fw verpackungsspezial 2019 RZ
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FLEISCHWIRTSCHAFT ETIKETTIEREN UND KENNZEICHNEN 29<br />
Ausgezeichnete Aussichten<br />
Vom Informations- und Werbeträger zum Smart Label<br />
Alles ist mit allem vernetzt, tauscht Daten<br />
aus, arbeitet autonom, fordert eigenständig<br />
Nachschub an, kümmert sich um die<br />
Wartung und lernt ständig hinzu. Schon<br />
längst ist die Kennzeichnung mehr als nur<br />
die Bereitstellung einer Identifizierungsmöglichkeit<br />
für den Endverbraucher. Kennzeichnungstechnik<br />
sitzt in der zunehmend<br />
smarten Produktion meistens an neuralgischen<br />
Stellen in der Produktion und<br />
schafft überhaupt erst die Möglichkeit,<br />
produktions- oder verbraucherrelevante<br />
Foto: © Monkey Business / Adobe Stock<br />
Daten zuzuordnen. Tracking und Tracing<br />
sind im Produktions- oder Warenfluss der<br />
Fleischverarbeitung seit Jahren die Schlagworte<br />
schlechthin. Produkte müssen an<br />
jedem Punkt der Lieferkette problemlos<br />
nachzuverfolgen und mit den wichtigsten<br />
Informationen wie Mindesthaltbarkeitsdatum,<br />
Verbrauchsfristen oder Angaben zu<br />
Allergenen gekennzeichnet sein. Besonders<br />
wichtig ist dies im Fall eines Produktrückrufs.<br />
Lebensmittelhersteller kommen um automatisierte<br />
Produktions- und Verpackungsprozesse<br />
nicht umhin. Dabei sind die Kennzeichnungssysteme<br />
oft Teil komplexer Produktionsanlagen<br />
und stehen im Austausch<br />
mit Wägesystemen, Scannern oder Kameras.<br />
Eine bedeutende Rolle kommt ihnen in<br />
der bevorstehenden Zeit des Smart Packagings<br />
zu: Die Verbraucher wünschen sich<br />
von der Verpackung der Zukunft vor allem<br />
positive Einflüsse auf Qualität und Frische<br />
(38,7 Prozent), Fälschungssicherheit (36,8<br />
Prozent), Haltbarkeit (25,1 Prozent) und<br />
Rückverfolgbarkeit (23,8 Prozent).<br />
Die Zukunft wird zeigen, wie weit der Einfluss<br />
von Kennzeichnung und Etikett reicht.<br />
Die zunehmende Digitalisierung ermöglicht<br />
vielleicht schon sehr bald die Umstellung<br />
vom Massenprodukt auf das persönlich<br />
konfigurierte Fleischprodukt, die<br />
Losgröße Eins. Dem Etikett kommt angesichts<br />
solcher technischen Entwicklungssprünge<br />
auf jeden Fall eine zentrale Rolle<br />
zu, schließlich macht es durch seine Variabilität<br />
das Zuordnen individueller Produkte<br />
erst möglich. Vorstellbar ist auch, dass im<br />
Kampf gegen Lebensmittelverschwendung<br />
die seit über 30 Jahren existierende Technologie<br />
der Smart Labels Fahrt aufnimmt<br />
und bisher ungenutzte Anwendungsbereiche<br />
für die Zeit-Temperatur-Überwachung<br />
und Kontrolle der Gaskomposition einzelner<br />
Verpackungen übernimmt.