stja magazin 2019/2020
Das Magazin des Stadjugendausschuss e. V. Karlsruhe
Das Magazin des Stadjugendausschuss e. V. Karlsruhe
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<strong>magazin</strong><br />
<strong>2019</strong>/<strong>2020</strong><br />
Stadtjugendausschuss e. V.<br />
Karlsruhe
Stadtjugendausschuss e. V.<br />
Karlsruhe<br />
Moltkestraße 22<br />
76133 Karlsruhe<br />
t 0721/133-5601<br />
f 0721/133-5609<br />
info@<strong>stja</strong>.de<br />
www.<strong>stja</strong>.de<br />
Druck:<br />
Kraft Premium GmbH,<br />
Industriestr. 5-9, 76275 Ettlingen<br />
Gestaltung:<br />
HOB-DESIGN, www.hob-design.de<br />
Verantwortlich für den Inhalt:<br />
Elisabeth Peitzmeier, Geschäftsführerin<br />
Stadtjugendausschuss e. V.<br />
Auflage:<br />
1.500 Exemplare<br />
Bildnachweis:<br />
Alle Abbildungen <strong>stja</strong>, mit Ausnahme von S. 4: Stadt Karlsruhe, S. 6, S. 7: Fotolia.de,<br />
S. 22: Christoph Zimmermann, S.31: Fotolia.de, S. 32 (Hintergrundfoto): Fotolia.de,<br />
S. 35: Maria Caripidu, S. 36: PETZE-Institut, S. 39: Fotolia.de<br />
Der Verein „Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe“ wird im gesamten Magazin mit „<strong>stja</strong>“ abgekürzt.<br />
2
0 <strong>magazin</strong><br />
Inhalt<br />
Der Verein und mehr<br />
Politische Bildung<br />
Beteiligung<br />
Impressum .......................2<br />
Vorwort Bürgermeister Martin Lenz . .4<br />
Vorwort Vorsitzender/<br />
Geschäftsführung .................5<br />
Zahlen, Daten und Fakten ..........6<br />
Start der Kampagne<br />
„Gegen Armut – wir sind dabei“ ...34<br />
Potenziale besser nutzen durch<br />
Vernetzung – einrichtungsübergreifende<br />
Zusammenarbeit ...35<br />
Europäischer Freiwilligendienst im<br />
Aktions- und Zirkusbüro Otto-D. ...36<br />
Circus for global Change ..........36<br />
Aktiv gegen sexualisierte Gewalt<br />
in Jugendarbeit und Sport ........36<br />
Rundherum erneuert in die Zukunft –<br />
Jugendfreizeit- und Bildungsstätte<br />
Baerenthal ......................37<br />
Vielfältig und solidarisch:<br />
Jugendverbände im <strong>stja</strong> ..........38<br />
DAS FEST-Infomeile .............38<br />
Arbeiten beim <strong>stja</strong> ...............39<br />
Förderkreis .....................40<br />
Partnerinnen und Partner ..........41<br />
Häuser/Projekte/Jugendverbände . 42<br />
Berufsorientierung<br />
Akteure aus Schule, Wirtschaft<br />
und Jugendhilfe kooperieren unter<br />
einem Dach ......................18<br />
BeoNetzwerk – Mit Vielfalt<br />
zum beruflichen Erfolg ...........19<br />
BeoCoach:<br />
Der individuelle Zugang bringt's ....19<br />
Hallo, ich bin Albus! BeoNetzwerk<br />
stellt digitalen Berufefinder vor ...20<br />
Berufsorientierung in der Offenen<br />
Kinder- und Jugendarbeit .........20<br />
Ich mische mich ein ...............8<br />
Mein Recht? Dein Recht?<br />
Unser Recht! – #takeyourrights .....9<br />
Und wofür würdest Du Dich<br />
einsetzen? – YouConf 2018 ........10<br />
Supporters realisieren mit<br />
Fanprojekt und Stadtarchiv<br />
Bensemann-Stele ................10<br />
Fanprojekt organisiert Fahrt zur<br />
Gedenkstätte Auschwitz ...........11<br />
Partnerschaft für Demokratie:<br />
Zeichen setzen für Vielfalt und<br />
Toleranz .........................12<br />
Jugendverbände in der<br />
politischen Bildung engagiert ......12<br />
Ferien<br />
Ferienzeit – Zeit zum Chillen –<br />
Ferienangebote des <strong>stja</strong> ...........21<br />
Ein Modell für neues Lernen:<br />
die Kinderspielstadt Karlopolis .....22<br />
Kooperationsprojekt<br />
„Wir sind Kinder dieser Welt“ ......22<br />
Vielfalt<br />
Weg zur Vielfaltkultur ist lang –<br />
macht aber Spaß ................29<br />
Mit Unterschieden entspannt<br />
umgehen lernen .................30<br />
jubez: Inklusive Prozesse<br />
verfestigen und etablieren .........31<br />
Team Comba .....................31<br />
Kinder- und Jugendhaus Durlach<br />
Supercraftproducts – jubezmade<br />
Sportkreisjugend Karlsruhe<br />
BeoWorkcamp ...................32<br />
Ein Ort, an dem ich offen darüber<br />
reden kann, wer ich wirklich bin –<br />
Das queere Jugendzentrum LA ViE . 33<br />
Mitdenken. Mitreden. Mitgestalten –<br />
Jugendbeteiligung in Karlsruhe ....13<br />
Die 5. Karlsruher Jugendkonferenz ..14<br />
Gemeinsam neue Wege gehen –<br />
MyCity.MyPlace. ..................15<br />
Ein Erlebnisraum mitten in der<br />
Stadt – Aktions- und Zirkuspark<br />
im Otto-Dullenkopf-Park ..........16<br />
Höhepunkt ist die emotionale<br />
Schlussrunde – 24hLauf für<br />
Kinderrechte .....................17<br />
Bildung/Betreuung/Freiräume<br />
Bildung – Betreuung – Freiräume –<br />
Der <strong>stja</strong> vereint Offene Kinderund<br />
Jugendarbeit, Schülerhorte,<br />
flexible Nachmittagsbetreuung und<br />
Ganztagsgrundschulen ...........23<br />
Raus aus der Schule – Der <strong>stja</strong><br />
ist wichtiger Partner der Schulen ..25<br />
Unterricht wird mit Angeboten<br />
in den Werkstätten verknüpft .....25<br />
Vom musikalischen Schwung ist nichts<br />
verloren gegangen – Musikmobil<br />
Soundtruck ist 25 Jahre alt .......26<br />
Kooperation des Soundtrucks<br />
mit Kimmelmannschule wurde<br />
von Bundespräsident Steinmeier<br />
ausgezeichnet ...................26<br />
Lass es mich selber tun und ich<br />
verstehe es – die Mobile Spielaktion<br />
des <strong>stja</strong> seit 40 Jahren unterwegs . 27<br />
Spielmobil-Kongress ..............27<br />
Über Spielwelten in Lebenswelten<br />
eintauchen ......................28<br />
3
Vorwort<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Immer eine Nasenlänge voraus<br />
Stadtjugendausschuss e. V. steht für Orientierung,<br />
Toleranz und Innovation<br />
Karlsruhe als „wachsende Stadt“ bietet<br />
attraktive Arbeitsplätze und exzellente<br />
Bildungsmöglichkeiten. Viele Menschen<br />
ziehen in die Stadt. Es entstehen neue<br />
Wohnviertel, neue Büro- und Geschäftsgebäude.<br />
Neue Kitas, mehr Bildungs-,<br />
Betreuungs- und Freizeitangebote für<br />
Kinder und Jugendliche werden gebraucht.<br />
Der Puls von Prosperität ist<br />
deutlich zu spüren. In der Folge entstehen<br />
auch neue Formen der Angebote,<br />
wie Familienzentren, wo Jung und Alt<br />
einen Platz finden sollen.<br />
Es ist zu erwarten, dass in Zukunft<br />
bundespolitisch auch ein Rechtsanspruch<br />
nach ganztägiger Betreuung<br />
für Grundschulkinder eingeführt wird.<br />
Dafür sind wir in Karlsruhe gut aufgestellt<br />
mit hervorragenden Schülerhorten,<br />
flexiblen Betreuungsangeboten,<br />
den Offenen Kinder- und Jugendhäusern<br />
und über 20 Ganztagsgrundschulen.<br />
Diese werden zusätzlich von<br />
kommunaler Seite mit pädagogischen<br />
Erzieher*innenteams unterstützt. Alle<br />
bieten unterschiedliche Möglichkeiten<br />
an, wie Kinder bei ihren Lernprozessen<br />
unterstützt und entspannte Spielmöglichkeiten<br />
geschaffen werden können.<br />
Der <strong>stja</strong> weist immer wieder darauf hin,<br />
dass Kinder für ein gesundes Aufwachsen<br />
ausreichend Naturräume und Freiräume<br />
brauchen, die Neugier wecken,<br />
zum Selbsttun anregen und kreativen<br />
Prozessen freien Lauf lassen können.<br />
Diese Freiräume und Naturverbundenheit<br />
bietet der <strong>stja</strong> an vielen Orten, zum<br />
Beispiel in seinen Kinder- und Jugendhäusern,<br />
auf den Aktivspielplätzen, auf<br />
dem Gelände des Zirkus Maccaroni,<br />
wenn der Mobi-Bus kommt und in<br />
vielen anderen Einrichtungen.<br />
Der <strong>stja</strong> steht für Orientierung, Toleranz<br />
und Innovation. Er ist überall in der<br />
Stadt anzutreffen, aber vor allem dort,<br />
wo Kinder und Jugendliche Bedarfe<br />
signalisieren. Und oft erleben wir, dass<br />
der <strong>stja</strong> schon frühzeitig Themen erkennt,<br />
aufgreift und in die Politik bringt<br />
und damit eine Nasenlänge voraus<br />
ist. So bekämpft er mit innovativen<br />
Konzepten die Kinder- und Jugendarmut,<br />
so erobern Jugendliche mit ihren<br />
Ideen die Innenstadt, so beteiligen sich<br />
sehr viele Jugendliche in zahlreichen<br />
Projekten, was besonders in der „Karlsruher<br />
Jugendkonferenz“ zum Ausdruck<br />
kommt.<br />
Ich bin gespannt, was der <strong>stja</strong> mit seiner<br />
Flexibilität, Agilität und Lebendigkeit<br />
die nächsten Jahre für und mit den<br />
Kindern und Jugendlichen in Karlsruhe<br />
bewegt und auf die Beine stellen wird.<br />
Dazu wünsche ich ihm alles Gute.<br />
Martin Lenz<br />
Bürgermeister<br />
4
0 <strong>magazin</strong><br />
Vorwort<br />
Es kommt darauf an,<br />
eigene Erfahrungen zu machen<br />
Durch Beteiligungsformate des Stadtjugendausschuss e. V.<br />
erhält das Thema „Politische Bildung“ neue Impulse<br />
Wer hätte gedacht, dass über das Format<br />
der Karlsruher Jugendkonferenz<br />
(JUKO) auch das Thema „Politische<br />
Bildung“ in Karlsruhe ganz neu interpretiert<br />
wird? Jugendliche, die noch nie<br />
etwas mit Politik zu tun hatten, trauen<br />
sich, ihre Vorstellungen zu äußern und<br />
sich in Politik einzumischen. Die Themen<br />
der JUKO kommen direkt von den<br />
Jugendlichen selbst. Eine große Kraft<br />
können die Themen entwickeln, wenn<br />
sie von weiteren Aktiven – wie dem<br />
Arbeitskreis Karlsruher Schülervertreter<br />
(aks) und der Vollversammlung des<br />
<strong>stja</strong> – aufgegriffen und weiter vorangebracht<br />
werden. So kommen immer noch<br />
weitere Perspektiven hinzu, es gewinnt<br />
an Kraft und genau hier zeigt das<br />
Karlsruher Beteiligungskonzept seine<br />
große Stärke. Dieses Konzept steht<br />
auf fünf Säulen, die sich gegenseitig<br />
unterstützen und ergänzen. Neben der<br />
Karlsruher Jugendkonferenz gehören<br />
der aks, die Vollversammlung des <strong>stja</strong>,<br />
Jugendforen und Beteiligungsformate<br />
in den Kinder- und Jugendhäusern<br />
zu dem Konzept. Das jüngste Beispiel<br />
ist das Thema „Gerechte Tarife bei<br />
den KVV“, das im Frühjahr 2018 von<br />
einer Gruppe Jugendlicher in der JUKO<br />
eingebracht wurde und nach einigen<br />
Schleifen letztendlich in der Vollversammlung<br />
des <strong>stja</strong> aufgegriffen wurde,<br />
mit dem Ziel nach kostenlosem ÖPNV<br />
für alle Kinder und Jugendliche in<br />
Karlsruhe.<br />
Jugendliche mischen sich<br />
selbst bewusst über neue Beteiligungsformen<br />
ein<br />
Ohne Beteiligung ist politische Bildung<br />
nur eine Theorie. Auf die eigene Erfahrung<br />
kommt es an und darauf, selbst<br />
eine Wirkung über das persönliche<br />
Umfeld hinaus erzielen zu können. Das<br />
wird Jugendliche prägen. Sie können<br />
sich dann auch für weitere Themen<br />
interessieren – wie wir es im Rahmen<br />
der Europäischen Kulturtage bei der<br />
„Baustelle Zukunft #takeyourrights“<br />
erlebt haben. Oder wie es aktuell bei<br />
der Neugestaltung der Innenstadt<br />
sichtbar wird, wo sich Jugendliche<br />
mit einem selbstbewussten Projekt<br />
unter dem Motto „MyCity.MyPlace“ einmischen.<br />
Formen von Beteiligung ziehen immer<br />
weitere Kreise<br />
Im vorliegenden „<strong>stja</strong> <strong>magazin</strong>“ werden<br />
viele Themen der Kinder- und Jugendarbeit<br />
in Karlsruhe aufgegriffen, die<br />
die Arbeit des <strong>stja</strong> und seiner Partner<br />
sichtbar machen. Dabei geht es immer<br />
darum, die Kinder und Jugendlichen bei<br />
ihren eigenwilligen Gedanken zu unterstützen,<br />
ihnen Gehör auf allen Ebenen<br />
zu verschaffen und Freiräume für sich<br />
selbst zu erhalten.<br />
Wir sind gespannt, wie Ihnen unsere<br />
Themen gefallen, was Sie anspricht<br />
und wo Sie Fragen haben und was Sie<br />
kritisch sehen. Wir freuen uns über Ihre<br />
Rückmeldungen.<br />
Mit besten Grüßen<br />
Elisabeth Peitzmeier<br />
Geschäftsführerin<br />
Daniel Melchien<br />
Vorsitzender<br />
5
Zahlen, Daten und Fakten<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Der Verein im Fokus<br />
Zahlen, Daten und Fakten<br />
über den Stadtjugendausschuss e. V.<br />
Der <strong>stja</strong> bewegt sehr vieles und das in<br />
ganz unterschiedlichen Feldern. Für die<br />
Bereiche Offene Kinder- und Jugendarbeit,<br />
Ganztagsschule oder Ferien<br />
existieren 234 Vollzeitstellen. Und auf<br />
allen Positionen wird für Kinder und<br />
Jugendliche, die in Karlsruhe leben,<br />
gearbeitet.<br />
Der <strong>stja</strong> wächst weiter. Insgesamt<br />
waren im Jahr 2017 mehr als 300<br />
Personen beschäftigt, das ist gegenüber<br />
den Jahren zuvor eine leichte<br />
Steigerung. Die Zahl der Vollzeitstellen<br />
liegt bei 234, vor fünf Jahren waren es<br />
noch 196 Stellen. Das entspricht einem<br />
Wachstum von etwas mehr als einem<br />
Viertel. Zurückzuführen ist dies auf den<br />
weiteren Ausbau der Ganztagsschulen,<br />
bei denen der <strong>stja</strong> Partner von mehreren<br />
Karlsruher Schulen ist, was einen<br />
entsprechenden Personalzuwachs<br />
bewirkt.<br />
Im Jahr 2017 betrieb der <strong>stja</strong> 17<br />
Kinder- und Jugendtreffs, zwei Minikindergärten,<br />
vier Horte, sechs Ganztagsschulen<br />
und neun weitere Einrichtungen<br />
der Kinder- und Jugendarbeit,<br />
die stadtweite Angebote machen,<br />
wie zum Beispiel die Mobile Spielaktion,<br />
das jubez oder das Musikmobil<br />
Soundtruck. Hinzu kommen mehrere<br />
Fachstellen, die sich mit konkreten<br />
Themen befassen, beispielsweise die<br />
Fachstelle für Demokratie und Vielfalt,<br />
die Fachstelle „Kein Missbrauch!“, die<br />
Fachstelle für Jugendbeteiligung oder<br />
die Anti-Diskriminierungsstelle.<br />
Zahl der für den Stadtjugendausschuss e. V.<br />
tätigen Personen (in Vollzeitstellen)<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
153<br />
158<br />
169<br />
185<br />
196<br />
209<br />
225<br />
225<br />
234<br />
Einnahmen des Stadtjugendausschuss e. V. im Jahr 2017<br />
(in Euro)<br />
Sponsoring<br />
45.030 €<br />
Spenden<br />
151.282 €<br />
Sonstiges<br />
1.322.110 €<br />
Sonstige Zuschüsse<br />
2.853.650 €<br />
Städtischer<br />
Zuschuss<br />
5.734.922 €<br />
inkl. Karlsruher Kinderpass<br />
mit 354.681 € und<br />
Karlsruher Pass mit<br />
2.220.641 €<br />
6
0 <strong>magazin</strong><br />
Zahlen, Daten und Fakten<br />
Öffnungszeiten<br />
Kinder- und Jugendhäuser<br />
pro Woche<br />
582 Stunden (2017)<br />
Mitgliedsverbände<br />
38 mit zirka 43.000<br />
Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
unter 27 Jahren als Mitglieder (2017)<br />
2017 erreichte BeoNetzwerk mit seinen<br />
Berufsorientierungsangeboten<br />
rund 3.500 Schülerinnen<br />
und Schüler in Karlsruhe.<br />
166 Angebotstage<br />
bei Freizeiten mit durchschnittlich<br />
23 Teilnehmenden pro Tag (2017)<br />
4.312 Angebotstage<br />
Kultur und Bildungsbereich mit<br />
durchschnittlich 22 Teilnehmenden (2017)<br />
889 Angebotstage bei<br />
Ferien ohne Übernachtung mit<br />
durchschnittlich 38 Teilnehmenden<br />
pro Tag (2017)<br />
An Veranstaltungen des <strong>stja</strong><br />
nahmen 90.038<br />
Menschen teil (2017).<br />
3.412 Angebotstage<br />
Kooperationen mit Schulen mit<br />
durchschnittlich 17 Teilnehmenden<br />
pro Tag (2017)<br />
Anzahl Karlsruher<br />
Kinderpass:<br />
5.206 (2017)<br />
Der Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe<br />
Der Stadtjugendausschuss e. V. wurde<br />
am 13. März 1951 gegründet. Er ist<br />
der auf freiwilliger Basis gebildete<br />
Dachverband der Karlsruher Jugendverbände,<br />
Jugendorganisationen und<br />
Jugendgemeinschaften. Er hat die<br />
Aufgabe, die Interessen der Karlsruher<br />
Jugend in gegenseitiger Anerkennung<br />
politisch zu vertreten. Die Stadt<br />
Karlsruhe hat dem Stadtjugendausschuss<br />
e. V. entsprechend dem<br />
Beschluss des Jugendhilfeausschusses<br />
vom 6. März 1991 – gemäß den<br />
Bestimmungen im Sozialgesetzbuch<br />
VIII – die Aufgaben der Jugendarbeit<br />
und Teile der Jugendsozialarbeit<br />
übertragen. Der Stadtjugendausschuss<br />
e. V. ist als selbstständiger<br />
Träger der außerschulischen Jugendbildung<br />
und als Träger der freien<br />
Jugendhilfe gemäß Paragraf 75 im<br />
Sozialgesetzbuch VIII anerkannt.<br />
Mehr Informationen:<br />
www.<strong>stja</strong>.de<br />
info@<strong>stja</strong>.de<br />
Anzahl Karlsruher Pass:<br />
12.133 (2017)<br />
7
Politische Bildung<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Ich mische mich ein<br />
Karlsruher Jugendliche beteiligen sich an vielen Stellen.<br />
Wir begleiten Sie dabei.<br />
Politische Bildung nimmt beim <strong>stja</strong> seit<br />
jeher einen hohen Stellenwert ein. Der<br />
Verein bekennt sich damit zu seiner<br />
Verantwortung, jungen Menschen Werte<br />
und Orientierung zu vermitteln. Kinder<br />
und Jugendliche lernen und leben<br />
Demokratie und Vielfalt sowohl in den<br />
demokratischen Strukturen des Vereins<br />
und der Mitgliedsverbände als auch in<br />
den Kinder- und Jugendhäusern und<br />
allen weiteren Einrichtungen.<br />
Beteiligung in Form von Mitgestaltung<br />
und Mitbestimmung ist dabei ein<br />
wesentlicher Bestandteil. Durch die<br />
politische Bildungsarbeit des <strong>stja</strong> werden<br />
Kinder und Jugendliche begleitet<br />
und unterstützt, eigene Bedürfnisse<br />
und Interessen für zukünftiges Zusammenleben<br />
zu entwickeln und auszudrücken.<br />
Zur politischen Bildung beim<br />
<strong>stja</strong> gehört die bewusste und kritische<br />
Auseinandersetzung mit gesellschaftlich<br />
relevanten Themen. Dazu gehört<br />
unter anderem die Erinnerung an die<br />
Zeit des Nationalsozialismus wach zu<br />
halten, die Spuren in Karlsruhe erfahrbar<br />
und begreifbar zu machen. Dies<br />
wird vermittelt über den Stadtrundgang<br />
„Auf den Spuren des Nationalsozialismus<br />
in Karlsruhe“ oder die aktuellen<br />
Bildungsfahrten des Fanprojekts zur<br />
Gedenkstätte Auschwitz.<br />
Baerenthal fördert<br />
interkulturelles Verständnis<br />
Ebenso wird in der Jugendfreizeit- und<br />
Bildungsstätte Baerenthal Geschichte<br />
erlebbar. Sie ist ein Symbol der<br />
deutsch-französischen Freundschaft,<br />
die bald nach dem Zweiten Weltkrieg<br />
begann. Hier wird interkulturelles<br />
Verständnis gefördert. Im Mai 2018<br />
fand in Baerenthal zum Beispiel die<br />
„YouConf 2018“ statt. Das Motto dieser<br />
trilateralen Begegnung zwischen<br />
Jugendlichen unserer Partnerstädte<br />
Krasnodar und Nancy mit Karlsruher<br />
Jugendlichen lautete „Lebensgefühle<br />
8<br />
1918 – 1968 – 2018“. Die Jugendlichen<br />
stellten einen Zusammenhang zu den<br />
Menschen- und Grundrechten her und<br />
diskutierten über „Freiheit und Demokratie<br />
in der Gegenwart – für die<br />
Zukunft“.<br />
„Kinder und Jugendliche<br />
entwickeln eigene<br />
Interessen für ihr zukünftiges<br />
Zusammenleben.“<br />
Auch wenig bequeme Themen der Tagespolitik<br />
geht der <strong>stja</strong> an. Rechten Tendenzen<br />
zu begegnen ist ein wichtiges<br />
Element in der Arbeit. So ist er Mitglied<br />
im „Netzwerk gegen rechts“ (www.kagegen-rechts.de),<br />
das seit 2015 besteht<br />
und 2018 seinen ersten Kongress unter<br />
dem Titel „Die dunkle Seite der Zivilgesellschaft<br />
– Rassismus als Normalzustand?“<br />
veranstaltet hat. Das ist kein<br />
einfaches, aber brandaktuelles Thema.<br />
Fachstelle initiiert und<br />
koordiniert Veranstaltungen<br />
Im Sommer 2018 holte die Fachstelle<br />
für Demokratie und Vielfalt im <strong>stja</strong><br />
die Ausstellung „Mensch, du hast<br />
Recht(e)“ der Bildungsstätte Anne-Frank<br />
nach Karlsruhe, eine Wanderausstellung<br />
über<br />
Rassismus,<br />
Diskriminierung<br />
und Menschenrechte,<br />
die sich<br />
als mobiles<br />
Lernlabor versteht.<br />
Generell<br />
widmet sich die<br />
Fachstelle präventiver<br />
Arbeit<br />
im Bereich<br />
Diskriminierung<br />
und gruppenbezogene<br />
Menschenfeindlichkeit.<br />
Sie initiiert und koordiniert innerhalb<br />
des <strong>stja</strong> Veranstaltungen, Projekte<br />
und Bildungsangebote zu den Themen<br />
Rechtsextremismus, gruppenbezogene<br />
Menschenfeindlichkeit und zum historischen<br />
Nationalsozialismus.<br />
Über die Einrichtungen des <strong>stja</strong> hinaus<br />
ist sie Anlaufstelle für Menschen und<br />
Organisationen, die sich in Karlsruhe<br />
in diesem Themenfeld engagieren. Sie<br />
fördert den Informationsaustausch, die<br />
Vernetzung und die Koordination gemeinsamer<br />
Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen<br />
und öffentlichen Akteuren<br />
im Kampf gegen rechts und für eine<br />
demokratische, offene Gesellschaft.<br />
Die Fachstelle ist Koordinations- und<br />
Kontaktstelle für das Netzwerk Karlsruhe<br />
gegen rechts.<br />
Ansprechpersonen:<br />
Petra Kuropka<br />
p.kuropka@<strong>stja</strong>.de<br />
Jakob Wolfrum<br />
Fachstelle für Demokratie und Vielfalt<br />
j.wolfrum@<strong>stja</strong>.de<br />
Jack Herbst<br />
j.herbst@<strong>stja</strong>.de<br />
Quelle: Piotr Paluchowski (CC BY-NC 3.0 DE)
0 <strong>magazin</strong><br />
Politische Bildung<br />
Mein Recht?<br />
Dein Recht?<br />
Unser Recht!<br />
Jugendliche setzen sich beim<br />
Projekt „Baustelle Zukunft:<br />
#takeyourrights“ intensiv mit<br />
Grund- und Menschenrechten<br />
auseinander<br />
Menschenrechte gelten überall –<br />
sogar und natürlich auch in der Luft.<br />
Denn: wohl zum ersten Mal überhaupt<br />
haben Mitglieder des Jugendzirkus<br />
Maccaroni die Menschenrechte artistisch<br />
interpretiert und das in luftiger<br />
Höhe vor dem Kino „Die Kurbel“ in<br />
der Kaiserpassage. Anlass der Performance<br />
war das Projekt „Baustelle<br />
Zukunft: #takeyourrights“ des <strong>stja</strong> im<br />
Rahmen der Europäischen Kulturtage<br />
2018 zum Thema „Aufbrüche-Umbrüche.<br />
Gleiche Rechte für alle“.<br />
Im Vorfeld hatten sich mehrere<br />
Jugendgruppen in einem groß angelegten<br />
Projekt mit Grund- und<br />
Menschenrechten, deren Selbstverständlichkeit<br />
und Existenz im Alltag<br />
leicht vergessen werden, auseinandergesetzt.<br />
Sehr stark engagiert war<br />
dabei auch das Bundesverfassungsgericht,<br />
das Jugendlichen Einblicke<br />
in die Arbeit des höchsten deutschen<br />
Gerichts gab. Richterin Susanne Baer<br />
vom Ersten Senat des Gerichts traf<br />
sich mehrfach zu Gesprächen mit<br />
den Jugendlichen. Oberbürgermeister<br />
Dr. Frank Mentrup regte an, dass sich<br />
die Jugendlichen auch in die weitere<br />
Gestaltung des geplanten „Forum<br />
Recht“ einbringen.<br />
Die Ergebnisse von #takeyourrights<br />
sind vielschichtig. So haben beispielsweise<br />
die Schülerinnen und Schüler<br />
der Amnesty-Gruppe am Bismarck-<br />
Gymnasium einen Stop-Motion-Film<br />
mit Playmobil-Figuren erstellt. Unter<br />
die Lupe genommen wurde das<br />
Grundrecht der Versammlungsfreiheit.<br />
Mit Artikel 19 aus der Allgemeinen<br />
Erklärung der Menschenrechte<br />
der Vereinten Nationen zum Thema<br />
Meinungs- und Informationsfreiheit<br />
hat sich die Gruppe „MeetMi“ befasst.<br />
Junge Menschen treffen sich immer<br />
mittwochs um 18 Uhr im Haus der Jugendverbände,<br />
um sich über Möglichkeiten<br />
der Beteiligung für Jugendliche<br />
auszutauschen. Entstanden ist im<br />
Rahmen des Projekts ein Plakat, dem<br />
viele intensive Diskussionen vorausgingen.<br />
Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit<br />
war das Thema einer<br />
Gruppe von Jugendlichen, die regelmäßig<br />
den Kinder- und Jugendtreff<br />
Westside Paradise in der Weststadt<br />
besucht. Entstanden ist eine Weltkarte<br />
ohne Ländergrenzen, auf der<br />
jeder seinen persönlichen Weg aus<br />
dem Herkunftsland nach Karlsruhe<br />
gekennzeichnet hat.<br />
Ojay, Taz und Julia rappen<br />
für Gleichheit vor dem Gesetz<br />
Cristian, 16 Jahre alt, und George, 17<br />
Jahre alt, haben eine Umfrage unter<br />
Passanten zum Grundgesetz-Artikel<br />
3, in dem es um die Gleichheit vor<br />
dem Gesetz geht, durchgeführt und<br />
dazu auch einen Film gedreht. Beide<br />
besuchen regelmäßig den Kinder- und<br />
Jugendtreff Durlach. In Form eines<br />
Rap haben Mosahn Ali, Saad Fares<br />
und Aisha Gift Ahmed den Artikel 24<br />
der Menschenrechtserklärung über<br />
das Recht auf Freizeit und Erholung<br />
umgesetzt. Gerappt haben auch Ojay,<br />
Taz und Julia, die sich die Grundrechte<br />
„Gleichheit vor dem Gesetz“ und<br />
„Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit“<br />
ausgesucht haben.<br />
Film über Freiheitsrechte<br />
Einen Selbsttest zum Thema „Gleichheit<br />
vor dem Gesetz“ und zur „Freiheit<br />
des Kulturlebens“ hat eine Gruppe<br />
von jungen Menschen mit und ohne<br />
Fluchterfahrung durchgeführt. Sie<br />
wollten wissen: Wie verändern sich<br />
die Einlasschancen, wenn ausländisch<br />
und einheimisch aussehende<br />
Menschen mal gemeinsam, mal alleine<br />
in einem Club Einlass möchten.<br />
Um die persönlichen Freiheitsrechte<br />
in Artikel 2 des Grundgesetzes ging<br />
es im Film einer Gruppe von jungen<br />
Leuten mit und ohne Migrationshintergrund.<br />
Ansprechpersonen:<br />
Isabel Kasalo<br />
i.kasalo@<strong>stja</strong>.de<br />
Jakob Wolfrum<br />
j.wolfrum@<strong>stja</strong>.de<br />
Marcel Seekircher<br />
m.seekircher@<strong>stja</strong>.de<br />
Link zum Film:<br />
youtu.be/7M4UacJ95m4<br />
9
Politische Bildung<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Und wofür würdest<br />
Du Dich einsetzen?<br />
YouConf 2018 mit Jugendlichen aus<br />
Nancy, Krasnodar und Karlsruhe<br />
Einen außergewöhnlichen Höhepunkt der vielfältigen<br />
internationalen Aktivitäten des <strong>stja</strong> bot die<br />
trilaterale Jugendbegegnung „YouConf - Lebensgefühle<br />
1918-1968-2018“ in Karlsruhe und Baerenthal.<br />
Dreißig Jugendliche aus Karlsruhe, Krasnodar und<br />
Nancy setzten sich mit eigenen Lebensgefühlen<br />
auseinander und stellten sie in Kontext zu Menschen-<br />
und Grundrechten, die es ermöglichen, ihr<br />
Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.<br />
Den Blick über die Jetztzeit hinaus boten Exkurse<br />
in Zeiten historischer Umbrüche und Veränderung,<br />
exemplarisch in die Jahre 1918 und 1968. Die Jugendlichen<br />
beschäftigten sich zudem mit aktuellen<br />
Herausforderungen zu „Freiheit und Demokratie<br />
in der Gegenwart – für die Zukunft“. Die zentrale<br />
Frage lautete: „Wofür würdest du dich einsetzen?<br />
Wofür lohnt es sich heute einzustehen?“. Impulse<br />
gaben der Besuch der Revolutionsausstellung im<br />
Badischen Landesmuseum, der Zeitzeugenbericht<br />
eines Alt-68ers, der Besuch des Musicals HAIR und<br />
einprägsame Momente im Centre Albert Schweitzer<br />
im französischen Niederbronn. Workshops aus den<br />
Bereichen Musik, Film und Kunst boten Raum für<br />
die Entfaltung eigener Kreativität.<br />
„Baerenthaler Erklärung“ wurde erarbeitet<br />
Auch nach der YouConf wirken die „Lebensge -<br />
fühle“ und der „Spirit von Baerenthal“ weiter: Die<br />
Jugendlichen tauschen sich weiter via Instagram<br />
aus und schmieden Pläne für künftige Projekte.<br />
Jugendliche aus Nancy und Karlsruhe präsentierten<br />
die Ergebnisse im Juli 2018 bei einem Arbeitstreffen<br />
der Gemeinderäte von Nancy und Karlsruhe<br />
im Rathaus. Das Deutsch-Russische Forum hat<br />
Jugendliche aus den beteiligten Städten gebeten,<br />
in Berlin ein Impulsreferat für die AG „Dreieckspartnerschaften<br />
und neue Synergien für die Zusammenarbeit<br />
(Beispiel Krasnodar – Karlsruhe – Nancy)“<br />
zu halten. In der „Baerenthaler Erklärung“ appellieren<br />
die Jugendlichen an die Oberbürgermeister,<br />
dem Jugendaustausch einen höheren Stellenwert<br />
einzuräumen. Die YouConf2018 wurde durch das<br />
Deutsch-Französische Jugendwerk (dfjw) im Rahmen<br />
des Programms „100 Projekte für den Frieden“<br />
gefördert.<br />
Mehr von der YouConf2018:<br />
www.youconf.de<br />
www.instagram.com/youconfka/<br />
Supporters realisieren mit<br />
Unterstützung von Fanprojekt und<br />
Stadtarchiv Bensemann-Stele/<br />
Virtueller Stadtrundgang für digitales<br />
Zeitalter angepasst<br />
Eine neue Stele am Engländerplatz in unmittelbarer<br />
Nähe der Geschäftsstelle des <strong>stja</strong> erinnert seit dem<br />
Frühjahr 2018 an den Karlsruher Fußballpionier Walther<br />
Bensemann (1873 bis 1934). Er brachte die Sportart<br />
nach Karlsruhe und Süddeutschland. Seine Ideale von<br />
Frieden und Völkerverständigung, die er über den Fußball<br />
verwirklichen wollte, ließen den jüdischen Mitbürger<br />
kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />
im März 1933 in die Schweiz emigrieren. Den Anstoß<br />
für die Errichtung der Stele kam von den Supporters,<br />
dem Dachverband der Fußballfans des Karlsruher SC.<br />
<strong>stja</strong>-Fanprojekt und Stadtarchiv unterstützten bei der<br />
Realisierung des Vorhabens.<br />
Den Stadtrundgang „Auf den Spuren des Nationalsozialismus<br />
in Karlsruhe“ gibt es seit den 1980er Jahren<br />
und seit 2007 auch im Internet. Anfang des Jahres 2018<br />
wurde die Internetseite überarbeitet und an die neuen<br />
digitalen Möglichkeiten angepasst. Es ist jetzt beispielsweise<br />
möglich, eine eigene Route zu den einzelnen<br />
Stationen zusammenzustellen. Inhaltlich führt der<br />
Stadtrundgang zu Orten des Widerstands, zeigt Spuren<br />
der Opfer auf und macht klar, an welcher Stelle die Täter<br />
in Karlsruhe gewirkt haben. Neu ist auf der Seite außerdem<br />
eine Rubrik für Projekte, in denen sich Karlsruher<br />
Jugendliche mit dem Nationalsozialismus befassen. So<br />
wird der schulübergreifende Seminarkurs „Nationalsozialismus<br />
in Karlsruhe“ des Bismarck-, Helmholtz- und<br />
Goethe-Gymnasiums präsentiert.<br />
10
0 <strong>magazin</strong><br />
Politische Bildung<br />
Fanprojekt<br />
organisiert Fahrt zur<br />
Gedenkstätte Auschwitz<br />
„Die Woche hat sehr viel gemacht mit mir“, sagt Nina Ohlhauser,<br />
regelmäßige Besucherin des Fanprojekts Karlsruhe<br />
und Teilnehmerin an der Bildungsfahrt zu den Gedenkstätten<br />
der ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau<br />
im polnischen im Frühjahr 2017. „Man hat natürlich<br />
vorher viel gelesen, aber die Lager dann zu sehen, ist nochmal<br />
etwas ganz anderes“, fügt sie hinzu. „Was man sieht, ist<br />
zum Teil entsetzlich“. Unterwegs war Nina Ohlhauser sechs<br />
Tage lang gemeinsam mit 27 anderen regelmäßigen Besucher*innen<br />
des Fanprojekts Karlsruhe und des Fanprojekts<br />
des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin.<br />
Im Vorfeld trafen sich die Teilnehmenden zur thematischen<br />
Vorbereitung der Fahrt<br />
In drei mehrstündigen Führungen besichtigten die Teilnehmenden<br />
das Stammlager Auschwitz, das Lager Birkenau und<br />
das Zwangsarbeitslager Monowitz des Chemiekonzerns IG<br />
Farben. Hinzu kamen Workshops und der Besuch der Ausstellungen<br />
in den Gedenkstätten. Die Teilnehmenden hatten<br />
sich entschieden, biographisch zu arbeiten und beschäftigten<br />
sich unter anderem mit der Biographie des Karlsruher<br />
Fußballers Julius Hirsch, dessen Spur sich während der<br />
Deportation nach Auschwitz verliert. Organisiert und vorbereitet<br />
wurde die Fahrt vom <strong>stja</strong>-Fanprojekt. Bestandteil<br />
der Vorbereitung waren auch mehrere Treffen, bei denen<br />
inhaltlich zum Thema nationalsozialistische Ideologie und<br />
Konzentrationslager gearbeitet wurde.<br />
Kritische Auseinandersetzung<br />
mit Battle-Rap<br />
Für ein kleines „Symposium“ kam Anfang<br />
2018 Stefan Zimmermann, in Karlsruhe besser<br />
bekannt unter dem Namen DJ Stean, in das<br />
Jugend- und Gemeinschaftszentrum „Weiße<br />
Rose“ nach Oberreut. Das Thema des 38-jährigen<br />
DJ: Battle Rap, also Rapsongs, bei denen<br />
es darum geht, andere zu diffamieren und sich<br />
selbst übertrieben positiv darzustellen. Die<br />
Aktion wurde im offenen Jugendbereich der<br />
Weißen Rose durchgeführt. DJ Stean kam durch<br />
seine authentische Art schnell mit den Jugendlichen<br />
ins Gespräch über diese Form des<br />
Raps, anschaulich gemacht an einigen Beispielen.<br />
„Es war sehr interessant zu sehen, dass<br />
die Jugendlichen durchaus in der Lage sind,<br />
die von ihnen konsumierte Musik auch mal aus<br />
einem anderen Blickwinkel zu betrachten und<br />
auch kritisch zu reflektieren“, so Volker Stetter,<br />
Leiter der Weißen Rose.<br />
11
Politische Bildung<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Partnerschaft für<br />
Demokratie:<br />
Zeichen setzen für<br />
Vielfalt und Toleranz<br />
Der <strong>stja</strong> nimmt seit 2015 am Bundesprogramm<br />
„Partnerschaften für<br />
Demokratie“ des Ministeriums für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />
teil. Es vernetzt in ganz Deutschland<br />
die Akteure in Städten und Landkreisen,<br />
die sich für die Stärkung der<br />
Demokratie einsetzen. Damit soll<br />
ziviles Engagement und demokratisches<br />
Verhalten auf der kommunalen,<br />
regionalen und überregionalen Ebene<br />
gefördert werden.<br />
In Karlsruhe will der <strong>stja</strong> über die<br />
Partnerschaft für Demokratie ein<br />
Zeichen für Demokratie, Vielfalt und<br />
Toleranz und gegen jegliche Art von<br />
Ausgrenzung, Diskriminierung oder<br />
Rassismus setzen. Um dies zu erreichen,<br />
können Jugendgruppen, Vereine<br />
und andere Zusammenschlüsse bei<br />
den Koordinierungs- und Fachstellen<br />
Anträge für Maßnahmen und Projekte<br />
einreichen, die diese Vorhaben unterstützen.<br />
Die Koordinierungs- und Fachstelle<br />
der Partnerschaften für Demokratie<br />
gibt es in der Stadt Karlsruhe seit<br />
2015. Bisher wurden 95 Einzelmaßnahmen<br />
über das Programm<br />
unterstützt. Es ging dabei um Veranstaltungen<br />
zu Wahlen, die Jugendkonferenz,<br />
die Local Handicap Night<br />
im jubez oder auch die Unterstützung<br />
bei Großaktionen wie der Demonstration<br />
für Vielfalt und Toleranz Anfang<br />
Juni 2017 in Durlach. Zusätzlich im<br />
Programm sind auch Fortbildungen<br />
für pädagogische Fachkräfte und<br />
Projekte zu politischer Bildung, Inklusion,<br />
Jugendbeteiligung und Extremismusprävention.<br />
Seit Bestehen des<br />
Programms haben in Karlsruhe rund<br />
5.000 Menschen an einer geförderten<br />
Veranstaltung teilgenommen.<br />
Jugendverbände in der politischen Bildung engagiert<br />
Auch die Jugendverbände, die im <strong>stja</strong><br />
organisiert sind, sehen in der politischen<br />
Bildung von Jugendlichen und<br />
jungen Erwachsenen einen wichtigen<br />
Auftrag.<br />
Ein Beispiel ist die Veranstaltungsreihe<br />
„Einblicke in den NSU-Komplex“.<br />
Als Unterstützung bei der Planung<br />
und Durchführung durch die Fachstelle<br />
für Demokratie und Vielfalt im <strong>stja</strong><br />
wurde der Kreisverband Karlsruhe der<br />
Sozialistischen Jugend Deutschlands<br />
– Die Falken ins Boot geholt, der<br />
sich als politischer Jugendverband<br />
als passender Partner erwies. Das so<br />
entstandene mehrköpfige Vorbereitungsteam<br />
hat viele Netzwerke in die<br />
Stadt eröffnet und unterschiedliche<br />
Perspektiven auf den Themenkomplex<br />
„NSU“ vereint. Unter diesen Vorzeichen<br />
entstand ein Programm, welches verschiedene<br />
Aspekte beleuchtete.<br />
Das dokumentarische Theaterstück<br />
„Die NSU-Monologe“ setzte die Opfer<br />
des Nationalsozialistischen Untergrunds<br />
in den Fokus, ein Podiumsgespräch<br />
zum NSU-Untersuchungsausschuss<br />
und dessen Besuch<br />
im Landtag Baden-Württemberg<br />
brachte einen lokalen Bezug. Schließlich<br />
zeigte ein<br />
Podiumsgespräch<br />
zum Münchner<br />
NSU-Verfahren aktuelle<br />
Entwicklungen<br />
auf. Auf diese<br />
Weise konnte mit<br />
den Veranstaltungen<br />
ein ganz<br />
unterschiedliches<br />
Publikum erreicht<br />
werden. Insgesamt<br />
besuchten über<br />
400 Menschen die<br />
Veranstaltungen.<br />
Die Falken nutzten die Möglichkeit,<br />
um mit Infoständen bei den einzelnen<br />
Terminen über ihre Aktivitäten<br />
zu berichten und für diese zu werben.<br />
Finanziell unterstützt wurde die Reihe<br />
durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />
Baden-Württemberg und das Kulturamt<br />
der Stadt Karlsruhe.<br />
12
0 <strong>magazin</strong><br />
Beteiligung<br />
Mitdenken. Mitreden. Mitgestalten<br />
Jugendbeteiligung in Karlsruhe umfasst fünf Säulen<br />
für aktive Mitwirkung<br />
Die aktive Mitwirkung von Jugendlichen<br />
an Entscheidungen ist unerlässlich,<br />
wenn wir mehr Demokratie und Solidarität<br />
in der Gesellschaft erreichen wollen.<br />
In Karlsruhe haben Jugendliche verschiedene<br />
Möglichkeiten, ihren Anliegen<br />
Gehör zu verschaffen. Selbstbewusst<br />
vertreten sie ihre Vorstellungen<br />
davon, wie das Stadtleben für Jugendliche<br />
attraktiver wird. Sie haben im<br />
vergangenen Jahr einiges bewirkt. Der<br />
<strong>stja</strong> entwickelt mit ihnen das „Karlsruher<br />
Beteiligungskonzept“ beständig<br />
weiter. So wird aktuell an einer passenden<br />
Struktur gearbeitet, den Jugendlichen<br />
innerhalb der gemeinderätlichen<br />
Institutionen zu garantierten Rechten<br />
zu verhelfen.<br />
Im Karlsruher Konzept zur Beteiligung<br />
von Kindern und Jugendlichen sind fünf<br />
Säulen der Mitwirkungsmöglichkeiten<br />
für Jugendliche benannt:<br />
1) Karlsruher Jugendkonferenz<br />
Eine jährlich stattfindende stadtteilübergreifende<br />
Konferenz für Jugendliche<br />
ab 14 Jahren. Dort können<br />
Jugendliche ihre Anliegen, Ideen und<br />
Kritikpunkte mit Bürgermeister*innen,<br />
Gemeinderät*innen und Mitarbeitenden<br />
der Stadtverwaltung diskutieren. Im<br />
JuKoCheck sechs Monate später wird<br />
überprüft, wie weit man vorangekommen<br />
ist. Vorbereitet und durchgeführt<br />
wird die Jugendkonferenz von engagierten<br />
Jugendlichen des JuKoTeams.<br />
Vertreter*innen der Juko berichten im<br />
Jugendhilfeausschuss von den Ergebnissen<br />
der Jugendkonferenz.<br />
2) Jugendforen<br />
Sie werden bereits seit den 1970er<br />
Jahren vom <strong>stja</strong> in den Stadtteilen anlassbezogen<br />
durchgeführt und setzen<br />
direkt an der Lebenswelt der Jugendlichen<br />
an. Jugendliche besprechen<br />
und planen gemeinsam mit Entscheidungsträger*innen<br />
Vorhaben aus dem<br />
direkten Umfeld. Hierbei erhalten sie<br />
Unterstützung von Mitarbeitenden des<br />
Kinder- und Jugendhauses im Stadtteil.<br />
3) Arbeitskreis Karlsruher<br />
Schülervertreter (AKS)<br />
Der Arbeitskreis Karlsruher Schülervertreter<br />
versteht sich als Vertretung<br />
von Schüler*innen aller weiterführenden<br />
Schularten in Karlsruhe und der<br />
näheren Umgebung. Der AKS entsendet<br />
Vertreter*innen in den Schulbeirat der<br />
Stadt Karlsruhe. Er ist beratendes Mitglied<br />
mit Sonderstimmrecht im <strong>stja</strong>.<br />
4) Beteiligung in den Einrichtungen<br />
der Offenen Jugendarbeit des <strong>stja</strong><br />
Partizipation gehört zu den pädagogischen<br />
Grundsätzen der offenen Jugendarbeit.<br />
Angebote und Projekte werden<br />
von den Jugendlichen selbst gestaltet,<br />
mitentwickelt und nach ihren eigenen<br />
Vorstellungen verändert. Jugendliche<br />
werden an Entscheidungen, die sie betreffen,<br />
in differenzierter Form beteiligt.<br />
5) Vollversammlung des <strong>stja</strong><br />
Als höchstes Gremium des <strong>stja</strong> berät<br />
und beschließt die Vollversammlung<br />
vor allem den Haushalt und die Finanzpläne<br />
des <strong>stja</strong>, nimmt neue Mitglieder<br />
auf und wählt den Vorstand. Aufgrund<br />
der besonderen Stellung des <strong>stja</strong> in<br />
Karlsruhe beschließt die Vollversammlung<br />
maßgeblich über den Kurs der<br />
Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt.<br />
Jugendliche und junge Erwachsene<br />
können so als Delegierte der Jugendverbände<br />
oder als Jugendräte der<br />
Kinder- und Jugendhäuser direkten<br />
Einfluss auf die strategische Ausrichtung<br />
der Kinder- und Jugendarbeit in<br />
Karlsruhe nehmen.<br />
Ansprechperson:<br />
Barbara Ebert<br />
b.ebert@<strong>stja</strong>.de<br />
13
Beteiligung<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Die 5. Karlsruher<br />
Jugendkonferenz:<br />
vielfältige Themen und<br />
angeregte Diskussionen<br />
mit der Kommunalpolitik<br />
Zum fünften Mal trafen sich im Frühjahr<br />
2018 Karlsruher Jugendliche mit<br />
Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung,<br />
um Ideen, Anliegen und Kritik<br />
zu thematisieren und zu diskutieren.<br />
Bewährt hat sich der Ort: rund 100<br />
Jugendliche tagten im Bürgersaal<br />
im Rathaus, wo auch der Karlsruher<br />
Gemeinderat seine Entscheidungen<br />
trifft. Vielfältig waren die Themen, die<br />
während der 5. Karlsruher Jugendkonferenz<br />
von den Jugendlichen angesprochen<br />
wurden:<br />
• y Gerechte Tarife für Schüler*innenund<br />
Auszubildenden-Karten des KVV<br />
• y Genderneutrale Toiletten im öffentlichen<br />
Raum<br />
• y Finanzierung von mobilen Toiletten<br />
für die inoffizielle Abiturfeier im<br />
Schlossgarten<br />
• y Sicherung des Gartengrundstücks<br />
für den Pfadfinderstamm Calapallo<br />
• y Aufwertung eines Bolzplatzes in<br />
Oberreut<br />
• y Keine Diskriminierung von jungen<br />
Geflüchteten an den Eingängen von<br />
Bars und Clubs<br />
• y Mitsprache bei der Innenstadt-<br />
Entwicklung<br />
• y Mehr kostengünstige Parkplätze für<br />
Schüler*innen beim Schulzentrum<br />
in der Südweststadt<br />
• y Umweltthematik in Bildungsplänen,<br />
mehr Dreck-weg-Wochen und ein<br />
Plastiktütenverbot für Karlsruhe<br />
Mehr von der Karlsruher<br />
Jugendkonferenz auf:<br />
www.karlsruherjugendkonferenz.de<br />
Jugendforen<br />
in den Stadtteilen<br />
Die Themen der stadtteilorientierten<br />
Jugendforen sind oft eng mit der<br />
Jugendkonferenz verknüpft. So gibt<br />
es Fälle, in denen die Jugendlichen<br />
in einem Jugendforum beschließen,<br />
ihr Anliegen in die Jugendkonferenz<br />
einzubringen oder aber ein Thema<br />
aus der Jugendkonferenz wird in<br />
einem Jugendforum vor Ort behandelt.<br />
Bei einem Jugendforum in der<br />
Nordweststadt im März 2017 wurde<br />
die Situation von Treffmöglichkeiten<br />
beleuchtet. Die Forderung nach einem<br />
größeren Jugendhaus mit längeren<br />
Öffnungszeiten brachten die Jugendlichen<br />
daraufhin in die 4. Karlsruher<br />
Jugendkonferenz im Mai 2017 ein.<br />
Den entgegengesetzten Weg gingen<br />
Jugendliche aus dem Blauen Haus<br />
im Stadtteil Geroldsäcker. Verschiedene<br />
Ideen für die Beleuchtung des<br />
Bolzplatzes, den Bau einer Calisthenics-Anlage<br />
und eines Unterstandes<br />
zum freien Treffen wurden nach einer<br />
Karlsruher Jugendkonferenz in einem<br />
Jugendforum im Juli 2017 mit Gemeinderät*innen<br />
und dem Gartenbauamt<br />
konkretisiert. Auch der Wunsch<br />
von Jugendlichen aus der Waldstadt<br />
einen Sportplatz umfangreicher nutzen<br />
zu können, wurde zunächst in der<br />
Jugendkonferenz und anschließend in<br />
einem Jugendforum verhandelt.<br />
Ansprechpersonen:<br />
Barbara Ebert<br />
b.ebert@<strong>stja</strong>.de<br />
Isabel Kasalo<br />
i.kasalo@<strong>stja</strong>.de<br />
14
0 <strong>magazin</strong><br />
Beteiligung<br />
Gemeinsam<br />
neue Wege gehen<br />
Unter dem Titel „MyCity.MyPlace.“<br />
experimentiert der <strong>stja</strong> mit<br />
neuen Ansätzen der Jugend -<br />
arbeit in der Innenstadt<br />
„Gemeinsam neue Wege gehen“ ist ein<br />
Projekt, das von der Baden-Württemberg-Stiftung<br />
im Rahmen des Programms<br />
„Wir sind dabei“ gefördert wird.<br />
Ziel des Programms ist, die inklusive<br />
Arbeit von Organisationen und Einrichtungen<br />
der außerschulischen Kinderund<br />
Jugendarbeit weiterzuentwickeln.<br />
Dabei geht es um eine Öffnung hin zu<br />
Zielgruppen, die die Angebote der Organisationen<br />
bisher eher weniger nutzen.<br />
Die Offene Kinder- und Jugendarbeit<br />
beim <strong>stja</strong> ist seit vielen Jahren mit<br />
Erfolg sehr stark auf die stadtteilbezogene<br />
Arbeit ausgerichtet. Der Stadtteil<br />
als Lebensraum für Jugendliche befindet<br />
sich allerdings in einem Wandlungsprozess,<br />
weil stadtteilbezogene<br />
weiterführende Schulen immer weniger<br />
werden. Als Folge verbringen heute fast<br />
alle Schüler*innen ihren Tag außerhalb<br />
ihres nahen Wohnumfeldes. Dazu<br />
kommt, dass Jugendliche begehrte<br />
Konsum- und Freizeitangebote in ihrem<br />
Fachstelle für Jugendbeteiligung<br />
begleitet einen dynamischen Prozess<br />
Stadtteil kaum vorfinden. Wer besondere<br />
Interessen in Sport oder Kultur<br />
verfolgt, sucht sich passende Angebote<br />
unabhängig von seinem Stadtteil. Auch<br />
Kommunikation unter Jugendlichen ist<br />
nicht mehr an die physische Anwesenheit<br />
in einem Raum gebunden. Andererseits<br />
gibt es das Bedürfnis nach<br />
„realer“ Kommunikation. Jugendliche<br />
sind heute mehr denn je bereit, sich<br />
dafür auch tatsächlich zu bewegen.<br />
Jugendliche suchen in ihrer Freizeit<br />
verstärkt andere städtische Räume<br />
Die Grundannahme des Projekts basiert<br />
auf der These der schwindenden Bedeutung<br />
klassischer Sozialräume. Eine<br />
weitere These ist, dass die Wirkung des<br />
Sozialraums auf jugendliches Aufwachsen<br />
durchaus seine Schattenseiten<br />
hat. Schließlich weisen diese oftmals<br />
eine gewisse Enge auf, verbunden<br />
mit sozialer Kontrolle, eingeschränkten<br />
Die Fachstelle Jugendbeteiligung begleitet Jugendliche dabei, sich<br />
mit ihren Anliegen z.B. bei der Jugendkonferenz einzubringen. Sie<br />
bringt verschiedene Jugendliche zusammen und unterstützt sie dabei,<br />
sich selbstbewußt in der Öffentlichkeit zu äußern. Und sie berät<br />
sich mit politisch aktiven Jugendlichen, mit welchen Formaten noch<br />
weitere Jugendliche erreicht und zum Nachdenken angeregt werden<br />
können. Die Fachstelle "Beteiligung" möchte demokratische Prozesse<br />
transparent machen und vor allem Jugendliche dafür gewinnen,<br />
"es selbst in die Hand zu nehmen". Ohne gelungene Beteiligung ist<br />
politische Bildung nicht wirksam.<br />
Freiräumen und dem Phänomen, dass<br />
bestimmte Gruppen und Milieus öffentliche<br />
Räume belegen. Die logische<br />
Konsequenz ist, dass Jugendliche<br />
sich in ihrer Freizeit verstärkt andere<br />
städtische Räume suchen. Dabei rückt<br />
beispielsweise die Innenstadt in den<br />
Fokus. Für die Weiterentwicklung der<br />
Jugendarbeit ergibt sich daraus eine<br />
interessante Fragestellung: Welche<br />
Wirkung hat der innerstädtische<br />
„Sozialraum“ auf das Aufwachsen der<br />
Jugendlichen? Als potenzieller Raum<br />
für Jugendarbeit wurde die City bisher<br />
jedenfalls kaum beachtet.<br />
Viele Rückmeldungen mit<br />
innovativen Ideen und Impulsen<br />
Mit dem Projekt „MyCity.MyPlace.“ will<br />
der <strong>stja</strong> mit Jugendlichen in Kontakt<br />
kommen, die sich in diesem Sozialraum<br />
häufig aufhalten und die in den<br />
Stadtteilen kaum erreicht werden. Wie<br />
bewerten Jugendliche die Innenstadt?<br />
Was fehlt? Wie müsste die Innenstadt<br />
aus ihrer Perspektive entwickelt werden,<br />
damit ihre Interessen mehr Beachtung<br />
bekommen? Welche Rolle kann<br />
die Jugendarbeit dabei spielen und wie<br />
lässt sich das mit den bestehenden<br />
Angeboten verknüpfen? Das Projekt<br />
wird im August <strong>2019</strong> abgeschlossen.<br />
Bereits nach der ersten Aktionsphase<br />
im Sommer 2018 bekam der <strong>stja</strong> viele<br />
Rückmeldungen. Für innovative Ideen,<br />
Impulse und neue Formen der Jugendarbeit<br />
im Innenstadtbereich gibt es<br />
offensichtlich ein enormes Potenzial,<br />
das der <strong>stja</strong> unbedingt nutzen will.<br />
Ansprechperson:<br />
Rudi Kloss<br />
r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />
15
Beteiligung<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Ein Erlebnisraum mitten in der Stadt<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Jugendliche gestalten Aktions- und Zirkuspark im<br />
Otto-Dullenkopf-Park für die eigene Nutzung mit<br />
Der Karlsruher Gemeinderat hat grünes<br />
Licht gegeben: jetzt können auch<br />
die Werkstätten und das ehemalige<br />
Verwaltungsgebäude im Otto-Dullenkopf-Park<br />
zwischen Oststadt und<br />
Südstadt saniert werden. Darauf warten<br />
Jugendliche aus verschiedenen<br />
Bewegungsszenen schon lange. Denn<br />
schon seit über sechs Jahren arbeiten<br />
sie beharrlich an Konzepten für das<br />
tolle Areal mitten in der Stadt.<br />
Der Aktions- und Zirkuspark, der zum<br />
festen Bestandteil der Jugendkulturszene<br />
geworden ist, wird seit 2012<br />
gemeinsam mit Jugendlichen und<br />
unter der Beteiligung städtischer Ämter<br />
entwickelt. Ausgangspunkt waren<br />
die Ergebnisse der mit Jugendlichen<br />
durchgeführten Zukunftswerkstätten<br />
in den Jahren 2012 und 2013. Die Ergebnisse<br />
waren wiederum Grundlage<br />
eines Zukunftsworkshops im Februar<br />
2014. Daran schloss sich ein Planungsprozess<br />
an, dessen Ziel es war,<br />
einen haushaltsreifen Entwurf für die<br />
zukünftige Nutzung des Gebäudes, der<br />
Hallen auf dem Gelände der Wolfartsweierer<br />
Straße und des Außengeländes<br />
im Otto-Dullenkopf-Park für den<br />
Haushalt <strong>2019</strong>/20 vorzulegen. Dabei<br />
ist der gesamte Prozess jederzeit<br />
transparent gegenüber den beteiligten<br />
Jugendlichen.<br />
So entsteht nach und nach ein Erlebnisraum<br />
mitten in der Stadt: In<br />
der Zeit zwischen 2014 und heute<br />
brachten die Jugendlichen in Zukunftswerkstätten,<br />
Jugendforen und<br />
Projekten ihre Ziele und Visionen ein<br />
und erzielten Fortschritte bei den Jugendkonferenzen<br />
in den Jahren 2015<br />
(neuer, moderner Skatepark), 2016<br />
(Fusion of Arts) und 2017 (Beteiligung<br />
an der Planung der zukünftigen<br />
Trainingshallen). Im Jahr 2015 wurde<br />
eine Dirtbike-Strecke von etwa 30<br />
Jugendlichen aus der Dirtbike-Szene<br />
mitgeplant und -gebaut. Sie hatten<br />
sich in einem monatelangen Beteiligungsprozess<br />
eingebracht, der von<br />
<strong>stja</strong> und Gartenbauamt moderiert<br />
wurde. Schon heute gibt es die Parkour-<br />
und Kletteranlage, einen Beachvolleyballplatz,<br />
Möglichkeiten für<br />
Gardening, natur- und umweltpädagogische<br />
Projekte, für Zirkus, Akrobatik<br />
und Jonglage und nicht zuletzt zum<br />
Chillen und Spaß haben.<br />
Ganzjährige Trainingsmöglichkeiten<br />
für Bewegungskünstler*innen<br />
Mit der zukünftigen Umnutzung<br />
der Hallen entstehen ganzjährige<br />
Trainingsmöglichkeiten, die Jugendliche<br />
und junge Erwachsene aus<br />
verschiedenen Bewegungskünsten<br />
und urbanen Szenen selbstbestimmt<br />
nutzen werden. In optimaler Zusammenarbeit<br />
mit dem Amt für Hochbau<br />
und Gebäudewirtschaft und dem<br />
Team der Architekt*innen entwickelten<br />
Vertreter*innen der verschiedenen<br />
Bewegungsszenen bereits im Sommer<br />
2017 ein Anforderungsprofil für die<br />
notwendige Ausstattung der zukünftigen<br />
Bewegungsräume. Im Mai 2018,<br />
mit Fertigstellung der haushaltsreifen<br />
Planung, konnte diese wiederum<br />
den Beteiligten vorgestellt und der<br />
weitere Prozess besprochen werden.<br />
Während der Bauzeit wird zu einzelnen<br />
Themen weitergearbeitet,<br />
Meilensteine werden definiert. Erste<br />
Ideen dafür, was sie selbst in der<br />
Bauphase tun wollen und können,<br />
haben die Jugendlichen schon entwickelt:<br />
es geht zum Beispiel um<br />
den Bau von Upcycling-Möbeln und<br />
mobilen multifunktionalen Elementen<br />
für die Halle. Unterstützt wird dieser<br />
Beteiligungsprozess durch das Programm<br />
„Vielfalt in Partizipation“ des<br />
Landesjugendrings Baden-Württemberg.<br />
Für die Beteiligung von Kindern<br />
und Familien wird ein separates Beteiligungskonzept<br />
unter Einbeziehung<br />
des städtischen Gartenbauamts, des<br />
Kinderbüros, der Mobilen Spielaktion,<br />
und weiterer Kooperationspartner<br />
entwickelt.<br />
Ansprechpersonen:<br />
Irmi Schucker-Hüttel<br />
i.schucker-huettel@<strong>stja</strong>.de<br />
16
0 <strong>magazin</strong><br />
Beteiligung<br />
Höhepunkt ist die emotionale Schlussrunde<br />
Kinder und Jugendliche aus Karlsruhe setzen sich beim 24hLauf für Kinderrechte<br />
für andere Kinder und Jugendliche aus der Stadt ein<br />
Es gibt nur wenige Projekte in Karlsruhe,<br />
wo sich innerhalb von so kurzer<br />
Zeit so viele Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene ehrenamtlich einbringen<br />
und die so viele Spenden generieren,<br />
wie der „24hLauf für Kinderrechte“.<br />
Seit vielen Jahren pilgern Anfang Juli<br />
mehrere tausend Läufer*innen zum<br />
24hLauf für Kinderrechte. Der Name<br />
ist Programm, denn gelaufen wird<br />
tatsächlich 24 Stunden und bei den<br />
meisten Teams ohne Unterbrechung.<br />
Denn: nach jeder gelaufenen Runde<br />
klingelt es sozusagen in der Kasse,<br />
genauer gesagt, in der Spendenkasse.<br />
Die Teams haben sich im Vorfeld Rundensponsoren<br />
gesucht, die für jede<br />
Runde einen bestimmten Betrag in die<br />
Teamkasse zahlen. Am Ende wird zusammengezählt.<br />
Und die Ergebnisse<br />
sind spektakulär: regelmäßig kommen<br />
Beträge von rund 60.000 Euro<br />
zustande. Darüber werden soziale<br />
Projekte finanziert, die Kindern und<br />
Jugendlichen in Karlsruhe zugutekommen,<br />
und die sonst nicht stattfinden<br />
könnten.<br />
Im Vorfeld entscheidet eine unabhängige<br />
Jury, welche Projektanträge<br />
von Verbänden, Vereinen und Institutionen<br />
an welcher Stelle des Rankings<br />
landen. Bei jeder Veranstaltung<br />
steht in Anlehnung an den Titel des<br />
Laufs eines der Kinderrechte aus der<br />
Kinderrechte-Konvention der Vereinten<br />
Nationen (UN) im Mittelpunkt.<br />
Projektanträge, die das Kinderrecht in<br />
irgendeiner Art und Weise berücksichtigen,<br />
haben gute Chancen, weit vorne<br />
im Ranking zu landen. Thema im Jahr<br />
2018 war beispielsweise der Artikel<br />
12 der UN-Kinderrechtekonvention,<br />
das „Recht auf eigene Meinung und<br />
eigenen Willen“. Während des Laufs<br />
konnten die Teilnehmenden wählen,<br />
welches UN-Kinderrecht im kommenden<br />
Jahr in den Fokus gerückt werden<br />
soll.<br />
Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />
stehen das „Helfenwollen“ und<br />
Solidarität für andere<br />
Regelmäßig gehören die Teams aus<br />
den Karlsruher Schulen zu denjenigen,<br />
die aus dem 24hLauf für Kinderrechte<br />
auch einen kleinen sportlichen Wettbewerb<br />
machen, quasi eine inoffizielle<br />
„24hLauf-Schulmeisterschaft“. Etwa<br />
900 Runden schafft der jeweilige<br />
Spitzenreiter in 24 Stunden. Bemerkenswert<br />
ist, dass die Schulen auch<br />
immer weit vorne liegen, was die<br />
Spenden angeht. Konkret heißt das:<br />
beim 24hLauf setzen sich ganz viele<br />
Kinder und Jugendliche aus Karlsruhe<br />
in hohem Maß und uneigennützig für<br />
andere Kinder und Jugendliche in der<br />
Stadt ein. Das zeigt sich auch immer<br />
wieder bei der emotionalen Schlussrunde,<br />
die alle gemeinsam laufen und<br />
bei der deutlich wird, dass das Laufen<br />
nur eine Facette dieser Veranstaltung<br />
ist, im Mittelpunkt aber das „Helfenwollen“<br />
und Solidarität stehen.<br />
24hLauf sorgt für neue<br />
Spielsachen im Kindergarten<br />
Realisiert werden mit der Förderung<br />
aus dem Lauf ganz unterschiedliche<br />
Projekte. Einmal geht es um einen<br />
Selbstverteidigungskurs für Mädchen,<br />
neue Spielsachen zu einem bestimmten<br />
Thema für einen Kindergarten<br />
oder einen Ausflug für Kinder aus<br />
Haushalten mit niedrigem Einkommen.<br />
Eine Schule setzt das Projekt<br />
„Fit und stark erwachsen werden“ um.<br />
Dabei lernen Kinder, für ihre Rechte<br />
einzutreten, bekommen aber auch<br />
gezeigt, dass es Regeln gibt, die einzuhalten<br />
sind. Eine Beratungsstelle<br />
führt das Präventionsprojekt „Echte<br />
Schatzkiste“ durch, um sexuellem<br />
Missbrauch von Kindern vorzubeugen.<br />
Ansprechpersonen:<br />
Britte Küchler<br />
b.kuechler@<strong>stja</strong>.de<br />
Matthias Dehm<br />
m.dehm@<strong>stja</strong>.de<br />
17
Berufsorientierung<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Akteure aus Schule,<br />
Wirtschaft und Jugendhilfe<br />
kooperieren unter einem Dach<br />
Die Modellregion Übergang Schule-Beruf in Karlsruhe.<br />
Die Modellregion Übergang Schule-Beruf<br />
(ÜSB) Karlsruhe ist mittlerweile eine<br />
von 20 landesweiten Modellregionen in<br />
Baden-Württemberg. Akteure aus Wirtschaft,<br />
Schule und Jugendhilfe setzen<br />
sich dort gemeinsam für die Verbesserung<br />
der Chancen von benachteiligten<br />
Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt ein.<br />
Ziel ist die Neugestaltung des Übergangs<br />
Schule-Beruf in den Bereichen<br />
der innerschulischen Berufswegeplanung<br />
sowie der sozialen und beruflichen<br />
Orientierung. In der dualen<br />
Ausbildungsvorbereitung (AVdual) an<br />
beruflichen Schulen werden Jugendliche<br />
von AVdual-Begleiterinnen beim<br />
Weg in die Ausbildung und beim<br />
Schulabschluss unterstützt und in den<br />
Ausbildungs- und Arbeitsmarkt begleitet.<br />
Hintergrund ist, dass vielen jungen<br />
Menschen ohne Berufsabschluss auch<br />
ein Schulabschluss fehlt. Sie haben<br />
besondere Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz<br />
zu erhalten.<br />
Stärkung der sozialen und beruflichen<br />
Ausbildungskompetenz als Ziel<br />
Ein nicht gelingender Übergang von<br />
der Schule in den Beruf ist häufig eine<br />
entscheidende Weichenstellung in die<br />
Abhängigkeit von Unterstützungssystemen<br />
und mündet häufig in Altersarmut.<br />
Dies gilt es zu verhindern. Die<br />
Kooperationspartner der Modellregion<br />
sehen die Stärkung der sozialen und<br />
beruflichen Ausbildungskompetenz<br />
der Jugendlichen als Leitziel zur Verringerung<br />
der Jugendarbeitslosigkeit.<br />
Die Jugendlichen in ihrer Eigenverantwortung<br />
als Akteure ihrer Lebens- und<br />
Berufswegeplanung zu stärken ist das<br />
gemeinsame Ziel. Die Servicestelle<br />
Übergang Schule-Beruf in Karlsruhe<br />
hat in Abstimmung mit dem Regionalen<br />
Übergangsmanagement (RÜM) die<br />
Aufgabe, eine Plattform für Information,<br />
Austausch und Entwicklung, mit<br />
den fachlichen Netzwerken in Karlsruhe<br />
zu sein.<br />
Das Spektrum der Aktivitäten ist<br />
enorm. Auf der Homepage der Servicestelle<br />
werden diese systematisiert<br />
zugänglich gemacht, darunter Angebote<br />
zur sozialen und beruflichen<br />
Orientierung, Beratungs- und Lernangebote<br />
und vieles andere mehr. Die<br />
Servicestelle organisiert den fachlichen<br />
Austausch im Rahmen von Treffen und<br />
Veranstaltungen. Dazu gehören der<br />
Fachtag „Netzwerke der beruflichen<br />
Orientierung“, mehrmals im Jahr<br />
Expert*innentreffen und das „JahresforumExtra“<br />
der Weinheimer Initiative.<br />
Aus dem fachlichen Austausch wurden<br />
drei Arbeitsgemeinschaften (AG) zur<br />
weiteren Bedarfsentwicklung generiert:<br />
1. Die AG für junge Zugewanderte am<br />
Übergang Schule-Beruf.<br />
2. Die AG für junge Menschen mit<br />
Beeinträchtigungen. Sie ist vernetzt<br />
mit dem Netzwerk Inklusive Berufswegeplanung<br />
im Stadt- und Landkreis<br />
Karlsruhe, unter anderem mit dem<br />
Integrationsfachdienst, der Eingliederungshilfe,<br />
dem Kommunalen Versorgungsverband<br />
für Jugend und Soziales,<br />
der Jugendhilfe und dem <strong>stja</strong>.<br />
3. Die AG für Jugendliche in besonderen<br />
Lebenslagen.<br />
Ziel ist, die daraus gewonnenen Erkenntnisse<br />
und Ergebnisse in den<br />
entsprechenden Gremien einzubringen.<br />
Dazu gehören die Steuerungsgruppensitzung<br />
der Modellregion oder auch<br />
die Strategiesitzung für Anträge beim<br />
Europäischen Sozialfonds.<br />
Ansprechperson:<br />
Susanne Günther<br />
s.guenther@<strong>stja</strong>.de<br />
18<br />
Politik<br />
und<br />
Strategie<br />
Planung<br />
und<br />
Entwicklung<br />
Umsetzung<br />
Handlungsfelder<br />
Kommunale Verankerung<br />
der Modellregion Übergang Schule-Beruf<br />
Schulen / Sport<br />
Schul- und<br />
Sportamt<br />
Regionales Bildungsbüro<br />
und Bildungskoordination<br />
Sozial- und<br />
Jugendbehörde<br />
Sozial- und<br />
Jugendhilfeplanung<br />
Oberbürgermeister<br />
Dezernat 3<br />
Jugend und Soziales<br />
AFB Arbeitsförderungsbetriebe<br />
ESF Geschäftsstelle<br />
Jugendhilfe,<br />
AVdual, BQdual<br />
Stadtjugendausschuss<br />
e.V.<br />
RÜM Regionales<br />
Übergangsmanagement<br />
jour fixe<br />
Servicestelle ÜSB<br />
Fachliche Abstimmung<br />
Netzwerke ÜSB<br />
Bildungsmonitoring<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Veranstaltungen<br />
Homepages<br />
trägerübergreifende<br />
Projekte ÜSB<br />
Steuerungsgruppe<br />
Modellregion ÜSB<br />
alle Mitglieder* (2 x pro Jahr)<br />
AG Strategie ÜSB<br />
AA, AFB, SJB, SuS, <strong>stja</strong><br />
(3-4 x pro Jahr)<br />
*<br />
* Stadt Karlsruhe,<br />
AA, AFB, DGB,<br />
HWK, IHK,<br />
Jobcenter, KH,<br />
RP, SSA, <strong>stja</strong>,<br />
Südwestmetall
0 <strong>magazin</strong><br />
Berufsorientierung<br />
BeoNetzwerk<br />
Mit Vielfalt zum beruflichen Erfolg<br />
BeoNetzwerk, die Einrichtung zur vertieften<br />
Berufsorientierung des <strong>stja</strong>, setzt sich<br />
seit mittlerweile zehn Jahren mit seinen<br />
vielfältigen Angeboten für eine gerechtere<br />
Bildungsteilhabe ein. Es geht um die, an<br />
den Stärken der Jugendlichen orientierte,<br />
individuell passende berufliche Perspektive<br />
– und zwar für ALLE jungen Menschen am<br />
Übergang Schule-Beruf in Karlsruhe.<br />
Mit einem stimmigen Gesamtkonzept und<br />
einer gelebten Vielfaltskultur will BeoNetzwerk<br />
die Ausbildungsreife von Schüler*innen<br />
verbessern und ihnen Orientierung und<br />
Unterstützung an der Schwelle zwischen<br />
Schule und Beruf geben. Um eine positive<br />
gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu<br />
unterstützen und Ausgrenzungstendenzen<br />
und Vorurteilen präventiv zu begegnen,<br />
müssen auch in Angeboten am Übergang<br />
Schule-Beruf Begegnungsräume geschaffen<br />
werden. So leiten beim „Lernen von<br />
Lernenden“ Auszubildende in praktischen<br />
Berufsorientierungsprojekten Schüler*innen<br />
unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen<br />
an. Sie geben ihre beruflichen<br />
Erfahrungen weiter. Dies führt zu einem<br />
Synergieeffekt, der laut Rückmeldungen für<br />
alle Beteiligten sehr bereichernd ist.<br />
BeoCoach:<br />
Der individuelle Zugang bringt‘s<br />
„Bis vor einigen Monaten musste ich noch genau überlegen,<br />
wie ich etwas auf Deutsch sagen will, jetzt geht das<br />
in vielen Fällen schon ganz automatisch“, meint Anahit<br />
Karapetyan. Die 17-Jährige kommt ursprünglich aus Armenien,<br />
ist seit etwas mehr als einem Jahr in Deutschland<br />
und besucht die 10. Klasse der Friedrich-Realschule in<br />
Durlach. Die schnelle sprachliche Verbesserung verdankt<br />
Anahit auch Claudia Rath-Wiemer aus Durlach. Sie hilft<br />
der Jugendlichen ehrenamtlich im Rahmen des Projekts<br />
„BeoCoach“ des <strong>stja</strong>. Einmal in der Woche treffen sich die<br />
beiden für anderthalb Stunden in einem Besprechungsraum<br />
in der Schule und üben vor allem Konversation,<br />
Grammatik und Lesen. Anahit will ein Gymnasium besuchen<br />
und später am liebsten in England Management und<br />
Marketing studieren.<br />
Claudia Rath-Wiemer und Anahit bilden eins von rund 20<br />
Tandems, die im Jahr 2018 an neun Karlsruher Schulen<br />
bei „BeoCoach“ gemeinsam aktiv sind. Die ehrenamtlichen<br />
Bürgerinnen und Bürger unterstützen Jugendliche ab<br />
Klasse 7 ganz individuell in einer Eins-zu-Eins-Begleitung.<br />
„Die jeweiligen Inhalte hängen vom Bedarf der Jugendlichen<br />
ab“, sagt Natalie Piekert von BeoNetzwerk, der<br />
Einrichtung zur vertieften Berufsorientierung des <strong>stja</strong> in<br />
Kooperation mit der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt.<br />
Nicht nur die Lernunterstützung steht bei BeoCoach im<br />
Fokus. Auch die Frage, wie man eine Bewerbung schreibt<br />
und sich bei Bewerbungsgesprächen verhält, spielen mitunter<br />
eine Rolle. Hier hat Claudia Rath-Wiemer ganz besonders<br />
viel Erfahrung. Die Ruheständlerin war viele Jahre<br />
im Personalwesen einer Bank tätig. Diese Erfahrungen<br />
kann sie nun den jungen Menschen vermitteln.<br />
19
Berufsorientierung<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Hallo, ich bin Albus!<br />
BeoNetzwerk stellt digitalen Berufefinder vor<br />
Seit Januar 2018 unterstützt das Berufsorientierungsprojekt<br />
BeoNetzwerk<br />
des <strong>stja</strong> Jugendliche auf eine neue<br />
Weise bei der Suche nach ihren Stärken.<br />
Gemeinsam mit dem Steinbeis-Forschungszentrum<br />
Design und Systeme<br />
in Würzburg wurde ein digitaler<br />
Berufefinder entwickelt. Er trägt den<br />
Namen „Albus“ und findet über kluge<br />
Fragen und Aufgaben heraus, wo die<br />
besonderen Stärken der Jugendlichen<br />
liegen und in welchen Berufen sie diese<br />
anwenden können. Am Ende des Chats<br />
steht eine Auswertung zusammen mit<br />
Tipps. Gleichzeitig erhalten sie Hinweise<br />
für passende Berufsorientierungsangebote<br />
von BeoNetzwerk.<br />
Das Programm ist „allwissend“<br />
und doch nahbar<br />
„Es gibt schon unterschiedliche<br />
Stärke-Tests“, weiß Gabi Matusik<br />
von BeoNetzwerk. Allerdings falle es<br />
Jugendlichen oft nicht leicht, sich<br />
auf einer Skala selbst einzuschätzen.<br />
Albus stellt Fragen, die auf den ersten<br />
Blick gar nichts mit Berufsfeldern zu<br />
tun haben, beispielsweise über einfache<br />
Logikrätsel oder Fragen zum kreativen<br />
Lösen einer Aufgabe. Dazu gibt<br />
es jeweils auch Rückmeldungen. Der<br />
digitale Berufefinder kann die Antworten<br />
einordnen und schlägt dann eine<br />
entsprechende Richtung ein. „Diese<br />
Fähigkeit verleiht Albus einen gewissen<br />
Charakter, da er gleichzeitig ‚allwissend‘<br />
und doch<br />
nahbar erscheint“,<br />
betont Gabi Matusik.<br />
Entwickelt wurde<br />
Albus ursprünglich<br />
von Kommunikationsdesigner<br />
Lukas<br />
Dürrbeck vom Steinbeis-Forschungszentrum<br />
Design und<br />
Systeme in Würzburg.<br />
„Mein jüngerer<br />
Bruder und viele<br />
seiner Klassenkameraden<br />
wussten<br />
selbst nicht, was<br />
sie nach der Schule machen wollen“,<br />
erinnert er sich zurück. Die meisten<br />
hätten dann mit Eltern oder Freunden<br />
gesprochen oder sich Informationen<br />
von der Arbeitsagentur geholt. Albus<br />
kombiniere beides ideal: das vertraute<br />
Gespräch mit Erfahrung.<br />
Link zu Albus:<br />
albus.beonetzwerk.de<br />
Berufsorientierung in<br />
der Offenen Kinder- und<br />
Jugendarbeit<br />
Der <strong>stja</strong> bietet jungen Menschen<br />
vielfältige Möglichkeit, sich beruflich<br />
zu orientieren. Sie können praktische<br />
Erfahrungen in den Berufsfeldern<br />
Erzieher*in, Jugend- und Heimerzieher*in<br />
oder in den Studiengängen<br />
Soziale Arbeit und Sozialpädagogik<br />
kennenlernen. Dies kann im Rahmen<br />
vom Girls- und Boys-Day, schuljahresbegleitenden<br />
Tages- oder Wochenpraktika<br />
oder einem Blockpraktikum<br />
geschehen. Neben Praktikumsstellen<br />
zur beruflichen Orientierung stellt der<br />
<strong>stja</strong> auch Einsatzstellen für den Bundesfreiwilligendienst<br />
(BFD) und für<br />
ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />
zur Verfügung. Er beschäftigt pro Jahr<br />
20<br />
im Schnitt vier Auszubildende als<br />
Jugend- und Heimerzieher*in, sechs<br />
Erzieher*innen im Anerkennungsjahr<br />
und im Schnitt drei Studierende an<br />
der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.<br />
Vielfalt von Berufen macht<br />
Entscheidung oft schwer<br />
Auch im Rahmen der pädagogischen<br />
Arbeit in den Kinder- und Jugendhäusern<br />
spielt das Thema berufliche<br />
Orientierung eine große Rolle.<br />
Jugendliche tun sich mit der Vielfalt<br />
der Berufsbilder oftmals schwer<br />
und sind sich unschlüssig, welche<br />
Ausbildung sie anstreben sollen. Die<br />
Mitarbeiter*innen in den Einrichtungen<br />
kennen die Besucher*innen meist<br />
schon über einen längeren Zeitraum.<br />
Dank vieler gemeinsamer Aktivitäten,<br />
dem Erleben der Besucher*innen in<br />
verschiedenen Kontexten und bei gemeinsamen<br />
Gesprächen, können die<br />
Mitarbeiter*innen den Jugendlichen<br />
ein Feedback geben, welche Kompetenzen<br />
sie bei ihnen wahrnehmen und<br />
welche Berufsbilder aus ihrer Sicht zu<br />
der jeweiligen Person passen könnten.<br />
Oft werden verschiedene Berufsbilder<br />
in „Beruf aktuell“ angeschaut und<br />
gemeinsam Berufswahltests durchgeführt.<br />
Manchen Jugendlichen fällt<br />
es sehr schwer, diese Tests alleine<br />
zu bewältigen, da sie die Fragestellungen<br />
aufgrund der Komplexität der<br />
Sprache nicht verstehen. Die Mitarbeiter*innen<br />
unterstützen auch bei der<br />
Suche nach freien Ausbildungsstellen<br />
und beim Erstellen von vollständigen<br />
Bewerbungsunterlagen. Des Weiteren<br />
wird die Möglichkeit angeboten, im<br />
Vorfeld das Vorstellungsgespräch zu<br />
üben.
0 <strong>magazin</strong><br />
Ferien<br />
Ferienzeit –<br />
Zeit zum Chillen<br />
Ferienangebote des Stadtjugendausschuss e. V.:<br />
vielfältig und einzigartig<br />
Die Ferienangebote des <strong>stja</strong> verbinden<br />
allesamt Freizeit und Erholung mit<br />
Bildung und Förderung. Im Vordergrund<br />
steht dabei der Spaß und wie nebenbei<br />
bieten sie Abwechslung vom Alltag und<br />
Raum für Experimente, neue Erfahrungen,<br />
neue Orte, neue Kontakte.<br />
Das wird erreicht, indem die Mitarbeitenden<br />
bei der Konzeption die pädagogischen<br />
Ansprüche stets mit den<br />
neuesten Trends und den aktuellen<br />
Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen<br />
abgleichen. Andererseits haben<br />
sie ein Ohr für die Eltern, die sich<br />
vermehrt betreute Ferienangebote vor<br />
Ort und für ältere Kinder wünschen.<br />
Darauf ist bereits seit 2017 unmittelbar<br />
reagiert worden: zum einen mit über<br />
2.600 Ferienplätzen bei den beliebten<br />
„Ferien ohne Koffer“. Zum anderen seit<br />
2018 mit neuen Angeboten für ältere<br />
Kinder beim NCO-Club und beim Aktions-<br />
und Zirkusbüro.<br />
Der Bedarf an inklusiven Ferien ist seit<br />
dem Jahr 2015 stark gestiegen. Für den<br />
<strong>stja</strong> ist Inklusion mehr als ein Schlagwort<br />
– es ist eine Aufgabe. Schon seit<br />
Jahren werden die Ferienangebote<br />
allesamt inklusiv konzipiert. Und das<br />
mit Erfolg: allein 2018 nahmen fast<br />
70 Kinder an rund 100 Angeboten teil.<br />
Dabei tun die Mitarbeitenden alles, um<br />
für die Kinder individuell das am besten<br />
geeignete Angebot zu finden. Wichtiger<br />
Baustein dafür ist ein persönliches<br />
Beratungsgespräch im Jugendfreizeitund<br />
Bildungswerk für die Eltern.<br />
In den Kinder- und Jugendhäusern<br />
sind Ferien ohne Anmeldung möglich<br />
Auch für Kinder aus von Armut betroffenen<br />
oder bedrohten Familien wurde<br />
der Zugang zu den Ferienangeboten<br />
erleichtert. Der ausgeweitete Ferienzuschuss<br />
des Karlsruher Kinderpasses<br />
wurde seit 2017 um ein Vielfaches<br />
mehr abgerufen. Durch die Zusammenarbeit<br />
mit verschiedenen Trägern der<br />
Jugendhilfe können zusätzlich immer<br />
mehr unbegleitete minderjährige<br />
Flüchtlinge bei den Angeboten begrüßt<br />
werden. Für eine Betreuung im Stadtteil<br />
oder der näheren Umgebung engagieren<br />
sich die Kinder- und Jugendhäuser<br />
und Ferienaktionsplätze. Sie bieten<br />
zwischen 10 und 15 Uhr kostenfreie<br />
Ferienangebote ohne Anmeldung.<br />
Enge Vernetzung der <strong>stja</strong>-Einrichtungen<br />
führt zu hoher Qualität<br />
Die durchgängig hohe Qualität und<br />
enorme Vielfalt entstehen bei dem gesamten<br />
Ferienangebot durch eine enge<br />
Vernetzung und Zusammenarbeit der<br />
verschiedenen Einrichtungen hinsichtlich<br />
pädagogischer Konzeption, Planung<br />
und Durchführung. Ein bewährter Weg,<br />
der auch in Zukunft weitergegangen<br />
werden soll.<br />
Ansprechperson:<br />
Irene Kiefer<br />
i.kiefer@<strong>stja</strong>.de<br />
Link zum Karlsruher Ferienportal:<br />
www.ferien-karlsruhe.de<br />
21
Ferien<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Ein Modell für neues Lernen:<br />
die Kinderspielstadt Karlopolis<br />
Gestartet im Jahre 2015, zum 300. Geburtstag der „Mutter-Stadt“<br />
Karls ruhe, fand das Ferienangebot „Karlopolis“ des <strong>stja</strong> im Jahr 2018<br />
zum vierten Mal statt. Von der ersten Ausgabe bis heute hat sich<br />
einiges getan. Denn: Wie eine „echte Stadt“ hat sich auch „Karlopolis“<br />
stetig weiter entwickelt. Die Anzahl der Kinder hat sich auf über<br />
300 pro Woche erhöht und die Zahl der Betriebe ist von anfangs 40<br />
auf über 50 Betriebe angestiegen. Zu den „Pionieren“ (unter anderem<br />
Autowerkstatt, Recyclinghof und Radiosender) gesellten sich zum<br />
Beispiel ein Betrieb zur Gewinnung alternativer Energien und ein<br />
Bauernhof mit echten Tieren.<br />
Aber nicht nur in nüchternen Zahlen hat sich „Karlopolis“ weiter entwickeln.<br />
Auch inhaltlich ging es stets voran. Tatkräftig unterstützt<br />
wird das sechsköpfige Team dabei von den Kindern selbst. Partizipation<br />
und Mitbestimmung sind von Anfang an ein wichtiger Bestandteil<br />
des Projekts. So findet jedes Jahr eine Zukunftswerkstatt mit<br />
den Kindern statt, bei der diese ihr Feedback geben, Ideen beisteuern<br />
und mit Erwachsenen an verschiedenen Herausforderungen arbeiten<br />
können. Den fächerförmigen Stadtplan-Entwurf für das neue Karlopolis-Gelände<br />
im Otto-Dullenkopf-Park steuerten beispielsweise<br />
die Kinder bei. Das Interesse der Kinder ist enorm. Das geht sogar<br />
so weit, dass Jugendliche, die mit 14 Jahren nicht mehr teilnehmen<br />
können, ihre ersten Schritte als Karlopolis-Ferienbetreuer*in machen.<br />
Mit vielen Ideen, als Expert*in für die „Sichtweise der Kinder“ und<br />
mit eigener Erfahrung in einem der Betriebe unterstützen sie das<br />
Team bei der Umsetzung, aber auch bei der Weiterentwicklung des<br />
Projekts. „ExperTeens“ nennt sich diese neu geschaffene Rolle im<br />
pädagogischen Konzept von „Karlopolis“. So gilt also auch in der Kinderspielstadt,<br />
frei nach Herbert Grönemeyer: „Kinder an die Macht!“.<br />
Oder, wie die Kinder selbst es zweimal am Tag zu singen<br />
pflegen: „Viva Karlopolis!“.<br />
Kooperationsprojekt<br />
„Wir sind Kinder<br />
dieser Welt“<br />
Die Kinder der Weiherwald- und der<br />
Albschule erleben seit Mai 2018<br />
ihre Schulen in einer neuen Form<br />
der Kooperation. Der Ganztagszug<br />
der Weiherwaldschule und das<br />
Sonderpädagogisches Bildungsund<br />
Beratungszentrum (SBBZ) mit<br />
dem Förderschwerpunkt geistige<br />
Entwicklung etablierten im Sommer<br />
2018 beim Ferienprogramm<br />
„Wir sind Kinder dieser Welt“ neue<br />
Formen der Begegnung und der<br />
Zusammenarbeit. Schon in der<br />
Vorbereitungsphase wurden an einzelnen<br />
Nachmittagen Begegnungen<br />
inszeniert und ermöglicht, um sich<br />
nach und nach behutsam gegenseitig<br />
kennenzulernen. Die Sicherheit<br />
in vertrauten Räumen gibt den<br />
Kindern Selbstbewusstsein für die<br />
noch neue Begegnung miteinander.<br />
Die Nähe der Schulgebäude und<br />
das schöne naturnahe Außengelände,<br />
das beiden Schulen zur<br />
Verfügung steht, bieten optimale<br />
Rahmenbedingungen. Alle Schritte<br />
folgen dem Prinzip der Freiwilligkeit<br />
und orientieren sich an der<br />
Lern- und Lebenswelt der beteiligten<br />
Kinder. Organisiert wird diese<br />
Kooperation vom Team des <strong>stja</strong> im<br />
Ganztag der Weiherwaldschule und<br />
vom Projektteam Lokales Bildungsnetz<br />
(LoBiN) beim <strong>stja</strong>.<br />
Ansprechperson:<br />
Petra Kuropka<br />
p.kuropka@<strong>stja</strong>.de<br />
22
0 <strong>magazin</strong><br />
Bildung/Betreuung/Freiräume<br />
Bildung - Betreuung - Freiräume<br />
Der Stadtjugendausschuss e. V. vereint Offene Kinder- und<br />
Jugendarbeit, Schülerhorte, flexible Nachmittags betreuung und<br />
Ganztags grundschulen unter seinem Dach<br />
Die Zeiten, in denen Kinder den Vormittag<br />
in der Schule und ihren Nachmittag<br />
zu Hause verbringen, sind schon lange<br />
passé. Heutzutage bestimmen flexible<br />
Nachmittagsbetreuung, Schülerhort und<br />
Ganztagsschule den Alltag vieler Kinder<br />
bisweilen bis in den späten Nachmittag<br />
hinein.<br />
Die Gründe hierfür sind vielschichtig,<br />
unter anderem der Wandel familiärer<br />
Strukturen und Flexibilitätsanforderungen<br />
des Arbeitsmarktes. Die Schule<br />
muss heute – so die vielfache Meinung<br />
– rückläufige familiäre Unterstützungsleistungen<br />
kompensieren, Bildung<br />
sozial gerecht strukturieren sowie die<br />
Wissensvermittlung im internationalen<br />
Vergleich steigern. Die Antwort auf<br />
all diese Anforderungen sehen viele<br />
Bildungspolitiker*innen im Ausbau der<br />
Ganztagsschule.<br />
Der <strong>stja</strong> ist fast überall anzutreffen,<br />
wo Kinder sind<br />
Beim <strong>stja</strong> bildet nach wie vor die<br />
Offene Kinder- und Jugendarbeit in<br />
den Kinder- und Jugendhäusern, auf<br />
den Aktivspielplätzen und den spielpädagogischen<br />
Projekten der Mobilen<br />
Spielaktion den Schwerpunkt der<br />
Tätigkeit. In den vergangenen zehn<br />
Jahren hat er aber viele neue Aufgaben<br />
übernommen. Er betreibt Schülerhorte<br />
und ist als Träger in der flexiblen<br />
Nachmittagsbetreuung und in Ganztagsgrundschulen<br />
aktiv. Damit ist der<br />
<strong>stja</strong> heute fast überall anzutreffen, wo<br />
Kinder sind. Durch die Entwicklung von<br />
Ganztagsbetreuung geht Kindern Zeit<br />
zum Spielen und selbstbestimmtem<br />
Lernen verloren. Der <strong>stja</strong> nimmt die<br />
Herausforderung veränderter Bildungsund<br />
Betreuungsanforderungen an und<br />
setzt sich dafür ein, dass Freiräume für<br />
Kinder und nonformale Bildungszugänge<br />
erhalten und geschaffen werden.<br />
Ganztagspädagogik kompensiert<br />
drohender Verlust bisheriger Lernwelten<br />
Die sozialpolitisch und ökonomisch bedingte<br />
Entwicklung zu Ganztagsbildung<br />
und -betreuung steht in einem Spannungsfeld<br />
zu bildungswissenschaftlichen<br />
und entwicklungspsychologischen<br />
Überzeugungen. Die Ganztagspädagogik<br />
steht insofern vor der Herausforderung,<br />
den drohenden Verlust bisheriger<br />
Lernwelten durch geeignete pädagogische<br />
Konzepte und Tagesstrukturen zu<br />
kompensieren.<br />
Als Dachverband der Jugendverbände<br />
und Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />
hat der <strong>stja</strong> viel Erfahrung<br />
in der außerschulischen Bildungsarbeit.<br />
So haben sich sein pädagogisches<br />
Grundverständnis, die Werte und Haltungen,<br />
mit denen er sich in der Welt<br />
der Kinder bewegt, geformt.<br />
Zu den Pfeilern dieser Pädagogik gehört<br />
es, Kindern und Jugendlichen im<br />
Sinne einer Ganzheitlichkeit vielfältige<br />
Lernzugänge zu ermöglichen sowie<br />
genügend Raum und Zeit für Spiel<br />
und selbstbestimmtes Tun zu lassen.<br />
Im Mittelpunkt stehen die Kinder und<br />
Jugendlichen mit ihren individuellen<br />
Fähigkeiten und Bedürfnissen. Dieses<br />
Aufgabenverständnis prägt die Arbeit<br />
des <strong>stja</strong> in allen pädagogischen Handlungsfeldern,<br />
in denen er eigenständig<br />
oder als Kooperationspartner aktiv ist.<br />
Schülerhorte: große Flexibilität<br />
und hohe Nachfrage<br />
Der <strong>stja</strong> betreibt derzeit drei Schülerhorte,<br />
den Hort in der Riedschule mit<br />
120 Plätzen, die Kinderinsel Süd mit<br />
100 Plätzen und den „Hort für ältere<br />
Kinder“ im NCO-Club mit 28 Plätzen.<br />
Die Schülerhorte sind bei den Eltern<br />
sehr beliebt, weshalb die Nachfrage<br />
enorm hoch ist. Vor und nach dem Unterricht<br />
zwischen 7.30 und 17 Uhr bietet<br />
23
Bildung/Betreuung/Freiräume<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
legen Wert auf eine gute Atmosphäre,<br />
kümmern sich um die Kinder und<br />
sorgen dafür, dass es immer etwas zu<br />
entdecken und zu erleben gibt.<br />
der Hort den Kindern einen festen<br />
Rahmen mit gemeinsamem Mittagessen,<br />
Hausaufgabenzeiten, Freispiel<br />
und pädagogischen Angeboten. Zudem<br />
ist der Hort auch in sechs Schulferienwochen<br />
ganztags geöffnet. Es gibt<br />
gemeinsame Aktionen und Ausflüge.<br />
In den Ferien nutzen die Schülerhorte<br />
die vielen Ferienaktionen des <strong>stja</strong> auf<br />
den Aktivspielplätzen, im Kinder- und<br />
Jugendzirkus oder bei den Mobis. Das<br />
große Plus der Schülerhorte ist deren<br />
eigenständig entwickelte pädagogische<br />
Konzeption, die an den Bedürfnissen<br />
der Kinder ansetzt.<br />
Ganztagsgrundschulen: vielfältige<br />
Erfahrungs- und Lernräume<br />
Der <strong>stja</strong> kooperiert derzeit mit sechs<br />
Ganztagsgrundschulen, die von insgesamt<br />
mehr als 600 Kindern besucht<br />
werden. Welche Aufgaben hat der <strong>stja</strong><br />
im Ganztag? Nach dem Vormittagsunterricht<br />
essen die Kinder mit den<br />
Erzieher*innen zu Mittag und haben<br />
Zeit zum Toben, Spielen und Ausruhen.<br />
Danach, bis zum Schulschluss um<br />
16 Uhr, gestalten die Erzieher*innen<br />
des <strong>stja</strong> den Nachmittag gemeinsam<br />
mit den Lehrkräften der Schule, mit<br />
Vereinen und anderen außerschulischen<br />
Partnern in Arbeitsgemeinschaften,<br />
Projektarbeit, Lernzeit oder<br />
Nachmittagsunterricht.<br />
Die Kinder können sich im Ganztag persönlich<br />
und sozial entwickeln und ihre<br />
eigenen Interessen kennenlernen und<br />
24<br />
ausbauen. Von 16 bis 17.30 Uhr gibt es<br />
die Möglichkeit, eine zusätzliche Betreuung<br />
kostenpflichtig zu buchen. Es gibt<br />
gemeinsame Aktionen und Ausflüge.<br />
In den Ferien nutzen die Ganztagsgrundschulen<br />
die vielen Ferienaktionen<br />
des <strong>stja</strong> auf den Aktivspielplätzen, im<br />
Kinder- und Jugendzirkus oder bei den<br />
Mobis im Wald, an der Alb, oder sie<br />
organisieren Aktionen unter sich. Das<br />
große Plus der Ganztagsgrundschulen<br />
ist die Bildungspartnerschaft mit<br />
unterschiedlichen Partnern und vielfältigen<br />
Erfahrungs- und Lernräumen,<br />
in denen die Kinder sich erproben und<br />
entfalten können.<br />
Kinder- und Jugendhäuser und<br />
Aktivspielplätze – offen für alle<br />
Karlsruher Kinder- und Jugendhäuser<br />
sowie die Aktivspielplätze bieten Kindern<br />
und Jugendlichen von sechs bis<br />
zwölf Jahren die Möglichkeit, an mehreren<br />
Nachmittagen an pädagogischen<br />
Angeboten teilzunehmen. Eine Anmeldung<br />
ist nicht erforderlich, die Teilnahme<br />
freiwillig. In einigen Einrichtungen<br />
gibt es ein preiswertes Mittagessen,<br />
Obst, Gemüse oder kleine „Snacks“.<br />
Kinder, die ihre Hausaufgaben machen<br />
möchten, haben Gelegenheit dazu.<br />
Im Vordergrund stehen aber die vielfältigen<br />
Angebote zum Spielen, für<br />
Bewegung, Experiment und Kreativität.<br />
Diese sind fast immer kostenlos.<br />
Die pädagogischen Mitarbeiter*innen<br />
KLEVER: Rhythmisierung<br />
von Lernen und Spielen<br />
KLEVER plant und organisiert seit dem<br />
Schuljahr 2002/03 flexible Nachmittagsbetreuungen<br />
an Grundschulen und<br />
weiterführenden Schulen in Karlsruhe.<br />
Im Schuljahr 2018/19 werden täglich<br />
bis zu 185 Kinder an fünf verschiedenen<br />
Standorten in der sogenannten<br />
KLEVER Lern- und Spielbegleitung<br />
betreut.<br />
Ein besonderes Merkmal von KLEVER<br />
ist die Rhythmisierung von Lernen und<br />
Spielen. Die Kinder werden sowohl von<br />
Fachkräften als auch von ehrenamtlichen<br />
Mitarbeiter*innen betreut. KLEVER<br />
bietet für alle Mitarbeiter*innen und<br />
Ehrenamtlichen regelmäßige pädagogische<br />
Fortbildungen. Des Weiteren<br />
bietet KLEVER in den Pfingst- und<br />
Sommerferien wohnortnahe Ferienprojekte.<br />
Die KLEVER-Ferien stehen<br />
unter einem Jahresmotto, das während<br />
der Betreuerschulungen sowie bei der<br />
Planung und Umsetzung des Ferienprojekts<br />
von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen<br />
inhaltlich und pädagogisch<br />
gestaltet wird.<br />
KLEVER bietet den Kindern spielerisches<br />
Lernen durch Kreativität, Sport<br />
und themenbezogene Angebote mit<br />
Zeit und Raum für freies Spiel, um<br />
persönliche und soziale Kompetenzen<br />
weiter zu entwickeln und zu stärken.<br />
KLEVER arbeitet in Netzwerken und<br />
wird durch Kooperationspartner, wie<br />
Vereine, Unternehmen, Betriebe im<br />
Stadtteil und engagierten Bürger*innen<br />
unterstützt.<br />
Ansprechpersonen:<br />
Ganztagsgrundschulen<br />
Petra Kuropka<br />
p.kuropka@<strong>stja</strong>.de<br />
Horte/Kinder- und Jugendhäuser<br />
Rudi Kloss<br />
r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />
KLEVER<br />
Stefanie Becker<br />
s.becker@<strong>stja</strong>.de
0 <strong>magazin</strong><br />
Bildung/Betreuung/Freiräume<br />
Raus aus der Schule<br />
Auch außerhalb des Klassenzimmers<br />
gibt es vieles zu entdecken und zu<br />
lernen. Der <strong>stja</strong> ist wichtiger Partner<br />
der Schulen<br />
So vielfältig wie die teilnehmenden Kinder und<br />
Jugendlichen sind auch die Kooperationen des<br />
<strong>stja</strong> mit Schulen aller Schularten. Ob mit den<br />
Kinder- und Jugendhäusern in den Stadtteilen,<br />
mit der Mobilen Spielaktion im Wald oder mit<br />
dem Musikmobil Soundtruck – für alle ist etwas<br />
Spannendes dabei.<br />
Im Umbruch des pädagogischen und<br />
schulischen Werte- und Anspruchsdenkens<br />
hin zu einem stärkeren Fokus<br />
auf soziale Kompetenzen werden<br />
starke Bildungsnetzwerke gebraucht.<br />
Die Kinder- und Jugendhäuser in den<br />
Stadtteilen sind Lernorte, die in der<br />
Kooperation mit Schulen das Zusammenspiel<br />
von formaler, non-formaler<br />
und informeller Bildung ermöglichen.<br />
Offene Kinder- und Jugendarbeit<br />
wird hier besonders wirksam, wenn<br />
es um gruppendynamische Prozesse,<br />
soziales Lernen, Arbeiten im Team,<br />
Konfliktlösungen, Orientierung im<br />
Berufsleben oder um Möglichkeiten<br />
für Spiel, Entspannung, Freizeit geht.<br />
Dies alles wird in den Kinder- und<br />
Jugendhäusern umgesetzt: Gemeinsames<br />
und freies Spiel, Sport,<br />
Unterricht wird mit Angeboten<br />
in den Werkstätten verknüpft<br />
Die vierten Klassen der Hans-Thoma-Schule kommen<br />
regelmäßig ins jubez, um dort in der Holz-, Keramik-,<br />
Medien- und Textilwerkstatt sowie im kunstpädagogischen<br />
Atelier ihren Projektunterricht zu erweitern und<br />
mit außerschulischen Methoden zu bereichern. Diese<br />
bewährte Kooperation besteht seit dem Schuljahr<br />
2009/10. Jedes Kind hat die Möglichkeit, in insgesamt<br />
drei Werkstätten für jeweils fünf Wochen zu arbeiten.<br />
Insgesamt verbringen die Kinder pro Klasse 15 Wochen<br />
in den Werkstätten. Parallel dazu wird in der Schule die<br />
Verknüpfung von Inhalten des Unterrichts und der Arbeit<br />
in den Werkstätten hergestellt. Im aktuellen Schuljahr<br />
steht der medienpädagogische Anteil im Vordergrund,<br />
insbesondere Fotografie und ein Filmprojekt.<br />
Musik, Basteln oder Kochen – hier wird Zeit und<br />
Raum gegeben, um eigene Ideen zu verwirklichen,<br />
gemeinsam zu planen, kritisch zu denken und<br />
selbstständig zu handeln.<br />
Jugendliche und Kinder übernehmen bei Projekten<br />
Verantwortung und trainieren Gemeinsinn<br />
Ganz eigene und besondere Kooperationen entstehen,<br />
wenn das Konzept, das Thema und der<br />
Verlauf der Kooperation in einem gemeinsamen<br />
Prozess mit Kindern oder Jugendlichen und Lehrkräften<br />
entwickelt und erarbeitet werden. Dabei<br />
findet Lernen auf ganzheitliche Weise statt. Jugendliche<br />
und Kinder übernehmen Verantwortung,<br />
trainieren Fairness und Gemeinsinn. So kreieren<br />
sie beispielsweise ein Musical, entwickeln die<br />
Geschichte, bauen die Kulisse für die Bühnen,<br />
führen das Musical auf und steuern dabei Musik<br />
und Lichttechnik. Sie durchleben gemeinsame<br />
Entscheidungsprozesse und agieren in Eigenverantwortung.<br />
Bandbreite reicht von Natur- und Erlebnispädagogik<br />
bis hin zur Gewaltprävention<br />
In Kooperationen mit den stadtweiten Einrichtungen<br />
des <strong>stja</strong> erleben Kinder Natur und Wald mit<br />
der Mobilen Spielaktion oder unvergessliche Tage<br />
auf den Aktivspielplätzen. Sowohl Kinder als auch<br />
Jugendliche nehmen begeistert an Kooperationsprojekten<br />
mit dem Zirkus Maccaroni im Aktionsund<br />
Zirkuspark Otto-D. teil. Die Bandbreite der<br />
Themen der Schulkooperationen mit dem <strong>stja</strong> ist<br />
vielfältig, von Natur- und Erlebnispädagogik über<br />
Medien- bis hin zu Sexualpädagogik und Gewaltprävention.<br />
25
Bildung/Betreuung/Freiräume<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Kooperation des<br />
Soundtrucks wurde<br />
von Bundespräsident<br />
Frank-Walter Steinmeier<br />
ausgezeichnet<br />
Vom musikalischen Schwung<br />
ist nichts verloren gegangen<br />
Musikmobil Soundtruck ist 25 Jahre alt/<br />
Begleiter auf dem Weg zur Band<br />
Im Mai 1993 trat das Musikmobil<br />
Soundtruck als Einrichtung des <strong>stja</strong><br />
erstmals an die Öffentlichkeit und feiert<br />
im Jahr 2018 seinen 25. Geburtstag.<br />
In dieser Zeit hat das musikpädagogische<br />
Haus viele musikalische<br />
Projekte entwickelt und durchgeführt.<br />
Jugendliche wurden dabei unterstützt,<br />
dass sie Veranstaltungen organisieren<br />
lernen oder sogar selbst als Band<br />
auftreten können. Die mobile Arbeit<br />
des Soundtruck wird in regelmäßigen,<br />
meist wöchentlichen Einsätzen in Form<br />
eines sozialpädagogischen Gruppenangebotes<br />
durchgeführt. Sie finden in<br />
Jugendhäusern als Zusatzangebot, in<br />
Kooperation mit Schulen in verschiedenen<br />
Stadtteilen von Karlsruhe statt.<br />
Die Einrichtung initiiert und fördert den<br />
Findungsprozess einer Gruppe Jugendlicher<br />
zu einer Band und betreuen deren<br />
Proben. Andere Gruppen musizieren<br />
mit Trommeln und Perkussionsinstrumenten<br />
oder üben Lieder oder Raps.<br />
Soundtruck organisiert große Events<br />
Die einmaligen Einsätze werden innerhalb<br />
eines thematisch gebundenen<br />
Projektes, zu besonderen Aktionen<br />
und Veranstaltungen wie zum Beispiel<br />
Stadtteilfesten, bei Spielplatzaktionen<br />
oder Projekttagen angeboten. Darüber<br />
hinaus organisieren die Mitarbeiter*innen<br />
Veranstaltungen mit Newcomer-Bands<br />
zu bestimmten Musikstilen.<br />
Außerdem werden große Events, wie<br />
der Streetdance-Contest „the show“,<br />
der Jugendkulturtag „Mashody“ und<br />
vieles mehr in Kooperation mit anderen<br />
Einrichtungen im <strong>stja</strong> organisiert.<br />
Bei der Soundtruck-Rockschule<br />
werden Schulklassen zur Band<br />
Viele Bands, Musiker*innen und<br />
Gruppen nutzen die voll ausgestatteten<br />
Proberäume der „Basisstation“<br />
in Knielingen und das Tonstudio. Dort<br />
in der Saarlandstraße finden auch<br />
regelmäßig Angebote für Schulklassen<br />
statt. Besonders beliebt ist die Soundtruck-Rockschule:<br />
Bei dem Projekt<br />
üben Schulklassen an einem Vormittag<br />
einen bekannten Rocksong ein und performen<br />
ihn auf der Bühne. Die musikalisch-pädagogische<br />
Fachkompetenz<br />
des Musikmobils wird von anderen<br />
Einrichtungen des <strong>stja</strong> genutzt. Es<br />
berät bei der Organisation von Events<br />
sowie Veranstaltungen und vernetzt<br />
jugendliche Künstler*innen und Veranstalter*innen.<br />
Ansprechperson:<br />
Katrin Boden<br />
k.boden@<strong>stja</strong>.de<br />
Bundespräsident Frank-Walter<br />
Steinmeier hat im Sommer 2018 in<br />
Berlin ein Kooperationsprojekt zwischen<br />
der Kimmelmannschule und<br />
dem Musikmobil Soundtruck des<br />
<strong>stja</strong> mit dem Deutschen Klimaschutzpreis<br />
ausgezeichnet.<br />
Schon mehrere Jahre gibt es die<br />
Kooperation der <strong>stja</strong>-Einrichtung<br />
mit der Schule zur Betreuung und<br />
Anleitung der Schulband. Und seit<br />
2012 hat die Energiespar-AG der<br />
Schule Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten<br />
entwickelt, wie die<br />
Schule Energie sparen und das<br />
Klima schonen kann. Aus der Zusammenarbeit<br />
der beiden Gruppen<br />
resultierte ein selbst gemachtes<br />
Musikvideo, der Energiesparsong.<br />
Das Lied wurde mit einem von fünf<br />
Hauptpreisen beim bundesweiten<br />
Wettbewerb der Allianz Umweltstiftung<br />
ausgezeichnet.<br />
Besuch beim Bundespräsidenten<br />
war ein tolles Erlebnis<br />
Bundespräsident Frank-Walter<br />
Steinmeier empfing zu diesem<br />
Anlass die Gewinnergruppen im<br />
Schloss Bellevue. Zehn Schüler*<br />
innen der Kimmelmannschule mit<br />
ihrem Lehrer Heinrich Klein und<br />
Helmut Hofheinz, bis Ende 2018<br />
Leiter des Musikmobils Soundtruck,<br />
nahmen am Empfang teil und<br />
konnten auch mit dem Bundespräsidenten<br />
plaudern. „Das war ein<br />
tolles Erlebnis und eine bleibende<br />
Erinnerung für alle Beteiligten“,<br />
so Helmut Hofheinz.<br />
Link zum Song:<br />
youtu.be/5i0ngvivOac<br />
26
0 <strong>magazin</strong><br />
Bildung/Betreuung/Freiräume<br />
Lass es mich selber tun<br />
und ich verstehe es<br />
Die Mobile Spielaktion des <strong>stja</strong> ist seit<br />
40 Jahren für Karlsruher Kinder unterwegs<br />
Es dürfte seit Generationen nur wenige<br />
Menschen in Karlsruhe geben, die<br />
die Mobile Spielaktion des <strong>stja</strong> nicht<br />
kennen. Seit 40 Jahren ist der rote<br />
Doppeldeckerbus überall in der Fächerstadt<br />
unterwegs und ist zum Symbol<br />
der Mobis geworden. Sie stehen mit<br />
ihrem Team für eine Philosophie ein,<br />
die schon vor über 2000 Jahren vom<br />
chinesischen Gelehrten Konfuzius so<br />
formuliert wurde: „Lass es mich selber<br />
tun und ich verstehe es“.<br />
Die „Zutaten“ sind Zeit, Natur,<br />
Matsch und Gebüsch<br />
Die Mobis inszenieren für die Kinder bei<br />
Spielaktionen ganz bewusst Möglichkeiten<br />
und Freiräume zum Erforschen<br />
und Entfalten der eigenen Persönlichkeit.<br />
Die „Zutaten“, damit das gelingt,<br />
klingen spannend: Zeit, Natur, Matsch,<br />
Gebüsch oder Material. „Dann lernen<br />
die Kinder wahnsinnig viel“, sagt Ralf<br />
Birkner, Leiter der Mobis. Diese Spielwelten<br />
könnten sie selbst gestalten.<br />
Deshalb plädiert er dafür, solche<br />
Gestaltungsmöglichkeiten im Freien<br />
anzubieten. Genau das machen die<br />
Mobis bei ihren vielen Aktionen in<br />
Stadtteilen, bei den Ferienangeboten<br />
oder bei den Schulkooperationen. Die<br />
inhaltlichen Grundlagen für die Arbeit<br />
finden sich auch im Manifest für das<br />
Recht der Kinder auf Spiel und freie,<br />
selbstbestimmte Zeit. Ralf Birkner hat<br />
das Papier gemeinsam mit weiteren<br />
Kolleg*innen der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />
Spielmobile geschrieben.<br />
Auch die Kinderrechte der Vereinten<br />
Nationen spielen eine wichtige Rolle in<br />
der Arbeit der Mobis.<br />
Mobis verwandeln Schulhaus in eine<br />
große „Werkstatt des Wissens“<br />
Insgesamt fünf hauptamtliche Pädagog*innen<br />
in Teil- und Vollzeit arbeiten<br />
bei den Mobis, hinzu kommen zwei<br />
Auszubildende und Bundesfreiwillige.<br />
Bis etwa 2002 waren die Mobis<br />
ganzjährig an 40 Aktionsorten in<br />
Karlsruhe vertreten – in jedem Stadtteil,<br />
während der Schulzeit und in den<br />
Ferien. Die Zahl hat sich durch den<br />
Trend zur Ganztagsbetreuung seither<br />
um die Hälfte reduziert. Dafür wirken<br />
die Mobis nun mit Schulklassen an<br />
den Aktionsorten und gestalten große<br />
Schulprojekte. So verwandeln sie beispielsweise<br />
für eine Woche ein ganzes<br />
Schulhaus in eine riesige „Werkstatt<br />
des Wissens“, in der spielpädagogische<br />
Lernwelten inszeniert werden.<br />
Es geht um Zufriedenheit, Lebensfreude<br />
und solidarisches Miteinander<br />
Etwa 200 bis 230 Aktionstage im Jahr<br />
sind die Mobis unterwegs – Spiel- und<br />
Ferienaktionen, Schulprojekte oder Wochenendaktivitäten<br />
zusammengenommen.<br />
Eine der bekanntesten Aktivitäten<br />
findet sicherlich bei DAS FEST statt.<br />
Außerdem gibt es das „KinderZirkus-<br />
Festival“, „KIX“, der atmosphärisch<br />
einzigartige „24hLauf für Kinderrechte“<br />
und die Ferienprogramme „Leben am<br />
Wasser“ und „Hüttendorf“.<br />
„Es gibt unglaublich viele<br />
Regeln für Kinder, schaffen<br />
wir doch drei Stunden pro<br />
Tag Freiraum, wo sie nicht<br />
von Erwachsenen gesagt<br />
bekommen, was sie tun<br />
sollen oder gar erwachsen<br />
sein sollen“, fordert Ralf<br />
Birkner. Es gehe vor allem<br />
um Zufriedenheit, Lebensfreude,<br />
Gelassenheit und<br />
solidarisches Miteinander<br />
unter den Kindern. Oder einfacher<br />
ausgedrückt: es geht<br />
darum, frei zu sein und zu spielen, sich<br />
treiben lassen, einen Hund streicheln,<br />
mit Instrumenten Musik erfinden, bei<br />
Kerzenschein Geschichten lauschen,<br />
sich in der Hängematte langweilen, in<br />
die Luft springen vor Glück.<br />
Ansprechperson:<br />
Ralf Birkner<br />
r.birkner@<strong>stja</strong>.de<br />
Spielmobil-Kongress:<br />
Spielen ist nutzlos, aber<br />
unendlich sinnvoll<br />
In Karlsruhe fand im Herbst 2017<br />
unter dem Motto „Rettet das<br />
Spiel!“ der internationale Spielmobilkongress<br />
statt. Dabei ging<br />
es um die Frage, wie die große<br />
Bedeutung des Spielens für Kinder<br />
auch in Zukunft vermittelt werden<br />
kann. „Hier haben alle etwas<br />
gelernt und niemand hatte Stress<br />
dabei“, bilanziert Ralf Birkner den<br />
Kongress. Das bedeute, dass es der<br />
<strong>stja</strong> geschafft habe, eine Bildungslandschaft<br />
zu inszenieren, die das<br />
Verständnis der <strong>stja</strong>-Spielpädagogik<br />
abbilde und auch an anderen<br />
Orten funktioniere.<br />
Nicht nur die Workshops auf dem<br />
und rund um das Zirkuszelt im<br />
Otto-Dullenkopf-Park wurden von<br />
den Teilnehmenden gut angenommen.<br />
Auch beim Symposium, unter<br />
anderem mit dem Philosophen<br />
Christoph Quarch, gab es viele interessante<br />
Vorträge und Diskussionsbeiträge.<br />
Claudia Neumann, beim<br />
Deutschen Kinderhilfswerk für<br />
den Bereich Kinder- und Jugendbeteiligung<br />
zuständig, kritisierte in<br />
ihrem Vortrag die „Verregelung des<br />
Kindseins“. Sie setzt sich für eine<br />
bespielbare, mit aktiver Beteiligung<br />
von Kindern und Jugendlichen gestaltete<br />
Stadt ein. Für die eigene<br />
Arbeit bei der Mobilen Spielaktion<br />
nahm Ralf Birkner Bezug auf<br />
eine These des Wissenschaftlers<br />
Quarch: Spielen sei nutzlos, aber es<br />
mache eben unglaublich viel Sinn.<br />
27
Bildung/Betreuung/Freiräume<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Über Spielewelten in<br />
Lebenswelten eintauchen<br />
Pädagogisches Umfeld für Online-Gaming<br />
führt zu Lerneffekt und Entwicklung<br />
Die Computerspielschule (CSS) Karlsruhe des <strong>stja</strong><br />
wurde im Frühjahr 2018 zwei Jahre alt. Eröffnet<br />
wurde sie als generationenübergreifende Einrichtung,<br />
um Kindern, Jugendlichen und Eltern den<br />
Zugang zur digitalen Spielwelt zu ermöglichen und<br />
beim Umgang mit Medien zu beraten.<br />
Die Bandbreite der Einrichtung ist groß: Neben den<br />
regelmäßigen Öffnungszeiten gibt es wiederkehrende<br />
Veranstaltungen wie „Senioren an die Konsole“<br />
oder eigenständige Let‘s-Play-Aufzeichnungen. Die<br />
Gamer nehmen aber auch an Großveranstaltungen<br />
wie 76respect, die jubezmediale und dem Spielmobilkongress<br />
sowie am Barcamp „Ethik&Games“<br />
teil. Neben den Aktionen mit Fokus auf Kinder und<br />
Jugendliche trat die Computerspielschule ebenso<br />
als Fach- und Beratungsstelle zum Thema „Digitale<br />
Spiele“ in verschiedenen Instanzen auf. In<br />
Kooperation und im Auftrag der Aktion Jugendschutz<br />
Baden-Württemberg wurden mehrere<br />
Fortbildungsangebote für Fachkräfte durchgeführt<br />
und gemeinsam mit dem Mediennetzwerk Karlsruhe<br />
im April 2018 ein Fachtag zur Digitalisierung<br />
der Gesellschaft veranstaltet. Zusammen mit den<br />
anderen Computerspielschulen in Deutschland hat<br />
die CSS Karlsruhe bei den Hamburger Kollegen an<br />
einem Fachtag zum Motto „Gaming in Bibliotheken“<br />
mitgewirkt.<br />
Über diese vielen verschiedenen Aktionen erreichte<br />
die Computerspielschule weit über 1.000<br />
Menschen. Während den Öffnungszeiten wird die<br />
CSS im Schnitt von 16 Besucher*innen besucht. Im<br />
praktischen Alltag ist der Jugendschutz durch die<br />
Beliebtheit des Spiels „Fortnite“ und dessen Modus<br />
„Battle Royal“ wieder verstärkt Thema. So ist die<br />
CSS dabei, gemeinsam mit den Jugendlichen, einen<br />
Film über Fortnite zu produzieren. Sie berichten aus<br />
ihrer Sicht über das Spiel, dessen Inhalte und ihre<br />
Erfahrungen. An diesem Beispiel wird die Arbeitsweise<br />
der CSS deutlich: die Jugendlichen werden in<br />
ihren Anliegen und Bedürfnissen ernstgenommen.<br />
Der Lern- und Entwicklungseffekt für die Jugendlichen<br />
entsteht durch das pädagogische Setting in<br />
der CSS und die Prozessbegleitung.<br />
Ansprechperson:<br />
Sebastian Pflüger<br />
s.pflueger@<strong>stja</strong>.de<br />
28
0 <strong>magazin</strong><br />
Vielfalt<br />
Der Weg zur Vielfaltskultur<br />
ist lang – macht aber Spaß<br />
Der Stadtjugendausschuss e. V. bringt Jugendliche in Kontakt<br />
und lädt alle Gruppen zu seinen Angeboten ein<br />
Offenheit und das Bekenntnis zu einer<br />
„vielfältigen Gesellschaft“ sind von<br />
jeher zentrale Werte der Kinder- und<br />
Jugendarbeit.<br />
In seinen aktuellen Jahreszielen<br />
unterstreicht der <strong>stja</strong> diese Haltung:<br />
„Der <strong>stja</strong> schafft Bedingungen, damit<br />
alle jungen Menschen einen Platz<br />
finden – unabhängig von ethnischer,<br />
kultureller oder sozialer Herkunft, von<br />
religiöser Zugehörigkeit, Geschlecht<br />
und sexueller Identität und unabhängig<br />
von körperlichen, geistigen und sinnesbezogenen<br />
Fähigkeiten.“ Mit über 40<br />
Jugendverbänden und in etwa genauso<br />
vielen Einrichtungen und Projekten<br />
der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />
eröffnet der <strong>stja</strong> Kindern und Jugendlichen<br />
– kreuz und quer durch unsere<br />
Stadt – viele Gelegenheiten, an einem<br />
oder gar mehreren Angeboten der Kinder-<br />
und Jugendarbeit teilzunehmen.<br />
Durch die große Angebotsvielfalt wird<br />
ein breites Spektrum der Kinder und<br />
Jugendlichen angesprochen. Dennoch<br />
ist es eine permanente Herausforderung,<br />
darauf zu achten, dass auch<br />
junge Menschen mit geringen Teilhabechancen<br />
gute Zugangsbedingungen<br />
haben.<br />
Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge<br />
sind regelmäßige Besucher*innen<br />
Ein Blick in die jüngste Vergangenheit<br />
veranschaulicht mit welcher Dynamik<br />
und Spontanität beim <strong>stja</strong> an einer<br />
lebendigen Vielfaltskultur gearbeitet<br />
wird. Als 2014 viele Flüchtlinge<br />
Karlsruhe erreichten, setzte der <strong>stja</strong> ein<br />
Willkommenszeichen, indem junge<br />
Zugewanderte in die Kinder- und<br />
Jugendhäuser eingeladen und Freizeitangebote<br />
für Flüchtlingskinder in den<br />
Außenstellen der Landeserstaufnahme<br />
organisiert wurden. Heute sind unbegleitete,<br />
minderjährige Flüchtlinge<br />
regelmäßige Besucher*innen unserer<br />
Einrichtungen. Im Jugendhaus-Alltag<br />
können sie Kontakte zu „einheimischen“<br />
jungen Menschen knüpfen. Ihrer<br />
besonderen Lebenslage entsprechend<br />
werden sie gezielt unterstützt und<br />
begleitet.<br />
„Über Beteiligungsprojekte<br />
des <strong>stja</strong> bekommen<br />
Jugendliche eine Stimme,<br />
das Verständnis füreinander<br />
wächst stetig.“<br />
Auch bei den Themen sexuelle Orientierung<br />
und Geschlechtsidentität sind<br />
die Jugendlichen vielfältiger als der<br />
Regenbogen. Bisher wurden lesbische,<br />
schwule, bisexuelle und transgender<br />
Jugendliche in den Kinder- und<br />
Jugendhäusern wenig oder gar nicht<br />
erreicht. Mit der Eröffnung des queeren<br />
Jugendzentrums La ViE im Mai 2016<br />
machte der <strong>stja</strong> dieser Gruppe erstmals<br />
ein offenes Angebot, auf das sie,<br />
wie die hohen Besuchszahlen zeigen,<br />
offensichtlich schon lange gewar-<br />
29
Vielfalt<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
tet haben. Im La ViE können sie sich<br />
treffen, gemeinsam etwas erleben,<br />
sich austauschen ohne sich ständig<br />
erklären zu müssen. Die Jugendlichen<br />
des La ViE engagieren sich in vielen<br />
Beteiligungsprojekten des <strong>stja</strong> und<br />
bekommen hier eine Stimme für ihre<br />
Bedürfnisse. So springt von dort der<br />
Funke in die anderen Einrichtungen<br />
über und das Verständnis füreinander<br />
wächst stetig.<br />
Einrichtungen initiieren Projekte für<br />
junge Menschen mit Handicap<br />
Ein besonderes Anliegen ist dem <strong>stja</strong>,<br />
dass junge Menschen mit Handicap<br />
den Weg in die Einrichtungen und zu<br />
den Angeboten finden. Hierzu setzen<br />
die Einrichtungen pädagogische Impulse,<br />
knüpfen Kontakte zu sonderpädagogischen<br />
Bildungs- und Beratungszentren<br />
sowie Inklusionsschulen und<br />
initiieren zielgerichtete Projekte. Mit<br />
dem Projekt „MyCity.MyPlace.“ gehen<br />
die Kinder- und Jugendhäuser aktuell<br />
einen neuen Weg, um mit Jugendlichen<br />
in Kontakt zu kommen, die mit<br />
den Angeboten in den Stadtteilen nicht<br />
erreicht werden. Sie wollen erfahren,<br />
was die Jugendlichen bewegt, welche<br />
Verknüpfungen sich daraus für die Jugendarbeit<br />
ergeben und sind gespannt<br />
auf viele Begegnungen und neue Erfahrungen.<br />
Gelegenheiten schaffen, unterschiedliche<br />
Gruppen in Kontakt zu bringen<br />
Der Weg zu einer lebendigen Vielfaltskultur<br />
ist ein dauerhafter Prozess, der<br />
niemals endet und immer wieder neu<br />
gedacht werden muss. Besonders am<br />
Herzen liegt dem <strong>stja</strong> dabei, Gelegenheiten<br />
zu schaffen, dass unterschiedliche<br />
Gruppen und Milieus miteinander in<br />
Kontakt kommen. In der gegenseitigen<br />
Wahrnehmung und Kommunikation<br />
liegen die Potenziale für ein respektvolles<br />
Miteinander, ohne die eine offene<br />
und pluralistische Gesellschaft nicht<br />
funktionieren kann.<br />
Ansprechperson:<br />
Rudi Kloss<br />
r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />
Mit Unterschieden<br />
entspannt umgehen lernen<br />
Seit mehreren Jahren beteiligt sich der <strong>stja</strong> am Protesttag<br />
zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen<br />
Der Europäische Protesttag zur<br />
Gleichstellung von Menschen mit Behinderung<br />
ist 1992 aus der Initiative<br />
des Vereins Selbstbestimmtes Leben<br />
entstanden. Deutschlandweit wird am<br />
5. Mai auf die Kluft zwischen dem im<br />
Grundgesetz verankerten Anspruch<br />
der Gleichberechtigung für alle<br />
Menschen und den vorherrschenden<br />
Lebenswirklichkeiten aufmerksam<br />
gemacht.<br />
Seit 2014 ist auch der <strong>stja</strong> in der<br />
Protestbewegung aktiv und nutzt die<br />
Potenziale der Offenen Kinder- und<br />
Jugendarbeit, um auf die vorhandenen<br />
Entwicklungsmöglichkeiten<br />
inklusiver Jugendkultur in der Stadt<br />
Karlsruhe aufmerksam zu machen.<br />
Aktionsort ist dabei stets der Kronenplatz,<br />
die federführende Organisation<br />
liegt beim Kulturzentrum<br />
jubez und bei der einrichtungsübergreifenden<br />
Fachgruppe Inklusion.<br />
Zahlreiche Einrichtungen des <strong>stja</strong><br />
selbst und weitere Initiativen und<br />
Verbände in der Stadt sind regelmäßig<br />
mit von der Partie.<br />
Beim „tag05“ wurden die<br />
Geschmacks knospen der<br />
Passanten getestet<br />
Am 5. Mai 2018 hat es auf dem Kronenplatz<br />
Kastanienblüten und Beifall<br />
geregnet. Mit über<br />
400 Besucher*innen<br />
war das inklusive<br />
Veranstaltungsformat<br />
„tag05“ ein voller<br />
Erfolg. Gemeinsam<br />
wurde jongliert,<br />
gepinselt, gesprüht<br />
und gekickert. Die<br />
Geschmacksknospen<br />
der Passanten<br />
wurden getestet und<br />
im Rolliparcour der<br />
natürliche Gleichgewichtssinn<br />
aus der Bahn geworfen.<br />
Mit Protestballons und Massagen<br />
wurde zum Nachdenken eingeladen.<br />
Für die 21-jährige Sofia war es eine<br />
einmalige und ganz besondere Erfahrung<br />
im Team Comba, gemeinsam<br />
mit ihrem „Handicap-Partner“ Louis<br />
und der restlichen Comba-Crew, den<br />
Straßenverkauf zu rocken und für das<br />
komplette Künstlercatering zuständig<br />
zu sein.<br />
Neben dem Trubel auf der Aktionsmeile<br />
wurde in der jubez-Galerie die<br />
aktuelle Ausstellung der Hanauerland<br />
Werkstätten eröffnet. Auf der<br />
Mit-Mach-Bühne waren über den<br />
Tag verteilt 80 junge Nachwuchskünstler*innen<br />
aktiv und der Inklusionsbotschafter<br />
Graf Fidi hat<br />
die Veranstaltung mit einem Open<br />
Air Konzert und seinem ganz besonderen<br />
Charme abgerundet. Neben<br />
den vielen öffentlichkeitswirksamen<br />
Aktionen und Konzerten waren es<br />
aber besonders die vielen kleinen und<br />
feinen Begegnungen, die den „tag05“<br />
so wertvoll machen. Denn nur wenn<br />
Kinder und Jugendliche schon früh<br />
lernen mit Unterschieden entspannt<br />
umzugehen, stärkt sie das für ihren<br />
Lebensweg und lässt manche Barriere<br />
im täglichen Umgang gar nicht<br />
erst entstehen.<br />
30
0 <strong>magazin</strong><br />
Vielfalt<br />
jubez: Inklusive<br />
Prozesse verfestigen<br />
und etablieren<br />
Das jubez ist groß, vielfältig, bunt, schrill. Kinder und<br />
Jugendliche sollen die Potenziale des Hauses nutzen<br />
und sich darin künstlerisch verwirklichen. Dass dies<br />
für den einen oder die andere jedoch nicht immer ganz<br />
so einfach ist, weiß das Team des Kulturzentrums<br />
und ist daher im Herbst 2017 mit einem neuen Projekt<br />
an den Start gegangen. Das „Inklusive Jugendkulturprojekt“<br />
wird von der Aktion Mensch gefördert und<br />
unterstützt das jubez-Team dabei, inklusive Prozesse<br />
im Pädagogik- und Veranstaltungsbereich weiter zu<br />
verfestigen und diese nachhaltig im Haus zu etablieren.<br />
Neben kreativpädagogischen Angeboten und<br />
inklusiven Veranstaltungsformaten gehören dazu auch<br />
Bereiche wie Netzwerkarbeit, Konzepte der Elternarbeit<br />
und Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Das aktuelle Herzstück bildet das „Atelier special<br />
edition“, das seit Februar 2018 jeden Mittwochnachmittag<br />
seine Türen für Jugendliche mit und ohne<br />
Handicap öffnet und Raum für kreativen Austausch<br />
und Selbsterfahrung bietet. Die jungen Nachwuchskünstler*innen<br />
erhalten künstlerische Assistenz und<br />
begeben sich auf eine spannende Reise durch den<br />
weiten Kosmos der Gestaltungsmöglichkeiten. Gemeinsam<br />
konzipierten die Jugendlichen eine Ausstellung,<br />
die ab Herbst 2018 in der jubez-Galerie bestaunt<br />
werden konnte. In einem Postkarten-Set wurden ihre<br />
Lieblingswerke veröffentlicht.<br />
Team<br />
Comba<br />
Das Konzept<br />
des ehemaligen<br />
Café Comba<br />
wurde im Rahmen<br />
des „Inklusiven<br />
Jugendkulturprojektes“<br />
in den Normalbetrieb des jubez eingegliedert.<br />
Jugendliche mit und ohne Handicap bereichern<br />
bereits bestehende, etablierte Formate<br />
der Jugendkultur mit einem gastronomischen<br />
Service der besonderen Art. Die Gruppe kreiert<br />
alkoholfreie Cocktails, ist im Service aktiv<br />
und sammelt durch den intensiven Kundenkontakt<br />
wichtige Erfahrungen für das spätere<br />
Berufsleben. Das Team Comba ist geöffnet<br />
für interessierte Jugendliche mit und ohne<br />
Behinderung und bietet die Chance, praxisnah<br />
in den professionellen Gastronomiebereich<br />
einzutauchen. Im Jahr 2018 ist das Team des<br />
Gastroprojekts Comba an zehn Terminen des<br />
Planet F.-Freizeittreffs in Aktion und übernimmt<br />
die Gastronomie bei Großveranstaltungen<br />
wie dem Europäischen Protesttag zur<br />
Gleichstellung von Menschen mit Behinderung,<br />
beim Pimp up-Flohmarkt, bei der Local<br />
Handicap Night und beim jubezmade Design<br />
Markt.<br />
Ansprechperson:<br />
Sabine Grimberg<br />
s.grimberg@<strong>stja</strong>.de<br />
31
Vielfalt<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Kinder- und Jugendhaus Durlach<br />
Im Kinder- und Jugendhaus Durlach sind Angebote für<br />
junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung in die<br />
offene Arbeit integriert. Unter dem Motto „let’s play<br />
together“ geht es dabei um gemeinsame Aktivitäten wie<br />
Geburtstage feiern, Bewegungsangebote, Kochen und<br />
Backen oder auch Fitnesstraining. Zusätzlich gibt es<br />
Ferienangebote für Kinder mit und ohne Fluchterfahrung.<br />
Die Kinder aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in Karlsruhe<br />
werden von Mitarbeitenden des <strong>stja</strong> zu den Ferienaktionen<br />
begleitet. Unterstützt werden alle Aktivitäten<br />
durch die Baden-Württemberg-Stiftung.<br />
Supercraftproducts – jubezmade<br />
Geflüchtete Jugendliche sowie junge Menschen aus<br />
Karlsruhe, die am Übergang zum Berufsleben stehen,<br />
sind die Gestalter*innen von Supercraftproducts und<br />
bringen sich bei der Umsetzung vielseitiger Produktdesignobjekte<br />
aktiv und kreativ ein. Somit haben sie<br />
die Möglichkeit, vielseitige Erfahrungen und Impulse<br />
zu sammeln, ihre individuellen Kompetenzen zu vertiefen<br />
und neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.<br />
Produziert wird in der Holz- und Textilwerkstatt und<br />
dem Kunst atelier. Hier entstehen Hocker mit Sitzkissen,<br />
Siebdrucke, Booklets und Pinseltaschen zum Verlieben.<br />
Innerhalb dieser Produktdesignlinie arbeiten die Jugendlichen<br />
an allen Prozessen – von der Entwicklung<br />
über Design und Realisierung/Produktion bis hin zur<br />
Vermarktung der Produkte auf dem jubezmade-Designmarkt.<br />
Sportkreisjugend Karlsruhe:<br />
Über den Sport zum Austausch<br />
„Sport trifft Flüchtlingsnetzwerk Karlsruhe“ ist ein<br />
stadtteilübergreifendes Projekt mit Geflüchteten der<br />
Sportkreisjugend Karlsruhe. Zielgruppe sind geflüchtete<br />
Minderjährige aus Erstaufnahme- und Inobhutnahmestellen,<br />
Wohngruppen und eigenständig wohnende<br />
Jugendliche. Über sportliche Aktivitäten soll der Austausch<br />
mit und unter den Jugendlichen verbessert<br />
werden. Die Sportkreisjugend bietet dafür die Plattform<br />
und stellt die Sportausrüstung. Die Angebote finden<br />
wöchentlich statt. Mehrere Übungsleiter engagieren sich<br />
dabei. Im Projekt ist auch ein Übungsleiter mit eigenem<br />
Fluchthintergrund und persischen Sprachkenntnissen<br />
eingebunden, der in den Übungsstunden<br />
unterstützt und vermittelt.<br />
BeoWorkcamp<br />
Im Sommer 2018 verknüpfte<br />
BeoNetzwerk erstmals ein attraktives<br />
Freizeitangebot mit Berufsorientierung.<br />
Das einwöchige<br />
BeoWorkcamp in der letzten Sommerferienwoche<br />
war ein Angebot<br />
für junge Zugewanderte in Karlsruhe<br />
und reagierte auf die verstärkte<br />
Notwendigkeit der beruflichen<br />
Orientierung bei dieser Zielgruppe.<br />
Die Jugendlichen traten mit Firmen<br />
und Unternehmen persönlich in<br />
Kontakt und konnten sich in sieben<br />
Berufsfeldern praktisch ausprobieren.<br />
Beteiligte Unternehmen hatten<br />
die Chance, sich als attraktive Ausbildungsstätten<br />
zu präsentieren.<br />
Praktisches Ausprobieren stand in<br />
den Unternehmen im Vordergrund<br />
An den Vormittagen fanden hier<br />
jeweils Berufserkundungsangebote<br />
statt. Auszubildende zeigten den<br />
Jugendlichen die Grundlagen der<br />
jeweiligen Arbeit und erläuterten<br />
die verschiedenen Berufsbilder. Das<br />
praktische sich Ausprobieren stand<br />
hierbei im Vordergrund. An den<br />
Nachmittagen luden fünf Einrichtungen<br />
des <strong>stja</strong> die Teilnehmer ein,<br />
um das dort spezifische Freizeitangebot<br />
vorzustellen. So wurden zum<br />
Beispiel in der Computerschule des<br />
KJH Oststadt „digitale Spielwelten“<br />
vorgestellt, während im NCO<br />
Club die Trendsportart „Parkour“<br />
ausprobiert wurde. Gemeinsam<br />
wurde gekocht, gespielt, gerappt<br />
und gezockt.<br />
32
0 <strong>magazin</strong><br />
Vielfalt<br />
Ein Ort, an dem ich offen<br />
darüber reden kann, wer ich wirklich bin<br />
Die Welt in Regenbogenfarben: Das queere Jugendzentrum LA ViE<br />
Die Welt ist beständig im Wandel und<br />
der <strong>stja</strong> ist mittendrin. Regelmäßig<br />
werden deshalb aktuelle Entwicklungen<br />
des Jugendalters und der Gesellschaft<br />
besprochen und Veränderungen eingeleitet.<br />
Ergebnis ist unter anderem das<br />
Jugendzentrum LA ViE.<br />
Um dies umzusetzen, wurden die<br />
Räume des bisher als Mädchentreff genutzten<br />
LA ViE einer neuen Zielgruppe,<br />
die in anderen Einrichtungen bisher<br />
kaum sichtbar geworden ist, geöffnet.<br />
Seit Mai 2016 trägt das LA ViE den<br />
Namen „Queeres Jugendzentrum“ und<br />
lädt damit speziell alle Menschen bis<br />
27 Jahre ein, die sich als schwul, lesbisch,<br />
bisexuell, transsexuell, transgender,<br />
intersexuell oder queer (LSBTTIQ)<br />
definieren oder gerade auf der Suche<br />
sind. Es ist das erste Jugendzentrum<br />
dieser Art in Baden-Württemberg. Wie<br />
die Besucher*innenzahlen zeigen, war<br />
dieses Angebot längst überfällig. Zwischen<br />
25 bis 35 Nutzer*innen im Alter<br />
von 12 bis 25 Jahren zählt das LA ViE<br />
an jedem Öffnungstag.<br />
Neugierig und zunächst meist vorsichtig<br />
treten jede Woche neue Jugendliche<br />
aus Karlsruhe und Umgebung über<br />
die Schwelle des LA ViE. Ein Ort, an<br />
dem sie endlich sein können, wer sie<br />
wirklich sind. Sie können sich zeigen,<br />
ohne Angst vor irritierten Blicken oder<br />
aggressiven Fragen zu haben. Und sie<br />
können sprechen, ohne vorher darüber<br />
nachdenken zu müssen, ob man sich<br />
dabei verraten könnte.<br />
Viele der jugendlichen Besucher*innen<br />
fragen sich lange vor ihrem Outing, was<br />
danach passiert<br />
Die Gesellschaft entwickelt sich weiter<br />
und viel Positives ist gerade im letzten<br />
Jahr bei der Anerkennung und Gleichstellung<br />
von LSBTTIQ-Menschen in<br />
Deutschland geschehen. Doch für<br />
jeden Einzelnen ist es immer noch ein<br />
schwerer Weg. Niemand möchte anders<br />
sein, schon gar nicht im Jugendalter.<br />
Viele dieser Jugendlichen fragen sich<br />
schon lange vor ihrem „Outing“, was<br />
anschließend passiert. Wer aus Familie<br />
und Freundeskreis wird mich so akzeptieren<br />
wie ich bin? Und das nicht zu<br />
Unrecht, denn über die Hälfte der Jugendlichen<br />
muss zumindest zeitweise<br />
mit der Ablehnung durch mindestens<br />
einen Elternteil leben.<br />
Hat das LA ViE früher vor allem Mädchen<br />
einen Raum geboten, so bietet<br />
es diesen heute einer Vielzahl von<br />
Geschlechtern, denn für viele Besucher*innen<br />
ist der binäre Geschlechterrahmen<br />
zu eng. Das LA ViE ist ein Ort<br />
der Ruhe und des Wachsens. Viele<br />
Freundschaften entstehen, Freundschaften,<br />
die Stärke geben und manchmal<br />
vorübergehender Ersatz für die<br />
Familie sind.<br />
Jugendliche aus dem LA ViE<br />
bringen sich bei Jugendkonferenz ein<br />
Die Jugendlichen sind frei und bunt<br />
und mit dem LA ViE im Rücken setzen<br />
sie sich inzwischen stadtweit für ihre<br />
Belange ein. So brachten sie bei der<br />
Karlsruher Jugendkonferenz das Anliegen<br />
von „Genderneutralen Toiletten“<br />
in Jugendhäusern und Schulen ein. In<br />
zwei Schulen und vier Jugendhäusern<br />
ist dieses Anliegen inzwischen umgesetzt.<br />
Der Funke einer bunten Jugend<br />
und Vielfalt springt inzwischen auf<br />
viele andere Einrichtungen über.<br />
Ansprechperson:<br />
Juli Avemark<br />
j.avemark@<strong>stja</strong>.de<br />
33
Der Verein<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Start der Kampagne<br />
„Gegen Armut – wir sind dabei“<br />
Stadtjugendausschuss e. V. ruft beim Jahresempfang<br />
zum Mitmachen auf<br />
Die Kampagne „Gegen Armut – wir sind<br />
dabei“, die zu Beginn des Jahres 2018<br />
gestartet wurde, hat zum Ziel, Karlsruher<br />
Unternehmen dazu zu bewegen,<br />
den Karlsruher Pass und den Karlsruher<br />
Kinderpass bei ihren Angeboten zu berücksichtigen.<br />
Bisher können Passinhaber vor allem<br />
Kultur- und Freizeitangebote der Stadt<br />
Karlsruhe und den städtischen Unternehmen<br />
nutzen. Der <strong>stja</strong> konnte an<br />
diesem Abend die ersten Unterstützer*innen<br />
dieser Aktion auszeichnen.<br />
So bieten das Modehaus Schöpf, das<br />
Badisch Brauhaus, das Café Initial, das<br />
Kinderland St. Stephan, das Diakonische<br />
Werk und mit dem SSC Karlsruhe<br />
sowie dem Budo-Club auch zwei Vereine<br />
Vergünstigungen und Rabatte an.<br />
34<br />
„Armut grenzt aus und Armut macht<br />
chancenlos“, betonte der <strong>stja</strong>-Vorsitzende<br />
Daniel Melchien. Es falle nicht<br />
schwer, sich vorzustellen, wie Kinder<br />
und Jugendliche sich fühlten, wenn<br />
sie bei vielen, oftmals teuren Freizeitaktivitäten<br />
ihrer gleichaltrigen Freunde<br />
oder Klassenkameraden außen vor<br />
blieben. Die entscheidende Frage sei<br />
deshalb, ob es gelinge, für alle gesellschaftlichen<br />
Gruppen ein attraktives<br />
Angebot zu bieten, so Melchien, beispielsweise<br />
in puncto Ferienangebote.<br />
Bei der Bewältigung dieser großen<br />
Aufgabe seien der <strong>stja</strong> und seine<br />
Partner auf dem richtigen Weg. Vor<br />
allem letztere sorgten mit ihrer Unterstützung<br />
dafür, dass die Angebote ein<br />
qualitatives Niveau erreichten, das dem<br />
<strong>stja</strong> ganz wichtig sei.<br />
Weitere Unternehmen und Institutionen<br />
sollen einsteigen<br />
Bürgermeister Martin Lenz machte<br />
deutlich, dass es in Deutschland wohl<br />
keinen Verband wie den <strong>stja</strong> gebe, der<br />
die Umsetzung eines öffentlichen Auftrags<br />
so abbilden könne, gerade mit<br />
Bezug zur Armutsbekämpfung und den<br />
dafür zur Verfügung<br />
stehenden<br />
Pässen. Umrahmt<br />
wurde das Programm<br />
von zwei<br />
Tanzgruppen des<br />
Kinder- und Jugendhauses<br />
West<br />
und der Theatergruppe<br />
Werkraum.<br />
Filme über die<br />
Kinderspielstadt<br />
Karlopolis, die ebenfalls Unterstützung<br />
von vielen Sponsoren erhält, und über<br />
Gaming-Moderator Domenic Strobel,<br />
der beim Computerspielen Spenden für<br />
den <strong>stja</strong> sammelt, rundeten den Abend<br />
ab. Mit dem Start der Kampagne sollen<br />
weitere Unternehmen, Ladengeschäfte<br />
oder Vereine folgen, die den Karlsruher<br />
Pass und den Karlsruher Kinderpass<br />
anerkennen. „Machen sie mit und<br />
nutzen sie ihre Spielräume“, so der Vorsitzende<br />
Melchien. Denn: Die Entscheidung,<br />
in welcher Form und in welcher<br />
Höhe Vergünstigungen für Passbesitzer<br />
geboten werden, liegt bei den teilnehmenden<br />
Institutionen.<br />
Weitere Informationen zur Kampagne:<br />
www.karlsruher-pass.de<br />
GEGEN ARMUT – WIR SIND DABEI
0 <strong>magazin</strong><br />
Der Verein<br />
Potenziale besser nutzen<br />
durch Vernetzung<br />
Mitarbeiter*innen können sich bei einrichtungsübergreifender<br />
Zusammenarbeit einbringen<br />
Mit der Initiative „Wir sind dabei –<br />
einrichtungsübergreifend zusammenarbeiten“<br />
setzt der <strong>stja</strong> seit Sommer<br />
2017 einen Impuls, um die enormen<br />
Potenziale seiner Mitarbeiter*innen und<br />
vielen Einrichtungen noch besser zur<br />
Geltung zu bringen.<br />
Gleichzeitig wird vermieden, dass die<br />
wachsende Organisation in parallele<br />
Arbeitsfelder zerfällt, die kaum noch<br />
etwas miteinander zu tun haben.<br />
Gemeinsame Projekte haben beim <strong>stja</strong><br />
Tradition. Ein Beispiel ist DAS FEST,<br />
das ohne das jahrelange Engagement<br />
seiner Mitarbeitenden quer durch alle<br />
Einrichtungen nicht zu einem Top-<br />
Ereignis der Karlsruher Kultur hätte<br />
werden können. Die positiven Effekte<br />
gemeinsamen Denkens und Handelns<br />
finden sich aber nicht nur bei Großprojekten,<br />
sie bereichern den Alltag und<br />
bringen den <strong>stja</strong> seinen Zielen auch in<br />
kleinen Schritten näher.<br />
In Baerenthal arbeiten<br />
Mitarbeiter*innen aus verschiedenen<br />
Fachbereichen zusammen<br />
Eine wichtige Basis bilden die Fachgruppen,<br />
wo Erfahrungen ausgetauscht<br />
und aktuelle Themen bearbeitet<br />
werden, die die pädagogische Arbeit<br />
betreffen und sozial- und jugendpolitische<br />
Relevanz haben. Ein gutes<br />
Beispiel hierfür ist das Ziel, die Berufschancen<br />
benachteiligter Jugendlicher<br />
zu verbessern. Daran arbeiten die<br />
Kinder- und Jugendhäuser, BeoNetzwerk<br />
und die Servicestelle „Übergang<br />
Schule-Beruf“ nun enger zusammen<br />
und profitieren voneinander. Auch die<br />
Neugestaltung des Außenbereichs der<br />
Bildungsstätte in Baerenthal nahm<br />
durch das Engagement und die Fachlichkeit<br />
vieler Mitarbeiter*innen Fahrt<br />
auf, indem sie gemeinsam an Ideen für<br />
eine zeitgemäße<br />
und attraktive<br />
Aufwertung<br />
schmiedeten.<br />
Der <strong>stja</strong> wird vielfältiger<br />
und bunter:<br />
Ein Prozess,<br />
der viele Chancen<br />
zur Innovation<br />
eröffnet. Damit<br />
das gut gelingt,<br />
ist es wichtig, die<br />
Identifikation mit<br />
der Organisation,<br />
seinen Zielen und<br />
seiner Kultur zu<br />
stärken. Hierzu<br />
erweitert der<br />
<strong>stja</strong> das Angebot<br />
einer breiten<br />
Beteiligung der<br />
Mitarbeiter*innen<br />
an Diskussionen<br />
und Entwicklungen,<br />
um möglichst<br />
alle Beschäftigten<br />
einzubinden. Auf<br />
Klausurtagen, in Arbeits- und Projektgruppen<br />
sowie bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />
bieten sich im <strong>stja</strong> hierzu<br />
viele Gelegenheiten.<br />
Es geht um Fachlichkeit, Expertenwissen<br />
und besondere Fähigkeiten<br />
Die Initiative zum einrichtungsübergreifenden<br />
Engagement setzt das Signal<br />
an die Mitarbeitenden: Eure Kompetenzen<br />
sind gefragt! Die jeweilige Funktion<br />
des Mitarbeitenden spielt dabei nicht<br />
die größte Rolle, es geht um Fachlichkeit,<br />
Expertenwissen und besondere<br />
Fähigkeiten. Ganz wichtig sind die<br />
Bereitschaft zum Dialog, die Offenheit<br />
für neue Erfahrungen und der Spaß am<br />
gemeinsamen Arbeiten.<br />
Über den Tellerrand schauen<br />
So engagieren sich derzeit neue und<br />
langjährige Mitarbeiter*innen aus<br />
vielen Kinder- und Jugendhäusern<br />
gemeinsam an einem Innovationsprojekt<br />
der Offenen Jugendarbeit im<br />
Innenstadtbereich. Die jungen Mitarbeiter*innen<br />
haben die Möglichkeit, über<br />
den „Tellerrand“ ihrer Einrichtung zu<br />
schauen, sich mit anderen im <strong>stja</strong> zu<br />
vernetzen und von den Erfahrungen und<br />
dem Wissen langjähriger Kolleginn*en<br />
zu profitieren.<br />
Ansprechperson:<br />
Rudi Kloss<br />
r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />
35
Der Verein<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Aktiv gegen sexualisierte<br />
Gewalt in Jugendarbeit<br />
und Sport<br />
Europäischer<br />
Freiwilligendienst im<br />
Aktions- und Zirkusbüro<br />
Otto-D.<br />
Über das Programm „Erasmus“<br />
und „Jugend in Aktion“ stellt der<br />
<strong>stja</strong> seit März 2018 erstmals eine<br />
Stelle für einen Europäischen Freiwilligendienst<br />
(EFD) zur Verfügung.<br />
Die Teilnahme am EFD bietet<br />
sowohl den Freiwilligen als auch<br />
der Einsatzstelle Möglichkeiten,<br />
sich zu qualifizieren und weiter zu<br />
entwickeln. Europa wird in seiner<br />
Vielfalt vor Ort begreifbar. Die erste<br />
Freiwillige kommt aus Spanien.<br />
Gemeinsam mit dem Team kann<br />
sie sich bei vielfältigen Projekten<br />
mit Kindern und Jugendlichen einbringen.<br />
Circus for global Change<br />
Im Rahmen des von „Engagement<br />
Global“ geförderten Begegnungsprojekts<br />
„Weltwärts“ mit Ländern<br />
des globalen Südens war im Juli<br />
2018 eine Gruppe der Escuela de<br />
la comedia y mimo aus Granada in<br />
Nicaragua beim Kinder- und Jugendzirkus<br />
Maccaroni zu Gast. Der<br />
Gegenbesuch der Karlsruher Gruppe<br />
in Granada findet im Februar<br />
<strong>2019</strong> statt. Die insgesamt 16 Teilnehmenden<br />
haben sich intensiv auf<br />
die Begegnung vorbereitet. Dabei<br />
geht es um Bewusstseinsbildung<br />
zu den Themen Diversität, Rassismus,<br />
koloniale Vergangenheit und<br />
aktuelle globale Entwicklungen.<br />
Das globale Ziel des nachhaltigen<br />
Konsums steht im Mittelpunkt<br />
eines Zirkustheaterstückes, das<br />
die Gruppe zuerst in Karlsruhe bei<br />
DAS FEST präsentierte und dann<br />
<strong>2019</strong> auch in Granada präsentieren<br />
wird.<br />
36<br />
Die Fachstelle „Kein Missbrauch!“<br />
von <strong>stja</strong> und Sportkreisjugend<br />
Karlsruhe wurde eingerichtet,<br />
um den Schutz von Kindern und<br />
Jugendlichen in Jugendverbandsarbeit<br />
und Sport durch Präventionsmaßnahmen<br />
zu fördern.<br />
Sie bietet fachliche, organisatorische<br />
und pädagogische Begleitung<br />
zum Thema Prävention vor<br />
sexualisierter Gewalt und versteht<br />
sich als Servicestelle für Vereine<br />
und Verbände. In den vergangenen<br />
Jahren hat die Fachstelle mit<br />
ihren Schulungsangeboten mehr<br />
als 700 Aktive aus der Kinder- und<br />
Jugendarbeit erreicht – das ist ein<br />
großer Erfolg und macht deutlich,<br />
dass die Präventionsarbeit in<br />
Karlsruhe wertvoll ist und nachgefragt<br />
wird.<br />
Fokus der Fachstelle soll sich<br />
auf sexualisierte Gewalt unter<br />
Jugendlichen richten<br />
Die Fachstelle entwickelt stetig<br />
neue Schulungsformate um sich<br />
an der Zielgruppe zu orientieren<br />
und bedarfsgerechte Informationen<br />
zu liefern. Diese werden<br />
professionell in Kooperation mit<br />
Fachkräften aus Psychologie,<br />
Kinderschutz, Polizei und Justiz<br />
aufbereitet und vermittelt. Der<br />
Fokus soll sich künftig mehr<br />
auf Übergriffe und sexualisierte<br />
Gewalt unter Jugendlichen<br />
richten. Den Auftakt hierfür bot<br />
der Präventionsparcours „Echt<br />
Krass“, welcher im Sommer 2018<br />
im NCO-Club ausgestellt war.<br />
Daran soll angeknüpft werden. Die<br />
bisherigen und bewährten Schulungsformate<br />
werden mit Themen<br />
wie Cybergrooming, Disclosure und<br />
Gesprächsführung erweitert.<br />
Ansprechperson:<br />
Jack Herbst<br />
j.herbst@<strong>stja</strong>.de
0 <strong>magazin</strong><br />
Der Verein<br />
Rundherum erneuert in die Zukunft<br />
In der Jugendfreizeit- und Bildungsstätte Baerenthal<br />
kommen alle auf ihre Kosten<br />
Die Jugendfreizeit- und Bildungsstätte<br />
Baerenthal (jfbs), die geschichtsträchtige<br />
Einrichtung in den lothringischen<br />
Nordvogesen mit über 200 Übernachtungsplätzen,<br />
hat sich spürbar erneuert.<br />
Die Einrichtung erstrahlt zunehmend in<br />
neuem Glanz. Die Stadt Karlsruhe und<br />
die französische Seite unterstützen die<br />
Erneuerung mit Zuschüssen. Komplett<br />
neu sanierte Bungalows, Betreuerzimmer<br />
und Gruppenräume, attraktive<br />
Spiel- und Sportanlagen ringsherum,<br />
sehr freundlicher Service, leckere<br />
lothringische Küche – die „Karlsruher<br />
Einrichtung in Frankreich“ steht sehr<br />
gut da.<br />
Baerenthal ist geeignet, um abzuschalten<br />
und sich intensiv mit einem Thema<br />
zu beschäftigen<br />
Die Feedbacks von Schullandheimaufenthalten,<br />
Kleingruppen und Jugendgruppen<br />
bestätigen, dass die schöne<br />
Anlage mitten in der idyllischen Natur<br />
sehr gut geeignet ist, um abzuschalten,<br />
„runterzukommen“, sich intensiv<br />
ohne Ablenkung mit einem Thema<br />
zu beschäftigen oder sich einfach in<br />
der Natur aufzuhalten. Angebote wie<br />
Ausflugspakete oder der thematische<br />
Parkour rund um das Gelände werden<br />
sehr gerne in Anspruch genommen. An<br />
weiteren Angeboten auf dem Gelände<br />
arbeiten einrichtungsübergreifende<br />
Arbeitsgruppen des <strong>stja</strong>.<br />
Ein Garten der Sinne regt<br />
eigene Naturaktivitäten an<br />
Alle sollen in Baerenthal auf ihre<br />
Kosten kommen – sowohl Gruppen, die<br />
thematisch arbeiten, als auch einzelne<br />
herumstromernde Kinder, die in ihrer<br />
Freizeit das Gelände erkunden. Kinder<br />
und Jugendliche sollen interessante<br />
Einblicke und Ausblicke erleben – zum<br />
Beispiel als ganze Klasse oder Gruppe<br />
auf einer Plattform in sechs Metern<br />
Höhe. Beobachten sie wilde Tiere,<br />
Sterne, untersuchen sie Phänomene<br />
der Natur oder schweifen sie einfach<br />
von oben in die Ferne? Ein Garten der<br />
Sinne lädt zum Riechen und Schmecken<br />
ein und soll eigene Naturaktivitäten<br />
anregen. Dieser Sinnesgarten<br />
soll immer weiter wachsen, Spuren der<br />
Gäste sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Auch hier nach dem Prinzip „entweder<br />
gemeinsam mit der Gruppe oder alleine<br />
nach eigenen Ideen“. Diese behutsamen<br />
Ergänzungen im Gelände erfolgen<br />
nach Ideen von unseren Mitarbeitenden<br />
in Kooperation mit professionellen<br />
Firmen.<br />
Die jfbs ist heute als Ort internationaler<br />
Jugendbegegnung etabliert. Das soll<br />
auch in Zukunft so sein. So hat schon<br />
die „YouConf 2018“ mit Jugendlichen<br />
aus Karlsruhe, Nancy und Krasnodar,<br />
die zum Thema Menschenrechte gearbeitet<br />
haben, neue Akzente gesetzt.<br />
Politische Bildung wird mit den Themen<br />
der jungen Menschen heute und mit<br />
einer Suche nach Auf- und Umbrüchen<br />
in der Geschichte der jeweiligen Länder<br />
verbunden.<br />
Der „Esprit Baerenthal“ ist spürbar,<br />
wenn sich Besucher*innen ausgesprochen<br />
wohl und willkommen geheißen,<br />
wenn sie sich zu grenzüberschreitendem<br />
Denken und Handeln eingeladen<br />
fühlen. Die Grundlagen dafür hat der<br />
<strong>stja</strong> mit großen Anstrengungen aller<br />
Beteiligten gelegt und einen Schritt in<br />
die Zukunft getan.<br />
Weitere Informationen:<br />
www.baerenthal.org<br />
37
Der Verein<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Vielfältig und solidarisch:<br />
Jugendverbände im <strong>stja</strong><br />
Offen für Neues:<br />
ROCK YOUR LIFE! wurde aufgenommen<br />
Als neues Mitglied hat die Vollversammlung<br />
des <strong>stja</strong> Ende November<br />
2017 den Verein ROCK YOUR LIFE e. V.<br />
Karlsruhe einstimmig aufgenommen.<br />
Der Verein setzt sich für Bildungsgerechtigkeit,<br />
Chancengleichheit, soziale<br />
Mobilität und Integration ein. Er qualifiziert<br />
Studierende als Mentor*innen, die<br />
ehrenamtlich Schüler*innen aus sozial,<br />
wirtschaftlich oder familiär benachteiligten<br />
Verhältnissen auf dem Weg in<br />
den Beruf oder auf die weiterführende<br />
Schule begleiten.<br />
Ziel ist, die Schüler*innen zu unterstützen,<br />
ihr individuelles Potenzial zu entfalten<br />
und ihre Perspektiven zu erweitern.<br />
Kooperationen mit Unternehmen,<br />
die den Schüler*innen Praktikumsund<br />
Ausbildungsplätze anbieten, sind<br />
ein weiterer wichtiger Bestandteil des<br />
ROCK YOUR LIFE!-Programms. Mit<br />
ROCK YOUR LIFE! wurde erstmals ein<br />
studentisch geprägter Verein als Mitglied<br />
in den <strong>stja</strong> aufgenommen. Das<br />
gemeinsame Ziel, Bildungschancen zu<br />
verbessern, bietet einen guten Anknüpfungspunkt<br />
für die zukünftige Zusammenarbeit<br />
zwischen <strong>stja</strong> und dem neu<br />
aufgenommenen Verein.<br />
38<br />
Mehr Mitbestimmung für die<br />
Mitgliedsverbände im <strong>stja</strong><br />
Bei der Vollversammlung Ende November<br />
2017 konnten erstmals alle<br />
Mitglieder des <strong>stja</strong> dessen Vorstand<br />
wählen. Möglich machte dies die geänderte<br />
Satzung, die nun ausnahmslos<br />
allen Mitgliedsverbänden ein Stimmrecht<br />
zugesteht. Jedes Mitglied hat ein<br />
Basisstimmrecht unabhängig von der<br />
Größe des Verbandes und der Dauer der<br />
Mitgliedschaft im <strong>stja</strong>.<br />
Weitere Stimmen gibt es für diejenigen<br />
Mitgliedsorganisationen, die mehr als<br />
200 jugendliche Mitglieder in ihren<br />
Reihen zählen und zusätzlich als<br />
freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe<br />
anerkannt sind. Aufhänger für die<br />
Satzungsänderung war der Wunsch<br />
kleinerer Mitgliedsverbände, mehr Mitsprache<br />
im <strong>stja</strong> zu erhalten. Kernstück<br />
der Änderungen sind die Einführung<br />
des Stimmrechts für alle Mitgliedsverbände,<br />
unabhängig von Größe und Dauer<br />
der Mitgliedschaft sowie ein gesondertes<br />
Stimmrecht für alle gewählten<br />
Vorstandsmitglieder. Der Vorstand,<br />
der zur Erarbeitung der Änderung eine<br />
Satzungskommission eingesetzt hatte,<br />
erhofft sich so ein größeres Engagement<br />
im Verein.<br />
DAS FEST-Infomeile<br />
Dass sich Mitbestimmen lohnt,<br />
zeigte sich beim Antrag, den verschiedene<br />
Mitgliedsorganisationen<br />
zum Thema DAS FEST-Infomeile<br />
an die Vollversammlung gerichtet<br />
hatten. An der Infomeile, die vom<br />
<strong>stja</strong> im Kinder- und Kulturbereich<br />
bei DAS FEST organisiert wird,<br />
beteiligen sich auch einige der<br />
Mitgliedsorganisationen. Nach der<br />
Übernahme der Gesamtorganisation<br />
durch die Karlsruhe Marketing<br />
und Event GmbH (KME) zeigte sich,<br />
dass die Strukturen nicht immer<br />
auf die Bedürfnisse von ehrenamtlich<br />
geführten Organisationen zugeschnitten<br />
waren. So klagten bei<br />
DAS FEST vertretene Jugendverbände<br />
über komplizierte Verträge<br />
und Regeln, die es schwierig machten,<br />
auch weiterhin Ehrenamtliche<br />
für die Standbetreuung zu finden.<br />
Die Vollversammlung unterstützte<br />
das Anliegen der Antragsteller und<br />
forderte den Vorstand des <strong>stja</strong> auf,<br />
mit der KME in Verhandlungen zu<br />
treten, um bessere Bedingungen<br />
für Jugendverbände und andere<br />
gemeinnützige Organisationen<br />
auf der DAS FEST-Infomeile zu<br />
erreichen. Die Gespräche waren<br />
erfolgreich: Verträge für Standplätze<br />
werden künftig wieder direkt<br />
mit dem <strong>stja</strong> geschlossen, Wasser<br />
und Vesper darf das Standpersonal<br />
künftig wieder mit auf das Gelände<br />
mitbringen.
0 <strong>magazin</strong><br />
Der Verein<br />
Arbeiten beim<br />
Stadtjugend ausschuss e. V.<br />
In den 30 Einrichtungen der Offenen Kinder- und<br />
Jugendarbeit arbeiten Sozialpädagog*innen<br />
(vorrangig BA Soziale Arbeit – Schwerpunkt: Kinder-<br />
und Jugendarbeit), Jugend- und Heimerzieher*innen<br />
und zum Teil auch Erzieher*innen. Das<br />
Angebot der Einrichtungen ist an den Bedürfnissen<br />
und Interessen der Kinder, Jugendlichen<br />
und jungen Erwachsenen (bis zum 27. Lebensjahr)<br />
ausgerichtet. Angehende Erzieher*innen<br />
können das notwendige Anerkennungsjahr beim<br />
<strong>stja</strong> absolvieren. Insgesamt stehen hierfür sechs<br />
Stellen zur Verfügung.<br />
Seit 2007 ist der <strong>stja</strong> auch Träger von Schülerhorten.<br />
Dort sind staatlich anerkannte Erzieher*innen/Jugend<br />
- und Heimerzieher*innen bzw.<br />
Personen, die die gesetzlichen Anforderungen<br />
erfüllen, tätig. Die Beschäftigten im Hortbereich<br />
gestalten den Alltag des verbindlichen Angebots<br />
im Rahmen von Vormittagsbetreuung und<br />
Ergänzender Betreuung sowie angeleiteten Lernund<br />
Hausaufgabenzeiten. Schwerpunkte für die<br />
Freizeitbetreuung sind kreative und sportliche<br />
Angebote sowie Angeboten aus den Bereichen<br />
Theater und Werkstätten.<br />
Ferner ist der <strong>stja</strong> seit dem Jahr 2012 Partner<br />
für Bildung und Betreuung an insgesamt sechs<br />
Ganztagsschulen. Es handelt es sich dabei vorrangig<br />
um Erzieher*innen/Jugend- und Heimerzieher*innen,<br />
aber auch um pädagogische<br />
Mitarbeitende. Dem <strong>stja</strong> und den dort tätigen<br />
Kolleg*innen ist es neben der Durchführung des<br />
Mittagsbandes mit Essen ein großes Anliegen,<br />
über die Angebote Freiräume in den rhythmisierten<br />
Ablauf des Ganztags zu bringen. Angehende<br />
Erzieher*innen können das notwendige Anerkennungsjahr<br />
beim <strong>stja</strong> absolvieren. Insgesamt<br />
stehen hierfür sechs Stellen zur Verfügung.<br />
Ansprechperson:<br />
Ines Heft<br />
i.heft@<strong>stja</strong>.de<br />
39
Der Verein<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
Von der Freizeit für Alleinerziehende<br />
bis zur Unterstützung für<br />
Jugendgruppenleiter-Ausbildung<br />
Förderkreis unterstützt unbürokratisch und unmittelbar Kinder<br />
und Jugendliche / Breites Themenspektrum<br />
Der Förderkreis des <strong>stja</strong> weist mittlerweile<br />
über 100 Mitglieder auf.<br />
Das ist das Verdienst des ehemaligen<br />
Vorsitzenden Peter Scheuble, der<br />
nach mehreren äußerst erfolgreichen<br />
Amtszeiten im Jahr 2017 nicht mehr<br />
kandidiert hatte. Sein großes Anliegen<br />
war es, die Spendeneinnahmen für Kinder<br />
und Jugendliche aus schwächeren<br />
Haushalten und für Jugendliche mit<br />
Handicap zu steigern. Diesen Gruppen<br />
wurde mit finanziellen Mitteln des<br />
Förderkreises Teilhabemöglichkeiten<br />
bei Freizeitaktivitäten, Seminaren und<br />
besonders bei gesundem Essen ermöglicht.<br />
Die politische Netzwerkarbeit<br />
konnte auf ein breites Fundament<br />
gestellt werden. Die Weiterentwicklung<br />
der Jugendfreizeit- und Bildungsstätte<br />
(jfbs) Baerenthal war ebenfalls ein<br />
Herzensanliegen von Peter Scheuble.<br />
Er genießt bei allen Fraktionen und<br />
darüber hinaus hohes Ansehen und<br />
wurde als Vorsitzender nur mit dem<br />
Versprechen „entlassen“, weiterhin als<br />
Ehrenvorsitzender tätig zu sein. Diesem<br />
Wunsch ist Peter Scheuble gerne nachgekommen.<br />
Sein Nachfolger Hubert<br />
Resch wird die erfolgreiche Arbeit fortsetzen<br />
und mit seinen Vorstandskollegen<br />
neue Impulse einbringen.<br />
Der Förderkreis steht für mehr Chancengleichheit<br />
und Gerechtigkeit und<br />
hilft mit der Unterstützung von Benachteiligten<br />
direkt und unmittelbar<br />
Kindern und Jugendlichen in der Stadt.<br />
Das zeigt das Themenspektrum:<br />
40<br />
• y Alleinerziehende Mütter können mit<br />
ihren Kindern in Baerenthal Ferien<br />
machen, entspannen und in angenehmer<br />
Atmosphäre ihren oft mit<br />
großen Sorgen belasteten Alltag<br />
hinter sich lassen. Pädagog*innen<br />
kümmern sich um das Ferienprogramme<br />
der Kinder und haben für die<br />
Mütter ein offenes Ohr. Ermöglicht<br />
wird dieses großartige Angebot von<br />
der Gertrud-Maria-Doll-Stiftung.<br />
• y Das Inklusionsprojekt des jubez,<br />
das zum großen Teil von der „Aktion<br />
Mensch“ bezuschusst wird, bekommt<br />
für die Restfinanzierung über<br />
das Netzwerk des Förderkreises<br />
einen kräftigen Zuschuss. Ziel ist es,<br />
ALLEN jungen Menschen Teilhabe<br />
beim Thema Arbeit und bei Freizeitaktivitäten<br />
zu ermöglichen.<br />
• y Der Förderkreis unterstützt Projekte,<br />
bei denen es darum geht, geflüchteten<br />
jungen Menschen eine Zukunftsperspektive<br />
zu eröffnen und<br />
diese herausfordernde pädagogische<br />
Arbeit auf ein tragfähiges Fundament<br />
zu stellen.<br />
• y Die jfbs Baerenthal<br />
ist<br />
vielen Förderkreismitgliedern<br />
sehr<br />
wichtig. Immer<br />
wieder weisen<br />
sie darauf hin,<br />
dass Frieden<br />
nicht selbstverständlich<br />
ist,<br />
sondern dass<br />
die Generationen<br />
immer<br />
wieder neu<br />
daran arbeiten<br />
und sich auseinandersetzen müssen.<br />
Das ist eine große Entwicklungsaufgabe<br />
des <strong>stja</strong>.<br />
• y Ganz im Stillen werden einzelne<br />
Kinder und Jugendliche direkt unterstützt,<br />
so dass sie auf Jugendreisen<br />
gehen oder eine Ausbildung zur<br />
Jugendgruppenleiter*in absolvieren<br />
können. Damit ist der Förderkreis<br />
ganz nah bei den Fundamenten<br />
der Kinder- und Jugendarbeit. Und<br />
einmal mehr kann die Organisationsstruktur<br />
des <strong>stja</strong> für kurze Wege<br />
zwischen den Pädagog*innen vor<br />
Ort und der Geschäftsführung sowie<br />
dem Vorstand effektive Hilfen ermöglichen.<br />
Zukünftig wird das Thema „Politische<br />
Bildung“ angesichts zunehmender<br />
gesellschaftlicher Polarisierung und<br />
Ausgrenzung ein neuer Schwerpunkt<br />
werden.
0 <strong>magazin</strong><br />
Der Verein<br />
Mit unseren Partnerinnen und<br />
Partnern schaffen wir vieles (mehr)!<br />
Der Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe bedankt sich<br />
bei allen Unternehmen, Institutionen, Vereinen und Privatpersonen<br />
für die Unterstützung in ganz unterschiedlicher Form<br />
Harald Penther Baden-Württemberg<br />
Stiftung gGmbH Falk Brückner <br />
LOCOM Software GmbH Sevenpixels<br />
Birgit Schlangenhof-Braun Pötz<br />
& Sand GmbH & Co. KG KLINGSPOR<br />
Schleifsysteme GmbH & Co. KG <br />
Stefan Benz Recycling Schuler GmbH<br />
Caspar Doll GmbH BGV-Versicherung<br />
AG KLEBCHEMIE M.G. Becker<br />
GmbH & Co. KG Zimmermann, Lothar<br />
Thomas Froels Dr. Willmar Schwabe<br />
GmbH & Co. KG Internationaler<br />
Frauenclub Karlsruhe e. V. Wilfrid<br />
Grüßinger Rudolf Röser Verlag und<br />
Informationsdienste AG Fa. Nikolaus<br />
Spitzer Landwirtschaft Lamprechtshof<br />
EXXETA AG Familie Pietz <br />
Familie Witkind-Hirth Konstantin<br />
Breitenstein AppAhere AG Volksbank<br />
Karlsruhe eG CodeWrights GmbH<br />
BBBank eG Sparkasse Karlsruhe<br />
Förderverein Lions Club Karlsruhe<br />
Zirkel e. V. Graf Hardenberg-Gruppe,<br />
Volkswagen Zentrum Karlsruhe GmbH <br />
B.i.TEAM Gesellschaft für Softwareberatung<br />
mbh ascent Stiftung Durlacher<br />
SELBST e. V. Karlsruher Kindertisch<br />
e. V. Fördergemeinschaft des<br />
Bismarck-Gymnasiums Dr. Hans und<br />
Therese Krille-Stiftung Landesanstalt<br />
für Kommunikation Deutsches Kinderhilfswerk<br />
Stiftung Ravensburger <br />
Bundesvereinigung Kulturelle Kinderund<br />
Jugendbildung e. V. Karlsruher<br />
Sport-Club Mühlburg-Phönix e. V. <br />
Children for a better World e. V. Spielmobile<br />
e. V. Bürgergemeinschaft Nordweststadt<br />
Paritätisches Bildungswerk<br />
Bundesverband e. V. Jugendstiftung<br />
der Sparkasse Karlsruhe L-Bank,<br />
Staatsbank für Baden-Württemberg <br />
TeamBank AG Nürnberg Baden-Württemberg<br />
Stiftung gGmbH Deutscher<br />
Fußball-Bund e. V. AGJF Arbeitsgemeinschaft<br />
Jugendfreizeitstätten<br />
Baden-Württemberg e. V. Substage<br />
Rockrampe Karlsruhe e. V. LogMeIn <br />
Mitarbeitende der Fa. LogMeIn EnBW<br />
Energie Baden-Württemberg AG <br />
Freelancer Webentwicklung Füllhorn<br />
Karlsruhe Naturkost u. Naturwaren<br />
Handels GmbH Familie Tögel Ilse<br />
Köhler Ingo Lange Familie Dutzi <br />
Förderverein Helmholtz-Gymnasium<br />
Evangelische Kirche in Karlsruhe <br />
Freundeskreis KJG-Zeltlager Forchheim<br />
e. V. BBBank Stiftung Hilfswerk<br />
der Deutschen Lions e. V. Uwe<br />
Friedrich Gertrud-Maria-Doll-Stiftung<br />
Förderkreis Stadtjugendausschuss<br />
Karlsruhe e. V. Pötz & Sand GmbH<br />
& Co. KG Werner Buchmann Firma<br />
Braun dm-drogerie markt GmbH + Co.<br />
KG Eva Lang Lias Kleinmann Igor<br />
Khvostenkov Privatbrauerei Hubert<br />
Hucker Stadtwerke Karlsruhe GmbH<br />
Susanne Kaltenberger-Kimmich <br />
AOK-Bundesverband GbR Lidl Dienstleistung<br />
GmbH & Co. KG Hochschule<br />
Karlsruhe – Technik und Wirtschaft<br />
Sauder GmbH – Menü & Service <br />
Packservice PS Karlsruhe GmbH LBS<br />
Landesbausparkasse Südwest Deutsche<br />
Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel<br />
GmbH & Co. KG Caemmerer<br />
Lenz Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer<br />
Steuerberater Barbara Hetznecker<br />
Renate Einecke Lars Wolfsteller<br />
Johannes Klauke Deutsche Fußball<br />
Liga GmbH Bund der Deutschen<br />
Katholischen Jugend Dekanat Karlsruhe<br />
Harald Kästel Gesangsverein<br />
1972 Durlach-Aue H. Bletscher<br />
Bundesagentur für Arbeit Ministerium<br />
für Kultus Jugend und Sport<br />
Baden-Württemberg Stadt Karlsruhe<br />
Paritätisches Bildungswerk, Stiftung<br />
Zeitlehren Stiftung kulturelle Jugendarbeit<br />
Medien- und Filmgesellschaft<br />
Baden-Württemberg mbH Land Baden-Württemberg<br />
Deutsch-Französisches<br />
Jugendwerk Aktion Mensch e. V.<br />
Bundesvereinigung Kulturelle Kinderund<br />
Jugendbildung e. V. Schreibwaren<br />
Reeb Desirée Kästel Sportkreisjugend<br />
Mathias Rastätter Stefanie Ganter<br />
REWE Lannert oHG Entegra eyrich<br />
+ appel GmbH Roswitha Kehrle <br />
WerkstadtMobilität Claudia Michels<br />
Bettina Härlen Fritz Rudolph GmbH<br />
Mayer Pflaster Bau IAVF Antriebstechnik<br />
Vollack GmbH Data Respons<br />
lighting architects mk REWE Markt<br />
GmbH Köln<br />
41
Häuser/Jugendverbände<br />
0 <strong>magazin</strong><br />
42 Mal für Kinder<br />
und Jugendliche da<br />
Die Kinder- und Jugendhäuser<br />
und stadtweiten Angebote des<br />
Stadtjugendausschuss e. V.<br />
Aktions- und Zirkusbüro Otto-D. Aktivspielplatz Günther-Klotz-Anlage<br />
Aktivspielplatz Nordweststadt Haus<br />
der Jugendverbände „Anne Frank“ BeoNetzwerk Fanprojekt<br />
GTGS Grundschule am Wasserturm GTGS Nordschule<br />
Neureut GTGS Schillerschule GTGS Weiherwaldschule<br />
GTGS Weinbrennerschule GTGS Wolfartsweier<br />
jubez Jugendfreizeit- und Bildungsstätte Baerenthal<br />
und „La Famille“ jfbw Kinder- und Jugendhaus Durlach<br />
Kinder- und Jugendhaus Geroldsäcker „Blaues Haus“ <br />
Kinder- und Jugendhaus Grötzingen Kinder- und Jugendhaus<br />
Lohn-Lissen Kinder- und Jugendhaus Mühlburg <br />
Kinder- und Jugendhaus Neureut „Trafohäusle“ Kinderund<br />
Jugendhaus Nordweststadt Kinder- und Jugendhaus<br />
Oststadt Kinder- und Jugendhaus Rintheim Kinder- und<br />
Jugendhaus Südstadt Kinder- und Jugendhaus Südstadt-Ost<br />
Kinder- und Jugendhaus Südweststadt Kinderund<br />
Jugendhaus Waldstadt Kinder- und Jugendhaus WEST<br />
Kinder- und Jugendhaus Westside Paradise KLEVER <br />
„LA ViE“ Queeres Jugendzentrum Karlsruhe Mobile Spielaktion<br />
Musikmobil Soundtruck NCO-Club Hort-NCO für<br />
ältere Kinder Schülerhort Riedschule Schülerhort Kinderinsel<br />
Süd Jugend- und Gemeinschaftszentrum Weiße Rose<br />
Spiel- und Lernstube Oberreut Minikindergarten Durlach <br />
Minikindergarten Waldstadt<br />
Von A wie<br />
Antidiskriminierung<br />
bis Z wie Zirkus<br />
Der Stadtjugendausschuss e. V.<br />
ist mit vielen Projekten vor Ort<br />
24hLauf für Kinderrechte BeoCoach Gewaltig Gewaltig<br />
junior Karlsruher Jugendkonferenz Karlopolis Kinder-<br />
ZirkusFestival KiX Kompetent vor Ort mashody Mediennetzwerk<br />
Mitmachen Ehrensache Stadtrundgang „Auf den<br />
Spuren des Nationalsozialismus in Karlsruhe“ Spielpädagogik<br />
the show YouConf Zirkus Maccaroni Computerspielschule<br />
Fachstelle für Jugendbeteiligung Fachstelle<br />
für Demokratie und Vielfalt Fachstelle „Kein Missbrauch!“<br />
Anti-Diskriminierungsstelle Karlsruhe Partnerschaft für<br />
Demokratie MyCity.MyPlace 76respect Südstadtfestival<br />
Rockschule jubezmediale Internationaler Austausch <br />
Startpunkt Südstadt Startpunkt Waldstadt Servicestelle<br />
Übergang Schule-Beruf mp13 LoBin Lokales Bildungsnetz<br />
Karlsruher Präventionstag tag05<br />
Eine starke Stimme<br />
für Kinder und<br />
Jugendliche in<br />
Karlsruhe<br />
Die Karlsruher Jugendverbände<br />
im Stadtjugendausschuss e. V.<br />
Adventjugend & Christliche Pfadfinder Karlsruhe AFS<br />
– Interkulturelle Begegnungen e.V. Komitee Karlsruhe <br />
Arbeitskreis Pfadfinder BdP – PSD – PB Horizonte Bläserjugend<br />
im Blasmusikverband Karlsruhe e.V. Bund der<br />
Deutschen Katholischen Jugend / BDKJ BUNDjugend<br />
Karlsruhe BWLV – Luftsportjugend Deutsche Jugend in<br />
Europa – DJO DGB-Jugend DLRG-Jugend Bezirk Karlsruhe<br />
Evangelisch – methodistische Jugend in Karlsruhe <br />
Evangelisches Jugendwerk Freireligiöse Jugend Karlsruhe <br />
Grüne Jugend Karlsruhe Harmonikajugend Internationaler<br />
Jugend – und Kulturverein Jugend der Evangelisch-Freikirchlichen<br />
Gemeinde Karlsruhe Jugend des Deutschen<br />
Alpenvereins Jugend im Festausschuss Karlsruher Fastnacht<br />
e.V. Jugendfeuerwehr Karlsruhe Jugendgruppe der<br />
Türkisch Islamischen Gemeinde zu Karlsruhe e.V. Jugendrotkreuz<br />
– KV Karlsruhe Junge Liberale Junge Union <br />
Jungsozialisten in der SPD Karlsruher Wandervogel im Ring<br />
Junger Bünde Kreisjugendwerk der AWO Karlsruhe-Stadt <br />
NaturFreundeJugend Naturschutzjugend (NAJU) Karlsruhe<br />
Pfadfinderbund Süd e.V. – Stamm Bundschuh ROCK YOUR<br />
LIFE! Karlsruhe e.V. Rollen- und Brettspielverein Thoule<br />
1987 e.V. Schwule Jungs Solidaritätsjugend Karlsruhe <br />
Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken Sportkreisjugend<br />
Karlsruhe Südwestdeutscher Hundesportverband<br />
e.V. THW Jugend Karlsruhe<br />
42
43
Stadtjugendausschuss e. V.<br />
Karlsruhe<br />
Moltkestraße 22<br />
76133 Karlsruhe<br />
t 0721/133-5601<br />
f 0721/133-5609<br />
info@<strong>stja</strong>.de<br />
www.<strong>stja</strong>.de