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Lichterfelde West Journal Apr/Mai 2019

Journal für Lichterfelde West, Botanischer Garten und Schweizer Viertel

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<strong>Lichterfelde</strong> <strong>West</strong> <strong>Journal</strong> 7<br />

scheidung des qualitätsbewussten<br />

Intendanten, den Allrounder,<br />

der während der letzten18 Jahre<br />

u. a. in Hamburg am Ohnsorg<br />

Theater erfolgreich agiert hatte,<br />

an sein Theater zu holen und damit<br />

frischen Wind in die historischen<br />

Räume zu bringen. „Uns<br />

verbindet eine gesunde Sucht<br />

nach Erfolg“, sind sich Hallervorden<br />

und der von dem Angebot<br />

zuerst ein wenig überraschte Lorenz<br />

einig und sehen das als eine<br />

großartige Basis für ihre chancenreiche<br />

Zusammenarbeit, die<br />

von respektvollem Austausch<br />

und gegenseitigem Besprechen<br />

geprägt sein soll. „Denn so kann<br />

man aus einer anderen Sicht auf<br />

die Dinge die ein oder andere<br />

erfolgreiche Entwicklung und<br />

neue frische Ideen hervorbringen“,<br />

betont Intendant Hallervorden<br />

gesprächsbereit.<br />

Engagiert auf und<br />

hinter der Bühne<br />

Der gebürtige Rheinländer Markus<br />

Lorenz, der schon früh vom<br />

Zuschauerraum des Landestheaters<br />

in Neuss die Entstehung einer<br />

Inszenierung von der Probe<br />

bis zur Premiere hatte beobachten<br />

können, sammelte wichtige<br />

Theater-Erfahrungen bei einem<br />

ebenso eingefleischten Zirkuspferd,<br />

wie Dieter Hallervorden<br />

es ist: Als Regie-Assistent seines<br />

Vaters Folker Bohnet hatte Markus<br />

zwar Mitspracherecht und<br />

wurde unterstützt, dabei musste<br />

er sich aber auch mit dem Vater<br />

auseinandersetzen, was beiden<br />

Seiten wertvolle Erkenntnisse<br />

lieferte. – Einen ähnlich belebenden<br />

Austausch dürften zukünftig<br />

Intendant und Theaterleiter zugunsten<br />

des Schlosspark Theaters<br />

und des Publikums führen.<br />

Lorenz tauchte in den vergangenen<br />

30 Jahren nicht nur als studierter<br />

Schauspieler in die Abläufe<br />

auf renommierten deutschen<br />

Bühnen ein, sondern auch in das<br />

Geschehen hinter den Kulissen<br />

als Inspizient, Produktionsassistent,<br />

Requisiteur und Regieassistent,<br />

führte Co-Regie und diverse<br />

Male selbst Regie, beispielsweise<br />

am Ohnsorg Theater (Hamburg),<br />

an der Comödie Bochum, dem<br />

Theater an der Kö (Düsseldorf)<br />

und den Niederdeutschen Bühnen<br />

Neumünster und Flensburg.<br />

Auch der Tourneebetrieb und<br />

die Fernsehwelt sind dem neuen<br />

Theaterleiter alles andere als<br />

fremd, wo er beispielsweise die<br />

Studio-Bühne des Ohnsorg Theaters<br />

mit aufbaute.<br />

„Das alles war die beste Vorbereitung<br />

auf meine jetzige Aufgabe“,<br />

weiß der sympathische<br />

49-Jährige, dem – ebenso wie<br />

Hallervorden auch – anzumerken<br />

ist, wie wichtig ihm sein aus<br />

so unterschiedlichen Menschen<br />

bestehendes Publikum ist. „Wir<br />

dienen ja schließlich als Theaterleute<br />

den Menschen, die in unser<br />

Haus kommen, indem wir es<br />

ernst oder komisch unterhalten<br />

und erreichen wollen“, erklärt Lorenz<br />

und ist sich auch darin mit<br />

dem Hausherrn des Schlosspark<br />

Theater einig.<br />

Immer wieder im Gespräch ist<br />

ihm diese Theaterbegeisterung<br />

anzumerken, mit welcher der<br />

neue Theaterleiter an seine zukünftigen<br />

Aufgaben und Herausforderungen<br />

herantritt. Derzeit<br />

befindet er sich, unterstützt und<br />

begleitet von Dieter Hallervorden<br />

und seinem Team, in einer<br />

umfangreichen Einarbeitungsphase,<br />

ist bei Proben ebenso<br />

anwesend wie bei Sitzungen,<br />

Auswahl der Stücke, Marketing-<br />

Gesprächen und Besetzungs-<br />

Diskussionen und schaut sich<br />

auch im Kassenbereich um.<br />

Auch mit dem Freundeskreis<br />

des Schlosspark Theater und mit<br />

Stefan Kleinerts Jugendtheatergruppe<br />

„YAS – Junges Schlosspark<br />

Theater“ hat Markus Lorenz,<br />

der aus Hamburg beträchtliche<br />

Erfolge aus dem Bereich der<br />

Theater-Jugendarbeit mitbringt,<br />

bereits Kontakt aufgenommen.<br />

„Multilateralen Einsatz“ will er<br />

zeigen, um alles rund um das<br />

Theaterhaus verstehen zu lernen,<br />

ohne den Überblick zu verlieren.<br />

Ein Engagement, das für die Zukunft<br />

viel erwarten lässt.<br />

Niveau und<br />

Neugier gepaart<br />

mit Kampfgeist<br />

Dabei muss Dieter Hallervorden<br />

für sein Theater, in das er jedes<br />

Jahr noch stolze Summen aus<br />

seiner Privatschatulle investiert,<br />

wirtschaftlich denken: Die Politik<br />

bestimmt das Theater mit, weiß<br />

er nur zu gut. Planungssicherheit<br />

auf längere Sicht wünscht er<br />

sich, doch das bleibt aktuell ein<br />

Wunsch, wegen des an seinem<br />

Theater noch eher geringen Interesses<br />

aus Reihen des Berliner<br />

Senats. Nicht nur der Intendant<br />

fragt sich, warum von dort kaum<br />

jemand den Weg in das Schlosspark<br />

Theater findet, um sich vor<br />

Ort ein Bild vom hohen Niveau

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