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AKTUELLES<br />
Fotos: Fédération Internationale de Volleyball (2), FR<br />
„Bremen ist noch immer meine Heimat“<br />
Beachvolleyballerin Kim Behrens will für ihre Olympiateilnahme 2024 kämpfen<br />
12<br />
Im Alter von neun Jahren begann Kim<br />
Behrens mit dem Volleyballspielen beim<br />
<strong>Bremer</strong> TS Neustadt, bevor sie im Alter<br />
von 14 Jahren an den Stützpunkt in Münster<br />
wechselte. Mittlerweile gehört die 26-Jährige<br />
zu den besten Beachvolleyballerinnen des<br />
Landes. In der Einzelrangliste auf Platz vier<br />
(im Team auf Platz fünf) hat sie an der Seite<br />
von Partnerin Cinja Tillmann zuletzt das<br />
Turnier in St. Peter Ording gewonnen und<br />
bei der WM in Hamburg einen hervorragenden<br />
17. Platz belegt. Im Interview spricht<br />
die gebürtige <strong>Bremer</strong>in darüber, wie sie zum<br />
Beachvolleyball gekommen ist, warum sie<br />
Streit mit dem Deutschen Volleyball Verband<br />
(DVV) hat und was ihre Ziele für die<br />
Zukunft sind.<br />
Frau Behrens, wie sind Sie zum Beachvolleyball<br />
gekommen?<br />
Ich habe in der Halle mit dem Volleyball<br />
angefangen und schaffte es sogar bis in die<br />
Jugendnationalmannschaft. Plötzlich wurde<br />
ich aber aus der Nationalmannschaft<br />
gekickt, was mir sehr zu schaffen machte.<br />
Mein Vereinstrainer hatte mich zu der Zeit<br />
der damaligen Beachvolleyball-Nationaltrainerin<br />
Silke Lüdike empfohlen. Also bin<br />
ich da hin, ohne jemals zuvor Beachvolleyball<br />
gespielt zu haben. Dann ging alles ganz<br />
schnell. Ich spielte eine deutsche Meisterschaft<br />
und eine U19-Weltmeisterschaft.<br />
Als ich mich dann zwischen der ersten<br />
Bundesliga mit Münster und der Beachvolleyball-Nationalmannschaft<br />
entscheiden<br />
musste, habe ich mich für Beachvolleyball<br />
entschieden.<br />
Welche Voraussetzungen braucht man für<br />
Beachvolleyball?<br />
Vor allem Athletik und Koordination. In<br />
der Halle gibt es auch die „langen Latten“,<br />
die gerade am Netz sehr hilfreich sind, aber<br />
hinten im Feld nicht unbedingt ihre Stärken<br />
haben. Beim Beachvolleyball braucht<br />
man immer noch eine gewisse Größe, aber<br />
ebenso eine hohe Körperverfügbarkeit.<br />
Hinzu kommt die mentale Ebene – es gibt<br />
nicht die Möglichkeit der Auswechslung<br />
und man ist auch nur zu zweit auf dem Feld.<br />
Würden Sie sagen, dass Beachvolley eine<br />
andere <strong>Sport</strong>art als das herkömmliche<br />
Spiel ist?<br />
Auf jeden Fall. Die Prinzipien sind zwar<br />
die gleichen, aber das taktische Spiel sowie<br />
die Aufgabenverteilung des Einzelnen sind<br />
komplett anders.<br />
Der <strong>Sport</strong> zieht sehr viele Zuschauer. Pusht<br />
Sie das, wenn Sie auf dem Platz stehen?<br />
Die Stimmung ist in der Regel super. Wenn<br />
man beim Warmmachen sieht, wie zuletzt<br />
in St. Peter Ording, wie viele Menschen anstehen,<br />
um dich spielen zu sehen, ist das ein<br />
super Gefühl. Beim Spiel selbst bin ich dann<br />
aber im Tunnel und bekomme während der<br />
Ballwechsel nicht viel von der Stimmung<br />
mit. Dennoch ist es nach einem gewonnenen<br />
und spektakulären Ballwechsel natürlich<br />
besonders cool, mit dem Publikum zu<br />
feiern.<br />
Sie belegen in der deutschen Rangliste als<br />
Team einen Top-5-Rang und gehören zu<br />
den besten 50 Teams weltweit. Dennoch<br />
arbeiten Sie als Polizistin und machen ein<br />
Fernstudium. Wie geht das?<br />
Es stimmt, ich bin aktuell bei der Polizei in<br />
Stuttgart angestellt, aber für <strong>2019</strong> im Rahmen<br />
der Olympiaqualifikation komplett<br />
freigestellt. Diese Freistellung ist aber zeitlich<br />
befristet und hängt von dem Level ab,<br />
auf welchem ich Beachvolleyball spiele.<br />
Und Ihr Psychologiestudium?<br />
Ich bin es aus der Schulzeit sowie vom<br />
Studium bei der Polizei gewohnt, für mich<br />
allein zu lernen und mir die Sachen selbst<br />
erarbeiten zu müssen. Ich habe mich daran<br />
gewöhnt und es gelingt mir in der Regel<br />
auch ganz gut. Ich habe jetzt meine Bachelorthesis<br />
angemeldet und werde diese <strong>2019</strong>