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Gelb. Die Kundenzeitung von Klingspor - Ausgabe 1|2019

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8 SCHNITTTECHNIKEN<br />

<strong>Gelb</strong>. <strong>Die</strong> <strong>Kundenzeitung</strong> <strong>von</strong> <strong>Klingspor</strong> <strong>1|2019</strong><br />

Schleiftipps<br />

für Profis<br />

Folge 5:<br />

Schnitttechnik<br />

Mehr Infos auf www.klingspor.de<br />

Pendeln, sägen oder kappen? Je nach Werkstoff und Maschine kommen unterschiedliche<br />

Trennschleifverfahren zum Einsatz. Unser Experte erklärt die Vor- und<br />

Nachteile <strong>von</strong> statischem Trennen, Pendel- und Kappschnitt.<br />

Es ist die Art der Bewegung <strong>von</strong><br />

Trennschleifscheibe und Werkstück,<br />

die unterschiedliche Schnitttechniken<br />

in der Metallbearbeitung ausmacht“,<br />

sagt Ibraim Lapa, Leiter Business<br />

Development bei <strong>Klingspor</strong>. Ob an<br />

einer stationären Maschine oder mit<br />

einem Winkelschleifer: Wer nicht nur<br />

die passende Kronenflexscheibe, sondern<br />

auch die optimale Schnitttechnik nutzt,<br />

erzielt die besten Ergebnisse.<br />

Statisches Trennen sei im Grunde mit<br />

dem Schneiden <strong>von</strong> Brot in einer Brotschneidemaschine<br />

vergleichbar, erklärt<br />

Lapa. Nur wird dabei nicht das Brot gegen<br />

das Messer geschoben, sondern die<br />

Trennscheibe gegen das Werkstück. Gerade<br />

bei kleinen Werkstücken ermöglicht<br />

statisches Trennen ein zügiges Arbeiten,<br />

der Schnitt gelingt akkurat. Allerdings<br />

verursacht diese Schnitttechnik durch<br />

das Drücken auf nur eine Stelle hohe<br />

Temperaturen. Das erweist sich vor allem<br />

bei dickeren Werkstücken und Vollmaterial<br />

als Nachteil.<br />

Führen statt tanzen<br />

„Empfehlenswerter ist der Pendelschnitt.<br />

Durch die Pendelbewegung der Maschine<br />

wirken die Reibungskräfte nicht an einem<br />

Punkt, sondern verteilt. <strong>Die</strong> Trennscheibe<br />

bewegt sich mehr, das Material<br />

erhitzt sich nicht so stark“, erläutert<br />

Ibraim Lapa. Mit einer geführten Maschine,<br />

die seitliche Ausschläge beim Vorund<br />

Zurückpendeln verhindert, ist diese<br />

Schnitttechnik optimal. Doch beim Arbeiten<br />

mit einem Winkelschleifer offenbart<br />

sie eine kleine Schwäche: <strong>Die</strong><br />

Schnitte sind ungenauer, denn beim aktiven<br />

Pendeln ist es nicht leicht, die<br />

Schnittlinie jedes Mal präzise zu treffen.<br />

Beim Kappschnitt hingegen sind<br />

exakte Schnitte gar kein Problem: <strong>Die</strong><br />

Maschine wird <strong>von</strong> oben nach unten geführt<br />

und das Werkstück einfach abgekappt.<br />

„In puncto Temperaturentwicklung<br />

ist diese Technik aber auch nicht<br />

ideal. Hier sollte der Anwender darauf<br />

achten, dass die Schnittzeit relativ kurz<br />

ist, um das Aufheizen des Materials zu<br />

verhindern“, rät der Spezialist.<br />

Je größer der Querschnitt des Materials,<br />

desto wichtiger ist es, den Pendelschnitt<br />

durchzuführen, um die Temperatur<br />

gering zu halten. „Bei einem Rohr<br />

<strong>von</strong> 50 Millimeter Durchmesser, sind<br />

Kappschnitt oder statisches Trennen absolut<br />

in Ordnung, bei einem Stahlträger<br />

ist der Pendelschnitt die beste Lösung“,<br />

betont Ibraim Lapa. Und damit der Pendelschnitt<br />

gut gelingt, gibt er noch weitere<br />

Tipps: „<strong>Die</strong> Schnitte brauchen einen<br />

Rhythmus. Der Anwender soll das Eigengewicht<br />

der Maschine nutzen, sie ganz<br />

gemütlich und langsam führen und nicht<br />

tanzen lassen. Dann macht sie alles wie<br />

<strong>von</strong> selbst.“ ■<br />

Pendelschnitt<br />

Technik: Trennscheibe bewegt<br />

sich mit zusätzlicher<br />

Vor- und Rückwärtsführung<br />

im Fahrschnitt<br />

Vorteil: geringe Temperaturentwicklung<br />

Nachteil: längere Trennzeit,<br />

ungenaue Schnitte<br />

Geeignet für: Werkstücke mit großem<br />

Querschnitt<br />

Kappschnitt<br />

Technik: Trennscheibe bewegt sich<br />

<strong>von</strong> oben nach unten in<br />

einer Radialbewegung über<br />

einen Gelenkmittelpunkt<br />

Vorteil: kurze Trennzeit,<br />

saubere Schnitte,<br />

geringe Seitenbelastung<br />

auf der Trennscheibe<br />

Nachteil: Temperaturentwicklung<br />

Geeignet für: Werkstücke mit geringem<br />

bis mittlerem Querschnitt<br />

Der Experte rät<br />

„Der Anwender soll bei der Wahl der Trenntechnik<br />

vor allem den Querschnitt des zu schneidenden<br />

Materials berücksichtigen“, sagt Ibraim Lapa,<br />

Leiter Business Development bei <strong>Klingspor</strong>.<br />

Ihr Profipartner<br />

Statisches Trennen<br />

Technik: Trennscheibe wird<br />

kontinuierlich durch das<br />

Material gedrückt<br />

Vorteil: kurze Trennzeit, akkurate,<br />

gerade Schnitte<br />

Nachteil: hohe Temperaturen<br />

entstehen<br />

Geeignet für: Werkstücke mit geringem<br />

Querschnitt

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