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Bremer Sport Herbst 2019

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AKTUELLES<br />

Fotos: Fédération Internationale de Volleyball (2), FR<br />

„Bremen ist noch immer meine Heimat“<br />

Beachvolleyballerin Kim Behrens will für ihre Olympiateilnahme 2024 kämpfen<br />

12<br />

Im Alter von neun Jahren begann Kim<br />

Behrens mit dem Volleyballspielen beim<br />

<strong>Bremer</strong> TS Neustadt, bevor sie im Alter<br />

von 14 Jahren an den Stützpunkt in Münster<br />

wechselte. Mittlerweile gehört die 26-Jährige<br />

zu den besten Beachvolleyballerinnen des<br />

Landes. In der Einzelrangliste auf Platz vier<br />

(im Team auf Platz fünf) hat sie an der Seite<br />

von Partnerin Cinja Tillmann zuletzt das<br />

Turnier in St. Peter Ording gewonnen und<br />

bei der WM in Hamburg einen hervorragenden<br />

17. Platz belegt. Im Interview spricht<br />

die gebürtige <strong>Bremer</strong>in darüber, wie sie zum<br />

Beachvolleyball gekommen ist, warum sie<br />

Streit mit dem Deutschen Volleyball Verband<br />

(DVV) hat und was ihre Ziele für die<br />

Zukunft sind.<br />

Frau Behrens, wie sind Sie zum Beachvolleyball<br />

gekommen?<br />

Ich habe in der Halle mit dem Volleyball<br />

angefangen und schaffte es sogar bis in die<br />

Jugendnationalmannschaft. Plötzlich wurde<br />

ich aber aus der Nationalmannschaft<br />

gekickt, was mir sehr zu schaffen machte.<br />

Mein Vereinstrainer hatte mich zu der Zeit<br />

der damaligen Beachvolleyball-Nationaltrainerin<br />

Silke Lüdike empfohlen. Also bin<br />

ich da hin, ohne jemals zuvor Beachvolleyball<br />

gespielt zu haben. Dann ging alles ganz<br />

schnell. Ich spielte eine deutsche Meisterschaft<br />

und eine U19-Weltmeisterschaft.<br />

Als ich mich dann zwischen der ersten<br />

Bundesliga mit Münster und der Beachvolleyball-Nationalmannschaft<br />

entscheiden<br />

musste, habe ich mich für Beachvolleyball<br />

entschieden.<br />

Welche Voraussetzungen braucht man für<br />

Beachvolleyball?<br />

Vor allem Athletik und Koordination. In<br />

der Halle gibt es auch die „langen Latten“,<br />

die gerade am Netz sehr hilfreich sind, aber<br />

hinten im Feld nicht unbedingt ihre Stärken<br />

haben. Beim Beachvolleyball braucht<br />

man immer noch eine gewisse Größe, aber<br />

ebenso eine hohe Körperverfügbarkeit.<br />

Hinzu kommt die mentale Ebene – es gibt<br />

nicht die Möglichkeit der Auswechslung<br />

und man ist auch nur zu zweit auf dem Feld.<br />

Würden Sie sagen, dass Beachvolley eine<br />

andere <strong>Sport</strong>art als das herkömmliche<br />

Spiel ist?<br />

Auf jeden Fall. Die Prinzipien sind zwar<br />

die gleichen, aber das taktische Spiel sowie<br />

die Aufgabenverteilung des Einzelnen sind<br />

komplett anders.<br />

Der <strong>Sport</strong> zieht sehr viele Zuschauer. Pusht<br />

Sie das, wenn Sie auf dem Platz stehen?<br />

Die Stimmung ist in der Regel super. Wenn<br />

man beim Warmmachen sieht, wie zuletzt<br />

in St. Peter Ording, wie viele Menschen anstehen,<br />

um dich spielen zu sehen, ist das ein<br />

super Gefühl. Beim Spiel selbst bin ich dann<br />

aber im Tunnel und bekomme während der<br />

Ballwechsel nicht viel von der Stimmung<br />

mit. Dennoch ist es nach einem gewonnenen<br />

und spektakulären Ballwechsel natürlich<br />

besonders cool, mit dem Publikum zu<br />

feiern.<br />

Sie belegen in der deutschen Rangliste als<br />

Team einen Top-5-Rang und gehören zu<br />

den besten 50 Teams weltweit. Dennoch<br />

arbeiten Sie als Polizistin und machen ein<br />

Fernstudium. Wie geht das?<br />

Es stimmt, ich bin aktuell bei der Polizei in<br />

Stuttgart angestellt, aber für <strong>2019</strong> im Rahmen<br />

der Olympiaqualifikation komplett<br />

freigestellt. Diese Freistellung ist aber zeitlich<br />

befristet und hängt von dem Level ab,<br />

auf welchem ich Beachvolleyball spiele.<br />

Und Ihr Psychologiestudium?<br />

Ich bin es aus der Schulzeit sowie vom<br />

Studium bei der Polizei gewohnt, für mich<br />

allein zu lernen und mir die Sachen selbst<br />

erarbeiten zu müssen. Ich habe mich daran<br />

gewöhnt und es gelingt mir in der Regel<br />

auch ganz gut. Ich habe jetzt meine Bachelorthesis<br />

angemeldet und werde diese <strong>2019</strong>

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