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TOLLE PERSÖNLICHKEIT.<br />
Die vielseitige Schauspielerin<br />
Nadja Maleh (46) lebt in Wien,<br />
tourt mit ihren Solo-Kabarettprogrammen<br />
aber durch halb Europa.<br />
Sehr wach im KOPF<br />
NADJA MALEH über Missgeschicke, Inspirationen und Glücksmomente<br />
CITY!: Sie gastieren am 1. August<br />
mit Ihrem Programm<br />
„Hoppala“ im Rosengarten am<br />
Pöstlingberg. Worauf darf sich<br />
denn das Publikum freuen?<br />
Maleh: Auf erfundene und<br />
echte Hoppalas. Ich sehe es<br />
so, dass die Geschichte der<br />
Menschheit ja eine Geschichte<br />
voller Hoppalas ist. Das begann<br />
schon, als Gott den Menschen<br />
erschuf und dieser – Hoppala<br />
– gleich Gott sein wollte, ohne<br />
zu bedenken, was das bedeutet.<br />
Den ganzen Tag angejammert<br />
zu werden, nie Urlaub zu haben<br />
und 365 Tage im Jahr rund um<br />
die Uhr erreichbar zu sein –<br />
und das auch noch unbezahlt.<br />
Die ganze Evolutionsgeschichte<br />
ist also von Anfang an voller<br />
Hoppalas, die eines gemeinsam<br />
haben: sie sind menschlich.<br />
Von großen und kleinen, erfundenen<br />
und wahren Missgeschicken<br />
erzähle ich in meinem<br />
Programm.<br />
Anfällig für Hoppalas?<br />
Nein! Ich bin die einzige<br />
Person auf der Welt, die perfekt<br />
ist.<br />
Echt?<br />
Spaß beiseite. Natürlich ist<br />
auch mir schon das eine oder<br />
andere Missgeschick passiert.<br />
Niemand will Fehler machen,<br />
aber sie passieren einfach –<br />
manchmal sind sie fatal, groß<br />
oder klein, manchmal wichtig<br />
oder unwichtig. Aber ohne<br />
Hoppalas geht gar nichts.<br />
Ist Ihnen ein Bühnenhoppala<br />
in Erinnerung?<br />
In meiner allerersten Produktion,<br />
damals im Alter von<br />
21, bin ich auf der Bühne ausgerutscht<br />
und hingefallen. Das<br />
war wirklich schrecklich für<br />
mich. Insgeheim hab ich noch<br />
gehofft, dass die Leute glauben,<br />
es gehört dazu, aber es war leider<br />
nicht zu übersehen, dass<br />
mir ein Missgeschick passiert<br />
ist. Ich hatte in dem Moment<br />
Gutes Kabarett zu<br />
machen ist eine<br />
hohe Kunst. Eine,<br />
die dieses Metier<br />
perfekt beherrscht,<br />
ist Nadja Maleh.<br />
CITY!-Redakteurin<br />
Hilde Weber traf<br />
die sympathische<br />
Künstlerin zum exklusiven<br />
CITY!-Talk.<br />
nur einen Gedanken: „Aliens,<br />
wenn es euch wirklich gibt,<br />
holt mich bitte jetzt!“.<br />
Woher nehmen Sie die Ideen<br />
für Ihre Programme?<br />
Aus dem täglichen Leben.<br />
Ich suche mir ein Thema, das<br />
mich berührt und beschäftigt<br />
und recherchiere dazu – in<br />
Zeitungen, in Gesprächen mit<br />
vielen Menschen, in alltäglichen<br />
Situationen wie beim<br />
U-Bahn-Fahren – und ich<br />
beobachte sehr genau.<br />
Oft kommt mir spontan<br />
eine Idee dazu<br />
und all das notiere<br />
ich gleich in einem<br />
kleinen Notizbuch,<br />
das ich<br />
immer mit mir<br />
herumtrage.<br />
Worüber können<br />
Sie selbst lachen?<br />
Über mich.<br />
Letztens hab ich<br />
ein Haushaltsgerät,<br />
das ich nach dem Geschirrspülen<br />
schon 100mal<br />
zusammengebaut habe, nicht<br />
mehr zusammenbauen können.<br />
Ich wusste einfach nicht mehr,<br />
welches Teil nun wohin gehört.<br />
Da hab ich über meine eigene<br />
Blödheit lauthals gelacht. Solche<br />
Dinge passieren mir und ich<br />
lach wirklich<br />
viel über<br />
mich.<br />
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HOPPALA. Kleine Missgeschicke passieren Nadja Maleh auch privat.