Leichtathletik INFORMationen 03/2019
Inhalt: Betrachtung der Team-EM, Mitgliederversammlung, Rückblick DM – Ausblick WM, Berichte U16, U18 / U20 DM, Ehrung Saisonleistung U18 / U20
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Die 4x400-m-Staffel des DLV mit Röper, Schlöske, Hennige undd Jellinghaus erhält aus den Händen von EAA-Präsident Adrian Paulen die Bronze-Medaille<br />
Boykott des DLV-Teams 1969<br />
Sie erinnern sich, 1969? Europameisterschaft in Athen? 1.000-m-Weltrekordler Jürgen May<br />
war 1967 aus der DDR in die Bundesrepublik geflohen und sollte 1969 erstmals für die BRD<br />
starten. Der DVfL (<strong>Leichtathletik</strong>-Verband der DDR) verweigerte Mays vorzeitige Freigabe.<br />
Man darf nicht vergessen, das geteilte Deutschland war eine, wenn nicht die Front im sogenannten<br />
kalten Krieg zwischen Ostblock und Nato, bei dem der Sport eine wichtige Rolle innehatte.<br />
Der DVfL bestand also auf drei Jahren Meisterschaftssperre (nach einem Nationenwechsel)<br />
für Jürgen May, die durch den auf drei Jahre verkürzten Abstand zur vorigen EM hier<br />
relevant wurde.<br />
Die westdeutsche Verbandsführung betrachtete in Übereinstimmung<br />
mit der bundesdeutschen Regierung (Alleinvertretungsanspruch<br />
für alle Deutschen) den Wechsel Mays von Ostnach<br />
West als innerdeutsch, der entsprechend keine Sperre zur<br />
Folge habe. Man hatte die Nationalmannschaft nicht auf einen<br />
möglichen Konflikt vorbereitet, vielmehr erwartet, das Problem<br />
vor Ort am grünen Tisch mit den EAA-Oberen zu regeln. Doch<br />
wollten sich die EAA-Verantwortlichen an die Regularien halten,<br />
da die DDR-Mannschaft, möglicherweise der gesamte Ostblock<br />
abzureisen drohte, sollte J. May starten. Damit hätte die Europameisterschaft<br />
schweren Schaden genommen.<br />
Als die DLV-Führung der Mannschaft das Startverbot für J. May<br />
erstmals mitteilte, solidarisierten sich die Athleten und stimm-<br />
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