Heilsbronn Mai 2019
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AUS DEM RATHAUS<br />
Eine Zukunft für die jungen Bäume<br />
Blickte ein Spaziergänger von der Ferne auf die Wiesen hinter dem<br />
Freibad von <strong>Heilsbronn</strong>, krabbelten viele bunte Käfer von links nach<br />
rechts und nach oben und unten. Genauer betrachtet waren es etwa<br />
20 freiwillige Helfer, die mit Astscheren und Sägen die Leitern rauf<br />
und runter kletterten, gegenseitig berieten und schnitten, um damit<br />
den Streuobstbäumen zwischen Freibad und Bischofenweiher eine<br />
Zukunft zu geben. Landschaftspflegeverband und Stadt <strong>Heilsbronn</strong><br />
hatten eingeladen, den so herrlich sonnigen Tag gemeinsam auf den<br />
Streuobstwiesen zu verbringen.<br />
Zu Beginn zeigte Karl Gebhardt, ein Triesdorfer Baumwart, die wichtigsten<br />
Aspekte der Obstbaumpflege. „Aber dann gebe ich die Schere ab und ihr<br />
macht weiter.“ so K. Gebhardt, „Learnig by doing, nur so geht’s und macht<br />
Spaß.“ Und so wurde bis zur Pause vielen der jungen Bäume wieder ein<br />
stabiles Gerüst gegeben, um zukünftig als pracht- und wertvolle Streuobstbäume<br />
dazustehen. Beim Schneiden konnten die Aktiven immer wieder Rat<br />
und Hilfe von den Baumwarten und Dorothea Schindler vom Landschaftspflegeverband<br />
erhalten. So riet Hannelore Gebhardt, Baumwartin und<br />
Erlebnispädagogin, besonders auf die Entwicklung der Blüten zu achten; viel<br />
Astschnitt fördere Holzwachstum und verhindere die Fruchtausbildung.<br />
Nach drei Stunden Arbeit und Sonne spendete die Stadt <strong>Heilsbronn</strong> allen<br />
fleißigen Helfer eine Vesperpause. Stefan Winner vom Bauhof der Stadt ließ<br />
für alle Bratwurst und Kraut auftischen, sodass sich alle satt essen und vor<br />
allem auch Fragen und Wissen rund um Streuobst und Landschaftspflege<br />
ausgetauscht werden konnten.<br />
Flott und motiviert schnitten alle nach der Pause munter und gut gelaunt<br />
weiter, sodass über 50 Bäume einen Pflegeschnitt erhielten. Auch an den<br />
alten Bäumen am Weg konnte mithilfe einer Hebebühne dringende Schnitte<br />
vorgenommen werden. Die Bäume werden durch den Schnitt verjüngt und<br />
Spaziergänger vor abkrachenden Ästen geschützt. Alle Aktiven waren sich<br />
einig: eine tolle Sache, viel gelernt, nächstes Jahr bitte wieder!<br />
Nicht nur das Schneiden sondern auch das Verwerten des Obstes ist wichtig.<br />
Dr. Jürgen Pfeiffer, der Bürgermeister der Stadt, wünscht sich eine Sammelaktion<br />
für den Herbst. Es gäbe viele weitere Streuobstwiesen, so Dr. Pfeiffer,<br />
von denen das Obst gesammelt werden könnte, aus dem mittels einer mobile<br />
Presse köstlicher, gesunder Saft hervorgeht. Diese Wertschätzung von Obst,<br />
welches vor unserer Haustür steht bzw. hängt sollte zunehmend unser<br />
Denken und Handeln beeinflussen.<br />
Am Bischofenweiher sind die Bäume mit Sortenschildern versehen, alte empfehlenswerte<br />
Obstsorten aus Mittelfranken. Vielleicht entdeckt der ein oder andere<br />
Spaziergänger hier beim Naschen eine köstliche Sorte. Über die Stadtverwaltung<br />
können immer wieder Obstbäume ersteigert werden, greifen Sie zu!<br />
MAI <strong>2019</strong> • <strong>Heilsbronn</strong>er Monatsblatt<br />
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