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Gazette Charlottenburg Juni 2019

Gazette für Charlottenburg und Westend

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<strong>Gazette</strong> <strong>Charlottenburg</strong> | <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> | 11<br />

„Die Insulaner“ (v.l.n.r.) Edith Schollwer, Ewald Wenck, Tatjana Sais.<br />

<br />

Foto: Bundesarchiv B 145,Teske<br />

Einen ebenso großen Erfolg<br />

brachte in den 70ern „Ewalds<br />

Schlagerparade für reife Hörer“,<br />

moderiert von Ewald Wenck als<br />

ältestem Discjockey, nach einer<br />

Idee von Hans Rosenthal. Alle 14<br />

Tage ging die Schlagerparade auf<br />

Sendung, welcher der betagte<br />

Ewald Wenck mit Witzen, lockeren<br />

Bemerkungen und seinem<br />

markigen Gruß „Hallo Fans, Opi<br />

Dopi“ die nötige Würze gab. Dadurch<br />

gab es auch reichlich junge<br />

Anhänger dieser Sendung.<br />

Die letzte der 282 Schlagerparaden<br />

wurde von Ewald Wenck´s<br />

Steglitzer Zuhause aus, Unter<br />

den Eichen 104a), am 26. Januar<br />

1981 gesendet. Nur wenig später,<br />

am 30. April 1981, verstarb der<br />

Künstler nach schwerer Krankheit<br />

89-jährig.<br />

Jürgen Bolz<br />

Atelier für<br />

Edelsteinfasser und<br />

Goldschmiedemeister<br />

Goldankauf<br />

Über 85 Jahre in<br />

<strong>Charlottenburg</strong><br />

feinen Juwelen- und Goldschmuck<br />

Der Mensch Ewald Wenck<br />

Als letztes von sechs Kindern<br />

einer Buchbinder-Familie wurde<br />

Ewald Wenck am 28. Dezember<br />

1891 in der Fischerstraße in<br />

Alt-Berlin unweit der Fischerinsel<br />

geboren, in direkter Nachbarschaft<br />

zur ältesten Berliner Gaststätte<br />

„Zum Nussbaum“. Heinrich<br />

Zille war hier Stammgast.<br />

Gedenktafel Unter den<br />

Eichen 104a in Steglitz.<br />

Leibnizstrasse 82 • 10625 Berlin • Tel. 3 12 54 46 • Fax 31 01 74 11<br />

goldschmiedebolz@gmx.de • Eigene Parkplätze • Auffahrt Goethestr. 18<br />

… wenn das Haus nasse Füße hat …<br />

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Daheim war es verboten, zu berlinern.<br />

Doch auf den jungen Ewald<br />

übte der Dialekt der Straße einen<br />

besonderen Reiz aus. So berlinerte<br />

er, ganz leidenschaftlicher<br />

Berliner, eben nur inmitten seiner<br />

Straßenfreunde.<br />

Und als Ewald einmal einem<br />

Freund zugerufen hatte: „Ick jeh<br />

nach oben, mir friert“, war das<br />

Echo deutlich: „Der will Schauspieler<br />

werden und weiß nicht<br />

mal, dass es „mich friert“ heißt.“<br />

„Frau Holle“ in der Weihnachtsvorstellung<br />

hatte Ewald´s tiefe<br />

Liebe zum Theater geweckt.<br />

Nach Buchbinder-Lehre und<br />

Gesellenprüfung war für ihn der<br />

Weg Richtung Schauspielschule<br />

frei. Provinzbühnen brachten<br />

dann erste Bühnenerfolge. Die<br />

Monatsgage lag bei 90 Reichsmark.<br />

Dann ging´s nach Berlin,<br />

vom Stummfilm zum Tonfilm.<br />

Ewald Wenck spielte auf allen<br />

40 Theaterbühnen der Stadt,<br />

trat später außerdem an namhaften<br />

Häusern wie Sportpalast,<br />

Deutschlandhalle und Prälat<br />

Schöneberg auf.<br />

1947 lernte Ewald Wenck seine<br />

spätere Frau Dagmar in der Komödie<br />

am Kurfürstendamm kennen.<br />

Sie war dort seine Bühnenpartnerin<br />

im Stück „Meine Nichte<br />

Susanne“. Ewald Wenck bot sich<br />

nach der Vorstellung der jungen<br />

Schauspielerin als „Heimweg-Begleiter“<br />

durch die schlecht beleuchteten<br />

Straßen Berlins an<br />

– und wurde schließlich zum<br />

lebenslangen Wegbegleiter und<br />

Ehemann von Dagmar, die ihn<br />

während ihrer harmonischen Ehe<br />

zu allen Theater- und Drehterminen<br />

begleitete und 34 Jahre an<br />

seiner Seite blieb.<br />

Die rüstige Dagmar Wenck lebt<br />

noch heute in der Wohnung in<br />

Steglitz, die seit 1956 beider Zuhause<br />

war, und in der noch vieles<br />

an ihren Mann erinnert – auch<br />

die Gedenktafel am Haus.<br />

Dagmar Wenck´s Antwort auf<br />

die Frage, was Ewald Wenck eigentlich<br />

auszeichnete, kommt<br />

prompt und ist im Buch nachzulesen:<br />

„Sein wunderbarer Humor,<br />

seine Liebenswürdigkeit,<br />

sein Fleiß, seine Bescheidenheit,<br />

seine Freundschaft, seine Ehrlichkeit?<br />

Alles! Und er war ein leidenschaftlicher<br />

Berliner!“<br />

Interessierte willkommen: Am<br />

27. <strong>Juni</strong> <strong>2019</strong> um 15 Uhr liest Autor<br />

Rüdiger Ohst im Hans-Rosenthal-Haus<br />

in der Bolchener Str. 5<br />

in 14167 Berlin-Zehlendorf aus<br />

den Buch-Erinnerungen Ewald<br />

Wenck´s. Begleitet wird er von<br />

Dagmar Wenck und Moderator<br />

Nero Brandenburg.<br />

Dagmar Wenck ordnete die<br />

Aufzeichnungen ihres Mannes.<br />

Das erste Buchexemplar erhielt sie<br />

von Rüdiger Ohst anlässlich ihres<br />

90. Geburtstages.<br />

<br />

Foto: Wenck priv.<br />

Mehr liebenswertes, bescheidenes<br />

und humorvolles ist nachzulesen<br />

im 76-Seiten- Büchlein mit<br />

vielen Fotos: „Ein leidenschaftlicher<br />

Berliner – Ewald Wenck“.<br />

Erhältlich für eine Schutzgebühr<br />

von 3 Euro – inkl. Versand<br />

für 5 Euro – über Rüdiger<br />

Ohst, E-Mail ruediger@<br />

berlinerkuenstlerkolonie.de<br />

<br />

Jacqueline Lorenz<br />

Batrole<br />

Ingenieurgesellschaft mbH & Co. KG<br />

Potsdamer Straße 16<br />

14532 Stahnsdorf OT Güterfelde<br />

Telefon: 0 33 29/ 69 96 0-0<br />

Telefax: 0 33 29/ 69 96 0-29

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