06_2019 HEINZ MAGAZIN Dortmund
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LESERATTE | ÜBERSICHT<br />
Margrit Sprecher ©Fabian Biasio<br />
REPORTAGEN IN RECKLINGHAUSEN<br />
Omaläuft Weltrekord<br />
DasSchweizer Magazin „Reportagen“<br />
versendet ihreReporterinalle<br />
Welt,umbesondereGeschichtenaufzuspüren.<br />
Geschichten, dieden Blick<br />
aufunsereWelt nachhaltigverändern.<br />
MargritSprecherist eine vonihnen.<br />
Währendder Ruhrfestspiele liest die<br />
GrandeDame des Reportage-Journalismusinder<br />
Bar42 ausihrem Text<br />
„Omaläuft Weltrekord“.Passend zur<br />
Wochedes Sports,die seit 1973 einen<br />
festen Platzbei denRuhrfestspielen<br />
hatund beider SportvereineihreArbeitvorstellen,<br />
gehtesinder ReportageumSenioren,<br />
die den Leistungsportfür<br />
sich entdecken undverbissen<br />
in Krafträumen fürdieGoldmedaille<br />
trainieren. Dazu serviertdas Restaurant<br />
Suberg’s Kaffee undKuchen. Die<br />
Moderation übernimmtAutor Dmitrij<br />
Gawrisch.<br />
LN<br />
❚ OMALÄUFT WELTREKORD Bar42imRuhrfestspielhaus,<br />
Otto-Burrmeister-Allee1,Recklinghausen;<br />
Termin: 2.6.(15 Uhr); Preis: ab 15 €<br />
HERZLICHES IN DERHELDENBAR<br />
Liebesbriefe<br />
Ob feinsinnig oder vorHormonen<br />
strotzend, vorsichtigoderschmachtend<br />
–der Liebesbrief ist eine sehr intime<br />
Literaturform.Hier gestehen sich<br />
Liebende ihreGefühleund Hoffnungen,<br />
sind einsam,eifersüchtig oder<br />
euphorisch. Unterdem Titel„Ich umarme<br />
dich hundertmal, Verräterin –<br />
Liebesbriefe aus neun Jahrhunderten“<br />
hat FSJlerin PaulaEmmrich spannende<br />
Liebesbrief-Geschichen gesammelt,<br />
diesie gemeinsam mit den<br />
SchauspielernAlexeyEkimovund Silvia<br />
Weiskopf (Foto) als szenischeLesungauf<br />
die Bühnebringt. Fürdie passende<br />
Bühnendekoration in derBar<br />
desEssener Grillo-Theaters und die<br />
Kostüme sorgt Ausstattungsassistentin<br />
Lena Natt.Besuchererwartetein<br />
Abend voller Vorfreude,voreiliger Verlobungen<br />
undVerrat.<br />
LN<br />
❚ LIEBESBRIEFE AUSNEUNJAHRHUNDERTEN<br />
Heldenbar,Grillo-Theater, Theaterplatz 11, Essen;<br />
Termin: 14.6. (20Uhr); Preis: 8€<br />
Silvia Weiskopf ©Philip Lethen<br />
Lina Niermann<br />
Flammenund Waffen<br />
DasMotto der Düsseldorfer Literaturtage<br />
lehntsichimmer an den bekanntestenSohn<br />
derStadt,Heinrich Heine,<br />
und dessen Werk an.Die neunteAusgabe<br />
vom3.bis 16.6. trägt dieAufschrift<br />
„Sie haben Flammenund Waffen“,ein<br />
Zitat ausHeines„Wintermärchen“.<br />
Vollständig lautetes: „Beleid’gelebendige<br />
Dichter nicht,/Sie habenFlammenund<br />
Waffen“. Im Fokus<br />
desFestes stehen mutigeSchriftsteller<br />
und Journalisten, diesichfür mehr Gerechtigkeit<br />
einsetzen. Wiedie Investigativjournalistin<br />
Petra Reski,die über die<br />
Mafia schreibt und diesesMaterialinzwischen<br />
auch literarisch verarbeitet.<br />
Am 7.6. liest sie im Literaturbüro<br />
NRWaus ihremRoman „Bei aller<br />
Liebe“, dem drittenTeilumdie Antimafia-Staatsanwältin<br />
Serena Vitale.<br />
Am gleichen Ortstellt TimurVermes<br />
seine Gesellschaftssatire„DieHungrigenund<br />
dieSatten“ vor(13.6.), die<br />
einbedrückend realistisches Szenario<br />
entwirft: Europa hatsichabgeriegelt<br />
und MillionenAsyl-Suchende auf dem<br />
afrikanischen Kontinent warten in Lagern<br />
auf ihreAusreise. EinesTages ist<br />
eine deutsche Star-ModeratorinzuBesuch<br />
und dieFlüchtlingeerkennen ihre<br />
Chance: Dank der öffentlichen Aufmerksamkeit<br />
haben siejetzt dieeinmaligeGelegenheitzur<br />
Flucht nach Europa.<br />
Mit Fluchtund Vertreibung,Herkunft<br />
und Zukunft beschäftigen sich bei<br />
den Literaturtagenauchdie Poetsof<br />
Migrationimzakk (5.6.).<br />
So wie Heine mit seinemVerseposgegendie<br />
reaktionäre Politik seinerZeit<br />
anschrieb, so könntenauchheute mehr<br />
Autorenund Journalistenvon ihrem<br />
Arsenal Gebrauch machen,umgesellschaftliche<br />
Veränderungen anzustoßen.<br />
DieMacht derWorte sollte manjedenfalls<br />
nicht unterschätzen.<br />
Lina Niermann<br />
Elke Heinemann ©Narciss Fekete<br />
NEUE LESEREIHE MIT FRANK GOOSEN<br />
Westdeutscher Salon<br />
TEXTEVON ELSELASKER-SCHÜLER<br />
Harfenschrift<br />
Zum150. Geburtstag Else Lasker-<br />
Schülers richtetdie Alte Synagoge in<br />
Wuppertal mehrereLesungen aus.<br />
Am 4.6. stehen bei einem Abendunterdem<br />
Titel„Harfenschrift“ Prosatexte<br />
und Balladender jüdischen DichterinimFokus.<br />
DieSchauspielerin Michaela<br />
Heiser liest Auszügeaus den<br />
„Hebräischen Balladen“ (1913) und<br />
dem„Hebräerland“(1937).Letzteres<br />
gilt als daserzählerisches Hauptwerk<br />
DieRotundebekommtein neues<br />
Literaturformat.Und werwäredabesser<br />
geeignet als das BochumerUrgewächsFrank<br />
Goosen?Außerdem ist<br />
der Mann durchseine Reihe „Goosens<br />
Neue Bücher“,ein Routinier in Sachen<br />
Büchertalk.BeimerstenTermin plaudert<br />
derKabarettist mitden Gästen<br />
VeaKaiser undBerni Mayer. Erstere<br />
sorgtebereits mitihrem Debüt „Blasmusikpop“für<br />
Aufsehen. In die Rotundebringt<br />
die Wienerin ihr drittes<br />
Buch„Rückwärtswalzer oder:Die Manen<br />
der Familie Praschinger“mit.Berni<br />
Mayerstellt seinen 90er-Roman „Ein<br />
gemachterMann“ vor. DervielversprechendeUntertitel:„Dielichtscheuen<br />
Studienjahredes RobertBley“. MitMayerwirdGoosenüber<br />
Männer reden<br />
undmit Kaiser über ihre Leidenschaft<br />
fürden Fußballklub RapidWien. LN<br />
❚ DERWESTDEUTSCHESALON Rotunde,<br />
Konrad-Adenauer-Platz 3, Bochum; Termin: 12.6.<br />
(19:30 Uhr); Preis: 20 €, erm.12 €(inkl.Geb.)<br />
ELKE HEINEMANN AUF LESEREISE<br />
Fehlversuche<br />
2018 wurde dieLiteraturwissenschaftlerin<br />
Elke Heinemannmit dem<br />
LiteraturpreisRuhr für ihr Gesamtwerk<br />
ausgezeichnet. Erstmals in der<br />
Geschichte desPreises hatdas LiteraturbüroRuhr<br />
eine Lesereise für die<br />
Gewinnerin organisiert. In derBuchhandlung<br />
Proust in Essen undden LiteraturhäuserninHerne,<strong>Dortmund</strong><br />
und Oberhausenliest die Autorinaus<br />
ihrem Roman „Fehlversuche“. Im Mittelpunkt<br />
der Geschichte stehtdie<br />
sechsjährigeElisa, dieinden 1960er-<br />
Jahrenineiner zerrütteten Kleinfamilie<br />
aufwächst: dieMutteralkoholkrank,der<br />
Vaterständig abwesend.<br />
Sie sehntsichnach Liebe undeinem<br />
besseren Leben, doch derAlltagzwischen<br />
Jägermeister, lallenderMutter<br />
und im HintergrundflimmerndenUnterhaltungsshows<br />
schlägtimmer wieder<br />
gnadenlos zu.Wirklich, wieder<br />
Untertitel desRomans bereitsverrät,<br />
„Kein Kinderbuch“.<br />
LN<br />
❚ FEHLVERSUCHE verschiedene Orte,Ruhrgebiet;<br />
Termine: 11.-14.6.; Preise: variieren<br />
Lasker-Schülers undbasiertauf zwei<br />
Reisen, diesie in den 1930ern nach<br />
Palästina unternahm. DieTexte liefern<br />
allerdings keinen klassischen Reisebericht,<br />
siesindvielmehr einpoetischer<br />
Gegenentwurfzur Realität in Palästina.<br />
Musikalisch begleitetwirdHeiser<br />
dabei vonFannyHerbstauf der Harfe.<br />
DieLiteraturwissenschaftlerin Luisa<br />
Bankiführt durchden Abend. LN<br />
❚ HARFENSCHRIFT BegegnungsstätteAlte<br />
Synagoge,Genügsamkeitstraße, Wuppertal; Termin:<br />
4.6.; Preis: 5€<br />
Frank Goosen ©Ira Schwindt<br />
Luisa Banki ©Pressefoto<br />
62| <strong>HEINZ</strong> |<strong>06</strong>.<strong>2019</strong>