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FONTANE-FESTSPIELE 2019 Das Programmheft

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ERÖFFNUNG DER <strong>FONTANE</strong>-<strong>FESTSPIELE</strong> und<br />

VERLEIHUNG DES <strong>FONTANE</strong>-LITERATURPREISES<br />

der Fontanestadt Neuruppin und des Landes Brandenburg <strong>2019</strong><br />

Fr 31. Mai | 19 Uhr | Kulturkirche<br />

Am 31. Mai um 19 Uhr wird in der Kulturkirche mit der<br />

Eröffnung der Fontane-Festspiele <strong>2019</strong> gleichzeitig feierlich<br />

erstmals der Fontane-Literaturpreis der Fontanestadt<br />

Neuruppin und des Landes Brandenburg verliehen. <strong>Das</strong><br />

Preisgeld wird damit auf 40.000 EUR angehoben und über<br />

zwei Jahre als Stipendium aufgeteilt.<br />

Diesen neuen Fontane-Preis erhält die Berliner Autorin<br />

Peggy Mädler für ihren zweiten Roman Wohin wir gehen.<br />

Die 1976 in Dresden geborene Autorin erzählt darin in<br />

knapper Form von vielen Leben im Strudel deutschtschechischer,<br />

deutsch-deutscher und deutscher Geschichte.<br />

Die Protagonistinnen sind permanent unterwegs –<br />

innerlich und äußerlich im Wandel und auf Reisen, auf der<br />

Suche nach Heimat, immer wieder entwurzelt und neu<br />

ankommend.<br />

Peggy Mädler erkundet – wie schon in ihrem ersten Roman<br />

Legende vom Glück des Menschen und als Stadtschreiberin<br />

in Rheinsberg – den Osten Deutschlands aus Sicht einer<br />

jungen Generation, die die DDR nur noch als Kind erlebte.<br />

Sie hat sich auf eine Reise durch die Zeiten und Landschaften<br />

begeben.<br />

Foto: Jan Konitzki<br />

Eintritt frei<br />

In literarischer Perfektion beschreibt sie Land und Leute,<br />

ihre Seele und ihre Sehnsüchte, ihre Prägungen und ihr<br />

Scheitern – ganz in der Tradition Theodor Fontanes. Sie<br />

braucht dabei nur wenige knappe Striche, um große erzählerische<br />

Wucht zu entfalten.<br />

www.fontanepreis.de<br />

<strong>FONTANE</strong>-LYRIK-PROJEKT<br />

Sa 1. Juni | 17 Uhr | Kulturkirche Neuruppin<br />

mit Dominic Raacke | Valerie Niehaus | Heikko<br />

Deutschmann<br />

Fr 7. Juni | 19 Uhr | Kulturkirche Neuruppin<br />

mit Anne Moll | K.Dieter Klebsch | Benjamin Sadler<br />

Komposition, Musik: Peter Pichler | Trautonium<br />

Textauswahl: Gösta Knothe<br />

Der Zauber der Balladen und Gedichte von Theodor Fontane<br />

ist unwiderstehlich, zumal wenn hochkarätige Schauspieler die<br />

Nuancen seiner Poesie ausloten. Der Trautonium-Virtuose Peter<br />

Pichler steuert das sphärische Klangbild bei, der Schauspieler<br />

und Regisseur Gösta Knothe hat die Texte ausgewählt.<br />

Lebenslust statt Lebenslast<br />

Wenn wir Theodor Fontanes heute gedenken, würdigen<br />

wir ihn als erfolgreichen Romancier, glänzenden<br />

Reiseberichterstatter, Verfasser populärer Balladen<br />

und als den bedeutenden Vertreter des deutschen<br />

Realismus.<br />

Dabei übersehen wir oft, daß ihm Anerkennung,<br />

Ruhm und Ehre erst spät zuteilwurden. Die längste<br />

Zeit seines Lebens verbrachte er im harten Kampf um<br />

künstlerischen und finanziellen Erfolg, oft am Rande<br />

des Existenzminimums. Angesichts dessen wären<br />

andere vielleicht verbittert oder zynisch geworden.<br />

Nicht so Theodor Fontane. Er hat sich in seinen Texten<br />

seine heitere, gelassene Weltsicht bewahrt.<br />

Und genau das zeichnet den speziellen, eigentümlichen<br />

Reiz seiner Gedichte aus: die freundlich-gütige Sicht auf<br />

das Leben. Er kann liebevoll-spöttisch sein, wehmütig<br />

und voll dankbarer Demut, liefert einen Hauch leiser<br />

Ironie und hat oft einen kleinen, feinsinnigen Schalk im<br />

Nacken. Er gibt Trost und Kraft und bleibt dabei stets<br />

der freundliche Nachbar von nebenan.<br />

Der Berliner Literaturwissenschaftler Prof. Erich<br />

Schmidt schrieb in seinem Nachruf auf den Verstorbenen:<br />

„Nichts Menschliches war ihm fremd, weil<br />

er sich selbst als Mensch empfand und sich eigner<br />

menschlicher Schwäche jederzeit bewusst war.“<br />

<strong>Das</strong> Fontane-Lyrik-Projekt <strong>2019</strong> thematisiert diese<br />

Besonderheiten Fontanes: Lebenslust statt Lebenslast.<br />

Gösta Knothe<br />

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