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TSG-Journal - 1/2019

Matschgarage und Bewegungsprogramm Altstadtlauf Wechsel in der Leitung der KiSS

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KONSTRUKTIVE FRAGEN IM VORSTAND<br />

Hartmut Ellwanger und Egon Menzel haben<br />

die Geschichte der <strong>TSG</strong> Weinheim<br />

mitgeschrieben. Bei der nächsten Mitglieder-<br />

und Delegiertenversammlung<br />

werden sie nicht mehr zur Wahl stehen.<br />

Die <strong>TSG</strong> Weinheim bedankt sich vielmals<br />

für ihr unermüdliches Engagement.<br />

Durch ihr Mitdenken und die konstruktiven<br />

Fragen, haben sie die <strong>TSG</strong> vorangetrieben<br />

und weiterentwickelt.<br />

EGON MENZEL<br />

Lassen Sie uns auf Ihre <strong>TSG</strong>-Karriere<br />

zurückschauen.<br />

Menzel: 1983 kam ich nach Weinheim,<br />

da ich zum Werkleiter der Stadtwerke<br />

Weinheim gewählt wurde. Bei den öffentlichen<br />

Sitzungen des Werksausschusses<br />

war auch der bekannte Redakteur Heinz<br />

Keller, der ein <strong>TSG</strong>-Urgestein ist. Er<br />

meinte, ich soll doch einmal zur Sportstunde<br />

kommen. Das war 1986. Seitdem<br />

bin ich <strong>TSG</strong>-Mitglied und bei der Riege<br />

Atemgold aktiv. Soweit es der Beruf zuließ,<br />

war ich beim Sport donnerstags dabei.<br />

Das war meine Life-Work-Balance,<br />

wie man es heute nennt. 2007 wurde ich<br />

pensioniert und man hat mich als Abteilungsleiter<br />

in die Pflicht genommen.<br />

Das Amt habe ich zehn Jahre ausgeübt.<br />

Ich habe immer gesagt, wenn ich pensioniert<br />

bin, möchte ich mich einbringen.<br />

Wie kam es dazu, dass Sie in den<br />

Vorstand eingetreten sind?<br />

Menzel: Volker Jacob hat mich 2008 angesprochen,<br />

ob ich in den Beirat möchte.<br />

Als Beisitzer habe ich mitbetreut, was so<br />

anstand. Das HSC war gerade fertig, die<br />

Satzung wurde geändert und aus dem<br />

Beirat entstand, aus höheren Haftungsgründen,<br />

ein erweiterter Vorstand. Eine<br />

Aufgabe war die Begleitung der Betriebsführung,<br />

bei der ich auch mein berufliches<br />

Know-how weiterreichen konnte.<br />

Was war Ihr Steckenpferd bei den<br />

Sitzungen?<br />

Menzel: Ich habe mich bei den Gesprächen,<br />

bei denen es um das Verhältnis<br />

zwischen Stadt und Verein ging, gerne<br />

eingebracht. Da hatte ich auch ein Gefühl<br />

dafür, welchen Zwängen und Verpflichtungen<br />

sich die Stadt gegenüber<br />

der <strong>TSG</strong> sieht. Die <strong>TSG</strong> betrachtete es<br />

nur einseitig, aber die Stadt hat auch<br />

andere Vereine zu betreuen.<br />

Was war Ihr Antrieb, eine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit aufzunehmen?<br />

Menzel: Wenn man erkannt hat, dass<br />

eine so vielschichtige Gesellschaft, wie<br />

die unsrige, nicht von alleine funktioniert,<br />

sollte man zumindest nach seiner<br />

Berufstätigkeit, wenn man mehr Zeit<br />

hat, sich engagieren. Seit über 30 Jahren<br />

profitiere ich von der <strong>TSG</strong>, sowohl<br />

durch das sportliche Angebot, als auch<br />

das lebendige Vereinsleben.<br />

Das Ehrenamt ist rückläufig. Was<br />

können Gründe sein, um in ein Ehrenamt<br />

zu gehen?<br />

Menzel: Das kann nur eine innere Verpflichtung<br />

sein, die man empfindet, um<br />

seinen Beitrag zu überbringen. Da muss<br />

man an sein Ehrgefühl appellieren. Doch<br />

ich bin im 79. Lebensjahr und verspüre<br />

aufzuhören. Durch die Digitalisierung<br />

bin ich auch nicht mehr vorne mit dabei.<br />

HARTMUT ELLWANGER<br />

29 Jahre sind Sie schon bei der <strong>TSG</strong>.<br />

Wie waren Ihre Anfänge?<br />

Ellwanger: Zur <strong>TSG</strong> kam ich durch meinen<br />

Sohn und 1990 in die Fechtabteilung.<br />

Die Strukturen waren veraltet und<br />

es mussten neue Trainingskonzepte mit<br />

geeigneten Fechtlehrern und einer langen<br />

Zeitperspektive eingeführt werden.<br />

Dies begleitete ich als Abteilungsleiter.<br />

Unsere Erfolge waren damals im Vergleich<br />

zu heute noch nicht sehr groß.<br />

Wie kamen Sie in den Vorstand?<br />

Ellwanger: Gerle Röder, der Sohn des<br />

Gründers der Fechtabteilung, kam damals<br />

auch zu den Mitgliedersitzungen<br />

und ihm hatte imponiert, dass wir uns<br />

sehr in der Abteilungsleitung engagierten.<br />

Er meinte, du musst Beisitzer werden.<br />

Es gab eine Situation am Marktplatz,<br />

da wusste ich noch nicht, dass ich<br />

offizieller Beisitzer des Vorstandes wurde.<br />

Da kam ein echter Weinheimer auf<br />

mich zu und sagte: „Haben Sie schon<br />

gehört, Sie sollen Vorstandsmitglied<br />

werden – der erste Nicht-Weinheimer.“<br />

Das war außergewöhnlich für diese Zeit.<br />

Ich habe mich wohl fachlich und sachlich<br />

aufgedrängt, und Hohmann als Politiker<br />

hat es für gut befunden. Ich wurde<br />

geworben, das ist jetzt 29 Jahre her.<br />

Was waren Ihre Aufgaben?<br />

Ellwanger: Ich war in den Sitzungen<br />

immer sehr sachlich, habe lange zugehört<br />

und wenn ich eine Frage hatte, die<br />

Dinge kritisch begleitet. Ich habe gefragt,<br />

was ist hier der Hintergrund, wieso<br />

macht man das so? Ich sagte nicht,<br />

ich weiß es besser. In meinem Feld, dem<br />

Fechten, war ich wissend und führend,<br />

im Vorstand war ich eher defensiv.<br />

Gab es ein besonderes Erlebnis in<br />

den Sitzungen?<br />

Ellwanger: An einen Nachmittag erinnere<br />

ich mich gerne, an dem in Jordanien<br />

die Weltmeisterschaft im Florett der<br />

Kadetten war. Georg Dörr war nominiert.<br />

Ich hatte das Laptop bei der Sitzung dabei.<br />

Plötzlich war Georg unter den letzten<br />

Acht und dann im Halbfinale. Da stieg die<br />

Stimmung und keiner konnte das glauben.<br />

Für die anderen war das völlig außer<br />

Reichweite. Volker Jacob sagte: „Jetzt<br />

geht der Ellwanger gleich übers Wasser.“<br />

Im Finale verlor Georg und war Vize-Weltmeister.<br />

Für uns war das ein großes Zugpferd<br />

mit entsprechender Außenwirkung.<br />

Was gibt einem das Ehrenamt?<br />

Ellwanger: Ein Betätigungsfeld, das anders<br />

als das frühere Berufsfeld ist. Man<br />

kann Prioritäten setzen, hat Freiheiten<br />

und kann das eigene Wissen in das Ehrenamt<br />

einbringen. Ich konnte dies allerdings<br />

nur leisten, weil ich aus dem Beruf<br />

raus war. Parallel mit der Arbeit hätte ich<br />

das nicht geschafft. Nun mach ich den<br />

Weg frei für neue junge Leute, die ebenfalls<br />

für die Zukunft ausgerichtet sind.<br />

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