Jobbote_0919
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22 n Service<br />
Mit der<br />
Suche früh<br />
beginnen<br />
Foto: © jozsitoeroe – stock.adobe.com<br />
Welchen Beruf möchte ich gerne<br />
lernen? Mit dem Ende der<br />
Schulzeit, stellt sich für viele<br />
Schüler die Frage nach der richtigen<br />
Ausbildung oder dem richtigen<br />
Studiengang. Manche wissen schon<br />
sehr genau, welche Ausbildung für<br />
sie in Frage kommt, andere sind<br />
noch auf der Suche. Marcel Scheibe<br />
von der Balinger Arbeitsagentur gibt<br />
Tipps.<br />
Marcel Scheibe,<br />
Berufsberater<br />
Balinger Arbeitsagentur<br />
Wie sieht der Arbeitsmarkt im Zollern-Alb-<br />
Kreis aus?<br />
Der Arbeitsmarkt im Zollernalbkreis ist in sehr guter<br />
Verfassung und bietet jungen Menschen in allen<br />
Branchen gute Möglichkeiten. Die Region ist<br />
gekennzeichnet durch eine niedrige Arbeitslosigkeit.<br />
Fast 80 Prozent der rund 70 000 Beschäftigten<br />
im Zollernalbkreis arbeiten in oft familiär geführten<br />
Kleinbetrieben. Das Angebot an Ausbildungsstellen<br />
überwiegt die Zahl der Jugendlichen, die<br />
einen Ausbildungsplatz suchen.<br />
Welche Veranstaltungen bietet die Balinger<br />
Arbeitsagentur für Schüler/Schulabgänger zur<br />
Berufsorientierung an?<br />
Berufswahl ist eine sehr individuelle Entscheidung.<br />
Es gibt nicht den einen richtigen Weg, wie<br />
es nach der Schule weitergehen soll. Wir raten<br />
Schülern, sich über alle Möglichkeiten zu informieren<br />
und bieten dafür die Hilfe der Berufsberatung<br />
an. Entscheidend ist, die eigenen Stärken<br />
und Interessen zu kennen, um den richtigen Beruf<br />
zu finden. Durch zahlreiche berufsorientierende<br />
Veranstaltungen im Berufsinformationszentrum,<br />
unsere Präsenz bei Ausbildungsbörsen und Messen<br />
sowie in den Schulen und einige eigene Ausbildungsbörsen<br />
unterstützen wir die Jugendlichen<br />
dabei.<br />
Wann sollten sich Jugendliche mit der<br />
Berufswahl beschäftigen?<br />
Je früher desto besser! Die Unternehmen suchen<br />
schon ihren Nachwuchs für das kommende Jahr.<br />
Aber natürlich sind auch noch Ausbildungsstellen<br />
in diesem Herbst zu besetzen. Wer sich für eine<br />
Ausbildungsstelle interessiert, sollte so früh wie<br />
möglich den Kontakt mit dem Betrieb herstellen.<br />
Hat man das Zeugnis des vorletzten Schuljahres in<br />
der Hand, kann man es gleich mit der Bewerbung<br />
und dem Lebenslauf einreichen.<br />
Das Ausbildungsjahr hat gerade begonnen,<br />
wie viele freie Ausbildungsplätze gibt es<br />
noch? Und in welchen Berufen?<br />
Ende Juli waren noch fast 600 unbesetzte Ausbildungsstellen<br />
gemeldet. Seitdem hat sich zwar einiges<br />
getan, aber es gibt immer noch ein großes<br />
Angebot an Ausbildungsplätzen. Im kaufmännischen<br />
Bereich, zum Beispiel im Einzelhandel und<br />
Verkauf, bei den Banken oder in Bäckereien, aber<br />
auch im Handwerk gibt es noch Aussichten auf<br />
einen Ausbildungsplatz. Maurer, Köche und Maler<br />
beispielsweise werden noch gesucht. Auch in vielen<br />
anderen Berufen gibt es aber nach wie vor<br />
Möglichkeiten.<br />
Was raten Sie Jugendlichen, die jetzt noch<br />
keinen Ausbildungsplatz gefunden haben?<br />
Noch ist es nicht zu spät. Jugendliche sollten sich<br />
fragen, ob sie mit dem Beginn einer Ausbildung<br />
lieber noch warten möchten oder ob sie bereit sind,<br />
anstelle des Wunschberufes eine andere Richtung<br />
einzuschlagen. Wenn ja, kann im Grunde alles sehr<br />
schnell gehen. Sie sollten dann einfach einen Termin<br />
zur Berufsberatung ausmachen, ihre Situation<br />
mit einem unserer Berater besprechen, der im Anschluss<br />
noch passende Angebote unterbreiten<br />
kann.<br />
Wenn‘s gar nicht klappt – welche<br />
Möglichkeiten haben Jugendliche dann?<br />
Es gibt dann einige Alternativen und Überbrückungsmöglichkeiten.<br />
Hilfreich ist, wenn Jugendliche,<br />
möglichst mit den Eltern, unser Beratungsangebot<br />
nutzen, um einen individuellen Plan Richtung<br />
Ausbildung zu erarbeiten. Dabei kann es darum<br />
gehen, bisherige Hinderungsgründe zu<br />
beseitigen oder weitere schulische oder berufsvorbereitende<br />
Maßnahmen oder sinnvolle Alternativen<br />
in der Wartezeit zu planen.<br />
Woran liegt es ihrer Meinung nach, wenn sich<br />
Jugendliche schwer tun, eine Lehrstelle zu<br />
finden?<br />
Die Gründe dafür sind vielfältig. Manchmal passen<br />
Angebot und Nachfrage einfach nicht zusammen.<br />
Das kann regionale Gründe haben. Oder Eignung<br />
und Neigung decken sich nicht mit den angebotenen<br />
Möglichkeiten. Es gibt über 300 anerkannte<br />
Ausbildungsberufe. Aber immer noch konzentrieren<br />
sich die Jugendlichen auf nur wenige davon<br />
und nutzen nicht das gesamte Spektrum. Zu den<br />
Klassikern gehören Industriemechaniker und<br />
-kaufmann sowie viele Berufe in Verkauf und Handel,<br />
im Kfz-Handwerk und in der Medizin. In der<br />
Berufsberatung sprechen wir aber auch immer<br />
über mögliche Alternativen.