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stja magazin 2019/2020

Das Magazin des Stadjugendausschuss e. V. Karlsruhe

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<strong>magazin</strong><br />

<strong>2019</strong>/<strong>2020</strong><br />

Stadtjugendausschuss e. V.<br />

Karlsruhe


Stadtjugendausschuss e. V.<br />

Karlsruhe<br />

Moltkestraße 22<br />

76133 Karlsruhe<br />

t 0721/133-5601<br />

f 0721/133-5609<br />

info@<strong>stja</strong>.de<br />

www.<strong>stja</strong>.de<br />

Druck:<br />

Kraft Premium GmbH,<br />

Industriestr. 5-9, 76275 Ettlingen<br />

Gestaltung:<br />

HOB-DESIGN, www.hob-design.de<br />

Verantwortlich für den Inhalt:<br />

Elisabeth Peitzmeier, Geschäftsführerin<br />

Stadtjugendausschuss e. V.<br />

Auflage:<br />

1.500 Exemplare<br />

Bildnachweis:<br />

Alle Abbildungen <strong>stja</strong>, mit Ausnahme von S. 4: Stadt Karlsruhe, S. 6, S. 7: Fotolia.de,<br />

S. 22: Christoph Zimmermann, S.31: Fotolia.de, S. 32 (Hintergrundfoto): Fotolia.de,<br />

S. 35: Maria Caripidu, S. 36: PETZE-Institut, S. 39: Fotolia.de<br />

Der Verein „Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe“ wird im gesamten Magazin mit „<strong>stja</strong>“ abgekürzt.<br />

2


0 <strong>magazin</strong><br />

Inhalt<br />

Der Verein und mehr<br />

Politische Bildung<br />

Beteiligung<br />

Impressum .......................2<br />

Vorwort Bürgermeister Martin Lenz . .4<br />

Vorwort Vorsitzender/<br />

Geschäftsführung .................5<br />

Zahlen, Daten und Fakten ..........6<br />

Start der Kampagne<br />

„Gegen Armut – wir sind dabei“ ...34<br />

Potenziale besser nutzen durch<br />

Vernetzung – einrichtungsübergreifende<br />

Zusammenarbeit ...35<br />

Europäischer Freiwilligendienst im<br />

Aktions- und Zirkusbüro Otto-D. ...36<br />

Circus for global Change ..........36<br />

Aktiv gegen sexualisierte Gewalt<br />

in Jugendarbeit und Sport ........36<br />

Rundherum erneuert in die Zukunft –<br />

Jugendfreizeit- und Bildungsstätte<br />

Baerenthal ......................37<br />

Vielfältig und solidarisch:<br />

Jugendverbände im <strong>stja</strong> ..........38<br />

DAS FEST-Infomeile .............38<br />

Arbeiten beim <strong>stja</strong> ...............39<br />

Förderkreis .....................40<br />

Partnerinnen und Partner ..........41<br />

Häuser/Projekte/Jugendverbände . 42<br />

Berufsorientierung<br />

Akteure aus Schule, Wirtschaft<br />

und Jugendhilfe kooperieren unter<br />

einem Dach ......................18<br />

BeoNetzwerk – Mit Vielfalt<br />

zum beruflichen Erfolg ...........19<br />

BeoCoach:<br />

Der individuelle Zugang bringt's ....19<br />

Hallo, ich bin Albus! BeoNetzwerk<br />

stellt digitalen Berufefinder vor ...20<br />

Berufsorientierung in der Offenen<br />

Kinder- und Jugendarbeit .........20<br />

Ich mische mich ein ...............8<br />

Mein Recht? Dein Recht?<br />

Unser Recht! – #takeyourrights .....9<br />

Und wofür würdest Du Dich<br />

einsetzen? – YouConf 2018 ........10<br />

Supporters realisieren mit<br />

Fanprojekt und Stadtarchiv<br />

Bensemann-Stele ................10<br />

Fanprojekt organisiert Fahrt zur<br />

Gedenkstätte Auschwitz ...........11<br />

Partnerschaft für Demokratie:<br />

Zeichen setzen für Vielfalt und<br />

Toleranz .........................12<br />

Jugendverbände in der<br />

politischen Bildung engagiert ......12<br />

Ferien<br />

Ferienzeit – Zeit zum Chillen –<br />

Ferienangebote des <strong>stja</strong> ...........21<br />

Ein Modell für neues Lernen:<br />

die Kinderspielstadt Karlopolis .....22<br />

Kooperationsprojekt<br />

„Wir sind Kinder dieser Welt“ ......22<br />

Vielfalt<br />

Weg zur Vielfaltkultur ist lang –<br />

macht aber Spaß ................29<br />

Mit Unterschieden entspannt<br />

umgehen lernen .................30<br />

jubez: Inklusive Prozesse<br />

verfestigen und etablieren .........31<br />

Team Comba .....................31<br />

Kinder- und Jugendhaus Durlach<br />

Supercraftproducts – jubezmade<br />

Sportkreisjugend Karlsruhe<br />

BeoWorkcamp ...................32<br />

Ein Ort, an dem ich offen darüber<br />

reden kann, wer ich wirklich bin –<br />

Das queere Jugendzentrum LA ViE . 33<br />

Mitdenken. Mitreden. Mitgestalten –<br />

Jugendbeteiligung in Karlsruhe ....13<br />

Die 5. Karlsruher Jugendkonferenz ..14<br />

Gemeinsam neue Wege gehen –<br />

MyCity.MyPlace. ..................15<br />

Ein Erlebnisraum mitten in der<br />

Stadt – Aktions- und Zirkuspark<br />

im Otto-Dullenkopf-Park ..........16<br />

Höhepunkt ist die emotionale<br />

Schlussrunde – 24hLauf für<br />

Kinderrechte .....................17<br />

Bildung/Betreuung/Freiräume<br />

Bildung – Betreuung – Freiräume –<br />

Der <strong>stja</strong> vereint Offene Kinderund<br />

Jugendarbeit, Schülerhorte,<br />

flexible Nachmittagsbetreuung und<br />

Ganztagsgrundschulen ...........23<br />

Raus aus der Schule – Der <strong>stja</strong><br />

ist wichtiger Partner der Schulen ..25<br />

Unterricht wird mit Angeboten<br />

in den Werkstätten verknüpft .....25<br />

Vom musikalischen Schwung ist nichts<br />

verloren gegangen – Musikmobil<br />

Soundtruck ist 25 Jahre alt .......26<br />

Kooperation des Soundtrucks<br />

mit Kimmelmannschule wurde<br />

von Bundespräsident Steinmeier<br />

ausgezeichnet ...................26<br />

Lass es mich selber tun und ich<br />

verstehe es – die Mobile Spielaktion<br />

des <strong>stja</strong> seit 40 Jahren unterwegs . 27<br />

Spielmobil-Kongress ..............27<br />

Über Spielwelten in Lebenswelten<br />

eintauchen ......................28<br />

3


Vorwort<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Immer eine Nasenlänge voraus<br />

Stadtjugendausschuss e. V. steht für Orientierung,<br />

Toleranz und Innovation<br />

Karlsruhe als „wachsende Stadt“ bietet<br />

attraktive Arbeitsplätze und exzellente<br />

Bildungsmöglichkeiten. Viele Menschen<br />

ziehen in die Stadt. Es entstehen neue<br />

Wohnviertel, neue Büro- und Geschäftsgebäude.<br />

Neue Kitas, mehr Bildungs-,<br />

Betreuungs- und Freizeitangebote für<br />

Kinder und Jugendliche werden gebraucht.<br />

Der Puls von Prosperität ist<br />

deutlich zu spüren. In der Folge entstehen<br />

auch neue Formen der Angebote,<br />

wie Familienzentren, wo Jung und Alt<br />

einen Platz finden sollen.<br />

Es ist zu erwarten, dass in Zukunft<br />

bundespolitisch auch ein Rechtsanspruch<br />

nach ganztägiger Betreuung<br />

für Grundschulkinder eingeführt wird.<br />

Dafür sind wir in Karlsruhe gut aufgestellt<br />

mit hervorragenden Schülerhorten,<br />

flexiblen Betreuungsangeboten,<br />

den Offenen Kinder- und Jugendhäusern<br />

und über 20 Ganztagsgrundschulen.<br />

Diese werden zusätzlich von<br />

kommunaler Seite mit pädagogischen<br />

Erzieher*innenteams unterstützt. Alle<br />

bieten unterschiedliche Möglichkeiten<br />

an, wie Kinder bei ihren Lernprozessen<br />

unterstützt und entspannte Spielmöglichkeiten<br />

geschaffen werden können.<br />

Der <strong>stja</strong> weist immer wieder darauf hin,<br />

dass Kinder für ein gesundes Aufwachsen<br />

ausreichend Naturräume und Freiräume<br />

brauchen, die Neugier wecken,<br />

zum Selbsttun anregen und kreativen<br />

Prozessen freien Lauf lassen können.<br />

Diese Freiräume und Naturverbundenheit<br />

bietet der <strong>stja</strong> an vielen Orten, zum<br />

Beispiel in seinen Kinder- und Jugendhäusern,<br />

auf den Aktivspielplätzen, auf<br />

dem Gelände des Zirkus Maccaroni,<br />

wenn der Mobi-Bus kommt und in<br />

vielen anderen Einrichtungen.<br />

Der <strong>stja</strong> steht für Orientierung, Toleranz<br />

und Innovation. Er ist überall in der<br />

Stadt anzutreffen, aber vor allem dort,<br />

wo Kinder und Jugendliche Bedarfe<br />

signalisieren. Und oft erleben wir, dass<br />

der <strong>stja</strong> schon frühzeitig Themen erkennt,<br />

aufgreift und in die Politik bringt<br />

und damit eine Nasenlänge voraus<br />

ist. So bekämpft er mit innovativen<br />

Konzepten die Kinder- und Jugendarmut,<br />

so erobern Jugendliche mit ihren<br />

Ideen die Innenstadt, so beteiligen sich<br />

sehr viele Jugendliche in zahlreichen<br />

Projekten, was besonders in der „Karlsruher<br />

Jugendkonferenz“ zum Ausdruck<br />

kommt.<br />

Ich bin gespannt, was der <strong>stja</strong> mit seiner<br />

Flexibilität, Agilität und Lebendigkeit<br />

die nächsten Jahre für und mit den<br />

Kindern und Jugendlichen in Karlsruhe<br />

bewegt und auf die Beine stellen wird.<br />

Dazu wünsche ich ihm alles Gute.<br />

Martin Lenz<br />

Bürgermeister<br />

4


0 <strong>magazin</strong><br />

Vorwort<br />

Es kommt darauf an,<br />

eigene Erfahrungen zu machen<br />

Durch Beteiligungsformate des Stadtjugendausschuss e. V.<br />

erhält das Thema „Politische Bildung“ neue Impulse<br />

Wer hätte gedacht, dass über das Format<br />

der Karlsruher Jugendkonferenz<br />

(JUKO) auch das Thema „Politische<br />

Bildung“ in Karlsruhe ganz neu interpretiert<br />

wird? Jugendliche, die noch nie<br />

etwas mit Politik zu tun hatten, trauen<br />

sich, ihre Vorstellungen zu äußern und<br />

sich in Politik einzumischen. Die Themen<br />

der JUKO kommen direkt von den<br />

Jugendlichen selbst. Eine große Kraft<br />

können die Themen entwickeln, wenn<br />

sie von weiteren Aktiven – wie dem<br />

Arbeitskreis Karlsruher Schülervertreter<br />

(aks) und der Vollversammlung des<br />

<strong>stja</strong> – aufgegriffen und weiter vorangebracht<br />

werden. So kommen immer noch<br />

weitere Perspektiven hinzu, es gewinnt<br />

an Kraft und genau hier zeigt das<br />

Karlsruher Beteiligungskonzept seine<br />

große Stärke. Dieses Konzept steht<br />

auf fünf Säulen, die sich gegenseitig<br />

unterstützen und ergänzen. Neben der<br />

Karlsruher Jugendkonferenz gehören<br />

der aks, die Vollversammlung des <strong>stja</strong>,<br />

Jugendforen und Beteiligungsformate<br />

in den Kinder- und Jugendhäusern<br />

zu dem Konzept. Das jüngste Beispiel<br />

ist das Thema „Gerechte Tarife bei<br />

den KVV“, das im Frühjahr 2018 von<br />

einer Gruppe Jugendlicher in der JUKO<br />

eingebracht wurde und nach einigen<br />

Schleifen letztendlich in der Vollversammlung<br />

des <strong>stja</strong> aufgegriffen wurde,<br />

mit dem Ziel nach kostenlosem ÖPNV<br />

für alle Kinder und Jugendliche in<br />

Karlsruhe.<br />

Jugendliche mischen sich<br />

selbst bewusst über neue Beteiligungsformen<br />

ein<br />

Ohne Beteiligung ist politische Bildung<br />

nur eine Theorie. Auf die eigene Erfahrung<br />

kommt es an und darauf, selbst<br />

eine Wirkung über das persönliche<br />

Umfeld hinaus erzielen zu können. Das<br />

wird Jugendliche prägen. Sie können<br />

sich dann auch für weitere Themen<br />

interessieren – wie wir es im Rahmen<br />

der Europäischen Kulturtage bei der<br />

„Baustelle Zukunft #takeyourrights“<br />

erlebt haben. Oder wie es aktuell bei<br />

der Neugestaltung der Innenstadt<br />

sichtbar wird, wo sich Jugendliche<br />

mit einem selbstbewussten Projekt<br />

unter dem Motto „MyCity.MyPlace“ einmischen.<br />

Formen von Beteiligung ziehen immer<br />

weitere Kreise<br />

Im vorliegenden „<strong>stja</strong> <strong>magazin</strong>“ werden<br />

viele Themen der Kinder- und Jugendarbeit<br />

in Karlsruhe aufgegriffen, die<br />

die Arbeit des <strong>stja</strong> und seiner Partner<br />

sichtbar machen. Dabei geht es immer<br />

darum, die Kinder und Jugendlichen bei<br />

ihren eigenwilligen Gedanken zu unterstützen,<br />

ihnen Gehör auf allen Ebenen<br />

zu verschaffen und Freiräume für sich<br />

selbst zu erhalten.<br />

Wir sind gespannt, wie Ihnen unsere<br />

Themen gefallen, was Sie anspricht<br />

und wo Sie Fragen haben und was Sie<br />

kritisch sehen. Wir freuen uns über Ihre<br />

Rückmeldungen.<br />

Mit besten Grüßen<br />

Elisabeth Peitzmeier<br />

Geschäftsführerin<br />

Daniel Melchien<br />

Vorsitzender<br />

5


Zahlen, Daten und Fakten<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Der Verein im Fokus<br />

Zahlen, Daten und Fakten<br />

über den Stadtjugendausschuss e. V.<br />

Der <strong>stja</strong> bewegt sehr vieles und das in<br />

ganz unterschiedlichen Feldern. Für die<br />

Bereiche Offene Kinder- und Jugendarbeit,<br />

Ganztagsschule oder Ferien<br />

existieren 234 Vollzeitstellen. Und auf<br />

allen Positionen wird für Kinder und<br />

Jugendliche, die in Karlsruhe leben,<br />

gearbeitet.<br />

Der <strong>stja</strong> wächst weiter. Insgesamt<br />

waren im Jahr 2017 mehr als 300<br />

Personen beschäftigt, das ist gegenüber<br />

den Jahren zuvor eine leichte<br />

Steigerung. Die Zahl der Vollzeitstellen<br />

liegt bei 234, vor fünf Jahren waren es<br />

noch 196 Stellen. Das entspricht einem<br />

Wachstum von etwas mehr als einem<br />

Viertel. Zurückzuführen ist dies auf den<br />

weiteren Ausbau der Ganztagsschulen,<br />

bei denen der <strong>stja</strong> Partner von mehreren<br />

Karlsruher Schulen ist, was einen<br />

entsprechenden Personalzuwachs<br />

bewirkt.<br />

Im Jahr 2017 betrieb der <strong>stja</strong> 17<br />

Kinder- und Jugendtreffs, zwei Minikindergärten,<br />

vier Horte, sechs Ganztagsschulen<br />

und neun weitere Einrichtungen<br />

der Kinder- und Jugendarbeit,<br />

die stadtweite Angebote machen,<br />

wie zum Beispiel die Mobile Spielaktion,<br />

das jubez oder das Musikmobil<br />

Soundtruck. Hinzu kommen mehrere<br />

Fachstellen, die sich mit konkreten<br />

Themen befassen, beispielsweise die<br />

Fachstelle für Demokratie und Vielfalt,<br />

die Fachstelle „Kein Missbrauch!“, die<br />

Fachstelle für Jugendbeteiligung oder<br />

die Anti-Diskriminierungsstelle.<br />

Zahl der für den Stadtjugendausschuss e. V.<br />

tätigen Personen (in Vollzeitstellen)<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

153<br />

158<br />

169<br />

185<br />

196<br />

209<br />

225<br />

225<br />

234<br />

Einnahmen des Stadtjugendausschuss e. V. im Jahr 2017<br />

(in Euro)<br />

Sponsoring<br />

45.030 €<br />

Spenden<br />

151.282 €<br />

Sonstiges<br />

1.322.110 €<br />

Sonstige Zuschüsse<br />

2.853.650 €<br />

Städtischer<br />

Zuschuss<br />

5.734.922 €<br />

inkl. Karlsruher Kinderpass<br />

mit 354.681 € und<br />

Karlsruher Pass mit<br />

2.220.641 €<br />

6


0 <strong>magazin</strong><br />

Zahlen, Daten und Fakten<br />

Öffnungszeiten<br />

Kinder- und Jugendhäuser<br />

pro Woche<br />

582 Stunden (2017)<br />

Mitgliedsverbände<br />

38 mit zirka 43.000<br />

Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />

unter 27 Jahren als Mitglieder (2017)<br />

2017 erreichte BeoNetzwerk mit seinen<br />

Berufsorientierungsangeboten<br />

rund 3.500 Schülerinnen<br />

und Schüler in Karlsruhe.<br />

166 Angebotstage<br />

bei Freizeiten mit durchschnittlich<br />

23 Teilnehmenden pro Tag (2017)<br />

4.312 Angebotstage<br />

Kultur und Bildungsbereich mit<br />

durchschnittlich 22 Teilnehmenden (2017)<br />

889 Angebotstage bei<br />

Ferien ohne Übernachtung mit<br />

durchschnittlich 38 Teilnehmenden<br />

pro Tag (2017)<br />

An Veranstaltungen des <strong>stja</strong><br />

nahmen 90.038<br />

Menschen teil (2017).<br />

3.412 Angebotstage<br />

Kooperationen mit Schulen mit<br />

durchschnittlich 17 Teilnehmenden<br />

pro Tag (2017)<br />

Anzahl Karlsruher<br />

Kinderpass:<br />

5.206 (2017)<br />

Der Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe<br />

Der Stadtjugendausschuss e. V. wurde<br />

am 13. März 1951 gegründet. Er ist<br />

der auf freiwilliger Basis gebildete<br />

Dachverband der Karlsruher Jugendverbände,<br />

Jugendorganisationen und<br />

Jugendgemeinschaften. Er hat die<br />

Aufgabe, die Interessen der Karlsruher<br />

Jugend in gegenseitiger Anerkennung<br />

politisch zu vertreten. Die Stadt<br />

Karlsruhe hat dem Stadtjugendausschuss<br />

e. V. entsprechend dem<br />

Beschluss des Jugendhilfeausschusses<br />

vom 6. März 1991 – gemäß den<br />

Bestimmungen im Sozialgesetzbuch<br />

VIII – die Aufgaben der Jugendarbeit<br />

und Teile der Jugendsozialarbeit<br />

übertragen. Der Stadtjugendausschuss<br />

e. V. ist als selbstständiger<br />

Träger der außerschulischen Jugendbildung<br />

und als Träger der freien<br />

Jugendhilfe gemäß Paragraf 75 im<br />

Sozialgesetzbuch VIII anerkannt.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.<strong>stja</strong>.de<br />

info@<strong>stja</strong>.de<br />

Anzahl Karlsruher Pass:<br />

12.133 (2017)<br />

7


Politische Bildung<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Ich mische mich ein<br />

Karlsruher Jugendliche beteiligen sich an vielen Stellen.<br />

Wir begleiten Sie dabei.<br />

Politische Bildung nimmt beim <strong>stja</strong> seit<br />

jeher einen hohen Stellenwert ein. Der<br />

Verein bekennt sich damit zu seiner<br />

Verantwortung, jungen Menschen Werte<br />

und Orientierung zu vermitteln. Kinder<br />

und Jugendliche lernen und leben<br />

Demokratie und Vielfalt sowohl in den<br />

demokratischen Strukturen des Vereins<br />

und der Mitgliedsverbände als auch in<br />

den Kinder- und Jugendhäusern und<br />

allen weiteren Einrichtungen.<br />

Beteiligung in Form von Mitgestaltung<br />

und Mitbestimmung ist dabei ein<br />

wesentlicher Bestandteil. Durch die<br />

politische Bildungsarbeit des <strong>stja</strong> werden<br />

Kinder und Jugendliche begleitet<br />

und unterstützt, eigene Bedürfnisse<br />

und Interessen für zukünftiges Zusammenleben<br />

zu entwickeln und auszudrücken.<br />

Zur politischen Bildung beim<br />

<strong>stja</strong> gehört die bewusste und kritische<br />

Auseinandersetzung mit gesellschaftlich<br />

relevanten Themen. Dazu gehört<br />

unter anderem die Erinnerung an die<br />

Zeit des Nationalsozialismus wach zu<br />

halten, die Spuren in Karlsruhe erfahrbar<br />

und begreifbar zu machen. Dies<br />

wird vermittelt über den Stadtrundgang<br />

„Auf den Spuren des Nationalsozialismus<br />

in Karlsruhe“ oder die aktuellen<br />

Bildungsfahrten des Fanprojekts zur<br />

Gedenkstätte Auschwitz.<br />

Baerenthal fördert<br />

interkulturelles Verständnis<br />

Ebenso wird in der Jugendfreizeit- und<br />

Bildungsstätte Baerenthal Geschichte<br />

erlebbar. Sie ist ein Symbol der<br />

deutsch-französischen Freundschaft,<br />

die bald nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

begann. Hier wird interkulturelles<br />

Verständnis gefördert. Im Mai 2018<br />

fand in Baerenthal zum Beispiel die<br />

„YouConf 2018“ statt. Das Motto dieser<br />

trilateralen Begegnung zwischen<br />

Jugendlichen unserer Partnerstädte<br />

Krasnodar und Nancy mit Karlsruher<br />

Jugendlichen lautete „Lebensgefühle<br />

8<br />

1918 – 1968 – 2018“. Die Jugendlichen<br />

stellten einen Zusammenhang zu den<br />

Menschen- und Grundrechten her und<br />

diskutierten über „Freiheit und Demokratie<br />

in der Gegenwart – für die<br />

Zukunft“.<br />

„Kinder und Jugendliche<br />

entwickeln eigene<br />

Interessen für ihr zukünftiges<br />

Zusammenleben.“<br />

Auch wenig bequeme Themen der Tagespolitik<br />

geht der <strong>stja</strong> an. Rechten Tendenzen<br />

zu begegnen ist ein wichtiges<br />

Element in der Arbeit. So ist er Mitglied<br />

im „Netzwerk gegen rechts“ (www.kagegen-rechts.de),<br />

das seit 2015 besteht<br />

und 2018 seinen ersten Kongress unter<br />

dem Titel „Die dunkle Seite der Zivilgesellschaft<br />

– Rassismus als Normalzustand?“<br />

veranstaltet hat. Das ist kein<br />

einfaches, aber brandaktuelles Thema.<br />

Fachstelle initiiert und<br />

koordiniert Veranstaltungen<br />

Im Sommer 2018 holte die Fachstelle<br />

für Demokratie und Vielfalt im <strong>stja</strong><br />

die Ausstellung „Mensch, du hast<br />

Recht(e)“ der Bildungsstätte Anne-Frank<br />

nach Karlsruhe, eine Wanderausstellung<br />

über<br />

Rassismus,<br />

Diskriminierung<br />

und Menschenrechte,<br />

die sich<br />

als mobiles<br />

Lernlabor versteht.<br />

Generell<br />

widmet sich die<br />

Fachstelle präventiver<br />

Arbeit<br />

im Bereich<br />

Diskriminierung<br />

und gruppenbezogene<br />

Menschenfeindlichkeit.<br />

Sie initiiert und koordiniert innerhalb<br />

des <strong>stja</strong> Veranstaltungen, Projekte<br />

und Bildungsangebote zu den Themen<br />

Rechtsextremismus, gruppenbezogene<br />

Menschenfeindlichkeit und zum historischen<br />

Nationalsozialismus.<br />

Über die Einrichtungen des <strong>stja</strong> hinaus<br />

ist sie Anlaufstelle für Menschen und<br />

Organisationen, die sich in Karlsruhe<br />

in diesem Themenfeld engagieren. Sie<br />

fördert den Informationsaustausch, die<br />

Vernetzung und die Koordination gemeinsamer<br />

Aktivitäten von zivilgesellschaftlichen<br />

und öffentlichen Akteuren<br />

im Kampf gegen rechts und für eine<br />

demokratische, offene Gesellschaft.<br />

Die Fachstelle ist Koordinations- und<br />

Kontaktstelle für das Netzwerk Karlsruhe<br />

gegen rechts.<br />

Ansprechpersonen:<br />

Petra Kuropka<br />

p.kuropka@<strong>stja</strong>.de<br />

Jakob Wolfrum<br />

Fachstelle für Demokratie und Vielfalt<br />

j.wolfrum@<strong>stja</strong>.de<br />

Jack Herbst<br />

j.herbst@<strong>stja</strong>.de<br />

Quelle: Piotr Paluchowski (CC BY-NC 3.0 DE)


0 <strong>magazin</strong><br />

Politische Bildung<br />

Mein Recht?<br />

Dein Recht?<br />

Unser Recht!<br />

Jugendliche setzen sich beim<br />

Projekt „Baustelle Zukunft:<br />

#takeyourrights“ intensiv mit<br />

Grund- und Menschenrechten<br />

auseinander<br />

Menschenrechte gelten überall –<br />

sogar und natürlich auch in der Luft.<br />

Denn: wohl zum ersten Mal überhaupt<br />

haben Mitglieder des Jugendzirkus<br />

Maccaroni die Menschenrechte artistisch<br />

interpretiert und das in luftiger<br />

Höhe vor dem Kino „Die Kurbel“ in<br />

der Kaiserpassage. Anlass der Performance<br />

war das Projekt „Baustelle<br />

Zukunft: #takeyourrights“ des <strong>stja</strong> im<br />

Rahmen der Europäischen Kulturtage<br />

2018 zum Thema „Aufbrüche-Umbrüche.<br />

Gleiche Rechte für alle“.<br />

Im Vorfeld hatten sich mehrere<br />

Jugendgruppen in einem groß angelegten<br />

Projekt mit Grund- und<br />

Menschenrechten, deren Selbstverständlichkeit<br />

und Existenz im Alltag<br />

leicht vergessen werden, auseinandergesetzt.<br />

Sehr stark engagiert war<br />

dabei auch das Bundesverfassungsgericht,<br />

das Jugendlichen Einblicke<br />

in die Arbeit des höchsten deutschen<br />

Gerichts gab. Richterin Susanne Baer<br />

vom Ersten Senat des Gerichts traf<br />

sich mehrfach zu Gesprächen mit<br />

den Jugendlichen. Oberbürgermeister<br />

Dr. Frank Mentrup regte an, dass sich<br />

die Jugendlichen auch in die weitere<br />

Gestaltung des geplanten „Forum<br />

Recht“ einbringen.<br />

Die Ergebnisse von #takeyourrights<br />

sind vielschichtig. So haben beispielsweise<br />

die Schülerinnen und Schüler<br />

der Amnesty-Gruppe am Bismarck-<br />

Gymnasium einen Stop-Motion-Film<br />

mit Playmobil-Figuren erstellt. Unter<br />

die Lupe genommen wurde das<br />

Grundrecht der Versammlungsfreiheit.<br />

Mit Artikel 19 aus der Allgemeinen<br />

Erklärung der Menschenrechte<br />

der Vereinten Nationen zum Thema<br />

Meinungs- und Informationsfreiheit<br />

hat sich die Gruppe „MeetMi“ befasst.<br />

Junge Menschen treffen sich immer<br />

mittwochs um 18 Uhr im Haus der Jugendverbände,<br />

um sich über Möglichkeiten<br />

der Beteiligung für Jugendliche<br />

auszutauschen. Entstanden ist im<br />

Rahmen des Projekts ein Plakat, dem<br />

viele intensive Diskussionen vorausgingen.<br />

Freizügigkeit und Auswanderungsfreiheit<br />

war das Thema einer<br />

Gruppe von Jugendlichen, die regelmäßig<br />

den Kinder- und Jugendtreff<br />

Westside Paradise in der Weststadt<br />

besucht. Entstanden ist eine Weltkarte<br />

ohne Ländergrenzen, auf der<br />

jeder seinen persönlichen Weg aus<br />

dem Herkunftsland nach Karlsruhe<br />

gekennzeichnet hat.<br />

Ojay, Taz und Julia rappen<br />

für Gleichheit vor dem Gesetz<br />

Cristian, 16 Jahre alt, und George, 17<br />

Jahre alt, haben eine Umfrage unter<br />

Passanten zum Grundgesetz-Artikel<br />

3, in dem es um die Gleichheit vor<br />

dem Gesetz geht, durchgeführt und<br />

dazu auch einen Film gedreht. Beide<br />

besuchen regelmäßig den Kinder- und<br />

Jugendtreff Durlach. In Form eines<br />

Rap haben Mosahn Ali, Saad Fares<br />

und Aisha Gift Ahmed den Artikel 24<br />

der Menschenrechtserklärung über<br />

das Recht auf Freizeit und Erholung<br />

umgesetzt. Gerappt haben auch Ojay,<br />

Taz und Julia, die sich die Grundrechte<br />

„Gleichheit vor dem Gesetz“ und<br />

„Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit“<br />

ausgesucht haben.<br />

Film über Freiheitsrechte<br />

Einen Selbsttest zum Thema „Gleichheit<br />

vor dem Gesetz“ und zur „Freiheit<br />

des Kulturlebens“ hat eine Gruppe<br />

von jungen Menschen mit und ohne<br />

Fluchterfahrung durchgeführt. Sie<br />

wollten wissen: Wie verändern sich<br />

die Einlasschancen, wenn ausländisch<br />

und einheimisch aussehende<br />

Menschen mal gemeinsam, mal alleine<br />

in einem Club Einlass möchten.<br />

Um die persönlichen Freiheitsrechte<br />

in Artikel 2 des Grundgesetzes ging<br />

es im Film einer Gruppe von jungen<br />

Leuten mit und ohne Migrationshintergrund.<br />

Ansprechpersonen:<br />

Isabel Kasalo<br />

i.kasalo@<strong>stja</strong>.de<br />

Jakob Wolfrum<br />

j.wolfrum@<strong>stja</strong>.de<br />

Marcel Seekircher<br />

m.seekircher@<strong>stja</strong>.de<br />

Link zum Film:<br />

youtu.be/7M4UacJ95m4<br />

9


Politische Bildung<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Und wofür würdest<br />

Du Dich einsetzen?<br />

YouConf 2018 mit Jugendlichen aus<br />

Nancy, Krasnodar und Karlsruhe<br />

Einen außergewöhnlichen Höhepunkt der vielfältigen<br />

internationalen Aktivitäten des <strong>stja</strong> bot die<br />

trilaterale Jugendbegegnung „YouConf - Lebensgefühle<br />

1918-1968-2018“ in Karlsruhe und Baerenthal.<br />

Dreißig Jugendliche aus Karlsruhe, Krasnodar und<br />

Nancy setzten sich mit eigenen Lebensgefühlen<br />

auseinander und stellten sie in Kontext zu Menschen-<br />

und Grundrechten, die es ermöglichen, ihr<br />

Leben nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.<br />

Den Blick über die Jetztzeit hinaus boten Exkurse<br />

in Zeiten historischer Umbrüche und Veränderung,<br />

exemplarisch in die Jahre 1918 und 1968. Die Jugendlichen<br />

beschäftigten sich zudem mit aktuellen<br />

Herausforderungen zu „Freiheit und Demokratie<br />

in der Gegenwart – für die Zukunft“. Die zentrale<br />

Frage lautete: „Wofür würdest du dich einsetzen?<br />

Wofür lohnt es sich heute einzustehen?“. Impulse<br />

gaben der Besuch der Revolutionsausstellung im<br />

Badischen Landesmuseum, der Zeitzeugenbericht<br />

eines Alt-68ers, der Besuch des Musicals HAIR und<br />

einprägsame Momente im Centre Albert Schweitzer<br />

im französischen Niederbronn. Workshops aus den<br />

Bereichen Musik, Film und Kunst boten Raum für<br />

die Entfaltung eigener Kreativität.<br />

„Baerenthaler Erklärung“ wurde erarbeitet<br />

Auch nach der YouConf wirken die „Lebensge -<br />

fühle“ und der „Spirit von Baerenthal“ weiter: Die<br />

Jugendlichen tauschen sich weiter via Instagram<br />

aus und schmieden Pläne für künftige Projekte.<br />

Jugendliche aus Nancy und Karlsruhe präsentierten<br />

die Ergebnisse im Juli 2018 bei einem Arbeitstreffen<br />

der Gemeinderäte von Nancy und Karlsruhe<br />

im Rathaus. Das Deutsch-Russische Forum hat<br />

Jugendliche aus den beteiligten Städten gebeten,<br />

in Berlin ein Impulsreferat für die AG „Dreieckspartnerschaften<br />

und neue Synergien für die Zusammenarbeit<br />

(Beispiel Krasnodar – Karlsruhe – Nancy)“<br />

zu halten. In der „Baerenthaler Erklärung“ appellieren<br />

die Jugendlichen an die Oberbürgermeister,<br />

dem Jugendaustausch einen höheren Stellenwert<br />

einzuräumen. Die YouConf2018 wurde durch das<br />

Deutsch-Französische Jugendwerk (dfjw) im Rahmen<br />

des Programms „100 Projekte für den Frieden“<br />

gefördert.<br />

Mehr von der YouConf2018:<br />

www.youconf.de<br />

www.instagram.com/youconfka/<br />

Supporters realisieren mit<br />

Unterstützung von Fanprojekt und<br />

Stadtarchiv Bensemann-Stele/<br />

Virtueller Stadtrundgang für digitales<br />

Zeitalter angepasst<br />

Eine neue Stele am Engländerplatz in unmittelbarer<br />

Nähe der Geschäftsstelle des <strong>stja</strong> erinnert seit dem<br />

Frühjahr 2018 an den Karlsruher Fußballpionier Walther<br />

Bensemann (1873 bis 1934). Er brachte die Sportart<br />

nach Karlsruhe und Süddeutschland. Seine Ideale von<br />

Frieden und Völkerverständigung, die er über den Fußball<br />

verwirklichen wollte, ließen den jüdischen Mitbürger<br />

kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten<br />

im März 1933 in die Schweiz emigrieren. Den Anstoß<br />

für die Errichtung der Stele kam von den Supporters,<br />

dem Dachverband der Fußballfans des Karlsruher SC.<br />

<strong>stja</strong>-Fanprojekt und Stadtarchiv unterstützten bei der<br />

Realisierung des Vorhabens.<br />

Den Stadtrundgang „Auf den Spuren des Nationalsozialismus<br />

in Karlsruhe“ gibt es seit den 1980er Jahren<br />

und seit 2007 auch im Internet. Anfang des Jahres 2018<br />

wurde die Internetseite überarbeitet und an die neuen<br />

digitalen Möglichkeiten angepasst. Es ist jetzt beispielsweise<br />

möglich, eine eigene Route zu den einzelnen<br />

Stationen zusammenzustellen. Inhaltlich führt der<br />

Stadtrundgang zu Orten des Widerstands, zeigt Spuren<br />

der Opfer auf und macht klar, an welcher Stelle die Täter<br />

in Karlsruhe gewirkt haben. Neu ist auf der Seite außerdem<br />

eine Rubrik für Projekte, in denen sich Karlsruher<br />

Jugendliche mit dem Nationalsozialismus befassen. So<br />

wird der schulübergreifende Seminarkurs „Nationalsozialismus<br />

in Karlsruhe“ des Bismarck-, Helmholtz- und<br />

Goethe-Gymnasiums präsentiert.<br />

10


0 <strong>magazin</strong><br />

Politische Bildung<br />

Fanprojekt<br />

organisiert Fahrt zur<br />

Gedenkstätte Auschwitz<br />

„Die Woche hat sehr viel gemacht mit mir“, sagt Nina Ohlhauser,<br />

regelmäßige Besucherin des Fanprojekts Karlsruhe<br />

und Teilnehmerin an der Bildungsfahrt zu den Gedenkstätten<br />

der ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz und Birkenau<br />

im polnischen im Frühjahr 2017. „Man hat natürlich<br />

vorher viel gelesen, aber die Lager dann zu sehen, ist nochmal<br />

etwas ganz anderes“, fügt sie hinzu. „Was man sieht, ist<br />

zum Teil entsetzlich“. Unterwegs war Nina Ohlhauser sechs<br />

Tage lang gemeinsam mit 27 anderen regelmäßigen Besucher*innen<br />

des Fanprojekts Karlsruhe und des Fanprojekts<br />

des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC Berlin.<br />

Im Vorfeld trafen sich die Teilnehmenden zur thematischen<br />

Vorbereitung der Fahrt<br />

In drei mehrstündigen Führungen besichtigten die Teilnehmenden<br />

das Stammlager Auschwitz, das Lager Birkenau und<br />

das Zwangsarbeitslager Monowitz des Chemiekonzerns IG<br />

Farben. Hinzu kamen Workshops und der Besuch der Ausstellungen<br />

in den Gedenkstätten. Die Teilnehmenden hatten<br />

sich entschieden, biographisch zu arbeiten und beschäftigten<br />

sich unter anderem mit der Biographie des Karlsruher<br />

Fußballers Julius Hirsch, dessen Spur sich während der<br />

Deportation nach Auschwitz verliert. Organisiert und vorbereitet<br />

wurde die Fahrt vom <strong>stja</strong>-Fanprojekt. Bestandteil<br />

der Vorbereitung waren auch mehrere Treffen, bei denen<br />

inhaltlich zum Thema nationalsozialistische Ideologie und<br />

Konzentrationslager gearbeitet wurde.<br />

Kritische Auseinandersetzung<br />

mit Battle-Rap<br />

Für ein kleines „Symposium“ kam Anfang<br />

2018 Stefan Zimmermann, in Karlsruhe besser<br />

bekannt unter dem Namen DJ Stean, in das<br />

Jugend- und Gemeinschaftszentrum „Weiße<br />

Rose“ nach Oberreut. Das Thema des 38-jährigen<br />

DJ: Battle Rap, also Rapsongs, bei denen<br />

es darum geht, andere zu diffamieren und sich<br />

selbst übertrieben positiv darzustellen. Die<br />

Aktion wurde im offenen Jugendbereich der<br />

Weißen Rose durchgeführt. DJ Stean kam durch<br />

seine authentische Art schnell mit den Jugendlichen<br />

ins Gespräch über diese Form des<br />

Raps, anschaulich gemacht an einigen Beispielen.<br />

„Es war sehr interessant zu sehen, dass<br />

die Jugendlichen durchaus in der Lage sind,<br />

die von ihnen konsumierte Musik auch mal aus<br />

einem anderen Blickwinkel zu betrachten und<br />

auch kritisch zu reflektieren“, so Volker Stetter,<br />

Leiter der Weißen Rose.<br />

11


Politische Bildung<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Partnerschaft für<br />

Demokratie:<br />

Zeichen setzen für<br />

Vielfalt und Toleranz<br />

Der <strong>stja</strong> nimmt seit 2015 am Bundesprogramm<br />

„Partnerschaften für<br />

Demokratie“ des Ministeriums für<br />

Familie, Senioren, Frauen und Jugend<br />

teil. Es vernetzt in ganz Deutschland<br />

die Akteure in Städten und Landkreisen,<br />

die sich für die Stärkung der<br />

Demokratie einsetzen. Damit soll<br />

ziviles Engagement und demokratisches<br />

Verhalten auf der kommunalen,<br />

regionalen und überregionalen Ebene<br />

gefördert werden.<br />

In Karlsruhe will der <strong>stja</strong> über die<br />

Partnerschaft für Demokratie ein<br />

Zeichen für Demokratie, Vielfalt und<br />

Toleranz und gegen jegliche Art von<br />

Ausgrenzung, Diskriminierung oder<br />

Rassismus setzen. Um dies zu erreichen,<br />

können Jugendgruppen, Vereine<br />

und andere Zusammenschlüsse bei<br />

den Koordinierungs- und Fachstellen<br />

Anträge für Maßnahmen und Projekte<br />

einreichen, die diese Vorhaben unterstützen.<br />

Die Koordinierungs- und Fachstelle<br />

der Partnerschaften für Demokratie<br />

gibt es in der Stadt Karlsruhe seit<br />

2015. Bisher wurden 95 Einzelmaßnahmen<br />

über das Programm<br />

unterstützt. Es ging dabei um Veranstaltungen<br />

zu Wahlen, die Jugendkonferenz,<br />

die Local Handicap Night<br />

im jubez oder auch die Unterstützung<br />

bei Großaktionen wie der Demonstration<br />

für Vielfalt und Toleranz Anfang<br />

Juni 2017 in Durlach. Zusätzlich im<br />

Programm sind auch Fortbildungen<br />

für pädagogische Fachkräfte und<br />

Projekte zu politischer Bildung, Inklusion,<br />

Jugendbeteiligung und Extremismusprävention.<br />

Seit Bestehen des<br />

Programms haben in Karlsruhe rund<br />

5.000 Menschen an einer geförderten<br />

Veranstaltung teilgenommen.<br />

Jugendverbände in der politischen Bildung engagiert<br />

Auch die Jugendverbände, die im <strong>stja</strong><br />

organisiert sind, sehen in der politischen<br />

Bildung von Jugendlichen und<br />

jungen Erwachsenen einen wichtigen<br />

Auftrag.<br />

Ein Beispiel ist die Veranstaltungsreihe<br />

„Einblicke in den NSU-Komplex“.<br />

Als Unterstützung bei der Planung<br />

und Durchführung durch die Fachstelle<br />

für Demokratie und Vielfalt im <strong>stja</strong><br />

wurde der Kreisverband Karlsruhe der<br />

Sozialistischen Jugend Deutschlands<br />

– Die Falken ins Boot geholt, der<br />

sich als politischer Jugendverband<br />

als passender Partner erwies. Das so<br />

entstandene mehrköpfige Vorbereitungsteam<br />

hat viele Netzwerke in die<br />

Stadt eröffnet und unterschiedliche<br />

Perspektiven auf den Themenkomplex<br />

„NSU“ vereint. Unter diesen Vorzeichen<br />

entstand ein Programm, welches verschiedene<br />

Aspekte beleuchtete.<br />

Das dokumentarische Theaterstück<br />

„Die NSU-Monologe“ setzte die Opfer<br />

des Nationalsozialistischen Untergrunds<br />

in den Fokus, ein Podiumsgespräch<br />

zum NSU-Untersuchungsausschuss<br />

und dessen Besuch<br />

im Landtag Baden-Württemberg<br />

brachte einen lokalen Bezug. Schließlich<br />

zeigte ein<br />

Podiumsgespräch<br />

zum Münchner<br />

NSU-Verfahren aktuelle<br />

Entwicklungen<br />

auf. Auf diese<br />

Weise konnte mit<br />

den Veranstaltungen<br />

ein ganz<br />

unterschiedliches<br />

Publikum erreicht<br />

werden. Insgesamt<br />

besuchten über<br />

400 Menschen die<br />

Veranstaltungen.<br />

Die Falken nutzten die Möglichkeit,<br />

um mit Infoständen bei den einzelnen<br />

Terminen über ihre Aktivitäten<br />

zu berichten und für diese zu werben.<br />

Finanziell unterstützt wurde die Reihe<br />

durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung<br />

Baden-Württemberg und das Kulturamt<br />

der Stadt Karlsruhe.<br />

12


0 <strong>magazin</strong><br />

Beteiligung<br />

Mitdenken. Mitreden. Mitgestalten<br />

Jugendbeteiligung in Karlsruhe umfasst fünf Säulen<br />

für aktive Mitwirkung<br />

Die aktive Mitwirkung von Jugendlichen<br />

an Entscheidungen ist unerlässlich,<br />

wenn wir mehr Demokratie und Solidarität<br />

in der Gesellschaft erreichen wollen.<br />

In Karlsruhe haben Jugendliche verschiedene<br />

Möglichkeiten, ihren Anliegen<br />

Gehör zu verschaffen. Selbstbewusst<br />

vertreten sie ihre Vorstellungen<br />

davon, wie das Stadtleben für Jugendliche<br />

attraktiver wird. Sie haben im<br />

vergangenen Jahr einiges bewirkt. Der<br />

<strong>stja</strong> entwickelt mit ihnen das „Karlsruher<br />

Beteiligungskonzept“ beständig<br />

weiter. So wird aktuell an einer passenden<br />

Struktur gearbeitet, den Jugendlichen<br />

innerhalb der gemeinderätlichen<br />

Institutionen zu garantierten Rechten<br />

zu verhelfen.<br />

Im Karlsruher Konzept zur Beteiligung<br />

von Kindern und Jugendlichen sind fünf<br />

Säulen der Mitwirkungsmöglichkeiten<br />

für Jugendliche benannt:<br />

1) Karlsruher Jugendkonferenz<br />

Eine jährlich stattfindende stadtteilübergreifende<br />

Konferenz für Jugendliche<br />

ab 14 Jahren. Dort können<br />

Jugendliche ihre Anliegen, Ideen und<br />

Kritikpunkte mit Bürgermeister*innen,<br />

Gemeinderät*innen und Mitarbeitenden<br />

der Stadtverwaltung diskutieren. Im<br />

JuKoCheck sechs Monate später wird<br />

überprüft, wie weit man vorangekommen<br />

ist. Vorbereitet und durchgeführt<br />

wird die Jugendkonferenz von engagierten<br />

Jugendlichen des JuKoTeams.<br />

Vertreter*innen der Juko berichten im<br />

Jugendhilfeausschuss von den Ergebnissen<br />

der Jugendkonferenz.<br />

2) Jugendforen<br />

Sie werden bereits seit den 1970er<br />

Jahren vom <strong>stja</strong> in den Stadtteilen anlassbezogen<br />

durchgeführt und setzen<br />

direkt an der Lebenswelt der Jugendlichen<br />

an. Jugendliche besprechen<br />

und planen gemeinsam mit Entscheidungsträger*innen<br />

Vorhaben aus dem<br />

direkten Umfeld. Hierbei erhalten sie<br />

Unterstützung von Mitarbeitenden des<br />

Kinder- und Jugendhauses im Stadtteil.<br />

3) Arbeitskreis Karlsruher<br />

Schülervertreter (AKS)<br />

Der Arbeitskreis Karlsruher Schülervertreter<br />

versteht sich als Vertretung<br />

von Schüler*innen aller weiterführenden<br />

Schularten in Karlsruhe und der<br />

näheren Umgebung. Der AKS entsendet<br />

Vertreter*innen in den Schulbeirat der<br />

Stadt Karlsruhe. Er ist beratendes Mitglied<br />

mit Sonderstimmrecht im <strong>stja</strong>.<br />

4) Beteiligung in den Einrichtungen<br />

der Offenen Jugendarbeit des <strong>stja</strong><br />

Partizipation gehört zu den pädagogischen<br />

Grundsätzen der offenen Jugendarbeit.<br />

Angebote und Projekte werden<br />

von den Jugendlichen selbst gestaltet,<br />

mitentwickelt und nach ihren eigenen<br />

Vorstellungen verändert. Jugendliche<br />

werden an Entscheidungen, die sie betreffen,<br />

in differenzierter Form beteiligt.<br />

5) Vollversammlung des <strong>stja</strong><br />

Als höchstes Gremium des <strong>stja</strong> berät<br />

und beschließt die Vollversammlung<br />

vor allem den Haushalt und die Finanzpläne<br />

des <strong>stja</strong>, nimmt neue Mitglieder<br />

auf und wählt den Vorstand. Aufgrund<br />

der besonderen Stellung des <strong>stja</strong> in<br />

Karlsruhe beschließt die Vollversammlung<br />

maßgeblich über den Kurs der<br />

Kinder- und Jugendarbeit in der Stadt.<br />

Jugendliche und junge Erwachsene<br />

können so als Delegierte der Jugendverbände<br />

oder als Jugendräte der<br />

Kinder- und Jugendhäuser direkten<br />

Einfluss auf die strategische Ausrichtung<br />

der Kinder- und Jugendarbeit in<br />

Karlsruhe nehmen.<br />

Ansprechperson:<br />

Barbara Ebert<br />

b.ebert@<strong>stja</strong>.de<br />

13


Beteiligung<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Die 5. Karlsruher<br />

Jugendkonferenz:<br />

vielfältige Themen und<br />

angeregte Diskussionen<br />

mit der Kommunalpolitik<br />

Zum fünften Mal trafen sich im Frühjahr<br />

2018 Karlsruher Jugendliche mit<br />

Vertreter*innen aus Politik und Verwaltung,<br />

um Ideen, Anliegen und Kritik<br />

zu thematisieren und zu diskutieren.<br />

Bewährt hat sich der Ort: rund 100<br />

Jugendliche tagten im Bürgersaal<br />

im Rathaus, wo auch der Karlsruher<br />

Gemeinderat seine Entscheidungen<br />

trifft. Vielfältig waren die Themen, die<br />

während der 5. Karlsruher Jugendkonferenz<br />

von den Jugendlichen angesprochen<br />

wurden:<br />

• y Gerechte Tarife für Schüler*innenund<br />

Auszubildenden-Karten des KVV<br />

• y Genderneutrale Toiletten im öffentlichen<br />

Raum<br />

• y Finanzierung von mobilen Toiletten<br />

für die inoffizielle Abiturfeier im<br />

Schlossgarten<br />

• y Sicherung des Gartengrundstücks<br />

für den Pfadfinderstamm Calapallo<br />

• y Aufwertung eines Bolzplatzes in<br />

Oberreut<br />

• y Keine Diskriminierung von jungen<br />

Geflüchteten an den Eingängen von<br />

Bars und Clubs<br />

• y Mitsprache bei der Innenstadt-<br />

Entwicklung<br />

• y Mehr kostengünstige Parkplätze für<br />

Schüler*innen beim Schulzentrum<br />

in der Südweststadt<br />

• y Umweltthematik in Bildungsplänen,<br />

mehr Dreck-weg-Wochen und ein<br />

Plastiktütenverbot für Karlsruhe<br />

Mehr von der Karlsruher<br />

Jugendkonferenz auf:<br />

www.karlsruherjugendkonferenz.de<br />

Jugendforen<br />

in den Stadtteilen<br />

Die Themen der stadtteilorientierten<br />

Jugendforen sind oft eng mit der<br />

Jugendkonferenz verknüpft. So gibt<br />

es Fälle, in denen die Jugendlichen<br />

in einem Jugendforum beschließen,<br />

ihr Anliegen in die Jugendkonferenz<br />

einzubringen oder aber ein Thema<br />

aus der Jugendkonferenz wird in<br />

einem Jugendforum vor Ort behandelt.<br />

Bei einem Jugendforum in der<br />

Nordweststadt im März 2017 wurde<br />

die Situation von Treffmöglichkeiten<br />

beleuchtet. Die Forderung nach einem<br />

größeren Jugendhaus mit längeren<br />

Öffnungszeiten brachten die Jugendlichen<br />

daraufhin in die 4. Karlsruher<br />

Jugendkonferenz im Mai 2017 ein.<br />

Den entgegengesetzten Weg gingen<br />

Jugendliche aus dem Blauen Haus<br />

im Stadtteil Geroldsäcker. Verschiedene<br />

Ideen für die Beleuchtung des<br />

Bolzplatzes, den Bau einer Calisthenics-Anlage<br />

und eines Unterstandes<br />

zum freien Treffen wurden nach einer<br />

Karlsruher Jugendkonferenz in einem<br />

Jugendforum im Juli 2017 mit Gemeinderät*innen<br />

und dem Gartenbauamt<br />

konkretisiert. Auch der Wunsch<br />

von Jugendlichen aus der Waldstadt<br />

einen Sportplatz umfangreicher nutzen<br />

zu können, wurde zunächst in der<br />

Jugendkonferenz und anschließend in<br />

einem Jugendforum verhandelt.<br />

Ansprechpersonen:<br />

Barbara Ebert<br />

b.ebert@<strong>stja</strong>.de<br />

Isabel Kasalo<br />

i.kasalo@<strong>stja</strong>.de<br />

14


0 <strong>magazin</strong><br />

Beteiligung<br />

Gemeinsam<br />

neue Wege gehen<br />

Unter dem Titel „MyCity.MyPlace.“<br />

experimentiert der <strong>stja</strong> mit<br />

neuen Ansätzen der Jugend -<br />

arbeit in der Innenstadt<br />

„Gemeinsam neue Wege gehen“ ist ein<br />

Projekt, das von der Baden-Württemberg-Stiftung<br />

im Rahmen des Programms<br />

„Wir sind dabei“ gefördert wird.<br />

Ziel des Programms ist, die inklusive<br />

Arbeit von Organisationen und Einrichtungen<br />

der außerschulischen Kinderund<br />

Jugendarbeit weiterzuentwickeln.<br />

Dabei geht es um eine Öffnung hin zu<br />

Zielgruppen, die die Angebote der Organisationen<br />

bisher eher weniger nutzen.<br />

Die Offene Kinder- und Jugendarbeit<br />

beim <strong>stja</strong> ist seit vielen Jahren mit<br />

Erfolg sehr stark auf die stadtteilbezogene<br />

Arbeit ausgerichtet. Der Stadtteil<br />

als Lebensraum für Jugendliche befindet<br />

sich allerdings in einem Wandlungsprozess,<br />

weil stadtteilbezogene<br />

weiterführende Schulen immer weniger<br />

werden. Als Folge verbringen heute fast<br />

alle Schüler*innen ihren Tag außerhalb<br />

ihres nahen Wohnumfeldes. Dazu<br />

kommt, dass Jugendliche begehrte<br />

Konsum- und Freizeitangebote in ihrem<br />

Fachstelle für Jugendbeteiligung<br />

begleitet einen dynamischen Prozess<br />

Stadtteil kaum vorfinden. Wer besondere<br />

Interessen in Sport oder Kultur<br />

verfolgt, sucht sich passende Angebote<br />

unabhängig von seinem Stadtteil. Auch<br />

Kommunikation unter Jugendlichen ist<br />

nicht mehr an die physische Anwesenheit<br />

in einem Raum gebunden. Andererseits<br />

gibt es das Bedürfnis nach<br />

„realer“ Kommunikation. Jugendliche<br />

sind heute mehr denn je bereit, sich<br />

dafür auch tatsächlich zu bewegen.<br />

Jugendliche suchen in ihrer Freizeit<br />

verstärkt andere städtische Räume<br />

Die Grundannahme des Projekts basiert<br />

auf der These der schwindenden Bedeutung<br />

klassischer Sozialräume. Eine<br />

weitere These ist, dass die Wirkung des<br />

Sozialraums auf jugendliches Aufwachsen<br />

durchaus seine Schattenseiten<br />

hat. Schließlich weisen diese oftmals<br />

eine gewisse Enge auf, verbunden<br />

mit sozialer Kontrolle, eingeschränkten<br />

Die Fachstelle Jugendbeteiligung begleitet Jugendliche dabei, sich<br />

mit ihren Anliegen z.B. bei der Jugendkonferenz einzubringen. Sie<br />

bringt verschiedene Jugendliche zusammen und unterstützt sie dabei,<br />

sich selbstbewußt in der Öffentlichkeit zu äußern. Und sie berät<br />

sich mit politisch aktiven Jugendlichen, mit welchen Formaten noch<br />

weitere Jugendliche erreicht und zum Nachdenken angeregt werden<br />

können. Die Fachstelle "Beteiligung" möchte demokratische Prozesse<br />

transparent machen und vor allem Jugendliche dafür gewinnen,<br />

"es selbst in die Hand zu nehmen". Ohne gelungene Beteiligung ist<br />

politische Bildung nicht wirksam.<br />

Freiräumen und dem Phänomen, dass<br />

bestimmte Gruppen und Milieus öffentliche<br />

Räume belegen. Die logische<br />

Konsequenz ist, dass Jugendliche<br />

sich in ihrer Freizeit verstärkt andere<br />

städtische Räume suchen. Dabei rückt<br />

beispielsweise die Innenstadt in den<br />

Fokus. Für die Weiterentwicklung der<br />

Jugendarbeit ergibt sich daraus eine<br />

interessante Fragestellung: Welche<br />

Wirkung hat der innerstädtische<br />

„Sozialraum“ auf das Aufwachsen der<br />

Jugendlichen? Als potenzieller Raum<br />

für Jugendarbeit wurde die City bisher<br />

jedenfalls kaum beachtet.<br />

Viele Rückmeldungen mit<br />

innovativen Ideen und Impulsen<br />

Mit dem Projekt „MyCity.MyPlace.“ will<br />

der <strong>stja</strong> mit Jugendlichen in Kontakt<br />

kommen, die sich in diesem Sozialraum<br />

häufig aufhalten und die in den<br />

Stadtteilen kaum erreicht werden. Wie<br />

bewerten Jugendliche die Innenstadt?<br />

Was fehlt? Wie müsste die Innenstadt<br />

aus ihrer Perspektive entwickelt werden,<br />

damit ihre Interessen mehr Beachtung<br />

bekommen? Welche Rolle kann<br />

die Jugendarbeit dabei spielen und wie<br />

lässt sich das mit den bestehenden<br />

Angeboten verknüpfen? Das Projekt<br />

wird im August <strong>2019</strong> abgeschlossen.<br />

Bereits nach der ersten Aktionsphase<br />

im Sommer 2018 bekam der <strong>stja</strong> viele<br />

Rückmeldungen. Für innovative Ideen,<br />

Impulse und neue Formen der Jugendarbeit<br />

im Innenstadtbereich gibt es<br />

offensichtlich ein enormes Potenzial,<br />

das der <strong>stja</strong> unbedingt nutzen will.<br />

Ansprechperson:<br />

Rudi Kloss<br />

r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />

15


Beteiligung<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Ein Erlebnisraum mitten in der Stadt<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

Jugendliche gestalten Aktions- und Zirkuspark im<br />

Otto-Dullenkopf-Park für die eigene Nutzung mit<br />

Der Karlsruher Gemeinderat hat grünes<br />

Licht gegeben: jetzt können auch<br />

die Werkstätten und das ehemalige<br />

Verwaltungsgebäude im Otto-Dullenkopf-Park<br />

zwischen Oststadt und<br />

Südstadt saniert werden. Darauf warten<br />

Jugendliche aus verschiedenen<br />

Bewegungsszenen schon lange. Denn<br />

schon seit über sechs Jahren arbeiten<br />

sie beharrlich an Konzepten für das<br />

tolle Areal mitten in der Stadt.<br />

Der Aktions- und Zirkuspark, der zum<br />

festen Bestandteil der Jugendkulturszene<br />

geworden ist, wird seit 2012<br />

gemeinsam mit Jugendlichen und<br />

unter der Beteiligung städtischer Ämter<br />

entwickelt. Ausgangspunkt waren<br />

die Ergebnisse der mit Jugendlichen<br />

durchgeführten Zukunftswerkstätten<br />

in den Jahren 2012 und 2013. Die Ergebnisse<br />

waren wiederum Grundlage<br />

eines Zukunftsworkshops im Februar<br />

2014. Daran schloss sich ein Planungsprozess<br />

an, dessen Ziel es war,<br />

einen haushaltsreifen Entwurf für die<br />

zukünftige Nutzung des Gebäudes, der<br />

Hallen auf dem Gelände der Wolfartsweierer<br />

Straße und des Außengeländes<br />

im Otto-Dullenkopf-Park für den<br />

Haushalt <strong>2019</strong>/20 vorzulegen. Dabei<br />

ist der gesamte Prozess jederzeit<br />

transparent gegenüber den beteiligten<br />

Jugendlichen.<br />

So entsteht nach und nach ein Erlebnisraum<br />

mitten in der Stadt: In<br />

der Zeit zwischen 2014 und heute<br />

brachten die Jugendlichen in Zukunftswerkstätten,<br />

Jugendforen und<br />

Projekten ihre Ziele und Visionen ein<br />

und erzielten Fortschritte bei den Jugendkonferenzen<br />

in den Jahren 2015<br />

(neuer, moderner Skatepark), 2016<br />

(Fusion of Arts) und 2017 (Beteiligung<br />

an der Planung der zukünftigen<br />

Trainingshallen). Im Jahr 2015 wurde<br />

eine Dirtbike-Strecke von etwa 30<br />

Jugendlichen aus der Dirtbike-Szene<br />

mitgeplant und -gebaut. Sie hatten<br />

sich in einem monatelangen Beteiligungsprozess<br />

eingebracht, der von<br />

<strong>stja</strong> und Gartenbauamt moderiert<br />

wurde. Schon heute gibt es die Parkour-<br />

und Kletteranlage, einen Beachvolleyballplatz,<br />

Möglichkeiten für<br />

Gardening, natur- und umweltpädagogische<br />

Projekte, für Zirkus, Akrobatik<br />

und Jonglage und nicht zuletzt zum<br />

Chillen und Spaß haben.<br />

Ganzjährige Trainingsmöglichkeiten<br />

für Bewegungskünstler*innen<br />

Mit der zukünftigen Umnutzung<br />

der Hallen entstehen ganzjährige<br />

Trainingsmöglichkeiten, die Jugendliche<br />

und junge Erwachsene aus<br />

verschiedenen Bewegungskünsten<br />

und urbanen Szenen selbstbestimmt<br />

nutzen werden. In optimaler Zusammenarbeit<br />

mit dem Amt für Hochbau<br />

und Gebäudewirtschaft und dem<br />

Team der Architekt*innen entwickelten<br />

Vertreter*innen der verschiedenen<br />

Bewegungsszenen bereits im Sommer<br />

2017 ein Anforderungsprofil für die<br />

notwendige Ausstattung der zukünftigen<br />

Bewegungsräume. Im Mai 2018,<br />

mit Fertigstellung der haushaltsreifen<br />

Planung, konnte diese wiederum<br />

den Beteiligten vorgestellt und der<br />

weitere Prozess besprochen werden.<br />

Während der Bauzeit wird zu einzelnen<br />

Themen weitergearbeitet,<br />

Meilensteine werden definiert. Erste<br />

Ideen dafür, was sie selbst in der<br />

Bauphase tun wollen und können,<br />

haben die Jugendlichen schon entwickelt:<br />

es geht zum Beispiel um<br />

den Bau von Upcycling-Möbeln und<br />

mobilen multifunktionalen Elementen<br />

für die Halle. Unterstützt wird dieser<br />

Beteiligungsprozess durch das Programm<br />

„Vielfalt in Partizipation“ des<br />

Landesjugendrings Baden-Württemberg.<br />

Für die Beteiligung von Kindern<br />

und Familien wird ein separates Beteiligungskonzept<br />

unter Einbeziehung<br />

des städtischen Gartenbauamts, des<br />

Kinderbüros, der Mobilen Spielaktion,<br />

und weiterer Kooperationspartner<br />

entwickelt.<br />

Ansprechpersonen:<br />

Irmi Schucker-Hüttel<br />

i.schucker-huettel@<strong>stja</strong>.de<br />

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0 <strong>magazin</strong><br />

Beteiligung<br />

Höhepunkt ist die emotionale Schlussrunde<br />

Kinder und Jugendliche aus Karlsruhe setzen sich beim 24hLauf für Kinderrechte<br />

für andere Kinder und Jugendliche aus der Stadt ein<br />

Es gibt nur wenige Projekte in Karlsruhe,<br />

wo sich innerhalb von so kurzer<br />

Zeit so viele Kinder, Jugendliche und<br />

Erwachsene ehrenamtlich einbringen<br />

und die so viele Spenden generieren,<br />

wie der „24hLauf für Kinderrechte“.<br />

Seit vielen Jahren pilgern Anfang Juli<br />

mehrere tausend Läufer*innen zum<br />

24hLauf für Kinderrechte. Der Name<br />

ist Programm, denn gelaufen wird<br />

tatsächlich 24 Stunden und bei den<br />

meisten Teams ohne Unterbrechung.<br />

Denn: nach jeder gelaufenen Runde<br />

klingelt es sozusagen in der Kasse,<br />

genauer gesagt, in der Spendenkasse.<br />

Die Teams haben sich im Vorfeld Rundensponsoren<br />

gesucht, die für jede<br />

Runde einen bestimmten Betrag in die<br />

Teamkasse zahlen. Am Ende wird zusammengezählt.<br />

Und die Ergebnisse<br />

sind spektakulär: regelmäßig kommen<br />

Beträge von rund 60.000 Euro<br />

zustande. Darüber werden soziale<br />

Projekte finanziert, die Kindern und<br />

Jugendlichen in Karlsruhe zugutekommen,<br />

und die sonst nicht stattfinden<br />

könnten.<br />

Im Vorfeld entscheidet eine unabhängige<br />

Jury, welche Projektanträge<br />

von Verbänden, Vereinen und Institutionen<br />

an welcher Stelle des Rankings<br />

landen. Bei jeder Veranstaltung<br />

steht in Anlehnung an den Titel des<br />

Laufs eines der Kinderrechte aus der<br />

Kinderrechte-Konvention der Vereinten<br />

Nationen (UN) im Mittelpunkt.<br />

Projektanträge, die das Kinderrecht in<br />

irgendeiner Art und Weise berücksichtigen,<br />

haben gute Chancen, weit vorne<br />

im Ranking zu landen. Thema im Jahr<br />

2018 war beispielsweise der Artikel<br />

12 der UN-Kinderrechtekonvention,<br />

das „Recht auf eigene Meinung und<br />

eigenen Willen“. Während des Laufs<br />

konnten die Teilnehmenden wählen,<br />

welches UN-Kinderrecht im kommenden<br />

Jahr in den Fokus gerückt werden<br />

soll.<br />

Im Mittelpunkt der Veranstaltung<br />

stehen das „Helfenwollen“ und<br />

Solidarität für andere<br />

Regelmäßig gehören die Teams aus<br />

den Karlsruher Schulen zu denjenigen,<br />

die aus dem 24hLauf für Kinderrechte<br />

auch einen kleinen sportlichen Wettbewerb<br />

machen, quasi eine inoffizielle<br />

„24hLauf-Schulmeisterschaft“. Etwa<br />

900 Runden schafft der jeweilige<br />

Spitzenreiter in 24 Stunden. Bemerkenswert<br />

ist, dass die Schulen auch<br />

immer weit vorne liegen, was die<br />

Spenden angeht. Konkret heißt das:<br />

beim 24hLauf setzen sich ganz viele<br />

Kinder und Jugendliche aus Karlsruhe<br />

in hohem Maß und uneigennützig für<br />

andere Kinder und Jugendliche in der<br />

Stadt ein. Das zeigt sich auch immer<br />

wieder bei der emotionalen Schlussrunde,<br />

die alle gemeinsam laufen und<br />

bei der deutlich wird, dass das Laufen<br />

nur eine Facette dieser Veranstaltung<br />

ist, im Mittelpunkt aber das „Helfenwollen“<br />

und Solidarität stehen.<br />

24hLauf sorgt für neue<br />

Spielsachen im Kindergarten<br />

Realisiert werden mit der Förderung<br />

aus dem Lauf ganz unterschiedliche<br />

Projekte. Einmal geht es um einen<br />

Selbstverteidigungskurs für Mädchen,<br />

neue Spielsachen zu einem bestimmten<br />

Thema für einen Kindergarten<br />

oder einen Ausflug für Kinder aus<br />

Haushalten mit niedrigem Einkommen.<br />

Eine Schule setzt das Projekt<br />

„Fit und stark erwachsen werden“ um.<br />

Dabei lernen Kinder, für ihre Rechte<br />

einzutreten, bekommen aber auch<br />

gezeigt, dass es Regeln gibt, die einzuhalten<br />

sind. Eine Beratungsstelle<br />

führt das Präventionsprojekt „Echte<br />

Schatzkiste“ durch, um sexuellem<br />

Missbrauch von Kindern vorzubeugen.<br />

Ansprechpersonen:<br />

Britte Küchler<br />

b.kuechler@<strong>stja</strong>.de<br />

Matthias Dehm<br />

m.dehm@<strong>stja</strong>.de<br />

17


Berufsorientierung<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Akteure aus Schule,<br />

Wirtschaft und Jugendhilfe<br />

kooperieren unter einem Dach<br />

Die Modellregion Übergang Schule-Beruf in Karlsruhe.<br />

Die Modellregion Übergang Schule-Beruf<br />

(ÜSB) Karlsruhe ist mittlerweile eine<br />

von 20 landesweiten Modellregionen in<br />

Baden-Württemberg. Akteure aus Wirtschaft,<br />

Schule und Jugendhilfe setzen<br />

sich dort gemeinsam für die Verbesserung<br />

der Chancen von benachteiligten<br />

Jugendlichen auf dem Arbeitsmarkt ein.<br />

Ziel ist die Neugestaltung des Übergangs<br />

Schule-Beruf in den Bereichen<br />

der innerschulischen Berufswegeplanung<br />

sowie der sozialen und beruflichen<br />

Orientierung. In der dualen<br />

Ausbildungsvorbereitung (AVdual) an<br />

beruflichen Schulen werden Jugendliche<br />

von AVdual-Begleiterinnen beim<br />

Weg in die Ausbildung und beim<br />

Schulabschluss unterstützt und in den<br />

Ausbildungs- und Arbeitsmarkt begleitet.<br />

Hintergrund ist, dass vielen jungen<br />

Menschen ohne Berufsabschluss auch<br />

ein Schulabschluss fehlt. Sie haben<br />

besondere Schwierigkeiten, einen Ausbildungsplatz<br />

zu erhalten.<br />

Stärkung der sozialen und beruflichen<br />

Ausbildungskompetenz als Ziel<br />

Ein nicht gelingender Übergang von<br />

der Schule in den Beruf ist häufig eine<br />

entscheidende Weichenstellung in die<br />

Abhängigkeit von Unterstützungssystemen<br />

und mündet häufig in Altersarmut.<br />

Dies gilt es zu verhindern. Die<br />

Kooperationspartner der Modellregion<br />

sehen die Stärkung der sozialen und<br />

beruflichen Ausbildungskompetenz<br />

der Jugendlichen als Leitziel zur Verringerung<br />

der Jugendarbeitslosigkeit.<br />

Die Jugendlichen in ihrer Eigenverantwortung<br />

als Akteure ihrer Lebens- und<br />

Berufswegeplanung zu stärken ist das<br />

gemeinsame Ziel. Die Servicestelle<br />

Übergang Schule-Beruf in Karlsruhe<br />

hat in Abstimmung mit dem Regionalen<br />

Übergangsmanagement (RÜM) die<br />

Aufgabe, eine Plattform für Information,<br />

Austausch und Entwicklung, mit<br />

den fachlichen Netzwerken in Karlsruhe<br />

zu sein.<br />

Das Spektrum der Aktivitäten ist<br />

enorm. Auf der Homepage der Servicestelle<br />

werden diese systematisiert<br />

zugänglich gemacht, darunter Angebote<br />

zur sozialen und beruflichen<br />

Orientierung, Beratungs- und Lernangebote<br />

und vieles andere mehr. Die<br />

Servicestelle organisiert den fachlichen<br />

Austausch im Rahmen von Treffen und<br />

Veranstaltungen. Dazu gehören der<br />

Fachtag „Netzwerke der beruflichen<br />

Orientierung“, mehrmals im Jahr<br />

Expert*innentreffen und das „JahresforumExtra“<br />

der Weinheimer Initiative.<br />

Aus dem fachlichen Austausch wurden<br />

drei Arbeitsgemeinschaften (AG) zur<br />

weiteren Bedarfsentwicklung generiert:<br />

1. Die AG für junge Zugewanderte am<br />

Übergang Schule-Beruf.<br />

2. Die AG für junge Menschen mit<br />

Beeinträchtigungen. Sie ist vernetzt<br />

mit dem Netzwerk Inklusive Berufswegeplanung<br />

im Stadt- und Landkreis<br />

Karlsruhe, unter anderem mit dem<br />

Integrationsfachdienst, der Eingliederungshilfe,<br />

dem Kommunalen Versorgungsverband<br />

für Jugend und Soziales,<br />

der Jugendhilfe und dem <strong>stja</strong>.<br />

3. Die AG für Jugendliche in besonderen<br />

Lebenslagen.<br />

Ziel ist, die daraus gewonnenen Erkenntnisse<br />

und Ergebnisse in den<br />

entsprechenden Gremien einzubringen.<br />

Dazu gehören die Steuerungsgruppensitzung<br />

der Modellregion oder auch<br />

die Strategiesitzung für Anträge beim<br />

Europäischen Sozialfonds.<br />

Ansprechperson:<br />

Susanne Günther<br />

s.guenther@<strong>stja</strong>.de<br />

18<br />

Politik<br />

und<br />

Strategie<br />

Planung<br />

und<br />

Entwicklung<br />

Umsetzung<br />

Handlungsfelder<br />

Kommunale Verankerung<br />

der Modellregion Übergang Schule-Beruf<br />

Schulen / Sport<br />

Schul- und<br />

Sportamt<br />

Regionales Bildungsbüro<br />

und Bildungskoordination<br />

Sozial- und<br />

Jugendbehörde<br />

Sozial- und<br />

Jugendhilfeplanung<br />

Oberbürgermeister<br />

Dezernat 3<br />

Jugend und Soziales<br />

AFB Arbeitsförderungsbetriebe<br />

ESF Geschäftsstelle<br />

Jugendhilfe,<br />

AVdual, BQdual<br />

Stadtjugendausschuss<br />

e.V.<br />

RÜM Regionales<br />

Übergangsmanagement<br />

jour fixe<br />

Servicestelle ÜSB<br />

Fachliche Abstimmung<br />

Netzwerke ÜSB<br />

Bildungsmonitoring<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Veranstaltungen<br />

Homepages<br />

trägerübergreifende<br />

Projekte ÜSB<br />

Steuerungsgruppe<br />

Modellregion ÜSB<br />

alle Mitglieder* (2 x pro Jahr)<br />

AG Strategie ÜSB<br />

AA, AFB, SJB, SuS, <strong>stja</strong><br />

(3-4 x pro Jahr)<br />

*<br />

* Stadt Karlsruhe,<br />

AA, AFB, DGB,<br />

HWK, IHK,<br />

Jobcenter, KH,<br />

RP, SSA, <strong>stja</strong>,<br />

Südwestmetall


0 <strong>magazin</strong><br />

Berufsorientierung<br />

BeoNetzwerk<br />

Mit Vielfalt zum beruflichen Erfolg<br />

BeoNetzwerk, die Einrichtung zur vertieften<br />

Berufsorientierung des <strong>stja</strong>, setzt sich<br />

seit mittlerweile zehn Jahren mit seinen<br />

vielfältigen Angeboten für eine gerechtere<br />

Bildungsteilhabe ein. Es geht um die, an<br />

den Stärken der Jugendlichen orientierte,<br />

individuell passende berufliche Perspektive<br />

– und zwar für ALLE jungen Menschen am<br />

Übergang Schule-Beruf in Karlsruhe.<br />

Mit einem stimmigen Gesamtkonzept und<br />

einer gelebten Vielfaltskultur will BeoNetzwerk<br />

die Ausbildungsreife von Schüler*innen<br />

verbessern und ihnen Orientierung und<br />

Unterstützung an der Schwelle zwischen<br />

Schule und Beruf geben. Um eine positive<br />

gesamtgesellschaftliche Entwicklung zu<br />

unterstützen und Ausgrenzungstendenzen<br />

und Vorurteilen präventiv zu begegnen,<br />

müssen auch in Angeboten am Übergang<br />

Schule-Beruf Begegnungsräume geschaffen<br />

werden. So leiten beim „Lernen von<br />

Lernenden“ Auszubildende in praktischen<br />

Berufsorientierungsprojekten Schüler*innen<br />

unterschiedlicher Herkünfte und Voraussetzungen<br />

an. Sie geben ihre beruflichen<br />

Erfahrungen weiter. Dies führt zu einem<br />

Synergieeffekt, der laut Rückmeldungen für<br />

alle Beteiligten sehr bereichernd ist.<br />

BeoCoach:<br />

Der individuelle Zugang bringt‘s<br />

„Bis vor einigen Monaten musste ich noch genau überlegen,<br />

wie ich etwas auf Deutsch sagen will, jetzt geht das<br />

in vielen Fällen schon ganz automatisch“, meint Anahit<br />

Karapetyan. Die 17-Jährige kommt ursprünglich aus Armenien,<br />

ist seit etwas mehr als einem Jahr in Deutschland<br />

und besucht die 10. Klasse der Friedrich-Realschule in<br />

Durlach. Die schnelle sprachliche Verbesserung verdankt<br />

Anahit auch Claudia Rath-Wiemer aus Durlach. Sie hilft<br />

der Jugendlichen ehrenamtlich im Rahmen des Projekts<br />

„BeoCoach“ des <strong>stja</strong>. Einmal in der Woche treffen sich die<br />

beiden für anderthalb Stunden in einem Besprechungsraum<br />

in der Schule und üben vor allem Konversation,<br />

Grammatik und Lesen. Anahit will ein Gymnasium besuchen<br />

und später am liebsten in England Management und<br />

Marketing studieren.<br />

Claudia Rath-Wiemer und Anahit bilden eins von rund 20<br />

Tandems, die im Jahr 2018 an neun Karlsruher Schulen<br />

bei „BeoCoach“ gemeinsam aktiv sind. Die ehrenamtlichen<br />

Bürgerinnen und Bürger unterstützen Jugendliche ab<br />

Klasse 7 ganz individuell in einer Eins-zu-Eins-Begleitung.<br />

„Die jeweiligen Inhalte hängen vom Bedarf der Jugendlichen<br />

ab“, sagt Natalie Piekert von BeoNetzwerk, der<br />

Einrichtung zur vertieften Berufsorientierung des <strong>stja</strong> in<br />

Kooperation mit der Agentur für Arbeit Karlsruhe-Rastatt.<br />

Nicht nur die Lernunterstützung steht bei BeoCoach im<br />

Fokus. Auch die Frage, wie man eine Bewerbung schreibt<br />

und sich bei Bewerbungsgesprächen verhält, spielen mitunter<br />

eine Rolle. Hier hat Claudia Rath-Wiemer ganz besonders<br />

viel Erfahrung. Die Ruheständlerin war viele Jahre<br />

im Personalwesen einer Bank tätig. Diese Erfahrungen<br />

kann sie nun den jungen Menschen vermitteln.<br />

19


Berufsorientierung<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Hallo, ich bin Albus!<br />

BeoNetzwerk stellt digitalen Berufefinder vor<br />

Seit Januar 2018 unterstützt das Berufsorientierungsprojekt<br />

BeoNetzwerk<br />

des <strong>stja</strong> Jugendliche auf eine neue<br />

Weise bei der Suche nach ihren Stärken.<br />

Gemeinsam mit dem Steinbeis-Forschungszentrum<br />

Design und Systeme<br />

in Würzburg wurde ein digitaler<br />

Berufefinder entwickelt. Er trägt den<br />

Namen „Albus“ und findet über kluge<br />

Fragen und Aufgaben heraus, wo die<br />

besonderen Stärken der Jugendlichen<br />

liegen und in welchen Berufen sie diese<br />

anwenden können. Am Ende des Chats<br />

steht eine Auswertung zusammen mit<br />

Tipps. Gleichzeitig erhalten sie Hinweise<br />

für passende Berufsorientierungsangebote<br />

von BeoNetzwerk.<br />

Das Programm ist „allwissend“<br />

und doch nahbar<br />

„Es gibt schon unterschiedliche<br />

Stärke-Tests“, weiß Gabi Matusik<br />

von BeoNetzwerk. Allerdings falle es<br />

Jugendlichen oft nicht leicht, sich<br />

auf einer Skala selbst einzuschätzen.<br />

Albus stellt Fragen, die auf den ersten<br />

Blick gar nichts mit Berufsfeldern zu<br />

tun haben, beispielsweise über einfache<br />

Logikrätsel oder Fragen zum kreativen<br />

Lösen einer Aufgabe. Dazu gibt<br />

es jeweils auch Rückmeldungen. Der<br />

digitale Berufefinder kann die Antworten<br />

einordnen und schlägt dann eine<br />

entsprechende Richtung ein. „Diese<br />

Fähigkeit verleiht Albus einen gewissen<br />

Charakter, da er gleichzeitig ‚allwissend‘<br />

und doch<br />

nahbar erscheint“,<br />

betont Gabi Matusik.<br />

Entwickelt wurde<br />

Albus ursprünglich<br />

von Kommunikationsdesigner<br />

Lukas<br />

Dürrbeck vom Steinbeis-Forschungszentrum<br />

Design und<br />

Systeme in Würzburg.<br />

„Mein jüngerer<br />

Bruder und viele<br />

seiner Klassenkameraden<br />

wussten<br />

selbst nicht, was<br />

sie nach der Schule machen wollen“,<br />

erinnert er sich zurück. Die meisten<br />

hätten dann mit Eltern oder Freunden<br />

gesprochen oder sich Informationen<br />

von der Arbeitsagentur geholt. Albus<br />

kombiniere beides ideal: das vertraute<br />

Gespräch mit Erfahrung.<br />

Link zu Albus:<br />

albus.beonetzwerk.de<br />

Berufsorientierung in<br />

der Offenen Kinder- und<br />

Jugendarbeit<br />

Der <strong>stja</strong> bietet jungen Menschen<br />

vielfältige Möglichkeit, sich beruflich<br />

zu orientieren. Sie können praktische<br />

Erfahrungen in den Berufsfeldern<br />

Erzieher*in, Jugend- und Heimerzieher*in<br />

oder in den Studiengängen<br />

Soziale Arbeit und Sozialpädagogik<br />

kennenlernen. Dies kann im Rahmen<br />

vom Girls- und Boys-Day, schuljahresbegleitenden<br />

Tages- oder Wochenpraktika<br />

oder einem Blockpraktikum<br />

geschehen. Neben Praktikumsstellen<br />

zur beruflichen Orientierung stellt der<br />

<strong>stja</strong> auch Einsatzstellen für den Bundesfreiwilligendienst<br />

(BFD) und für<br />

ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ)<br />

zur Verfügung. Er beschäftigt pro Jahr<br />

20<br />

im Schnitt vier Auszubildende als<br />

Jugend- und Heimerzieher*in, sechs<br />

Erzieher*innen im Anerkennungsjahr<br />

und im Schnitt drei Studierende an<br />

der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.<br />

Vielfalt von Berufen macht<br />

Entscheidung oft schwer<br />

Auch im Rahmen der pädagogischen<br />

Arbeit in den Kinder- und Jugendhäusern<br />

spielt das Thema berufliche<br />

Orientierung eine große Rolle.<br />

Jugendliche tun sich mit der Vielfalt<br />

der Berufsbilder oftmals schwer<br />

und sind sich unschlüssig, welche<br />

Ausbildung sie anstreben sollen. Die<br />

Mitarbeiter*innen in den Einrichtungen<br />

kennen die Besucher*innen meist<br />

schon über einen längeren Zeitraum.<br />

Dank vieler gemeinsamer Aktivitäten,<br />

dem Erleben der Besucher*innen in<br />

verschiedenen Kontexten und bei gemeinsamen<br />

Gesprächen, können die<br />

Mitarbeiter*innen den Jugendlichen<br />

ein Feedback geben, welche Kompetenzen<br />

sie bei ihnen wahrnehmen und<br />

welche Berufsbilder aus ihrer Sicht zu<br />

der jeweiligen Person passen könnten.<br />

Oft werden verschiedene Berufsbilder<br />

in „Beruf aktuell“ angeschaut und<br />

gemeinsam Berufswahltests durchgeführt.<br />

Manchen Jugendlichen fällt<br />

es sehr schwer, diese Tests alleine<br />

zu bewältigen, da sie die Fragestellungen<br />

aufgrund der Komplexität der<br />

Sprache nicht verstehen. Die Mitarbeiter*innen<br />

unterstützen auch bei der<br />

Suche nach freien Ausbildungsstellen<br />

und beim Erstellen von vollständigen<br />

Bewerbungsunterlagen. Des Weiteren<br />

wird die Möglichkeit angeboten, im<br />

Vorfeld das Vorstellungsgespräch zu<br />

üben.


0 <strong>magazin</strong><br />

Ferien<br />

Ferienzeit –<br />

Zeit zum Chillen<br />

Ferienangebote des Stadtjugendausschuss e. V.:<br />

vielfältig und einzigartig<br />

Die Ferienangebote des <strong>stja</strong> verbinden<br />

allesamt Freizeit und Erholung mit<br />

Bildung und Förderung. Im Vordergrund<br />

steht dabei der Spaß und wie nebenbei<br />

bieten sie Abwechslung vom Alltag und<br />

Raum für Experimente, neue Erfahrungen,<br />

neue Orte, neue Kontakte.<br />

Das wird erreicht, indem die Mitarbeitenden<br />

bei der Konzeption die pädagogischen<br />

Ansprüche stets mit den<br />

neuesten Trends und den aktuellen<br />

Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen<br />

abgleichen. Andererseits haben<br />

sie ein Ohr für die Eltern, die sich<br />

vermehrt betreute Ferienangebote vor<br />

Ort und für ältere Kinder wünschen.<br />

Darauf ist bereits seit 2017 unmittelbar<br />

reagiert worden: zum einen mit über<br />

2.600 Ferienplätzen bei den beliebten<br />

„Ferien ohne Koffer“. Zum anderen seit<br />

2018 mit neuen Angeboten für ältere<br />

Kinder beim NCO-Club und beim Aktions-<br />

und Zirkusbüro.<br />

Der Bedarf an inklusiven Ferien ist seit<br />

dem Jahr 2015 stark gestiegen. Für den<br />

<strong>stja</strong> ist Inklusion mehr als ein Schlagwort<br />

– es ist eine Aufgabe. Schon seit<br />

Jahren werden die Ferienangebote<br />

allesamt inklusiv konzipiert. Und das<br />

mit Erfolg: allein 2018 nahmen fast<br />

70 Kinder an rund 100 Angeboten teil.<br />

Dabei tun die Mitarbeitenden alles, um<br />

für die Kinder individuell das am besten<br />

geeignete Angebot zu finden. Wichtiger<br />

Baustein dafür ist ein persönliches<br />

Beratungsgespräch im Jugendfreizeitund<br />

Bildungswerk für die Eltern.<br />

In den Kinder- und Jugendhäusern<br />

sind Ferien ohne Anmeldung möglich<br />

Auch für Kinder aus von Armut betroffenen<br />

oder bedrohten Familien wurde<br />

der Zugang zu den Ferienangeboten<br />

erleichtert. Der ausgeweitete Ferienzuschuss<br />

des Karlsruher Kinderpasses<br />

wurde seit 2017 um ein Vielfaches<br />

mehr abgerufen. Durch die Zusammenarbeit<br />

mit verschiedenen Trägern der<br />

Jugendhilfe können zusätzlich immer<br />

mehr unbegleitete minderjährige<br />

Flüchtlinge bei den Angeboten begrüßt<br />

werden. Für eine Betreuung im Stadtteil<br />

oder der näheren Umgebung engagieren<br />

sich die Kinder- und Jugendhäuser<br />

und Ferienaktionsplätze. Sie bieten<br />

zwischen 10 und 15 Uhr kostenfreie<br />

Ferienangebote ohne Anmeldung.<br />

Enge Vernetzung der <strong>stja</strong>-Einrichtungen<br />

führt zu hoher Qualität<br />

Die durchgängig hohe Qualität und<br />

enorme Vielfalt entstehen bei dem gesamten<br />

Ferienangebot durch eine enge<br />

Vernetzung und Zusammenarbeit der<br />

verschiedenen Einrichtungen hinsichtlich<br />

pädagogischer Konzeption, Planung<br />

und Durchführung. Ein bewährter Weg,<br />

der auch in Zukunft weitergegangen<br />

werden soll.<br />

Ansprechperson:<br />

Irene Kiefer<br />

i.kiefer@<strong>stja</strong>.de<br />

Link zum Karlsruher Ferienportal:<br />

www.ferien-karlsruhe.de<br />

21


Ferien<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Ein Modell für neues Lernen:<br />

die Kinderspielstadt Karlopolis<br />

Gestartet im Jahre 2015, zum 300. Geburtstag der „Mutter-Stadt“<br />

Karls ruhe, fand das Ferienangebot „Karlopolis“ des <strong>stja</strong> im Jahr 2018<br />

zum vierten Mal statt. Von der ersten Ausgabe bis heute hat sich<br />

einiges getan. Denn: Wie eine „echte Stadt“ hat sich auch „Karlopolis“<br />

stetig weiter entwickelt. Die Anzahl der Kinder hat sich auf über<br />

300 pro Woche erhöht und die Zahl der Betriebe ist von anfangs 40<br />

auf über 50 Betriebe angestiegen. Zu den „Pionieren“ (unter anderem<br />

Autowerkstatt, Recyclinghof und Radiosender) gesellten sich zum<br />

Beispiel ein Betrieb zur Gewinnung alternativer Energien und ein<br />

Bauernhof mit echten Tieren.<br />

Aber nicht nur in nüchternen Zahlen hat sich „Karlopolis“ weiter entwickeln.<br />

Auch inhaltlich ging es stets voran. Tatkräftig unterstützt<br />

wird das sechsköpfige Team dabei von den Kindern selbst. Partizipation<br />

und Mitbestimmung sind von Anfang an ein wichtiger Bestandteil<br />

des Projekts. So findet jedes Jahr eine Zukunftswerkstatt mit<br />

den Kindern statt, bei der diese ihr Feedback geben, Ideen beisteuern<br />

und mit Erwachsenen an verschiedenen Herausforderungen arbeiten<br />

können. Den fächerförmigen Stadtplan-Entwurf für das neue Karlopolis-Gelände<br />

im Otto-Dullenkopf-Park steuerten beispielsweise<br />

die Kinder bei. Das Interesse der Kinder ist enorm. Das geht sogar<br />

so weit, dass Jugendliche, die mit 14 Jahren nicht mehr teilnehmen<br />

können, ihre ersten Schritte als Karlopolis-Ferienbetreuer*in machen.<br />

Mit vielen Ideen, als Expert*in für die „Sichtweise der Kinder“ und<br />

mit eigener Erfahrung in einem der Betriebe unterstützen sie das<br />

Team bei der Umsetzung, aber auch bei der Weiterentwicklung des<br />

Projekts. „ExperTeens“ nennt sich diese neu geschaffene Rolle im<br />

pädagogischen Konzept von „Karlopolis“. So gilt also auch in der Kinderspielstadt,<br />

frei nach Herbert Grönemeyer: „Kinder an die Macht!“.<br />

Oder, wie die Kinder selbst es zweimal am Tag zu singen<br />

pflegen: „Viva Karlopolis!“.<br />

Kooperationsprojekt<br />

„Wir sind Kinder<br />

dieser Welt“<br />

Die Kinder der Weiherwald- und der<br />

Albschule erleben seit Mai 2018<br />

ihre Schulen in einer neuen Form<br />

der Kooperation. Der Ganztagszug<br />

der Weiherwaldschule und das<br />

Sonderpädagogisches Bildungsund<br />

Beratungszentrum (SBBZ) mit<br />

dem Förderschwerpunkt geistige<br />

Entwicklung etablierten im Sommer<br />

2018 beim Ferienprogramm<br />

„Wir sind Kinder dieser Welt“ neue<br />

Formen der Begegnung und der<br />

Zusammenarbeit. Schon in der<br />

Vorbereitungsphase wurden an einzelnen<br />

Nachmittagen Begegnungen<br />

inszeniert und ermöglicht, um sich<br />

nach und nach behutsam gegenseitig<br />

kennenzulernen. Die Sicherheit<br />

in vertrauten Räumen gibt den<br />

Kindern Selbstbewusstsein für die<br />

noch neue Begegnung miteinander.<br />

Die Nähe der Schulgebäude und<br />

das schöne naturnahe Außengelände,<br />

das beiden Schulen zur<br />

Verfügung steht, bieten optimale<br />

Rahmenbedingungen. Alle Schritte<br />

folgen dem Prinzip der Freiwilligkeit<br />

und orientieren sich an der<br />

Lern- und Lebenswelt der beteiligten<br />

Kinder. Organisiert wird diese<br />

Kooperation vom Team des <strong>stja</strong> im<br />

Ganztag der Weiherwaldschule und<br />

vom Projektteam Lokales Bildungsnetz<br />

(LoBiN) beim <strong>stja</strong>.<br />

Ansprechperson:<br />

Petra Kuropka<br />

p.kuropka@<strong>stja</strong>.de<br />

22


0 <strong>magazin</strong><br />

Bildung/Betreuung/Freiräume<br />

Bildung - Betreuung - Freiräume<br />

Der Stadtjugendausschuss e. V. vereint Offene Kinder- und<br />

Jugendarbeit, Schülerhorte, flexible Nachmittags betreuung und<br />

Ganztags grundschulen unter seinem Dach<br />

Die Zeiten, in denen Kinder den Vormittag<br />

in der Schule und ihren Nachmittag<br />

zu Hause verbringen, sind schon lange<br />

passé. Heutzutage bestimmen flexible<br />

Nachmittagsbetreuung, Schülerhort und<br />

Ganztagsschule den Alltag vieler Kinder<br />

bisweilen bis in den späten Nachmittag<br />

hinein.<br />

Die Gründe hierfür sind vielschichtig,<br />

unter anderem der Wandel familiärer<br />

Strukturen und Flexibilitätsanforderungen<br />

des Arbeitsmarktes. Die Schule<br />

muss heute – so die vielfache Meinung<br />

– rückläufige familiäre Unterstützungsleistungen<br />

kompensieren, Bildung<br />

sozial gerecht strukturieren sowie die<br />

Wissensvermittlung im internationalen<br />

Vergleich steigern. Die Antwort auf<br />

all diese Anforderungen sehen viele<br />

Bildungspolitiker*innen im Ausbau der<br />

Ganztagsschule.<br />

Der <strong>stja</strong> ist fast überall anzutreffen,<br />

wo Kinder sind<br />

Beim <strong>stja</strong> bildet nach wie vor die<br />

Offene Kinder- und Jugendarbeit in<br />

den Kinder- und Jugendhäusern, auf<br />

den Aktivspielplätzen und den spielpädagogischen<br />

Projekten der Mobilen<br />

Spielaktion den Schwerpunkt der<br />

Tätigkeit. In den vergangenen zehn<br />

Jahren hat er aber viele neue Aufgaben<br />

übernommen. Er betreibt Schülerhorte<br />

und ist als Träger in der flexiblen<br />

Nachmittagsbetreuung und in Ganztagsgrundschulen<br />

aktiv. Damit ist der<br />

<strong>stja</strong> heute fast überall anzutreffen, wo<br />

Kinder sind. Durch die Entwicklung von<br />

Ganztagsbetreuung geht Kindern Zeit<br />

zum Spielen und selbstbestimmtem<br />

Lernen verloren. Der <strong>stja</strong> nimmt die<br />

Herausforderung veränderter Bildungsund<br />

Betreuungsanforderungen an und<br />

setzt sich dafür ein, dass Freiräume für<br />

Kinder und nonformale Bildungszugänge<br />

erhalten und geschaffen werden.<br />

Ganztagspädagogik kompensiert<br />

drohender Verlust bisheriger Lernwelten<br />

Die sozialpolitisch und ökonomisch bedingte<br />

Entwicklung zu Ganztagsbildung<br />

und -betreuung steht in einem Spannungsfeld<br />

zu bildungswissenschaftlichen<br />

und entwicklungspsychologischen<br />

Überzeugungen. Die Ganztagspädagogik<br />

steht insofern vor der Herausforderung,<br />

den drohenden Verlust bisheriger<br />

Lernwelten durch geeignete pädagogische<br />

Konzepte und Tagesstrukturen zu<br />

kompensieren.<br />

Als Dachverband der Jugendverbände<br />

und Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />

hat der <strong>stja</strong> viel Erfahrung<br />

in der außerschulischen Bildungsarbeit.<br />

So haben sich sein pädagogisches<br />

Grundverständnis, die Werte und Haltungen,<br />

mit denen er sich in der Welt<br />

der Kinder bewegt, geformt.<br />

Zu den Pfeilern dieser Pädagogik gehört<br />

es, Kindern und Jugendlichen im<br />

Sinne einer Ganzheitlichkeit vielfältige<br />

Lernzugänge zu ermöglichen sowie<br />

genügend Raum und Zeit für Spiel<br />

und selbstbestimmtes Tun zu lassen.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Kinder und<br />

Jugendlichen mit ihren individuellen<br />

Fähigkeiten und Bedürfnissen. Dieses<br />

Aufgabenverständnis prägt die Arbeit<br />

des <strong>stja</strong> in allen pädagogischen Handlungsfeldern,<br />

in denen er eigenständig<br />

oder als Kooperationspartner aktiv ist.<br />

Schülerhorte: große Flexibilität<br />

und hohe Nachfrage<br />

Der <strong>stja</strong> betreibt derzeit drei Schülerhorte,<br />

den Hort in der Riedschule mit<br />

120 Plätzen, die Kinderinsel Süd mit<br />

100 Plätzen und den „Hort für ältere<br />

Kinder“ im NCO-Club mit 28 Plätzen.<br />

Die Schülerhorte sind bei den Eltern<br />

sehr beliebt, weshalb die Nachfrage<br />

enorm hoch ist. Vor und nach dem Unterricht<br />

zwischen 7.30 und 17 Uhr bietet<br />

23


Bildung/Betreuung/Freiräume<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

legen Wert auf eine gute Atmosphäre,<br />

kümmern sich um die Kinder und<br />

sorgen dafür, dass es immer etwas zu<br />

entdecken und zu erleben gibt.<br />

der Hort den Kindern einen festen<br />

Rahmen mit gemeinsamem Mittagessen,<br />

Hausaufgabenzeiten, Freispiel<br />

und pädagogischen Angeboten. Zudem<br />

ist der Hort auch in sechs Schulferienwochen<br />

ganztags geöffnet. Es gibt<br />

gemeinsame Aktionen und Ausflüge.<br />

In den Ferien nutzen die Schülerhorte<br />

die vielen Ferienaktionen des <strong>stja</strong> auf<br />

den Aktivspielplätzen, im Kinder- und<br />

Jugendzirkus oder bei den Mobis. Das<br />

große Plus der Schülerhorte ist deren<br />

eigenständig entwickelte pädagogische<br />

Konzeption, die an den Bedürfnissen<br />

der Kinder ansetzt.<br />

Ganztagsgrundschulen: vielfältige<br />

Erfahrungs- und Lernräume<br />

Der <strong>stja</strong> kooperiert derzeit mit sechs<br />

Ganztagsgrundschulen, die von insgesamt<br />

mehr als 600 Kindern besucht<br />

werden. Welche Aufgaben hat der <strong>stja</strong><br />

im Ganztag? Nach dem Vormittagsunterricht<br />

essen die Kinder mit den<br />

Erzieher*innen zu Mittag und haben<br />

Zeit zum Toben, Spielen und Ausruhen.<br />

Danach, bis zum Schulschluss um<br />

16 Uhr, gestalten die Erzieher*innen<br />

des <strong>stja</strong> den Nachmittag gemeinsam<br />

mit den Lehrkräften der Schule, mit<br />

Vereinen und anderen außerschulischen<br />

Partnern in Arbeitsgemeinschaften,<br />

Projektarbeit, Lernzeit oder<br />

Nachmittagsunterricht.<br />

Die Kinder können sich im Ganztag persönlich<br />

und sozial entwickeln und ihre<br />

eigenen Interessen kennenlernen und<br />

24<br />

ausbauen. Von 16 bis 17.30 Uhr gibt es<br />

die Möglichkeit, eine zusätzliche Betreuung<br />

kostenpflichtig zu buchen. Es gibt<br />

gemeinsame Aktionen und Ausflüge.<br />

In den Ferien nutzen die Ganztagsgrundschulen<br />

die vielen Ferienaktionen<br />

des <strong>stja</strong> auf den Aktivspielplätzen, im<br />

Kinder- und Jugendzirkus oder bei den<br />

Mobis im Wald, an der Alb, oder sie<br />

organisieren Aktionen unter sich. Das<br />

große Plus der Ganztagsgrundschulen<br />

ist die Bildungspartnerschaft mit<br />

unterschiedlichen Partnern und vielfältigen<br />

Erfahrungs- und Lernräumen,<br />

in denen die Kinder sich erproben und<br />

entfalten können.<br />

Kinder- und Jugendhäuser und<br />

Aktivspielplätze – offen für alle<br />

Karlsruher Kinder- und Jugendhäuser<br />

sowie die Aktivspielplätze bieten Kindern<br />

und Jugendlichen von sechs bis<br />

zwölf Jahren die Möglichkeit, an mehreren<br />

Nachmittagen an pädagogischen<br />

Angeboten teilzunehmen. Eine Anmeldung<br />

ist nicht erforderlich, die Teilnahme<br />

freiwillig. In einigen Einrichtungen<br />

gibt es ein preiswertes Mittagessen,<br />

Obst, Gemüse oder kleine „Snacks“.<br />

Kinder, die ihre Hausaufgaben machen<br />

möchten, haben Gelegenheit dazu.<br />

Im Vordergrund stehen aber die vielfältigen<br />

Angebote zum Spielen, für<br />

Bewegung, Experiment und Kreativität.<br />

Diese sind fast immer kostenlos.<br />

Die pädagogischen Mitarbeiter*innen<br />

KLEVER: Rhythmisierung<br />

von Lernen und Spielen<br />

KLEVER plant und organisiert seit dem<br />

Schuljahr 2002/03 flexible Nachmittagsbetreuungen<br />

an Grundschulen und<br />

weiterführenden Schulen in Karlsruhe.<br />

Im Schuljahr 2018/19 werden täglich<br />

bis zu 185 Kinder an fünf verschiedenen<br />

Standorten in der sogenannten<br />

KLEVER Lern- und Spielbegleitung<br />

betreut.<br />

Ein besonderes Merkmal von KLEVER<br />

ist die Rhythmisierung von Lernen und<br />

Spielen. Die Kinder werden sowohl von<br />

Fachkräften als auch von ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter*innen betreut. KLEVER<br />

bietet für alle Mitarbeiter*innen und<br />

Ehrenamtlichen regelmäßige pädagogische<br />

Fortbildungen. Des Weiteren<br />

bietet KLEVER in den Pfingst- und<br />

Sommerferien wohnortnahe Ferienprojekte.<br />

Die KLEVER-Ferien stehen<br />

unter einem Jahresmotto, das während<br />

der Betreuerschulungen sowie bei der<br />

Planung und Umsetzung des Ferienprojekts<br />

von ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen<br />

inhaltlich und pädagogisch<br />

gestaltet wird.<br />

KLEVER bietet den Kindern spielerisches<br />

Lernen durch Kreativität, Sport<br />

und themenbezogene Angebote mit<br />

Zeit und Raum für freies Spiel, um<br />

persönliche und soziale Kompetenzen<br />

weiter zu entwickeln und zu stärken.<br />

KLEVER arbeitet in Netzwerken und<br />

wird durch Kooperationspartner, wie<br />

Vereine, Unternehmen, Betriebe im<br />

Stadtteil und engagierten Bürger*innen<br />

unterstützt.<br />

Ansprechpersonen:<br />

Ganztagsgrundschulen<br />

Petra Kuropka<br />

p.kuropka@<strong>stja</strong>.de<br />

Horte/Kinder- und Jugendhäuser<br />

Rudi Kloss<br />

r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />

KLEVER<br />

Stefanie Becker<br />

s.becker@<strong>stja</strong>.de


0 <strong>magazin</strong><br />

Bildung/Betreuung/Freiräume<br />

Raus aus der Schule<br />

Auch außerhalb des Klassenzimmers<br />

gibt es vieles zu entdecken und zu<br />

lernen. Der <strong>stja</strong> ist wichtiger Partner<br />

der Schulen<br />

So vielfältig wie die teilnehmenden Kinder und<br />

Jugendlichen sind auch die Kooperationen des<br />

<strong>stja</strong> mit Schulen aller Schularten. Ob mit den<br />

Kinder- und Jugendhäusern in den Stadtteilen,<br />

mit der Mobilen Spielaktion im Wald oder mit<br />

dem Musikmobil Soundtruck – für alle ist etwas<br />

Spannendes dabei.<br />

Im Umbruch des pädagogischen und<br />

schulischen Werte- und Anspruchsdenkens<br />

hin zu einem stärkeren Fokus<br />

auf soziale Kompetenzen werden<br />

starke Bildungsnetzwerke gebraucht.<br />

Die Kinder- und Jugendhäuser in den<br />

Stadtteilen sind Lernorte, die in der<br />

Kooperation mit Schulen das Zusammenspiel<br />

von formaler, non-formaler<br />

und informeller Bildung ermöglichen.<br />

Offene Kinder- und Jugendarbeit<br />

wird hier besonders wirksam, wenn<br />

es um gruppendynamische Prozesse,<br />

soziales Lernen, Arbeiten im Team,<br />

Konfliktlösungen, Orientierung im<br />

Berufsleben oder um Möglichkeiten<br />

für Spiel, Entspannung, Freizeit geht.<br />

Dies alles wird in den Kinder- und<br />

Jugendhäusern umgesetzt: Gemeinsames<br />

und freies Spiel, Sport,<br />

Unterricht wird mit Angeboten<br />

in den Werkstätten verknüpft<br />

Die vierten Klassen der Hans-Thoma-Schule kommen<br />

regelmäßig ins jubez, um dort in der Holz-, Keramik-,<br />

Medien- und Textilwerkstatt sowie im kunstpädagogischen<br />

Atelier ihren Projektunterricht zu erweitern und<br />

mit außerschulischen Methoden zu bereichern. Diese<br />

bewährte Kooperation besteht seit dem Schuljahr<br />

2009/10. Jedes Kind hat die Möglichkeit, in insgesamt<br />

drei Werkstätten für jeweils fünf Wochen zu arbeiten.<br />

Insgesamt verbringen die Kinder pro Klasse 15 Wochen<br />

in den Werkstätten. Parallel dazu wird in der Schule die<br />

Verknüpfung von Inhalten des Unterrichts und der Arbeit<br />

in den Werkstätten hergestellt. Im aktuellen Schuljahr<br />

steht der medienpädagogische Anteil im Vordergrund,<br />

insbesondere Fotografie und ein Filmprojekt.<br />

Musik, Basteln oder Kochen – hier wird Zeit und<br />

Raum gegeben, um eigene Ideen zu verwirklichen,<br />

gemeinsam zu planen, kritisch zu denken und<br />

selbstständig zu handeln.<br />

Jugendliche und Kinder übernehmen bei Projekten<br />

Verantwortung und trainieren Gemeinsinn<br />

Ganz eigene und besondere Kooperationen entstehen,<br />

wenn das Konzept, das Thema und der<br />

Verlauf der Kooperation in einem gemeinsamen<br />

Prozess mit Kindern oder Jugendlichen und Lehrkräften<br />

entwickelt und erarbeitet werden. Dabei<br />

findet Lernen auf ganzheitliche Weise statt. Jugendliche<br />

und Kinder übernehmen Verantwortung,<br />

trainieren Fairness und Gemeinsinn. So kreieren<br />

sie beispielsweise ein Musical, entwickeln die<br />

Geschichte, bauen die Kulisse für die Bühnen,<br />

führen das Musical auf und steuern dabei Musik<br />

und Lichttechnik. Sie durchleben gemeinsame<br />

Entscheidungsprozesse und agieren in Eigenverantwortung.<br />

Bandbreite reicht von Natur- und Erlebnispädagogik<br />

bis hin zur Gewaltprävention<br />

In Kooperationen mit den stadtweiten Einrichtungen<br />

des <strong>stja</strong> erleben Kinder Natur und Wald mit<br />

der Mobilen Spielaktion oder unvergessliche Tage<br />

auf den Aktivspielplätzen. Sowohl Kinder als auch<br />

Jugendliche nehmen begeistert an Kooperationsprojekten<br />

mit dem Zirkus Maccaroni im Aktionsund<br />

Zirkuspark Otto-D. teil. Die Bandbreite der<br />

Themen der Schulkooperationen mit dem <strong>stja</strong> ist<br />

vielfältig, von Natur- und Erlebnispädagogik über<br />

Medien- bis hin zu Sexualpädagogik und Gewaltprävention.<br />

25


Bildung/Betreuung/Freiräume<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Kooperation des<br />

Soundtrucks wurde<br />

von Bundespräsident<br />

Frank-Walter Steinmeier<br />

ausgezeichnet<br />

Vom musikalischen Schwung<br />

ist nichts verloren gegangen<br />

Musikmobil Soundtruck ist 25 Jahre alt/<br />

Begleiter auf dem Weg zur Band<br />

Im Mai 1993 trat das Musikmobil<br />

Soundtruck als Einrichtung des <strong>stja</strong><br />

erstmals an die Öffentlichkeit und feiert<br />

im Jahr 2018 seinen 25. Geburtstag.<br />

In dieser Zeit hat das musikpädagogische<br />

Haus viele musikalische<br />

Projekte entwickelt und durchgeführt.<br />

Jugendliche wurden dabei unterstützt,<br />

dass sie Veranstaltungen organisieren<br />

lernen oder sogar selbst als Band<br />

auftreten können. Die mobile Arbeit<br />

des Soundtruck wird in regelmäßigen,<br />

meist wöchentlichen Einsätzen in Form<br />

eines sozialpädagogischen Gruppenangebotes<br />

durchgeführt. Sie finden in<br />

Jugendhäusern als Zusatzangebot, in<br />

Kooperation mit Schulen in verschiedenen<br />

Stadtteilen von Karlsruhe statt.<br />

Die Einrichtung initiiert und fördert den<br />

Findungsprozess einer Gruppe Jugendlicher<br />

zu einer Band und betreuen deren<br />

Proben. Andere Gruppen musizieren<br />

mit Trommeln und Perkussionsinstrumenten<br />

oder üben Lieder oder Raps.<br />

Soundtruck organisiert große Events<br />

Die einmaligen Einsätze werden innerhalb<br />

eines thematisch gebundenen<br />

Projektes, zu besonderen Aktionen<br />

und Veranstaltungen wie zum Beispiel<br />

Stadtteilfesten, bei Spielplatzaktionen<br />

oder Projekttagen angeboten. Darüber<br />

hinaus organisieren die Mitarbeiter*innen<br />

Veranstaltungen mit Newcomer-Bands<br />

zu bestimmten Musikstilen.<br />

Außerdem werden große Events, wie<br />

der Streetdance-Contest „the show“,<br />

der Jugendkulturtag „Mashody“ und<br />

vieles mehr in Kooperation mit anderen<br />

Einrichtungen im <strong>stja</strong> organisiert.<br />

Bei der Soundtruck-Rockschule<br />

werden Schulklassen zur Band<br />

Viele Bands, Musiker*innen und<br />

Gruppen nutzen die voll ausgestatteten<br />

Proberäume der „Basisstation“<br />

in Knielingen und das Tonstudio. Dort<br />

in der Saarlandstraße finden auch<br />

regelmäßig Angebote für Schulklassen<br />

statt. Besonders beliebt ist die Soundtruck-Rockschule:<br />

Bei dem Projekt<br />

üben Schulklassen an einem Vormittag<br />

einen bekannten Rocksong ein und performen<br />

ihn auf der Bühne. Die musikalisch-pädagogische<br />

Fachkompetenz<br />

des Musikmobils wird von anderen<br />

Einrichtungen des <strong>stja</strong> genutzt. Es<br />

berät bei der Organisation von Events<br />

sowie Veranstaltungen und vernetzt<br />

jugendliche Künstler*innen und Veranstalter*innen.<br />

Ansprechperson:<br />

Katrin Boden<br />

k.boden@<strong>stja</strong>.de<br />

Bundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier hat im Sommer 2018 in<br />

Berlin ein Kooperationsprojekt zwischen<br />

der Kimmelmannschule und<br />

dem Musikmobil Soundtruck des<br />

<strong>stja</strong> mit dem Deutschen Klimaschutzpreis<br />

ausgezeichnet.<br />

Schon mehrere Jahre gibt es die<br />

Kooperation der <strong>stja</strong>-Einrichtung<br />

mit der Schule zur Betreuung und<br />

Anleitung der Schulband. Und seit<br />

2012 hat die Energiespar-AG der<br />

Schule Ideen und Umsetzungsmöglichkeiten<br />

entwickelt, wie die<br />

Schule Energie sparen und das<br />

Klima schonen kann. Aus der Zusammenarbeit<br />

der beiden Gruppen<br />

resultierte ein selbst gemachtes<br />

Musikvideo, der Energiesparsong.<br />

Das Lied wurde mit einem von fünf<br />

Hauptpreisen beim bundesweiten<br />

Wettbewerb der Allianz Umweltstiftung<br />

ausgezeichnet.<br />

Besuch beim Bundespräsidenten<br />

war ein tolles Erlebnis<br />

Bundespräsident Frank-Walter<br />

Steinmeier empfing zu diesem<br />

Anlass die Gewinnergruppen im<br />

Schloss Bellevue. Zehn Schüler*<br />

innen der Kimmelmannschule mit<br />

ihrem Lehrer Heinrich Klein und<br />

Helmut Hofheinz, bis Ende 2018<br />

Leiter des Musikmobils Soundtruck,<br />

nahmen am Empfang teil und<br />

konnten auch mit dem Bundespräsidenten<br />

plaudern. „Das war ein<br />

tolles Erlebnis und eine bleibende<br />

Erinnerung für alle Beteiligten“,<br />

so Helmut Hofheinz.<br />

Link zum Song:<br />

youtu.be/5i0ngvivOac<br />

26


0 <strong>magazin</strong><br />

Bildung/Betreuung/Freiräume<br />

Lass es mich selber tun<br />

und ich verstehe es<br />

Die Mobile Spielaktion des <strong>stja</strong> ist seit<br />

40 Jahren für Karlsruher Kinder unterwegs<br />

Es dürfte seit Generationen nur wenige<br />

Menschen in Karlsruhe geben, die<br />

die Mobile Spielaktion des <strong>stja</strong> nicht<br />

kennen. Seit 40 Jahren ist der rote<br />

Doppeldeckerbus überall in der Fächerstadt<br />

unterwegs und ist zum Symbol<br />

der Mobis geworden. Sie stehen mit<br />

ihrem Team für eine Philosophie ein,<br />

die schon vor über 2000 Jahren vom<br />

chinesischen Gelehrten Konfuzius so<br />

formuliert wurde: „Lass es mich selber<br />

tun und ich verstehe es“.<br />

Die „Zutaten“ sind Zeit, Natur,<br />

Matsch und Gebüsch<br />

Die Mobis inszenieren für die Kinder bei<br />

Spielaktionen ganz bewusst Möglichkeiten<br />

und Freiräume zum Erforschen<br />

und Entfalten der eigenen Persönlichkeit.<br />

Die „Zutaten“, damit das gelingt,<br />

klingen spannend: Zeit, Natur, Matsch,<br />

Gebüsch oder Material. „Dann lernen<br />

die Kinder wahnsinnig viel“, sagt Ralf<br />

Birkner, Leiter der Mobis. Diese Spielwelten<br />

könnten sie selbst gestalten.<br />

Deshalb plädiert er dafür, solche<br />

Gestaltungsmöglichkeiten im Freien<br />

anzubieten. Genau das machen die<br />

Mobis bei ihren vielen Aktionen in<br />

Stadtteilen, bei den Ferienangeboten<br />

oder bei den Schulkooperationen. Die<br />

inhaltlichen Grundlagen für die Arbeit<br />

finden sich auch im Manifest für das<br />

Recht der Kinder auf Spiel und freie,<br />

selbstbestimmte Zeit. Ralf Birkner hat<br />

das Papier gemeinsam mit weiteren<br />

Kolleg*innen der Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Spielmobile geschrieben.<br />

Auch die Kinderrechte der Vereinten<br />

Nationen spielen eine wichtige Rolle in<br />

der Arbeit der Mobis.<br />

Mobis verwandeln Schulhaus in eine<br />

große „Werkstatt des Wissens“<br />

Insgesamt fünf hauptamtliche Pädagog*innen<br />

in Teil- und Vollzeit arbeiten<br />

bei den Mobis, hinzu kommen zwei<br />

Auszubildende und Bundesfreiwillige.<br />

Bis etwa 2002 waren die Mobis<br />

ganzjährig an 40 Aktionsorten in<br />

Karlsruhe vertreten – in jedem Stadtteil,<br />

während der Schulzeit und in den<br />

Ferien. Die Zahl hat sich durch den<br />

Trend zur Ganztagsbetreuung seither<br />

um die Hälfte reduziert. Dafür wirken<br />

die Mobis nun mit Schulklassen an<br />

den Aktionsorten und gestalten große<br />

Schulprojekte. So verwandeln sie beispielsweise<br />

für eine Woche ein ganzes<br />

Schulhaus in eine riesige „Werkstatt<br />

des Wissens“, in der spielpädagogische<br />

Lernwelten inszeniert werden.<br />

Es geht um Zufriedenheit, Lebensfreude<br />

und solidarisches Miteinander<br />

Etwa 200 bis 230 Aktionstage im Jahr<br />

sind die Mobis unterwegs – Spiel- und<br />

Ferienaktionen, Schulprojekte oder Wochenendaktivitäten<br />

zusammengenommen.<br />

Eine der bekanntesten Aktivitäten<br />

findet sicherlich bei DAS FEST statt.<br />

Außerdem gibt es das „KinderZirkus-<br />

Festival“, „KIX“, der atmosphärisch<br />

einzigartige „24hLauf für Kinderrechte“<br />

und die Ferienprogramme „Leben am<br />

Wasser“ und „Hüttendorf“.<br />

„Es gibt unglaublich viele<br />

Regeln für Kinder, schaffen<br />

wir doch drei Stunden pro<br />

Tag Freiraum, wo sie nicht<br />

von Erwachsenen gesagt<br />

bekommen, was sie tun<br />

sollen oder gar erwachsen<br />

sein sollen“, fordert Ralf<br />

Birkner. Es gehe vor allem<br />

um Zufriedenheit, Lebensfreude,<br />

Gelassenheit und<br />

solidarisches Miteinander<br />

unter den Kindern. Oder einfacher<br />

ausgedrückt: es geht<br />

darum, frei zu sein und zu spielen, sich<br />

treiben lassen, einen Hund streicheln,<br />

mit Instrumenten Musik erfinden, bei<br />

Kerzenschein Geschichten lauschen,<br />

sich in der Hängematte langweilen, in<br />

die Luft springen vor Glück.<br />

Ansprechperson:<br />

Ralf Birkner<br />

r.birkner@<strong>stja</strong>.de<br />

Spielmobil-Kongress:<br />

Spielen ist nutzlos, aber<br />

unendlich sinnvoll<br />

In Karlsruhe fand im Herbst 2017<br />

unter dem Motto „Rettet das<br />

Spiel!“ der internationale Spielmobilkongress<br />

statt. Dabei ging<br />

es um die Frage, wie die große<br />

Bedeutung des Spielens für Kinder<br />

auch in Zukunft vermittelt werden<br />

kann. „Hier haben alle etwas<br />

gelernt und niemand hatte Stress<br />

dabei“, bilanziert Ralf Birkner den<br />

Kongress. Das bedeute, dass es der<br />

<strong>stja</strong> geschafft habe, eine Bildungslandschaft<br />

zu inszenieren, die das<br />

Verständnis der <strong>stja</strong>-Spielpädagogik<br />

abbilde und auch an anderen<br />

Orten funktioniere.<br />

Nicht nur die Workshops auf dem<br />

und rund um das Zirkuszelt im<br />

Otto-Dullenkopf-Park wurden von<br />

den Teilnehmenden gut angenommen.<br />

Auch beim Symposium, unter<br />

anderem mit dem Philosophen<br />

Christoph Quarch, gab es viele interessante<br />

Vorträge und Diskussionsbeiträge.<br />

Claudia Neumann, beim<br />

Deutschen Kinderhilfswerk für<br />

den Bereich Kinder- und Jugendbeteiligung<br />

zuständig, kritisierte in<br />

ihrem Vortrag die „Verregelung des<br />

Kindseins“. Sie setzt sich für eine<br />

bespielbare, mit aktiver Beteiligung<br />

von Kindern und Jugendlichen gestaltete<br />

Stadt ein. Für die eigene<br />

Arbeit bei der Mobilen Spielaktion<br />

nahm Ralf Birkner Bezug auf<br />

eine These des Wissenschaftlers<br />

Quarch: Spielen sei nutzlos, aber es<br />

mache eben unglaublich viel Sinn.<br />

27


Bildung/Betreuung/Freiräume<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Über Spielewelten in<br />

Lebenswelten eintauchen<br />

Pädagogisches Umfeld für Online-Gaming<br />

führt zu Lerneffekt und Entwicklung<br />

Die Computerspielschule (CSS) Karlsruhe des <strong>stja</strong><br />

wurde im Frühjahr 2018 zwei Jahre alt. Eröffnet<br />

wurde sie als generationenübergreifende Einrichtung,<br />

um Kindern, Jugendlichen und Eltern den<br />

Zugang zur digitalen Spielwelt zu ermöglichen und<br />

beim Umgang mit Medien zu beraten.<br />

Die Bandbreite der Einrichtung ist groß: Neben den<br />

regelmäßigen Öffnungszeiten gibt es wiederkehrende<br />

Veranstaltungen wie „Senioren an die Konsole“<br />

oder eigenständige Let‘s-Play-Aufzeichnungen. Die<br />

Gamer nehmen aber auch an Großveranstaltungen<br />

wie 76respect, die jubezmediale und dem Spielmobilkongress<br />

sowie am Barcamp „Ethik&Games“<br />

teil. Neben den Aktionen mit Fokus auf Kinder und<br />

Jugendliche trat die Computerspielschule ebenso<br />

als Fach- und Beratungsstelle zum Thema „Digitale<br />

Spiele“ in verschiedenen Instanzen auf. In<br />

Kooperation und im Auftrag der Aktion Jugendschutz<br />

Baden-Württemberg wurden mehrere<br />

Fortbildungsangebote für Fachkräfte durchgeführt<br />

und gemeinsam mit dem Mediennetzwerk Karlsruhe<br />

im April 2018 ein Fachtag zur Digitalisierung<br />

der Gesellschaft veranstaltet. Zusammen mit den<br />

anderen Computerspielschulen in Deutschland hat<br />

die CSS Karlsruhe bei den Hamburger Kollegen an<br />

einem Fachtag zum Motto „Gaming in Bibliotheken“<br />

mitgewirkt.<br />

Über diese vielen verschiedenen Aktionen erreichte<br />

die Computerspielschule weit über 1.000<br />

Menschen. Während den Öffnungszeiten wird die<br />

CSS im Schnitt von 16 Besucher*innen besucht. Im<br />

praktischen Alltag ist der Jugendschutz durch die<br />

Beliebtheit des Spiels „Fortnite“ und dessen Modus<br />

„Battle Royal“ wieder verstärkt Thema. So ist die<br />

CSS dabei, gemeinsam mit den Jugendlichen, einen<br />

Film über Fortnite zu produzieren. Sie berichten aus<br />

ihrer Sicht über das Spiel, dessen Inhalte und ihre<br />

Erfahrungen. An diesem Beispiel wird die Arbeitsweise<br />

der CSS deutlich: die Jugendlichen werden in<br />

ihren Anliegen und Bedürfnissen ernstgenommen.<br />

Der Lern- und Entwicklungseffekt für die Jugendlichen<br />

entsteht durch das pädagogische Setting in<br />

der CSS und die Prozessbegleitung.<br />

Ansprechperson:<br />

Sebastian Pflüger<br />

s.pflueger@<strong>stja</strong>.de<br />

28


0 <strong>magazin</strong><br />

Vielfalt<br />

Der Weg zur Vielfaltskultur<br />

ist lang – macht aber Spaß<br />

Der Stadtjugendausschuss e. V. bringt Jugendliche in Kontakt<br />

und lädt alle Gruppen zu seinen Angeboten ein<br />

Offenheit und das Bekenntnis zu einer<br />

„vielfältigen Gesellschaft“ sind von<br />

jeher zentrale Werte der Kinder- und<br />

Jugendarbeit.<br />

In seinen aktuellen Jahreszielen<br />

unterstreicht der <strong>stja</strong> diese Haltung:<br />

„Der <strong>stja</strong> schafft Bedingungen, damit<br />

alle jungen Menschen einen Platz<br />

finden – unabhängig von ethnischer,<br />

kultureller oder sozialer Herkunft, von<br />

religiöser Zugehörigkeit, Geschlecht<br />

und sexueller Identität und unabhängig<br />

von körperlichen, geistigen und sinnesbezogenen<br />

Fähigkeiten.“ Mit über 40<br />

Jugendverbänden und in etwa genauso<br />

vielen Einrichtungen und Projekten<br />

der Offenen Kinder- und Jugendarbeit<br />

eröffnet der <strong>stja</strong> Kindern und Jugendlichen<br />

– kreuz und quer durch unsere<br />

Stadt – viele Gelegenheiten, an einem<br />

oder gar mehreren Angeboten der Kinder-<br />

und Jugendarbeit teilzunehmen.<br />

Durch die große Angebotsvielfalt wird<br />

ein breites Spektrum der Kinder und<br />

Jugendlichen angesprochen. Dennoch<br />

ist es eine permanente Herausforderung,<br />

darauf zu achten, dass auch<br />

junge Menschen mit geringen Teilhabechancen<br />

gute Zugangsbedingungen<br />

haben.<br />

Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge<br />

sind regelmäßige Besucher*innen<br />

Ein Blick in die jüngste Vergangenheit<br />

veranschaulicht mit welcher Dynamik<br />

und Spontanität beim <strong>stja</strong> an einer<br />

lebendigen Vielfaltskultur gearbeitet<br />

wird. Als 2014 viele Flüchtlinge<br />

Karlsruhe erreichten, setzte der <strong>stja</strong> ein<br />

Willkommenszeichen, indem junge<br />

Zugewanderte in die Kinder- und<br />

Jugendhäuser eingeladen und Freizeitangebote<br />

für Flüchtlingskinder in den<br />

Außenstellen der Landeserstaufnahme<br />

organisiert wurden. Heute sind unbegleitete,<br />

minderjährige Flüchtlinge<br />

regelmäßige Besucher*innen unserer<br />

Einrichtungen. Im Jugendhaus-Alltag<br />

können sie Kontakte zu „einheimischen“<br />

jungen Menschen knüpfen. Ihrer<br />

besonderen Lebenslage entsprechend<br />

werden sie gezielt unterstützt und<br />

begleitet.<br />

„Über Beteiligungsprojekte<br />

des <strong>stja</strong> bekommen<br />

Jugendliche eine Stimme,<br />

das Verständnis füreinander<br />

wächst stetig.“<br />

Auch bei den Themen sexuelle Orientierung<br />

und Geschlechtsidentität sind<br />

die Jugendlichen vielfältiger als der<br />

Regenbogen. Bisher wurden lesbische,<br />

schwule, bisexuelle und transgender<br />

Jugendliche in den Kinder- und<br />

Jugendhäusern wenig oder gar nicht<br />

erreicht. Mit der Eröffnung des queeren<br />

Jugendzentrums La ViE im Mai 2016<br />

machte der <strong>stja</strong> dieser Gruppe erstmals<br />

ein offenes Angebot, auf das sie,<br />

wie die hohen Besuchszahlen zeigen,<br />

offensichtlich schon lange gewar-<br />

29


Vielfalt<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

tet haben. Im La ViE können sie sich<br />

treffen, gemeinsam etwas erleben,<br />

sich austauschen ohne sich ständig<br />

erklären zu müssen. Die Jugendlichen<br />

des La ViE engagieren sich in vielen<br />

Beteiligungsprojekten des <strong>stja</strong> und<br />

bekommen hier eine Stimme für ihre<br />

Bedürfnisse. So springt von dort der<br />

Funke in die anderen Einrichtungen<br />

über und das Verständnis füreinander<br />

wächst stetig.<br />

Einrichtungen initiieren Projekte für<br />

junge Menschen mit Handicap<br />

Ein besonderes Anliegen ist dem <strong>stja</strong>,<br />

dass junge Menschen mit Handicap<br />

den Weg in die Einrichtungen und zu<br />

den Angeboten finden. Hierzu setzen<br />

die Einrichtungen pädagogische Impulse,<br />

knüpfen Kontakte zu sonderpädagogischen<br />

Bildungs- und Beratungszentren<br />

sowie Inklusionsschulen und<br />

initiieren zielgerichtete Projekte. Mit<br />

dem Projekt „MyCity.MyPlace.“ gehen<br />

die Kinder- und Jugendhäuser aktuell<br />

einen neuen Weg, um mit Jugendlichen<br />

in Kontakt zu kommen, die mit<br />

den Angeboten in den Stadtteilen nicht<br />

erreicht werden. Sie wollen erfahren,<br />

was die Jugendlichen bewegt, welche<br />

Verknüpfungen sich daraus für die Jugendarbeit<br />

ergeben und sind gespannt<br />

auf viele Begegnungen und neue Erfahrungen.<br />

Gelegenheiten schaffen, unterschiedliche<br />

Gruppen in Kontakt zu bringen<br />

Der Weg zu einer lebendigen Vielfaltskultur<br />

ist ein dauerhafter Prozess, der<br />

niemals endet und immer wieder neu<br />

gedacht werden muss. Besonders am<br />

Herzen liegt dem <strong>stja</strong> dabei, Gelegenheiten<br />

zu schaffen, dass unterschiedliche<br />

Gruppen und Milieus miteinander in<br />

Kontakt kommen. In der gegenseitigen<br />

Wahrnehmung und Kommunikation<br />

liegen die Potenziale für ein respektvolles<br />

Miteinander, ohne die eine offene<br />

und pluralistische Gesellschaft nicht<br />

funktionieren kann.<br />

Ansprechperson:<br />

Rudi Kloss<br />

r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />

Mit Unterschieden<br />

entspannt umgehen lernen<br />

Seit mehreren Jahren beteiligt sich der <strong>stja</strong> am Protesttag<br />

zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen<br />

Der Europäische Protesttag zur<br />

Gleichstellung von Menschen mit Behinderung<br />

ist 1992 aus der Initiative<br />

des Vereins Selbstbestimmtes Leben<br />

entstanden. Deutschlandweit wird am<br />

5. Mai auf die Kluft zwischen dem im<br />

Grundgesetz verankerten Anspruch<br />

der Gleichberechtigung für alle<br />

Menschen und den vorherrschenden<br />

Lebenswirklichkeiten aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Seit 2014 ist auch der <strong>stja</strong> in der<br />

Protestbewegung aktiv und nutzt die<br />

Potenziale der Offenen Kinder- und<br />

Jugendarbeit, um auf die vorhandenen<br />

Entwicklungsmöglichkeiten<br />

inklusiver Jugendkultur in der Stadt<br />

Karlsruhe aufmerksam zu machen.<br />

Aktionsort ist dabei stets der Kronenplatz,<br />

die federführende Organisation<br />

liegt beim Kulturzentrum<br />

jubez und bei der einrichtungsübergreifenden<br />

Fachgruppe Inklusion.<br />

Zahlreiche Einrichtungen des <strong>stja</strong><br />

selbst und weitere Initiativen und<br />

Verbände in der Stadt sind regelmäßig<br />

mit von der Partie.<br />

Beim „tag05“ wurden die<br />

Geschmacks knospen der<br />

Passanten getestet<br />

Am 5. Mai 2018 hat es auf dem Kronenplatz<br />

Kastanienblüten und Beifall<br />

geregnet. Mit über<br />

400 Besucher*innen<br />

war das inklusive<br />

Veranstaltungsformat<br />

„tag05“ ein voller<br />

Erfolg. Gemeinsam<br />

wurde jongliert,<br />

gepinselt, gesprüht<br />

und gekickert. Die<br />

Geschmacksknospen<br />

der Passanten<br />

wurden getestet und<br />

im Rolliparcour der<br />

natürliche Gleichgewichtssinn<br />

aus der Bahn geworfen.<br />

Mit Protestballons und Massagen<br />

wurde zum Nachdenken eingeladen.<br />

Für die 21-jährige Sofia war es eine<br />

einmalige und ganz besondere Erfahrung<br />

im Team Comba, gemeinsam<br />

mit ihrem „Handicap-Partner“ Louis<br />

und der restlichen Comba-Crew, den<br />

Straßenverkauf zu rocken und für das<br />

komplette Künstlercatering zuständig<br />

zu sein.<br />

Neben dem Trubel auf der Aktionsmeile<br />

wurde in der jubez-Galerie die<br />

aktuelle Ausstellung der Hanauerland<br />

Werkstätten eröffnet. Auf der<br />

Mit-Mach-Bühne waren über den<br />

Tag verteilt 80 junge Nachwuchskünstler*innen<br />

aktiv und der Inklusionsbotschafter<br />

Graf Fidi hat<br />

die Veranstaltung mit einem Open<br />

Air Konzert und seinem ganz besonderen<br />

Charme abgerundet. Neben<br />

den vielen öffentlichkeitswirksamen<br />

Aktionen und Konzerten waren es<br />

aber besonders die vielen kleinen und<br />

feinen Begegnungen, die den „tag05“<br />

so wertvoll machen. Denn nur wenn<br />

Kinder und Jugendliche schon früh<br />

lernen mit Unterschieden entspannt<br />

umzugehen, stärkt sie das für ihren<br />

Lebensweg und lässt manche Barriere<br />

im täglichen Umgang gar nicht<br />

erst entstehen.<br />

30


0 <strong>magazin</strong><br />

Vielfalt<br />

jubez: Inklusive<br />

Prozesse verfestigen<br />

und etablieren<br />

Das jubez ist groß, vielfältig, bunt, schrill. Kinder und<br />

Jugendliche sollen die Potenziale des Hauses nutzen<br />

und sich darin künstlerisch verwirklichen. Dass dies<br />

für den einen oder die andere jedoch nicht immer ganz<br />

so einfach ist, weiß das Team des Kulturzentrums<br />

und ist daher im Herbst 2017 mit einem neuen Projekt<br />

an den Start gegangen. Das „Inklusive Jugendkulturprojekt“<br />

wird von der Aktion Mensch gefördert und<br />

unterstützt das jubez-Team dabei, inklusive Prozesse<br />

im Pädagogik- und Veranstaltungsbereich weiter zu<br />

verfestigen und diese nachhaltig im Haus zu etablieren.<br />

Neben kreativpädagogischen Angeboten und<br />

inklusiven Veranstaltungsformaten gehören dazu auch<br />

Bereiche wie Netzwerkarbeit, Konzepte der Elternarbeit<br />

und Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit.<br />

Das aktuelle Herzstück bildet das „Atelier special<br />

edition“, das seit Februar 2018 jeden Mittwochnachmittag<br />

seine Türen für Jugendliche mit und ohne<br />

Handicap öffnet und Raum für kreativen Austausch<br />

und Selbsterfahrung bietet. Die jungen Nachwuchskünstler*innen<br />

erhalten künstlerische Assistenz und<br />

begeben sich auf eine spannende Reise durch den<br />

weiten Kosmos der Gestaltungsmöglichkeiten. Gemeinsam<br />

konzipierten die Jugendlichen eine Ausstellung,<br />

die ab Herbst 2018 in der jubez-Galerie bestaunt<br />

werden konnte. In einem Postkarten-Set wurden ihre<br />

Lieblingswerke veröffentlicht.<br />

Team<br />

Comba<br />

Das Konzept<br />

des ehemaligen<br />

Café Comba<br />

wurde im Rahmen<br />

des „Inklusiven<br />

Jugendkulturprojektes“<br />

in den Normalbetrieb des jubez eingegliedert.<br />

Jugendliche mit und ohne Handicap bereichern<br />

bereits bestehende, etablierte Formate<br />

der Jugendkultur mit einem gastronomischen<br />

Service der besonderen Art. Die Gruppe kreiert<br />

alkoholfreie Cocktails, ist im Service aktiv<br />

und sammelt durch den intensiven Kundenkontakt<br />

wichtige Erfahrungen für das spätere<br />

Berufsleben. Das Team Comba ist geöffnet<br />

für interessierte Jugendliche mit und ohne<br />

Behinderung und bietet die Chance, praxisnah<br />

in den professionellen Gastronomiebereich<br />

einzutauchen. Im Jahr 2018 ist das Team des<br />

Gastroprojekts Comba an zehn Terminen des<br />

Planet F.-Freizeittreffs in Aktion und übernimmt<br />

die Gastronomie bei Großveranstaltungen<br />

wie dem Europäischen Protesttag zur<br />

Gleichstellung von Menschen mit Behinderung,<br />

beim Pimp up-Flohmarkt, bei der Local<br />

Handicap Night und beim jubezmade Design<br />

Markt.<br />

Ansprechperson:<br />

Sabine Grimberg<br />

s.grimberg@<strong>stja</strong>.de<br />

31


Vielfalt<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Kinder- und Jugendhaus Durlach<br />

Im Kinder- und Jugendhaus Durlach sind Angebote für<br />

junge Menschen mit und ohne Fluchterfahrung in die<br />

offene Arbeit integriert. Unter dem Motto „let’s play<br />

together“ geht es dabei um gemeinsame Aktivitäten wie<br />

Geburtstage feiern, Bewegungsangebote, Kochen und<br />

Backen oder auch Fitnesstraining. Zusätzlich gibt es<br />

Ferienangebote für Kinder mit und ohne Fluchterfahrung.<br />

Die Kinder aus den Erstaufnahmeeinrichtungen in Karlsruhe<br />

werden von Mitarbeitenden des <strong>stja</strong> zu den Ferienaktionen<br />

begleitet. Unterstützt werden alle Aktivitäten<br />

durch die Baden-Württemberg-Stiftung.<br />

Supercraftproducts – jubezmade<br />

Geflüchtete Jugendliche sowie junge Menschen aus<br />

Karlsruhe, die am Übergang zum Berufsleben stehen,<br />

sind die Gestalter*innen von Supercraftproducts und<br />

bringen sich bei der Umsetzung vielseitiger Produktdesignobjekte<br />

aktiv und kreativ ein. Somit haben sie<br />

die Möglichkeit, vielseitige Erfahrungen und Impulse<br />

zu sammeln, ihre individuellen Kompetenzen zu vertiefen<br />

und neue berufliche Perspektiven zu entwickeln.<br />

Produziert wird in der Holz- und Textilwerkstatt und<br />

dem Kunst atelier. Hier entstehen Hocker mit Sitzkissen,<br />

Siebdrucke, Booklets und Pinseltaschen zum Verlieben.<br />

Innerhalb dieser Produktdesignlinie arbeiten die Jugendlichen<br />

an allen Prozessen – von der Entwicklung<br />

über Design und Realisierung/Produktion bis hin zur<br />

Vermarktung der Produkte auf dem jubezmade-Designmarkt.<br />

Sportkreisjugend Karlsruhe:<br />

Über den Sport zum Austausch<br />

„Sport trifft Flüchtlingsnetzwerk Karlsruhe“ ist ein<br />

stadtteilübergreifendes Projekt mit Geflüchteten der<br />

Sportkreisjugend Karlsruhe. Zielgruppe sind geflüchtete<br />

Minderjährige aus Erstaufnahme- und Inobhutnahmestellen,<br />

Wohngruppen und eigenständig wohnende<br />

Jugendliche. Über sportliche Aktivitäten soll der Austausch<br />

mit und unter den Jugendlichen verbessert<br />

werden. Die Sportkreisjugend bietet dafür die Plattform<br />

und stellt die Sportausrüstung. Die Angebote finden<br />

wöchentlich statt. Mehrere Übungsleiter engagieren sich<br />

dabei. Im Projekt ist auch ein Übungsleiter mit eigenem<br />

Fluchthintergrund und persischen Sprachkenntnissen<br />

eingebunden, der in den Übungsstunden<br />

unterstützt und vermittelt.<br />

BeoWorkcamp<br />

Im Sommer 2018 verknüpfte<br />

BeoNetzwerk erstmals ein attraktives<br />

Freizeitangebot mit Berufsorientierung.<br />

Das einwöchige<br />

BeoWorkcamp in der letzten Sommerferienwoche<br />

war ein Angebot<br />

für junge Zugewanderte in Karlsruhe<br />

und reagierte auf die verstärkte<br />

Notwendigkeit der beruflichen<br />

Orientierung bei dieser Zielgruppe.<br />

Die Jugendlichen traten mit Firmen<br />

und Unternehmen persönlich in<br />

Kontakt und konnten sich in sieben<br />

Berufsfeldern praktisch ausprobieren.<br />

Beteiligte Unternehmen hatten<br />

die Chance, sich als attraktive Ausbildungsstätten<br />

zu präsentieren.<br />

Praktisches Ausprobieren stand in<br />

den Unternehmen im Vordergrund<br />

An den Vormittagen fanden hier<br />

jeweils Berufserkundungsangebote<br />

statt. Auszubildende zeigten den<br />

Jugendlichen die Grundlagen der<br />

jeweiligen Arbeit und erläuterten<br />

die verschiedenen Berufsbilder. Das<br />

praktische sich Ausprobieren stand<br />

hierbei im Vordergrund. An den<br />

Nachmittagen luden fünf Einrichtungen<br />

des <strong>stja</strong> die Teilnehmer ein,<br />

um das dort spezifische Freizeitangebot<br />

vorzustellen. So wurden zum<br />

Beispiel in der Computerschule des<br />

KJH Oststadt „digitale Spielwelten“<br />

vorgestellt, während im NCO<br />

Club die Trendsportart „Parkour“<br />

ausprobiert wurde. Gemeinsam<br />

wurde gekocht, gespielt, gerappt<br />

und gezockt.<br />

32


0 <strong>magazin</strong><br />

Vielfalt<br />

Ein Ort, an dem ich offen<br />

darüber reden kann, wer ich wirklich bin<br />

Die Welt in Regenbogenfarben: Das queere Jugendzentrum LA ViE<br />

Die Welt ist beständig im Wandel und<br />

der <strong>stja</strong> ist mittendrin. Regelmäßig<br />

werden deshalb aktuelle Entwicklungen<br />

des Jugendalters und der Gesellschaft<br />

besprochen und Veränderungen eingeleitet.<br />

Ergebnis ist unter anderem das<br />

Jugendzentrum LA ViE.<br />

Um dies umzusetzen, wurden die<br />

Räume des bisher als Mädchentreff genutzten<br />

LA ViE einer neuen Zielgruppe,<br />

die in anderen Einrichtungen bisher<br />

kaum sichtbar geworden ist, geöffnet.<br />

Seit Mai 2016 trägt das LA ViE den<br />

Namen „Queeres Jugendzentrum“ und<br />

lädt damit speziell alle Menschen bis<br />

27 Jahre ein, die sich als schwul, lesbisch,<br />

bisexuell, transsexuell, transgender,<br />

intersexuell oder queer (LSBTTIQ)<br />

definieren oder gerade auf der Suche<br />

sind. Es ist das erste Jugendzentrum<br />

dieser Art in Baden-Württemberg. Wie<br />

die Besucher*innenzahlen zeigen, war<br />

dieses Angebot längst überfällig. Zwischen<br />

25 bis 35 Nutzer*innen im Alter<br />

von 12 bis 25 Jahren zählt das LA ViE<br />

an jedem Öffnungstag.<br />

Neugierig und zunächst meist vorsichtig<br />

treten jede Woche neue Jugendliche<br />

aus Karlsruhe und Umgebung über<br />

die Schwelle des LA ViE. Ein Ort, an<br />

dem sie endlich sein können, wer sie<br />

wirklich sind. Sie können sich zeigen,<br />

ohne Angst vor irritierten Blicken oder<br />

aggressiven Fragen zu haben. Und sie<br />

können sprechen, ohne vorher darüber<br />

nachdenken zu müssen, ob man sich<br />

dabei verraten könnte.<br />

Viele der jugendlichen Besucher*innen<br />

fragen sich lange vor ihrem Outing, was<br />

danach passiert<br />

Die Gesellschaft entwickelt sich weiter<br />

und viel Positives ist gerade im letzten<br />

Jahr bei der Anerkennung und Gleichstellung<br />

von LSBTTIQ-Menschen in<br />

Deutschland geschehen. Doch für<br />

jeden Einzelnen ist es immer noch ein<br />

schwerer Weg. Niemand möchte anders<br />

sein, schon gar nicht im Jugendalter.<br />

Viele dieser Jugendlichen fragen sich<br />

schon lange vor ihrem „Outing“, was<br />

anschließend passiert. Wer aus Familie<br />

und Freundeskreis wird mich so akzeptieren<br />

wie ich bin? Und das nicht zu<br />

Unrecht, denn über die Hälfte der Jugendlichen<br />

muss zumindest zeitweise<br />

mit der Ablehnung durch mindestens<br />

einen Elternteil leben.<br />

Hat das LA ViE früher vor allem Mädchen<br />

einen Raum geboten, so bietet<br />

es diesen heute einer Vielzahl von<br />

Geschlechtern, denn für viele Besucher*innen<br />

ist der binäre Geschlechterrahmen<br />

zu eng. Das LA ViE ist ein Ort<br />

der Ruhe und des Wachsens. Viele<br />

Freundschaften entstehen, Freundschaften,<br />

die Stärke geben und manchmal<br />

vorübergehender Ersatz für die<br />

Familie sind.<br />

Jugendliche aus dem LA ViE<br />

bringen sich bei Jugendkonferenz ein<br />

Die Jugendlichen sind frei und bunt<br />

und mit dem LA ViE im Rücken setzen<br />

sie sich inzwischen stadtweit für ihre<br />

Belange ein. So brachten sie bei der<br />

Karlsruher Jugendkonferenz das Anliegen<br />

von „Genderneutralen Toiletten“<br />

in Jugendhäusern und Schulen ein. In<br />

zwei Schulen und vier Jugendhäusern<br />

ist dieses Anliegen inzwischen umgesetzt.<br />

Der Funke einer bunten Jugend<br />

und Vielfalt springt inzwischen auf<br />

viele andere Einrichtungen über.<br />

Ansprechperson:<br />

Juli Avemark<br />

j.avemark@<strong>stja</strong>.de<br />

33


Der Verein<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Start der Kampagne<br />

„Gegen Armut – wir sind dabei“<br />

Stadtjugendausschuss e. V. ruft beim Jahresempfang<br />

zum Mitmachen auf<br />

Die Kampagne „Gegen Armut – wir sind<br />

dabei“, die zu Beginn des Jahres 2018<br />

gestartet wurde, hat zum Ziel, Karlsruher<br />

Unternehmen dazu zu bewegen,<br />

den Karlsruher Pass und den Karlsruher<br />

Kinderpass bei ihren Angeboten zu berücksichtigen.<br />

Bisher können Passinhaber vor allem<br />

Kultur- und Freizeitangebote der Stadt<br />

Karlsruhe und den städtischen Unternehmen<br />

nutzen. Der <strong>stja</strong> konnte an<br />

diesem Abend die ersten Unterstützer*innen<br />

dieser Aktion auszeichnen.<br />

So bieten das Modehaus Schöpf, das<br />

Badisch Brauhaus, das Café Initial, das<br />

Kinderland St. Stephan, das Diakonische<br />

Werk und mit dem SSC Karlsruhe<br />

sowie dem Budo-Club auch zwei Vereine<br />

Vergünstigungen und Rabatte an.<br />

34<br />

„Armut grenzt aus und Armut macht<br />

chancenlos“, betonte der <strong>stja</strong>-Vorsitzende<br />

Daniel Melchien. Es falle nicht<br />

schwer, sich vorzustellen, wie Kinder<br />

und Jugendliche sich fühlten, wenn<br />

sie bei vielen, oftmals teuren Freizeitaktivitäten<br />

ihrer gleichaltrigen Freunde<br />

oder Klassenkameraden außen vor<br />

blieben. Die entscheidende Frage sei<br />

deshalb, ob es gelinge, für alle gesellschaftlichen<br />

Gruppen ein attraktives<br />

Angebot zu bieten, so Melchien, beispielsweise<br />

in puncto Ferienangebote.<br />

Bei der Bewältigung dieser großen<br />

Aufgabe seien der <strong>stja</strong> und seine<br />

Partner auf dem richtigen Weg. Vor<br />

allem letztere sorgten mit ihrer Unterstützung<br />

dafür, dass die Angebote ein<br />

qualitatives Niveau erreichten, das dem<br />

<strong>stja</strong> ganz wichtig sei.<br />

Weitere Unternehmen und Institutionen<br />

sollen einsteigen<br />

Bürgermeister Martin Lenz machte<br />

deutlich, dass es in Deutschland wohl<br />

keinen Verband wie den <strong>stja</strong> gebe, der<br />

die Umsetzung eines öffentlichen Auftrags<br />

so abbilden könne, gerade mit<br />

Bezug zur Armutsbekämpfung und den<br />

dafür zur Verfügung<br />

stehenden<br />

Pässen. Umrahmt<br />

wurde das Programm<br />

von zwei<br />

Tanzgruppen des<br />

Kinder- und Jugendhauses<br />

West<br />

und der Theatergruppe<br />

Werkraum.<br />

Filme über die<br />

Kinderspielstadt<br />

Karlopolis, die ebenfalls Unterstützung<br />

von vielen Sponsoren erhält, und über<br />

Gaming-Moderator Domenic Strobel,<br />

der beim Computerspielen Spenden für<br />

den <strong>stja</strong> sammelt, rundeten den Abend<br />

ab. Mit dem Start der Kampagne sollen<br />

weitere Unternehmen, Ladengeschäfte<br />

oder Vereine folgen, die den Karlsruher<br />

Pass und den Karlsruher Kinderpass<br />

anerkennen. „Machen sie mit und<br />

nutzen sie ihre Spielräume“, so der Vorsitzende<br />

Melchien. Denn: Die Entscheidung,<br />

in welcher Form und in welcher<br />

Höhe Vergünstigungen für Passbesitzer<br />

geboten werden, liegt bei den teilnehmenden<br />

Institutionen.<br />

Weitere Informationen zur Kampagne:<br />

www.karlsruher-pass.de<br />

GEGEN ARMUT – WIR SIND DABEI


0 <strong>magazin</strong><br />

Der Verein<br />

Potenziale besser nutzen<br />

durch Vernetzung<br />

Mitarbeiter*innen können sich bei einrichtungsübergreifender<br />

Zusammenarbeit einbringen<br />

Mit der Initiative „Wir sind dabei –<br />

einrichtungsübergreifend zusammenarbeiten“<br />

setzt der <strong>stja</strong> seit Sommer<br />

2017 einen Impuls, um die enormen<br />

Potenziale seiner Mitarbeiter*innen und<br />

vielen Einrichtungen noch besser zur<br />

Geltung zu bringen.<br />

Gleichzeitig wird vermieden, dass die<br />

wachsende Organisation in parallele<br />

Arbeitsfelder zerfällt, die kaum noch<br />

etwas miteinander zu tun haben.<br />

Gemeinsame Projekte haben beim <strong>stja</strong><br />

Tradition. Ein Beispiel ist DAS FEST,<br />

das ohne das jahrelange Engagement<br />

seiner Mitarbeitenden quer durch alle<br />

Einrichtungen nicht zu einem Top-<br />

Ereignis der Karlsruher Kultur hätte<br />

werden können. Die positiven Effekte<br />

gemeinsamen Denkens und Handelns<br />

finden sich aber nicht nur bei Großprojekten,<br />

sie bereichern den Alltag und<br />

bringen den <strong>stja</strong> seinen Zielen auch in<br />

kleinen Schritten näher.<br />

In Baerenthal arbeiten<br />

Mitarbeiter*innen aus verschiedenen<br />

Fachbereichen zusammen<br />

Eine wichtige Basis bilden die Fachgruppen,<br />

wo Erfahrungen ausgetauscht<br />

und aktuelle Themen bearbeitet<br />

werden, die die pädagogische Arbeit<br />

betreffen und sozial- und jugendpolitische<br />

Relevanz haben. Ein gutes<br />

Beispiel hierfür ist das Ziel, die Berufschancen<br />

benachteiligter Jugendlicher<br />

zu verbessern. Daran arbeiten die<br />

Kinder- und Jugendhäuser, BeoNetzwerk<br />

und die Servicestelle „Übergang<br />

Schule-Beruf“ nun enger zusammen<br />

und profitieren voneinander. Auch die<br />

Neugestaltung des Außenbereichs der<br />

Bildungsstätte in Baerenthal nahm<br />

durch das Engagement und die Fachlichkeit<br />

vieler Mitarbeiter*innen Fahrt<br />

auf, indem sie gemeinsam an Ideen für<br />

eine zeitgemäße<br />

und attraktive<br />

Aufwertung<br />

schmiedeten.<br />

Der <strong>stja</strong> wird vielfältiger<br />

und bunter:<br />

Ein Prozess,<br />

der viele Chancen<br />

zur Innovation<br />

eröffnet. Damit<br />

das gut gelingt,<br />

ist es wichtig, die<br />

Identifikation mit<br />

der Organisation,<br />

seinen Zielen und<br />

seiner Kultur zu<br />

stärken. Hierzu<br />

erweitert der<br />

<strong>stja</strong> das Angebot<br />

einer breiten<br />

Beteiligung der<br />

Mitarbeiter*innen<br />

an Diskussionen<br />

und Entwicklungen,<br />

um möglichst<br />

alle Beschäftigten<br />

einzubinden. Auf<br />

Klausurtagen, in Arbeits- und Projektgruppen<br />

sowie bei gemeinsamen Veranstaltungen<br />

bieten sich im <strong>stja</strong> hierzu<br />

viele Gelegenheiten.<br />

Es geht um Fachlichkeit, Expertenwissen<br />

und besondere Fähigkeiten<br />

Die Initiative zum einrichtungsübergreifenden<br />

Engagement setzt das Signal<br />

an die Mitarbeitenden: Eure Kompetenzen<br />

sind gefragt! Die jeweilige Funktion<br />

des Mitarbeitenden spielt dabei nicht<br />

die größte Rolle, es geht um Fachlichkeit,<br />

Expertenwissen und besondere<br />

Fähigkeiten. Ganz wichtig sind die<br />

Bereitschaft zum Dialog, die Offenheit<br />

für neue Erfahrungen und der Spaß am<br />

gemeinsamen Arbeiten.<br />

Über den Tellerrand schauen<br />

So engagieren sich derzeit neue und<br />

langjährige Mitarbeiter*innen aus<br />

vielen Kinder- und Jugendhäusern<br />

gemeinsam an einem Innovationsprojekt<br />

der Offenen Jugendarbeit im<br />

Innenstadtbereich. Die jungen Mitarbeiter*innen<br />

haben die Möglichkeit, über<br />

den „Tellerrand“ ihrer Einrichtung zu<br />

schauen, sich mit anderen im <strong>stja</strong> zu<br />

vernetzen und von den Erfahrungen und<br />

dem Wissen langjähriger Kolleginn*en<br />

zu profitieren.<br />

Ansprechperson:<br />

Rudi Kloss<br />

r.kloss@<strong>stja</strong>.de<br />

35


Der Verein<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Aktiv gegen sexualisierte<br />

Gewalt in Jugendarbeit<br />

und Sport<br />

Europäischer<br />

Freiwilligendienst im<br />

Aktions- und Zirkusbüro<br />

Otto-D.<br />

Über das Programm „Erasmus“<br />

und „Jugend in Aktion“ stellt der<br />

<strong>stja</strong> seit März 2018 erstmals eine<br />

Stelle für einen Europäischen Freiwilligendienst<br />

(EFD) zur Verfügung.<br />

Die Teilnahme am EFD bietet<br />

sowohl den Freiwilligen als auch<br />

der Einsatzstelle Möglichkeiten,<br />

sich zu qualifizieren und weiter zu<br />

entwickeln. Europa wird in seiner<br />

Vielfalt vor Ort begreifbar. Die erste<br />

Freiwillige kommt aus Spanien.<br />

Gemeinsam mit dem Team kann<br />

sie sich bei vielfältigen Projekten<br />

mit Kindern und Jugendlichen einbringen.<br />

Circus for global Change<br />

Im Rahmen des von „Engagement<br />

Global“ geförderten Begegnungsprojekts<br />

„Weltwärts“ mit Ländern<br />

des globalen Südens war im Juli<br />

2018 eine Gruppe der Escuela de<br />

la comedia y mimo aus Granada in<br />

Nicaragua beim Kinder- und Jugendzirkus<br />

Maccaroni zu Gast. Der<br />

Gegenbesuch der Karlsruher Gruppe<br />

in Granada findet im Februar<br />

<strong>2019</strong> statt. Die insgesamt 16 Teilnehmenden<br />

haben sich intensiv auf<br />

die Begegnung vorbereitet. Dabei<br />

geht es um Bewusstseinsbildung<br />

zu den Themen Diversität, Rassismus,<br />

koloniale Vergangenheit und<br />

aktuelle globale Entwicklungen.<br />

Das globale Ziel des nachhaltigen<br />

Konsums steht im Mittelpunkt<br />

eines Zirkustheaterstückes, das<br />

die Gruppe zuerst in Karlsruhe bei<br />

DAS FEST präsentierte und dann<br />

<strong>2019</strong> auch in Granada präsentieren<br />

wird.<br />

36<br />

Die Fachstelle „Kein Missbrauch!“<br />

von <strong>stja</strong> und Sportkreisjugend<br />

Karlsruhe wurde eingerichtet,<br />

um den Schutz von Kindern und<br />

Jugendlichen in Jugendverbandsarbeit<br />

und Sport durch Präventionsmaßnahmen<br />

zu fördern.<br />

Sie bietet fachliche, organisatorische<br />

und pädagogische Begleitung<br />

zum Thema Prävention vor<br />

sexualisierter Gewalt und versteht<br />

sich als Servicestelle für Vereine<br />

und Verbände. In den vergangenen<br />

Jahren hat die Fachstelle mit<br />

ihren Schulungsangeboten mehr<br />

als 700 Aktive aus der Kinder- und<br />

Jugendarbeit erreicht – das ist ein<br />

großer Erfolg und macht deutlich,<br />

dass die Präventionsarbeit in<br />

Karlsruhe wertvoll ist und nachgefragt<br />

wird.<br />

Fokus der Fachstelle soll sich<br />

auf sexualisierte Gewalt unter<br />

Jugendlichen richten<br />

Die Fachstelle entwickelt stetig<br />

neue Schulungsformate um sich<br />

an der Zielgruppe zu orientieren<br />

und bedarfsgerechte Informationen<br />

zu liefern. Diese werden<br />

professionell in Kooperation mit<br />

Fachkräften aus Psychologie,<br />

Kinderschutz, Polizei und Justiz<br />

aufbereitet und vermittelt. Der<br />

Fokus soll sich künftig mehr<br />

auf Übergriffe und sexualisierte<br />

Gewalt unter Jugendlichen<br />

richten. Den Auftakt hierfür bot<br />

der Präventionsparcours „Echt<br />

Krass“, welcher im Sommer 2018<br />

im NCO-Club ausgestellt war.<br />

Daran soll angeknüpft werden. Die<br />

bisherigen und bewährten Schulungsformate<br />

werden mit Themen<br />

wie Cybergrooming, Disclosure und<br />

Gesprächsführung erweitert.<br />

Ansprechperson:<br />

Jack Herbst<br />

j.herbst@<strong>stja</strong>.de


0 <strong>magazin</strong><br />

Der Verein<br />

Rundherum erneuert in die Zukunft<br />

In der Jugendfreizeit- und Bildungsstätte Baerenthal<br />

kommen alle auf ihre Kosten<br />

Die Jugendfreizeit- und Bildungsstätte<br />

Baerenthal (jfbs), die geschichtsträchtige<br />

Einrichtung in den lothringischen<br />

Nordvogesen mit über 200 Übernachtungsplätzen,<br />

hat sich spürbar erneuert.<br />

Die Einrichtung erstrahlt zunehmend in<br />

neuem Glanz. Die Stadt Karlsruhe und<br />

die französische Seite unterstützen die<br />

Erneuerung mit Zuschüssen. Komplett<br />

neu sanierte Bungalows, Betreuerzimmer<br />

und Gruppenräume, attraktive<br />

Spiel- und Sportanlagen ringsherum,<br />

sehr freundlicher Service, leckere<br />

lothringische Küche – die „Karlsruher<br />

Einrichtung in Frankreich“ steht sehr<br />

gut da.<br />

Baerenthal ist geeignet, um abzuschalten<br />

und sich intensiv mit einem Thema<br />

zu beschäftigen<br />

Die Feedbacks von Schullandheimaufenthalten,<br />

Kleingruppen und Jugendgruppen<br />

bestätigen, dass die schöne<br />

Anlage mitten in der idyllischen Natur<br />

sehr gut geeignet ist, um abzuschalten,<br />

„runterzukommen“, sich intensiv<br />

ohne Ablenkung mit einem Thema<br />

zu beschäftigen oder sich einfach in<br />

der Natur aufzuhalten. Angebote wie<br />

Ausflugspakete oder der thematische<br />

Parkour rund um das Gelände werden<br />

sehr gerne in Anspruch genommen. An<br />

weiteren Angeboten auf dem Gelände<br />

arbeiten einrichtungsübergreifende<br />

Arbeitsgruppen des <strong>stja</strong>.<br />

Ein Garten der Sinne regt<br />

eigene Naturaktivitäten an<br />

Alle sollen in Baerenthal auf ihre<br />

Kosten kommen – sowohl Gruppen, die<br />

thematisch arbeiten, als auch einzelne<br />

herumstromernde Kinder, die in ihrer<br />

Freizeit das Gelände erkunden. Kinder<br />

und Jugendliche sollen interessante<br />

Einblicke und Ausblicke erleben – zum<br />

Beispiel als ganze Klasse oder Gruppe<br />

auf einer Plattform in sechs Metern<br />

Höhe. Beobachten sie wilde Tiere,<br />

Sterne, untersuchen sie Phänomene<br />

der Natur oder schweifen sie einfach<br />

von oben in die Ferne? Ein Garten der<br />

Sinne lädt zum Riechen und Schmecken<br />

ein und soll eigene Naturaktivitäten<br />

anregen. Dieser Sinnesgarten<br />

soll immer weiter wachsen, Spuren der<br />

Gäste sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Auch hier nach dem Prinzip „entweder<br />

gemeinsam mit der Gruppe oder alleine<br />

nach eigenen Ideen“. Diese behutsamen<br />

Ergänzungen im Gelände erfolgen<br />

nach Ideen von unseren Mitarbeitenden<br />

in Kooperation mit professionellen<br />

Firmen.<br />

Die jfbs ist heute als Ort internationaler<br />

Jugendbegegnung etabliert. Das soll<br />

auch in Zukunft so sein. So hat schon<br />

die „YouConf 2018“ mit Jugendlichen<br />

aus Karlsruhe, Nancy und Krasnodar,<br />

die zum Thema Menschenrechte gearbeitet<br />

haben, neue Akzente gesetzt.<br />

Politische Bildung wird mit den Themen<br />

der jungen Menschen heute und mit<br />

einer Suche nach Auf- und Umbrüchen<br />

in der Geschichte der jeweiligen Länder<br />

verbunden.<br />

Der „Esprit Baerenthal“ ist spürbar,<br />

wenn sich Besucher*innen ausgesprochen<br />

wohl und willkommen geheißen,<br />

wenn sie sich zu grenzüberschreitendem<br />

Denken und Handeln eingeladen<br />

fühlen. Die Grundlagen dafür hat der<br />

<strong>stja</strong> mit großen Anstrengungen aller<br />

Beteiligten gelegt und einen Schritt in<br />

die Zukunft getan.<br />

Weitere Informationen:<br />

www.baerenthal.org<br />

37


Der Verein<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Vielfältig und solidarisch:<br />

Jugendverbände im <strong>stja</strong><br />

Offen für Neues:<br />

ROCK YOUR LIFE! wurde aufgenommen<br />

Als neues Mitglied hat die Vollversammlung<br />

des <strong>stja</strong> Ende November<br />

2017 den Verein ROCK YOUR LIFE e. V.<br />

Karlsruhe einstimmig aufgenommen.<br />

Der Verein setzt sich für Bildungsgerechtigkeit,<br />

Chancengleichheit, soziale<br />

Mobilität und Integration ein. Er qualifiziert<br />

Studierende als Mentor*innen, die<br />

ehrenamtlich Schüler*innen aus sozial,<br />

wirtschaftlich oder familiär benachteiligten<br />

Verhältnissen auf dem Weg in<br />

den Beruf oder auf die weiterführende<br />

Schule begleiten.<br />

Ziel ist, die Schüler*innen zu unterstützen,<br />

ihr individuelles Potenzial zu entfalten<br />

und ihre Perspektiven zu erweitern.<br />

Kooperationen mit Unternehmen,<br />

die den Schüler*innen Praktikumsund<br />

Ausbildungsplätze anbieten, sind<br />

ein weiterer wichtiger Bestandteil des<br />

ROCK YOUR LIFE!-Programms. Mit<br />

ROCK YOUR LIFE! wurde erstmals ein<br />

studentisch geprägter Verein als Mitglied<br />

in den <strong>stja</strong> aufgenommen. Das<br />

gemeinsame Ziel, Bildungschancen zu<br />

verbessern, bietet einen guten Anknüpfungspunkt<br />

für die zukünftige Zusammenarbeit<br />

zwischen <strong>stja</strong> und dem neu<br />

aufgenommenen Verein.<br />

38<br />

Mehr Mitbestimmung für die<br />

Mitgliedsverbände im <strong>stja</strong><br />

Bei der Vollversammlung Ende November<br />

2017 konnten erstmals alle<br />

Mitglieder des <strong>stja</strong> dessen Vorstand<br />

wählen. Möglich machte dies die geänderte<br />

Satzung, die nun ausnahmslos<br />

allen Mitgliedsverbänden ein Stimmrecht<br />

zugesteht. Jedes Mitglied hat ein<br />

Basisstimmrecht unabhängig von der<br />

Größe des Verbandes und der Dauer der<br />

Mitgliedschaft im <strong>stja</strong>.<br />

Weitere Stimmen gibt es für diejenigen<br />

Mitgliedsorganisationen, die mehr als<br />

200 jugendliche Mitglieder in ihren<br />

Reihen zählen und zusätzlich als<br />

freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe<br />

anerkannt sind. Aufhänger für die<br />

Satzungsänderung war der Wunsch<br />

kleinerer Mitgliedsverbände, mehr Mitsprache<br />

im <strong>stja</strong> zu erhalten. Kernstück<br />

der Änderungen sind die Einführung<br />

des Stimmrechts für alle Mitgliedsverbände,<br />

unabhängig von Größe und Dauer<br />

der Mitgliedschaft sowie ein gesondertes<br />

Stimmrecht für alle gewählten<br />

Vorstandsmitglieder. Der Vorstand,<br />

der zur Erarbeitung der Änderung eine<br />

Satzungskommission eingesetzt hatte,<br />

erhofft sich so ein größeres Engagement<br />

im Verein.<br />

DAS FEST-Infomeile<br />

Dass sich Mitbestimmen lohnt,<br />

zeigte sich beim Antrag, den verschiedene<br />

Mitgliedsorganisationen<br />

zum Thema DAS FEST-Infomeile<br />

an die Vollversammlung gerichtet<br />

hatten. An der Infomeile, die vom<br />

<strong>stja</strong> im Kinder- und Kulturbereich<br />

bei DAS FEST organisiert wird,<br />

beteiligen sich auch einige der<br />

Mitgliedsorganisationen. Nach der<br />

Übernahme der Gesamtorganisation<br />

durch die Karlsruhe Marketing<br />

und Event GmbH (KME) zeigte sich,<br />

dass die Strukturen nicht immer<br />

auf die Bedürfnisse von ehrenamtlich<br />

geführten Organisationen zugeschnitten<br />

waren. So klagten bei<br />

DAS FEST vertretene Jugendverbände<br />

über komplizierte Verträge<br />

und Regeln, die es schwierig machten,<br />

auch weiterhin Ehrenamtliche<br />

für die Standbetreuung zu finden.<br />

Die Vollversammlung unterstützte<br />

das Anliegen der Antragsteller und<br />

forderte den Vorstand des <strong>stja</strong> auf,<br />

mit der KME in Verhandlungen zu<br />

treten, um bessere Bedingungen<br />

für Jugendverbände und andere<br />

gemeinnützige Organisationen<br />

auf der DAS FEST-Infomeile zu<br />

erreichen. Die Gespräche waren<br />

erfolgreich: Verträge für Standplätze<br />

werden künftig wieder direkt<br />

mit dem <strong>stja</strong> geschlossen, Wasser<br />

und Vesper darf das Standpersonal<br />

künftig wieder mit auf das Gelände<br />

mitbringen.


0 <strong>magazin</strong><br />

Der Verein<br />

Arbeiten beim<br />

Stadtjugend ausschuss e. V.<br />

In den 30 Einrichtungen der Offenen Kinder- und<br />

Jugendarbeit arbeiten Sozialpädagog*innen<br />

(vorrangig BA Soziale Arbeit – Schwerpunkt: Kinder-<br />

und Jugendarbeit), Jugend- und Heimerzieher*innen<br />

und zum Teil auch Erzieher*innen. Das<br />

Angebot der Einrichtungen ist an den Bedürfnissen<br />

und Interessen der Kinder, Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen (bis zum 27. Lebensjahr)<br />

ausgerichtet. Angehende Erzieher*innen<br />

können das notwendige Anerkennungsjahr beim<br />

<strong>stja</strong> absolvieren. Insgesamt stehen hierfür sechs<br />

Stellen zur Verfügung.<br />

Seit 2007 ist der <strong>stja</strong> auch Träger von Schülerhorten.<br />

Dort sind staatlich anerkannte Erzieher*innen/Jugend<br />

- und Heimerzieher*innen bzw.<br />

Personen, die die gesetzlichen Anforderungen<br />

erfüllen, tätig. Die Beschäftigten im Hortbereich<br />

gestalten den Alltag des verbindlichen Angebots<br />

im Rahmen von Vormittagsbetreuung und<br />

Ergänzender Betreuung sowie angeleiteten Lernund<br />

Hausaufgabenzeiten. Schwerpunkte für die<br />

Freizeitbetreuung sind kreative und sportliche<br />

Angebote sowie Angeboten aus den Bereichen<br />

Theater und Werkstätten.<br />

Ferner ist der <strong>stja</strong> seit dem Jahr 2012 Partner<br />

für Bildung und Betreuung an insgesamt sechs<br />

Ganztagsschulen. Es handelt es sich dabei vorrangig<br />

um Erzieher*innen/Jugend- und Heimerzieher*innen,<br />

aber auch um pädagogische<br />

Mitarbeitende. Dem <strong>stja</strong> und den dort tätigen<br />

Kolleg*innen ist es neben der Durchführung des<br />

Mittagsbandes mit Essen ein großes Anliegen,<br />

über die Angebote Freiräume in den rhythmisierten<br />

Ablauf des Ganztags zu bringen. Angehende<br />

Erzieher*innen können das notwendige Anerkennungsjahr<br />

beim <strong>stja</strong> absolvieren. Insgesamt<br />

stehen hierfür sechs Stellen zur Verfügung.<br />

Ansprechperson:<br />

Ines Heft<br />

i.heft@<strong>stja</strong>.de<br />

39


Der Verein<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

Von der Freizeit für Alleinerziehende<br />

bis zur Unterstützung für<br />

Jugendgruppenleiter-Ausbildung<br />

Förderkreis unterstützt unbürokratisch und unmittelbar Kinder<br />

und Jugendliche / Breites Themenspektrum<br />

Der Förderkreis des <strong>stja</strong> weist mittlerweile<br />

über 100 Mitglieder auf.<br />

Das ist das Verdienst des ehemaligen<br />

Vorsitzenden Peter Scheuble, der<br />

nach mehreren äußerst erfolgreichen<br />

Amtszeiten im Jahr 2017 nicht mehr<br />

kandidiert hatte. Sein großes Anliegen<br />

war es, die Spendeneinnahmen für Kinder<br />

und Jugendliche aus schwächeren<br />

Haushalten und für Jugendliche mit<br />

Handicap zu steigern. Diesen Gruppen<br />

wurde mit finanziellen Mitteln des<br />

Förderkreises Teilhabemöglichkeiten<br />

bei Freizeitaktivitäten, Seminaren und<br />

besonders bei gesundem Essen ermöglicht.<br />

Die politische Netzwerkarbeit<br />

konnte auf ein breites Fundament<br />

gestellt werden. Die Weiterentwicklung<br />

der Jugendfreizeit- und Bildungsstätte<br />

(jfbs) Baerenthal war ebenfalls ein<br />

Herzensanliegen von Peter Scheuble.<br />

Er genießt bei allen Fraktionen und<br />

darüber hinaus hohes Ansehen und<br />

wurde als Vorsitzender nur mit dem<br />

Versprechen „entlassen“, weiterhin als<br />

Ehrenvorsitzender tätig zu sein. Diesem<br />

Wunsch ist Peter Scheuble gerne nachgekommen.<br />

Sein Nachfolger Hubert<br />

Resch wird die erfolgreiche Arbeit fortsetzen<br />

und mit seinen Vorstandskollegen<br />

neue Impulse einbringen.<br />

Der Förderkreis steht für mehr Chancengleichheit<br />

und Gerechtigkeit und<br />

hilft mit der Unterstützung von Benachteiligten<br />

direkt und unmittelbar<br />

Kindern und Jugendlichen in der Stadt.<br />

Das zeigt das Themenspektrum:<br />

40<br />

• y Alleinerziehende Mütter können mit<br />

ihren Kindern in Baerenthal Ferien<br />

machen, entspannen und in angenehmer<br />

Atmosphäre ihren oft mit<br />

großen Sorgen belasteten Alltag<br />

hinter sich lassen. Pädagog*innen<br />

kümmern sich um das Ferienprogramme<br />

der Kinder und haben für die<br />

Mütter ein offenes Ohr. Ermöglicht<br />

wird dieses großartige Angebot von<br />

der Gertrud-Maria-Doll-Stiftung.<br />

• y Das Inklusionsprojekt des jubez,<br />

das zum großen Teil von der „Aktion<br />

Mensch“ bezuschusst wird, bekommt<br />

für die Restfinanzierung über<br />

das Netzwerk des Förderkreises<br />

einen kräftigen Zuschuss. Ziel ist es,<br />

ALLEN jungen Menschen Teilhabe<br />

beim Thema Arbeit und bei Freizeitaktivitäten<br />

zu ermöglichen.<br />

• y Der Förderkreis unterstützt Projekte,<br />

bei denen es darum geht, geflüchteten<br />

jungen Menschen eine Zukunftsperspektive<br />

zu eröffnen und<br />

diese herausfordernde pädagogische<br />

Arbeit auf ein tragfähiges Fundament<br />

zu stellen.<br />

• y Die jfbs Baerenthal<br />

ist<br />

vielen Förderkreismitgliedern<br />

sehr<br />

wichtig. Immer<br />

wieder weisen<br />

sie darauf hin,<br />

dass Frieden<br />

nicht selbstverständlich<br />

ist,<br />

sondern dass<br />

die Generationen<br />

immer<br />

wieder neu<br />

daran arbeiten<br />

und sich auseinandersetzen müssen.<br />

Das ist eine große Entwicklungsaufgabe<br />

des <strong>stja</strong>.<br />

• y Ganz im Stillen werden einzelne<br />

Kinder und Jugendliche direkt unterstützt,<br />

so dass sie auf Jugendreisen<br />

gehen oder eine Ausbildung zur<br />

Jugendgruppenleiter*in absolvieren<br />

können. Damit ist der Förderkreis<br />

ganz nah bei den Fundamenten<br />

der Kinder- und Jugendarbeit. Und<br />

einmal mehr kann die Organisationsstruktur<br />

des <strong>stja</strong> für kurze Wege<br />

zwischen den Pädagog*innen vor<br />

Ort und der Geschäftsführung sowie<br />

dem Vorstand effektive Hilfen ermöglichen.<br />

Zukünftig wird das Thema „Politische<br />

Bildung“ angesichts zunehmender<br />

gesellschaftlicher Polarisierung und<br />

Ausgrenzung ein neuer Schwerpunkt<br />

werden.


0 <strong>magazin</strong><br />

Der Verein<br />

Mit unseren Partnerinnen und<br />

Partnern schaffen wir vieles (mehr)!<br />

Der Stadtjugendausschuss e. V. Karlsruhe bedankt sich<br />

bei allen Unternehmen, Institutionen, Vereinen und Privatpersonen<br />

für die Unterstützung in ganz unterschiedlicher Form<br />

Harald Penther Baden-Württemberg<br />

Stiftung gGmbH Falk Brückner <br />

LOCOM Software GmbH Sevenpixels<br />

Birgit Schlangenhof-Braun Pötz<br />

& Sand GmbH & Co. KG KLINGSPOR<br />

Schleifsysteme GmbH & Co. KG <br />

Stefan Benz Recycling Schuler GmbH<br />

Caspar Doll GmbH BGV-Versicherung<br />

AG KLEBCHEMIE M.G. Becker<br />

GmbH & Co. KG Zimmermann, Lothar<br />

Thomas Froels Dr. Willmar Schwabe<br />

GmbH & Co. KG Internationaler<br />

Frauenclub Karlsruhe e. V. Wilfrid<br />

Grüßinger Rudolf Röser Verlag und<br />

Informationsdienste AG Fa. Nikolaus<br />

Spitzer Landwirtschaft Lamprechtshof<br />

EXXETA AG Familie Pietz <br />

Familie Witkind-Hirth Konstantin<br />

Breitenstein AppAhere AG Volksbank<br />

Karlsruhe eG CodeWrights GmbH<br />

BBBank eG Sparkasse Karlsruhe<br />

Förderverein Lions Club Karlsruhe<br />

Zirkel e. V. Graf Hardenberg-Gruppe,<br />

Volkswagen Zentrum Karlsruhe GmbH <br />

B.i.TEAM Gesellschaft für Softwareberatung<br />

mbh ascent Stiftung Durlacher<br />

SELBST e. V. Karlsruher Kindertisch<br />

e. V. Fördergemeinschaft des<br />

Bismarck-Gymnasiums Dr. Hans und<br />

Therese Krille-Stiftung Landesanstalt<br />

für Kommunikation Deutsches Kinderhilfswerk<br />

Stiftung Ravensburger <br />

Bundesvereinigung Kulturelle Kinderund<br />

Jugendbildung e. V. Karlsruher<br />

Sport-Club Mühlburg-Phönix e. V. <br />

Children for a better World e. V. Spielmobile<br />

e. V. Bürgergemeinschaft Nordweststadt<br />

Paritätisches Bildungswerk<br />

Bundesverband e. V. Jugendstiftung<br />

der Sparkasse Karlsruhe L-Bank,<br />

Staatsbank für Baden-Württemberg <br />

TeamBank AG Nürnberg Baden-Württemberg<br />

Stiftung gGmbH Deutscher<br />

Fußball-Bund e. V. AGJF Arbeitsgemeinschaft<br />

Jugendfreizeitstätten<br />

Baden-Württemberg e. V. Substage<br />

Rockrampe Karlsruhe e. V. LogMeIn <br />

Mitarbeitende der Fa. LogMeIn EnBW<br />

Energie Baden-Württemberg AG <br />

Freelancer Webentwicklung Füllhorn<br />

Karlsruhe Naturkost u. Naturwaren<br />

Handels GmbH Familie Tögel Ilse<br />

Köhler Ingo Lange Familie Dutzi <br />

Förderverein Helmholtz-Gymnasium<br />

Evangelische Kirche in Karlsruhe <br />

Freundeskreis KJG-Zeltlager Forchheim<br />

e. V. BBBank Stiftung Hilfswerk<br />

der Deutschen Lions e. V. Uwe<br />

Friedrich Gertrud-Maria-Doll-Stiftung<br />

Förderkreis Stadtjugendausschuss<br />

Karlsruhe e. V. Pötz & Sand GmbH<br />

& Co. KG Werner Buchmann Firma<br />

Braun dm-drogerie markt GmbH + Co.<br />

KG Eva Lang Lias Kleinmann Igor<br />

Khvostenkov Privatbrauerei Hubert<br />

Hucker Stadtwerke Karlsruhe GmbH<br />

Susanne Kaltenberger-Kimmich <br />

AOK-Bundesverband GbR Lidl Dienstleistung<br />

GmbH & Co. KG Hochschule<br />

Karlsruhe – Technik und Wirtschaft<br />

Sauder GmbH – Menü & Service <br />

Packservice PS Karlsruhe GmbH LBS<br />

Landesbausparkasse Südwest Deutsche<br />

Homöopathie-Union DHU-Arzneimittel<br />

GmbH & Co. KG Caemmerer<br />

Lenz Rechtsanwälte Wirtschaftsprüfer<br />

Steuerberater Barbara Hetznecker<br />

Renate Einecke Lars Wolfsteller<br />

Johannes Klauke Deutsche Fußball<br />

Liga GmbH Bund der Deutschen<br />

Katholischen Jugend Dekanat Karlsruhe<br />

Harald Kästel Gesangsverein<br />

1972 Durlach-Aue H. Bletscher<br />

Bundesagentur für Arbeit Ministerium<br />

für Kultus Jugend und Sport<br />

Baden-Württemberg Stadt Karlsruhe<br />

Paritätisches Bildungswerk, Stiftung<br />

Zeitlehren Stiftung kulturelle Jugendarbeit<br />

Medien- und Filmgesellschaft<br />

Baden-Württemberg mbH Land Baden-Württemberg<br />

Deutsch-Französisches<br />

Jugendwerk Aktion Mensch e. V.<br />

Bundesvereinigung Kulturelle Kinderund<br />

Jugendbildung e. V. Schreibwaren<br />

Reeb Desirée Kästel Sportkreisjugend<br />

Mathias Rastätter Stefanie Ganter<br />

REWE Lannert oHG Entegra eyrich<br />

+ appel GmbH Roswitha Kehrle <br />

WerkstadtMobilität Claudia Michels<br />

Bettina Härlen Fritz Rudolph GmbH<br />

Mayer Pflaster Bau IAVF Antriebstechnik<br />

Vollack GmbH Data Respons<br />

lighting architects mk REWE Markt<br />

GmbH Köln<br />

41


Häuser/Jugendverbände<br />

0 <strong>magazin</strong><br />

42 Mal für Kinder<br />

und Jugendliche da<br />

Die Kinder- und Jugendhäuser<br />

und stadtweiten Angebote des<br />

Stadtjugendausschuss e. V.<br />

Aktions- und Zirkusbüro Otto-D. Aktivspielplatz Günther-Klotz-Anlage<br />

Aktivspielplatz Nordweststadt Haus<br />

der Jugendverbände „Anne Frank“ BeoNetzwerk Fanprojekt<br />

GTGS Grundschule am Wasserturm GTGS Nordschule<br />

Neureut GTGS Schillerschule GTGS Weiherwaldschule<br />

GTGS Weinbrennerschule GTGS Wolfartsweier<br />

jubez Jugendfreizeit- und Bildungsstätte Baerenthal<br />

und „La Famille“ jfbw Kinder- und Jugendhaus Durlach<br />

Kinder- und Jugendhaus Geroldsäcker „Blaues Haus“ <br />

Kinder- und Jugendhaus Grötzingen Kinder- und Jugendhaus<br />

Lohn-Lissen Kinder- und Jugendhaus Mühlburg <br />

Kinder- und Jugendhaus Neureut „Trafohäusle“ Kinderund<br />

Jugendhaus Nordweststadt Kinder- und Jugendhaus<br />

Oststadt Kinder- und Jugendhaus Rintheim Kinder- und<br />

Jugendhaus Südstadt Kinder- und Jugendhaus Südstadt-Ost<br />

Kinder- und Jugendhaus Südweststadt Kinderund<br />

Jugendhaus Waldstadt Kinder- und Jugendhaus WEST<br />

Kinder- und Jugendhaus Westside Paradise KLEVER <br />

„LA ViE“ Queeres Jugendzentrum Karlsruhe Mobile Spielaktion<br />

Musikmobil Soundtruck NCO-Club Hort-NCO für<br />

ältere Kinder Schülerhort Riedschule Schülerhort Kinderinsel<br />

Süd Jugend- und Gemeinschaftszentrum Weiße Rose<br />

Spiel- und Lernstube Oberreut Minikindergarten Durlach <br />

Minikindergarten Waldstadt<br />

Von A wie<br />

Antidiskriminierung<br />

bis Z wie Zirkus<br />

Der Stadtjugendausschuss e. V.<br />

ist mit vielen Projekten vor Ort<br />

24hLauf für Kinderrechte BeoCoach Gewaltig Gewaltig<br />

junior Karlsruher Jugendkonferenz Karlopolis Kinder-<br />

ZirkusFestival KiX Kompetent vor Ort mashody Mediennetzwerk<br />

Mitmachen Ehrensache Stadtrundgang „Auf den<br />

Spuren des Nationalsozialismus in Karlsruhe“ Spielpädagogik<br />

the show YouConf Zirkus Maccaroni Computerspielschule<br />

Fachstelle für Jugendbeteiligung Fachstelle<br />

für Demokratie und Vielfalt Fachstelle „Kein Missbrauch!“<br />

Anti-Diskriminierungsstelle Karlsruhe Partnerschaft für<br />

Demokratie MyCity.MyPlace 76respect Südstadtfestival<br />

Rockschule jubezmediale Internationaler Austausch <br />

Startpunkt Südstadt Startpunkt Waldstadt Servicestelle<br />

Übergang Schule-Beruf mp13 LoBin Lokales Bildungsnetz<br />

Karlsruher Präventionstag tag05<br />

Eine starke Stimme<br />

für Kinder und<br />

Jugendliche in<br />

Karlsruhe<br />

Die Karlsruher Jugendverbände<br />

im Stadtjugendausschuss e. V.<br />

Adventjugend & Christliche Pfadfinder Karlsruhe AFS<br />

– Interkulturelle Begegnungen e.V. Komitee Karlsruhe <br />

Arbeitskreis Pfadfinder BdP – PSD – PB Horizonte Bläserjugend<br />

im Blasmusikverband Karlsruhe e.V. Bund der<br />

Deutschen Katholischen Jugend / BDKJ BUNDjugend<br />

Karlsruhe BWLV – Luftsportjugend Deutsche Jugend in<br />

Europa – DJO DGB-Jugend DLRG-Jugend Bezirk Karlsruhe<br />

Evangelisch – methodistische Jugend in Karlsruhe <br />

Evangelisches Jugendwerk Freireligiöse Jugend Karlsruhe <br />

Grüne Jugend Karlsruhe Harmonikajugend Internationaler<br />

Jugend – und Kulturverein Jugend der Evangelisch-Freikirchlichen<br />

Gemeinde Karlsruhe Jugend des Deutschen<br />

Alpenvereins Jugend im Festausschuss Karlsruher Fastnacht<br />

e.V. Jugendfeuerwehr Karlsruhe Jugendgruppe der<br />

Türkisch Islamischen Gemeinde zu Karlsruhe e.V. Jugendrotkreuz<br />

– KV Karlsruhe Junge Liberale Junge Union <br />

Jungsozialisten in der SPD Karlsruher Wandervogel im Ring<br />

Junger Bünde Kreisjugendwerk der AWO Karlsruhe-Stadt <br />

NaturFreundeJugend Naturschutzjugend (NAJU) Karlsruhe<br />

Pfadfinderbund Süd e.V. – Stamm Bundschuh ROCK YOUR<br />

LIFE! Karlsruhe e.V. Rollen- und Brettspielverein Thoule<br />

1987 e.V. Schwule Jungs Solidaritätsjugend Karlsruhe <br />

Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken Sportkreisjugend<br />

Karlsruhe Südwestdeutscher Hundesportverband<br />

e.V. THW Jugend Karlsruhe<br />

42


43


Stadtjugendausschuss e. V.<br />

Karlsruhe<br />

Moltkestraße 22<br />

76133 Karlsruhe<br />

t 0721/133-5601<br />

f 0721/133-5609<br />

info@<strong>stja</strong>.de<br />

www.<strong>stja</strong>.de

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