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dg_Kommune_2030

Im Update unserer erfolgreichen Publikation „Kommune 2030“ von 2014 vermitteln Experten unter Berücksichtigung aktuellster Entwicklungen, wie die drängenden Aufgaben gelöst werden können. Ergänzt wird der Fachteil durch vielfältige Informationen über Lösungen, Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, die sich als Partner der Kommunen bei deren Aufgabenerfüllung sehen.

Im Update unserer erfolgreichen Publikation „Kommune 2030“ von 2014 vermitteln Experten unter Berücksichtigung aktuellster Entwicklungen, wie die drängenden Aufgaben gelöst werden können. Ergänzt wird der Fachteil durch vielfältige Informationen über Lösungen, Produkte und Dienstleistungen von Unternehmen, die sich als Partner der Kommunen bei deren Aufgabenerfüllung sehen.

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Digitalisierung<br />

Muster<br />

Generationenverbindendes Tablet: Junge Menschen fordern verstärkt elektronische Informationsangebote<br />

ihrer Gemeinde ein. Die <strong>Kommune</strong>n reagieren darauf mit Digitalisierungsprojekten.<br />

IM NETZWERK AKTIV<br />

<strong>Kommune</strong>n werden ihre Prozesse schrittweise vernetzen müssen, um zunehmend<br />

vielschichtige Aufgaben übernehmen zu können. Rechtliche Vorgaben<br />

und das Streben nach Transparenz machen die Digitalisierung komplex.<br />

Die meisten Siedlungen in Deutschland<br />

sind seit mehr als 100 Jahren<br />

vernetzt. Versorgungsnetze für Energie<br />

und Trinkwasser, die Kanalisation<br />

und die klassischen Netze für Telefon<br />

und Satelliten-TV werden seit etwa zwei<br />

Jahrzehnten ergänzt durch zunehmend<br />

schnelle Daten- und Mobilfunknetze. Die<br />

Rede ist meist vom Breitbandausbau. Daneben<br />

gibt es unter dem Stichwort Internet<br />

der Dinge auch immer mehr Anwendungen,<br />

für die langsame Datenverbindungen<br />

ausreichen.<br />

Aufgaben der Vernetzung in ihren<br />

verschiedenen Ausprägungen werden<br />

künftig Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge<br />

sein. Die Aufgaben im Gemeinwesen<br />

einer vollvernetzten Stadt und Gemeinde<br />

(Smart City) orientieren sich auf<br />

verschiedenen funktionalen Ebenen am<br />

Ziel einer lebenswerten Umgebung. Unter<br />

Einsatz möglichst effizienter und digital<br />

gestützter Prozesse macht die <strong>Kommune</strong><br />

entsprechende Angebote, hält Regelwerke<br />

vor und gewährleistet die öffentliche Sicherheit.<br />

Als Akteure in der vernetzten Siedlung<br />

treten nicht nur Kommunalverwaltungen<br />

und die Versorger auf, sondern grundsätzlich<br />

alle gewerblichen Dienstleister<br />

und sogar einzelne Bürger, die funktionale<br />

Leistungen anbieten. Die entstehenden<br />

Daten werden über standardisierte<br />

und gesicherte Protokolle und über eine<br />

Schnittstelle in eine Cloud übertragen,<br />

deren innere Funktionalität typische administrative<br />

oder kommerzielle Prozesse<br />

nachbildet.<br />

Die Daten werden in einem Rechenzentrum<br />

abgelegt und können unter Beachtung<br />

rechtlicher Rahmenbedingungen<br />

und sachlicher Zuordnung weiter ver-<br />

Foto: Mickyso/Fotolia<br />

knüpft werden. Die Zugänglichkeit der<br />

Daten kann auf einen kleinen Nutzerkreis<br />

beschränkt sein (vertrauliche Daten) oder<br />

als sogenannte Open Data allen Akteuren<br />

frei zur Verfügung stehen. Beispiele hierfür<br />

sind Geo‐, Verkehrs‐ und Wetterdaten<br />

oder auch Informationen der statistischen<br />

Ämter.<br />

Die Einführung digitaler Prozesse ist<br />

Chefsache und sollte durch den Bürgermeister<br />

oder einen hauptamtlichen Beauftragten<br />

(Chief Digital Officer, CDO) vorangetrieben<br />

und begleitet werden. Hierzu<br />

ist zunächst die Digitalisierungsstrategie,<br />

basierend auf den individuell dringlichsten<br />

Problemen einer <strong>Kommune</strong>, mit allen<br />

betroffenen Akteuren zu formulieren.<br />

Der Übergang zu einem vernetzten<br />

Gemeinwesen ist ein längerfristiger Prozess.<br />

Beschränkungen bestehen durch<br />

begrenzte verfügbare Finanzmittel oder<br />

durch fehlende technische und rechtliche<br />

Expertise. Aber auch kompliziert gestaltete<br />

Webseiten demotivieren beispielsweise<br />

Bürger bei der papierlosen Kommunikation<br />

mit der Verwaltung. Hinzu<br />

kommt die Angst vieler Menschen vor<br />

übermäßiger Kontrolle, Verlust oder möglichem<br />

Missbrauch ihrer Daten. Dennoch<br />

ist die Entwicklung nicht aufzuhalten.<br />

Die <strong>Kommune</strong> startet die Digitalisierung<br />

am besten mit einem Leuchtturmprojekt.<br />

Dieses sollte mit den Betroffenen<br />

abgestimmt sein, einen klaren Fokus haben<br />

und von unmittelbarem Nutzen für<br />

das Gemeinwesen sein. Die gewonnenen<br />

Daten und Erkenntnisse sollten transparent<br />

kommuniziert werden. Die eingesetzte<br />

Technologie sollte maximal wiederverwendbar<br />

sein. Im Erfolgsfall lassen<br />

sich die Ergebnisse werbemäßig in Szene<br />

setzen, wobei auch andere Städte ohne<br />

eigene Vernetzungsanstrengungen von<br />

den gesammelten Erfahrungen profitieren<br />

können. <br />

Markus Lauzi<br />

DER AUTOR<br />

Dr. Markus Lauzi ist Unternehmensberater,<br />

Professor an der Technischen Hochschule (TH)<br />

Bingen, wissenschaftlicher Projektleiter der<br />

Transferstelle Bingen (TSB) und Mitglied des<br />

erweiterten Vorstands im Bundesverband Smart<br />

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KOMMUNE <strong>2030</strong><br />

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