FINDORFF Magazin | Mai - Juni 2019
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„SPLENDID TIME“ – MUSIK AUS BREMEN<br />
Auch Moll kann lustig sein: Robert Ribeau und Edin Mujkanović (von links)<br />
Alles was lebt, bewegt sich und verändert sich.<br />
Warten die Bremer Stadtmusikanten vor<br />
dem Rathaus also bis heute noch darauf,<br />
dass sich etwas bewegt?<br />
Oder dass sie etwas bewegt! Wer Musik wirklich<br />
erleben will, muss sie selbst immer wieder<br />
hervorbringen.<br />
Als Musiker klar. Aber was bedeutet das<br />
für mich als Zuhörerin?<br />
Du bist daran beteiligt. Das Zuhören ist Teil<br />
dessen: Es spornt mich als Musiker an, die Zuhörer<br />
sind wertschätzend oder wertschöpfend.<br />
Sie bringen selbst etwas Lebendiges hervor,<br />
wenn sie sich von der Musik bewegen lassen<br />
oder sich zu ihr und mit ihr bewegen. Also:<br />
Nimm dir Zeit, der Musik Raum zu geben. Übrigens<br />
bin ich als Musiker auch Zuhörer. Wenn<br />
ich meinen Mitmusikern nicht zuhöre oder<br />
nicht mit dem Publikum interagiere, habe ich<br />
auf der Bühne nichts zu suchen.<br />
In der Band seid ihr auch zu viert, wie die<br />
Stadtmusikanten. Zumindest in eurem<br />
neusten Musikvideo. Welche Rolle spielst<br />
du, beziehungsweise, welches Tier bist du<br />
am ehesten?<br />
Wahrscheinlich wohl der, der keiner sein will<br />
(lacht). Der Esel.<br />
Er spielt eine tragende Rolle.<br />
Ja, er ist auch der Impulsgeber. Im Märchen<br />
ist er der Erste, der die Idee hat, Stadtmusikant<br />
zu werden und nach Bremen zu gehen.<br />
Er macht sich auf den Weg und fragt die anderen,<br />
ob sie ihn begleiten wollen.<br />
Rockmusik mit lyrischen Texten und eingängigen<br />
Melodien<br />
Die Band „splendid time“ um den Songwriter<br />
Robert Ribeau präsentiert Rockmusik mit lyrischen<br />
Texten und eingängigen Melodien. Aktuell<br />
hat die Band im Frühjahr <strong>2019</strong> im<br />
Bremer Viertel mit einem neuen Song ein Musikvideo<br />
abgedreht.<br />
Im letzten Sommer hatte „splendid time“ über<br />
ein ganzes Wochenende auf der Bürgerweide<br />
bei strahlendem Wetter den musikalischen<br />
Rahmen für ein Event gegeben. „Wir sind<br />
immer auf der Suche nach ungewöhnlichen<br />
Auftrittsmöglichkeiten und Kooperationen,“<br />
so Robert Ribeau.<br />
Am Anfang war da was...<br />
Alles begann als Ein-Mann-Projekt von Frontmann<br />
Ribeau mit der Intention, gute, intelligente<br />
Musik zu machen. Rockmusik zum<br />
Abgehen und Zuhören. Im heimischen Proberaum<br />
wurde viel probiert, aufgenommen, experimentiert.<br />
Immer mehr Songs sollten das<br />
Licht der Welt erblicken oder wie es in einem<br />
seiner Songtexte heißt: „the world is open<br />
source like an unwritten song“. Selbst klassisch<br />
ausgebildeter Schlagzeuger, experimentierte<br />
er seit jeher mit weiteren Instrumenten<br />
wie Gitarre, Bass, Marimba und Klavier und<br />
interessierte sich schon immer auch für genreübergreifende<br />
Musik wie Jazz, experimentelle<br />
Musik, die Musik der 60er und 70er Jahre<br />
und vieles mehr. Was einem als Hörer auf<br />
jeden Fall sofort ins Ohr springt, sind euphorische<br />
Klangfarben, verspielte Arrangements<br />
und lyrische Texte, die dann und wann einen<br />
Hang zum Kryptischen aufweisen.<br />
Der Bandname selbst ist eine Hommage: Er<br />
entspringt der Zeile „Having been some days<br />
in preparation, a splendid time is guaranteed<br />
for all“ aus dem Beatles-Song: „For the Benefit<br />
of Mr. Kite“.<br />
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<strong>FINDORFF</strong> <strong>Magazin</strong> | <strong>Mai</strong> - <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong>