fw verpackungsspezial 2019 RZ
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24 FOLIEN UND ALTERNATIVEN FLEISCHWIRTSCHAFT<br />
Passend für jedes Produkt<br />
Auf den Rohstoff und die Funktionalität kommt es an<br />
Foto: © sunnytoys / Fotolia<br />
Plastikverpackungen sind zum Feindbild<br />
Nummer eins avanciert. Erst ging es den<br />
Tragetaschen an den Kragen, jetzt verordnen<br />
die Unternehmen den Produktverpackungen<br />
in den Lebensmittelregalen<br />
eine Schrumpfkur. Von allem weniger<br />
ist der Wunsch, der auf der Liste der<br />
Anforderungen an eine zeitgemäße Verpackung<br />
oben steht. Weniger Plastik ist besser<br />
für Umwelt und Klima, lautet die vereinfachende<br />
Gleichung. Die aber geht nicht<br />
immer auf. Ökologen mahnen eine differenziertere<br />
und alles umfassende Sichtweise<br />
an. Bei der Wahl der Rohstoffe achten<br />
Produktentwickler entsprechend auf<br />
den Einsatz recycelbarer Materialien. Manche<br />
bestehen sogar aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen wie Zuckerrohr oder Mais.<br />
An die Eigenschaften von Verpackungsfolien<br />
stellt die Fleisch verarbeitende Industrie<br />
besonders hohe Ansprüche. Verlässli che<br />
Festigkeit, ausgezeichnete Thermo form -<br />
barkeit, beste Wärme- und Kältebeständigkeit<br />
und sehr gute Barriereeigenschaften<br />
gegenüber Gasen – insbesondere Sauerstoff<br />
– und Aromastoffen sind einige davon.<br />
Während sich Verpackungen bis vor kurzem<br />
aus mehreren Lagen Kunststoff mit<br />
unterschiedlichen Funktionen zusammensetzten,<br />
präferieren die Hersteller von Verpackungsmitteln<br />
voneinander trennbare<br />
Monomaterialien und dünnere Folien, die<br />
problemlos mit Marken- und Produktwerbung<br />
bedruckt werden können. Im Trend<br />
liegen biologisch abbaubare Verpackungsfolien,<br />
an deren Wirtschaftlichkeit und<br />
mechanischen Verarbeitungseigenschaften<br />
wird mit Hochdruck gearbeitet. Die im<br />
Vergleich zu Polyethylen viermal höheren<br />
Materialkosten bremsen die Marktbedeutung<br />
der Bio-Kunststoffe noch aus.<br />
Eine weitere Stellschraube für die Verbesserung<br />
der Nachhaltigkeitsbilanz von Verpackungen<br />
ist der Einsatz von nachwachsenden<br />
Rohstoffen. Mit Funktionsschichten<br />
versehen sind Verpackungen auf Papierbasis<br />
auch für Lebensmittel optimal geeignet.<br />
Nach dem Gebrauch kann der Papierverbund<br />
problemlos in den Recyclingprozess<br />
gegeben werden.<br />
Mit der richtigen Wahl des verwendeten<br />
Materials und seiner Funktionalität lässt<br />
sich so manches Vorurteil gegenüber Plastik<br />
entkräften. Ungeachtet aller Bekenntnisse<br />
zur Müllvermeidung werden intelligent<br />
eingesetzte Kunststoffverpackungen<br />
in absehbarer Zeit nicht aus dem Alltag<br />
verschwinden.