Generation zu Generation wurden die kunstvoll<br />

gestalteten Samurai-Rüstungsexponate in Familien<br />

weitergegeben, ergänzt, ausgebessert und<br />

mit Wappen und Clanzeichen für hohes Ansehen<br />

stehend in Ehren gehalten.<br />

Die ältesten Objekte in Zehlendorf sind um etwa<br />

1200 Jahre alt, die jüngsten stammen aus dem<br />

19. Jahrhundert. Ihr nahezu perfekter Erhaltungszustand<br />

begeistert. Drei Restauratoren aus England<br />

und Belgien sorgen sich darum.<br />

Schwertklingen, die überarbeitet werden müssen,<br />

werden nicht selten nach Japan geschickt, wo sie<br />

von den Meistern ihres Fachs mithilfe spezieller<br />

Poliersteine wieder neuen Glanz und gewünschte<br />

Schärfe erhalten.<br />

Betrachtet man die kunstvollen Ausstellungsobjekte<br />

genauer, vermag man nur im Ansatz zu<br />

erahnen, wie viel meisterliches Können, Schweiß<br />

und Kosten mit ihrer Fertigung einst verbunden<br />

waren:<br />

Getriebene Metallarbeiten, kunstvoll filigrane Seiden-,<br />

Leder-, Lack- und Schmiedearbeiten stehen<br />

für das kunsthandwerkliche Können, das in den<br />

jeweiligen Gilden die Meister ihres Faches an Rüstung,<br />

Helm und Schwert bewiesen.<br />

Die Rüstung ein Statussymbol

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