Leseprobe: LÄUFT. Juli/August 2018
LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 100 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Sommerfit: So läuft's in der Wärme richtig gut | In Form kommen: Vier Übungen für den Top-Body | Perfekt essen für mehr Ausdauer: Deshalb ist Eisen so wichtig | Für deine Gesundheit: Leckere Smoothies mit Gemüse | Nie mehr verspannt: Warum Triggern mehr bringt als Blackroll & Co. | Bewegender Lebenslauf: Aus dem Rollstuhl zum Marathon | Analyse: Was bringen die neuen Laufschuh-Trends | Marathon-Test: Bist du bereit für dein Projekt 42,195 Kilometer | Marathon-Rekord: Gelingt Eliud Kipchoge dieses Jahr der erste Lauf unter zwei Stunden? | Marathon-Fest: Deshalb ist London so besonders | Kaufberatung: Darauf kommt's beim Sport-BH an
LÄUFT. ist das gedruckte Magazin von laufen.de: 100 Seiten, vollgepackt mit den besten Tipps, Geschichten und Bildern für alle, die gern laufen und lesen. Und das sind die Themen der aktuellen Ausgabe: Sommerfit: So läuft's in der Wärme richtig gut | In Form kommen: Vier Übungen für den Top-Body | Perfekt essen für mehr Ausdauer: Deshalb ist Eisen so wichtig | Für deine Gesundheit: Leckere Smoothies mit Gemüse | Nie mehr verspannt: Warum Triggern mehr bringt als Blackroll & Co. | Bewegender Lebenslauf: Aus dem Rollstuhl zum Marathon | Analyse: Was bringen die neuen Laufschuh-Trends | Marathon-Test: Bist du bereit für dein Projekt 42,195 Kilometer | Marathon-Rekord: Gelingt Eliud Kipchoge dieses Jahr der erste Lauf unter zwei Stunden? | Marathon-Fest: Deshalb ist London so besonders | Kaufberatung: Darauf kommt's beim Sport-BH an
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JULI/AUGUST 2019 Deutschland € 3,90 | Schweiz SFR 5,90 | Österreich € 4,50 | Luxemburg € 4,50<br />
MEHR GESUNDHEIT. MEHR FITNESS.<br />
DAS MAGAZIN VON<br />
LAUFEN.DE<br />
SO <strong>LÄUFT</strong>'S<br />
IN DER WÄRME<br />
4 TOP-ÜBUNGEN<br />
FÜR DEN BODY<br />
DESHALB IST EISEN<br />
SO WICHTIG<br />
LECKERE SMOOTHIES<br />
MIT GEMÜSE<br />
BEWEGENDER<br />
LEBENSLAUF<br />
Aus dem Rollstuhl<br />
zum Marathon!<br />
ANALYSE<br />
WAS BRINGEN<br />
DIE AKTUELLEN<br />
LAUFSCHUH-<br />
TRENDS?<br />
TEST<br />
BIST DU BEREIT<br />
FÜR DEIN PROJEKT<br />
42,195 KM?<br />
LONDON<br />
DAS MACHT<br />
DAS RENNEN SO<br />
BESONDERS<br />
REKORD<br />
FÄLLT DIESES JAHR<br />
NOCH DIE ZWEI-<br />
STUNDEN-MARKE?<br />
KAUFBERATUNG<br />
DARAUF<br />
KOMMT'S BEIM<br />
SPORT-BH AN
INHALT<br />
86<br />
50<br />
Titelbild: Norbert Wilhelmi<br />
72<br />
62<br />
76<br />
80<br />
64<br />
58<br />
34
EVENTS & REISEN<br />
LÄUFER & LEUTE<br />
18<br />
64<br />
72<br />
80<br />
86<br />
90<br />
London-Marathon im Check<br />
Das macht das Rennen so besonders<br />
Laufen, wo die Götter Urlaub machen<br />
Zypern ist vor allem im Frühjahr und Herbst<br />
ein tolles Reiseziel für Läufer und Triathleten.<br />
Und im März lockt der Zypern-Marathon<br />
So kommt die Ideallinie auf die Straße<br />
Wir haben uns beim Berliner Halbmarathon<br />
angeschaut, wie nachts die Farbe aufgetragen wird<br />
Köln und den Rhein erleben<br />
Nach einem Jahr Pause ist der Obi Kölner<br />
Brückenlauf wieder – und besser als je zuvor<br />
Ein Lauf wie gemalt<br />
Der Bauhaus-Marathon in Weimar war<br />
eine Entdeckungsreise in Laufschuhen<br />
Weniger Stargeld zahlen<br />
Hier meldest du dich zum günstigsten<br />
Preis für Laufveranstaltungen an<br />
6<br />
38<br />
50<br />
68<br />
84<br />
Running-Community auf der Überholspur<br />
Die Under Armour Running-Society ist alles andere<br />
als ein angestaubter Lauftreff. Jeden Montag treffen<br />
sich 50 Läufer, um ans Limit zu gehen<br />
Hot-Spots für Läufer: Hannover<br />
Wir haben in der niedersächsischen Hauptstadt die<br />
Strecken erkundet und stellen ortskundige Läufer vor<br />
Der erste Unter-Zwei-Stunden-Marathon?<br />
Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge startet<br />
einen neuen Versuch, die Schallmauer zu knacken<br />
Aus dem Rollstuhl zum Marathon<br />
Uwe Schmitt war durch eine Erkrankung einseitig<br />
gelähmt. Heute ist er Teil des Polar-Laufprojeks und<br />
bereitet sich auf den BMW Berlin-Marathon vor<br />
Community-Frage<br />
Wir fragen, ihr antwortet: Wer läuft immer die<br />
gleiche Strecke und wer braucht Abwechslung?<br />
EQUIPMENT & MODE<br />
44<br />
Laufschuhtrends analysiert<br />
Was bringen die Innovationen der Hersteller?<br />
TRAINING & FITNESS<br />
62<br />
Kaufberatung für Läuferinnen<br />
Darauf kommt‘s beim Sport-BH an<br />
22<br />
Traumziel Marathon<br />
Test: Bist du bereit für dein<br />
Projekt 42,195 Kilometer?<br />
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
34<br />
43<br />
58<br />
Verspannungen lösen: Mit dem Trigger<br />
Wir stellen ein kleines Gerät vor, mit dem du<br />
deine Muskeln effektiv selbst behandeln kannst<br />
Vier Top-Übungen für den Body<br />
Damit stärkst du ganz einfach<br />
Bauch, Rücken, Brust und Arme<br />
So läuft‘s in der Wärme<br />
Unser Experte Carsten Eich hat zehn Top-Tipps<br />
für das Training bei Hitze zusammengestellt<br />
30<br />
76<br />
Perfekt essen für mehr Ausdauer<br />
Deshalb ist Eisen so wichig<br />
Leckere Smoothies mit Gemüse<br />
Grüne Smoothies sind gesund, schnell gemacht und<br />
können zur Leistungssteigerung beitragen<br />
AUSSERDEM<br />
Titelthema<br />
facebook/laufen.de<br />
instagram/laufen.de<br />
12<br />
24<br />
Anlauf<br />
Neue Produkte<br />
97<br />
98<br />
Frau Schmitt meint ...<br />
Impressum, Vorschau
LÄUFER & LEUTE<br />
› EINE RUNNING-COMMUNITY<br />
AUF DER<br />
—<br />
ÜBERHOLSPUR ‹<br />
RUSH<br />
HOUR<br />
—<br />
↦ Harshal ist am Limit. Er geht an seine<br />
Grenzen. Wie jeden Montag. Einlaufen,<br />
Intervalle, Burpees, Treppenläufe,<br />
Sprints – Intervalltraining der besonderen<br />
Art. Vor drei Jahren kam er nach München.<br />
Er kannte niemanden, sprach kein deutsch.<br />
Eher zufällig wurde er auf die Under Armour<br />
Running Society (UARS) aufmerksam, die<br />
sich seit gut vier Jahren jeden Montag in der<br />
Münchner Innenstadt trifft.<br />
Es ist eine dieser Running Crews, die sich vor allem<br />
in den großen Städten in den vergangenen Jahren<br />
gebildet haben. Aber die UARS ist anders. „Hier<br />
gehst du an deine Grenzen, jeden Montag – so hart<br />
habe ich vorher nie trainiert“, sagt Harshal. Und<br />
strahlt dabei. Seitdem er regelmäßig mit der Society<br />
trainiert, ist er ein besserer Läufer geworden.<br />
Er ist einer von weit über 50 Läufern, die das Angebot<br />
der von Under Armour mit aus der Taufe gehobenen<br />
Community nutzen. Vier ausgebildete Coaches<br />
betreuen die Läufer. „Wir haben in München<br />
unsere Deutschland-Zentrale und wir lieben das Laufen<br />
– so kam die Idee, die Under Armour Running Society zu<br />
gründen“, sagt Nicolas Schwartz, Senior Marketing-Manager<br />
der Marke und selbst Gründungsmitglied. So oft er<br />
es schafft, ist er bei den Runs der Society dabei.<br />
JEDER DARF MITMACHEN, KOSTENLOS<br />
„Jeder Läufer ist eingeladen der Crew beizutreten, aber<br />
man muss schon Lust haben, sich der Challenge zu stellen.<br />
Wir wollen Läufer besser machen – das passt natürlich<br />
auch zu unserer Marke“, sagt Schwartz. Die Teilnehmer<br />
können regelmäßig Produkte testen, wer mindestens dreimal<br />
dabei war, erhält kostenlos das Community-Shirt und<br />
es gibt regelmäßig Gewinne bei besonderen Aktionen.<br />
Den Läufern gefällt das. „Die Intensität, mit der wir hier<br />
jeden Montag Sport treiben, verbindet enorm“, sagt Daniela.<br />
Da ist es schön, dass wir das mit einem gemeinsamen<br />
Shirt und einem Logo zum Ausdruck bringen können.“<br />
Aber entscheidend für sie sei von Beginn an das Training<br />
gewesen. „Ich mag es, ans Limit zu gehen. Und dazu muss<br />
ich gepusht werden – beides erlebe ich hier jetzt seit vier<br />
Jahren. Es wird nie langweilig“, sagt die 35-Jährige.<br />
6
Eine Stunde am Limit. Körperlich<br />
wie mental. Um Grenzen zu<br />
verschieben und ein besserer<br />
Läufer zu werden. Die Under<br />
Armour Running Society in<br />
München ist alles andere als ein<br />
angestaubter Lauftreff. Jeden<br />
Montag treffen sich gut 50 Läufer<br />
zu einer Trainingssession,<br />
die extrem anstrengend ist.<br />
Und extrem viel Spaß macht.<br />
Text: Norbert Hensen | Fotos: Norbert Wilhelmi<br />
UNDER<br />
ARMOUR<br />
RUNNING SOCIETY<br />
7 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
Eine „normale Ausdauereinheit" können die Mitglieder<br />
der Under Armour Running Society von Dienstag bis<br />
Sonntag machen. Beim Montagstraining stehen<br />
Intervalle gepaart mit Functional Training auf dem<br />
Programm. Harshal (vorne links) liebt es. Initiator<br />
Under Armour schickt regelmäßig seinen Truck vorbei,<br />
damit die Läufer die neuesten Modelle testen können.<br />
MONTAGS<br />
TRAINING<br />
UARS<br />
Das ist vor allem ein Verdienst der<br />
Coaches. Aline Lersmacher und Magnus<br />
Bohlmann sind Trainer der ersten<br />
Stunde, Seana Forbes und Florian<br />
Gast sind seit gut eineinhalb Jahren<br />
dabei. Alle vier haben einen anderen<br />
läuferischen Background. Und alle lieben<br />
es, vielseitig zu trainieren. Aline<br />
studiert in München Gesundheitswissenschaften,<br />
sie macht gerade ihren<br />
Master, hat nebenbei ihre Lizenz als<br />
Functional Trainerin erworben. Die<br />
25-Jährige ist von Beginn an dabei.<br />
„Es macht mich stolz zu sehen, wenn<br />
die Leute immer besser werden“, sagt<br />
Aline, die den Teamspirit der Gruppe<br />
liebt. „Alle pushen sich gegenseitig.<br />
Klar, einigen sind auch Zeiten wichtig,<br />
aber es ist kein Wettkampf gegeneinander,<br />
im Gegenteil, jeder freut<br />
sich darüber, wenn der andere besser<br />
wird.“<br />
„Noch vier, noch drei, noch zwei, noch<br />
einen….“ Die schlanke junge Frau<br />
kann ganz schön energisch sein. Und<br />
geht bei ihrem Burpees-Programm,<br />
dieser anstrengenden Kombi-Übung<br />
aus Liegestütz und Strecksprung,<br />
die für Läufer essentiell ist, um fit zu<br />
werden, selbst an ihre Grenzen. „Wir<br />
stehen nicht daneben und geben Anweisungen,<br />
wir sind Teil der Gruppe<br />
und kämpfen genauso wie jeder andere.“<br />
ES IST EINE ART HASSLIEBE.<br />
ABER ES ÜBERWIEGT DIE LIEBE<br />
Das weiß auch Petra zu schätzen. Sie<br />
hat einen schönen Ausdruck dafür<br />
„Es ist eine Hassliebe.“ Die Münchnerin<br />
schmunzelt ein bisschen bei diesem<br />
Ausdruck. Meist überwiegt die<br />
Liebe. „Dieses Intervall-Training ist<br />
Fluch und Segen, aber es lohnt sich,<br />
ich bin dadurch viel schneller geworden“,<br />
sagt Petra. Es ist aber nur ein<br />
Teil dessen, was die Under Armour<br />
Running Society ausmacht. Petra:<br />
„Es entstehen enge Freundschaften,<br />
der Sport verbindet uns.“<br />
Wie Aline ist auch Magnus Bohlmann<br />
(30) Coach der ersten Stunde.<br />
Er versteht nur allzu gut, was<br />
Petra meint. „Bei uns wird Laufen<br />
zum Teamsport“, bringt es der Wirtschaftsingenieur<br />
auf den Punkt. Er<br />
selbst hat früher Fußball gespielt,<br />
hat aber in München keine passende<br />
Mannschaft mehr gefunden. So startete<br />
er mit Laufen und Fitnesstraining.<br />
Sein Team ist die Under Armour<br />
Running Society. Er selbst ist meist<br />
schon morgens um sechs Uhr unterwegs.<br />
„Training vor der Arbeit ist der<br />
perfekte Start in den Tag“, sagt Magnus.<br />
VIELSEITIGES TRAINING IST<br />
GESUND UND MACHT SCHNELL<br />
Ambitionierter Sport und gesunder<br />
Lifestyle – zwei Begriffe, die für<br />
8
„Bei uns wird<br />
Laufen zum<br />
Teamsport.“<br />
Magnus sehr gut zusammen passen.<br />
„Ich laufe Marathon, weil es mir<br />
Spaß macht. Und ich weiß, dass ich<br />
gesünder und schneller ins Ziel komme,<br />
wenn ich meinen Körper vielseitig<br />
trainiere.“ Er versorgt die UARS<br />
Community mit Trainingsplänen, gibt<br />
seine Erfahrungen weiter. Genauso<br />
wie Seana Forbes, die vor drei Jahren<br />
aus Schottland nach München kam.<br />
Ihre große Leidenschaft ist das Trailrunning.<br />
Zwei Jahre war sie „nur“<br />
Teilnehmerin der UARS – seit eineinhalb<br />
Jahren gehört sie zu den Coaches.<br />
Und gibt ihre Liebe fürs Laufen<br />
weiter. Mittlerweile hat die 28-Jährige<br />
ihre ersten Ultratrails absolviert.<br />
Achtmal sprintet die Gruppe an diesem<br />
Montag die Treppen zur Bavaria-Statue<br />
auf der Münchner Theresienwiese<br />
hoch, seitlich der Treppen<br />
geht es bergab im Höchsttempo zurück<br />
zum Start. Seana hat kein Problem,<br />
mit den schnellsten Männern<br />
mitzuhalten. Bergauf und bergab ist<br />
die Schottin in ihrem Element. Sie ist<br />
längst nicht die einzige, die die Berge<br />
liebt. Auch Lukas läuft am liebsten in<br />
der Natur. Er ist gerade Vater geworden.<br />
Zum Training schafft er es dennoch.<br />
Manchmal kommt er mit Babyjogger.<br />
„Ich laufe schon seit vielen<br />
Jahren, irgendwann kam ich sportlich<br />
nicht mehr weiter“, erzählt er, „das<br />
Training hier hat mir viele neue Impulse<br />
gegeben – seitdem läuft es wieder.“<br />
So einen Spirit und Zusammenhalt<br />
habe er vorher nicht erlebt.<br />
PROFESSIONELLES<br />
COACHING<br />
Die Under Armour Running Society<br />
lebt davon, dass sich hier Menschen<br />
mit ähnlichen Interessen treffen.<br />
„Wir haben noch nie jemanden weggeschickt“,<br />
sagt Florian Gast, vierter<br />
Coach der UARS, „aber manche Läufer<br />
kommen nach ein, zwei Einheiten<br />
nicht wieder.“ Die Mentalität muss<br />
passen, nicht unbedingt die sportliche<br />
Leistungsfähigkeit. „Das Training<br />
ist so gestaltet, dass wir keinen<br />
ausschließen, aber man muss schon<br />
Lust auf hartes Training haben“, sagt<br />
Florian.<br />
Seine Oberarme zeigen, dass auch<br />
er viel Zeit mit anderen sportlichen<br />
Bestätigungen verbringt. „Ich mache<br />
auch Kraftsport, liebe das Kiteboarden,<br />
aber im Herzen fühle ich mich<br />
als Läufer – es gibt keinen besseren<br />
Kardiosport“, so der 27-Jährige.<br />
Sport hat ihn schon immer fasziniert<br />
und herausgefordert – aber es bleibt<br />
für ihn die schönste Nebensache der<br />
Welt. Als Bauingenieur verbringt er<br />
viel Zeit am Schreibtisch. Sport vor<br />
der Arbeit ist auch für ihn eher die<br />
Regel als die Ausnahme.<br />
Der Skilehrer und Fitness-Coach<br />
liebt das intensive Training. „Wir sehen,<br />
dass sich alle Läufer verbessern<br />
9 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
—<br />
› VIRGIN MONEY MARATHON ‹<br />
DER TAKT IST EGAL:<br />
LONDON ROCKT<br />
IMMER!<br />
Für Florian Liebig sind Zeiten nicht<br />
wichtig. Der Spaß steht bei ihm<br />
im Vordergrund. Der Frankfurter<br />
Blogger ist in London seinen achten<br />
Marathon gelaufen und heute noch<br />
begeistert: „In Deutschland wirst<br />
du sofort nach deiner Zeit gefragt,<br />
in London gibt es Anerkennung<br />
für jeden, egal mit welcher Zeit.“<br />
Anders verhält es sich für David<br />
Schönherr aus Münster. David ist<br />
Sportwissenschaftler, Physiotherapeut<br />
und Leichtathletiktrainer.<br />
Und er ist schnell. Zeiten sind ihm<br />
wichtig. Seine Bestzeit stammt vom<br />
Berlin Marathon 2016 und liegt bei<br />
2:26:52 Stunden. London war für<br />
ihn Marathon Nummer 13. Sein Ziel:<br />
Bestzeit. Die ist ihm mit 2:29:32<br />
—<br />
Stunden nicht gelungen, dennoch sagt<br />
er: „London ist von allen Marathons, die<br />
ich bisher gelaufen bin, ganz klar auf<br />
Platz Eins.“ Warum eigentlich? Gemeinsam<br />
mit den beiden haben wir den Lauf<br />
unter die Lupe genommen.<br />
DER RUN AUF DIE<br />
STARTPLÄTZE<br />
Bei keinem anderen Marathon auf<br />
der Welt ist die Zahl der Bewerber<br />
für einen der rund 56.000 Startplätze<br />
größer als beim London-Marathon.<br />
Exakt 414.168 Läuferinnen und Läufer<br />
hatten sich für den Marathon am 28.<br />
April beworben. Die Registrierung für<br />
das Losverfahren erfolgt bereits ein<br />
Jahr vor dem Rennen, die Entscheidung<br />
fällt schließlich Anfang Oktober,<br />
also rund sechs Monate vor dem Marathon.<br />
Entgegen der anderen World<br />
Marathon Majors (Berlin, Tokio, New<br />
York, Chicago und Boston) beträgt<br />
die Ausländer-Quote nur 16 Prozent.<br />
Wer das Glück hat und gezogen wird,<br />
muss 80 Pfund für den Platz bezahlen.<br />
Text: Natascha Marakovits, Fotos: iStock. imago images/Zuma Press, i Images, APress, Thijs Blondeel, privat<br />
18
Für den London-Marathon 2019 hatten sich<br />
über 400.00 Läuferinnen und Läufer<br />
beworben. Circa 56.000 von ihnen haben<br />
einen Startplatz ergattert. Unter ihnen: Laufgenießer<br />
Florian Liebig und Bestzeitenjäger<br />
David Schönherr. In der vergangenen <strong>LÄUFT</strong>.-<br />
Ausgabe haben sie von ihrer Vorbereitung<br />
erzählt. Hier erfährst du, wie es für sie am 28.<br />
April gelaufen ist und was den London-<br />
Marathon so besonders macht.<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
Anders als beispielsweise in Boston<br />
ist es nicht möglich, sich mit<br />
einer, der Altersklasse entsprechenden,<br />
schnellen Zeit zu qualifizieren.<br />
Es gibt zwar Startplätze<br />
mit Quali-Zeiten, diese sind jedoch<br />
ausschließlich für britische<br />
Staatsbürger reserviert. Selbst<br />
David Schönherr hätte mit seiner<br />
fabelhaften Finisher-Zeit von<br />
2:29:23 Stunden keine Chance,<br />
sich für das Jahr 2020<br />
zu qualifizieren.<br />
Auch Charity-Startplätze können erworben<br />
werden, die bei den spendenfreudigen<br />
Briten sehr beliebt sind. 75<br />
Prozent der einheimischen Teilnehmer<br />
sind für eine der vielen Charities<br />
unterwegs. Die Charities lassen sich<br />
dies einiges kosten: Für eine Startnummer<br />
bezahlen sie rund 500 Pfund.<br />
Wer für eine dieser Organisationen<br />
läuft, verpflichtet sich, mindestens<br />
1000 Pfund im Freundes- und Bekanntenpreis<br />
für den wohltätigen Zweck<br />
zu sammeln. Ein großer Aufwand, der<br />
aber gern in Kauf genommen wird,<br />
um dabei sein zu können. Dieses<br />
Jahr konnte erstmals die Rekordmarke<br />
von einer Milliarde Pfund<br />
geknackt werden, die seit Beginn<br />
des Marathons durch Spenden gesammelt<br />
wurde.<br />
Wer also kein Losglück hat und<br />
auch nicht das nötige Spendengeld,<br />
dem bleibt nur der Gang zum Reiseveranstalter,<br />
wobei auch hier die<br />
Plätze rar und oftmals über ein Jahr<br />
im Voraus ausgebucht sind. ↦<br />
19 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› TRAUMZIEL<br />
—<br />
MARATHON ‹<br />
BIST DU BEREIT?<br />
—<br />
DER FRAGEBOGEN<br />
01 Hast du schon mal einen Gesundheitstest<br />
mit medizinischer Untersuchung<br />
für dein Ausdauertraining absolviert?<br />
○ nein, noch nie<br />
○ ja, das ist allerdings<br />
schon ein paar Jahre her<br />
○ ja, innerhalb der letzten<br />
sechs Monate<br />
0 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
03 Wie oft bist du in den letzten sechs<br />
Monaten im Durchschnitt pro Woche<br />
gelaufen?<br />
○ null- oder einmal<br />
○ zweimal<br />
○ dreimal<br />
○ viermal<br />
○ mehr als viermal<br />
0 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
3 Pkt.<br />
4 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
06 Wie lang waren deine fünf längsten<br />
Läufe innerhalb der letzten sechs Monate<br />
im Durchschnitt?<br />
○ 45 Minuten<br />
○ 60 Minuten<br />
○ 75 Minuten<br />
○ 90 Minuten<br />
○ 100 bis 120 Minuten<br />
1 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
3 Pkt.<br />
4 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
02 Hast du beim Laufen Probleme<br />
mit Muskeln, Sehnen oder Gelenken?<br />
○ ich habe aktuell Probleme<br />
○ ich arbeite gerade<br />
regelmäßig an muskulären<br />
Defiziten<br />
○ ich hatte Probleme, bin aber<br />
seit mindestens 3 Monaten<br />
beschwerdefrei<br />
○ ich fühle mich fit und bin<br />
beschwerdefrei<br />
0 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
3 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
04 Wie lange läufst du schon regelmäßig,<br />
mindestens zweimal pro Woche?<br />
○ noch gar nicht oder seit<br />
weniger als sechs Monaten<br />
○ seit sechs bis zwölf Monaten<br />
○ seit ein bis zwei Jahren<br />
○ mehr als zwei Jahre<br />
0 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
4 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
05 Wie oft kannst du in den nächsten<br />
sechs Monaten pro Woche trainieren,<br />
wenn du davon ausgehst, dass du pro Einheit<br />
circa 90 Minuten Zeit benötigst?<br />
○ zweimal (ca. 3 Std.)<br />
○ dreimal (ca. 5 Std.)<br />
○ viermal (ca. 6-7 Std.)<br />
○ fünfmal (ca. 8-10 Std.)<br />
1 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
4 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
07 Hast du schon Wettkämpfe gefinisht?<br />
○ nein<br />
○ ja, bis maximal fünf Kilometer<br />
○ ja, bis maximal zehn Kilometer<br />
○ ja, einen Halbmarathon<br />
○ ja, zwei oder mehr<br />
Halbmarathons<br />
0 Pkt.<br />
1 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
3 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
08 Wie hoch war dein Wochenumfang<br />
in Kilometern in den letzten drei Monaten<br />
im Durchschnitt?<br />
○ unter 20 Kilometer<br />
○ zwischen 20 & 30 Kilometer<br />
○ zwischen 30 & 40 Kilometer<br />
○ über 40 Kilometer<br />
1 Pkt.<br />
2 Pkt.<br />
4 Pkt.<br />
5 Pkt.<br />
22
42,195 Kilometer – die Königsdisziplin Marathon ist<br />
für viele Läufer das Ziel schlechthin. Doch bevor du anfängst<br />
zu träumen, solltest du realistisch einschätzen,<br />
ob du bereit bist für das Training, das nötig ist, um einen<br />
Marathon erfolgreich zu bewältigen. Unser Fragebogen<br />
soll dir dabei helfen. Einfach ausfüllen, Punkte zusammenzählen<br />
und unsere Einschätzung lesen.<br />
TRAINING<br />
——<br />
FITNESS<br />
DIE AUSWERTUNG<br />
0 bis 14 Punkte: Du läufst noch nicht so lange und warst bisher eher auf kürzeren<br />
Distanzen unterwegs. Aktuell musst du durch die Steigerung deines Trainingsumfangs<br />
erst noch die Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Marathonvorbereitung<br />
schaffen. Empfehlung: Plane deinen Marathon frühestens für Herbst 2020 ein.<br />
15 bis 22 Punkte: Du läufst schon länger regelmäßig und hast auch schon erste Wettkampferfahrungen<br />
gesammelt. Für einen Marathon in diesem Jahr wäre es aber noch<br />
zu früh. Gönn dir noch etwas Zeit und bereite dich auf einen weiteren Halbmarathon im<br />
Herbst 2019 vor. Ab November kannst du dann mit einer 24-wöchigen Marathonvorbereitung<br />
starten und im April oder Mai 2020 stehst du dann an der Startlinie deines ersten<br />
Marathons.<br />
23 bis 30 Punkte: Du hast dir in den letzten Monaten schon eine gute Ausgangsposition<br />
erarbeitet. Wenn du jetzt mit der Marathonvorbereitung startest, reicht die Zeit, um im<br />
späteren Herbst einen Marathon erfolgreich zu finishen. Eine Option wäre der Mainova<br />
Frankfurt Marathon Ende Oktober 2019. Nutze die Zeit bis Ende <strong>Juli</strong>, um deine Grundlagenausdauer<br />
weiter zu verbessern und starte dann ab <strong>August</strong> mit dem marathonspezifischen<br />
Training.<br />
31 bis 40 Punkte: Du bist topfit und einer erfolgreichen Marathonvorbereitung steht<br />
nichts mehr im Weg. Such dir am besten gleich einen Marathon im September oder Oktober<br />
2019 aus und starte mit der 14-wöchigen speziellen Marathonvorbereitung, alle<br />
notwendigen Grundlagen hast du in den letzten Wochen bereits gelegt.<br />
DER EXPERTE<br />
Der Fragebogen wurde von unserem Experten<br />
Carsten Eich entwickelt. Der Ex-Profi ist<br />
Trainingsfachmann. Er war über viele Jahre<br />
die deutsche Nummer eins auf der Straße. Noch<br />
immer hält er mit 60:34 Minuten den deutschen<br />
Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere<br />
ist Carsten Eich der Laufszene auf vielfältige<br />
Weise verbunden. So leitet er auch unsere Running<br />
Camps auf Mallorca und an der portugiesischen<br />
Algarve. ↦ www.carsten-eich.de<br />
Foto: iStock<br />
23 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› MÜDE? SCHLAPP?<br />
KAUM NOCH LEISTUNG? ‹<br />
—<br />
WENN<br />
EISEN HILFT<br />
—<br />
Wenn sich Sportler fühlen, als hätte man ihnen<br />
den Stecker rausgezogen, kann es daran liegen,<br />
dass es an Eisen mangelt. Denn das Spurenelement<br />
ist essenziell für die Ausdauer.<br />
Hier liest du, warum ohne Eisen nichts läuft. Und<br />
unser Experte Dr. Matthias Marquardt verrät,<br />
wie du Eisenmangel vorbeugst und behandelst.<br />
WARUM IST EISEN SO WICHTIG<br />
FÜR DIE LEISTUNGSFÄHIGKEIT<br />
VON AUSDAUERSPORTLERN?<br />
Ohne Eisen könnte der von den Lungen<br />
aufgenommene Sauerstoff nicht über<br />
den Blutkreislauf zu den Zellen transportiert<br />
werden, wo er zur Energiegewinnung<br />
genutzt wird. Denn im Blut<br />
wird der Sauerstoff mit Hilfe des Eisens<br />
an den Blutfarbstoff Hämoglobin<br />
gebunden. Dies geschieht in den roten<br />
Blutkörperchen. Deshalb wird Eisen für<br />
die Blutbildung benötigt: Steht nicht genügend<br />
Eisen zur Verfügung, kann nicht<br />
ausreichend Hämoglobin gebildet werden.<br />
Der Sauerstofftransport wird eingeschränkt,<br />
alle Systeme des Körpers,<br />
aber vor allem die Muskeln und das Gehirn,<br />
arbeiten nicht mehr optimal. Beim<br />
Laufen kann schon ein geringer Eisenmangel<br />
zu verminderter Leistungsfähigkeit<br />
führen, weil dabei ja extrem viel<br />
Sauerstoff benötigt wird.<br />
WER IST VON EISENMANGEL<br />
BETROFFEN?<br />
Eisenmangel ist ein Thema, das vor allem<br />
Frauen, Sportler, Vegetarier und<br />
Menschen mit chronisch entzündlichen<br />
Erkrankungen wie Rheuma betrifft. Bei<br />
Frauen ist die Ursache die Regelblutung.<br />
Der monatliche Blutverlust führt<br />
zu einem Verlust an Eisen. Ab dem 50.<br />
Lebensjahr, wenn die Regelblutung meistens<br />
aufhört, steigen die Eisenwerte bei<br />
Frauen meist deutlich an. Dass Sportler<br />
häufiger an Eisenmangel leiden als die<br />
übrige Bevölkerung, hängt damit zusammen,<br />
dass Eisen vom Körper immer dann<br />
schlecht aufgenommen wird, wenn das<br />
Immunsystem des Körpers hart arbeiten<br />
muss. Das ist bei entzündlichen Zuständen<br />
und Infekten der Fall, aber auch nach<br />
Belastungen durch Training und Wettkampf.<br />
Deshalb sollten vor allem Läuferinnen,<br />
aber auch Läufer, ihre Eisenwerte<br />
immer im Blick haben..<br />
WELCHE ROLLE SPIELT<br />
DIE ERNÄHRUNG?<br />
Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt,<br />
hat ein erhöhtes Eisenmangel-Risiko.<br />
Genauso wie diejenigen, die viele Getreideprodukte<br />
und Kohlenhydrate und wenig<br />
Fleisch zu sich nehmen – was ja auf<br />
viele Sportler zutrifft. Haferflocken zum<br />
Beispiel enthalten zwar mehr Eisen als<br />
ein Steak. Aber darauf kommt es leider<br />
nicht an. Entscheidend ist, wie gut das<br />
in einem Lebensmittel enthaltene Eisen<br />
vom Körper aufgenommen werden kann.<br />
30
» Wer sich vegetarisch oder<br />
vegan ernährt, hat ein erhöhtes<br />
Eisenmangel-Risiko. «<br />
GESUNDHEIT<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
Und da schneidet Fleisch eben viel besser ab als Hafer. So kommt<br />
es, dass Vegetarier womöglich mehr Eisen zu sich nehmen als<br />
Fleischesser – und trotzdem weniger Eisen im Körper haben.<br />
WAS SIND DIE ERSTEN ANZEICHEN EINES<br />
EISENMANGELS?<br />
Wenn es dir schwer fällt, dich länger zu konzentrieren. Wenn<br />
die Erholung vom Training länger dauert als gewöhnlich. Oder<br />
wenn du dich müde und schlapp fühlst und das Training nicht<br />
so anschlägt, wie erhofft, können das erste Symptome sein,<br />
und du solltest deinen Eisenhaushalt checken lassen. Es kann<br />
natürlich sein, dass das an anderen Faktoren wie zu viel Training<br />
oder Stress in Beruf und Familie liegt. Aber falls es dann<br />
doch ein Eisenmangel sein sollte, kann man den ja durch Eisen-<br />
präparate verhältnismäßig leicht beheben<br />
und dir geht es schnell viel besser.<br />
Ambitionierte Sportler, denen es um<br />
ihre Leistung geht, sollten mindestens<br />
einmal pro Jahr ihren Eisenhaushalt<br />
checken lassen.<br />
WIE LÄSST SICH EISENMANGEL<br />
DIAGNOSTIZIEREN?<br />
Durch eine Blutuntersuchung. Dabei<br />
reicht ein kleines Blutbild mit Messung<br />
der roten Blutkörperchen (Erythrozyten)<br />
und des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin)<br />
allerdings nicht aus. Denn deren<br />
Foto: iStock<br />
31 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› SO WILL ELIUD KIPCHOGE DEN<br />
MARATHON UNTER<br />
—<br />
ZWEI STUNDEN LAUFEN ‹<br />
PROJEKT<br />
1 :59:59<br />
—<br />
↦ Auch wenn er ein Berlin-Shirt<br />
trägt, als wir ihn in Berlin zum Interview<br />
treffen: Eliud Kipchoge wird in<br />
London und nicht in der deutschen<br />
Hauptstadt zum zweiten Mal versuchen,<br />
die Zwei-Stunden-Barriere<br />
im Marathon zu durchbrechen. Der<br />
34-jährige Kenianer startet voraussichtlich<br />
Ende September oder in der<br />
ersten Oktober-Hälfte, nachdem er<br />
2017 in einem von seinem Ausrüster<br />
Nike organisierten Rennen auf dem<br />
Formel-1-Rennkurs in Monza bereits<br />
eine Zeit von 2:00:25 Stunden erreicht<br />
hatte. Auch der neue Versuch wird unter<br />
irregulären Bedingungen geplant,<br />
so dass die Zeit nicht als Weltrekord<br />
anerkannt werden könnte.<br />
„Eine zweite Chance zu bekommen,<br />
die Zwei-Stunden-Barriere<br />
zu durchbrechen, ist außergewöhnlich<br />
aufregend. Ich sage<br />
immer, dass es kein Limit gibt und<br />
ich weiß, dass es für mich möglich<br />
ist“, erklärt Eliud Kipchoge.<br />
Diese Chance erhält er dank des<br />
britischen Chemie-Unternehmens<br />
„Ineos“, das das geplante Rennen<br />
finanziert und mit organisiert. „Ineos“<br />
hatte vor kurzem mit einem<br />
anderen Engagement im Sport auf<br />
sich aufmerksam gemacht: Das Unternehmen<br />
hat das britische Rad-Team<br />
Sky übernommen.<br />
„Ich habe bei meinem ersten Versuch<br />
viel gelernt und glaube wirklich, dass<br />
ich 26 Sekunden schneller laufen<br />
kann als vor zwei Jahren in Monza.<br />
Ich will der Welt zeigen, dass alles<br />
möglich ist, wenn du dich auf ein Ziel<br />
konzentrierst, hart arbeitest und an<br />
dich glaubst“, erklärt Eliud Kipchoge.<br />
Die Zwei-Stunden-Marke ist das<br />
letzte große, ja das einzige Ziel, das<br />
dem 34-Jährigen noch bleibt. Alles<br />
andere hat er bereits erreicht.<br />
Den Weltrekord hat er vergangenen<br />
Herbst in Berlin auf 2:01:39 Stunden<br />
verbessert. Viermal gewann er den<br />
London-Marathon, dreimal den in<br />
Berlin. 2016 wurde er Olympiasieger<br />
in Rio. Bei 13 Marathons stand er am<br />
Start, zwölf davon hat er gewonnen.<br />
Im nächsten Jahr will Eliud Kipchoge<br />
bei den Olympischen Spielen in Tokio<br />
zum zweiten Mal in Folge die Marathon-Goldmedaille<br />
holen. Dass er mal<br />
Zweiter wurde, ist mittlerweile fast<br />
sechs Jahre her. 2013 musste er sich<br />
in Berlin seinem Landsmann Wilson<br />
Kipsang geschlagen geben.<br />
Obwohl er bereits 2003 als Weltmeister<br />
über 5000 Meter seinen ersten<br />
ganz großen Erfolg feierte und seitdem<br />
auf höchstem Niveau läuft, fühlt<br />
er sich kein bisschen müde. Sein Erfolgsrezept?<br />
„Ich sage mir, dass jeder<br />
Tag ein neuer Tag ist. Ich versuche<br />
einfach, die ganzen Jahre zu vergessen<br />
und in die Zukunft zu schauen.“<br />
Ganz wichtig ist für ihn indes auch<br />
die Erholung, die er sich nach jedem<br />
großen Marathon gönnt. Vier Wochen<br />
lang wird kaum trainiert. Dann<br />
verbringt er Zeit mit der Familie (er<br />
hat drei Kinder), liest und ruht sich<br />
vor allem auch mental aus, bevor die<br />
Vorbereitung auf das nächste Rennen<br />
beginnt. Große Veränderungen an<br />
seinem Trainingsprogramm nimmt er<br />
nicht mehr vor. Dafür ist das Konzept,<br />
das er mit seinem Coach Patrick Sang<br />
in der Höhe von Eldoret umsetzt, zu<br />
erfolgreich. Die kenianische Stadt<br />
liegt zwischen 2100 und 2700 Metern<br />
Höhe über dem Meer und gilt als Wiege<br />
zahlreicher kenianischer Lauferfolge.<br />
Der Trainer, selbst ehemaliger<br />
Weltklasseläufer über 3000 Meter<br />
Hindernis, und Kipchoge kennen sich<br />
schon viele Jahre. Kipchoges Mutter<br />
war die Kindergärtnerin von Patrick<br />
50
Nächsten Herbst wird Marathon-<br />
Weltrekordler Eliud Kipchoge in<br />
London ein zweites Mal versuchen,<br />
die Zwei-Stunden-Barriere im Marathon<br />
zu durchbrechen, der er vor<br />
zwei Jahren mit 2:00:25 Stunden in<br />
Monza schon sehr nahe gekommen ist.<br />
Und hier liest du, was den Kenianer so<br />
stark macht.<br />
Texte: Jörg Wenig, Christian Ermert, Natascha Marakovits | Fotos: Nike/Pim Rinkes<br />
DIE<br />
ZWEITE<br />
CHANCE<br />
51 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
EQUIPMENT & MODE<br />
› ON CLOUDSTRATUS<br />
—<br />
‹<br />
DOPPELTE<br />
DÄMPFUNG<br />
—<br />
Weich landen, hart abstoßen – so lautet das Credo der Schweizer<br />
Laufschuhmarke On. Seit fast zehn Jahren nun gibt es die Cloud-Technologie,<br />
die für Dämpfungskomfort sorgt. Mit dem neu entwickelten Material Helion<br />
und neu angeordneten Cloud-Tec Elementen setzt das brandneue Modell<br />
Cloudstratus auf ein duales Dämpfungssystem.<br />
↦ Gut fünf Millionen Paar verkaufter<br />
Laufschuhe sprechen eine<br />
eindeutige Sprache. Kaum ein<br />
anderer Hersteller von Laufschuhen<br />
war gemessen an den Wachstumsraten<br />
so erfolgreich wie die<br />
Schweizer Marke On. Die Schuhe<br />
sehen nicht nur anders aus als viele<br />
Modelle erfolgreicher Brands,<br />
sie überzeugen auch durch Qualität,<br />
Design und Langlebigkeit.<br />
Seit wenigen Tagen nun steht mit<br />
dem On Cloudstratus ein Modell bei<br />
den Händlern, der zwar die typischen<br />
Cloud Elemente trägt, aber irgendwie<br />
doch anders aussieht. Neu ist aber<br />
nicht nur die Anordnung der wabenförmigen<br />
Clouds, das Material ist<br />
eine komplette Neuentwicklung aus<br />
den Laboren der Schweizer.<br />
HELION: SUPER LEICHT,<br />
MEHR ENERGY-RETURN<br />
Helion heißt das neue Dämpfungsmaterial,<br />
das die Dämpfung per<br />
Cloud-Technologie optimal unterstützen<br />
soll. Das Material ist leicht<br />
und doch langlebig, bietet eine hervorragende<br />
Energierückstellung und<br />
ist temperaturresistent. Gelungen<br />
ist diese besondere Konstruktion des<br />
Schaums dank moderner Produktionsprozesse.<br />
Letztlich bestehen aufgeschäumte<br />
Kunststoffe aus vielen<br />
Molekülen. Den Entwicklern ist es<br />
gelungen, feste - sprich stabile - und<br />
weiche (also flexible) Elemente entlang<br />
derselben Molekülkette miteinander<br />
zu verbinden. Das neue Material<br />
Helion ist also das Beste aus<br />
zwei Welten: weich und dämpfend<br />
auf der einen Seite, sowie haltbar und<br />
elastisch auf der anderen. On selbst<br />
spricht stolz auch von einem „Superfoam“.<br />
Die Dämpfungselemente aus dem<br />
neuen Supermaterial sind beim<br />
Cloudstratus übereinander angeordnet.<br />
So sorgen zwei Schichten für<br />
eine Portion Extra-Dämpfung. Zudem<br />
sind die Elemente miteinander<br />
verbunden, wodurch sich der Druck<br />
beim Aufprall besser verteilen kann.<br />
ZWEIFACHER<br />
AUFPRALLSCHUTZ<br />
Ganz klar: Der neue Cloudstratus ist<br />
auf Komfort ausgelegt. Kein Flitzer<br />
für die Kurzstrecke, sondern gebaut,<br />
um viele Kilometer abzuspulen. Die<br />
untere Cloud-Schicht im Bereich<br />
des hinteren Teil des Fußes nimmt<br />
die Aufprallenergie auf, die obere<br />
Schicht absorbiert bei Bedarf weitere<br />
Aufprallkräfte. Bis dahin hat die<br />
weiche, dämpfende Eigenschaft des<br />
neuen Materials ihr Werk getan, nun<br />
kommt die reaktive Fähigkeit zum<br />
Zug. Unterstützt vom Speedboard unter<br />
der Fußsohle, einer steifen Platte,<br />
die wie ein gespannter Bogen funktioniert,<br />
wird die gespeicherte Energie<br />
in Vorwärtsbewegung umgewandelt.<br />
Schritt für Schritt.<br />
Auch um das Thema Passform haben<br />
sich die Entwickler im Cloudstratus<br />
ganz besonders gekümmert. Der<br />
Schuh soll sich da beugen, wo es auch<br />
der Fuß tut. Die besondere, sternförmige<br />
Schnürung unterstützt die wirklich<br />
sehr gute Verbindung zwischen<br />
Fuß und Laufschuh. Bis zum Vorfuß<br />
reicht das Schnürsystem, das sich<br />
sehr individuell anpassen lässt.<br />
Eine leicht gerippte Innensohle soll<br />
die Sensomotorik aktiv unterstützen,<br />
denn unterm Fuß befinden sich viele<br />
Nerven, die unsere Motorik steuern.<br />
Die „Rippen“ sind aber so fein aufgebracht,<br />
dass der Läufer sie kaum<br />
spürt, eine Technologie also, die eher<br />
unbewusst abläuft.<br />
MAXIMAL GEDÄMPFTES<br />
LAUFERLEBNIS<br />
„Wir haben jahrelang an diesem<br />
Schuh gearbeitet, um ein maximal<br />
gedämpftes und sanftes Lauferlebnis<br />
zu schaffen“, sagt Olivier Bernhard,<br />
einer der drei Gründer von On und<br />
gleichzeitig Leiter der Forschungsund<br />
Entwicklungsabteilung. Natürlich<br />
haben wir das neueste Modell<br />
von On für euch getestet.<br />
54
ON<br />
CLOUD<br />
STRATUS<br />
IM TEST<br />
On Cloudstratus<br />
Den kann man auch zum Anzug tragen, war einer der ersten Gedanken, als wir den neuen Cloudstratus in schwarz aus<br />
der Verpackung hoben. Hochwertiges Material, tadellose Verarbeitung – so wie man es von den Schweizern gewohnt ist.<br />
Aber uns kommt es nicht auf die Farbe an, auch wenn das bei Läufern ja ein wichtiges Kaufkriterium sein soll. Also rein<br />
mit dem Fuß. Das erste Schlupfgefühl sagt viel darüber aus, ob Schuh und Fuß bei den nächsten Läufen gemeinsam Spaß<br />
haben werden. Und ja, der Fuß sitzt wunderbar. Wohlfühl-Atmosphäre. Die neue Schnürung arbeitet exakt, so dass sich<br />
Fuß und Cloudstratus zu einer Einheit verbinden lassen. Schon nach wenigen Schritten wird klar: Dieser Schuh will laufen.<br />
Lange laufen. Doch nicht nur das - ist einer unserer ersten Gedanken – der taugt sogar für den Alltag. Aber nun raus<br />
auf die Laufstrecke. Wer das On Lauferlebnis in einem klassischen Cloud, dem Cloudswift oder Cloudsurfer kennt, der<br />
entdeckt hier ein neues Laufgefühl. Der Schuh lässt dich den Asphalt kaum spüren, das Cloud-Feeling ist weniger ausgeprägt.<br />
Die sehr gute Dämpfung paart sich mit großer Stabilität. Es drückt nichts, der Fuß sitzt fest, aber die Zehen haben<br />
Bewegungsfreiheit. Meter für Meter „rollt“ der Cloudstratus dahin. Jetzt also einen Gang höher schalten. Auch das geht<br />
wunderbar. Also noch ein bisschen schneller. Und jetzt merkt man, dass der Cloudstratus ein Langstrecken-Laufschuh<br />
ist. Er könnte noch ein bisschen schneller, aber eigentlich will er vor allem eines: lange laufen.<br />
GEWICHT: 305 g (Herren US 9) | 270 g (Damen US 8), SPRENGUNG: 8 mm, PREIS: 180,00 Euro<br />
55 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
01<br />
TASTE DICH LANGSAM<br />
ANS LAUFEN BEI<br />
HITZE HERAN<br />
Grundsätzlich steigt unsere Körpertemperatur<br />
leicht an, wenn wir uns<br />
bewegen. Um diesen Anstieg auszugleichen,<br />
um uns wieder herunter<br />
zu kühlen, produziert unser Körper<br />
Schweiß. Dieses natürliche Kühlsystem<br />
verstärkt sich bei steigenden Temperaturen<br />
– und irgendwann kommt<br />
unser Körper mit dem Kühlen nicht<br />
mehr hinterher. Doch wann das Kühlsystem<br />
streikt, ist bei jedem Menschen<br />
unterschiedlich. Und langfristig kann<br />
man sich auch daran gewöhnen, bei<br />
höheren Temperaturen zu trainieren.<br />
Gerade am Anfang der ersten Hitzeperiode<br />
solltest du daher genau auf die<br />
Reaktionen des Körpers achten und<br />
dich langsam an das Training bei hohen<br />
Temperaturen herantasten.<br />
02<br />
PASSE DIE INTENSITÄT<br />
DEINER TRAININGSEINHEIT<br />
DER TEMPERATUR AN<br />
Wenn du bei Hitze effektiv trainieren<br />
willst, musst du bei deinen Trainingseinheiten<br />
genau die Belastungen<br />
erreichen, die auf deinem Trainingsplan<br />
stehen. Und bei höheren Temperaturen<br />
erreichst du diese Belastungen,<br />
indem du die Intensität reduzierst. Ein<br />
Beispiel: Auf deinem Trainingsplan<br />
steht ein ruhiger Dauerlauf – zum Beispiel<br />
10 Kilometer in 5:30 min/km. Bei<br />
idealen äußeren Bedingungen von 15<br />
Grad entspricht diese Geschwindigkeit<br />
deinem Wohlfühltempo im Grundlagenbereich.<br />
Wenn die Temperatur aber<br />
auf 25 Grad steigt, machst du bereits<br />
einen Mittleren Dauerlauf. Das kannst<br />
du an den deutlich höheren Pulswerten<br />
erkennen. Und solltest du diese Einheit<br />
mit der gleichen Geschwindigkeit bei<br />
30 Grad oder mehr absolvieren, entspricht<br />
die Belastung einem Tempodauerlauf.<br />
Drei vollkommen verschiedene<br />
Trainingsinhalte trotz gleicher<br />
Geschwindigkeit.<br />
03<br />
IDEALERWEISE LÄUFST<br />
DU MORGENS ODER ABENDS<br />
Im Sommer sind der Morgen und<br />
der Abend die besten Tageszeiten<br />
für dein Training. Viele Läufer nutzen<br />
die angenehmen Temperaturen<br />
direkt nach dem Aufstehen und absolvieren<br />
einen Lauf vor der Arbeit.<br />
Positiver Nebeneffekt eines solchen<br />
Morgenlaufs: Weil du mit nüchternem<br />
Magen, also ohne vorherige<br />
Energieaufnahme durch eine Mahlzeit,<br />
startest, wird dein Fettstoffwechsel<br />
aktiviert. Der Morgenlauf<br />
eignet sich allerdings nur für ruhiges<br />
Grundlagentraining, intensive<br />
Trainingseinheiten wie Tempoläufe<br />
sollten auf den Abend gelegt werden.<br />
Dabei solltest du die im Tagesverlauf<br />
steigenden Ozonwerte beachten,<br />
meist kühlt es erst kurz vor Sonnenuntergang<br />
wieder spürbar ab.<br />
Trainingseinheiten bei Temperaturen<br />
über 30 Grad sind nicht zu empfehlen<br />
und sollten wirklich nur ganz<br />
vereinzelt absolviert werden.<br />
04<br />
ACHTE AUF<br />
DEINE HERZFREQUENZ<br />
Ich bin ein großer Fan einer Trainingssteuerung,<br />
die sich an der Herzfrequenz<br />
orientiert. Der Puls gibt uns in<br />
Echtzeit ein Feedback über die Belastung,<br />
die wir unserem Körper gerade<br />
zumuten. Darum sollte jeder Läufer<br />
seinen Maximalpuls kennen und mit<br />
Hilfe einer Leistungsdiagnostik seine<br />
persönlichen Trainingsbereiche<br />
festlegen lassen. Wenn die Leistungsdiagnostik<br />
ergibt, dass dein Puls beim<br />
Grundlagentraining zwischen 140<br />
und 154 liegen sollte, gilt dies natürlich<br />
auch bei höheren Temperaturen.<br />
Wenn der Puls also bei deiner gewohnten<br />
Laufgeschwindigkeit zu sehr<br />
steigt, musst du das Tempo reduzieren<br />
– sonst absolvierst du kein Grundlagentraining<br />
mehr. Wer sich bei<br />
hohen Temperaturen permanent überfordert,<br />
wird im Herbst nicht die anvisierte<br />
Leistungsfähigkeit erreichen.<br />
Weil vor allem die intensive Spitze<br />
trainiert wurde, fehlt solchen Läufern<br />
mit dem Grundlagentraining das Fundament<br />
der Leistungspyramide.<br />
05<br />
RADFAHREN & SCHWIMMEN<br />
SIND OPTIMALE HITZE-<br />
ALTERNATIVEN<br />
Bei hohen Temperaturen kannst du<br />
auch auf alternative Trainingsformen<br />
ausweichen – vor allem, wenn Du im<br />
Grundlagenbereich arbeiten möchtest.<br />
So ist zum Beispiel Radfahren<br />
aufgrund des Fahrtwinds meist viel<br />
angenehmer als Laufen. Wenn du aufs<br />
Rad umsteigst, solltest du aber ↦<br />
58
› LAUFEN IM<br />
—<br />
HOCHSOMMER ‹<br />
SO TROTZT DU<br />
DER HITZE<br />
—<br />
Fotos: iStock<br />
Endlich ist der Sommer da. Doch für Läufer<br />
bringen hohe Temperaturen auch Probleme.<br />
Training bei Hitze belastet den Organismus<br />
viel stärker als Training bei mildem Wetter.<br />
Damit es für dich auch im Sommer läuft, hat<br />
unser Experte Carsten Eich zehn Top-Tipps<br />
zusammengestellt.<br />
59 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
Anzeigen-Sonderveröffentlichung<br />
› DEN RICHTIGEN<br />
—<br />
SPORT-BH FINDEN ‹<br />
DER<br />
PERFEKTE<br />
HALTGEBER<br />
—<br />
Mindestens genauso wichtig wie ein atmungsaktives Shirt und<br />
eine gut sitzende Hose ist die Funktionalität beim Drunter –<br />
vor allem bei Frauen. Ein Sport-BH darf nicht einschneiden und<br />
muss für den perfekten Halt sorgen. Wir verraten dir,<br />
worauf du beim Kauf des richtigen Bras achten musst und<br />
welche Modelle von Brooks gerade neu auf den Markt<br />
gekommen sind.<br />
↦ Sport-Bras gehören neben dem<br />
perfekten Laufschuh zur wichtigsten<br />
Grundausstattung einer<br />
jeden Läuferin. Insbesondere in<br />
Hinblick auf die Beanspruchung<br />
des Brustgewebes zählt Laufen zu<br />
den anspruchsvollsten Sportarten<br />
mit einer hohen Belastung für das<br />
Brustgewebe. Um gesundheitliche<br />
und ästhetische Langzeitfolgen zu<br />
vermeiden, braucht es beim Laufen<br />
daher einen Bra, der eine Extraportion<br />
Halt gibt.<br />
Mehr als 40 Prozent der Frauen nutzen<br />
gar keinen Sport-BH. Und 80 Prozent<br />
von jenen, die einen verwenden, tragen<br />
die falsche Größe. Denn diese kann sich<br />
im Laufe der Zeit durch Alter, Schwangerschaft<br />
und Gewichtsschwankungen<br />
ändern. Die Zahlen zeigen, dass sehr<br />
viele Frauen, die auf die Extraportion<br />
Halt beim Sport Wert legen, trotz<br />
vielfältigem Angebot Schwierigkeiten<br />
haben, das passende Drunter zu finden.<br />
Der Laufschuhhersteller Brooks<br />
hat das Thema Sport-BH daher genauer<br />
unter die Lupe genommen. Ganz<br />
nach der Run Happy Philosophie, jeder<br />
Sportlerin ein einzigartiges, individuelles<br />
Lauferlebnis zu ermöglichen,<br />
hat Brooks verschiedene Körpertypen<br />
vermessen und auf Grundlage der Faktoren<br />
Komfort, Passform, Halt und Stil<br />
drei Bra-Typen festgelegt, die sich den<br />
individuellen Formen und Größen der<br />
weiblichen Brust anpassen: Low Impact,<br />
Medium Impact und High Impact.<br />
Denn die Sportart bestimmt den Unterstützungsgrad.<br />
High Impact ist ideal<br />
für bewegungsintensive Aktivitäten<br />
wie Springen, Hüpfen und auch Laufen.<br />
Mittel eignet sich für Aktivitäten mit<br />
eingeschränkter Auf-und Abbewegung<br />
und Low für ruhigere Sporteinheiten<br />
wie zum Beispiel Yoga.<br />
Zur High Impact-Kategorie gehört<br />
auch das Modell Juno, das im Sport-BH<br />
Test von Stiftung Warentest als eindeutiger<br />
Sieger hervorging. Der Bra überzeugte<br />
vor allem in der Kategorie<br />
Halt gegenüber der Konkurrenz.<br />
Für einen angenehmen Tragekomfort<br />
besitzen alle Brooks Modelle<br />
eine Softnaht-Verarbeitung, ein flexibles<br />
Unterbrustband für einen starken<br />
Halt und ein ergonomisch abgestimmtes<br />
Trägersystem. Darüber hinaus<br />
geben alle Modelle Feuchtigkeit nach<br />
außen hin ab. Ganz neu in der diesjährigen<br />
Frühjahr/Sommer Kollektion ist<br />
der Fastforward Zip mit herausnehmbaren<br />
Körbchen und einem Frontreißverschluss<br />
für ein leichtes An- und<br />
Ausziehen.<br />
Damit der Sport-BH tatsächlich optimal<br />
sitzt, ist es wichtig, verschiedene<br />
Modelle zu probieren. Im Rahmen der<br />
Brooks Run Happy Festival Tour 2019<br />
in sechs Städten können Läuferinnen<br />
einen passenden Sport-Bra aussuchen<br />
und auf der Strecke testen.<br />
brooksrunning.com/de_de/brooks-sportbhs-frauen/<br />
62
EQUIPMENT<br />
——<br />
MODE<br />
1<br />
SPORT-BH<br />
FACTS<br />
2<br />
3<br />
1 BROOKS<br />
Juno (High Impact)<br />
Für Frauen, die eine stärker<br />
kontrollierte Passform<br />
lieben. Der Juno mit dem<br />
starken Racerback ist der ultimative<br />
BH für alle, die viel<br />
Unterstützung und Form mit<br />
individuell anpassbarem Sitz<br />
wünschen. 60,00 €<br />
2 BROOKS Hot Shot<br />
(Low Impact)<br />
Manche BHs verdienen<br />
das Rampenlicht. Zeig den<br />
Rücken dieses schlanken,<br />
flexiblen Hot Shots mit seinen<br />
Trägern und halte dich<br />
kühl mit dem DriLayer®-<br />
Gewebe. 40,00 €<br />
3 BROOKS Fast Forward<br />
Crossback (Medium Impact)<br />
Du selbst bist flexibel und<br />
vielseitig? Dann sollte dein<br />
BH es auch sein! Dieser BH<br />
mit anpassbaren Trägern<br />
und Verschluss verbindet<br />
Unterstützung perfekt mit<br />
Stil. 35,00 €<br />
↦ Die Brust läuft mit: Bei Bewegung<br />
bewegt sich die weibliche Brust nach<br />
oben, unten und auch seitlich - beim<br />
Joggen bis zu 8,5 Zentimeter pro<br />
Schritt. Bei einem Marathon (ca.<br />
40.000 Schritte) legt die weibliche<br />
Brust demnach sage und schreibe 3,4<br />
Kilometer zurück! Kein Wunder, dass<br />
ohne die richtige Unterstützung das<br />
Bindegewebe enorm belastet wird.<br />
↦ Sport-BHs sind also genauso<br />
wichtig wie Laufschuhe.<br />
↦ 80 Prozent aller Frauen tragen die<br />
falsche BH-Größe, denn diese kann<br />
sich durch Gewichtsab- oder zunahme,<br />
Schwangerschaft, Alter und<br />
schlicht und einfach die Schwerkraft<br />
schnell ändern.<br />
↦ Mehr als 40 Prozent der Frauen<br />
tragen beim Sport keinen Sport-BH.<br />
↦ Im Brustgewebe gibt es keine<br />
Muskeln - ein einziges Band unterstützt<br />
das gesamte Gewebe.<br />
↦ Ein Sport-BH sollte alle sechs bis<br />
zwölf Monate ersetzt werden. Das<br />
Material und die Gummibänder leiern<br />
mit der Zeit aus und können nicht<br />
länger effektiv funktionieren.<br />
63 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
—<br />
› LOGICOM ZYPERN MARATHON ‹<br />
LAUFEN,<br />
WO DIE GÖTTER<br />
URLAUB MACHEN<br />
—<br />
↦ Schöner lässt es sich kaum auf<br />
den Startschuss warten. Während<br />
der Countdown zum Logicom Zypern<br />
beginnt, schweift der Blick über<br />
eine spektakuläre Felsenküste hinaus<br />
aufs Mittelmeer. Die aufgehende<br />
Sonne vertreibt gerade die letzten<br />
Dunstfetzen. Die Felsen der Aphrodite<br />
kommen in Sicht. Dort, wo dieser<br />
Marathon beginnt, soll einst die griechische<br />
Göttin der Liebe dem Meer<br />
entstiegen sein.<br />
Einige der Teilnehmer kennen sicherlich<br />
die blutige Geschichte, die hinter<br />
der Geburt der Göttin aus dem Meer<br />
steckt. In der griechischen Mythologie<br />
ist Aphrodite die Tochter des Uranos,<br />
der den Himmel symbolysiert. Dessen<br />
Sohn, der Titan Kronos, schnitt ihm auf<br />
Rat seiner Mutter Gaia die Geschlechtsteile<br />
ab und warf sie ins Meer. Das Blut<br />
und der Samen vermischten sich mit<br />
dem Salzwasser, das aufschäumte und<br />
daraus Aphrodite gebar, die dann an<br />
der Küste von Zypern an Land ging und<br />
fortan als Göttin für Liebe, Schönheit<br />
und Sex zuständig war.<br />
Die meisten der Läufer interessieren<br />
sich allerdings weniger für die schaurigen<br />
Familienangelegenheiten der griechischen<br />
Götter, die hier einst ausgetragen<br />
worden sein sollen, sondern viel<br />
mehr für die Vorzüge des zypriotischen<br />
Frühlings. So wie Asics-Frontrunnerin<br />
Judith Havers, die schon vor dem Start<br />
ins Schwärmen kommt. „Ich bin in<br />
Hamburg an einem grauen und verregneten<br />
Märztag abgeflogen und fühlte<br />
mich bei der Ankunft in Zypern direkt<br />
wie in einer grünen Oase.“<br />
Der Termin des Zypern-Marathons<br />
Mitte März ist perfekt, um den deut-<br />
64
Dass sogar die Götter auf Zypern Ruhe und<br />
Erholung finden, haben sich findige Werbetexter<br />
ausgedacht. Das mag übertrieben sein.<br />
Aber für Ausdauersportler ist Zypern definitiv<br />
ein tolles Reiseziel – vor allem im Frühjahr<br />
und Herbst. Mitte März lockt zusätzlich der<br />
Zypern-Marathon.<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
schen Winter ein wenig zu verkürzen<br />
– oder mit einem Rennen<br />
über 42,195, 21,0975 oder 10 Kilometer<br />
die Form zu testen, bevor es<br />
dann im April zu einem der großen<br />
deutschen Frühjahrsmarathons in<br />
Hamburg, Düsseldorf oder Hannover<br />
geht. Das sieht auch Judith<br />
so: „Die ursprüngliche Landschaft<br />
und die wärmende Frühjahressonne<br />
geben einfach Power für die<br />
neue Laufsaison.“<br />
Ein DJ beschallt uns mit aufputschender<br />
Techno-Musik. Rund 500<br />
Marathonis warten auf den Start.<br />
Die restlichen etwa 3000 Läufer verteilen<br />
sich auf den Halbmarathon und den<br />
10-Kilometer-Lauf, die beide direkt im<br />
Hafenstädtchen Paphos gestartet werden,<br />
wo auch das Ziel des Marathons<br />
liegt. Hätte ein Halbmarathon nicht gereicht?<br />
„Wer mehr von der Landschaft<br />
sehen will, muss den ganzen Marathon<br />
laufen“, scherzt Judith. Und überhaupt:<br />
More miles, more fun.<br />
IMMER ENTLANG DER KÜSTE<br />
Dann geht es los. Größtenteils entlang<br />
der Küste, immer in Richtung Paphos<br />
führt die leicht profilierte Strecke auf<br />
Landstraßen über Felder und kleine<br />
Ortschaften. Alle drei Kilometer<br />
gibt es Verpflegungsstationen, an<br />
denen die Helfer neben der Versorgung<br />
der Teilnehmer zusätzlich das<br />
Anfeuern übernehmen. Auch die Polizisten<br />
auf ihren Motorrädern winken<br />
und unterstützen uns lautstark.<br />
Vor ein paar Tagen haben wir die<br />
Sonne noch herbeigesehnt, auf den<br />
42 Kilometern wird sie zunehmend<br />
unangenehm. Ich muss permanent<br />
an die Legende denken, die sich um<br />
den Ausgangspunkt des Zypern-<br />
Marathons rankt: Es heißt, ↦<br />
„Die ursprüngliche Landschaft und<br />
die wärmende Frühjahrssonne geben<br />
einfach Power.“<br />
Läuferin Judith Havers über den Reiz des Zypern-Marathons<br />
Text: Christian Bruneß<br />
Fotos: Christian Bruneß, Logicom Zypern Marathon<br />
65 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
UWE<br />
SCHMITT<br />
› MIT POLAR<br />
—<br />
NACH BERLIN ‹<br />
AUS DEM<br />
ROLLSTUHL ZUM<br />
MARATHON<br />
—<br />
↦ Dass Uwe für den BMW Berlin-Marathon<br />
trainieren kann, grenzt aus medizinischer<br />
Sicht an ein Wunder. Der 29.<br />
September 2019 soll sein großer Tag<br />
sein. Dabei konnte er nach einem Abszess<br />
im Gehirn vor neun Jahren keinen<br />
Schritt laufen. Damals hatten die Ärzte<br />
ihm prophezeit, dass er nie wieder würde<br />
gehen können.<br />
„Ich habe früher keinen Sport gemacht.<br />
Außer, dass ich im Alltag sehr<br />
viel zu Fuß gegangen und mit dem<br />
Rad gefahren bin. 20 Kilometer zu<br />
gehen, war keine Seltenheit“, erzählt<br />
Uwe Schmitt. Der Lehrbeauftragte<br />
wohnt in der Nähe von Köln in einem<br />
kleinen Ort, der an das öffentliche<br />
Verkehrsnetz nicht angebunden ist.<br />
Da er keinen Führerschein besitzt,<br />
hieß es für ihn immer schon die Beine<br />
in die Hand nehmen oder aufs Fahrrad<br />
steigen. Das war für ihn völlig in<br />
Ordnung. Uwe mochte die Bewegung<br />
in der Natur, fühlte sich dadurch frei.<br />
Bis eines Tages etwas anders war<br />
als sonst. „Ich hatte Probleme mit<br />
dem Kreislauf und konnte mit dem<br />
Rad nicht mehr geradeaus fahren.<br />
Es war, als wenn ich neben mir stehen<br />
würde, als ob ich mich selbst von<br />
außen betrachten würde. Ich wusste,<br />
da stimmt etwas nicht.“ Also ging er<br />
zum Arzt, der jedoch nichts feststellen<br />
konnte und ihn wieder nach Hause<br />
schickte. Die Beschwerden häuften<br />
sich, er konnte sein rechtes Bein<br />
nicht mehr ordentlich bewegen. Also<br />
fuhr er ins Krankenhaus. „Stress,<br />
überarbeitet“, lautete die Diagnose<br />
mit der er ein zweites Mal nach Hause<br />
geschickt wurde.<br />
Doch es war nicht der Stress. Eines<br />
Morgens war klar, dass tatsächlich etwas<br />
nicht stimmte: „Ich wollte aufstehen,<br />
doch ich kam nicht aus dem Bett.<br />
Ich habe mein rechtes Bein nicht mehr<br />
gespürt, es war gelähmt.“ Uwe Schmitt<br />
brauchte Hilfe und zwar sofort. „Irgendwie<br />
bin ich zum Telefon gerobbt<br />
und habe die Rettung gerufen. Danach<br />
68
Vor neun Jahren saß Uwe Schmitt im Rollstuhl. Durch eine Erkrankung<br />
des Gehirns war seine rechte Seite gelähmt. Damals schwor er sich:<br />
„Ich komme hier raus.“ Heute bereitet sich der 54-Jährige auf den<br />
BMW Berlin-Marathon vor. In einem zehnköpfigen Team, das vom<br />
Sportuhren-Hersteller Polar ins Leben gerufen wurde.<br />
KICK-OFF<br />
WOCHENENDE<br />
Uwe Schmitt und die anderen<br />
Teilnehmer beim Polar Laufprojekt<br />
Kick-off Wochenende. Es<br />
gab spannende Vorträge zu den<br />
Themen Trainingsplanung und<br />
richtige Ernährung<br />
Texte: Natascha Marakovits, Fotos: Metro Marathon Düsseldorf, Polar/Johann Starck<br />
habe ich meine Mutter verständigt.“<br />
Zwei Tage später ist Uwe Schmitt im<br />
Krankenhaus ins Koma gefallen.<br />
„WIR KÖNNEN NICHT SAGEN,<br />
OB ER ES SCHAFFT“<br />
Die Aussage der Ärzte gegenüber<br />
Uwes Mutter bedeutet für seine Familie<br />
Bangen und Hoffen. „Zu diesem<br />
Zeitpunkt war ich rechtsseitig komplett<br />
gelähmt und befand mich auf der<br />
Neurologie einer Kölner Klinik. Zum<br />
Glück, denn zum ersten Mal wurde<br />
mittels MRT mein Gehirn untersucht<br />
und die Ursache für die Lähmung gefunden:<br />
ein Abszess im Gehirn, der<br />
mittlerweile so groß war, dass er bereits<br />
eine Gehirnhälfte komplett verdrängt<br />
hatte“, erzählt Uwe. Er wurde<br />
daraufhin sofort operiert. „Ich hatte<br />
Glück und habe überlebt, saß ab dem<br />
Zeitpunkt aber im Rollstuhl.“ Die Ärzte<br />
meinten, dass er sich damit abfinden<br />
müsse. „Sie hatten mich aufgegeben,<br />
aber ich habe mich nicht aufgegeben.<br />
Für mich war klar, dass ich hier rauskomme.“<br />
Und tatsächlich. Heute, neun<br />
Jahre später, sitzt Uwe beim Kick-off<br />
Meeting des Polar Laufprojekts und<br />
ist einer von zehn Teilnehmern, die<br />
auf ihrem Weg zum Berlin Marathon<br />
am 29. September professionell betreut<br />
und begleitet werden. Für Uwe<br />
wird es nicht der erste Marathon.<br />
Allein im vergangenen Jahr ist der<br />
54-Jährige vier Marathons und einen<br />
Ultra gelaufen. Obwohl ihm die Ärzte<br />
vor neun Jahren ein ganz anderes Leben<br />
prophezeit hatten. Wie hat er das<br />
geschafft?<br />
DIE ÄRZTE KONNTEN<br />
ES NICHT GLAUBEN<br />
Nach der Operation musste Uwe von<br />
Grund auf fast alles neu lernen. „Ich<br />
lag sechs Wochen im Krankenhaus.<br />
Als ich entlassen wurde, konnte ich<br />
zumindest wieder den Arm benutzen.“<br />
Von stehen, geschweige denn<br />
gehen, keine Spur. Es folgte ein<br />
sechswöchiger Reha-Aufenthalt, der<br />
schließlich den Stein ins Rollen bzw.<br />
Uwe wieder auf die Beine brachte.<br />
Und das aus einem banalen Motiv<br />
heraus: „In der Reha war ich völlig<br />
von der Außenwelt abgeschnitten.<br />
Es gab dort kein Internet. Ich wollte<br />
jedoch mit meinen Mitmenschen<br />
kommunizieren, weil mir langweilig<br />
war.“ Er fasste einen Plan: In einem<br />
Kurzentrum etwas mehr als einen<br />
Kilometer entfernt gab es einen Internetzugang.<br />
„Da musste ich irgendwie<br />
hinkommen. Also bin ich<br />
eines Tages mit dem Rollstuhl dahingefahren.<br />
Es war eine weite Strecke,<br />
ich brauchte irrsinnig lange und als<br />
ich endlich angekommen war, dachte<br />
ich nur: Scheiße, wie komme ich<br />
bloß wieder zurück? Denn mit meiner<br />
Kraft war ich am Ende“, erzählt<br />
er und lacht. Er hat es aber geschafft<br />
und ab diesem Tag ist Uwe regelmäßig<br />
ins Kurzentrum gefahren. „Ich<br />
habe gekämpft. Nach drei Wochen<br />
war ich mit dem Rollator unterwegs,<br />
nach weiteren drei Wochen konnte<br />
ich wieder gehen.“ ↦<br />
69 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
› SO KOMMT DIE IDEALLINIE<br />
—<br />
AUF DIE STRASSE ‹<br />
DAS<br />
EISENSCHWEIN<br />
WEIST<br />
DEN WEG<br />
—<br />
↦ Pfft, pfft, pfft. Seit fast zwei<br />
Stunden schon begleitet uns dieses<br />
immer gleiche Geräusch auf<br />
unserer Reise durch das Berliner<br />
Nachtleben. Ein wenig klingt es<br />
wie ein Besuch im Technoclub,<br />
doch für den Soundtrack der<br />
Straße ist an diesem Abend kein<br />
DJ verantwortlich, sondern Peter<br />
Schubert. Er bringt ein bisschen<br />
Grün ins Straßenbild. Grün<br />
wie die Hoffnung. Er bedient die<br />
Maschine, die in dieser Nacht im<br />
Sekundentakt drei schmale Streifen<br />
grüner Farbe auf den Berliner<br />
Asphalt sprüht. Am Ende unserer<br />
Tour werden diese Streifen die<br />
Ideallinie jener 21,0975 Kilometer<br />
markieren, die sechs Tage später<br />
35.000 Teilnehmer beim Generali<br />
Berliner Halbmarathon in Angriff<br />
nehmen werden.<br />
Die Berliner waren 1990 beim Marathon<br />
der erste Laufveranstalter in<br />
Deutschland, der eine Ideallinie auftragen<br />
ließ. Organisator Horst Milde<br />
ließ damals noch extra Experten vom<br />
London-Marathon einfliegen, weil<br />
die Praxis hierzulande noch gänzlich<br />
unbekannt war.<br />
EIN GERÄT MARKE EIGENBAU<br />
Zwei Jahre später übernahm man<br />
die Aufgabe dann erstmals selbst.<br />
Das Gerät dafür ist weitgehend eine<br />
Eigenkonstruktion und orientiert sich<br />
an einer Maschine aus DDR-Zeiten,<br />
die im Osten liebevoll als „Eisenschwein“<br />
bezeichnet wurde. Peter<br />
Schubert war von Anfang an dabei<br />
und hat so einiges miterlebt. Etwa,<br />
wie einmal der Drehmelder ausfiel,<br />
der eigentlich dafür sorgen soll, dass<br />
mit jeder Umdrehung automatisch<br />
Farbe versprüht wird.<br />
Ein Kollege musste deshalb manuell<br />
alle paar Sekunden auf den Knopf<br />
drücken. „Der hatte am Ende zwar<br />
keinen Tennisarm, aber einen Markierungsdaumen“,<br />
sagt er. Einmal<br />
herrschten zum Halbmarathon im<br />
Frühjahr noch Minusgrade, die<br />
Maschine war eingefroren – in jenem<br />
Jahr gab es ausnahmsweise keine<br />
Ideallinie. Dasselbe drohte kurzzeitig<br />
auch im vergangenen Jahr: Der Motor<br />
war kaputtgegangen, so dass noch<br />
kurzfristig ein neuer bestellt werden<br />
musste und die Markierung erst mit<br />
einigen Tagen Verzögerung stattfinden<br />
konnte. Wer weiß, wie eng getaktet<br />
der Zeitplan vor einer solchen<br />
Großveranstaltung ist, der kann sich<br />
vorstellen, wie die Verantwortlichen<br />
damals ins Schwitzen gerieten.<br />
72
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
Bei großen Stadtläufen gehört sie einfach dazu:<br />
Die farbige Linie auf der Straße, die den Läufern den<br />
kürzesten Weg ins Ziel weist. Aber wie wird die Ideallinie<br />
eigentlich aufgetragen? Wir haben uns beim Generali<br />
Berliner Halbmarathon auf Spurensuche begeben.<br />
Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz<br />
73 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG<br />
—<br />
AB IN<br />
DEN MIXER<br />
—<br />
› GESUNDE SMOOTHIES MIT GEMÜSE ‹<br />
↦ Frisches Gemüse, Salate und grüne Pflanzen<br />
liefern unserem Körper eine Vielzahl wertvoller<br />
und bioaktiver Vitalstoffe. Hier kommt der grüne<br />
Smoothie ins Spiel. Richtig zubereitet, bieten<br />
solche dickflüssigen Mixgetränke eine überaus<br />
bequeme und vor allem zeitsparende Möglichkeit,<br />
das große Potenzial grüner Pflanzen effektiv zu<br />
nutzen. Und zwar sowohl für unsere Gesundheit,<br />
als auch zur effektiven Leistungssteigerung.<br />
Vereinfacht kann man es wie folgt formulieren: Je<br />
mehr unverarbeitete Lebensmittel und je mehr vom<br />
Beginn der Nahrungskette wir essen, desto besser<br />
für unsere Gesundheit. Und möglichst frisch und<br />
grün sollte es sein.<br />
Für intensiv trainierende Sportler sind grüne Gemüse<br />
und Salate vor allem aufgrund ihres extrem<br />
hohen Gehaltes an Mikronährstoffen interessant.<br />
Eine regelmäßige Zufuhr dieser Lebensmittel wirkt<br />
sich unter anderem positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit,<br />
die Stoffwechselvorgänge sowie<br />
die Regenerationsprozesse aus. Das ist eigentlich<br />
nichts Neues. Aber Hand aufs Herz: Wer von uns<br />
isst wirklich regelmäßig genug frisches Gemüse und<br />
Salat?!<br />
EINFACH, SCHNELL UND GUT<br />
Einer der größten Vorteile Grüner Smoothies besteht<br />
darin, dass sie es uns ermöglichen, die wertvollen<br />
Inhaltsstoffe von frischem Gemüse und Kräutern<br />
schnell, bequem und in wirklich nennenswerten<br />
Mengen zu uns zu nehmen. Ohne großes Schnippeln,<br />
ohne viel Aufwand. Zutaten waschen, etwas kleinschneiden,<br />
ab in den Mixer und fertig.<br />
Grüne Smoothies versorgen den Körper mit einer<br />
Vielzahl an Vitalstoffen wie zum Beispiel Vita-<br />
mine, Mineralstoffe, Spurenelemente,<br />
Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe,<br />
Antioxidantien, Chlorophyll<br />
und Aminosäuren. Das Gute daran<br />
ist das Gute darin – beim grünen<br />
Smoothie ergibt dieser Werbeslogan<br />
wirklich Sinn.<br />
HOHE NÄHRSTOFFDICHTE<br />
Bei der Zubereitung sollten vor allem<br />
grüne Bestandteile verwendet<br />
werden, insbesondere grüne Blattgemüse<br />
und Salate. Diese enthalten<br />
zum einen eine besonders hohe<br />
Nährstoffdichte, zum anderen verfügen<br />
sie nur über einen sehr geringen<br />
Kohlenhydratanteil. Je nach<br />
persönlichem Geschmack werden<br />
diese mit frischem oder gefrorenem<br />
Obst, Wasser oder Kokoswasser zu<br />
einem erfrischenden Getränk kombiniert.<br />
Einsteiger verwenden hier zunächst<br />
milde Salate wie zum Beispiel Babyspinat<br />
oder Feldsalat und kombinieren<br />
diese beispielsweise mit<br />
Avocado, Banane oder Birne. Fortgeschrittene<br />
und besonders intensiv<br />
trainierende Athleten sollten<br />
unbedingt aber auch hoch potente<br />
Nährstofflieferanten wie Petersilie<br />
oder frische Wildkräuter hinzufügen.<br />
Profis kombinieren diese dann<br />
noch mit frischem Weizengras –<br />
mehr geht kaum.<br />
76
GESUNDHEIT<br />
EVENTS<br />
——<br />
ERNÄHRUNG<br />
REISEN<br />
Text: Marcus Schall | Fotos: iStock<br />
77 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
—<br />
› 38. OBI-BRÜCKENLAUF IN KÖLN ‹<br />
DEN RHEIN<br />
ERLEBEN<br />
↦ Vielen Laufenthusiasten aus Köln und Umgebung<br />
dürfte in diesem Jahr ein Stein vom Herzen gefallen<br />
sein. Der Brückenlauf des ASV Köln ist wieder da.<br />
Nach einem Jahr Pause warten am 8. September<br />
wieder die beeindruckenden Rheinquerungen mit<br />
einzigartigen Aussichten auf die Läufer in Köln.<br />
Zusammen mit dem neuen Hauptsponsor Obi will<br />
der ASV Köln eine der ältesten Laufveranstaltungen<br />
am Rhein in eine glanzvolle Zukunft führen. Mehr als<br />
3000 Teilnehmer werden am Start im Rheinauhafen in<br />
unmittelbarer Nähe des Deutschen Sport- und Olympiamuseums<br />
erwartet. Sie sollen das Laufen und die<br />
Stadt feiern. Schon am Start wird deutlich, was den<br />
Brückenlauf so einzigartig macht: Die Läufer erleben<br />
die 2000 Jahre lange Geschichte der Stadt am Rhein<br />
hautnah. Von den modernen Kranhäusern, den neuen<br />
Wahrzeichen der Stadt, über die Poller Wiesen auf der<br />
anderen Rheinseite bis zu den faszinierenden Domblicken,<br />
die sich so nur von den Kölner Brücken bieten.<br />
Darüber freut sich die ganze Laufszene im Rheinland<br />
—<br />
– zumal der Brückenlauf des ASV Köln <strong>2018</strong> wegen der<br />
hohen Beanspruchung des Gesamtvereins aufgrund des<br />
Umbaus und der Sanierung der vereinseigenen Sportanlagen<br />
in der Nähe des Kölner Rheinenergie-Stadions<br />
nicht stattfinden konnte. Mittlerweile ist der Umbau<br />
der Clubanlagen zur Heimstätte eines modernen Sportvereins<br />
mit Premium-Fitnessanlagen abgeschlossen.<br />
Im Kölner Stadtteil Müngersdorf bietet der Traditionsverein<br />
jetzt Fitness-Sportlern, Leichtathleten, Kindern,<br />
Familien und vor allem auch Läufern perfekte<br />
Trainingsbedingungen in familiärer Atmosphäre. Wo<br />
findet man schon eine Fitnessanlage auf höchstem Niveau<br />
mit 400-Meter-Kunststoffbahn, die mitten in einer<br />
der schönsten Grünanlagen der Stadt gelegen ist? Dort<br />
trainiert mit Klaus-Jürgen alias „Knacki“ Deuser auch<br />
ein Sportler, den viele als Comedian aus dem Fernsehen<br />
kennen. Er ist ein begeisterter und ambitionierter<br />
Läufer, der für den ASV bei deutschen und internationalen<br />
Titelkämpfen der Senioren über die Mittelstrecken<br />
startet. Natürlich kennt er auch den Brückenlauf und ist<br />
begeistert von dem Traditions-Event: „Köln hat sieben<br />
Text: Bodo Höche | Fotos: imago/mika, imago/Beautiful Sports, Adobe Stock/RalfenByte, ASV Köln<br />
80
Schöner lässt sich Köln kaum erlaufen:<br />
Beim Obi-Brückenlauf des ASV Köln<br />
wird am 8. September 2019 der Rhein<br />
immer wieder auf den Kölner Brücken<br />
überquert. Es ist bereits die 38.<br />
Auflage des Traditionslaufes.<br />
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
Brücken, da muss man einfach drüberlaufen. New York<br />
hat den Empire State Building-Run und den New York<br />
City-Marathon, Köln den Brückenlauf.“<br />
FESTER BESTANDTEIL DES LAUFKALENDERS<br />
Und 2019 wird der Brückenlauf nach einem Jahr Pause<br />
besser als je zuvor zurückkommen. Das hat auch viel<br />
mit der neuen Partnerschaft zwischen dem ASV und<br />
der Baumarktkette Obi zu tun. Seit diesem Jahr sind<br />
mit dem Brückenlauf und dem Nachtlauf, der immer im<br />
Mai auch am Rhein stattfindet, die beiden Top-Events<br />
des ASV Köln in einer Partnerschaft mit Obi verbunden.<br />
Die nutzt das Unternehmen auch, um die eigenen<br />
Mitarbeiter zur sportlichen Aktivität zu animieren.<br />
Bei beiden Läufen ist seit diesem Jahr immer eine große<br />
Gruppe von Obi-Läufern am Start. „Der Nacht- und<br />
der Brückenlauf sind Traditionsveranstaltungen. Wir<br />
freuen uns, mit dem Partner Obi die beiden Events unter<br />
einem starken Dach als Obi-Laufserie vereinen zu<br />
können“, sagt ASV-Geschäftsführer Alexander Mronz.<br />
Und für die Baumarkt-Handelskette macht Lucio Pao-<br />
DER OBI-BRÜCKENLAUF FINDET AM<br />
8. SEPTEMBER 2019 STATT. VOM<br />
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81 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
EVENTS & REISEN<br />
› 100 JAHRE BAUHAUS IN WEIMAR ‹<br />
—<br />
WIE<br />
GEMALT<br />
—<br />
Der Bauhaus-Marathon zum Jubiläum<br />
der weltberühmten Schule für Kunst und<br />
Architektur war eine kulturelle und historische<br />
Entdeckungsreise in Laufschuhen.<br />
↦ Bei den großen Laufevents<br />
der Welt führen viele Strecken<br />
an großartigen Sehenswürdigkeiten<br />
vorbei, doch nirgendwo<br />
konnte man sie bislang so intensiv<br />
erleben wie in Weimar. Dank<br />
eines neuartigen Konzepts verschwammen<br />
beim Marathon<br />
zum 100. Geburtstag der Bauhaus-Kunstschule<br />
die Grenzen<br />
zwischen Sport und Kultur,<br />
zwischen Laufveranstaltung<br />
und Studienreise.<br />
Den Mann mit dem Hammer kennt<br />
man. Irgendwo ab Kilometer 30<br />
lauert er, wenn die Kohlenhydratreserven<br />
aufgebraucht sind und die<br />
Läufer urplötzlich einen dramatischen<br />
Ermüdungsschub erleben.<br />
Ein eher ungeliebter Zeitgenosse<br />
also, vor dem man am liebsten<br />
schnell wieder weglaufen würde.<br />
Im Gegensatz dazu war der Mann<br />
mit dem Pinsel beim einmalig ausgetragenen<br />
Bauhaus-Marathon in<br />
Weimar am Sonntag (28. April) eine<br />
ganz neue Erscheinung. Die meisten<br />
Läufer hatten ihm sogar regelrecht<br />
entgegengefiebert. Und sie mussten<br />
auch gar nicht allzu lang auf ihn warten.<br />
Treffen konnten sie ihn dort nämlich<br />
schon nach knapp sieben Kilometern<br />
bei der ersten von insgesamt neun<br />
Kulturauszeiten: Das waren Punkte<br />
entlang der Strecke, an denen die Teilnehmer<br />
des Laufes den Kurs verlassen<br />
konnten, um die Kultur am Wegesrand<br />
noch intensiver auf sich wirken zu lassen.<br />
Diese Kulturauszeiten waren es,<br />
die das Rennen zum 100-jährigen Jubiläum<br />
der weltberühmten Schule für<br />
Kunst und Architektur so einzigartig<br />
machten.<br />
KULTURSTOPPS OHNE<br />
ZEITVERLUST<br />
Dank eines intelligenten Zeitnahmesystems<br />
büßten die Läufer bei den<br />
Auszeiten noch nicht einmal Zeit ein<br />
– sie checkten an jeder Station quasi<br />
UTA↦<br />
PIPPIG<br />
Die ehemalige Weltklasseläuferin<br />
Uta Pippig gab den<br />
Startschuss und lief selbst den<br />
Halbmarathon mit. Am Tag vor<br />
dem Lauf sprach sie im gerade<br />
neu eröffneten Weimarer Bauhaus-Museum<br />
mit <strong>LÄUFT</strong>. über<br />
die Faszination, laufend Kultur<br />
und Geschichte zu erleben
EVENTS<br />
——<br />
REISEN<br />
↤ HELMUT<br />
KRAUSS<br />
Helmut Krauß ist Ideengeber und<br />
Initiator des Bauhaus-<br />
Marathons. Er kann sich gut<br />
vorstellen, solche Laufveranstaltungen,<br />
bei denen die Teilnehmer<br />
Kultur und Sport verbinden, zu besonderen<br />
Anlässen auch in anderen<br />
Städten anzubieten. Zum Beispiel<br />
in der Beethoven-Stadt Bonn.<br />
kurz aus und anschließend wieder ein,<br />
gewertet wurde am Ende nur die reine<br />
Laufzeit. Solange die Teilnehmer beim<br />
Marathon beziehungsweise über die<br />
halbe Distanz insgesamt nicht länger<br />
als 7:30 Stunden unterwegs waren,<br />
stand es ihnen frei, bei wie vielen Stationen<br />
sie unterwegs Pause machten,<br />
um die Höhepunkte aus 100 Jahren<br />
Bauhaus zu erleben.<br />
Beim ersten Zwischenstopp in Niedergrunstedt<br />
konnten die Läufer – wie<br />
vor 100 Jahren Bauhauskünstler Lionel<br />
Feininger – ein Bild der Dorfkirche<br />
malen und das Kunstwerk anschließend<br />
mit ihrer Startnummer signieren.<br />
Später im Ziel bekamen sie es<br />
dann zurück. Ob mit Pinsel, Buntstift<br />
oder Pastellkreide: Der Fantasie waren<br />
dabei keine Grenzen gesetzt.<br />
„Das ist eine super coole Idee und<br />
macht das Ganze noch einmal abwechslungsreicher“,<br />
fanden nicht<br />
nur Hilde Teichmann und Cathleen<br />
Dost. Beide studieren zwar in Weimar,<br />
machten durch den Lauf aber trotz-<br />
Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz<br />
87 ——— <strong>LÄUFT</strong>.
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