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Studie über die Chancen des Gesundheitstourismus für den Kanton Graubünden.

Studie über die Chancen des Gesundheitstourismus für den Kanton Graubünden.

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Sana per Raetia<br />

1 Einleitung<br />

Was ist Gesundheitstourismus?<br />

Gesundheitstourismus<br />

= Inanspruchnahme<br />

von Bündner<br />

Gesundheitswesen<br />

durch nicht in GR<br />

wohnhafte Menschen<br />

Angebote und Nachfrage<br />

führen zu zahlreichen<br />

Sparten des<br />

Gesundheitstourismus<br />

1.3.1 Einteilung nach Motivation<br />

Gesundheitstourismus wird je nach Publikation unterschiedlich definiert. Im Rahmen dieser<br />

Studie verstehen wir unter Gesundheitstourismus die Inanspruchnahme von<br />

Leistungen des Bündner Gesundheitswesens (in all seinen Aspekten) durch Menschen,<br />

die nicht in Graubünden Wohnsitz haben. Dieser Ansatz ist primär nachfrageorientiert<br />

und eher breit angelegt und betont daher das Ziel, durch Gesundheitstourismus<br />

einen Anstieg der exportorientierten Wertschöpfung im Tourismus und im Gesundheitswesen<br />

zu erreichen.<br />

Zum Gesundheitstourismus Graubünden gehören nach unserem Verständnis folgende<br />

Nachfragegruppen:<br />

1. Personen die sich aufgrund der Kombination von touristischer Attraktivität<br />

und Gesundheitsangeboten in Graubünden behandeln lassen (z.B. Dialyse-<br />

Patienten, die Ferien verbringen wollen, Sportmedizin, Medical Wellness). 2<br />

2. Patientinnen und Patienten, die aufgrund einer spezialisierten Institution nach<br />

Graubünden kommen, ohne primäre touristische Motive (z.B. Behandlung von<br />

Stressfolgeerkrankung in der Clinica Holistica Susch).<br />

3. Gäste inkl. Zweitwohnende, die das Gesundheitswesen in Graubünden aufgrund<br />

von Notfällen nutzen (z.B. Skiunfall oder Herzinfarkt während des Aufenthalts<br />

in Graubünden).<br />

4. Personen aus anderen Kantonen/Ländern, die von Institutionen in anderen<br />

Kantonen/Ländern nach Graubünden überwiesen werden (z.B. Zürcher Reha<br />

Zentrum Davos).<br />

5. Bevölkerung der Nachbarregionen, die das Gesundheitswesen in Graubünden<br />

aufgrund von Distanz- und allenfalls Komfortvorteilen in Anspruch nehmen (z.B.<br />

eine Person aus Bad Ragaz lässt sich im Kantonsspital Graubünden behandeln).<br />

3<br />

Das Bündner Gesundheitswesen ist umfassend und beinhaltet ein breites Feld an Dienstleistungen<br />

von stationär und ambulant tätigen Fachpersonen aus dem ärztlichen und<br />

pflegerischen Bereich, aber auch aus den Bereichen Physiotherapie, Ernährungsberatung,<br />

etc. Entsprechend breit ist auch das Thema Gesundheitstourismus angesiedelt.<br />

1.3.2 Thematische Einteilung<br />

Im Bereich der somatischen und psychischen Erkrankungen lassen sich die Dienstleistungen<br />

angebotsseitig grob in Dienstleistungen der Prävention, Behandlung und Rehabilitation<br />

einordnen:<br />

• Primärprävention: Ziel der Primärprävention ist die Förderung und der Erhalt der<br />

Gesundheit. Im Kontext von Gesundheitstourismus sind Angebote im Bereich der Primärprävention<br />

beispielsweise Ferienreisen nach Graubünden, die auf Gesundheitserhaltung,<br />

den Aufbau von Kompetenzen für eine gesundheitsfördernde Lebensweise<br />

sowie die Erhöhung der Leistungsfähigkeit abzielen. Die Gäste wollen Programme,<br />

die einen gesunden Lebensstil thematisieren und repräsentieren. Gesundheitstouristisch<br />

relevant sind vor allem die Handlungsfelder Bewegung und Sport, Entspannung<br />

und Ernährung.<br />

• Sekundär- und Tertiärprävention: Als Sekundärprävention wird sowohl die Gesamtheit<br />

aller Massnahmen bezeichnet, die der Früherkennung und damit der Möglichkeit<br />

2 Wir bezeichnen diese Nachfrage in der Folge als Gesundheitstourismus im engeren Sinne und die folgenden<br />

vier Nachfragegruppen als Gesundheitstourismus im weiteren Sinne.<br />

3 Dazu gehört auch die Nachfrage nach Gesundheitsdienstleistungen der ausländischen Nachbarregionen,<br />

z.B. Bormio, Livigno oder Vinschgau, insbesondere von skifahrenden Gästen im Winter.<br />

WIRTSCHAFTSFORUM GRAUBÜNDEN DEZEMBER 2018 8

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