18.12.2012 Aufrufe

WASSERKRAFT - Kleinwasserkraft Österreich

WASSERKRAFT - Kleinwasserkraft Österreich

WASSERKRAFT - Kleinwasserkraft Österreich

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

JAHRESTAGUNG 2010<br />

10<br />

serkraftpotenziale an nicht genutzten<br />

Sohlstufen in <strong>Österreich</strong>. Eine von der For-<br />

schungsförderungsgesellschaft (FFG) finanzierte<br />

Studie, welche die Daten des<br />

NGP mit jenen der Hydrologie abgleicht,<br />

soll diese Potenziale beziffern. Wir werden<br />

über die Studienergebnisse, die im Frühjahr<br />

2011 vorliegen, berichten. Als dritter<br />

Referent ging DI Christoph Aste von<br />

asteenergy auf Trinkwasserkraftwerke ein<br />

und unterstrich deren Vorteile: Nutzung<br />

vorhandener Infrastruktur, dadurch geringere<br />

spezifische Investitionskosten und<br />

keine zusätzliche ökologische Belastung.<br />

Allerdings muss jede/r Betreiber/in bedenken,<br />

dass die Trinkwassernutzung Vorrang<br />

vor der energetischen Nutzung hat. Und<br />

es gibt Machbarkeitsgrenzen wie Bruttofallhöhe<br />

kleiner 60 m, elektrische Leistung<br />

kleiner 3 kW oder Energieproduktion kleiner<br />

25.000 kWh pro Jahr.<br />

Den Freitagabend im Brauhaus Murau<br />

läutete die Ski-Legende Thomas Sykora<br />

launig ein. Mit „Der Schwung im Leben –<br />

Wege zum Erfolg“ erzählte der gebürtige<br />

Niederösterreicher anschaulich, wie er Krisen<br />

bewältigte und wie <strong>Kleinwasserkraft</strong>betreiberInnen<br />

den Elan nicht verlieren.<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong>-Rechtsrahmen:<br />

Von Wasserrecht<br />

und Förderdschungel<br />

Auch der Samstag wartete mit brisanten<br />

Inhalten auf. Unter der Moderation von Dr.<br />

Georg Eisenberger von der Eisenberger &<br />

Herzog Rechtsanwalts GmbH stand der<br />

schier undurchschaubare Rechtsrahmen,<br />

in dem sich die <strong>Kleinwasserkraft</strong> bewegt,<br />

zur Diskussion. Als erster Vortragender<br />

sprach Dr. Gerhard Neuhold vom Amt der<br />

Steiermärkischen Landesregierung über<br />

die Neuerungen im Wasserrecht, wobei<br />

er die vier Anpassungen der Qualitäts-<br />

<strong>WASSERKRAFT</strong> Ausgabe 30/Dezember 10<br />

Präsident Christoph Wagner freute sich über<br />

die vielen BesucherInnen und deren reges<br />

Interesse an den präsentierten Themen.<br />

zielverordnungen und die Gewässerzustandsüberwachungsverordnunghervorstrich.<br />

Über eine Materie, die mindestens<br />

so komplex ist, referierte Hofrat Dr. Oswald<br />

Follner: über die Wiederverleihung in<br />

der Praxis. Seit der WRG-Novelle im Jahr<br />

1990 sind prinzipiell alle Benutzungsrechte<br />

befristet, wie § 21 Abs. 1–3 besagt. Die<br />

Dauer der Befristung hängt von verschiedenen<br />

Kriterien ab. Mit den Fristbestimmungen<br />

bei Zweckänderung oder bei Änderungen<br />

zur Anpassung an den Stand<br />

der Technik befasst sich § 21 Abs. 4 und<br />

5. Hofrat Follner ging auf alle Hürden des<br />

Gesetzestextes ein, vergaß aber nicht,<br />

die prinzipiellen Vorteile des Wiederverleihungsverfahrens<br />

zu betonen. GF DI Martina<br />

Prechtl skizzierte danach umfassend<br />

die Fördermöglichkeiten, die es derzeit<br />

in <strong>Österreich</strong> für <strong>Kleinwasserkraft</strong> gibt.<br />

Der Bogen reichte dabei von der Investitionsförderung<br />

nach dem Ökostromgesetz<br />

über die UFG-Förderung für gewässerökologische<br />

Maßnahmen bei Revitalisierungen<br />

(siehe dazu auch Seite 6/7) bis<br />

hin zu den speziellen Förderprogrammen<br />

der Bundesländer Oberösterreich, Niederösterreich,<br />

Steiermark und Kärnten.<br />

Gesellschaftspolitische<br />

Aspekte dezentraler<br />

Energieversorgung<br />

Der letzte Themenblock der Veranstaltung<br />

war sicher eines der Highlights der diesjährigen<br />

Tagung und wurde von Gerhard Ulz<br />

vom Landesenergieverein Steiermark moderiert.<br />

Einleitend schilderte der ehemalige<br />

niederösterreichische Landesrat DI Josef<br />

Plank sehr eindrücklich die Dringlichkeit einer<br />

Zusammenarbeit aller Interessenverbände<br />

der erneuerbaren Energien in <strong>Österreich</strong><br />

im Zusammenhang mit einer langfristigen<br />

Absicherung unseres Energiesys-<br />

Geschäftsführerin Martina Prechtl präsentierte<br />

die vielfältigen Fördermöglichkeiten für die<br />

<strong>Kleinwasserkraft</strong> in <strong>Österreich</strong>.<br />

tems: „Die großen Herausforderungen für<br />

den kompletten und notwendigen Umstieg<br />

hin zu erneuerbaren Energien kann nur in<br />

einer starken Kooperation aller Spieler bewältigt<br />

werden. Alle Fragen des Netzausbaus,<br />

der Netzstabilität, der Ausgleichsenergie<br />

und der internationalen Vernetzung<br />

sollen offensiv geplant und fair umgesetzt<br />

werden. Es geht darum, erneuerbare Energie<br />

nicht als alternative, sondern als zentrale<br />

und zukunftsfähige Energieform zu positionieren.“<br />

Äußerst spannend war auch<br />

das Referat von Mag. Erwin Mayer der<br />

Denkstatt GmbH zum brisanten Thema<br />

„Ökosteuer gegen Energiearmut“. Deutlich<br />

zeigte er, wie ein umfassendes, durchdachtes<br />

Modell einer ökologischen Steuerreform<br />

nicht nur CO2-Ausstoß vermindern<br />

kann, sondern auch deutliche volkswirtschaftliche<br />

Vorteile bringt und sogar Armut<br />

reduzieren kann. Einer Verteuerung fossiler<br />

Energieträger steht demnach eine gelenkte<br />

Rückführung dieser zusätzlichen Steuereinnahmen<br />

– etwa durch eine Senkung von<br />

Sozialversicherungsbeiträgen, Transferleistungen<br />

oder Ökoboni – gegenüber. Maier<br />

legte dar, dass es dazu eine Verteuerung<br />

des CO2-Steuersatzes von 20 bis 30 Euro<br />

pro Tonne CO2 auf über 100 Euro pro Tonne<br />

im Jahre 2020 in Ein- bis Zwei-Jahresschritten<br />

geben muss. Eine völlig neue Perspektive<br />

zum Thema eröffnete der Vortrag<br />

von Brigadier Gerald Karner. Er beleuchtete<br />

die Bedeutung der dezentralen Energieversorgung<br />

für Sicherheit und Souveränität.<br />

Da dieser Blickpunkt für uns sehr wichtig<br />

ist, baten wir Brigadier Karner zum Interview<br />

(siehe Seite 12/13).<br />

Das war die Jahrestagung 2010 – die<br />

nächste Jahrestagung 2011 wird in Oberösterreich<br />

stattfinden.<br />

Fotos: <strong>Kleinwasserkraft</strong> <strong>Österreich</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!